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Unser Kennenlernen




Eigentlich darf man es keinem erzählen wie ich dich kennen gelernt habe. Jeder wird sagen ich spinne, denn ich habe dich in einem Spiele gefunden. Du: 50 Jahre ein Berg von einem Mann, wenn ich vor dir stehe komme ich mir mit meinen 1,70m klein vor. Aber fangen wir von vorne an.
Es war im April 2010, wie so oft war ich in einem meiner Spiele und suchte ein Ziel. Ich fand auch eins: Dich. Deine Siedlungen wurden von mir ausspioniert, irgendwie tatest du mir leid. Dazu kam das ich in deinem Profil einen Rechtschreibfehler vermutete. So schrieb ich dich an und fragte dich deswegen. Aber es war kein Fehler.
Das war der Anfang von unseren weißen und schwarzen Tagen.
Wochenlang haben wir im Spiel geschrieben. Irgendwann dann haben wir Bilder ausgetauscht, durch deinen Job blieben uns Abends immer nur 1 im höchst Fall 2 Stunden. Das war uns nicht genug, wir haben lange darüber diskutiert unsere Telefonnummern auszutauschen, uns aber nie getraut. Dann kam der Tag an dem mein Netzteil seinen Geist aufgab, ich schrieb dir vom PC meines Sohnes eine Nachricht das du eine Email hast mit meiner Nummer denn ich wollte den Kontakt zu dir nicht verlieren.
Ich hörte 2 Tage nichts von dir, dann klingelte mein Telefon und ein Mann sagte: „Ich habe lange überlegt ob ich dich anrufe, aber ich konnte nicht anders ich vermisse dich!“ „Wer ist da?“ fragte ich und du sagtest: „Karl“ Mein Herz machte einen Satz. Du warst am Telefon. Wir haben über 8 Stunden an dem Tag telefoniert und über vieles gesprochen. Die ganze Woche über haben wir jeden Tag telefoniert vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen. Wir haben über so viel geredet und ohne es zu merken hast du an meiner Mauer gekratzt und dich in mein Herz geschlichen. Ich wollte das gar nicht wahr haben, aber wenn wir nicht redeten dann fehlte mir was. Ich erinnere mich noch an eine Situation es war so nach 3 Monaten die wir telefonierten: Ich habe mir eine Zigarette genommen und fand mein Feuerzeug nicht. Da habe ich doch glatt zu dir gesagt: „Gibst du mir mal Feuer? Ich finde mein Feuerzeug nicht.“ Du antwortest: „Moment.“ ich hörte dich kramen und dann klickte dein Feuerzeug. Wir mussten beide lachen, wir hatten ganz vergessen das ca. 200 km zwischen uns lagen.
Durch deinen Job warst du immer viel unterwegs und uns blieb eben nur das Telefon. Dann kam der Tag der alles änderte. Ich hatte endlich den Mut gefasst und dir gesagt was in meiner Ehe passiert ist nicht im Detail nein da hatte ich nicht den Mut zu, sondern nur grob umrissen. 4 Tage schwiegst du, du riefst nicht an und gingst auch nicht an Telefon wenn ich anriefe, meine Emails und Nachrichten im Spiel blieben unbeantwortet bzw. wurden gar nicht gelesen obwohl ich sah das du im Spiel on warst. Ich habe stundenlang geweint und dachte das unsere Freundschaft vorüber sei.
Dann kam die Erlösung, du riefst an. Ich sagte: „Hallo.“ mehr fiel mir nicht ein. Deine Antwort war: „Verzeih mir, ich musste erst mal verarbeiten was du mir gesagt hast. Ich schäme mich ein Mann zu sein!“ „Du schämst dich? Wofür? Du kannst doch nichts dafür?“ Ich war verwirrt. Wir haben lange geredet und mit der Zeit hast du dann noch die ein oder andere Frage gestellt. Es tat weh, aber ich hatte den Anfang gemacht also solltest du auch alles wissen. Es war eine schwere Zeit für mich, aber das habe ich dir nie gesagt, habe alles überspielt.
Wir telefonierten schon fast 1 Jahr und hatten uns noch nie gesehen, aber ein Tag ohne deine Stimme zu hören ist ein verlorener Tag.
Dann kam der Tag der alles ändern sollte. Durch deinen Beruf kamst du in meine Nähe. Wir telefonierten wie üblich und auf einmal fragtest du: „Wann kannst du in Aachen sein?“ Ich meinte: „Wenn ich den nächsten Bus bekomme in ca. 1 Stunde.“ Deine Antwort war nur: „Dann packe eine Tasche für 3 Tage und sei in 2 Stunden TÜV in Aachen, wenn du möchtest!“ Ich glaube ich sah aus wie Mickey Mouse wenn er ratlos ist 3 riesengroße Fragezeichen über Kopf, auch wenn du nicht bei mir warst du hast sie gesehen, denn dann kam die Erklärung. Du hattest einen Termin in Aachen musstest dann weiter nach Dänemark und auf der Rücktour musstest du wieder nach Aachen. Mit dem Hintergrund warst du auf die Idee gekommen mich mit zu nehmen. Mein Herz flatterte vor Aufregung.


Das erste Treffen






Ich habe dir gesagt das ich es mir überlege. Wenn du wüsstest wie aufgeregt ich bin. Wir haben ein gehangen weil ich dir gesagt habe ich hätte noch einen Termin. Dann habe ich dich wieder angerufen und dir mitgeteilt das ich gerade erst von dem Termin raus bin. Deine Stimme klang so enttäuscht, denn dir war klar das ich es nun nicht mehr zum TÜV schaffen würde. Dabei stehe ich schon fast 40 Minuten da und warte auf dich. Mein Herz flattert und ich bin so nervös. Mache ich das richtige? Es ist wie mit 15 oder 16 Jahren, das erste Date, die erste Verliebtheit. Ich sehe ein Auto um die Ecke kommen, laut dem Kennzeichen kannst nur du es sein. Du parkst und ich gehe auf dich zu, den Kopf gesenkt damit du mein Gesicht nicht sehen kannst. Ich hatte das Gefühl, ich falle gleich vor Aufregung um, du öffnetest die Tür und stiegst aus. Ich unterbrach das Gespräch in dem ich dich auf halten stellte und sagte: „Entschuldigung, ich hätte da mal eine Frage.“ Du drehtest dich um und meintest nur, das du dich nicht auskennen würdest. Ich musste lachen. Da hast du mich das erste mal direkt angeschaut und dir entfuhr ein: „Verflixtes Biest!“ Du nahmst mich in den Arm und ich fragte dich ob ich jetzt einhängen dürfte.
Wie von selbst fanden sich unsere Lippen, sanft berührten sie sich. Es war als würde ein Schmetterlingsflügel mich berühren, aber diese Berührung ging mir unter die Haut. Ich wusste gar nicht mehr das ein Mann so sanft sein konnte.
Wir lösten uns von einander und es kam fast wie aus einem Mund: „Besser wir verschieben es sonst dreh ich durch!“ Du erledigtest deine Arbeit und wir fuhren dann los. Es ging ca. 20 Km gut bis du sagtest: „Feierabend ich kann so nicht fahren.“ Wir suchten uns ein kleines Hotel und mieteten ein Doppelzimmer.
Das Gepäck wurde abgestellt und wir schlichen um einander rum wie Katzen um den heißen Brei, gemeinsam beschlossen wir erst mal was zu essen. Noch heute muss ich lachen, der Wirt meinte er könne uns nur eine Kleinigkeit machen. Das Schnitzel hing rechts und links vom Teller runter, so groß war es. Die Fritten für uns beide waren in einer Schüssel, da wären 6 Leute von satt geworden. Du hast ein Weizenbier dazu getrunken und ich Wasser. Nach dem Essen haben wir noch lange da gesessen uns an den Händen gehalten und geredet. Auf einmal fragtest du mich:“ Willst du wirklich mit mir in eine Bett schlafen? Ich weiß nicht ob ich mich zurückhalten kann wenn ich dich so nah bei mir weiß.“ Ich fand die Frage einfach süß und habe mich ganz eng an dich gekuschelt. Das war wohl Antwort genug. Kurz darauf verließen wir das Lokal um in unser Zimmer zu gehen, im Rausgehen hörten wir wie der Wirt sagte so ein verliebtes Ehepaar hätte er schon ewig nicht mehr gesehen. Wir mussten beide lächeln.
Als sich die Zimmertür hinter uns schloss fühlte ich die Schmetterlinge in meinem Bauch. Ich lehnte ich gegen dich, aber du meintest: dass du erst mal duschen gehen willst. Während du unter der Dusche warst habe ich versucht ruhiger zu werden, ich kam mir vor wie eine 16 jährige beim ersten Date. Du kamst aus der Dusche, nur das Handtuch um die Hüfte geschlungen. Ich stand noch am selben Fleck wie du mich verlassen hattest. Zärtlich nahmst du mich in den Arm, streicheltest meinen Rücken und fragtest: „Willst du wirklich meine Nähe spüren?“ Ich bekam keinen Ton heraus, mein Körper drängte sich nur noch näher an dich und meine Hände glitten über deinen Rücken zu deiner Hüfte und klauten dir das Handtuch. Nun standest du nackt vor mir. Es war eine lange Nacht und wir standen müder auf wie wir schlafen gegangen sind.
Es waren tolle Tage mit dir. Du zeigtest mir eine für mich fast vergessene Welt. Als wir uns verabschiedeten hatte ich Tränen in den Augen. Ich wäre so gerne bei dir geblieben. Kaum warst du außer Sichtweite riefst du an und sagtest mir du würdest mich am liebsten mitnehmen, aber wir wussten beide das es nicht ging. Wir mussten vernünftig sein.


Das Telefon glüht




Seit unserem ersten Treffen waren nun 4 Monate vergangen und wir telefonieren mittlerweile sogar im Schlaf. Viele lachten darüber aber wenn einer ins Bett ging nahm er das Telefon mit und der andere bewachte seinen Schlaf, oder wir kuschelten uns beide mit dem Telefon in unsere Betten, wünschten uns eine gute Nacht und schliefen mit dem Telefon am Ohr ein. Es war beruhigend wenn mich die Alpträume weckten, dich atmen zu hören. Ich wusste ich brauche nur einen Ton zu sagen und du wärst für mich da. Wie so oft! Mir fehlte deine körperliche Nähe, das hätte ich nie gedacht. Oft lag mir die Frag auf der Zunge: wann sehen wir uns wieder, aber ich habe diese Frage nie gestellt, denn ich hatte Angst vor deiner Antwort. Ich wusste genau das es nicht in deiner Macht lag sondern das es an deinem Chef lag. Immer habe ich mich hinter deinem Job angestellt denn er war wichtig für dich. Hätte ich nur geahnt was ich heute weiß, hätte ich dir jeden Tag diese Frage gestellt. Du hast so sehr auf diese eine Frage gewartet. Irgendwann war bei mir die Sehnsucht so groß das ich dich ohne es eigentlich zu wollen fragte: „Wann bist du wieder mal hier in der Nähe ich würde dich gerne noch mal sehen?“ Du holtest tief Luft und es kam nur ein: „Endlich!“ von dir. Ich fragte dich warum du endlich gesagt hast. Deine Antwort war so typisch für dich und dein Verhalten. „Ich habe drauf gewartet dass du mich endlich fragst. Ich will dich nicht unter Druck setzen, dafür mag ich dich zu sehr.“ Eine Stunde später hast du in deinem Auto gesessen und warst auf dem Weg zu mir. 3 Wochen später bin ich in deine Nähe gezogen, ich wollte nicht zu dir ziehen, brauchte meinen Freiraum und so begannen unsere schwarzen und weiße Tage.


Ein Anfang oder Hilfe ich will nicht mehr




Jetzt wohnen wir schon 3 Monate in Traunstein und du weißt meine Adresse noch immer nicht. Wirst du sie je erfahren? Du hast akzeptiert, dass ich diesen Rückzugsbereich brauche, aber es fällt dir schwer. Wie oft sagst du mir ich liebe dich und von mir kommt nur ein hab dich lieb.
Aber eins nach dem anderen.
Ein Teil meiner Kleidung haben wir in deine Wohnung geschafft und dann habe ich mich auf die Suche nach einer Bleibe für mich gemacht, erst hast du mich nicht verstanden bis zu dem Tag an dem unser erster schwarzer Tag kam.
Du kamst von der Arbeit nach Hause und freutest dich auf unsere gemeinsame Zeit. Ich saß auf dem Sofa wie ein Häufchen Elend, ich kann heute noch nicht mal mehr sagen was der Auslöser war. Als du sahst wie ich dran war wolltest du mich in den Arm nehmen und mich trösten, kaum hattest du mich berührt schrak ich auf und flüchtete vor dir ins Bad und schloss mich da ein. 4 Stunden hast du vor der Badezimmertür gesessen und immer wieder gesagt, dass du für mich da bist egal was los ist.
Dann bist du ins Wohnzimmer gegangen, diese Nacht hast du auf dem Sofa geschlafen damit ich wenn ich mich beruhigt habe ins Bett gehen konnte. Diese Nacht war der Auslöser für dich zu akzeptieren das ich einen Rückzugsbereich brauchte. Noch in der selben Woche fand ich eine kleine Wohnung, eine richtige Puppenstube fand ich. Ich habe gestrichen, tapeziert und alles eingerichtet während du arbeiten warst, wenn du dann Heim kamst stand dein Essen fertig auf dem Tisch, mir tat die Arbeit in der Wohnung gut. Du bemerktest das und warst froh das wir dadurch weiße Tage hatten, voller Liebe und Fröhlichkeit. Dann war ich fertig mit meiner Wohnung und du hast mir eine Orchidee geschenkt. Sie steht jetzt während ich hier sitze und schreibe auf meinem Schreibtisch. Sie ist ein Teil von dir das immer bei mir ist. Ganz ohne dich kann ich nicht. Wie gerne würde ich dir sagen: „Ich liebe dich!“ Aber es geht nicht, ich bekomme diese Worte nicht über die Lippen.
Ich will eigentlich nicht von dir getrennt sein aber leider gibt es diese Zeiten da ertrage ich es nicht jemanden um mich zu haben, dann verschwinde ich in meinem Schneckenhaus und komme nur schwer wieder heraus.
ICH LIEBE DICH MEIN SCHATZ
Ob du das je hören wirst das ich es sage???
Diese Worte kommen einfach nicht über meine Lippen.


Ende mit Schrecken oder Schrecken mit Ende




Nun sind wir schon über ein Jahr zusammen, noch immer kennst du meine Wohnung nicht oder weißt wo sie ist. Immer öfters bin ich dort denn deine Nähe erdrückt mich. Deine Liebe ist einengend für mich und du verstehst es nicht, verstehst mich nicht! Immer mehr treibst du mich von dir weg!
Ich sage: „Leb wohl!“ Vielleicht begreifst du irgendwann mal, was mich weg getrieben hat. Es war einfach noch sind wir Freunde, ich will dich nicht zum Feind mein Herz blutet, aber ich muss gehen um dich nicht ganz zu verlieren. Ich hoffe du verstehst mich und wir können irgendwann darüber reden und einen Weg finden wie wir beide damit leben können.
Mein Schatz ICH LIEBE DICH, darum gehe ich.

Impressum

Texte: Linda Blue
Bildmaterialien: Frank
Tag der Veröffentlichung: 09.07.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Einige kennen mein Buch War es je Liebe. Hier möchte ich euch zeigen wie es weiterging und wie jemand versucht mich glücklich zu machen. Er setzt alles daran mich die Vergangenheit vergessen zu lassen. Darum widme ich ihm das Buch. MEIN SCHATZ ICH LIEBE DICH; EGAL WAS KOMMT

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