Astragorn
Spiel einer anderen Welt
Von Jürgen- Julia Braun „Spirituelle Anarchistin Trans Julia“ auf YouTube.
„Quest“ Tagebuch
Quelle: Pixabay.de
Die Welt S.4
Er war einmal in Astragorn S.6
Eine Riesin wird Königin S.13
Tor zu einer anderen Welt S.23
Das Abenteuer beginnt S.36
Erster „Quest“. Das Turnier S.50
Banditen des Waldes S.54
Wasser der Heilung S.63
Die Riesin Ingrid S.80
Tilibries und Mockodays S.94
Die Geister die ich rief S.107
Die Herrschaft der Flammen S.113
Ein Lehen von Herzog Banton S.124
Das Böse kennt seines Gleichen S.145
Der Wullemann S.151
Schwerter der Macht S.160
Der große (Zwergen-) Aufstand S.173
Die Vereinigung mit General Markus S.183
Die Schlacht bei Moringstadt S.191
Die Kräfte werden vereinigt S.198
Unter der Herrschaft der Amazonen S.206
Der Drache des Verrats S.215
Tempel der Untoten S.226
Die Schlacht um Burgheim S.245
Die Zeit danach S.262
Gedichte S.256
Über die Autorin S.281
275
Die Welt
Was wäre wenn? Was wäre, wenn ein Computer Rollenspiel ein Tor zu einer mittelalterlichen Fantasy-Welt öffnet und somit zu einem echten Abenteuer würde? Der junge Computerspiele Zocker und Mittelalterfan Matheus erlebte genau dies. Ein Dimensionstor, entstanden durch eine verzauberte Spiel-CD, riss ihn aus seinem Spieler Sessel in eine andere Welt.
Astragorn. Eine Parallel Welt mit außergewöhnlichen Völkern, Menschen, Dingen und vor allem Abenteuer. Es gibt dort riesige Frauen mit teils übermenschlichen Kräften, Monster, Drachen, Zauberer, Zwerge, Elfen, edle Ritter, Könige, konkurrierende Religionen, magische Schwerter und vieles mehr. Eine Welt, in der alles möglich scheint und in der auch alle Wünsche in Erfüllung gehen können. So kann zum Beispiel selbst der bedeutungsloseste, gemeine Mann zum König gekrönt, Krankheiten und Verletzungen durch Heiltränke geheilt und alle möglichen Wunder erlebt werden. Obst und Gemüse wächst etwas größer und ist auch wohlschmeckender. Bienenwaben quellen stets über vor Honig und auch das Getreide wächst größer und praller. Auch in den Wäldern gibt es mehr Wild und Beeren zu finden. Es wäre wohl das Paradies, wenn es nicht den Krieg gegen die Mächte der Finsternis gäbe. Und die Macht des Bösen wächst, als Matheus in diese Welt gelangt. Ein Live-Action-Rollenspiel voller Abenteuer und echten Gefahren. Ein Leben kann in Astragorn sehr spannend sein, aber auch schnell enden. Das Außergewöhnliche ist dort normal. Die Menschen und Völker dort, sind noch eng mit der Natur und den Göttern verbunden. Es ist die Welt einer anderen Dimension. Wird sich der PC-Gamer aus unserer friedlichen, bequemen Wohlstandsgesellschaft, in dieser Welt zurechtfinden? Wird Matheus vielleicht sogar seiner wahren Bestimmung folgen? Zum Lesen empfehle ich die Musik von Adrian von Ziegler, z.B. die Lieder: „Wolf Blood", „Freedom", „Prophecy" ect. leise im Hintergrund laufen zu lassen. So kann sich der Leser wunderbar in die Welt Astragorn hinein träumen.
Evtl. Druckfehler können nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Es war einmal in Astragorn …
Einst herrschte ein riesiges Kaiserreich in Astragorn, dass alle Völker unter einem Joch vereinte. Doch nach einiger Zeit kam es zu Kriegen gegen Riesen, Orks und auch die Fürsten im Reich bekämpften sich gegenseitig. Die Völker im Land, forderten ihre Unabhängigkeit, nun immer mehr mit dem Schwert. Die Hauptstadt des Reiches Pantopolis, wurde bei einem verheerenden Belagerungsangriff zerstört und das Kaiserreich zerfiel.
So erlangten die Völker ihre Unabhängigkeit und neue Königreiche entstanden. Der mächtige Großkönig Urik Urikson, ein weiser und gerechter Herrscher, vereinte die Menschen und errichtete ein neues starkes Reich auf den Trümmern des Alten. Doch anders als beim alten Kaiserreich, hatten die Zwerge, Elfen, Dunkelelfen und Walküren ihre Unabhängigkeit im Großen und Ganzen behalten. Nun mehr jedoch, lag der König im Sterben und sein treuer Hofzauberer Gerlinus Garus, stand an seinem Bett.
„Gerlinus mein treuer, alter Freund“, sprach der König mit leiser Stimme und lächelte erfreut. „Komm näher, ich muss dir etwas erzählen.“ Der Aufforderung folgend, ging der Zauberer nahe an das Bett des Monarchen. „Ich hatte heute einen Traum. Der Traum zeigte mir meinen Nachfolger. Ein junger Mann wird kommen aus einer anderen Welt. Er wird ein Reich regieren, schöner und strahlender als je zuvor eines regiert wurde (hustet). Er wird weiser und gerechter sein, als ich es war. Gerlinus, du musst ihn finden!“
Nachdenklich und sorgenvoll lauschte der große Hofzauberer seinem Lehnsherrn. Dann beugte er sich ehrfurchtsvoll und entgegnete: „Aber mein König, wo soll ich diesen Mann finden?“
Urik nahm nun seine letzten Kräfte zusammen um zu sprechen. „Reise in die anderen Welten. Die Götter werden dich führen. Vertrau deinem Gefühl. Er ist ein Spieler in seiner Welt, doch hier in Astragorn findet er seine (hustet) - seine waahhre Bee- Bestimmuuung).“ So wich mit dem letzten Atemzug, das Leben aus seinem Körper. Die königlichen Heiler, stellten nunmehr den Tod ihres Monarchen fest.
„Der König ist Tod.“- tuschelte es sogleich unter der Dienerschaft und durch den ganzen Königspalast. Die Priester der alten Götter begannen sogleich mit der Todeszeremonie. Gerlinus Blick war nun mehr starr. An seinen Wagen rannen Tränen in seinen weißen, langen Bart herunter. Urik war nicht nur sein König, sondern auch sein enger Freund.
Sodann hallte die traurige Nachricht über das Ableben des großen Herrschers durch die Straßen von Burgheim, der Hauptstadt von Uriks Reich.
Wenige Stunden später riefen auch die Zeitungsjungen: „Der König ist verstorben!“, zu den Leuten die immer zahlreicher zum Marktplatz strömten.
„Leute, kommt alle zusammen!“ rief sodann der Herold, der sich auf ein Podest gestellt hatte um auf dem Marktplatz der Stadt, zu den Leuten zu sprechen. „Liebe Bürger! Treue Untertanen! Heute verkünde ich euch eine traurige Botschaft! Der König ist tot! Unser geliebter Monarch König Urik, ist heute an seiner schweren Krankheit erlegen. Er ist aufgestiegen zu den Göttern nach Walhalla …“
Die Untertanen gerieten in große Trauer, denn Urik war der beste Monarch den sie je hatten. Einige der Zuhörer begannen sofort zu weinen. Eine große Niedergeschlagenheit machte sich breit im ganzen Land. Der alte König machte das Reich groß, und unter seiner Führung gedieh das Land, nach einer Zeit des Krieges in Frieden und Wohlstand. Er starb und hatte keinen Nachkommen, da seine einzigen zwei Söhne, Wolfram und Bertram, im Kampf gegen die Dunkelelfen fielen. Seine Frau, Königin Margit, erkrankte schon vor ihm ebenfalls und starb.
Alle fragten sich nun: Wer würde nun der Nachfolger auf dem Thron werden? Niemand wusste wie es weitergehen sollte und alle befürchteten einen Bürgerkrieg wie einst in der Zeit des Kaiserreichs. Der König hatte keinen Nachfolger bestimmt sondern lediglich einen Spieler prophezeit, der Astragorn in der Stunde der Not befreien würde. Er solle auch die Nachfolge im Reich übernehmen, so sein Wille. Doch die Edelleute und Feldherren glaubten nicht an diese Prophezeiung. Einzig allein der Hofmagier glaubte an sie.
Sodann tagte der der Adelsrat in Burgheim, um über die Zukunft des Reiches zu beraten. Viele Fürsten und Edelleute aus dem ganzen Reich, kamen zum Treffen in die Hauptstadt. Auch der höchste Kriegsherr im Reich, Markus, und einige wichtige Generäle und Militärangehörige kamen. Der verräterische Graf Lusignan war ebenfalls zugegen. Schon zu Beginn der Versammlung waren die Diskussionen sehr hitzig und aufgeladen. Die Großen des Reiches dachten nur an ihre Interessen und für sie ging es um viel: Macht, Ländereien, Privilegien, Einfluss und natürlich den Thron. Die Adelsversammlungen galten jeher als hitzig und es kam auch schon hier und da mal zu Tumulten. Aber so aggressiv und aufgeladen wie an diesem Tage, waren sie noch nie. Schon im Vorfeld beschimpften und beleidigten sich mehrere Edelleute und zweifelten an der Ehre des jeweils anderen. General Markus machte den Vorschlag die Geschicke des Reiches, vorrübergehend in die Hände des Militärs zu legen. Er war schon ein etwas älterer General und so manche Kampfnarbe zierte sein Gesicht. Die Herrschaft der Soldaten so sein Vorschlag, sollte für Sicherheit sorgen, bis ein neuer König gewählt wurde.
Mit Handgesten machte er auf sich aufmerksam, damit er seine Rede an alle Anwesenden halten konnte.
„Meine Herren, Ruhe, bitte! Ruhe! Ich bitte euch um Ruhe! Ruhe, bitte! Könnten die Edlen des Reiches, ihr standesunwürdiges Mobgebaren für einen kurzen Augenblick einstellen und mir einen kurzen Moment zuhören?!“ Dabei rief Markus immer lauter und auch etwas wütend, um sich Gehör zu verschaffen. „Angesichts der unsicheren Lage möchte ich vorschlagen, die Geschicke des Reiches vorübergehend in die Hände der Armee zu legen (heftige Protestrufe der Adligen erhallten)- um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten!“
Doch nun tobte der ganze Saal in dem die Versammlung stattfand, umso mehr.
„Militärdiktatur? Niemals! Ihr wollt doch die Krone nur für euch!“, rief Graf Barth, ein Mann von ohnehin grimmigen Gemüt. Barth ging auf Markus zu, packte ihm an seinem Kragen und zerrte am oberen Schulterbereich seines blauen Umhanges.
„Nein, nein!“, sprach Markus unentwegt weiter. Nur vorübergehend, bis ein neuer König gewählt wurde.“ Auf diese Rede hin, kam es im Adelsrat erst richtig zum Tumult und die Adligen beschuldigten ihn einen Militärputsch zu inszenieren. Einige der Edlen, gingen nun ebenfalls auf die Generäle und Hauptmänner der Armee los, packten sie am Kragen, schüttelten und beschimpften sie. Auch prügelten sich die Fürsten nun gegenseitig. Sie packten sich an ihrer Kleidung, warfen mit Tintenfässern, und schlugen mit Schriftrollen und Fäusten aufeinander ein. Eine wilde Schlägerei entbrannte und ein jeder beschuldigte den anderen unfähig zu sein, um als König das große Reich zu regieren. Zum Glück war das Tragen von Waffen auf Adelsversammlungen, aus gutem Grunde wie sich herausstellte, seit Jahren verboten. Die Versammlungen wären sonst wohl jedes Mal in einem blutigen Gemetzel ausgeartet. Die Ausschreitungen im Rat deuteten auf ein dunkles Omen, für die Zukunft des Reiches.
„Ihr selbstsüchtigen Narren! Ihr gereicht das Reich in Chaos und Anarchie!“, rief der alte General, riss sich sehr energisch los und befreite sich so aus den Ergreifungen von Graf Barth und den anderen Adligen. Wütend und schnellen Schrittes verließ er darauf den Tagungssaal.
Infolge dessen, stritten sich die Generäle und Fürsten im großen Reich noch verschärfter und heftiger um die Macht und es kam tatsächlich zum Krieg im Inneren. Es bildeten sich bald zwei Lager heraus: Das der Fürsten um Herzog Banton, dem mächtigsten Adligen im Reich, und das des Militärs um General Markus, dem einst obersten Heerführer. Ihm unterstanden allerdings nur noch die Truppen die auch dem König direkt unterstanden. Dies waren die 3000 Soldaten der königlichen Elitegarde, und die weitern 10000 Truppen die in Burgheim und Umgebung stationiert waren. Die Fürsten hatten ihren Hauptstützpunkt in Moringstadt im Land des Herzogs, und die Militärs in Burgheim. Die Fürsten konnten insgesamt etwa 17000 Krieger aufbieten.
Der Verrat durch Lusignan
Diese Zeit der Unsicherheit nutze nun Uriks alter Erzfeind, der bislang im Osten des Reiches in Schach gehalten wurde: Sellius. Sellius war einst ein Herzog in Uriks Reich. Doch er verriet seinen König und errichtete in Rabenfels sein eigenes finsteres Reich. Graf Lusignan, der auf Reichtümer und Ländereien hoffte, ritt auf seinem Pferd zum finsteren Herrscher ins Land des Schwarzen Raben, um ihn zu treffen. Die Burg Rabenfels war eine finstere Festung mit Mauern aus dunklem Gestein. Schon von der ferne sah meine Die schwarz-weißen Banner des schwarzen Raben. Der Verräter bewegte sich nun schnellen Rittes zum Tor um die Wachen zu sprechen.
„Lasst mich ein! Ich habe eine wichtige Botschaft für euren Herrn!“ Sodann stieg er von seinem Pferd und die Wachen brachten ihn zügig zu ihrem König. Dort angekommen, wurde der Graf misstrauisch vom Burgherrn begrüßt. „Ich kann mir denken warum ihr hier seid Lusignan. Falls es das nicht ist, was ich vermute, so solltet ihr schleunigst verschwinden, bevor ich mit eurem Kopf meine Burgmauer ziere.“
Etwas unsicher, biss sich der Graf auf seine Lippen. „Ich kann euch Burgheim liefern und die umliegenden Reichslande.“
Sichtlich erfreut über diese Nachricht hob Sellius seinen Kopf. „Ach ja? Dann Öffnet mir die Tore von Burgheim, und ich werde euch mit Ländereien, Titeln und Gold reich belohnen.“
Und Lusignan reiste wieder nach Burgheim, um zu tun wie ihm geheißen wurde. Der verräterische Graf, der für die Sicherheit der Hauptstadt zuständig war und so tat, als würde er auf der Seite des Generals stehen, bestach die Stadtwachen Burgheims, sodass diese im rechten Moment die Tore öffnen sollten.
General Markus befand sich gerade mit einem großen Heer auf einem Feldzug gegen Herzog Banton. Da wurden in Burgheim durch den Verrat, die Tore für Sellius und seine schwarze Armee geöffnet. So konnten die Truppen des Schwarzen Rabenbundes die in der Nähe der Stadttore auf der Lauer lagen, in die Stadt eindringen, ohne auf großen Widerstand zu stoßen. Die Wachen wurden durch die Übermacht der Angreifer und durch die Überraschung des schnellen Überfalls, einfach überwältigt. Der grausame Tyrann Sellius, eroberte so die Hauptstadt des großen Reiches und die mit Abstand wichtigste Stadt im Land. Die Anhänger des Markus hingegen, waren nun ihrer Stadt beraubt.
Einst war Burgheim wie der Name schon sagt, nur eine Burg. Doch lag sie an wichtigen Handelsstraßen. So kamen Händler und immer mehr Volk, siedelte sich an dem Fuße der Burg an. Burgheim wurde über die Jahrhunderte eine mächtige Metropole, mit etwas mehr als eine Million Einwohner. Sie war auch nach der Zerstörung von Pantopolis (fast zwei Millionen Einwohner), der Hauptstadt des alten Kaiserreichs, die mit Abstand größte Stadt in Astragorn. Über weite Straßen dehnten sich wunderschöne Fachwerkhäuser, aus deren Fenstern nachts, Licht und Musik drangen. Gerade im Winter war dies ein wunderschönes Bild, wie man es von Weihnachtsbildern auf irgendwelchen Postkarten kennt.
General Markus hatte nur noch einen Teil der Armee, der sich nunmehr in Unterschlüpfen tief in den Bergen und Wäldern, vor Sellius Schergen und den Truppen der Fürsten versteckte. Er und seine Ritter wurden allerdings nach dem Verrat des Lusignan, nur noch von ein paar Dörfern im Umland unterstützt.
Herzog Banton erkannte die Herrschaft des Sellius ebenfalls nicht an. Banton, wie auch Markus, trachteten jedoch selbst nach der Krone und lagen sich auch untereinander im Streit. Jeder gegen jeden! Der Herzog verteidigte an Land, was von Uriks Reich noch übrig blieb.
„Der schwarze Rabe“ regierte nun einen großen Teil des großen Reichs, und das mit eiserner Hand. Als erste Amtshandlung erhöhte er die Steuern und die Bevölkerung in seinem Machtbereich, stöhnte unter grausamer Willkür und Knechtschaft.
Eine Riesin wird Königin
Quelle: 1ZOOM.ME
Und so herrschte auch eine Königin der Dunkelelfen mit Namens Skadi. Sie ward eine amazonenhafte Riesin, groß und stark. Und sie regierte ihr Reich nicht weniger skrupellos wie Sellius. Geboren als Tochter von Mathilde, einer Riesin und Moracs einem König der Dunkelelfen war sie ehrgeizig und machthungrig. Moracs aus dem Hause Makart, verliebte sich einst in Mathilde die schon lange bei den Dunkelelfen lebte und machte sie zu seiner Königin. Mathilde war eine dicke und dominante Frau. Moracs hingegen war von eher schmächtiger Statur. Es dürfte klar sein, dass Mathilde „das Sagen hatte“, in der königlichen Beziehung. Die zu der Zeit noch Prinzessin Skadi, war die verwöhnte Tochter der beiden. Sie war zwar eigentlich eine Halbriesin, doch körperlich fast so groß wie eine reinrassige Riesin. Skadi erbte die Körpergröße von ihrer Mutter. Spitze Ohren und gräuliche Haut von ihrem Vater. Ihre Haare waren lang, schwarz und sie hatte einen durchtrainierten, muskulösen Körper. Ihr linkes Auge war rot, wie das der Dunkelelfen und ihr rechtes blau wie das ihrer Mutter. Damit verkörperte sie die Vereinigung von Riesen und Dunkelelfen in einer Person.
Die Dunkelelfen hatten ihr Königreich in Finsterland und die Hauptstadt hieß Finsterstadt. Finsterstadt war bei weitem nicht so groß wie Burgheim, doch war sie schwer befestigt und glich mehr einer Festung als einer Stadt. Jeder Herrscher der die Dunkelelfen regierte, setzte sehr auf die Verteidigung der Hauptstadt. Und so wurden gewaltige und hohe Stadtmauern errichtet, die mehrere kleine Burgen miteinander verbanden.
Vor der Machtübernahme durch Skadi in Finsterstadt
Der König der Dunkelelfen versammelte seine Berater, um über die Vergrößerung seines Heeres zu beraten. Zugegen waren unter anderem, seine Tochter Skadi, der oberste Heerführer Horacs, Königs und Loracs der Berater. Hausdrache Mathilde indes, kontrollierte in der königlichen Küche, ob das Abendessen zu ihrer Zufriedenheit zubereitet und angerichtet wurde. Loracs war der kluge Herold der Dunkelelfen. Ihm gelang es durch diplomatisches Geschick, die Dunkelelfen vor dem Abgrund der Vernichtung durch andere Völker zu retten. Durch ihn wurden die Dunkelelfen sogar zu einem Volk, mit einem mächtigen und gefürchteten Königreich. Und so kam Loracs zum Thron und brachte Kunde von seiner diplomatischen Mission in Burgheim.
„Mein König. König Urik will den Waffenstillstand unbedingt aufrechterhalten den wir geschlossen haben. Erstaunlicher Weise hegt er keinen Groll mehr gegen uns. Und das obwohl seine Söhne im Kampf gegen unseren ruhmreichen Truppen fielen. Allerdings wurde er inzwischen schwer krank und die Krankheit könnte tödlich sein. Ich befürchte, dass Urik bald sterben wird. Wir kennen noch nicht seinen Nachfolger. Und es gibt noch eine weitere nicht so erfreuliche Nachricht:
Kürzlich berichteten mir meine Spione, dass König Jark aus dem Elfenland, eine Rede zu seinem Volk hielt. Dabei betonte er, dass die Verbrechen eures Vaters Toracs nicht vergessen seien, als dieser einst über alle Elfenstämme regierte.“
Nachdenklich packte sich darauf der dunkelelfische Herrscher an seinem Kinn. „Ich muss wissen was geschehen wird. Wird es Frieden geben oder Krieg Loracs?“
„Nun, wir sollten uns auf jeden Fall auf Krieg vorbereiten. Der Waffenstillstand verschafft uns die nötige Ruhe, um alle Kraft in die Vergrößerung unserer Armee zu stecken. Wir müssen uns auf einen Krieg mit unserem Brudervolk einstellen.“
„Hach Brudervolk?!“warf Prinzessin Skadi ein. Wir sollten angreifen und diesen Verrätern eine Lektion erteilen!“
„Dann liebe Tochter riskieren wir, dass wir als Aggressoren dar Stehen und sich die anderen Königreiche gegen uns verbünden.“ erwiderte darauf ihr Vater. „Urik könnte jederzeit den Waffenstillstand beenden. Und statt einem Gegner bekommen wir es mit mehreren zu tun. Als zukünftige Königin solltest du nicht so ungeduldig sein. Du mußt lernen abzuwarten. Warte erst bis dein Gegner Schwäche zeigt. Und dann erst: Schlage zu!“
Etwas genervt von all der Politik stand die Prinzessin plötzlich auf. „Ich gehe und trainiere für den Kampf.“ und so verließ sie den Thronsaal um auf dem Kampfplatz mit den Waffen zu üben.
„Ich bin mir diesen Bedrohungen durchaus bewusst Loracs“, sprach der Herr der Dunkelelfen weiter. „Ich werde eine Armee aufstellen, groß und mächtig. Größer und mächtiger, als alle anderen Armeen Astragorns. Meine Tochter wird eines Tages über die ganze Welt herrschen. Gebt Nachricht an die Landbüttel. Ich werde weitere Aushebungen anordnen. Ich werde die Anzahl meiner Soldaten mehr als verdreifachen. Mindestens 100000 (Hunderttausend) sollen es binnen eines Jahres sein. Natürlich abzüglich derer, die für die Sicherung der Grenzen und Städte zuständig sind.“
Bei diesem Satz, ging ein entsetztes Raunen unter die Berater des dunkelelfischen Königs und auch Loracs riss seine Augen weit auf.
„Und dann werden wir losschlagen!“ sprach Moracs begeistert weiter. „Das wird ein mächtiger Feldzug!“
Etwas verwundert ergriff der Berater das Wort: „Hähm, 100000? Verzeiht mir die Frage Herr: Habt ihr die Kosten einer solch gewaltigen Armee bedacht?“
„Nehmt keine Rücksicht auf die Staatskasse! Das Geld holen wir uns zurück- und zwar von anderen Völkern, die wir dann ausplündern und versklaven werden. Eben auf Dunkelelfenart.“
Und so wurde die Zeit des Waffenstillstandes genutzt, um eine riesige Armee der Dunkelelfen aufzubauen. Die noch Prinzessin Skadi, sollte diese Strategie später fortführen.
Morac und Mathilde erzogen ihre Tochter zur tyrannischen Königin; ohne zu bemerken, dass sie ein Monster heranzüchteten. Sie wurde unterwiesen in Politik, Kriegstaktiken und bekam eine eigene Dienerschaft. Auch eigene Kampftrainer wurden ihr zugeteilt, die sie im Gebrauch der Waffen unterwiesen. Sie sollte nach dem Willen ihrer Eltern das Dunkelelfenreich noch mächtiger machen und mit eiserner Hand regieren. Und die künftige Thronfolgerin erwies sich als gelehrige Schülerin mit großem Talent.
„Moracs! Könntest Du vielleicht mal nach unserer Tochter sehen?! rief Matilde durch den Thronsaal nach ihren Mann, in ihrem üblichen, strengen und befehlerischen Ton. „Das Abendessen wird bald aufgetischt!“
„Ja meine Liebe“, antwortete dieser unterwürfig und wohlwissend, dass Widerspruch Sinnlos war. „Ich eile.“
Und als Prinzessin Skadi ihre Trainingsstunden absolvierte, kam ihr Vater hinzu um nach ihr zusehen. Die starke, junge Frau nahm unter anderem ein riesiges, dickes Rundholz, groß wie ein Baumstamm auf ihre Schultern. Sodann ging sie immer wieder die Hocke und sprang in die Höhe. Dann ging sie in die Knie, nahm Steine groß wie Felsbrocken, hob sie einzeln hoch. Daraufhin beugte sie mit dem Gewicht ihren Arm sodass die Oberarm Muskeln beansprucht wurden, und warf sie sodann mit unglaublicher Kraft weit von sich. Dabei steckte sie stets ihren ganzen Hass, ihre unbändige Wut und Willenskraft in die Übungen. Damit trainierte sie ihre Kraft und Ausdauer. Fasziniert schaute Moracs zu bis sie mit dem Training fertig war.
„Wahrlich, du bist stark. Du hast die Stärke der Riesen und Dunkelelfen in dir. Du musst herrschen!“
Die Dunkelelfen bewunderten die Riesen sehr. Vor allem wurden ihre Größe und Kraft beneidet. Die narzisstische Tochter indes, beachtete ihren Vater nicht weiter und blickte verzückt in einen großen Spiegel der in der Nähe des Kampfplatzes angebracht war. Immer wieder spannte sie ihre kräftigen, muskulösen Arme an, die durch den Schweiß der Anstrengungen in der Sonne glänzten und schüttelte sie wieder aus, um etwaige Verspannungen wieder zu lösen.
„Du wirst jeden Gegner zermalmen.“ sprach der Vater begeistert weiter. „Kenne keine Gnade und dulde keinen Widerspruch, wenn du auf dem Thron bist.“
Kurz drehte Skadi ihr Haupt zu ihrem Vater. „Dann bin ich also kein Monster wie manche Leute sagen?“
Der Könige schüttelte verneinend seinen Kopf. „Nein! Du bist eine Göttin! Stark und schön!“
Das erst von den Anstrengungen der Übungen verspannte Gesicht von Skadi, begann sich zu lösen. Und ein verzücktes Lächeln verzierte nun ihr Gesicht. „Wann werde ich den Thron endlich bekommen Vater? Du und Mutter könntet euch doch dann endlich zur Ruhe setzen.“
„Bald. Deine Zeit wird kommen. Es gibt für mich noch viel zu tun. Du willst doch schließlich mal ein möglichst starkes Reich erben oder nicht?“
Die dunkelelfische Amazone schaute nur enttäuscht weiter in den Spiegel und schwieg. Das Verlangen nach dem Thron aber, wurde in ihr immer stärker. Sie sah sich auswählt die Welt in ihrem Sinn zu gestalten und mit der Anbetung ihrer Selbst zu beglücken. Bald wurde ihre Liebe zur Macht größer, als die Liebe zu ihren Eltern. Die Prinzessin wurde immer ungeduldiger. Und als sie eines Tages ihren Eltern abermals erklärte, dass es doch besser für sie sei, in den königlichen Ruhestand zu gehen und ihr den Thron zu überlassen, lehnten diese entschieden ab. Ein Fehler! Denn wenn Skadi etwas wollte und nicht bekam, konnte es passieren, dass so manche Person ihr Leben verlor. Sie war es gewohnt, dass ein jeder das tat was sie wollte.
Skadi übernimmt die Macht im Dunkelelfenreich
So kam es, dass die ehrgeizige Tochter ihrem Verlangen nach dem Thron nachgab. Mit etwas Gift im Weinbecher ihrer Eltern, half sie dem Ziel nach. Gerade als Königin Mathilde und König Moracs ihr Essen zu sich nahmen und von dem präparierten Wein tranken; griffen sie sich plötzlich am Hals, begannen zu husten, zu keuchen und um Luft zu ringen. Dann krachte die riesige, dicke Mathilde donnernd, mit ihrem Stuhl vom Essenstisch nach hinten zu Boden. Und auch Moracs segnete das Zeitliche, und saß sodann leblos in seinem Stuhl. Die Diener trugen den König neben seine Frau zu Boden und versuchten verzweifelt zu helfen, doch es war zu spät. Das Königspaar war tot!
Die Prinzessin ließ sie es nunmehr nicht aus, Agenten anderer Völker für den Mordanschlag verantwortlich zu machen.
„Seht nur! Was die Feinde unseres Volkes getan haben! Sie haben uns Meuchelmörder geschickt!“ Mit gespielter Trauer weinend, beugte sich die Tochter über das Tod am Boden liegende Elternpaar. „Liebe Eltern! Ich werde euch rächen! Das schöre ich euch!“
Einige der anwesenden Diener Berater und Diener schöpften einen Verdacht, der, der Wahrheit nahe kam. War doch das ermorden der Eltern zum Throngewinn nicht selten bei den Dunkelelfen. Doch niemand wagte es, diese Vermutung laut zu äußern. Skadi ließ sich nun in einer feierlichen Zeremonie, mit priesterlichen Segen zur Königin krönen. Ihrem faszinierend, kühlen und doch schönen Antlitz, konnte sich niemand entziehen. Ihr gesamter Körper drückte Stärke und Dominanz aus. Das Volk der Dunkelelfen verehrte sie bald wie eine Göttin.
Stück für Stück, eroberten Sellius der böse König der Menschen und Skadi von den Dunkelelfen, die Reste von Uriks Reich. Doch die Zwerge sollten die ersten sein, die Bekanntschaft mit der neuen Königin machen würden.
Einige Zeit später in Burgheim
Eines Tages kam ein Bittsteller an den Hof des finsteren Herrschers Sellius. Anton Biedermann, der Sprecher der Bürgerschaft in Burgheim. Er bat um eine Audienz. Ein Diener des tyrannischen Monarchen, kündigte ihn an:
„Mein König. Dieser Sprecher der Bürgerschaft von Burgheim beklagt sich darum, daß die Steuern seit eurer Regentschaft zu hoch seien. Er bittet darum, den alten Steuersatz von König Urik beizubehalten.“
Der Hausmeier Arnulf der als Hausverwalter und Berater des Königs diente, gebot Sellius zur Milde. „Mein König, vielleicht solltet ihr den Steuersatz nochmal überdenken, um so das Wohlwollen eurer neuen Untertanen zu erlangen.“
Doch Dieser hielt kurz inne, dann sprach er folgende Worte:
„Das Reich ist bedroht. Viele Rebellen (Die Reste von Uriks Armee), machen mir mit ihren Überfällen in den Wäldern und Bergen das Leben schwer. Fürst Banton wagt es noch immer, mir seine Gefolgschaft zu verweigern. Zudem werden wir vielleicht auch gegen diese neue Königin der Dunkelelfen ziehen müssen, die nach immer mehr Macht giert. Um diesen Bedrohungen zu begegnen, brauchen wir Geld für eine starke Armee. Daher habe ich die Steuern erhöht. Und deswegen sage ich euch, Sprecher der Bürgerschaft und somit auch den Bürgern in den neugewonnen Gebieten: Gebt mir eure Steuern bis auf den letzten Arens, oder ich nehme mir eure Leben!"
Enttäuscht und wütend, verließ daraufhin Anton Biedermann den Hof.
Und ein weiter Bittsteller kam mit einer Forderung zu Sellius. Sein Name war Ark Arkstein, ein Händler aus dem Elfenreich. Der Diener kündigte nun auch diesen Bittsteller an, der sich vor dem Thron des Herrschers verbeugte:
„Mein König, dieser Händler verkauft den Stahl für die Waffenschmieden unserer Armee. Er beklagt sich darum, dass ihm zu wenig für sein geliefertes Eisen gezahlt wird. Eisen ist rar geworden und so verlangt der Händler der Elfen, einen höheren Preis für seine Waren.“
In Sellius Gesicht war deutlich die Verärgerung über diese für ihn unverschämte Forderung des Händlers zu sehen. Sein Hausmeier wagte es nun nicht, ihm mit einem weiteren Ratschlag zu verärgern.
Sodann holte der König sein Zepter hervor, dass er drohend dem Elfen entgegenstreckte. „Du wagst es mit solch einer Forderung zu kommen?! Was glaubst du wohl warum wir dein hinterhältiges Volk, nicht schon längst überfallen und versklavt haben?! So sage ich dir: Der Preis bleibt! Und liefere deine Waren pünktlich, oder du bezahlst mit deinem Kopf! - Hinaus!" Und mit dem Zepter, deutete Sellius ihm dem Weg nach draußen. Nur mit Strenge und Furcht, so glaubte der Tyrann, könne man ein Königreich regieren.
Ein neuer Sheriff für die Hauptstadt
In Burgheim wurde auch ein neuer Sheriff eingestellt und übernahm die Führung der Stadtwache. Er war ein dicker Mann im mittleren Alter. Auf dem Marktplatz der Stadt stellte sich der neue Ordnungshüter vor. Erst war sein Mund geschlossen und seine Mundwinkel waren leicht nachunten gezogen.
Seine strengen, blauen Augen, blickten eine Zeitlang in die Menge, bevor er zu sprechen begann. „Leute kommt her. Kommt mal alle her. Ich habe euch etwas Wichtiges zu sagen. Mein Name ist Sheriff Gladius Petzold. Aber nennt mich einfach Sheriff Gladius. Ich werde künftig, für Recht und Ordnung in dieser Stadt sorgen. Wer das Gesetz bricht, hat von mir keine Gnade zu erwarten. Ich bin für meine Strenge bekannt. Aber das soll mir Recht sein. Lieber ein strenger Sheriff, als Gesetzlosigkeit und Chaos in der Stadt. Bei mir haben Verbrecher nicht so ein leichtes Spiel, wie sie es unter König Urik hatten. Bei mir pfeifet ein ganz anderer Wind!- Wir werden gut miteinander auskommen, wenn ihr einfach nur das tut, was ich von euch verlange. Und vergesst nicht, ich bin nebenbei auch als Schultheiß in dieser Stadt tätig. Ich bin hier das Gesetz. Und das ihr es wisset: Ich meine es nur gut mit euch.“ Doch in seiner Stimme, war deutlich die Drohung zu hören. Und auch sein Gesicht blickte drohend und warnend in die Menge. Den Bürgern wurde schnell klar, dass mit diesem Sheriff „nicht gut Kirschen essen ist.“
Gerlinus reist in die irdische Dimension.
Uriks Prophezeiung folgend, machte sich nun der mächtige Zauberer Gerlinus auf dem Weg, um den Befreier Astragorns zu suchen. Er öffnete ein Dimensionsportal mit mächtigem Zauber und schritt hindurch. Immer mit der Hoffnung den richtigen Spieler zu finden, reiste Gerlinus in die Erdenwelt von heute im Jahr 2020. Schon bald sollte er fündig werden.
Tor zu einer anderen Welt
Quelle: Pixabay.de
Und es ward einmal ein junger Mann, dessen einziger Lebensinhalt in zwei Hobbys bestand: Mittelalterfeste und PC- Rollenspiele im Bereich der mittelalterlichen Fantasy. Es waren Spiele wie: “World of Warcraft, Mount and Blade, Oblivion, Skyrim, The Witcher, Two Worlds, Fable, Spellforce” und viele mehr. Sein Name war Matheus Guttenberg. Matheus gehörte zur Generation der Computerspieler. Seine Haare waren lang, zu einem Zopf gebunden und er hörte gerne Hardrock und Heavy Metal. Diese Freizeitbeschäftigungen waren das einzige, was für sein Leben Sinn machte, den der übliche Tagesablauf war wie folgt: 8-9 Stunden arbeiten in einer Firma, essen, duschen und dann spielen am Computer. Er lebte allein als Single, in einer kleinen 40 Quadratmeterwohnung. Seine Mutter lebte nicht mehr und zu seinem Vater, hatte er kein gutes Verhältnis. Er hatte seit langer Zeit den Kontakt mit seinem Vater abgebrochen. Als Geschwister hatte der Computerspieler noch einen älteren Bruder. Doch der hatte schon eine Familie und führte sein eigenes Leben. Auch zu ihm, hatte er keinen Kontakt mehr. Früher trainierte er in einem Fitnessstudio. Doch dafür hatte er nun kein Geld mehr übrig und auch keine große Lust mehr. Matheus war sehr unzufrieden mit seinem Leben, denn es war ein Dasein im Hamsterrad der üblichen Arbeitswelt. Auf seiner Arbeit wurde er gemobbt und für seine Tätigkeiten schlecht bezahlt. Er musste mehrere Schikanen über sich ergehen lassen, für ein Leben das mehr kostete als er verdiente. Sein Briefkasten war stets gefüllt mit Rechnungen, die sein Bankkonto ständig ins Minus trieben. Sein einziger Luxus waren seine Spiele.
Gerlinus kommt in die Irdische Welt des Matheus
Zauberer Gerlinus kam nun mittels eines Portals, durch das er in verschiedene Dimensionen und Galaxien reiste, in die irdische Welt von heute. Er hatte ein gutes Gefühl, dass er hier den richtigen Erretter Astragorns finden würde. Der Magier war schon einmal hier. Das letzte Mal besuchte er Merlin, den Hofzauberer von König Artus, mittels Zeitreise in der irdischen Vergangenheit. Dabei hatte er eine Uhr zur Hilfe, die er noch vom Herrn der Zeit, dem Uhrenmacher bekommen hatte. Doch schon bald wurde klar: Seit der Zeit von Atlantis und der Zeit von König Artus, hatte sich hier doch wohl so einiges verändert. „Ob es sie noch gab? Die räuberischen Pikten, Sachsen und Angeln? „Bin ich überhaupt in Britannien gelandet?“ fragte sich Gerlinus. Der Reisende aus einer anderen Dimension, nahm sich nun vor, die Welt in der heutigen Zeit etwas zu erkunden und die Gebräuche und Technologien zu studieren. Er sah mit großer Verwunderung Autos und hielt sie, für Kutschen ohne Pferde, die mit hoher Geschwindigkeit die Straßen entlang sausten, stanken und einen entsetzlichen Lärm machten.
In einer Stadt angekommen, sah er einen Brunnen und wollte das Wasser trinken. Eiligst näherte er sich der Quelle. Doch das Wasser schmeckte scheußlich, denn was er nicht wusste: Es war kein Trinkwasser und voller Chlor. Dies war schon der erste Schock für ihn. Wasser war in dieser Welt für ihn nicht mehr so einfach und kostenlos zu bekommen wie in Astragorn. So langsam hatte er auch den Verdacht, dass ihn seine Portalreise nicht wieder nach Britannien brachte, sondern in ein anderes Land und auch in eine andere Zeit. Dies konnte manchmal passieren, denn die Portale teleportierten den Reisenden eher ungenau ans Ziel. Gebäude und Sprache der Leute, war hier anders als an in dem Land, in dem er das Letzte mal die Erde besuchte. Doch durch einen Zauber, vermochte Gerlinus jede Sprache zu sprechen und zu verstehen. Nach einer gewissen Zeit in der er verwundert durch die Straßen blickte, sah vor ihm einen Mann in einem teuren Anzug und sprach ihn an:
„Verzeihung edler Herr, könnt ihr mir sagen in welchem Land ich hier bin?“
Der Yuppie betrachtete den alten Kuttenmann von oben nach unten und wusste nicht so recht was er von dieser komischen, mittelalterlichen Gestalt halten sollte. „Hach, in Deutschland leben wir.“ antwortete dieser. „Wissen sie das denn nicht?“
„Oh ja, Teutschland, das Land der Teutonen. Das kommt mir bekannt vor.“ antwortet Gerlinus der das „D“ am Anfang des Wortes „Deutschland“ als „T“ verstand und schon von den Teutonen hörte, als er König Artus im frühmittelalterlichen Britannien besuchte. Neugierigen Blickes starrte unser Besucher den fein gekleideten Herrn an. „Ja und- ähm,- und-, wer ist König?“
„Also jetzt hören sie mal. Ich habe keine Zeit, für solche Scherze.“ sagte der Mann im Sakko daraufhin leicht genervt und schaute dabei kurz auf die Reiterstatue von Kaiser Wilhelm dem 2., die zufällig bei ihm direkt in der Nähe stand. „Wir haben keinen König und auch keinen Kaiser mehr. Das finden manche vielleicht bedauerlich. Aber wir leben auch nicht mehr in vergangenen Zeiten. Entschuldigen sie, aber ich muss jetzt zum Zug.“ Schnellen Schrittes wandte sich der Mann wandte sich von Gerlinus ab, schüttelte leicht den Kopf und ging weiter. Und auch der Zauberer schlenderte weiter durch die Straßen der Stadt.
An einer Bushaltestelle, sah er nun mehrere junge Leute stehen, die einen merkwürdigen weißen Stängel in der Hand hielten und ihn zu Mund führten. Neugierig ging er auf die jungen Leute zu. „Was ist das nur für ein Geruch?“ dachte er sich. „Hier riecht es, wie im Zelt eines nambasischen Händlers. Nur sehe ich keine Wasserpfeife. Wo zum Teufel ist die zum Geruch gehörende Wasserpfeife?!“ Gerlinus trat näher an die Jugendlichen um ihre weißen Stängel besser zu sehen. Da sah er, dass der weiße Stängel glimmte. Nun erkannte er, dass diese weißen Stängel Röhrchen waren, in denen sich Tabak befand und nicht der berauschende Hanf, der in den Wasserpfeifen Astragorns geraucht wurde. Gerlinus wunderte sich darüber, dass so viele Menschen in der Erdenwelt einen weißen Stängel in der Hand hielten. In seiner Welt rauchten hauptsächlich die Priester berauschende Kräuter zu rituellen Anlässen, um mit den Göttern eins zu werden.
Der Fremdling aus einer anderen Welt, bestaunte die für ihn merkwürdige Gewandung der Menschen in der heutigen irdischen Welt. Manche Leute sprachen ihn jedoch auf seine Gewandung an: „He, Opa, der Mittelaltermarkt ist wo anders!“ Oder: „Sind wir jetzt im Mittelalter oder was?“
Ein paar Leute fragten auch freundlich: „Entschuldigen Sie, gibt es hier in der Gegend ein Ritterfest oder so was ähnliches? Ich würde da auch gern hingehen.“
Erst später fiel Gerlinus ein, das er vergessen hatte an die richtige Kleidung für diese Zeit zu denken. Er ging nun weiter und kam an ein Hallentor, das der Eingang zu einem großen Gebäude war und aussah wie ein stählerner Kasten. Es war Sommer und ein sehr warmer Tag. Das Tor stand offen zur Lüftung. Ein Mann mit blauer Kleidung stand draußen und schien an irgendetwas zu arbeiten. Er hämmerte und schraubte an einem metallenen Gegenstand. Gerlinus fragte den Mann:
„Entschuldigt edler Herr, was ist das hier?“
„Eine Firma, was sonst? Hier arbeiten Leute.“ antwortete der Mann in einem leicht unfreundlichen Ton.
„Also hier verrichten Menschen ihr Tagwerk.“
„Ja, was sonst?“ Der Arbeiter schaute Gerlinus nur kurz schulterzuckend an und kümmerte sich wieder um seine Tätigkeit. Neugierig ging der Zauberer in das Gebäude. Was er in dieser Metallbaufirma zu sehen bekam, versetzte ihn in staunen, aber auch in Angst. Für ihn schien die Halle eine übergroße Schmiede zu sein, die einem mächtigen Lehnsherrn gehören mußte. Schweißroboter hielt er für Drachen, die Feuer auf ein Blech zu spucken schienen. „Eisendrachen die für Menschen arbeiten?“ sagte Gerlinus fragend vor sich hin und wunderte sich. Seine Augen waren weit aufgerissen. So etwas hatte er noch nie gesehen. Bohrmaschinen und Sägen machten entsetzliche Geräusche, wie sie nur die schlimmsten Dämonen aus der Hölle machen konnten. Er erschrak dabei immer wieder, hielt sich seine Ohren zu und suchte den Ausgang. „Welcher Lehnsherr, lässt seine Arbeitsknechte nur an einem so schrecklich lauten Ort arbeiten?“ fragte er sich.“ Bloß schnell raus aus dieser Teufelswerkstatt!“
Langsam wurden einige Arbeiter auf den skurrilen, alten Herrn in seiner Mittelalterkutte aufmerksam. Sie sahen auch den großen Zauberstab und hielten ihn für einen besonders ausgefallen Spazierstock. Dann kam plötzlich ein Mann in einem Anzug und Krawatte auf den vermeintlichen Besucher zu. „War dies der Lehnsherr?“ fragte er sich. Es war der Chef der Firma.
„Entschuldigen Sie, sind sie von einer Besuchergruppe?“ Was suchen Sie hier?“ fragte der Chef neugierig den für ihn skurrilen alten Mann in Kutte.
Erstaunt und immer noch schockiert, brachte Gerlinus kaum ein Wort heraus. „Hähm, Hähm…“
„Na, Sie haben sich wohl verlaufen?“
„Oh ja.“ sagte der Reisende aus einer anderen Welt und nickte.
„Der Ausgang ist hier.“ Der Mann im Anzug, deutete den Weg nach draußen.
„Oh, ja“. Gerlinus wandte sich erleichtert in Richtung Ausgang.
„Der Mittelaltermarkt ist woanders!“ rief der Chef ihm beim Hinausgehen hinterher. Und die Arbeiter in der Nähe, die die Szene mitbekamen; begannen alle zu laut lachen über den scheinbar verwirrten alten Mann, der sich wohl auf dem Weg zu einem Ritterfest verlaufen hatte. Der Unternehmer schüttelte nur leicht den Kopf.
Schnellen Fußes verließ Gerlinus den Ort, an dem er wohl mehr als fehl am Platz war. Er wanderte nun weiter durch die Straßen und Plätze der Stadt. In einem weiteren großen Gebäude fand gerade eine Computerspielemesse statt.
Als er gerade hineinging und an der Kasse ankam, wurde er sogleich vom Kassierer begeistert angesprochen: „He! Na mit der authentischen Aufmachung brauchen Sie nichts zu zahlen! Wir suchten noch dringend ein paar Verkleidete. Gehen sie einfach rein und schauen sie sich um.“
Es ist oft üblich, dass einige Statisten auf der Gamesconvention, als so genannte Cosplay, in Gewandungen der diversen Spielhelden herumlaufen um für eine entsprechende Spielweltatmosphäre zu sorgen. So sind des Öfteren Leute als Darth Vader aus Star Wars, oder als Orks, Elfen, Zauberer und Helden aus den PC-Rollenspielen dort zu sehen. Doch an diesem Tag waren nur wenige in diesen diversen Gewandungen gekleidet. Da kam Gerlinus in seiner Kutte wie gerufen. Und so ging er durch die Hallen des Veranstaltungsgebäudes. Er staunte über die vielen Bildschirme, in denen anscheinend kleine Menschen gefangen waren. Der Zauberer aus einer anderen Welt, kam sodann an einen Computer und wunderte sich auch dort, über all die Dinge sich auf dem Bildschirm bewegten.
„Was ist dies für ein Zauber? Sind die armen kleinen Leute, etwa in diesem Kasten gefangen?“ fragte er sich beim Anblick der wuselnden Spielfiguren diverser Rollenspiele. Nun nahm er an einem der vielen PC-Stühle Platz, um sich das Geschehen von der Nähe zu betrachten. Ein Mitarbeiter der Spieleveranstaltung kam gerade vorbei, sah wie Gerlinus etwas unbeholfen da saß und sprach ihn an: „Kann ich Ihnen helfen?“
„Äh, ja.- „Was ist das hier?“ fragte Gerlinus erstaunt zurück.
Freundlich und verständnisvoll lächelte ihn der Angestellte an. „Oh ich verstehe, die ältere Generation. Sie wissen wohl noch sehr wenig über Computer. Warten sie, ich habe gerade viel Zeit und werde ihnen alles erklären.
„Oh ja, lehrt mich die Bedienung dieses Zauberkastens!“ sagte darauf der Besucher aus einer anderen Welt erwartungsvoll.
Der Mitarbeiter setzte sich nun an einem weiteren Stuhl zu, und erklärte Gerlinus alles über Computer und Spiele. Dieser war sehr erstaunt über die Technologie der modernen, irdischen Welt. Wissbegierig nahm er alle Informationen auf und dem Angestellten war es eine Ehre, einem Vertreter der älteren Generation, die Neuerungen der Computertechnologie zu zeigen. Er zeigte Gerlinus das Spiel "World of Warcraft" und auch andere PC- Rollenspiele. „Zwerge, Elfen, Orks und Zauberer? Das ist ja wie in Astragorn!“ dachte sich der Reisende aus einer anderen Welt. Nach einer gewissen Zeit, verließ er die Spieleveranstaltung wieder und erkundete weiter die heutige, irdische Welt. Gleichzeitig überlegte er sich eine Strategie, den richtigen Helden für Astragorn zu finden.
Das erste Aufeinandertreffen von Gerlinus und Matheus
Eines Abends rief Freund Michael bei Matheus an und fragte ihn, ob er mit ihm am Wochenende auf ein Mittelalterfest gehen möchte. Man konnte schließlich nicht immer nur in der Bude hocken und am Computer spielen, dachte sich Matheus dankend für diese Einladung und willigte ein.
Am folgenden Samstag, trafen sich beide auf dem besagten Mittelaltermarkt. Matheus bewunderte die Ritter, das Markttreiben und würde am liebsten in der alten Zeit leben wollen. Die Zeit
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Bildmaterialien: Quelle: 1ZOOM.ME
Lektorat: Christian Zanardi, Robert Schwegler
Tag der Veröffentlichung: 20.06.2017
ISBN: 978-3-7438-1907-8
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch denen die mich unterstützt haben und an mich Glauben. Besonders meiner Mutter Ingeborg Braun die mir mit Ideen für Astragorn sehr half und meinem besten Freund Stefan Koralles für seine Tipps zur Vermarktung meines Buches.