Wasser im Wein
Die Wärme des Fingers
Erreicht meine Haut
Die Kälte darunter
Scheint lange vertraut
Empathisch, der Hauch
In der zitternden Nacht
Die Schafe des Werwolfs
In spuckender Tracht
Darunter gelegen
Die Jahre im Lauf
Das Kitzeln des Zentrums
Ein hölzerner Knauf
In Strömen das Leben
In Notdurft das Sein
Im ewigen Gleichlauf
Das Wasser im Wein
Unbedacht
Wenn Blumen brennen
Stürzt die Nacht
Ins offne
Scharfe Messer
Der Vagabund
Fällt unbedacht
Kein Mensch
Ihn je gesehn
Wenn Kerzen blühen
Unbedacht
In neuen
Dimensionen
Erstreckt vielleicht sich
Auch die Zeit
Und wird
Vorüber gehn
Rumpeln
Steter Tropfen
Auf Dachschindeln
So still
Wie deine Freunde
Von fern
Hörst du ein Rumpeln
Wie ein müdes Herz
Das aufgeschlagen
Doch in dir kracht nichts
Das Geräusch
Ist bloß die Müllabfuhr
Die Wäsche schleudert
Sich von selbst
Und dich in andre Welten
Ein Tee seufzt auf
Wie aufgesetzt
Und lauscht du ganz genau
Erzählt
In feucht-nassem Gewand
Die Eul´ in ihrem Bau
Gleise am Bahnhof
Das Auge gerichtet
Auf Gleise am Bahnhof
Wo Funkelndes Stahl
Im Grauton erstarrt
Hart wie der Winter
Und kalt wie der Schmerz
In Ruhe gebettet
Der Nebel der Mystik
Wenn gelbe Laternen
Das Feuer ersetzen
Und Güterwaggone
Vom Ausharren erzählen
Gestrandet im Jenseits
Verweilend im Heute
Ein Pinsel haucht Striche
Ins Bild dieser Nacht
Lichtspiele
Kerzen scheinen
Sehnsucht
Auf das Abendrot
Im Fernen
Und das Flackern
Des Momentes
Strahlt im Dunkeln
Wie der Strand
Das Auge
Halb bedeckt
Erblickt
Die farbenfreie Mumie
Deren Korpus
Mittels Licht
Ward mit der Ewigkeit
Verwandt
Seelenkleber
Leute halten mich
Wohl öfters
Für einen verrückten Mann
Da das Licht
Von ihrer Weisheit
Ich nun mal nicht sehen kann
Zeig mir Liebe
Die erloschen
Unter einem Busch verwelkt
Und ich zeig dir
Wie ich fühle
Wenn der Tod das Leben melkt
Selbst mit Schuhen
An den Füßen
Kann ich ihren Weg nicht gehn
Sollten selbst
Im Regentaumel
Engeln zu der Sonne flehn
Hauche Frieden
In den Wahnsinn
Der verkorkst am Himmel schwebt
Koste dann
Nochmal vom Nektar
Der auf meiner Seele klebt
Harlekins Zunge
Bleiche Tage
Kuckucksspucke
Hirnverbrannt
In Öl gegossen
Pferde trampeln
Koppeln nieder
Kleines Kind
Nun träume süß
Harlekins Zunge
Bläulich geräkelt
Fusel in Fässern
Narr unserer Zeit
Hebammen weinen
Auf Schiffen des Wahns
Am Ende erlegen
Ein Astloch im Heu
Vampire
Überall sind sie anzutreffen
Und breiten sich aus
Egal, ob im Untergrund
Oder auf feinen Empfängen
Gleich einer Sackratte
Hängen sie sich dran
In der Hoffnung
Etwas zu finden
An das sie glauben können
Es geht ihnen nur
Um ihre Befindlichkeit
Und nicht um die Zeile
Und so saugen sie Eiter
Statt Blut
Und versumpfen entweder
Im Schutze der Nacht des Untergrunds
Ohne je Untergrund gewesen sein
Ebenso wenig
Wie sie Hochkultur sein werden
An der sie doch heimlich hängen
Wie der Hals am Strick
Neues Land
Es regnete Gedanken
Während meine
Hütte explodierte
Und aus den Holzlatten
Wurden Funken
Die den siebten Kontinent
Benetzten
Und deinen Horizont
Erreichten
Laufschritt
Als Grashalme
Füße bekamen
Das Wasser
Dem Feuer entfloh
Und Zäune
In weite Flächen mutierten
War die Sicherheit überwunden
Die Zukunft offen
Und alles wieder möglich
Notwendigkeit
Der Keller des Daseins
Substanz und doch Sein
Der Nährboden des Samens
Die Qual unsrer Pein
Erloschen im Gestern
Und zittrig die Hand
Die Zweifel von Heute
Mit Morgen verband
Ein Kreislauf im Stillen
Wie neu, doch bekannt
Aus Feldern wird Acker
Der nüchtern verschwand
Weites Feld
Willkommen in dem weiten Feld
Der Reflexion, Selbstreflexion
Wo Täter schnell zum Opfer wird
Und scheinbar sich befreit
Wo Emotion, Vergangenheit
Das Hier und Jetzt bestimmen
Und vom Wasser der Verklärung
Äuglein selten trocken bleibt
Willkommen in der weiten Welt
Der eigenen Wahrnehmung
Wo kein Urteil so beständig ist
Wie´s Wort von diesem Vers
Wo Bedürfnisse und Glaubenssätze
Einfach Flügel kriegen
Und entschweben aus dem Denken
Dass man endlich sei am Ziel
Heimgesucht
Losgelöste Flügel
Brechen über
Scharfe Klippen
Weich wie Ei
Unser Empfinden
Wenn die Zeit eindöst
Im Schnee
Heimgesucht
Auswärts gefunden
Nasse Fetzen
Schleudern Berge
Die emporragen
Aus Fragen
Die das Tal
Niemals gestellt
Hilfe!
Was hilft der Schnaps
Am Horizont
Wenn Menschen so besoffen
Neben dir und hier
Und überall
Wir haben sie getroffen
Was hilft Musik
Mit Texten
Wenn die Zeile nicht mehr steht
Weil sie nicht gelesen wird
Und so die Zeit
Sinnlos vergeht
Was hilft die Kunst
Am Abend
Wenn das Rote schon gewesen
Und im Morgentau
Die Leichen
In dem Alltagstopf verwesen
Hauch zu Tropfen
Wenn ein Hauch zum Tropfen wird
Spiegelt sich darin die Seele
Hoffend schillernde Pupille
Sagt dem Abendrot Adieu
Wenn sich Wasser niederlegt
Gebettet auf zärtlichen Laken
Wird der Augenblick zur Stille
Und das Grün zum Monument
Vehikel
Die Nacht verliert ihr Haar
Wenn das Abendbrot gegessen
Sag verlier ich meine Unschuld
Wenn gebrochen scheint der Tag
Und die Geigen spielen Lieder
Auf dem Mond, der längst versessen
Hör ich auch nicht ihren Klang
Kann´s doch sein, dass ich sie mag
Wenn das Dunkel in den Rädern
Des Vehikels, das gelähmt scheint
Zu mir spricht mit leiser Stimme
Trägt der Wind mich hin zu dir
Und die Sinfonie des Lebens
Die das Wolkenbild verspottet
Malt ein Megaphon ins Firmament
Direkt zurück zu mir
Überbrückung
Das Fenster beschädigt
Das Popcorn verbrannt
Die Falschen gewinnen
Ich warte gebannt
Auf den neuen Morgen
Auf den neuen Tag
Bestimmt wird es morgen
Dann so, wie ich´s mag
Im Visier
Meine Wurzeln schlagen Bäume
Während Monde Sonnen küssen
Setzt die Nessel sich ins Kinde
Dreht die Wahrheit einmal durch
Zweifelst du an meinen Künsten
Vice versa, Verse-Vita
Schmeiß hinweg meine Gedichte
Und wirf mich doch gleich dazu
Meine Lyrik stinkt wies Leben
Während Scheuklappen dich blenden
Trägst den Tod gerne als Klappe
Ich hab ihn längst im Visier
Regelmäßig
Manchmal spür ich
Deinen Atem
Wenn du dich
Ergibst in Wärme
Die mich heilt
Unruhige Seele
Regelmäßig
Schlägt die Uhr
Manchmal spüre ich
Dein Wesen
Das mich stärkt
Und Frieden spendet
Und dann fühl ich
Mich gebraucht
Doch nie benutzt
Ganz nah bei dir
Im Eimer
Ist das Gemüt erst mal im Eimer
Und die Seele tief geknickt
Kriecht der Daseins-Sinn am Boden
Ja dann lebt es sich geschickt
Ist kein Höhenflug mehr möglich
Dann ersparst du dir den Fall
Und die Schlinge um den Hals
Erscheint dir höflich auf einmal
Hängt das Herz tief in der Hose
Finden wir das wunderbar
Da bleibt Platz in deiner Brust
Und der war vorher noch nicht da
Ein Versuch
Feuerwände wandern
Willenlos
Durch weite Welten
Und wissen dennoch
Wohin
Erzähl mir Geschichten
Vergessener Verse
Von Venedig
Oder Venezuela
Von viehtreibenden Bauern
Und verkehrten Vehikeln
Ich werde zuhören
Und versuchen
Zu verstehen
Glaubenssätze
Tüchtig sein sei eine Tugend
Wurde uns oft beigebracht
Ohne Fleiß auch keinen Preis
Mal schauen, was hat es uns gebracht
Die Menschen werden öfters krank
12 Stunden bei 8 Stunden-Lohn
Es sei so wichtig für das Land
Die Lüge hallt in uns wie Hohn
Der Körper und die Seele hin
Die Energie verschwendet
Und an der nächsten Ecke schon
Der nächste Job verendet
Burn-out ist nicht nur Modewort
Und Depression dazu
Das fleißig brave Arbeitstier
Kennt kaum das Wörtchen Ruh
Stillleben
Ich höre mich
Bin mir ganz nah
So wie der Wahnsinn
Und die Glut
Halt fest das Sein
Hab Acht vor Glück
Ertränke Lärm
Und atme durch
Frucht-Los
Auf Dattelbäumen
Steht geschrieben
Was keiner je gelesen
Die sieben Zwetschgen
Sind gepflückt
Als wäre nichts gewesen
Und ist geklaubt
Erst der Verstand
Und man ihn fort getragen
Auf Körben
Die auf Köpfen stehn
Braucht man nicht mehr zu fragen
Piano Man
Als der Klavierspieler
Starb
Wurde es leise
Ich musste die Augen öffnen
Und konnte
Euren Anblick
Nicht ertragen
Politik
Grün ist der Himmel
Und so blau erstrahlt die Weide
Ist es wirklich mal gewesen
Dass den Urnengang ich meide
Ach wie herrlich diese Farben
Schwarz mein Herzblut
Rot die Seele
Ja ich denk sogar im Stillen
Dass ich mich mit ihr vermähle
Loch
Du hast ein Loch
In mir zurück gelassen
Das bleiben wird
Es ist nun mein Loch
Ich könnte versuchen
Darin Kresse anzusetzen
Oder es als Eingang
Zu einem Brunnen sehen
Der zwar tief
Aber dennoch zugänglich ist
Für alles
Was kommt
Und für alles
Das weder
Der Humor
Die Zeit
Noch eine Andere
Wieder bringen kann
Bronzene Kelche
Im feinen Restaurant
Quält sich das Luxusleben
Durch den Abend
Zuviel Wohlstand hemmt den Geist
Und macht ebenso Angst
Wie die tägliche Suche nach
Einem alten Stück Brot
Eine auf den Boden
Fallende Gabel
Sorgt kurz für Stille
Würde ein Pudding zerfließen
So könnte man es hören
Das Tischtuch aus Koks
Windet sich unter dem Gedeck
Einer unzivilisierten Gesellschaft
Die die Zivilisation ausruft
Während bronzene Kelche
In holzzerfressenen Regalen
Auf die Nacht warten
Masken
Saurer Regen
Als das Salz
Wenn Zuckerwolke
Trübsal bläst
Fanfarengleich
Der Hitzeschlag
Wenn Kälte
Sie durchnässt
Lineare Indirektheit
Spricht aus
Jedem Lungenzug
Und ist die Wahrheit
Erst enttarnt
Schlüpft sie
In den Betrug
In Nächten des Glücks
Mir ist mein Humor
Abhanden gekommen
Ich habe ihn
Zwischen den Farben
Von Schmetterlingsflügeln
In einem Traum
Verloren
Sollte ich ihn je
Wiederfinden
Möchte ich dich bitten
Dass du auf ihn aufpasst
In diesen Nächten des Glücks
Decke
Wünsche
Und Bedürfnisse
Purzeln durch eine Decke
Die aus Rissen, Löchern
Und Versprechungen
Besteht
Fata Morgana
Gleicht das Auge
Einem Wasserfall
Ist die Wüste
Noch nicht vertrocknet
Für das Sein
Augen leuchten
Kerzen schmelzen
Und der Bass
Kriecht in den Bauch
T-Shirts schwitzen
Bühnen beben
Heiße Luft
Und kühler Rauch
Einmal Leben
Für den Abend
Feste knallen
Sich was rein
Noch eins auf
Die hohe Latte
Und noch eines
Für das Sein
Konstrukte
Nach Hausbau
Steht mir nicht der Sinn
Und auch nicht
Nach Kredit
An Wachstumsglauben
Glaub ich nicht
Da zwickt es
Mich im Schritt
Moral und Werte
Langweilen mich
Ich seh doch
Wie es rennt
Es wachsen
Zwar Konstrukte
Während alles
Andre pennt
Gesang
Wär ich Gesang
So wär ich das Schreien
Wär ich Gefühl
So wär ich das Leiden
Suchst du nach Antwort
Dann stell ich die Frage
Suchst du nach Freiheit
Gewähr ich dir Gnade
Willst du vermissen
Dann schmieg dich an mich
Suchst du nach Frieden
Dann finde ich dich
Fahlweiße Haut
Schwer wie eine Steppdecke
Schlägt sich der Tag
Auf morgendliches Gähnen
Unzufriedenheit
Durch Schlafmangel
Gehirn im Fleischwolf
Gedanken im Sand
Träge kämpft das Kreuz
Gegen müde Beine
Taubheit im Herzen
Schreit gegen das Licht
Der Duschstrahl
Als Fenster
Zum Frühling dort draußen
Komm prassel hernieder
Auf fahlweiße Haut
Schwarzer Samt
Mein schwarzer Samt, von Licht umsäumt
Das Gelb der Sonne wärmt das Fell
Sie spiegelt sich in meinen Augen
Die anders als das Haar sehr hell
Auf Wolken schwebend wirkt mein Schritt
So leicht und frei wie Federschwung
In Anmut zeige ich mich gern
Und wachsam bin ich vor dem Sprung
In Höhenlagen und in Wäldern
Die nach dem Regen sind benannt
Erkunde ich als große Katze
Auf Pfoten mein geliebtes Land
Pflück den Tag
Pflück den Tag
Nimm ihn nach Hause
Häng ihn auf
Und schau ihn an
Wie er ist
Und was er zeigen
Was er bringt
Und was er ändern kann
Roter Spaten
Vom Krankenbett ein Schweigen
Vom Totenbett ein Schreien
Soldatenhand im Griff nach Ruhm
Um Kinderblut was anzutun
Aus der Erde steigen Geister
Tanzen mit verlorenen Seelen
Und die Engel steigen zum Himmel
Um die Hölle anzusehen
Herrscher pack die Hosen ein
Im trüben Sumpf gilt es zu waten
Der Heimatsohn im Flusse spült
Gewissen mit dem roten Spaten
Die Stelle
Da ist das Waldstück
An dem damals alles anfing
Das ist der Pfad
Wo ich verlor
Hier treiben Enten
Die damals Schwänen glichen
Das ist die Stelle
Wo ich erfror
Da ist das Waldstück
Sag kannst du es riechen
Das ist die Stelle
Kannst du sie sehn
Hier laufen Hunde
Die damals Hunden glichen
Das ist der Pfad
Den wir niemals mehr gehn
Kichermöwen
Sanft wie Vanilleeis und
Vielfältig wie die Verführung
Fährt dein Grinsen
In mich
Die Grelligkeit deines Lachens
Entbehrt jeder Sonnenbrille
Zersetzt mein Gehirn
Und schenkt mir Wärme
Unser Humor
Rast auf parallelen Schienen
Richtung Schabernack
Und wenn wir schweigen
Verbrennt der Schelm
Unsere Lider
Nur um ungeschützt
Weiter zu kichern
Ein Text
Bin nur ein Text, in dem Moment
Ein, zwei Sekunden
Keine Mär
Will nichts erzählen
Wie denn auch
Von Monat, Jahren
Oder mehr
Pflanz mich nur kurz
In deine Welt
Wenn du dich deiner nicht verschließt
Gewählte Silben
Trägt das Kleid
Der Körper steckt oft
Im Verließ
Glaub keinem Wort
Das nicht gefühlt
Glaub keinem
Einzigen Gedicht
Im Spiegel siehst
Du keinen Vers
Der Spiegel zeigt nur
Dein Gesicht
Jugend überroll mich
Jugend überroll mich
Mit Ideen und noch mehr
Lass mich alt aussehen bitte
Ja das wünsche ich mir sehr
Bitte Jugend überroll mich
Stell mich hin als alter Sack
Ich will fühlen wie du brennst
Sei nicht nur Konsumenten-Pack
Jugend überroll mich
Ich will deine Blüten spüren
Sind selbst meine Knospen schärfer
Wirst die Welt du nicht berühren
Kalter Tee
Alles an mir schwer
Bleigießende Befindlichkeit
Doch Silvester ist vorbei
Gegenüber zwinkert mir
Das linke Fenster eines Hauses zu
Während das rechte schläft
Wie ich es auch gern tun würde
Wenn man mich ließe
Ich denke an tote Krähen
Und lebendiges Gift
Das durch Medienlautstärker
Auf gesunde Bäume gekotzt wird
Während Peter Pan
Vom Regenbogen rutscht
Und Schwarz-Weiß-Fotos
Von Farblandschaften träumen
Selfie
Ich stelle mich dar
Meinen Freunden
Gefällt das
Ich schieße ein Foto
Damit ich wer bin
Ich weiß
Wie man postet
Ich weiß
Wie man´s schreibt
Ich habe x Freunde
Ich bleibe bereit
Küss den Randstein
Küss den Randstein, der dich auffängt
Auch die Mauer scheint beschrieben
So als wären ihre Ziegel
Wie das Glück nur ausgeliehen
Fisch Erkenntnis aus den Flüssen
Die an uns vorüberziehen
So als wären Wellen Götter
Die vor Stränden niederknien
Brich den Wahnsinn in zwei Teile
Wie wird er sich nun verhalten
So als wär die Wahrheit Nonsens
Und wie Zungen nur gespalten
Flussaufwärts
Gestern warst du noch du selber
Wo ging heute was verloren
Schwimmen Lachse gegen Ströme
Ist der Anfang gleich dem Ziel
Bleibt die Butter auf dem Brote
Gleicht der Löffel einer Formel
Die aus Hoffnung einen Sinn rührt
Wird aus wenig dann ganz viel
Wälze dich nur in den Büchern
Dort wirst du dich niemals finden
Denn der Rockzipfel des Lebens
Schielt auf dich schon längst herab
Schnapp den Beutel für die Reise
In Bewegung darf man sterben
Denn flussaufwärts geht es leichter
Als bergab ins kalte Grab
Frühlingssturm
Der Nebel gleitet kalt
In die Socken
Doch es ist Mai
Wie mit einer
Schwarzen Spinne im Schritt
Befühlen meine Schuhe
Die frühgefangene Straße
Ich bleibe stehen
Weiß nicht wieso
Und gehe weiter
Warum auch nicht
Glocken singen keine Lieder
Denke ich
Doch fallen sie vom Turm
Erbebt die Erde
Wie ein Frühlingssturm
Aus einer anderen Zeit
Der große Riss
Ein kleiner Junge sah
Einen großen Riss
In der Erde
"Ich bin ein Riss"
Sagte der Riss
"Und nur durch
Das Verzeihen
Können die Menschen verhindern
Dass ich die Erde spalte."
"Warum willst du das tun?"
fragte der Junge
"Das ist meine Aufgabe.
Doch das wollen die Menschen
Nicht verstehen."
Der Junge schwieg
Und nickte
Da er verstand
Der Untergang des Abendlands
Herzerfrischend Wortattacke
Nonchalante Hühnerkacke
Tiefentspannte Heiligkeit
Das ist was mir fehlt zur Zeit
Einmal auf den Kopf geschissen
Ohne Hinz und Kunz zu dissen
Pferdeäpfel vor die Meute
Besser gestern noch als heute
Alles ist längst strukturiert
Gut durchdacht und zelebriert
Lass noch mal die Bombe fliegen
Jene kann der Mob nicht kriegen
In Form
Die Technik überrollt das Sein
Wir fühlen uns gehetzt
Denn Sieger sehen anders aus
Die Angst scheint festgesetzt
Wir fürchten uns vorm gelben Reich
Auch wenn wir exportieren
Und träumen unruhig in der Nacht
Wir wollen nicht verlieren
Der Rubel rollt und Krieg ist geil
Der Rücken schmerzt enorm
Und morgen früh, das ist gewiss
Bin ich wieder in Form
Das kleine Frage-Antwort-Spiel
Falsche Fragen
Verweigern
Mir die Antwort
Bis zu jenem Zeitpunkt
An dem ich mir neue stelle
Freue ich mich über
Kleine Erkenntnisse
Und verzeihe mir schon heute
Jene
Die noch kommen werden
Tag der Veröffentlichung: 05.06.2014
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