Hawaii ( Oahu )
Zur anderen Seite der Welt
Badestrand
Wir machten früher in jedem Jahr eine Reise, das ergab sich so durch eine Extrazahlung durch die Firma. Mit einem Steilwandzelt fing es an. Es folgte Wohnwagen und Hotel zuerst in Europa und dann etwas weiter. In diesem Jahr war ein Sparvertrag ausgelaufen und wir hatten reichlich Geld zur Verfügung.
Mein Frauchen hatte die Wahl, Ägypten mit Schifffahrt auf dem Nil mit anschließendem Badeurlaub, oder Hawaii. Ich bin nämlich ein Guter ! Sie hat sich für Hawaii entschieden. Im Februar für 3 Wochen in die Südsee.
Die Vorbereitungen waren etwas umfangreicher als sonst. Wir mussten ja auch mindestens 4 Wochen zusammen Urlaub nehmen. Gott sei Dank hatten wir zwei einsichtige Chef's. Man konnte ja nicht so mal eben wieder nach Hause fliegen.
Bei Meiers Weltreisen haben wir diese Reise für 3 Wochen gebucht. Ein Appartement in Waikiki ohne alles. Frühstück oder Halbpension ist in den USA unüblich.
Gegen 10Uhr sollte der Jumbo von Frankfurt starten, eine Flugverbindung von Hamburg vor dieser Zeit gab es nicht, also am Abend vorher von Hamburg nach Frankfurt und eine Hotelübernachtung einschieben. Das Hotel am Flughafen war so teuer, dass es mir fast die Sprache verschlug. Dafür sollten wir das Frühstück auch noch extra bezahlen. Wir haben aber auf dem Flugplatzgelände gefrühstückt. Dann einchecken, in die Maschine und alle gleich wieder aus der Machine heraus und unser Gepäck identifizieren. ( Aus Sicherheitsgründen ) Jeder Passagier musste sein auf dem Boden aufgestellte Gepäck zeigen und dann erst wurde es in den Flieger geladen. Dann ging es aber los. 11 Stunden bis Vancouver. Man hatte und gesagt, dass wir hier unsere Koffer selber zum nächsten einchecken bringen sollten. Wir haben und am Gepäckband die Beine in den Bauch gestanden aber unsere Koffer kamen nicht. Natürlich gab es da innerliche Panik. Dann jemand suchen der Deutsch sprach war auch nicht ganz einfach. Schließlich sagte man uns, dass die Koffer lange umgeladen waren, bloß gesagt hatte es uns kein mensch. Wir hatten hier 3 Stunden Aufenthalt und dann noch einmal 5 ½ Stunden Flug bis Honolulu. Mitten in der Nacht sind wir in Honolulu gelandet. Am Zoll verzögerte sich die Einreise weil ich den Einreisebogen nicht richtig ausgefüllt hatte. ( Ich nur wenig englisch sprechen ) USA – Reisende kennen sicher dieses Papier und das nur in Englischer Sprache. Eine Stewardess war dann so freundlich und dieses Papier aus zu füllen. Dadurch waren wir natürlich die Letzten die aus der Anflughalle kamen.
Da standen wir nun mit 2 schweren Koffern vor dem Flughafen und sollten abgeholt werden. Leider war weit und breit nichts zu sehen. Ich habe überall gefragt und unseren Reiseunterlagen gezeigt. Aber nur Kopf schütteln. Frauchen passte auf die Koffer auf und ich hin zu den Taxis gegangen. Tatsächlich sprach einer der Fahrer deutsch. Ein Norweger mit guten Deutsch Kenntnissen. Ich war richtig glücklich. Der Mann kannte auch noch unser Appartementhaus und brachte uns dort hin. Witziger-weise mussten wir neben der Fahrt auch noch für unser Gepäck extra bezahlen. Komische Sitten in den USA.
Ein Uhr in der Nacht und die Rezeption war sogar noch besetzt und nach einigem hin und her durften wir in den 18 Stock fahren und unser Appartement übernehmen. Waren wir froh. Ein Riesenraum,, 54 Qm, mit Fernseher, Balkon, Bad, Küchen mit Backofen, Waschmaschine und Vorratskammer.
Aber wir wollten erst einmal schlafen. In Deutschland wäre es jetzt kurz nach Mittag gewesen, denn der Zeitunterschied beträgt fast 12 Stunden, also alles umgekehrt, und da sollten wir nun schlafen. Komisches Gefühl. Irgendwie haben wir es denn doch noch geschafft.
Ehem. König von Hawaii
Am nächsten Vormittag wollten wir frühstücken, also runter zur Rezeption und gefragt wo man frühstücken könne. Ersten Stock links hieß es. Es gab hier Kaffee so dünn und hilflos, dass er nicht alleine aus der Kanne wollte und Muffins, diese Fettkringel. Also das war nix für einen Norddeutschen. Ich also auf die Straße und einen Supermarkt gesucht. Finden konnte ich nur Gummitoast und gefärbten Aufschnitt. Ich glaube wir haben dann jeder einen halbes Tonastbrot mit Butter verdrückt. Die Supermärkte sich hier 24 Stunden geöffnet, man kann also die ganze Nacht einkaufen.
An der Rezeption bekamen wir einen Brief in deutscher Sprache der uns aufforderte zum Büro unseres Reiseveranstalter zu kommen. Ein Stadtplan und eine Adresse war dabei. Wir haben es sogar gefunden und man sagte uns, dass man uns am Flugplatz einfach vergessen habe und wir deshalb nicht abgeholt wurden. ( Und das bei so einem renommierten Reiseveranstalter )
Richtig gefreut haben wir uns aber nicht, wenigstens hat man uns die Taxikosten ersetzt, aber den im Prospekt versprochene Leikranz, das Ding was man um den Hals gehängt bekommt, und ein weiteres Geschenk haben wir bis heute nicht bekommen.
Aber wir waren auf der Hawaiiinsel Oahu in der Südsee.
Waikiki-Strand
Waikiki, ein Vorort von Honolulu bestand hauptsächlich aus Hotels und Appartementhäusern. Dazwischen teure Geschäfte Unmengen von Gaststätten und Andenkenstände. Natürlich auch einen schönen Strand der immer rappelvoll war. Dazwischen jede Menge Japaner, die hier Urlaub machten. Man lästert ja gerne über die Urlaubssitten der Japaner, aber es ist tatsächlich so, dass der arbeitende Japaner nur eine Woche Urlaub im Jahr hat und dann alles Geld was er hat, in diese Zeit steckt und ununterbrochen Bilder macht, vermutlich um im Hause zeigen zu können wo er überall war. Alles sehr beeindruckend.
Nach 2 Tagen hatten wir uns eingelebt und wollten die Insel erkunden. Also hin zu unserem Veranstalter und 3 Besichtigungsreisen gebucht. Eine Reise war, mit so einem komischen Bus, Vorne PKW und hinten Bus, zum einem so genannten Kulturzentrum. Hier wurden die Kulturen der Südseeinseln vorgeführt. Mit Tänzen und Besichtigungen. Unser Führer war ein aus Sachsen ausgewanderter Mann der uns auf sächsisch alles erklärte. Ich habe nie wieder so ein Kauderwelsch gehört.
Was wir dort gesehen und gehört haben, kann man kaum schildern. Tänze mit heraus gestreckter Zunge, Tänze mit bildhübschen Mädchen, eine Vorführung mit viel Feuer und Musik. Es war einmalig, eben Südsee.
Dann wollten wir eine Rundfahrt um die Insel machen. Als es los gehen sollte kam ein junge Frau, die sehr gut deutsch sprach, und sagte. Weil ein paar Wolken am Himmel seien haben die anderen Gäste abgesagt. Sie würde aber mit uns alleine, mit einem Longmobil, so ein endlos langes Auto, die Rundfahrt machen. Natürlich haben wir zugesagt. Wir sind selten so gut behandelt worden. Am Anfang gab es Sekt und eine Erklärung über die Insel. Traumhafte Küsten, traumhafte Buchten und traumhafte Aussichten aufs Meer. Wir konnten uns kaum satt sehen. Riesenwellen sehen und in der Ferne blasende Wale. Im Landesinneren haben wir die Ananasfelder der weltweit bekannten Firma Dole gesehen und, wie sollte es auch anders sein, einen Shop für Andenken der gleichen Firma. Dabei aber eine Ausstellung mit Pflanzen der verschiedenen Ananassorten. Im Shop konnte man Ananassaft ohne Bezahlung trinken. Und alles amerikanisch bunt.
Zum Mittagessen haben wir, mit unserer Führerin, eine Spezialität gegessen. Rohen Fisch mit einer scharfen Soße und Reis dazu. Fremd, aber es hat uns sogar geschmeckt.
Unsere Führerin hat ununterbrochen geredet und so haben wir sehr viel über Land und Leute erfahren.
Waikiki
Als dritte Reise wollten wir mit einem Kleinflugzeug auf die Hauptinsel Big Island fliegen und auf einem noch tätigem Vulkan spazieren gehen. Es sollte das Erlebnis werden. Leider hat sich mein Frauchen einen Zeh gebrochen und kam nicht in ihren Schuh so konnte sie nicht mit fliegen. Alleine hatte ich auch keine Lust, Schade., das wäre das Erlebnis unseres Lebens gewesen.
Wie wir es oft auf Reisen machen, haben wir und auch hier einen Mietwagen genommen. Sogar Autobahnen gibt es auf der Insel. Wir sind dahin gefahren wo wir, bei der Besichtigungstour immer nur kurz angehalten haben. Wir haben an dem Strand gehalten wo die Jungs auf ihren Surfbrettern mit den Riesenwellen kämpfen. Sonst nur im Film, hier aber Life, wirklich toll. Wir sind auch in die kleineren Orte, wo keine Touristen hin kommen, gefahren. Und haben hier viel von den Menschen gesehen. Landestypische Produkte gesehen und auch probiert. Und unheimlich viel Kitsch, eben wie es die Amis lieben..
Eine praktische Einrichtung in diesen amerikanischen Wagen ist, wenn man die Tür schließt, wir man automatisch angeschnallt. Das kann man also nie vergessen. Wir haben auch ganz einsamen Strände gefunden. Der Sandstrand ist auf dieser Insel viel grober als hier. Wenn man stehen blieb, sackte man langsam immer tiefer. Und das Wasser war glasklar.
Mit dem Essen in diesem amerikanischen Staat ist es für uns so eine Sache. Knackige Brötchen gab es einfach nicht, alles weich und pappig. ( Amis und Japaner scheinen keine Zähne zu haben !) In einem Restaurant essen zu gehen brachte uns an die Armutsgrenze. Weil wir, und es so üblich ist, mit einer Kreditkarte bezahlt habe, habe ich erst in Hamburg gemerkt wie teuer es wirklich war. Ein kleiner Steak, ein kleines Stück Hummer, eine Kartoffel in Schale und 12 grüne halbgare Bohnen. 1 Glas Wasser, alles mal 2 zusammen 110,00 Dm.
Weil mein Frauchen nicht kochen sollte, haben wir beim Minutenman gegessen. Eine Art Schnellrestaurant am Weikiki Strand. Der Mann hinter dem Tresen nahm einen Teller und man zeigte nur auf eine Speise die gut sichtbar hinter Glas lag und er füllte auf. Es kamen natürlich die seltsamsten Zusammenstellungen dabei heraus. Dazu ein Glas Budweiser Bier, randvoll und ohne Schaum. Und dann waren wir mit 9,00 Dollar wieder draußen umgeben von Spatzenähnlichen Vögeln die superfrech sich ihren Anteil holten.
Wir sind mit dem Bus nach Honolulu gefahren, Vielleicht 15 Minuten Fahrt. Neben dem Fahrer stand ein durchsichtiger Behälter mit einem Trichter oben drauf und jeder Fahrgast musste 60 Cent einwerfen. Wer kein Kleingeld hatte, hatte Pech, er musste eben mehr hinein werfen. Gewechselt hat der Fahrer nicht. In Honolulu gab es ein riesiges Einkaufszentrum mit einem Japanischen Stockwerk. Da hat es so deftig gestunken, dass wir schnell wieder einen Stock tiefer gegangen sind. Natürlich habe ich mir auch ein Hawaiihemd gekauft und zu Hause wieder weg geworfen. So eine miese Qualität war das.
Die Sehenswürdigkeiten, die es in Honolulu gab, wie das untergegangene Schlachtschiff, haben wir uns geschenkt. Das ist etwas für die Amerikaner. Aber Chinatown haben wir gesehen.
Als wir dann wieder zurück fliegen sollten hat sich unsere Reiseleitung ein Witz erlaubt. Wir sollten bis 10 Uhr unser Appartement räumen und sollten um Mitternacht von Hotel zum Flughafen abgeholt werden. Das war natürlich Schwachsinn pur. Nach einem Gespräch mit der Leitung des Hotel's konnten wir unser Appartement für 12 Stunden für 90 Dollar zurück mieten. ( Mit Touristen kann man es ja machen ) Was hätten wir sonst machen sollen.
In Vancouver mussten wir umsteigen und wir haben die Gelegenheit genutzt, Verwandte von Frauchen ( eine Halbschwester ) zu besuchen, Sie hat uns mit dem Auto abgeholt und wir hatten 6 Stunden Zeit in Familie zu machen. So war die Wartezeit wenigstens ausgenutzt und wir haben ein mal gesehen wie unsere ausgewanderten Verwandten so lebten.
Und dann noch einmal 11 Stunden bis Frankfurt. Leider war unser Anschlussflieger schon gestartet und wir mussten uns im Durchreise-Bereich 7 Stunden gedulden. Und dann 1 Stunde bis Hamburg. Wir waren kaputt und todmüde. 12 Stunden Zeitunterschied. Jaja, wer eine Reise tut !
Schon am nächsten Tag musste ich wieder zur Arbeit erscheinen. Der Jetlag hat mich nicht nur gequält sondern auch zur UNZEIT einschlafen lassen. Ich habe doch tatsächlich den Feierabend verschlafen. ( 12 Stunden Unterschied)
Texte: Roland Rabenfroh
Bildmaterialien: --
Lektorat: ---
Tag der Veröffentlichung: 30.01.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch meinem Frauchen die immer an meiner Seite war.