Was dein Welpe braucht, ... und was nicht
Zu jedem Welpen gehört eine Grundausrüstung verschiedenster Dinge, die sein Leben angenehm und sicher machen.
Tu dir und deinem Welpen einen Gefallen und kaufe die Ausrüstung in einem Fachgeschäft. Sieh dir den Laden vorher an, haben die Verkäufer dort nur Euros in den Augen, lass es sein. Such dir ein Geschäft, in dem man dich sachkundig berät und das Wohl deines Tieres im Blick hat. Das erkennst du zum Beispiel daran, dass man dir nicht ausschließlich teures Zeug vorstellt, sondern der Verkäufer auf eine Leiter steigt, um dir von ganz oben aus der hintersten Regalecke genau die für deinen Welpen passende Transportbox hervorangelt.
Halsband und Geschirr
Halsband oder Geschirr sind ein Muss für jeden Hund. In Kombination mit einer Leine kannst du deinen Vierbeiner in deiner Nähe halten. Gerade Welpen, die noch nicht ausgebildet sind, würden unkontrolliert auf Entdeckungsreise gehen oder sich in Gefahrensituationen bringen. Vom einfachen „Da riecht es gut, da muss ich hin!“, bis „Ich lauf dann mal vor die Straßenbahn!“ ist alles möglich.
Halsband
Ein Halsband hat dein Welpe eventuell vom Züchter mitbekommen. Passt es gut, ist es breit genug, scheuert nicht und hat keine scharfen Kanten, kann er es weiterhin tragen. Achte vor allem darauf, dass es mindestens so breit ist wie der Nasenschwamm deines Welpen. Das ist ein Richtwert, damit es den Druck gut auf dem Hundehals verteilt.
Das Angebot an Halsbändern ist riesig. Du hast die Wahl zwischen verschiedenen Materialien, Farben, Mustern und Größen. Praktisch für einen Welpen ist eines, das du in der Länge verstellen kannst. Das wächst mit und du brauchst nicht ständig ein neues zu kaufen. Du hast die richtige Länge eingestellt, wenn du deinen Zeigefinger zwischen Halsband und Hundehals schieben kannst.
Für einen Welpen einer großen Rasse muss das Halsband entsprechend stabil sein. Gefüttertes (Kunst-)Leder, Nylon oder Paracord mit Metallverschlüssen sind für Labrador, Golden Retriever, Malinois und Co. perfekt. Für einen kleinen Yorkie, Malteser oder Chihuahua genügt ein weiches Textilband mit Plastikverschluss. Nylon und auch Paracord verschmutzen nicht so schnell bzw. lassen sich gut reinigen. Daran solltest du denken, wenn ihr bei jedem Wetter draußen im Gelände unterwegs seid oder deine Fellnase eine Schwäche für nasse, matschige Ecken hat.
Einige Hunde reagieren allergisch auf bestimmte Materialien. Zeigen sich kahle Stellen im Fell oder rötet sich die Haut im Bereich des Halses, ist das ein sicheres Zeichen. Dann ist ein Halsbandwechsel dringend notwendig.
Der Ring, an dem die Leine befestigt wird, sollte möglichst groß sein. Dann kannst du deinen Welpen sicher ohne viel Gefummel anleinen, selbst wenn es schnell gehen muss.
Mit einem Halsband, das über ein GPS-System verfügt, kannst du deinen Vierbeiner orten, falls er auf eigene Faust unterwegs ist. Da GPS-Halsbänder relativ teuer sind, empfehlen sie sich erst für einen ausgewachsenen Hund.
Es versteht sich von selbst, dass Stachelhalsbänder, Würger oder sogenannte Erziehungshalsbänder mit Strom, Gas usw. absolut nicht geeignet sind und in die Mülltonne gehören.
Ganz dünne Halsbänder und Leinen können ausgebildete Hunde zu Showzwecken oder auf Ausstellungen im Ring für kurze Zeit tragen, Welpen nie.
Hast du einen Hund mit extrem kurzer Nase, wie einen Mops oder eine Englische oder Französische Bulldogge, solltest du auf ein Halsband verzichten und ein Brustgeschirr verwenden. Diese Tiere haben häufig Atemprobleme, die ein Halsband noch verschlimmern kann. Es kann so weit gehen, dass dein Hund epileptische Anfälle bekommt.
Ein Halsband darfst du nie mit einer Schleppleine oder einer Flexileine kombinieren. Dein Welpe hat Spaß am Herumtollen und Laufen. Prescht er plötzlich fünf bis zehn Meter nach vorn, gibt das einen ordentlichen Ruck und mit Halsband kann er sich erheblich verletzen.
Geschirr
Auch hier gibt es unendlich viele Formen, Materialien und Größen. Wichtig ist, dass das Geschirr gut sitzt und nirgends scheuert. Für Material und Größe gilt das Gleiche wie bei den Halsbändern.
Am einfachsten ist ein Norwegergeschirr. Es lässt sich leicht an- und ausziehen und hat meistens auf dem Hunderücken einen „Notgriff“. Damit lässt sich dein kleiner Racker in kritischen Situationen leichter und schonender händeln, als mit der Leine.
Bei kleinen Hunden schwebt der Bauch mit dem Geschirr nur wenige Zentimeter über dem Boden. Ist das Gras nass vom Regen oder Tau, saugt sich das Gewebe des Geschirrs schnell voll und der Welpenbauch ist nass und kalt. Das ist unangenehm für den Kleinen und er kann sich leicht erkälten. Geschirre mit viel Textil oder anderem Gewebe an der Brust und unter dem Bauch solltest du daher meiden, einfache Gurte reichen aus.
Geschirre sind für Rassen mit vielen und langen Haaren oft ungeeignet, weil sich das üppige Fell in den Schnallen oder unter den Gurten verklemmen kann. Das tut deinem Welpen weh und er wird das Geschirr meiden.
So begeisterst du deinen Welpen von Halsband oder Geschirr
Ein guter Züchter hat die Kleinen schon vor der Abgabe an das Tragen dieses merkwürdigen, unbequemen Dinges gewöhnt. Falls nicht, legst du deinem Welpen sein Halsband / Geschirr zum Kennenlernen erst nur kurz an. Zu Anfang genügt es, wenn du die Schnalle schließt und sofort wieder öffnest. Vorher lässt du ihn dieses Teil ausgiebig beschnüffeln. In der nächsten Übungseinheit wartest du ein paar Sekunden, bevor du es wieder abnimmst. Lobe ihn, wenn er es trägt, du hast einen ganz tollen Hund! Verlängere die Zeit, die der Welpe das Halsband / Geschirr trägt, langsam und schrittweise. Wahrscheinlich wird er sich anfangs etwas unwohl damit fühlen. Von Halsbändern / Geschirren scheint ein ungeheurer Juckreiz auszugehen. Die meisten Welpen scheuern und kratzen sich ausgiebig, wenn sie diese Dinger umhaben. Du kannst ihm dieses fürchterliche Halsband / Geschirr versüßen.
Lenk ihn ab, wenn er es trägt, kuschelt beide zusammen, spielt sein Lieblingsspiel oder gib ihm sein Futter. Schon bald wird dein Welpe sein Halsband / Geschirr gern anziehen, weil er damit etwas Angenehmes verbindet. Die Leine kommt erst dazu, wenn er sich an das Halsband / Geschirr gewöhnt hat.
Brustgeschirr anlegen, Schritt für Schritt
Am einfachsten geht das bei einem Norwegergeschirr. Dein Welpe steckt den Kopf durch und du schließt den Gurt unter dem Bauch. Den Welpenkopf bekommst du leicht mit einem Leckerchen durch das Geschirr. Lass deinen Welpen ein paarmal nur den Kopf durchstecken und belohne ihn jedes Mal. Mach ein tolles, spannendes Spiel aus der Übung. Welpen sind furchtbar neugierig und lassen sich schnell begeistern. Voraussetzung ist natürlich, dass auch du begeistert bist. Du kannst keine Begeisterung und Freude übertragen, wenn du ernst oder traurig bist. Freu dich mit deinem Welpen, wenn ihr es geschafft habt.
Bei anderen Geschirren läuft jeweils ein Gurt zwischen den Vorderbeinen unter dem Bauch entlang und ein Gurt auf dem Rücken. Auch hier muss deine Fellnase den Kopf durchstecken. Den oberen Gurt, das ist der mit dem Ring zum Einhaken der Leine, schiebst du auf den Welpenrücken. Hat das Geschirr zwei Schallen (auf jeder Seite eine), fädelst du den unteren Gurt durch die Vorderbeine und klickst die Schnallen auf beiden Seiten zu.
Bei der Variante mit einer Schnalle muss dein Welpe noch einen Fuß, meistens ist es der rechte, durch die entsprechende Schlaufe stecken. Das lernt er schnell, siehe oben. Dann kannst du die Schnalle schließen.
Halsband oder Geschirr?
Am besten ist es, wenn dein Kleiner mit beiden Teilen gut zurechtkommt. Dann kannst du je nach Situation entscheiden, was er tragen soll. Ein Halsband ist einfacher anzulegen. Der Nachteil ist, dass gerade bei stürmischen, jungen Hunden der Druck auf den noch sehr empfindlichen Hals enorm sein kann. Er kann sich schwere Verletzungen am Kehlkopf, der Schilddrüse oder den Halswirbeln zuziehen. Bei einem Halsband besteht immer die Gefahr, dass dein Wildfang sich mit einem gekonnten Kopfschütteln davon befreit. Hat das erst einmal geklappt, haben die meisten Hunde den Dreh schnell heraus und es gibt kein Halten mehr. Dummerweise passiert so etwas immer dann, wenn es gerade gar nicht passt, wenn ein Auto, Radfahrer oder Jogger kommt. Ein ausgebildeter, leinenführiger Hund kann gut an einem Halsband laufen. Im Freilauf behindert es ihn nicht so wie ein Geschirr, eventuell kannst du es sogar ganz abnehmen. Falls ihr dann doch einen Jogger oder andere Hunde trefft, ist das Halsband schnell angelegt.
Im Geschirr ist dein Hund sicher aufbewahrt. Der Leinendruck wird großflächig auf den Brustbereich verteilt. In Extremsituationen (Panik), kann er sich auch aus dem Geschirr winden, das kommt sehr selten vor. Gerade einen jungen, unerfahrenen Hund kannst du im Geschirr besser und hundeschonender händeln, als durch hektisches Gezerre an Leine und Halsband. Leider sieht man häufig folgende Szene: Der Welpe findet eine interessant riechende Ecke, die er genauer untersuchen möchte. Sein Mensch hat es eilig und will weitergehen. Auf Rufen reagiert der Kleine nicht, (Das kann er noch nicht, damit ist er noch überfordert.) also wird mal eben an der Leine gezogen. Glücklich ist jetzt der Welpe, der ein Geschirr trägt und nicht mit dem Halsband halb stranguliert wird.
Stehst du vor obigem Problem, und das wirst du früher oder später mit Sicherheit, hast du zwei Möglichkeiten. Entweder führst du deinen Welpen sanft am Notgriff des Geschirrs von der verführerischen Duftquelle oder du nimmst ihn kommentarlos auf den Arm und trägst ihn aus dem Bereich. Ist dein Racker etwas älter und hat schon Anfänge einer Ausbildung genossen, kannst du ihn mit guten Leckerchen aus der Situation rufen.
An ein Geschirr kannst du für etwas mehr Freiraum oder später für Übungen zum Rückruf eine Flexileine oder Schleppleine befestigen.
Auch wenn du dich für ein Geschirr entscheidest, sollte dein Welpe trotzdem ein Halsband kennenlernen. Es kann passieren, dass das Geschirr unterwegs reißt. Das passiert meistens an viel befahrenen Straßen. Dann kannst du aus der Leine ein behelfsmäßiges Halsband basteln, damit ihr sicher nach Hause kommt.
Trägt dein Vierbeiner ein reflektierendes Halsband oder Geschirr, sehen ihn andere Verkehrsteilnehmer im Dunkeln besser. Möglich ist auch ein selbstständig leuchtendes Leuchthalsband. Diese Leuchtbänder sind zweckmäßig, um deinen Hund in der Dunkelheit zu sehen, stabil sind sie nicht. Du kannst sie deinem Welpen zusätzlich zu seinem normalen Halsband/Geschirr anlegen.
An das Halsband/Geschirr gehören die Hundemarke, die Impfmarke und eventuell eine Adresshülse. Alternativ kannst du mit einem wasserfesten Stift deine Telefonnummer hinten auf die Impfmarke schreiben. Manche Hunde mögen so viel Geklimper an ihrem Halsband nicht. Sie fühlen sich dann deutlich unsicher und versuchen das Halsband/Geschirr zu meiden. Ist das der Fall, solltest du die Marken entfernen und in deiner Brieftasche o. ä. aufbewahren. Dort hast du sie bei Bedarf griffbereit zur Hand.
Leine
In dem breiten Sortiment findest du für jeden Zweck die richtige Leine. Sie variieren in Länge und Material. Wenn du eine Leine, egal welche, kaufen möchtest, sieh dir unbedingt den Karabinerhaken genau an. Er bzw. die Stelle, an der er an der Leine befestigt ist, sind die Schwachstellen jeder Hundeleine. Die Leine selbst zerreißt extrem selten, meistens zerbricht der Karabinerhaken. Zur Sicherheit solltest du Haken aus Metall bevorzugen. Nur bei wirklich winzig kleinen Welpen, Chihuahua, Papillon, Yorkie, Mini Yorkie und wie sie alle heißen, könnte ein Plastikhaken ausreichen.
Die normale (kurze) Leine
Sie ist zwischen einem und eineinhalb Meter lang, ideal für Spaziergänge in der Stadt und überall dort, wo viele Menschen oder Autos unterwegs sind. Eine kurze Leine gehört zur Grundausrüstung. Es gibt sie in Leder, Textil, Nylon oder Paracord. Am schwersten sind Lederleinen. Sie eignen sich ausschließlich für größere Welpen, die einmal stattliche Hunde werden wollen. Sie werden noch schwerer, wenn sie nass sind, zudem sind sie im nassen Zustand rutschig und dein kleines Energiebündel kann sie dir leicht aus der Hand reißen. In der Pflege sind Leinen aus Leder am aufwändigsten. Du musst sie regelmäßig fetten, sonst werden sie spröde und brechen.
Leinen aus Nylon oder Paracord sind leicht und brauchen kaum Pflege. Textilleinen kannst du bei Bedarf in ein Handtuch gewickelt in die Waschmaschine geben. Das Handtuch deshalb, weil sonst der Karabinerhaken die Trommel beschädigen könnte.
Flexi- oder Rollleine
Mit einer Flexileine kannst du deinem Welpen etwas mehr Bewegungsfreiheit verschaffen.
Leider wird er damit nie lernen, entspannt an lockerer Leine neben dir zu gehen.
Eine Flexileine steht ständig unter Zug, sie kann nie durchhängen, wie eine normale Leine. Es wird permanent Druck auf den noch im Wachstum befindlichen Welpenhals ausgeübt. Mit einem Geschirr verteilt sich der Druck auf eine größere Fläche, das Problem bleibt leider bestehen. Dein Welpe kommt zu dem Schluss: Aha, an Leinen muss ich ziehen.
Schleppleine
Eine Schleppleine ist eine lange Leine von fünf bis zehn Metern, manchmal noch länger. Für junge Welpen brauchst du so etwas nicht, sie wäre viel zu schwer für so ein Kerlchen. Erst wenn der Welpe älter wird und du mit ihm den Rückruf im Gelände üben möchtest, leistet eine Schleppleine gute Dienste. Für kleine Rassen muss sie nicht so lang sein. Hier kannst du mit ein paar Metern Wäscheleine improvisieren.
Jäger verwenden Schleppleinen für ihre Hunde, wenn sie Wildfährten oder angeschossenes Wild verfolgen.
Hundesportler arbeiten beim Fährten (Hundesportart) mit Schleppleinen.
Rettungshunde werden im Training und teilweise bei der realen Suche nach vermissten Personen ebenfalls an Schleppleinen geführt.
Futter- & Wassernapf
Der Futter- bzw. Wassernapf sollte zur Größe deines Welpen passen. Das Material ist Geschmacksache, wichtig ist, dass die Näpfe standsicher und rutschfest sind.
Ein Futternapf pro Welpe genügt, Wassernäpfe muss er mehrere haben. Rechne für jeden Raum einen Napf. Hat dein Hund Zugang zum Garten oder Hof, muss auch dort ein Wassernapf stehen. Frisches Wasser ist nicht nur im Sommer, ebenso im Winter bei trockener Heizungsluft, wichtig für deine Fellnase.
Zu deinen Pflichten als Welpenmama / -papa gehört es, Futter- und Wassernäpfe täglich zu reinigen und mit frischem Futter / Wasser zu füllen.
Körbchen, Bettchen & Hütte der ideale Schlafplatz
Dein Welpe muss sich bei Bedarf zurückziehen können. Welpen schlafen noch viel und möchten dabei ebenso wenig gestört werden wie du. Sein Körbchen gehört in eine ruhige Ecke der Wohnung. Gern kannst du mehrere Körbchen verteilen. Sinnvoll ist eines in der Küche bzw. im Esszimmer. Dort hat dein Racker es bequem und ist nicht ausgeschlossen, wenn du mit deiner Familie beim Essen bist. Am Tisch hat dein Welpe generell nichts verloren. Im Schlafzimmer findet der Kleine eine kuschlige Schlafecke allein für sich bestimmt toll. So ist er nachts in deiner Nähe.
Hunde, die Freigang zum Garten haben, bzw. sich teilweise draußen aufhalten, brauchen dort einen wettergeschützten Platz. Hier leistet eine Hundehütte nach wie vor gute Dienste.
Selbstverständlich muss die Größe des Körbchens zum Hund passen. Daneben solltest du darauf achten, dass du den Bezug abziehen und Waschen kannst. Kommt dein Welpe schmutzig oder nass nach Hause, legst du eine Decke ins Körbchen, bevor er sich hineinlegt. Die Decke trocknet schneller und lässt sich besser Waschen als das Körbchen.
Mit den im Handel angebotenen Kühldecken solltest du bei Welpen vorsichtig sein. Die Kleinen können damit wirklich sehr schnell unterkühlen.
Bürsten & andere Fellpflegeprodukte
Bürsten und Kämme
Im Handel bekommst du entsprechende Hundebürsten und Kämme. Für Welpen solltest du dir extra weiche Bürsten aussuchen. Welpen reagieren empfindlich, und haben sie erst gelernt, Bürste = Ziepen und tut weh, hast du ein Hundeleben lang verloren. Gewöhne deinen Welpen langsam und vorsichtig an die Fellpflege. Bei kurzhaarigen Rassen genügt es zu bürsten, wenn das Fell verschmutzt ist. Bei langhaarigen Exemplaren musst du meistens im Fellwechsel und bei Bedarf bürsten. Rassen mit üppigem Fell (Bobtail, Bearded Collie) erfordern einen hohen Pflegeaufwand und häufiges Bürsten und Kämmen, sonst verfilzen die Haare.
Shampoo
Baden braucht dein Hund nur in seltenen Ausnahmefällen. Welpen sind keine Menschenbabys, die täglich in die Wanne müssen. Im Gegenteil, das Baden schadet ihrem Fell und ihrer Haut. Hundehaare sind von Natur aus mit einer Fettschicht versehen. Das macht das Fell dicht, warm und wetterfest. Es lässt keine Nässe an die Hundehaut. Schau dir deinen Welpen nach dem nächsten Spaziergang im Regen genau an. Die Haare formen sich zu Dachziegeln, die das Wasser an der Seite herunterlaufen lassen. Die Haut darunter bleibt trocken. Dieses natürliche Regendach zerstörst du mit dem Shampoo.
Lass Modder und Dreck am Hund trocknen. Beschäftige ihn so lange in einem Raum mit unempfindlichem Fußboden oder leg eine Decke unter. Meistens fällt der Schmutz von allein aus dem Fell, wenn es trocken ist. Falls nicht, bürstest du es trocken aus.
Scheren und Trimmen brauchst du deinen Welpen noch nicht. Dazu muss er ein bestimmtes, rasseabhängiges Alter erreicht haben.
Transportbox
In einer Transportbox ist dein Welpe im Auto gesichert und du hast Ruhe zum Fahren. Bei einem Unfall kann er nicht quer durchs Auto geschleudert werden.
Stoffboxen haben ein geringes Gewicht, sie haben den Nachteil, dass sie viele geschlossene Flächen haben. Im Sommer kann es darin für deine Fellnase zu warm werden. Einen längeren Aufenthalt in der Box findet dein Welpe langweilig. Er hat Zähne und Krallen, mit denen er sich beschäftigen kann. Für eine Textilbox endet das eventuell mit einem Totalschaden.
Besser sind Gitterboxen. Sie sind luftig und stabil, auch größere Hunde sind sicher darin untergebracht. Wenn es zu kalt ist, legst du eine Decke darüber. Eine leichte Decke oder ein feuchtes Handtuch schattiert im Sommer bei zu viel Sonne.
Gestalte deinem Welpen den „Boxenstopp“ mit einer weichen Decke, einem Leckerchen, an dem er längere Zeit kauen kann, oder einem Kauspielzeug angenehmer.
Spielzeug
Überhäufe deinen Vierbeiner zu Anfang nicht mit Spielzeug. Kaufe ein, zwei Bälle, etwas zum Zerren und Spielies zum Draufrumkauen. Toll finden die Kleinen alte Handtücher, in die du einen Knoten machst oder eine alte Socke mit einem Knoten darin.
Dein Welpe wird dir sagen, welches Spielzeug er bevorzugt, wovon er Nachschub haben möchte. Da gibt es die Jäger, die es lieben hinter allem und jedem hinterherzupreschen. Ein Jäger braucht Bälle, Frisbees und alles, was zu werfen geht. Zerrer lieben Zerrspiele über alles. Achte darauf, dass eure Zerrspielies weich sind und die empfindlichen Welpenzähnchen nicht beschädigen.
Um den fünften Lebensmonat herum kommt dein Junghund in den Zahnwechsel. Um die Milchzähne loszuwerden, kaut er an allem, was er erreichen kann. Sorge in dieser Zeit für genügend Kauspielzeug. Das schont deine Möbelbeine und Schuhe.
Ob die Spielies quietschen oder nicht, hängt von deinem Welpen und von deinen Nerven ab. Die meisten Welpen lieben das Gequietsche, manchen, meistens sind es unsichere, schüchterne Welpen, ist es unheimlich und sie meiden quietschendes Spielzeug. Dein Racker wird sich hauptsächlich mit dem neuen, quietschenden Teil beschäftigen. Halten deine Nerven zwanzig Minuten Dauerquietschen aus? Danach hat entweder die Quietsche den Geist aufgegeben oder dein Welpe die Lust verloren.
Hundeapotheke
Falls trotz aller Vorsicht doch etwas passiert, hast du in der Hundeapotheke alles griffbereit, was du zur Erstversorgung deines Vierbeiners brauchst.
Die Hundeapotheke ersetzt nicht den Weg zum Tierarzt.
In deine Hundeapotheke gehören:
Die Medikamente dürfen das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht überschritten haben, sonst musst du sie auswechseln.
Welpentoilette
Eine Welpentoilette ist nicht zwingend notwendig, kann dir und deinem Welpen in der ersten Zeit aber durchaus das Leben leichter machen. In den ersten Wochen kann dein Welpe seine Schließmuskeln noch nicht kontrollieren. Wenn er ein Bedürfnis signalisiert, muss es schnell gehen. Hast du eine Wohnung mit Garten oder im Erdgeschoss, schafft ihr es nach draußen. Was aber, wenn die Wohnung imfünften Stock liegt?
Trotz Welpentoilette darfst du keine Gassirunde auslassen. Sie ist eine Notlösung, dein Welpe soll lernen, sein Geschäft draußen zu verrichten.
Im Prinzip funktioniert eine Welpentoilette wie eine Katzentoilette. In einer flachen Plastikschale befinden sich entweder flüssigkeitsaufsaugende Pads, Kunstrasen oder echter Rasen. Die Pads und den Rasen musst du nach Bedarf erneuern. Den Kunstrasen kannst du unter fließendem Wasser reinigen und wiederverwenden.
Schutzhöschen für Hündinnen
So ein Schutzhöschen muss deine Hündin nicht unbedingt haben, es geht auch ohne. Das Höschen erspart dir aber eine Menge Putzarbeit.
Kleine Hündinnen werden in einem Alter von sieben bis zehn Monaten das erste Mal läufig. In welchen Abständen sich der Zyklus wiederholt, ist individuell verschieden, zwischen sechs und zwölf Monate ist normal.
In den ersten Tagen der Läufigkeit verliert dein kleines Mädchen Blutstropfen aus der geschwollenen Scheide. Bei einigen Hündinnen ist es kaum zu merken, andere verwandeln sich in dieser Zeit in wandelnde Tropfsteinhöhlen. Damit dein Hundemädchen dir nicht den ganzen Fußboden bekleckert und das Körbchen verschmutzt, gibt es für diese Zeit Läufigkeitshöschen. In das Höschen klebst du Slipeinlagen oder Damenbinden.
Das Höschen ist für die Wohnung gedacht. Draußen will sich deine Hündin lösen, das geht mit Höschen nicht, bzw. ist das Geschäft dann im Höschen und wird unangenehm für den Hund.
Fütterung
In den ersten ein bis zwei Wochen fütterst du deinem kleinen Schützling das gleiche Futter, das er von seinem Züchter gewohnt ist. Die meisten Züchter geben einen Futtervorrat für die ersten Tage mit. Dein Welpe muss sich während dieser Zeit an seine neue Umgebung gewöhnen. Da ist es gut, wenn sich sein sowieso noch empfindlicher Verdauungstrakt nicht noch auf anderes Futter umstellen muss.
Warum braucht mein Welpe besonderes Futter?
Dein Welpe befindet sich im Wachstum. Knochen, Sehnen, Muskulatur, Nervengewebe, das alles wird aufgebaut und ständig erweitert. Dazu kommt, dass sein Magen-Darm-Trakt ebenfalls noch nicht fertig ist. Wachsen ist eine körperliche Leistung für den Welpen. Deshalb braucht er besonders hochwertiges, leicht verdauliches Futter. Es sollte viel Eiweiß, Energie und Mineralstoffe enthalten. Hier sind besonders Kalzium und Phosphor von Bedeutung für das Wachstum der Knochen und Zähne. Bei der Energiemenge ist die richtige Dosis entscheidend. Bekommen die Kleinen zu viel Energie, schießen sie zwar im Wachstum nach vorn, Knochen, Sehnen und Gelenke können aber so schnell nicht mitwachsen und werden überfordert.
In gutem Welpen- und Junghundefutter ist alles enthalten, was dein Welpe braucht. Du brauchst keine extra Futterzusätze, Vitamine u. ä. zugeben. Auf der Verpackung steht der Zusatz Alleinfutter oder Alleinfuttermittel für Welpen (Puppy) oder für Junghunde (Junior). Die Unterscheidung zwischen Welpen- und Junghundefutter ist sinnvoll. Kleine, wenige Wochen alte Welpen haben andere Ansprüche an das Futter als Junghunde im Alter von sechs bis sieben Monaten.
Je nach Rasse dauert es ca. zwölf Monate, bis dein Welpe ausgewachsen ist. Bei kleinen Rassen geht es schneller, bei besonders großen Rassen, wie einer Dogge, dauert es 18 bis 24 Monate, bis sie ausgewachsen sind. Für diese großen Rassen gibt es spezielles Welpenfutter.
Auf die richtige Menge kommt es an
Die meisten Welpen funktionieren wie Staubsauger. Alles, was den Eindruck macht, es könnte eventuell fressbar sein, wird eingesaugt. Das heißt für dich, alles, was von der Größe her ins Schnäuzchen passt, wird weggeräumt, bevor es im Welpenmagen landet. Egal, ob es sich um Bonbonpapier, Schnürsenkel, Plastikstücke oder was auch immer handelt. Dein Welpe kann sich schlimme Verdauungsprobleme zuziehen.
Damit dein kleiner Freund genau die Menge Futter bekommt, die er benötigt, musst du sein Alter
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 12.01.2022
ISBN: 978-3-7554-0510-8
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