Blutiges Verlangen
Prolog
Sein Verlangen konnte er nicht verstecken. Vor allem nicht vor mir.Ich ging nun langsam auf ihn zu, legte im ne Hand auf die Brust und schob ihm zum Bett. Ich raffte mein Rock zusammen und setzte mich auf seinen Schoß. Ich spürte die Wärme von seinem Körper. Doch ich wollte mehr. Ich wollte in ganz spüren. Ich wollte seine ganze Wärme spüren. Er wollte jedoch immer noch die Kontrolle immer sein Verlangen zu behalten. Doch ich machte es ihm schwer. Ich fing an ihn zu küssen. Meine Zunge umschlung seine Zunge. Ich löste mich von ihm und zog ihm sein Shirt aus. Nun war es um die Kontrolle geschehen. Er fing, mit zittrigen Händen, an meine Bluse aufzuknöpfen. Vorsichtig streifte er Mir die Bluse ab und küsste meine Schulter. Mit geschickten FIngern öffnete er den BH und ließ ihn auch zu Boden gleiten. Nun fing er an, an meinem Ohr zu Knabber und meinen Hals zu küssen. Seine Küsse wanderten auch über meine Brust und wieder hoch zu meinem Hals. Vorsichtig biss er in die Haut aber grade noch so, dass die Haut heil blieb. Er wollte grade fester zu beißen, als das Fenster aufsprang und der kalte Wind uns erfasste.
1. Kapitel
Nur er und ich. Dunkle Silhouetten in der Nacht. Schemenhaften umrisse die mit dem Regen verschmolzen. Ein paar Mal glühte seine Zigarette auf. Was sein Gesicht etwas erleuchtete. Die feinen Züge erahnen ließ. Den gepflegten Bart mit den feinen Regentropfen auf glitzern ließ. Die Augen aussehen ließen wie Teddybär Augen. Das Braun seiner Augen glitzerte, in den Wimpern hingen winzig, kleine Regentropfen. Meine Füße gingen von selbst auf ihn zu. Das leise ploppen von den Flip Flops und das Dröhnen der Musik wurde immer leiser bis es zu einem Rauschen im Hinterkopf wurde. Was nun zählte waren nur noch wir. Unsere leichten Berührungen unsere Annährungen. Unser Atem der immer gleichmäßiger und ruhiger wurde, weil man sich mehr und mehr geborgen fühlte. Meine Hände bewegten sich auf seinen Seiten zu und glitten weiter bis auf seinen Rücken. Ich schmiegte mich mit meinem Körper an seinen. Unsere Nassen Klamotten fingen an aneinander zu kleben. Vorsichtig hob er mein Kinn an. Seine Augen fixierten meine. Vorsichtig senkte er den Kopf. Als seine Lippen meine berührten, durchfuhr mich ein leichten kribbeln. Seine Zunge suchte sich den Weg in meinen Mund und erkundete ihn. Meine Hände glitten von seinem Rücken zu seinem Gesicht und nahmen ihm die Kapuze ab. Fuhren die feinen Konturen seiner Wangenknochen nach, wischten die nassen, dunkelbraunen Strähnen aus seinem Gesicht. Glitten vorsichtig über seine geschlossenen Lieder und wieder runter bis zum Kinn. Dann fanden sie schließlich ihren Ruheort auf seinen Wangen - die leicht erwärmt waren. Seine Hände in dessen suchten sich ihren Weg unter mein T-Shirt und fuhren über Bauch und Rücken. Der Moment schien ganz außerhalb von Zeit und Raum zu sein. Ohne Ende. Einfach gefangen in diesem einem Kuss. Es schien so als würden seine Küsse elektrisierend wirken. Mein ganzer Körper genoss diese Aufmerksamkeit und wollte sich nur noch ihm hin geben. Für immer bei ihm sein. Seins sein. Sich seinen starken Händen hin geben. Unter ihrer Berührung dahin schmelzen. Die Küsse wurden immer intensiver. Wie zwei Flammen die mit einander verschmelzen wollen, spielten unsere Zungen mit einander. Zwischen den Lenden von Leon flammte die Leidenschaft auf, was ich sofort bemerkte. Ich fing an zu lächeln und drückte mich enger an den männlichen Körper der mich zu verschlingen drohte. Sein rechtes Bein schob sich zwischen meine Beine. Ich stemmte meine Taille gegen die von Leon. Seine Hände glitten nun von meinem Bauch zu meinem Rücken und weiter runter bis sie unter dem Hosensaum und auf meinem Hintern zu liegen kamen. Ich griff mit beiden Händen in den schwarzen Pulli von Leon. Rafften den Stoff zusammen und zog seinen Körper noch näher an mich. Er ließ meine Lippen frei. Nun glitten seine Lippen an meinem nassen Hals hinab. Vorsichtig entblößte er seine Zähne und biss in die Haut. Ich stöhnte vor Verlangen auf und rieb meinen Unterleib fester an sein Bein. Er konnte das so gut. Er wusste genau was ich mag und was nicht. Meine Hände löste ich vom Saum seines Pullis. Meine eine Hand griff in seine Haare während die andere sich in seinem Nacken vergrub. „Boa geht’s noch?! Nimmt euch ein Zimmer.“ Schrie eine belustigte Stimme. „Man, Luna verzieh dich zurück ins Haus.“ Schrie Leon zurück. „Dann hört ihr beide auf es auf meinem Rasen zu treiben!“ die Stimme von Luna klang nun weniger belustigt sondern eher wütend. „Man wir treiben es schon nicht auf deiner geliebten Wiese. Kotz jetzt mal nicht so rum.“ Leon wurde sichtlich auch immer wütender, weil es jemand wagt ihn bei seinem Treiben zu stören. Ich strich ihn beruhigend über die Brust aber hielt mich aus diesem Gespräch raus ich wusste genau das der Leon von grade, der Leon der so Liebevoll, zärtlich und romantisch war nicht oft hervorkam. Er war lieber der starke Kerl der jeden sofort zusammen schlug, der ihn nur einmal schief anguckt. Ich hatte es schon einmal selbst am eigenen Leib erfahren. Aber schreck ich deswegen zurück? Nein. Lass ich ihn deswegen fallen? Nein. Wieso ich das nicht mache? Weil ich ihn liebe.
„Gott Fiona Hör auf damit!“ schrie Leon nun mich an und schubste mich unsanft zurück. Ich stolperte und landete auf dem Boden. Meine Klamotten waren sofort vom Matsch voll und nass. Irgendwie verdrehte ich mir beim Sturz das Handgelenk. Ich schrie leise auf. Luna kam sofort zu uns und schrie: „Sag mal Spinnst du? Du kannst doch nicht einfach sie schubsen.“ „Ey kommt her und dann zeig ich dir wie ich das kann.“ Sagte er. Nun war er endgültig aufgebracht. Er stampfte wütend auf uns zu. Luna hockt neben mir und hatte mein verletztes Handgelenk zwischen ihren Händen. Leon holte mit der flachen Hand aus. Ich kniff die Augen zusammen, doch es durchfuhr mich kein Schmerz. Ich hörte nur wie Schuhe durch den Matsch schleifte. „DAVID!“ hörte ich Luna schreien. Nun traute ich mich endlich meine Augen aufzumachen. Was man sah war eine typische Schlägerei. Der eine war Leon der andere war David ein Kumpel von Luna. Luna ist meine beste Freundin. Sie war eine typische Zecke. Also ein Punk. Mit Piercings und einem Tattoo auf dem Rücken. Eigentlich gibt sie sich nur mit ihres gleichen ab. Aber David. David war was anderes. Er war irgendwie anderes. Ich kannte ihn seit dem heutigen Abend. Er hatte jedoch die ganze Zeit seine Kapuze weit ins Gesicht gezogen, sodass man sein Gesicht nicht sehen konnte.
Leon verpasste David grad einen Kinnhaken, sodass er nachhinten taumelte und wieder im Dreck landete. Benommen rieb er sich das Kinn. Leon wollte grad einen Schlag nachsetzten, als David ihm die Beine wegzog und er auch im Dreck landete. Nun stürzte er sich auf Leon und fing an auf ihn einzuprügeln. Bis er japsen nuschelte: „Hör auf bitte hör auf.“ David ließ sofort von ihm ab. David stand auf und kam auf wackligen Beinen zu uns. Nun hielt er mir eine Blut verschmierte Hand hin. Zögerlich griff ich sie und ließ mich hoch zeihen. „Alles okay.“ Seine Stimme war toll. Sanft aber doch mit einem rauchigen Unterton. Den ganzen Tag hatte er nichts gesagt bis jetzt. Ich nickte nur aber hielt dennoch mein Handgelenk das immer noch schmerzte. Er nickte und sagt: „Komm Luna wir bringen sie rein.“ Er würdigte den winselnden Leon keines Blickes. Luna nahm mich am Oberarm und zog mich vorsichtig hinter sich her. Auf gut 3 Meter Entfernung folgte uns David. Drinnen setzte ich mich erst einmal auf einen Sessel und versuchte das grade erlebte zu verarbeiten. „Brauchst ihr irgendetwas?“ fragte Luna liebevoll. „Ein nasses Tuch wär nicht schlecht und Taschentücher.“ Sagte David. Luna verschwand schnellen Schrittes aus dem Zimmer. Nun hockte sich David vor mich. Ich guckte auf und blickte in zwei Azurblaue Augen. Die Wangenknochen waren weich geformt und leicht angeschwollen. Er hatte große, volle Lippen die zum Küssen einluden. In sein Gesicht fielen blond- braune Locken, die an einer kleinen Platzwunde an der Augenbraue haften blieben. Sein Haut ton war eher etwas dunkler. Aus seiner Nase tropfte in regelmäßigen Abständen Blut. „Gott du blutest.“ Sagte ich bevor ich nachdenken konnte. Er lachte auf. Ein volles, kehliges Lachen, wo aber auch Verzweiflung mit Klang. „Wie geht’s deinem Handgelenk, Fiona?“ fragte er. „Es tut weh?!“ sagte ich. Er nahm sich vorsichtig mein Handgelenk und begutachtete es eine Weile. „Das wird wieder Kleines.“ Sagte er leicht amüsiert. Ich spürte wie die Wärme mir in die Wangen schoss. Schnell drehte ich meinen Kopf weg. „Alles okay?“ fragte er. Noch bevor ich antworten konnte, kam Luna wieder ins Wohnzimmer gestürmt. Ihre Hohen Boots Hallten auf den Fliesen bei jedem Schritt wieder. Sie hockte sich neben David und drehte sein Gesicht am Kinn zu sich. „Das gibt nen blaues Auge.“ Sagte sich lachend. „Ach halt doch dein Mund“ sagte David spielerisch und schubste Luna leicht zur Seite. Sie ging nicht weiter an sondern hielt ihm ein nasses Küchentuch und Taschentücher hin. Er nahm es dankend an und sagte: „Kannst du bis morgen mein Pulli waschen?“ Sie sah sich den grauen Pulli an der überall kleine Blutflecken hatte, wahrscheinlich von ihm selbst und von Leon. Dann sagte sie: „Gibt her, du Idiot.“ David stand auf und zog sich den Pulli über den Kopf. Dabei rutschte sein T- Shirt hoch und man sah einen Durchtrainierten Bauch und ein kleinen Haarstrich vom Bauchnabel der in seine Hose verschwand. Ich musste ihn Minuten lang angestarrt haben, als ich seine Stimme vernahm: „Fiona? Alles okay?“ „Äh, ja! Nein! Was?“ stotterte ich. Er grinste und nahm sich das nasse Küchentuch und legte es sich in den Nacken. Dann hielt er sich einige Taschentücher unter die blutende Nase. „Danke“ flüsterte ich. „Danke für was?“ fragte David. „Danke, dass du dich um Leon gekümmert hast. Wer weiß was er sonst noch getan hätte.“ Ich schaute beschämt auf den Boden. „Kein Problem.“ Antwortete David. Dann klopfte es plötzlich an der Terrassentür. Ich erschrak so sehr das ich auf sprang, dabei aufschrie und David mein Knie gegens Kinn schlug. Er stöhnte auf und sackte nach hinten. Ich hielt mir die Hände vor den Mund und kniete mich neben ihn von draußen hörte man Leons Stimme: „Kommt schon Leute lasst mich rein! Das ist doch echt Scheiße von euch!“ David lag auf dem Boden und hielt sich das Kinn. „Ähm es geht grad nicht Leon.“ Sagte ich. „Verdammt Fiona mach sofort diese kack Tür auf sonst kannst du was erleben!“ schrieb Leon von draußen. David keuchte und spuckte aus. Dann stand er auf und ging zur Terrassentür. Ich konnte nicht hören was sie sagen aber ich sah wie Leon es mit der Angst bekam und sich langsam von der Tür entfernte. Seine Augen hatte er weit aufgerissen und den Mund offen. Es schien auch so als würde die Farbe aus seinem Gesicht weichen. Das schien ihm gar nicht ähnlich. Gott was ist Mit ihm los? Was macht David denn da? Fragte ich mich selbst. Dann rannte Leon plötzlich weg. David kam wieder und schaute mich an. „So vor dem hast du Ruhe.“ Sagte er und ging ohne ein weiteres Wort an mir vorbei. Ich blieb einfach sitzen. Das alles war viel zu viel. Ich ließ mich nach hinten fallen und machte die Augen zu. Dann muss ich eingeschlafen sein.
Ich merke wie ich hoch gehoben wurde und machte vorsichtig die Augen auf. David trug mich grade durch den Flur. Er hatte sich frisch geduscht. Das ganze Blut war weggewaschen und er roch nach Lunas Shampoo. Er stieg die Treppen hoch und trug mich in das Gästezimmer von Luna. Dort legte er mich behutsam aufs Bett und wollte gehen ich hielt ihn jedoch am Ärmel fest. „Oh du bist wach?“ flüsterte er. „Geh nicht bitte. Ich will nicht alleine sein. Nicht heute Nacht.“ Sagte ich ohne weiter auf seine Frage ein zugehen. Ich merke wie er zögerte sich dann aber doch neben mich aufs Bett legte. Ich legte mein Kopf auf seine Brust und verkrallte mich im Saum seines T- Shirts. „Alles okay mit dir?“ fragte er vorsichtig. Ich nickte und vergrub mein Gesicht in seinem T- Shirt, um die aufkommenden Tränen zu verstecken. Er jedoch hob mein Kopf an und fragte: „Was ist los? Warum weinst du?“ „Ich will ihn nicht mehr ich habe Angst vor ihm!“ antwortete ich und brach völlig in Tränen aus. Er zog mein Kopf an seine Schulter und sagte: „Dir wird nicht passieren dafür sorge ich. Ich werde auf dich aufpassen“ Und dann schlief ich ein.
2. Kapitel
Als ich am nächsten Morgen die Augen aufschlug, atmete ich als erstes diesen wohligen Geruch von David ein. Er lag neben mir die Augen geschlossen den einen Arm um meine Taille. Ich drückte mich instinktiv näher an ihn. Die Platzwunde über seiner Augenbraue war immer noch offen und drum herum war eine Kruste Blut. Ich fuhr ihm über die Wange, als er mich plötzlich am Handgelenk packte und die Augen aufschlug. Ich guckte ihn mit großen Augen an und sagte: „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht aufwecken.“ Er blinzelte schwer und schluckte einmal dann sagte er: „Schon gut.“ Und ließ mein Handgelenk los. Das andere hatte ich auf meinen Bauch zu liege da es doch noch etwas wehtat. David nahm seine Hand von meiner Taille und rieb sich über die Augen wobei er an die Platzwunde kam und leise aufstöhnte. Ich verkniff mir grade so ein Lachen. Dann schaute er mich mit seinen Azurblauen Augen an und lächelte. „Wie geht’s dir?“ fragte er leise. „Gut. Dir? Tut es sehr weh?“ löcherte ich ihn. Er lacht und antwortete: „Mir geht’s gut. Ich hab auch gut geschlafen und die Schmerzen sind auszuhalten.“ Nach diesen Worten schwiegen wir. Ich wollte aber nicht, dass er aufhört zu reden. Ich wollte seine Stimme hören. Sie beruhigte mich. Ich fühlte mich dann einfach wohl. Also sagte ich aus lauter Verzweiflung: „Ähm. Was sind denn so deine Hobbys?“ er guckte mich schief an und lächelte. „Zeichnen.“ Sagte er dann ruhig. „Ach wirklich. Was zeichnest du denn so?“ fragte ich neugierig. Er machte grade den Mund auf um was zu sagen als Luna die Tür aufstieß und laut schrie: „Morge-e-e-e-n!“ „Morgen.“ Sagten David und ich gleichzeitig und guckten uns dann grinsend an. „Na wie geht’s meinen zwei besten Freunden?“ mit diesen Worten ließ sich Luna zwischen uns auf das Bett Plumpsen. Ich ließ mich zurück ins Bett sinken und starrte an die Decke. David schaute Luna an und meinte: „Ich lass euch beiden dann mal alleine. Wo hast du denn mein Pulli hingetan Luna?“ „Der hängt noch über der Wäscheleine und trocknet. Unten Stehen Brötchen und Belag falls du was willst.“ Antwortete sie und guckte mich dann an. „Also lief da was? Was hab ihr die Nacht über so getrieben?“ fragte sie. „Da lief gar nichts meine Liebe. Wir haben einfach nur gekuschelt. Mehr nicht.“ „Ach komm Fio ich kenn dich doch. Hab ich euch nicht geküsst?“ „Nein Luna haben wir nicht! Und jetzt hör auf mit der Fragerei!“ Luna machte nur eine abfällige Handbewegung und guckte ebenfalls an die Decke. „David würde viel besser zu dir passen, als Leon.“ „Luna!“ ich lasse mir ungern vorschreiben, wer am besten für mich ist. „Schon gut. Schon gut ich halt mein Mund.“ „Danke.“ Ich stand nun auf und zog mir meinen Pulli über. Dann ging ich nach unten. David lehnte am Fenster und schaute hinaus aufs Feld. Wie es aussah bemerkte er mich nicht. Also blieb ich ihm Türrahmen stehen und beobachtete ihn. Plötzlich drehte er sich zu mir und schaute mich aus ausdruckslosen Augen an. „Was ist denn?“ fragte er mit sanfter Stimme. Ich weiß nicht wieso, aber ich fühlte mich bei ihm sicher. Ohne was zu sagen ging ich auf ihn zu und schmiegte mich an seinen warmen Körper. Seine bloße Anwesenheit tröstete mich und gab mir das Gefühl sicher zu sein und Unverwundbar. Mein Gesicht vergrub ich in seinem T-Shirt. Ich atmete seinen wohligen Geruch ein. Es war ein Geruch der an frischen Regen und nach Hibiskus Blüten roch. Ich klammerte mich an den Stoff seines T- Shirts. Er stand nur da. Wie eine kalter Stein. Er ließ keine Emotion erahnen und guckte wieder zum Fenster. „Was machst du denn hier Fio?“ fragte er leise und löste sich von mir. Es wirkte fast so als würde er mich wegstoßen. Er wich einige Schritte zurück, sodass es mir so vor kam als entstehen zwischen uns eine riesige Kluft. Ich schaute traurig auf den Boden. „Ich brauche einfach etwas körperliche Nähe.“ Gestand ich leise. David erwiderte nichts sondern drehte sich um und ging ins Wohnzimmer. Ich blieb einfach in der Küche stehen und sah ihm nach.
3. Kapitel
Meine Verabschiedung ist sehr kurz und schlicht ausgefallen. Ich hatte mich gleich nachdem David sich abgewandt hat, fertig gemacht und bin los. Ich stampfte nun in meinem Kleid durch die Straßen. Die Luft war schwer und schwül. Es muss die Nacht über erneut geregnet haben. Bei jedem Schritt hörte ich den nassen Asphalt unter meinen Sohlen. Ich lief durch die Pfützen und kam zu der Kreuzung am Rand der Stadt. Nachdem mein Dad mich und meine Mom verlassen hat sind wir etwas außerhalb der Stadt gezogen. Dort war es ruhiger und man konnte sich entspannen.
Die Kreuzung lag ruhig und verlassen da, aber dennoch spürte ich, dass irgendetwas nicht so war, wie sonst. Plötzlich knackte ein Ast hinter mir. Ich wirbelte herum und schaute mich um. Die Straße war leer. „Man Fio beruhig dich du hast doch echt Paranoia!“ redete ich mir zu und ging weiter. Plötzlich kreischte jemand. Es hörte sich nach einer Frau an. Er schien aus der Richtung kommen zu sein, aus der ich kam. Ich erschrak und drehte mich in die Richtung aus der ich kam. Ich weiß nicht wieso aber ich musste der Frau helfen. Wieder ein schrei. Doch diesmal kam er von überall. Er dröhnte in meinen Ohren und schmerzte. Ich drehte mich immer fort im Kreis. Immer wieder dieser Schrei. Was war das? Was geschieht hier? Ging es mir durch den Kopf. Irgendwann kam ich zum Stehen und guckte mich weiter ängstlich um. Wieder knackste etwas hinter mir. Ich schrie auf und wirbelte herum. Mit ausgestreckter Hand bereit demjenigen eine runter zu hauen. David duckte sich grade rechtzeitig und guckte mich mit schief gelegtem Kopf an. „Was machst du da?“ fragte er verwirrt. „Ach nichts ich dachte nur du wärst..“ „Ich wäre jemand der dich entführen will?“ „Ja so in der Art.“ Beschämt guckte ich auf den Boden.
Tag der Veröffentlichung: 06.10.2011
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