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Erwischt


Ohne Vorwarnung rempelte mich so ein behinderter Typ von hinten an, sodass ich fast mit meinen niegelnagel neuen, wunderschönen, roten Pumps umknickte und den Boden schon auf meiner Haut spürte, aber ich hatte meine neuen Reflexe vergessen, ja ich meine neu, denn noch vor einem Monat wäre ich total auf die Fresse gefallen, falls mich nicht ein super heißer Typ aufgefangen hätte.. aber das passierte meist nur in meinen Träumen, leider..
In der Wirklichkeit fiel ich dann brutal auf die Fresse. Heute jedoch nicht und in den letzten Monaten halt auch nicht, denn meine neuen Reflexe waren unglaublich schnell, man sieht es an diesem armen Beispiel von mega, heißen Typ. Währenddessen ich eben dies noch dachte gewann ich mein Gleichgewichtssinn wieder und rammte dem unverschämten Typen meinen Ellbogen in seine empfindlichste Stelle.
Er jedoch schaute mich nur verblüfft an und fing an zu grinsen, anscheinend deutete er mein Gesichtsausdruck richtig, denn zum einen spürte ich Angst, denn ich mit meinen 1,65 (+ Pumps) stand vor einem gut 20 centimeter größeren Typ, hatte ihm in die Weichteile geboxt, eigentlich denn er stand ja noch, und was mir grad erst auffiel, gloste genau diese Kronjuwelen verwirrt an, seit gefühlten Stunden, mein Verstand wollte einfach nicht kapieren wieso er sich nicht vor Schmerz auf dem Boden krümmte oder, was er stark bezweifelte, mein Ellbogen nicht getroffen hat.
„Ja, ich stehe noch und ebenfalls ja es tut weh.“
Bei diesem Satz der träge mein Gehirn wieder in Gang brachte, sodass ich meinen Mund schließen und meine Augen heben konnte, schalteten sich auch die restlichen Körperteile ein.
„Aber wie? Ich habe noch niemanden gesehen der danach noch stand!“
Ein tiefes sexy Lachen kam von dem Gegenüber.
„Dann müssen es alle Memmen gewesen sein, oder..“
„Oder was?“ Prüfend sah ich ihn an und registrierte nebenbei noch, dass er verdammt heiß aussah.
„Äh, das ist jetzt egal. Komm mit.“
„Wie bitte?“
„Gott, langsam fang ich echt an zu zweifeln, dass du es bist. Komm jetzt!“
„Was bildest du dir ein?! Seh ich echt so nuttig aus? Hallo?! Ich geh doch nicht mit einem wildfremden Typen mit, ich bin ein braves und liebes Mädchen“ .. das manchmal zu viel trinkt, fügte mein Gehirn noch zu, aber ich ignorierte es gekonnt „und.. und.. nein! Wieso sollte ich?“ Er reagierte nur leicht genervt.
„Hat dich Yannik etwa noch nicht angerufen?“
„Welcher? Ich kenne viele?“
„Ohman, ey du bist ne Neue, wieso passiert mir sowas immer?“
„Ich bin nicht neu...“
„Und wieso machst du dann so ein Aufstand? Komm jetzt wir müssen los!“
„..hier, ich bin einfach nur auf der Sweet- Sixsteen Party von meiner besten Freundin! Und dich kenne ich ganz bestimmt nicht, sollte sie etwa von mir gerufen werden?!“
Eine Antwort gab es gar nicht mehr sondern nur ein Gezerre am Arm, wogegen ich mich leider nicht wehren konnte, außer mit Schreien und das tat ich auch.
„HILFEE! JOLIEE HIER IST NEN FREMDER DER WILL MICH ENTFÜÜÜHRENN!!“
„Mädchen, halt deine Klappe sonst gibt’s was!“
Jetzt sah ich rot, egal wie gut er aussieht, niemand nennt mich Mädchen, dieser Gedanke machte mich Bärenstark, auch wenn ich eins bin ich hasse wenn man meinen Namen nicht sondern total verächtlich „Mädchen“ sagt. Abrupt blieb ich stehen, den Schmerz im Arm, der weiter gezerrt wurde, konnte ich grad noch ignorieren. Verblüfft über meine Stärke blieb der blöde Typ stehen und schaute mich an. Ganz leise, dass er es nur knapp hören konnte:
„Nenn mich nie wieder, Betonung auf nie, Mädchen mein Name ist Jamie.“

Aufklärung? oder Verarsche?


„Du stehst.“ Was war das denn für eine Aussage, der ist ja ein Schlauer.
„Ne, ich fliege, weißte? Was soll ich sonst machen, Idiot?“
Und schon war meine Konzentration dahin, stolpernd wurde ich weiter gezogen, egal was ich tat, die Kraft von eben war dahin.
Mittlerweile waren wir bei einem coolen schwarzen BMW angekommen und ehe ich michs versah saß ich auf dem Beifahrersitz. Blitzschnell griff ich wieder zu der Tür und versuchte sie zu öffnen, leider ohne Erfolg sie war verschloßen. Innerlich streckte ich dem Typen meine Zunge raus drückte auf den Entriegeler an der Tür, doch bevor ich auch nur daran denken konnte die Tür zu öffnen, war sie schon wieder zu. Zu hören war nur wieder ein tiefes Lachen, dessen Besitzer ich am liebste eins in die Fresse geschlagen hätte. Aber mit meinem Schicksal (noch nicht) ganz ergeben, gerade entführt worden zu sein, setzte ich mich mit gekreuzten Armen auf den Sitz.
„Hat sich die Dame jetzt beruhigt? Kann Yannik dich aufklären?“
Dame.. hmpf.. Den Kommentar, dass ich schon mit meinen stolzen 15 Jahren (in 2 Monaten 16) aufgeklärt war, verkniff ich mir vorsichtshalber mal.
„Yannik? Bist du da? Ich hab kein Bock dazu du kannst es besser, als ich. Aber mach hinne, sie ist nicht freiwillig hier und ist auf dem Weg stehen geblieben!“
„Kennst du den Auslöser Bryan?“
Ganz leise murmelte ich nur „Ich mag es halt nicht, wenn man mich Mädchen nennt.“
Der Typ, oder auch Bryan genannt, schaute mich komisch an und erwiderte gedankenversunken diesem Yannik jedoch nur
„Wut und Empörung schätz ich mal.“
Diesen Moment der Unachtsamkeit nutze ich jedoch aus, drückte wieder auf den Entriegeler, hatte die Hand schon fast beim Griff, da war die Tür schon wieder verschlossen.
„Yannik! Die dreht total durch, fang an!“
„Ich mach ja schon.“ Erklang es dann wieder durch die Boxen vom Auto. „Okay, also wie heißt du denn?“
„Jamie.“
„Okay, Jamie..“ „Ich bin kein kleines Kind also sprich verdammt nochmal nicht so mit mir.“ Vom Fahrersitz kam ein vergnügtes Schnaufen und von der anderen Seite der Telefonleitung ein Lachen. „.. gut, ich sprech mit dir normal versprochen, was ich dir jetzt sage darfst du niemanden weiter erzählen und es ist passiert, also kannst du daran auch nichts ändern. Bryan, du bist dir ganz sicher ja?“
„Frag sie doch, wenn du mir nicht glaubst!“
Hatte ich was verpasst? Yannik fing wieder an: „ Jamie, wie alt bist du?“
„Wieso sollte ich euch das sagen? Das fragt man nicht!“
Schnaufend kam es nur von diesem Bryan „Nun sag schon, das wird dich schon nicht umbringen.“
Mit einem letzten Misstrauischen Blick auf Bryan murmelte ich, dass ich 15 sei und in 2 Monaten 16 werde.
„und hast du irgendwelche Veränderung gehabt oder wahrgenommen in letzter Zeit?“
„Also.. äh.. ich hab meine Haare braun gefärbt?“
Wieder ein Lachen von der anderen Seite „ Nein, ich meine ob deine Sehstärke besser geworden ist oder so etwas.“
„Naja, eigentlich nur meine Reflexe.“
Mit einem heftigen Nicken bestätigte Bryan das „Ihre Reflexe sind echt verdammt gut, fast schneller als meine.“
„Verdammt, wie ist sie denn erst in 2 Monaten, wenn sie jetzt schon fast besser ist als du?“
„Stopp! Ich bin besser als der da?“ Das war wohl etwas zu enthusiastisch, denn sofort sah ich in den Augenwinkeln wie sich der Blick von Bryan extrem verfinsterte. Wie in vielen Situationen schon davor versuchte ich die Regel erst Denken dann Sprechen in mein Gehirn einzuprügeln. Ich war ja immer noch entführt, obwohl ich nicht so richtig Angst bei diesem Bryan empfand nicht mal bei diesem Killerblick.
„Nein, du bist nicht besser..“ das Wort spie Bryan nur so aus, „.. und wir werden sehen ob du es in 2 Monaten wirst.“
„Okay.. und wieso ausgerechnet in 2 Monaten?“
„Weil du dann 16 wirst.“
„Äh.. genau.. hab ich noch nie von gehört, dass man da besser wird worin eigentlich?“
Jetzt mischte sich Yannik wieder ins Gespräch mit ein.
„Also, ich denke du hast bisher auch erst normale Mädchen gesehen die 16 geworden sind, ich, der neben dir, also Bryan und auch du sind besonders.“
„Da kommt was nicht hin, ihr seit Jungs oder nicht?“
„Ja, auf jeden Fall sind wir Jungs, aber die Jungen verwandeln..“
„..mutieren wohl eher..“ „Bryan, halt deine Klappe, ich versuche ihr das gerade halbwegs zu erklären, wozu du zu faul bist, jetzt komm nicht mit deiner negativen Einstellung, Jungs verwandeln sich erst mit 18 unsere Theorie ist, dass es erst dann passiert weil Mädchen im Schnitt 2 Jahre weiter in der Entwicklung sind als Jungen, aber ich komm jetzt erstmal zu deiner Frage, wenn du 16 wirst, verbessert sich alles, vom Sehvermögen bis zu den Körperlichen und Mentalen Eigenschaften, das bedeutet aber nicht, dass du wie bei einem Vampir sofort auf Knopfdruck dünn bist, super schnell und Allwissend, sondern du musst es dir antrainieren und am besten schon davor lernen dich zu kontrollieren.“
„Aha.. mal angenommen ich würde das alles Glauben.. wieso hab dann ausgerechnet ich die Ehre dazu?“
„Das ist eine nicht so schöne Geschichte, eine Organisation, die nie enttarnt worden konnte, hat mehrere Kinder von 3-8 Jahren entführt und zwar immer nachts einmal im Monat. Diese Entführungen waren vor ca. 12 Jahren. Niemand weiß genau was sie erreichen wollten oder was sie uns angetan haben, keiner kann sich daran erinnern, bis es jemand rausgefunden hatte, und nach einem Jahr alles gestoppt wurde. Man konnte nur einen einzigen Wissenschaftler fangen der daran weiter gearbeitet hat, er hat uns geholfen zu kontrollieren als wir 18 wurden.“
Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte, war mir sowas wirklich passiert? Oder dachten die beiden sich das nur aus, damit ich ohne Widerstand in deren Falle tappe? Man konnte sagen, dass mein Gehirn arbeitete und zwar extrem, es versuchte viel zu viele Gedanken auf einmal zu denken und das Ergebnis war, dass ich einfach nur Kopfschmerzen bekam. Aber ein Gedanke war doch im Vordergrund den ich, in der Hoffnung mein Kopf wird ein bisschen leerer, aussprach
„Aber, was meinst du mit Kontrolle? Was muss man denn kontrollieren? Was bedeutet das für mich?“
„Das bedeutet du musst mit uns kommen um zu lernen, wie du mit deinen dann möglichen Fähigkeiten richtig umzugehen weißt.“
„WAS?! Ich soll weg hier? Von meinen Freunden, Familie und meinen Haustieren?! Was soll ich denn meinen Eltern sagen? Niemals gehe ich hier weg. Keine Zehn Pferde bekommen mich hier weg!“
„Dann lern es eben auf die harte Tour und töte deine Freunde und so weiter. Du hast keine Ahnung was du alles auslösen kannst! Diese Biester von Wissenschaftler haben uns Fähigkeiten gegeben die du dir nicht mal vorstellen kannst!!“
Gefährliche Stille breitete sich nach diesen Worten von Bryan aus. Ich war geschockt und musste mit den Tränen kämpfen, ganz leise brachte ich noch raus, dass ich meine Familie niemals töten könnte.

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Texte: Alle Recht für diesen/s Text/Buch gehören alleine mir, ihr solltet das akseptieren. Danke
Tag der Veröffentlichung: 02.07.2012

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