10 Tipps zum Kauf der Chinesischen Zwergwachteln
10 Tipps zur Unterbringung der Chinesischen Zwergwachteln
10 Tipps zur Volierenausstattung
10 Tipps zur Fütterung der Chinesischen Zwergwachteln
10 Tipps, damit der Zwergwachtel-Besitzer das Verhalten der Tiere besser
versteht
5 Tipps zur Zucht
Vorwort
Seit vielen Jahren züchtet die Autorin Chinesische Zwergwachteln. Immer wieder wird sie von Interessenten um Rat gebeten. Häufig sind es dieselben Fragen, die die Neuanfänger beschäftigen. Um weiteren potentiellen Zwergwachtel-Besitzern den Start zu erleichtern, hat sie sich dazu entschlossen, die wichtigsten Aspekte in einem eBook zusammenzufassen.
Dieses Buch verzichtet auf die bildliche Gestaltung. Es soll vielmehr ein kompakter Ratgeber sein, der in Kürze gelesen werden kann. In erster Linie hofft die Autorin, dass sich durch ihren Text Fehler beim Kauf, bei der Haltung und Pflege der Chinesischen Zwergwachteln vermeiden lassen. Nicht zuletzt möchte sie der Leserin/dem Leser das Hobby der Zwergwachtel-Haltung schmackhaft machen.
Das soll es an Vorgeplänkel auch schon gewesen sein. Nun geht es auf in die Praxis.
Die Autorin wünscht viel Freude beim Lesen und Lernen.
Der umsichtige Zwergwachtel-Interessent kauft seine Tiere nicht bei irgendwem. Schließlich möchte er nicht irgendwelche Tiere kaufen. Chinesische Zwergwachteln können bei guter Haltung viele Jahre alt werden, vorausgesetzt, es handelt sich um Geschöpfe mit einem starken Immunsystem und einer robusten Statur. Die Basis für eine stabile Gesundheit der Tiere bildet eine gute Abstammung. Hier steht der Züchter in der Verantwortung. Er muss die Zuchtpaare sorgsam zusammenstellen, hygienisch einwandfreie Lebensbedingungen für die Tiere schaffen und diese artgerecht halten und füttern.
Der erste Tipp lautet also: Chinesische Zwergwachteln kauft der Interessent ausschließlich beim verantwortungsvollen Züchter. Stellt sich die Frage, wo ein solcher zu finden ist. Regionale Zeitungsinserate stellen eine seriöse Quelle für den potentiellen Käufer dar. Der Interessent kann ihr zumindest einige Kontaktinformationen über den Verkäufer entnehmen. Zudem kostet die Annonce Geld. Der unseriöse Verkäufer meidet gleich Beides. Er gibt nichts über seine Person preis und investiert keine Kosten. Bei ihm steht die Gewinnmaximierung im Vordergrund. Auf das Wohl der Tiere kommt es ihm weniger an.
Inserate auf Internet-Plattformen sehen da häufig nachlässiger aus. Sie sind schnell eingesetzt und genauso schnell wieder gelöscht. Insofern herrscht hier Anonymität. Näheres hierzu unter dem Punkt 5 in diesem Abschnitt.
Eine weitere Möglichkeit für den Neueinsteiger ist die Mund-zu-Mund-Propaganda. Man fragt bei Bekannten und Freunden, hört sich in der Nachbarschaft oder bei Ziervogelbesitzern um. Die Auskünfte, die man über bestimmte Züchter erhält, sind oft besonders wertvoll. Was der Verkäufer in sein Inserat schreibt, ist das eine. Wie es in der Praxis um die Tiere bestellt ist, manchmal genau das Gegenteil. Ansonsten lohnt es, in den regionalen Zuchtverbänden für Ziergeflügel nach einem Verkäufer für Chinesische Zwergwachteln zu fragen.
2. Haltungsbedingungen vor Ort prüfen
Jedem Käufer von Chinesischen Zwergwachteln ist anzuraten, sich beim Verkäufer über die Haltungsbedingungen der Tiere zu informieren. Und das funktioniert am besten vor Ort. Natürlich ließen sich Zeit und Kosten sparen, wenn man die Tiere mit dem Tierversand oder einer Mitfahrgelegenheit zu sich nach Hause kommen lässt. Doch wenn man erst zu diesem Zeitpunkt erkennt – und früher ist dies in dem Falle nicht möglich -, dass einem kranke oder geschwächte Tiere verkauft wurden, ist es zu spät. Der erste Eindruck kann bereits der entscheidende sein. Wirkt das Umfeld schmuddelig, lässt man besser die Finger vom Kauf. Selbst, wenn der Anfahrtsweg noch so weit war.
Bestenfalls setzt der Interessierte bereits beim Betreten der Zuchtanlage alle Sinne ein. Wirken die Tiere aktiv und gesund? Vertragen sie sich oder jagen sie einander durch das Gehege? Hier kann ein zu hoher Besatz ursächlich sein. Riecht es angenehm nach frischer Einstreu oder zumindest neutral? Unangenehme Gerüche deuten auf das Vorhandensein von Krankheiten oder eine schlechte Hygiene hin. Wieviel Kot liegt am Boden herum und wie ist dessen Beschaffenheit? Wässrige Durchfälle dürfen in keiner Zuchtanlage vorkommen. Auch schmierige und breiige Absonderungen sind nicht normal. Sind die Futter- und Wasserbehältnisse sauber? Kleben die Volierengitter?
Steht den Tieren ausreichend Platz zur Verfügung? Sind Versteckmöglichkeiten vorhanden? Diese kurze Checkliste ließe sich um weitere Punkte ergänzen. Doch wenn sich der Interessent ausreichend Zeit für den ersten Eindruck nimmt, wird er sich einen umfassenden Überblick verschaffen können. Wer aus Mitleid kranke oder schwache Tiere mit nach Hause nimmt, wird dies später bereuen. Die Verlustrate ist enorm hoch. Die Kosten zum Aufpäppeln der Tiere können ins Unermessliche steigen. Nicht zuletzt hilft man weniger den Tieren als dem unseriösen Verkäufer.
3. Seriöses und offenes Auftreten des Verkäufers als Bedingung für den Kauf
Der seriöse Verkäufer gibt in der Annonce seinen realen Namen beziehungsweise seine Telefonnummer an. Er teilt dem Anrufer seine Anschrift mit, denn er hat keine unangenehmen Zusammentreffen zu befürchten. Er schlägt keine Übergabe der Tiere auf ominösen Parkplätzen oder Autobahnrastplätzen vor. Dass er den vereinbarten Besichtigungstermin einhält, dürfte selbstverständlichs ein.
Der seriöse Züchter gewährt dem Interessenten einen ausgiebigen Blick in seine Zucht-Räumlichkeiten und nimmt sich viel Zeit für den Käufer. Er beantwortet dessen Fragen aufrichtig und ehrlich. Es geht ihm weniger um einen schnellen Verkaufsabschluss als darum, seine Tiere künftig in den besten Händen zu wissen.
Neueinsteiger dürfen sich ruhig als solche outen. Normalerweise haben sie sich bereits über ihr künftiges Hobby belesen. Dennoch schadet es nichts, sich weitere wertvolle Tipps vom Praktiker zu holen. Im lockeren Gespräch lassen sich viele offen gebliebene Fragen leicht klären. Oft sind es die kleinen Tricks des Erfahrenen, die alltägliche Routinearbeiten erleichtern. Letztlich bietet der seriöse Verkäufer dem Käufer an, ihm auch im Nachhinein bei Fragen und Problemen gern zur Verfügung zu stehen. Nicht selten entwickelt sich aus einer derartigen Begegnung ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch.
4. Vorsicht vor Vermehrern
Der seriöse Züchter unterscheidet sich auch im Grundsatz vom Vermehrer. Während es dem Züchter um den Erhalt der Art, um das Züchten gesunder und kräftiger Tiere mit der Heraushebung bestimmter Merkmale geht, setzt der Vermehrer ausschließlich auf Masse. Er interessiert sich nicht für die Grundlagen der Chinesischen Zwergwachtelzucht. Er weiß nur wenig oder überhaupt nichts über die Vererbungslehre. Er setzt Verpaarungen wahllos an, hält die Tiere auf engstem Raum, versorgt sie nur so weit wie nötig mit Futter und Wasser. Seine Massentierhaltung kann sogar so weit gehen, dass er Medikamente vorsorglich einsetzt, damit sich bei seinen immungeschwächten Tieren Krankheiten gar nicht erst ausbreiten. Dies darf nicht Sinn der Chinesischen Zwergwachtelzucht sein! Bei einem solchen Verkäufer sollte niemand kaufen.
Doch wie erkennt man einen Vermehrer? Der Vermehrer lässt Interessierte nur ungern in seine Zuchträumlichkeiten einsehen. Schließlich soll niemand so ganz genau einen Überblick über sein Treiben bekommen. Der Vermehrer bietet meist unzählige Tierarten zum Verkauf an. Nicht selten sitzen die unterschiedlichsten Ziergeflügelarten gemeinsam in einer Voliere. Besonders skeptisch sollte der Interessent sein, wenn Spitz- und Krummschnäbel zusammen gehalten werden. Es besteht eine hohe Verletzungsgefahr für die Spitzschnäbel. Der Vermehrer kann sich nicht mit sämtlichen Bedürfnissen seiner Schützlinge auskennen. Zum Studium derselben fehlen ihm die Zeit und vielleicht auch die finanziellen Mittel. Zwar bringt ihm der Verkauf der vielen Tiere vergleichsweise viel Geld ein. Doch es geht auch eine Menge davon wieder drauf, weil die Versorgung eben doch kostet. Um trotzdem einen möchlichst hohen Gewinn einzustecken, lässt er es an hygienischen Bedingungen mangeln.
Der Vermehrer setzt seine Anzeigen dort ein, wo das Inserieren nichts kostet. Er lässt sich oft nur per Mail erreichen, damit er seine persönlichen Daten nicht preis geben muss. Für seine im eigentlichen Sinne kommerzielle Zucht könnte sich schließlich das Finanzamt interessieren. Der Vermehrer kommt dem Interessenten insoweit entgegen, dass er die Übergabe der Tiere „auf halber Strecke“ anbietet. Damit vermeidet er den Besuch des potentiellen Käufers bei sich zu Hause. Der Vermehrer veräußert seine Tiere zu einem oft günstigeren Kaufpreis als seine Konkurrenz. Schließlich will er möglichst viele Tiere innerhalb einer kurzen Zeit los werden. Er benötigt den vorhandenen Platz für seine Nachzuchten. Dass sich diese Kalkulation auf Dauer nicht trägt und obendrein dem Artenschutz schadet, interessiert den Vermehrer nicht. Oftmals sattelt er bereits in andere Geschäftszweige um, bevor er mit seiner Zucht pleite ist.
5. Vorsicht beim Kauf über das Internet und beim Tierversand
Das Risiko, an einen Vermehrer anstelle eines seriösen Züchters zu geraten, wurde gerade angesprochen. Man kennt weder die Abstammung der Tiere noch ihre Haltungsbedingungen. Erst recht soll vor der Bezahlung per Vorkasse gewarnt werden. Es besteht das Risiko, dass man überhaupt keine Tiere erhält. Wer garantiert, dass der scheinbare Verkäufer seinen Pflichten aus dem halbherzig geschlossenen Vertrag nachkommt?
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Rike Sonnenschein
Bildmaterialien: Rike Sonnenschein
Tag der Veröffentlichung: 26.05.2015
ISBN: 978-3-7368-9689-5
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