Impressum
© der überarbeiteten Neuauflage 2022 Brina Gold/Laura Gambrinus
Laura Gambrinus
c/o Die Bücherfee Karina Reiß
Heiligenhöfe 15c
37345 Am Ohmberg
autorin(at)brina-gold.de
Umschlaggestaltung:
Laura Gambrinus mit Elementen von Canva
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch in Auszügen, nur mit schriftlicher Genehmigung.
Alle in dieser Geschichte vorkommenden Ereignisse, Handlungen und Personen sind ausschließlich fiktiv und frei erfunden. Sollten dennoch Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen und ihren Lebensläufen bestehen, so sind diese rein zufällig und keineswegs Absicht.
Das Buch
Er ist sexy und millionenschwer: Stefano Sassoni. Galanter Verführer und Hot Guy, der ein Frauenherz im Handumdrehen brechen kann. Er ist der Prosecco King.
Sie ist frisch getrennt und hadert mit sich und der Welt: Fina Agnelli. Eine Frau wie du und ich. Sie ist … nun ja.
Als Ablenkung verbringt Fina ein Wochenende in Venedig und trifft in der Hotelbar auf Stefano. Sofort brennt die Luft zwischen ihnen, und schnell wird aus dem Flirt eine prickelnde Affäre. Doch was will ein Mann wie er ausgerechnet von Fina, die ein paar Pfund zu viel auf den Rippen hat und auch nicht zur High Society gehört?
Dass tatsächlich nicht alles so glatt läuft, wie es zunächst scheint, merkt Fina erst, als sie schon längst hoffnungslos in diesen Traummann verliebt ist …
Die Autorin
Brina Gold ist das Pseudonym der Bestsellerautorin Laura Gambrinus. Unter dem Label »Brina Gold HOT« veröffentlicht sie ihre erotischen Liebesromane und Kurzgeschichten.
Der vorliegende Roman erschien erstmals unter dem Pseudonym D. L. Alessi.
Kapitel 1
FINA
Ich fühlte mich deplatziert.
Wie meistens, wenn ich allein unterwegs war, kam ich mir ein bisschen vor wie bestellt und nicht abgeholt.
Froh, dass niemand von meinem Eintreten Notiz genommen hatte, legte ich meinen Zimmerschlüssel auf den Tresen der edlen Hotelbar, schob mich auf den Barhocker und schlug ein Bein über.
Meine Füße schmerzten, doch das war es wert gewesen. Den ganzen Nachmittag war ich durch Venedig gelaufen, hatte die ganz eigene Atmosphäre dieser Stadt genossen, die immer irgendwie zwischen Himmel und Wasser zu schweben schien, hatte dem leisen Glucksen des Wassers in den schmalen Seitenkanälen gelauscht und die Tauben auf dem Markusplatz beobachtet. Der morbide Charme dieser so besonderen Stadt ließ auch mich nicht kalt.
Nun saß ich endlich und sah mich unauffällig um.
Der Barmann stand mit dem Rücken zu mir und polierte mit eleganten Bewegungen die ohnehin schon blitzend sauberen Kristallgläser. An einem entlegenen Tisch in einer Ecke saß ein nicht mehr ganz junges Pärchen, auf der gegenüberliegenden Längsseite der Bar zwei weitere Paare, beinahe hinter einem großen Blumengesteck verborgen. Sie gehörten offenbar zusammen, denn sie unterhielten sich angeregt und lachten hin und wieder laut.
Nachdenklich wippte ich mit dem linken Fuß. Meine neuen Pumps drückten, aber ich hatte mir diese sündhaft teuren, schwarzglänzenden Dinger ja unbedingt kaufen müssen. Frustkauf, klar.
Das war natürlich mal wieder typisch für mich: beziehungstechnisch ins Klo greifen und auf der Flucht in einen Städtetrip die falschen Schuhe mitnehmen. Aber wo, wenn nicht in einem von Venedigs noblen Hotels, konnte man solche Dinger besser tragen?
Immerhin hatte ich ein Zimmer mit Lagunenblick. Was zählten da schon Blasen an den Füßen?
Seufzend vertiefte ich mich in eine der edlen, goldgeprägten Getränkekarten.
Allerdings waren meine Gedanken nicht ganz bei der reichhaltigen Getränkeauswahl, sondern bei dem Grund für meinen überraschenden Abstecher nach Venedig. Ich hatte vor Kurzem meinem Mitbewohner nahegelegt, wieder in sein geliebtes ‚Hotel Mamma’ zu ziehen, und wollte das – feiern? Nein, das traf es nicht ganz. Mir Mut machen? Na ja, irgendwie ... vielleicht. Auf andere Gedanken kommen? So klang das schon besser …
Die angenehm tiefe Stimme des Barkeepers riss mich nach genau der Zeit, in der ich aller Wahrscheinlichkeit nach meine Wahl getroffen haben sollte, aus meinen Grübeleien.
»Haben Sie schon gewählt?«
Sein Tonfall lag zwischen professionell distanziert und leicht vertraulich, als wollte er mir signalisieren, dass, egal, was ich bestellen würde, es eine ausgezeichnete Wahl wäre. Er war jünger als ich und durchaus attraktiv – wenn man auf den dunklen Typ stand. So wie ich. Fast wirkte er etwas orientalisch auf mich mit dem schwarzen, sehr gepflegten Bart und den dichten, sorgfältig gewachsten Augenbrauen. Er hatte samtschwarze Augen und volle Lippen. Ein Bild von einem Mann.
Ich schenkte ihm einen verlegenen Augenaufschlag und verschwieg natürlich, dass ich gar nicht wirklich gesucht, sondern nur meinen Gedanken nachgehangen hatte. »Leider noch nicht. Die Auswahl ist viel zu groß.«
»Wollen wir es mit einem kleinen Ausschlussverfahren versuchen?« Sein Lächeln blieb professionell charmant, obwohl ihn Tussis wie ich, die sich nicht entscheiden konnten, sicherlich einfach nur nerven mussten.
Ich hob entschuldigend die Achseln. »Ja, gern.«
»Also, dann wollen wir mal. Gemixt oder pur?«
»Pur.«
»Hart oder harmlos?«
»Lieber harmlos.«
»Still oder spritzig?«
»Spritzig. Prosecco vielleicht?«
Na ja, etwas anderes kam bei meiner Auswahl ja wohl kaum noch in Frage.
»Eine gute Wahl«, lobte er mich, als hätte er vorhin meine Gedanken gelesen. »Wir haben heute zufällig eine neue Lieferung bekommen. Ein weltberühmtes Weingut, das in diesem Jahr zum wiederholten Mal diverse Goldmedaillen gewonnen hat. Möchten Sie den Preisträger kosten?«
Ich nickte.
»Fein. Hier haben wir also einen Prosecco Superiore DOCG Millesimato der Cantina Sassoni aus Soligo. Probieren Sie mal.«
Vor meinen Augen entkorkte er mit zielgerichteten Bewegungen eine tief dunkelgrüne, fast schwarze Flasche mit silbernen Verzierungen auf dem ansonsten schlicht wirkenden Etikett. Der Inhalt war zart hellgelb und schäumte im Glas perlend auf, als er es mir servierte.
»Bitte sehr.«
»Danke schön.«
»Zum ersten Mal in Venedig?«, fragte er, während er ein Schälchen gesalzener Pistazien und eins mit schwarzen Oliven vor mich auf den Tresen stellte.
»Nein, ich war schon öfter hier«, antwortete ich der Wahrheit gemäß. »Aber es gefällt mir immer wieder.«
»Bleiben Sie länger?«
»Leider nicht. Morgen muss ich wieder nach Hause.«
»Also nur ein Wochenendtrip«, schlussfolgerte er richtig.
»Ja. Ich musste einfach raus. Auf andere Gedanken kommen, wissen Sie?«
Er nickte verständnisvoll und schenkte mir einen wissenden Blick. Ehe ich mich dazu verleiten lassen konnte, einem wildfremden Mann von meiner gescheiterten Beziehung zu erzählen, wurde nach ihm gerufen. Er wandte sich mit einer gemurmelten Entschuldigung ab und widmete sich den Gästen, die sich um die Ecke auf der anderen Seite der Bar niedergelassen hatten und ziemlich schnell ziemlich laut wurden. Besser so. Ein Barkeeper war nicht immer ein guter Beichtvater.
Ich wandte mich also meinem Glas zu und nippte endlich zum ersten Mal daran. Verzückt schloss ich die Augen.
Der Prosecco war ein Gedicht.
Fruchtig, aber nicht süß. Prickelnd, aber nicht zu sehr. Trocken, aber nicht sauer. Gehaltvoll, aber nicht schwer. In perfekter Harmonie machte er seiner Bezeichnung Superiore alle Ehre.
Das war ein Tropfen, mit dem konnte ich meinen Liebeskummer glatt vergessen. Aber Moment – den hatte ich nicht, ich hatte ja schließlich die Beziehung beendet. Hatte die Reißleine gezogen auf einem Flug, der nur noch aus Routine und Langeweile bestand. Wenn eine Frau für einen Mann so selbstverständlich wurde wie das Sofa unter seinem Hintern, war es an der Zeit, zu neuen Ufern aufzubrechen. Selbst wenn diese Ufer ‚Single-Dasein’ hießen.
Und als frischgebackener Single war ich erst mal shoppen gegangen. Dem Kleid, das ich heute Abend trug, hatte ich ebenso wenig widerstehen können wie den Schuhen. Man gönnte sich ja sonst nichts. Der Shapewear-Taillenslip zwickte allerdings genauso wie die Highheels, aber ohne ihn wäre ich nicht in das sündige schwarze Teil gekommen. Er war praktisch mein Schuhlöffel gewesen.
Lautes Lachen vom Ende der Bar ließ mich aufsehen. Die zwei Paare an der Bar waren nun zu fünft – ein Mann war noch dazugekommen, ohne dass ich das bemerkt hatte – und offensichtlich bestens gelaunt. Sie lachten und redeten wild durcheinander, wie wir Italiener das eben gern tun. Von dem Prosecco, den ich mir auf Anraten des Barkeepers bestellt hatte, hatten sie sich drei Flaschen auf einmal bringen lassen.
Nun, mir genügte ein Glas von dem teuren Zeug.
Und das war köstlich! Ich musste mich beherrschen, nicht den ganzen Inhalt der Sektflöte auf Ex auszutrinken, so süffig war er. Um mich ein wenig zu bremsen, naschte ich hin und wieder eine Pistazie, was dazu führte, dass ich vom Salz Durst bekam und den auf Hochglanz polierten Tresen voll krümelte, wenn ich die grünen Leckerbissen aus ihren Schalen puhlte. Und egal, wie lange ich es hinauszuzögern versuchte, irgendwann war das Glas leer.
Verstohlen schielte ich auf meine Armbanduhr. Erst Viertel nach elf. Die Bar hatte sich inzwischen gefüllt, alle Tische waren belegt, der Tresen ebenso. Die dezente Hintergrundmusik war neben den summenden Stimmen der Anwesenden kaum noch zu hören, dennoch empfand ich die Atmosphäre als angenehm. Es widerstrebte mir, schon aufzustehen und ins Zimmer zu gehen. Ich war kein bisschen müde.
Während ich noch mit mir kämpfte, was ich tun sollte, stellte der Barmann ein frisches Glas vor mich hin. »Sehr zum Wohle.«
Ich sah ihn mit erhobenen Brauen an. Hatte ich laut gedacht? Zuzutrauen war es mir, aber trotzdem … geistig so umnachtet?
»Die Herrschaften dort drüben haben sich erlaubt, Sie einzuladen«, beantwortete er meine unausgesprochene Frage und wies mit einer eleganten, sicher jahrelang einstudierten Geste zu der aufgedrehten Gruppe, die ich schon die ganze Zeit als auffälliges Hintergrundrauschen wahrgenommen hatte.
Ich reckte den Hals und scannte meine Gönner. Die beiden älteren Paare hätten meine Eltern sein können. Begleitet wurden sie von James Bond Junior, der bis zu diesem Moment hinter den Blumen auf dem Tresen verborgen gewesen war. Er sah aus, wie Daniel Craig mit ungefähr Dreißig ausgesehen haben musste. Genau mein Alter also. Ich zwang mich, nicht zu intensiv zu glotzen, aber der Typ hatte eine Wahnsinnsausstrahlung und unheimliche Ähnlichkeit mit dem britischen Schauspieler. Das Gesicht war vielleicht ein wenig schmaler, aber sonst?
Wow! Ich seufzte unhörbar in mich hinein.
Das Heben seines Glases bestätigte meine Annahme, dass er der Spender meiner zweiten Runde war.
Lächelnd hob auch ich mein Glas und nickte ihm zu. Er nickte zurück, und während wir tranken, verhakten sich unsere Blicke.
Es war eine merkwürdige Situation. Ich hatte im Flirten gerade nicht viel Übung, trotzdem hielt ich seinen Blick fest, bis er schließlich wegsah und sich dem Mann zu seiner Rechten zuwandte, der etwas zu ihm gesagt hatte.
Hastig stellte ich das Glas ab und einen Moment lang wurde mir heiß. Man erwartete doch hoffentlich nicht, dass ich mich adäquat revanchierte? Das würde mein Budget für dieses Wochenende über Gebühr strapazieren. Ich war allein, und da drüben waren sie zu fünft!
In diesem Moment kam James Bond um die Ecke des Tresens auf mich zu und bedachte mich mit einem entschuldigenden Lächeln.
»Wir sind ein wenig fröhlich heute Abend, ich bitte um Entschuldigung für die Lautstärke.« Die Stimme – tief und ein bisschen rau. Sehr einschmeichelnd.
»Das macht doch nichts«, entgegnete ich dennoch reserviert. Ich wollte an diesem Abend keine Kontakte knüpfen, ich wollte meine Ruhe haben, das war alles.
»Na ja«, meinte er und zuckte beinahe verlegen die Achseln. »Meine Freunde meinten, ich sollte Sie unbedingt einladen, zu uns herüberzukommen und die nächste Runde in unserer Gesellschaft zu trinken.«
Ich sah verständnislos auf das noch volle Glas vor mir – gerade erst hatte er es mir doch spendiert. Oder war das nun doch nicht spendiert? Und jetzt gleich noch eine Runde? Und danach wäre ich dran? Oder verstand ich da was falsch?
Panik stieg in mir hoch, als ich an meine Kreditkartenabrechnung dachte. Ich sah ihn wieder an und wusste nicht, wie ich reagieren sollte, als mir auffiel, dass er mich erwartungsvoll musterte.
Er musste etwas in meiner Miene gelesen haben, das ihm meine Abwehr signalisierte, denn er sprach eilig weiter.
»Sie sind natürlich unser Gast – wir feiern gerade eine gelungene Produkteinführung, daher ... geht es gerade ein bisschen lebhaft zu.«
Er warf einen raschen Blick über die Schulter zu den beiden anderen Paaren, die gerade lauthals draufloslachten, als wollten sie seine Worte bestätigen.
Ich sah ebenfalls hinüber und traf meine Entscheidung. »Danke, das ist sehr freundlich, aber ich fühle mich hier sehr wohl.«
Trotz meiner eindeutigen Ablehnung blieb seine Miene gleichbleibend freundlich und er schwenkte ganz unerwartet um.
»Sie haben recht«, meinte er mit einem schiefen Grinsen, »man wird mich kaum vermissen, also ... haben Sie etwas dagegen, wenn ich hier bei Ihnen bleibe?«
Ohne meine Antwort abzuwarten, zog er sich den nächsten Barhocker heran, setzte sich und ließ sich vom Barkeeper sein Glas bringen.
»Auf Ihr Wohl.« Er sah mich erwartungsvoll an. »Ich bin Stefano.«
»Zum Wohl. Ich heiße Fina.«
STEFANO
»Wenn du schon mit Augen und Gedanken dauernd bei der hübschen Dunkelhaarigen da drüben bist, warum gehst du dann nicht hin und holst sie zu uns?«
Harolds Worte rissen mich aus dem intensiven Blickkontakt, den ich mit der Frau auf der anderen Seite der Bar aufgenommen hatte. Sie war mir schon aufgefallen, als ich hereingekommen war. Nicht wegen ihrer umwerfenden Schönheit, sondern mehr wegen ihrer Ausstrahlung. Ich hatte schon immer eine Antenne für so etwas gehabt.
Ich hatte sie eine Weile beobachtet und dabei vergessen, mit wem ich unterwegs war und dass mein Verhalten schließlich unweigerlich auffallen musste. Denn wann kam es schon mal vor, dass ich mich dazu hinreißen ließ, dem Barkeeper zu winken und einer wildfremden Person einen Drink zu spendieren?
Trotzdem zögerte ich.
»Neues Spiel, neues Glück«, feuerte mich nun auch Silvia an.
»Oder neues Risiko«, murrte ich.
»Na und?«, wischte sie meine Bedenken beiseite. »Was ist schon dabei, wenn wir alle zusammen ein bisschen plaudern und was trinken? Davon allein ist noch gar nichts passiert.«
Ja, was war schon dabei?
Nichts. Sie hatte natürlich recht.
Ich warf erneut einen Blick hinüber zu dem Objekt meiner Aufmerksamkeit. Obwohl sie definitiv allein war, machte sie keineswegs einen einsamen Eindruck. Schon gar nicht wirkte sie wie jemand, der auf der Suche nach neuen Bekanntschaften war. Sie reagierte sogar fast ein bisschen abwehrend, als sie das Glas Prosecco präsentiert bekam. Ein Umstand, der mich noch neugieriger machte.
»Nun geh schon und versuch es«, drängte Harold wieder. Immer noch war ich unschlüssig. Im Grunde suchte ich wirklich kein Abenteuer in dieser Phase meines Lebens, aber andererseits …
Ich gab mir einen Ruck, stand auf und stieg in die Arena.
Kapitel 2
FINA
Wir stießen an, und mit dem nächsten Schluck Prosecco, der trotz der aufgedrängten Gesellschaft noch genauso lecker war wie zuvor, musterte ich meinen neuen Bekannten nun etwas genauer.
Stefano sah hervorragend aus – aus der Nähe war er noch attraktiver, als er aus der Distanz gewirkt hatte. Mir fielen sofort seine Hände auf – schöne Hände mit schlanken Fingern und sauberen Nägeln.
Und dann die Augen – ein undefinierbares Grün, das ins Braun schimmerte, mit einem dunklen Rand um die Iris.
Wieder ertappte ich mich dabei, ihn anzustarren.
Ein markantes Gesicht mit römischer Nase und einem etwas zu schmalen Mund. Dafür war die Oberlippe unglaublich schön geschwungen – eine perfekte Bogenform, und als ich merkte, wie ich darauf starrte, hob ich rasch den Blick. Sein dunkelblondes, glattes Haar hätte letzte Woche einen Schnitt gebraucht. Das war allerdings das Einzige, was an diesem Mann nicht perfekt war.
Als er sich vorbeugte und das Glas abstellte, erwischte ich den Hauch eines würzigen Rasierwassers, das irgendwie zu dem Aroma des Prosecco passte. Der dunkle Anzug saß perfekt, das hellgraue Hemd dazu ebenfalls – ich hatte ja noch nie viel von Männermode verstanden, und Pietro, mein Ex, hatte ohnehin meistens irgendwelche Jeans und Poloshirts getragen. Hier jedoch erkannte selbst ich, dass der Mann Wert auf Designerkleidung legte.
Offensichtlich war er Nichtraucher, denn als die beiden anderen Männer aus seiner ursprünglichen Gesellschaft ihm signalisierten, dass sie nach draußen gehen und rauchen wollten, nickte er nur und winkte ab, blieb aber sitzen.
Die Geste, mit der er das tat, gefiel mir. Sie war lässig, elegant und in keiner Weise überheblich. Solche Kleinigkeiten waren mir immer schon wichtig gewesen.
»Oder möchten Sie nach draußen und rauchen gehen?«, wandte er sich alarmiert an mich, als ihm offensichtlich aufging, dass ich diesem Laster ja frönen könnte.
»Nein, keinesfalls. Ich habe aufgehört«, wehrte ich ab.
»Ja, ich auch«, sagte er aufatmend. »Schon vor sieben Jahren.«
»Ich vor fünf.«
»Tatsächlich? Haben Sie viel geraucht?«
»Ein Päckchen am Tag«, gestand ich und rümpfte die Nase über mich selbst.
»Ich ebenfalls.« Er lächelte. »Und wie haben Sie es geschafft, nicht mehr zu rauchen?«
Ich zuckte die Schultern. »Ich habe einfach aufgehört, ohne wirklich darüber nachzudenken.« Mir fiel auf, dass das sehr prahlerisch klang, und ich fügte hinzu: »Ich hatte eine heftige Nebenhöhlenentzündung, da war jede Zigarette eine Qual. Danach habe ich eben nicht wieder angefangen. Und Sie?«
»Mir ging es ähnlich. Wegen einer Mandelentzündung konnte ich ein paar Tage keine Zigarette mehr sehen und habe es daraufhin gelassen.«
»Witzig«, sagte ich, und mein Lächeln wurde eine Spur aufrichtiger. »Da haben wir ja etwas gemeinsam.«
»Allerdings.« Er nickte. »Das könnten wir als Anlass nehmen, uns zu duzen – was meinen Sie?«
Erneut fiel mir das Timbre seiner Stimme auf – absolut erotisch! –, und ich nickte spontan. »Ja, das könnten wir.«
»Also dann, Fina«, sagte er. »Freut mich, dass du schon so lange nicht mehr rauchst.«
»Mich auch, Stefano. Ich drücke dir die Daumen, dass es so bleibt.«
Erneut stießen wir an. Erstaunt registrierte ich, dass mein Glas schon wieder leer war. War der Inhalt verdunstet?
Ehe ich protestieren konnte, stand der Barmann vor mir und schenkte nach. Ich kam nicht einmal dazu, Luft zu holen, da war die Flöte voll und der Mann schon wieder weg.
»Ähm, ich ...«, probierte ich es dennoch, doch Stefano fasste plötzlich nach meiner Hand.
»Schmeckt dir der Prosecco nicht?«, fragte er und es klang aufrichtig besorgt. »Soll ich dir etwas anderes bestellen?«
»Nein, er schmeckt ganz wunderbar, aber du sollst mir gar nichts bestellen.« Mein Einwand klang reichlich hilflos. »Ich trinke sonst nicht so viel.«
Und schon gar nicht trinke ich so viel mit einem Mann, den ich gerade erst kennengelernt habe und der mich auf eine merkwürdige Weise anzieht, ohne dass ich mir das erklären könnte.
Mir wurde seine Hand auf meiner bewusst: warm und trocken.
Es fühlte sich angenehm an.
Unwillkürlich schaute ich hin.
Ein Siegelring. Und eine unverkennbar teure goldene Armbanduhr mit Lederband, Marke Understatement.
Ich erkannte aus dem Augenwinkel, dass er meinem Blick gefolgt war. Als auch ihm auffiel, dass er meine Hand noch immer festhielt, ließ er mich sofort los.
Bedauern flutete mich wie ein sehnsüchtiges Frösteln.
Wir sahen beide gleichzeitig auf, und unsere Blicke trafen sich. Er hatte faszinierende Augen mit langen Wimpern und einem Strahlen, das auch von den winzig kleinen Lachfältchen nicht gedämpft wurde, die darum lagen.
Ich sollte jetzt unbedingt wegschauen, ich konnte ihn doch nicht so unverblümt fixieren, als ob ich ihn mit meinem Blick durchbohren wollte. Aber andererseits – er tat ja dasselbe. Und die Fältchen vertieften sich, als er meinen Blick mit derselben Intensität erwiderte.
Ich konnte immer noch nicht wegsehen.
Je länger wir uns ansahen, umso schwieriger wurde es.
Es war merkwürdig. Alles wurde ganz ruhig um uns herum. Auf einmal empfand ich ihn nicht mehr als fremd. Er hatte etwas Sympathisches an sich, als sich die Fältchen um seine Augen erneut vertieften und ein sanftes Lächeln seine Mundwinkel kräuselte.
Eine Bewegung aus dem Augenwinkel ließ unsere Seifenblase platzen: Seine beiden Bekannten kamen vom Rauchen zurück und unterhielten sich lautstark auf dem Weg zu ihrem Platz, der sie nahe an uns vorbeiführte. Alle Geräusche waren so laut wie vorher, ich nahm die Menschen wieder wahr, die die Bar bevölkerten, und konnte endlich den Kopf drehen und woandershin sehen.
Stefano tat im gleichen Moment dasselbe und wandte sich zu seinen Bekannten um.
»Freunde?«, fragte ich, um einen lockeren Tonfall bemüht, obwohl er das ja schon erwähnt hatte, und griff erneut zu meinem Glas. Dieser Prosecco war aber auch unglaublich gut zu trinken! Ich war ja sonst eher der Kaffee- und Wasser-Typ, aber das hier war ein wirklich feiner Tropfen.
»Äh ... was?« Er war einen Moment irritiert. »Ach so ... ja. Nein ... also, ich meine ...« Er räusperte sich und machte für einen Augenblick einen so charmant verwirrten Eindruck, dass nun beinahe ich nach seiner Hand gegriffen hätte. »Das eben war Harold, mein Vater.«
»Du nennst deinen Vater beim Vornamen?«
»Ja, meistens. Wir sind inzwischen eher Freunde als Vater und Sohn. Die große Blonde ist seine Frau Silvia, die anderen beiden sind ihre Schwester und deren Mann.«
»Also deine Stiefmutter«, resümierte ich scharfsinnig und setzte das Glas ab.
»Ja, genau«, nickte er und lächelte mich mit schief gelegtem Kopf an. »Meine Stiefmutter. Harold und ich arbeiten auch zusammen.«
»Und das mit der Zusammenarbeit funktioniert?«, fragte ich skeptisch.
»Oh ja. Nicht immer, aber meistens. Wir verstehen uns gut.« Er registrierte unsere nur noch halb vollen Gläser und winkte dem Barkeeper. »Lassen Sie uns einfach die Flasche hier, ja?«, bat er, nachdem dieser uns beiden nachgeschenkt hatte.
»Selbstverständlich, Signore«, antwortete er beflissen und zauberte einen blitzenden Flaschenkühler aus irgendeinem Ärmel.
Ich sollte nicht so viel trinken, dachte ich noch am Rande meines Bewusstseins. Nein, ich dachte es eigentlich gar nicht wirklich, nur der Hauch eines Gedankens streifte mich. Ich war viel zu sehr darin versunken, mich mit diesem charmanten Mann zu unterhalten, und vergaß diesen Gedanken ganz schnell wieder, als wir nach unseren Nichtrauchererfolgen in Windeseile weitere Gemeinsamkeiten feststellten.
Beide standen wir lieber spät auf und arbeiteten dafür bis in die Nachtstunden hinein. Beide liebten wir Hunde, bevorzugt adoptierte Promenadenmischungen. Wir bewunderten Claude Monet und Beethoven und hatten dieselben Bücher gelesen. Als wir auch noch feststellten, dass wir am selben Tag dieselbe Ausstellung berühmter Impressionisten in Palladios Basilika in Vicenza besucht hatten, köpften wir kichernd die nächste Flasche.
Dazwischen berührten wir uns immer wieder ganz ungeniert. Mal legte Stefano die Hand auf meinen Arm, danach wieder stupste ich ihn übermütig an, wenn irgendein Zufall ans Licht kam, der uns in gewisser Weise verband. Unsere Laune besserte sich immer mehr. Wir wurden nicht laut, aber ausgelassen und fröhlich.
Es war erstaunlich, wie leicht es uns fiel, von einem Thema ins nächste zu wechseln, ohne dazwischen auch nur einmal kurz Luft holen zu müssen.
STEFANO
Als sie es gerade nicht bemerkte, betrachtete ich Finas Figur noch einmal genauer. Mein erster Eindruck war richtig gewesen: Sie war wohlgerundet, aber ich hätte sie nicht als mollig oder gar dick bezeichnet. Sie hatte perfekte frauliche Kurven.
Und eine einnehmend natürliche Art. Ihr starker Sex-Appeal schien ihr gar nicht bewusst zu sein. Ich selbst aber spürte ihn leider überdeutlich daran, wie meine Hose zunehmend enger wurde.
Sie trug ein figurbetontes schwarzes Spitzenkleid, das so tief ausgeschnitten war, dass ich unauffällig in die Spalte zwischen ihren knackig-vollen Brüsten sehen konnte. Danach konnte ich fast nicht mehr wegschauen. Schon immer stand ich auf Frauen, die Formen hatten; Frauen, an denen genug Weiblichkeit war, dass ich etwas in der Hand hatte, wenn ich sie anfasste. Ich konnte also nicht verhindern, dass mir in der Folge unseres Gesprächs hin und wieder die Fantasie in Sphären entglitt, die beileibe nicht mehr jugendfrei waren.
In der Praxis allerdings war ich weder ein Aufreißer noch ein Sonnyboy. Meine Libido kümmerte sich allerdings nicht darum und machte mir daher meist das Leben schwer, indem sie mir reichlich unkeusche Gedanken bescherte.
Ich ahnte schon jetzt, dass es mit Fina nicht anders werden würde. Ich war einfach nicht der geborene Eroberer, so sehr ich das manchmal auch bedauerte. Also beschloss ich, zumindest den Abend und das Gespräch mit ihr zu genießen, und verbannte den sehnsüchtigen Gedanken in den hintersten Winkel meines Hirns, sie später auf ihr Hotelzimmer zu begleiten und dort sehr unanständige Dinge mit ihr zu tun.
Kapitel 3
FINA
»Fina … Das ist die Abkürzung wovon?«, erkundigte er sich irgendwann mit einem halben Lachen in der Stimme.
Ich fand diesen Mann immer hinreißender und hätte mich ewig mit ihm unterhalten können. Inzwischen breitete sich auch eine angenehme Wärme in mir aus, wenn wir uns berührten. Was natürlich immer vollkommen harmlos und absolut öffentlichkeitstauglich blieb.
Leider.
Ich kniff die Augen zusammen. »Huh – ich habe befürchtet, dass du das fragst.«
»Warum? Ist der Name denn so fürchterlich? Lass mich raten … Vina mit V, oder?«
»Nein, mit F.«
»Okay.« Er nickte. »Vielleicht Adolfina?«
»Oh Gott, nein! Die Realität ist schlimm genug, das hier wäre ein Albtraum.«
»Lavina?«
»Nein, das ist es auch nicht.«
»Ich komme nicht drauf. Sag es mir.«
»Delfina.«
Sein Mund verzog sich zu einem hinreißenden Grinsen. »Ich liebe Delfine.«
»Aha. Ich auch, aber muss ich deshalb auch so heißen?«
»Deine Eltern hatten sicher einen Grund.«
»Hatten sie.« Ich rechnete es ihm hoch an, dass er nicht darüber lachte und keine dumme Bemerkung machte. »Mein Vater hatte eine Nenntante, die so hieß …«
»Eine was?«
»Er nannte sie zwar Tante, aber sie war keine Verwandte, sondern eine Freundin seiner Großmutter. Eine sehr alte, vornehme Dame, die an ihm einen Narren gefressen hatte. Und er an ihr genauso. Langer Rede kurzer Sinn: Sie war schon über neunzig, als ich geboren wurde, und meine Eltern wollten ihr eine letzte große Freude machen, indem sie mich nach ihr getauft haben.«
»Ist doch eine schöne Geschichte. Ich mag Anekdoten mit Herz.«
»Ich auch. Und besonders schön war dann, als mein Vater feststellte, dass Tante Delfina ihn als Alleinerben eingesetzt hatte. Er fiel aus allen Wolken.«
»Hatte sie keine eigenen Kinder?«
»Nein. Nur einen entfernten Neffen, den sie nie sah. Mein Vater hat sie oft besucht, sich um sie gekümmert. Auch meine Mutter mochte sie wohl sehr.«
»Hast du sie noch kennengelernt?«
»Sie mich, ja. Ich war noch zu klein, um mich zu erinnern.«
Es gefiel mir, wie er zuhörte. Er war aufmerksam, zugewandt, unterbrach mich nicht, um selbst zu Wort zu kommen, sondern ließ mich reden. Keine Spur davon, dass er sich in den Vordergrund drängen wollte, um einen guten Eindruck zu machen. Und er hatte ein wirklich umwerfendes Lächeln, mit dem er mich zu meiner Freude großzügig beschenkte.
»Dann lass uns auf alle Nenntanten und -onkel dieser Welt trinken«, sagte er. »Und darauf, dass du mir ein neues Wort beigebracht hast.«
Stefano hatte etwas an sich, das ich in Ermangelung eines besseren Ausdrucks insgeheim als ‚nobel’ bezeichnete. Er war zurückhaltend-charmant, und die Anziehungskraft, die ich anfangs empfunden hatte, steigerte sich während unserer Unterhaltung mehr und mehr.
Ich ertappte mich bei dem Gedanken, dass ich es schade fand, den Kontakt zu ihm nach diesem Abend abreißen zu lassen, hatte aber momentan nicht den geringsten Plan, wie ich das verhindern konnte. Ich wollte schließlich nicht aufdringlich sein, denn so nötig hatte ich es nun auch wieder nicht.
Als wir schließlich irgendwann von einem dezenten Räuspern unterbrochen wurden, sahen wir irritiert und beinahe ungehalten auf.
Einer der beiden Herren – vermutlich sein Vater – war an Stefano herangetreten und hatte ihn sanft an der Schulter berührt.
»Wir ziehen uns zurück, und ich glaube, ihr solltet das Personal hier auch langsam in den Feierabend entlassen«, meinte er mit einem Augenzwinkern.
»Wieso – wie spät ist es denn schon?« Stefano sah auf seine Armbanduhr, deren Zifferblatt ich von meiner Perspektive aus kaum erkennen konnte. »Oh! Schon halb vier Uhr morgens! Das ging aber schnell!«
Ich konnte ihm nur beipflichten und bedauerte es zutiefst. Auch ich hatte nicht bemerkt, wie die Zeit verflogen war. Dass der attraktive Barkeeper, den ich in der Zwischenzeit total vergessen hatte, schon mit polierten Gläsern aufwarten konnte und eigentlich nur noch den Moment herbeisehnte, bis die letzten Gäste – wir! – die Bar verließen, war mir ebenso wenig aufgefallen wie die Tatsache, dass außer uns tatsächlich niemand mehr hier war.
»Ihr könnt euch ja morgen zum Frühstück treffen und euer Gespräch fortsetzen«, schlug der freundliche Herr noch vor, ehe er eine leichte Verbeugung andeutete und sich mit einem Gruß zur guten Nacht von mir verabschiedete. »Wir sehen uns dann morgen«, wandte er sich noch an Stefano, ehe er sich umdrehte und ging.
»Frühstück ist eine gute Idee«, meinte dieser und sah mir, wie schon des Öfteren in den letzten Stunden, tief in die Augen. »Was meinst du, Fina?«
»Auf jeden Fall«, bestätigte ich, ohne zu zögern und sehr erleichtert, weil die Frage, wie ich ihn wiedersehen könnte, von anderer Seite gelöst wurde. »Ich bin ja leider nur noch morgen in Venedig, danach ...«
»Ja, ich auch«, sagte er, und wir lachten schon wieder. Beide hatten wir den Punkt erreicht, an dem wir alles witzig fanden, was der andere sagte oder tat. »Also morgen zum Frühstück?«, fragte er, als wir wieder ernst geworden waren.
»Ja. Morgen zum Frühstück«, bestätigte ich und rutschte vorsichtig vom Barhocker. Vom langen Sitzen – und dem vielen Prosecco natürlich auch – waren meine Beine ein wenig wacklig geworden.
Stefano schien das noch vor mir selbst bemerkt zu haben, denn mit einem weiteren tiefen Blick aus seinen strahlenden braungrünen Augen fing er mich geistesgegenwärtig auf, als ich ins Straucheln geriet, weil der Boden plötzlich so weit weg war.
Wie ein Fähnchen im Wind hing ich an ihm und kämpfte um mein Gleichgewicht.
»Danke«, krächzte ich heiser vor Verlegenheit und kam endlich wieder sicher auf meine eigenen Füße.
»Keine Ursache«, gab er zur Antwort.
Seine Stimme klang tief und sanft. Sie war deutlich zu hören, da die Geräuschkulisse der letzten Stunden merklich nachgelassen hatte und auch die Musik irgendwann abgestellt worden war.
Ich spürte seinen Atem auf meinem Gesicht, sog sein Aftershave in mich auf – oder was auch immer das war, wonach er so verführerisch duftete – und spürte wie aus heiterem Himmel ein gar nicht sehr feines und noch weniger zaghaftes Prickeln zwischen den Beinen.
Aber hallo!
Er war doch gar nicht mein Typ!
Er hielt mich noch weiter fest, obwohl ich inzwischen wieder festen Stand hatte. Und den hatte nicht nur ich, sondern auch er – mit seiner Hand knapp oberhalb meines verlängerten Rückens, die mich an ihn drückte, spürte ich das sehr genau an meinem Unterleib.
Sekunden standen wir einfach nur so da.
Reglos, atemlos, aneinander gelehnt. Ich
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 19.09.2022
ISBN: 978-3-7554-2089-7
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