Robert Johnson saß auf seinem großes Chefsessel in seinem Büro und dachte über seinen Sohn Josef nach. Er war jetzt soweit das Geschäft zu übernehmen das sein, Roberts, Großvater und sein Vater zusammen aufgebaut hatten. Die Firma Johnson Corp. war ein großes Marketing Unternehmen, sie hatten viele Firmen unter Vertrag in der ganzen Welt und es wurde Jahr für Jahr immer mehr. Auch wenn Josef keine so große Wahl hatte in das Geschäft einzusteigen. Schon vor seiner Geburt, war klar das er eines Tages die Firma übernehmen würde. Doch zu erst sollte er in der Firma arbeiten, ganz klein Anfangen und einige Aufträge an Land ziehen, ehe er es sich hier in der Chefetage gemütlich machen konnte.
Robert war es Leid Tag ein und Tag aus nur für sein Geschäft da zu sein, er hat seine Kinder nicht aufwachsen sehen und wenn er so weiter macht, würde er es nicht erleben seine Enkelkinder aufwachsen zu sehen. Er seufzte schwer und lies sich in seinen Sessel zurück sinken, er drehte sich zum Fenster und betrachtete die Aussicht.
„Wir waren mal das größte Gebäude in der Stadt, ich konnte verdammt weit gucken und jetzt? Jetzt kann ich nen Fetten Sack dabei zu sehen wie er seine Sekretärin Vögelt.“
Es klopfte an der Tür und sein Sohn Josef trat herein.
„Hey Dad du wolltest mich sehen?“
Robert drehte sich zu seinem Schreibtisch und verschlang seine alten Finger ineinander, er stützte sich an den Arm lehnen auf und betrachtet sein Werk.
„Du wirst nach Frankreich fliegen und eine Geschäft an Land ziehen. Aber sei Gewarnt die Franzosen sind hartnäckig, die kannst du nicht so einfach um den Finger wickeln wie die Deutschen.“
Josef kam näher an den Schreibtisch und setzte sich auf den Besucherstuhl.
Robert öffnete eine Schublade seines Schreibtisches und nahm eine Akte heraus, er reichte sie seinem Sohn, der sie entgegen nahm und gleich einen Blick rein warf.
„Ich fliege nicht allein?“, fragte Josef.
Robert lachte auf und fing an zu husten. „Glaubst du wirklich ich lasse einen Grünschnabel wie dich ein so großes und schwieriges Geschäft alleine abwickeln?“, er lachte erneut auf.
Josef sah auf den Bericht, Jared Carfield, einer der besten Männer an der Seite seines Vaters. Er fand sich schnell damit ab und klappte die Akte wieder zu. „Wann geht’s los?“
„Morgen und lass dir noch eines gesagt sein : > Lass die Finger von den Frauen!<, die bringen nur Ärger mit sich und das können wir in der Branche nicht gebrauchen.“
Josef nickte und ging. Am nächsten Tag flog er mit Jared Carfield nach Frankreich. Sein Vater hatte recht, die Franzosen waren nicht so leicht zu überzeugen, doch dachte Josef nicht daran aufzugeben.
Nach dem er dann doch den Auftrag an Land gezogen hatte, ging er mit Mr. Carfield und den Französischen Geschäftspartner was trinken. Kaum hatte der die Bar betreten, war es um ihn geschehen. Er sah Sie, die Frau seiner Träume, er vergaß alles um sich herum, er wollte sie haben, sie mit nach hause nehmen und sie wie eine Königin behandeln.
„Johnson, kommen sie wir setzten uns dahinten hin.“, holte ihn Jared Carfield wieder zurück auf den Boden. Josef folgte ihm zum Tisch doch er drehte sich immer wieder um, um die Kellnerin zu sehen, die ihm Buchstäblich den Kopf verdrehte. Am Tisch angekommen, setzte er sich so hin, das er sie im Blick hatte und sich gleichzeitig auf seine Geschäftspartner konzentrieren konnte.
Es dauerte nicht lange da hatte er die Aufmerksamkeit von ihr und zu seinem Glück bediente sie sie auch noch. Es kam ihm vor als würde er schweben, so etwas hatte er noch nie empfunden, es war ihm fremd aber auch so willkommen wie eine Schokoladentorte an einem Sonntag morgen. Nach dem die Geschäftspartner und Mr. Carfield gegangen waren, bleib Josef noch sitzen und unterhielt sich lange und innig mit seiner Kellnerin. Er fand heraus das ihr Name Samantha Johcón LaVóson war, für ihn war es Schicksal, denn wenn man nur etwas im Nachnamen änderte war es Johnson. Josef glaubte zwar nicht an Schicksal, Gott oder Bestimmung, aber in diesem Moment wusste er das es ein Zeichen war. Sie verbrachten die ganze Nacht miteinander, sie redet viel, tranken Wein und lachten. Die Zeit kam schnell, da musste Josef wieder zurück nach LosAngeles fliegen, er dachte die ganze Zeit an Samantha, seinen Engel, sein Schicksal, sein Herz. Zu hause angekommen, unterrichtete er seinem Vater so gleich dass das Geschäft mit den Franzosen unter Dach und Fach war und das er jemanden kennen gelernt hatte.
„Mein Sohn, ich habe dich gewarnt vor den Frauen, sie hindern dich am Geschäft. Sei nicht dumm, gehe deinen eigenen Weg und lasse die Frauen hinter dir. Noch dazu wollen die nur dein Geld, weil du ein Johnson bist!“
„Vielleicht will ich ja gar keiner sein, vielleicht brauche ich deinen Namen, dein Geld und dein Geschäft nicht!“, antwortete ihm Josef barsch, er wollte von all dem nichts wissen, er hatte sich in Samantha verliebt, er wollte sie Heiraten, Kinder mit ihr und auf gar keinen fall so werden wie sein Vater.
Noch im selben Jahr flog Josef nach Frankreich, er hatte den Kontakt zu Samantha stets gepflegt und traf sich auf gleich mit ihr, als sein Flieger landete. Sie verbrachten einen tollen Sommer zusammen, bis es wieder hieß abschied zu nehmen, doch weder Samantha noch Josef wollten voneinander abschied nehmen, auch wenn es nur für ein paar Monate wäre, es war ihnen einfach zu lange. Josef wusste das er nicht bleiben konnte, er musste das Geschäft seines Vaters weiter führen, das war so für ihn bevor bestimmt.
„Ich will nicht das du gehst, ich will dich nicht verlieren, ich weiß ja nicht einmal ob du wiederkommst.“, sagte Samantha mit Tränen in den Augen und hielt seine Hand fest in ihrer.
„Es ist immer wieder schwer von dir abschied zu nehmen, doch jetzt tut es besonders weh!“, Josef küsste ihre Hand und seufzte dann packte ihn das Schicksal.
„Komm mit mir nach LosAngeles, lebe mit mir dort! Wir kaufen uns ein Haus, mit Garten und einem Zaun, einer großes Verander und vielen Kinderzimmern!“
Samantha´s Augen leuchteten auf, ihr liefen Tränen die Wange herunter.
Josef beugte sich zu ihr vor, nahm ihr Gesicht in seiner Hände. „Werde meine Frau und lerne mein Leben kennen!“
Voller Freude viel Samantha ihm um den Hals und küsste ihn, sie antwortete leise und kaum hörbar doch für Josef klar zu verstehen. „ Ja!“
Kurz drauf flogen beide zusammen nach LosAngeles zurück, Josef stellte seinem Vater, die Frau vor, die er Heiraten wollte, vor.
„Vater das ist Samantha Johcón LaVóson. Ich liebe sie und wir werden Heiraten!“, stolz zeigte er den Samantha´s Hand mit dem prachtvollen Ring am Finger.
Robert war schockiert und wusste nicht was er sagen sollte, der Schock war ihm ins Gesicht geschrieben.
Hatte er seinen Sohn nicht genug gewarnt, hatte er was falsch gemacht, sollte er ihn verstoßen, nicht bei der Hochzeit dabei sein, oder ihn sogar aus dem Geschäft schließen??
Nein, er machte etwas ganz anderes, vor lauter Schock, das sein Sohn gegen seinen Rat handelte bekam Robert Josef Johnson in diesem Moment einen Herzinfarkt.
Es handelte sich zwar nur um einen leichten, teilten ihnen die Ärzte im Krankenhaus zu, aber Grunde genug für Josef an dem Krankenbett seines Vaters sich zu entschuldigen und gleichzeitig kamen in ihm fragen auf : > Habe ich einen Fehler begangen? Hätte ich Sam einfach in Frankreich lassen sollen und meine Leben dem Geschäft widmen sollen, ohne je zu wisse was es heißt zu lieben? Hätte ich auf ihn hören sollen? <
Als Robert aufwachte und seinen Sohn weinend an seinem Bett sitzend sah, flüsterte er.
„Wenn Du es für richtig und wichtig hältst, dann Heirate sie, ich möchte nicht Schuld sein, das du nie erfahren hast, was es heißt zu lieben!“
Mit diesen Worten machte Robert seinen Sohn so glücklich wie nie. Jedoch gab es einen Gedanke, den Josef hatte als sein Vater dies zu ihm sagte, > Wie Unheimlich, jetzt kann der auch noch Gedanken lesen!<
Zwei Monate drauf Heiratete Josef seine Samantha, es dauerte nicht lange als sie ihr erstes Kind erwarteten. David Isaak Josef Johnson sollte er heißen und Josef schwor sich an dem Tag der Geburt seines Sohnes, nicht so zu werden wie sein Vater, er wollte für eine Kinder da sein.
Kurz nach der Geburt von David, erlitt Robert einen weiter, aber schwereren Herzinfarkt, den er nicht überlebte. Das war die Zeit an der Josef den Spagat zwischen Familie und Firma übte, doch es gelang ihm nicht so wie er es gerne hätte. Er versuchte jede freie Minute mit seinem Sohn zu verbringen, damit die Beziehung stand hatte.
Acht Jahre später bekam Samantha Zwillinge. Das Mädchen Christin Angeliké drängelte sich bei der Geburt vor und ihr Folgte Nickolai Robert Johnson. Als die beiden zur Welt kamen, war Josef schon ganz in seinem Element, als Geschäftsmann, der Vorsatz nicht so zu werden wie sein Vater musste der doch schneller über Bord werfen, als es ihm lieb war. Er war kaum noch zu hause, da er nun die Firma leiten musste, die ihm sein Vater so früh vermachte. So ganz einfach war das für Josef nicht, er wollte seine Kinder aufwachsen sehen, eine Beziehung zu ihnen haben, sie verstehen und für sie da sein, doch statt dessen sah er seine Firma wachsen, führte eine Beziehung zu seinem Computer und verstand seine Arbeit und versuchte für die Fakten da zu sein.
Samantha´s Eltern zogen von Frankreich nach Minersville, Utah. Dort hatten sie ein Ferienhaus gekauft, als ihre einzige Tochter mit einem, für sie Fremden, nach Amerika ging um dort ein anderes Leben zu führen. Sie wollen zwar nah an ihr dran sein, aber auch nicht zu nah, das sie denkt sie würde sie überwachen. Ihnen gefiel Utah und es war auch für die Kinder schön, mal was anders zu sehen. Samantha flog oft mit den Kindern zu ihren Eltern, vor allem aber um Abstand von Josef zu haben. Die Ehe mit ihm hatte sie sich ganz anders vorgestellt. Zweifel Stiegen immer öfters in ihr hoch, ob sie damals das Richtige getan hatte.
Die Jahre flogen nur so an ihnen vorbei, die Kinder wurden schnell groß und ehe sie sich versahen feierten die Zwillinge ihren sechsten Geburtstag, allerdings ohne ihren Vater, er musste wie immer arbeiten.
Auf einem Spielplatz lernten die Kinder ihren neuen Nachbarn Ryan kennen, er war gerade von New Orleans nach LosAngeles gezogen und wohnte nur zwei Straßen weiter als sie. Die Kinder verstanden sich auf an Hieb mit einander. Samantha fand es toll, das ihre Kinder so offen auf andere zu gingen und sie war froh das Ryan ihre kleine Tochter öfters mal aus der Reserve lockte. Christin und Nickolai verbrachten viel zeit bei Ryan, David war einfach zu alt für so was, sagte er immer und verbrachte die Zeit lieber mit seinen Freunden, in seinem alter.
Zwei Jahre später, es war ein schöner Sommertag, kam Samantha gerade vom Einkaufen und erzählte ihrer Tochter, das ein großer Mann sie auf dem Parkplatz auf dem Weg zum Auto an gerempelt hatte uns sie gleich darauf fragte wo sie wohne.
„Lass dir eins gesagt sein, halte dich von solchen Männern fern, die bringen nur ärger und Schmerz.“
Christin nickte, während ihre Mutter die Einkäufe verstaute. Danach machten sich beide an die Hausarbeit, Samantha´s Tochter half fiel im Haushalt. Christin ging mit ihr in den Wachkeller und half ihr die Wäsche aus der Maschine zu holen, in den Wäschekorb zu legen und draußen im Garten aufzuhängen.
„So, während ich oben Bügel, kannst du Fernsehen gucken.“, sagte Samantha, gab ihrer Tochter einen Kuss auf den Scheitel und ging nach oben ins Bügelzimmer. Christin war gerade in ihrer Serie vertieft, als es and der Tür klingelte, sie löste sich von ihrer Serie und ging zur Tür.
„Wer ist da?“; fragte sie durch die geschlossene Tür.
„Ist deine Mama da?“, kam eine dunkle Männer stimme zurück die Christin von der Tür zurück wichen lies.
„Wieso?“, wollte die zierliche Stimme von Christin wissen.
„Sie hat ihr Portemonnaie verloren und ich wollte es ihr wieder geben.“
Christin legte ihre kleine Hand auf den Türknauf und überlegte kurz, dann zog sie ihre Hand wieder zurück.
„Bitte werfen sie es einfach in den Briefkasten.“
Der Mann mit der dunklen Stimme schien langsam die Geduld mit dem kleinen Mädchen zu verlieren, er wurde energischer mit seiner Stimme. „Ttzz, das kann ja jeder sehen und es dann weg nehmen. Nein ich möchte es ihr Persönlich geben um sicher zu gehen, das sie es auch bekommt.“
Christin schritt weiter von der Tür weg, ihr war das ganze nicht geheuer, sie bekam ein ungutes Gefühl, was sie nicht wirklich einordnen konnte. Langsam ging sie die Treppen hoch, den kleinen Flur entlang zu dem Zimmer wo ihre Mutter am Bügeln war.
„Mum, da ist ein Mann an der Tür, der sagt er hat dein Portemonnaie gefunden und möchte es dir persönlich geben!“
Erstaunt sah Samantha ihre Tochter an. „Ich habe es gar nicht klingeln gehört.“, sie zuckte kurz mit den Schulter, legte das Bügeleisen in seine Vorrichtung und ging, gefolgt von ihrer Tochter, die Treppe runter zur Tür. Christin blieb oben an der Treppe stehen um alles zu beobachten, während ihre Mutter die Tür öffnete. Da stand ein großer Mann in ausgelatschten Klamotten, unrasiert und mit durchwühlten Haaren. Es war der Mann, der Samantha kurz vorher auf dem Parkplatz vor dem Kaufhaus an gerempelt hatte.
„Sie?“, fragte sie erstaunt. „Was wollen Sie hier?“
„Ich habe Ihr Portemonnaie auf dem Parkplatz gefunden, es muss ihnen runter gefallen sein, als ich sie aus versehen an rempelte!“, gab der Mann wieder und streckte ihr das Portemonnaie entgegen.
„Danke, das sie den Umweg gemacht haben, Sir.“, Samantha wollte ihm das Portemonnaie abnehmen. Doch er zog es zurück. „Nicht so schnell, ich dachte es springt zu mindest eine Belohnung für mich raus, das ich es ihnen wieder bringe!“, er Grinste sie hämisch an. Samantha war verwirrt, geschockt und gelähmt zu gleich, doch wollte sie es sich nicht anmerken lassen.
„Okay, was wollen sie? 20 $ , 50 $, was?“, sie wurde so langsam unruhig.
Der Blick des Mannes verfinsterte sich und er antwortete mit tiefer Stimme und einem noch breiterem Grinsen im Gesicht. „ Sie!“
So schnell, wie der Mann im Haus war konnte Samantha nicht reagieren. Sie hatte nur noch einen Gedanken > Meine Kinder < .
Christin war verängstigt und rannte ins Schlafzimmer ihrer Eltern, sie wählte die einzige Nummer die ihr in diesem Moment einfiel. Es klingelte, sie hörte wie ihre Mutter einen kaum hörbaren Schrei von sich gab, es klingelte immer noch! Ein dumpfer Aufprall, es war ihre Mutter.
„Nimm schon ab, nimm schon ab.....“, flüsterte sie ins Telefon.
„Johnson Corp. Madison Jackson, was kann ich für sie tun?“
„Hier ist Christin Johnson ist mein Daddy da? Ich muss ganz dringend mit ihm sprechen!“, weinte die kleine ins Telefon.
„Nein tut mir Leid, er ist heute früher gegangen! Zusammen mit Mrs. Richards, soll ich was ausrichten?“, fragte Mrs. Jackson, doch war die andere Leitung schon tot. „Dann halt nicht.“, murmelte sie, legte auf und widmete sich wieder ihrem Computer.
Christin warf das Telefon auf das Bett und rannte nach unten, sie sah ihre Mutter vor der Küche auf dem Boden liegen, der Mann würgte sie und schlug ihren Kopf immer und immer wieder auf den Boden.
„Lass meine Mutter in Ruhe! Lass Sie Los!“, schrie Christin.
Der Mann sah finster zu ihr rüber. „Keine angst, Du bist als nächstes dran!“
Sie guckte ihn geschockt an und lief ins Wohnzimmer, sie versteckte sich unter dem kleinen Tisch und versuchte sich durch hin und her wippen sich zu beruhigen und sich einzureden, dass das alles nicht wirklich existierte.
„Nein nicht.....Lassen sie mich....!“, es hörte sich nicht wirklich nach ihrer Mum an, aber sie war es. Der große Mann nahm sich das was er für richtig hielt und vergewaltigte Samantha beinahe vor den Augen ihrer Tochter. Christin hörte ihre Mutter schreien, stöhnen und den Mann keuchen, immer wieder dumpfe aufpralle. Sie wünschte sich das sie Träumte, das es alles nur ein dummer Alptraum sei, das sie gleich aufwachen würde und ihre Mutter säße an ihrem Bett und würde sie beruhigen.
Als der große Mann mit Samantha fertig war, zog er seine Hose hoch, spuckte auf die wehrlose Frau am Boden und ging in die Küche. Christin kroch aus ihrem Versteck, als sie die Tür zur Küche hörte und schlich zu ihrer Mutter die benommen auf dem Boden lag.
„Hör mir zu kleines, egal was passiert ich liebe dich und deine Brüder. Es ist nicht deine Schuld...“, flüsterte Samantha ihrer Tochter zu, die sich über sie beugen musste um sie zu verstehen.
Dann hörte Christin Schritte und stolperte zurück, der Fremde kam mit einem großen Küchenmesser raus und kniete sich neben Samantha hin. Christin sah in mit großen Augen an und war wie gelähmt, der Mann sah der Kleinen genau in die Augen, ein Grinsen machte sich über seinen Gesicht breit und stach zu, immer und immer wieder!! Insgesamt dreizehn mal stach er auf Samantha ein, Christin fing an zu weinen, sie konnte sich nicht rühren. Sie sah das Blut, das Messer und hörte das finstere Lachen von dem Fremden der das Portemonnaie ihrer Mutter gefunden hatte. Er lies von Samantha, stand auf und schritt mit dem Messer in der Hand auf Christin zu. Sie schüttelte es, in ihrem Kopf schrie sie >Renn doch, renn<, doch ihr Körper wollte nicht. Kurz bevor der Fremde bei ihr war, konnte sie sich aus der Starre lösen und rannte die Treppe hoch in das Schlafzimmer ihrer Eltern, sie schloss die Tür hinter sich. Das Telefon lag noch auf den Bett wo sie es hingeworfen hatte. Sie hörte die schweren Schritte von dem Fremden auf der Treppe, sie hörte die Klinge an der Wand. Mit zitternden Händen wählte sie den Notruf. Sie hörte ihn immer näher kommen. „Komm schon, mach keine Spielchen, ich bringe es auch schnell hinter uns! Komm schon, ich habe keinen Bock auf so eine kleine Göre die alles der Polizei erzählt.“
Frei Zeichen am Telefon, sie zitterte stark das sie beide Hände brauchte um das Telefon fest zu halten. Dann endlich eine erlösende Stimme an der anderen Leitung.
„Notruf, was kann ich für sie tun?“
Christin schlurzte, fand kaum Worte, ihr hing ein dicker Kloß im Hals. Langsam fand sie die richtigen Worten um der Frau am Telefon zu schildern, was vorging.
„Meine Mutter blutet, ein Mann hat sie nieder gestochen und will jetzt mich!“; weinte sie in den Hörer.
Die Frau in der Leitung hörte ihr aufmerksam zu. „Wie heißt du den kleines?“
„Christin Johnson, bitte kommen sie schnell!“
„Bist du etwa die Tochter von Josef Johnson?“
Die Tür sprang auf und der fremde Mann schritt mit erhobenen Messer in das Zimmer! Vor lauter Schreck lies Christin den Hörer fallen und stieß einen Schrei aus.
„Na du....hast du mich schon erwartet? Jetzt wollen wir es mal zu ende bringen.“
Christin schrie, warf das Telefon nach ihm und den Wecker der auf den Nachtisch stand gleich hinterher. Die Frau vom Notdienst hörte alles und schickte sofort eine Streife zu dem Haus der Johnsons. Christin sah ihre Chance und rannte an ihm vorbei die Treppe runter, in die Küche. Als sie vor ihrer Mutter stand, nahm sie ihren ganzen Mut zusammen, ihre Mutter lag in ihrem eigenen Blut. Christin sprang über ihre Mutter in die Küche, sie hörte das der Mann ihr folgte. Sie wühlte in den Schubladen herum und griff nach er Gabel.
Die Küchentür wurde aufgetreten und der Fremde schritt hinein und guckte sie an. Christin stand in der Ecke wo die Spüle stand und hatte ihre Arme hinter dem Rücken.
Er ging auf sie zu und hockte sich vor sie hin. „So du kleine, jetzt gibt es nur noch Dich und Mich!“, sagte er und strich mit dem Messer über ihre Wange.
In diesem Moment holte Christin die Gabel hinterm Rücken hervor und erwischte ihn an der Wange, die kurz darauf anfing zu bluten, der Mann stieß einen Schrei aus und was so geschockt, das er das Messer fallen lies und rannte raus. Als er draußen war, ließ Christin die Gabel fallen und ging zu ihrer Mutter. Sie sah sie an und legte sich neben sie. Tränen kamen in ihr hoch, der Schock saß tief, doch auch die Trauer, das sie ihre Mutter verloren hatte. Sie umarmte sie und legte ihren Kopf auf die Brust ihrer Mutter und wartete bis die Polizei eintraf und sie von ihrer toten Mutter wegholten.
Es schien eine Ewigkeit zu dauern, als die Polizei ankam und vorsichtig ins Haus trat.
„Was ist denn hier passiert?“, fragte einer der Polizisten geschockt, als er die Frau in ihrer Blutlache liegen sah und daneben das kleine Mädchen.
„Ich dachte es gäbe nur ein Opfer, aber es sind ja zwei!“, sagte der andere und schritt auf die zwei am Boden liegenden zu.
Christin öffnete die Augen und sah die Polizisten an. Die Polizisten sahen sich an und waren sprachlos, sie gingen auf die Tote Frau zu um an das kleine verängstige Mädchen ran zu kommen.
„Gibst du mir deine Hand?“, fragte der Polizist und reichte ihr seine Hand.
Das kleine Mädchen stand auf, ihre ganzen Klamotten, ihr Gesicht, ihre Arme, einfach alles war voller Blut ihrer Mutter. Sie stieg über den Leichnam zu den Polizisten. Während dessen redete der andere Polizist mit seinem Funkgerät. Der Polizist der ihre Hand hielt, führte sie zur Treppe, wo sie sich hin setzte und immer noch ins Leere starrte.
„Kannst du mir sagen, was hier genau passiert ist?“, wollte der Polizist wissen.
Christin guckte ihn an, doch konnte sie nichts sagen, sie wollte, aber sie konnte nicht. Tränen liefen ihr über die kleinen Wangen und sie sah wieder an den Polizisten vorbei ins leere. Als die Spuren Sicherung und der Leichenwagen eintrafen, war das Haus schon abgesperrt, noch mehr Polizisten waren im und um das Haus verteilt, es dämmerte schon, bogen David und Nick um die Ecke. Sie sahen die Polizei, den Krankenwagen, das Absperrband und den Leichenwagen. David zog Nick förmlich hinter sich her, um zu erfahren, was da vor sich ging. Einer der Polizisten fangte die beiden vor dem Absperrband ab.
„Wir wohnen hier.“, sagte David und versuchte einen Blick nach drinnen zu erhaschen.
Der Polizist, der auch schon ihre Schwester zur Seite nahm, kam auf die Brüder zu und führte sie unter dem Absperrband durch langsam hin zum Haus und erzählte ihnen was wohl passiert sei, denn Christin konnte immer noch nicht schildern,was vorgefallen war. Als der Polizist mit den Jungs an der Tür angekommen war, wurde ihre Mutter gerade nach draußen getragen und Nick sah ihr nach und David sah seine kleine Schwester auf der Treppe sitzen, zitternd und völlig in sich gekehrt. Er ging zu ihr und nahm sie in den Arm, sie roch nach Blut, ihre Haare klebten und ihr Gesicht fühlte sich feucht an auf seinem T-Shirt. Doch das war ihm egal, irgendein Irrer hatte seine Mutter getötet und seien Schwester verstört.
„Wo ist Dad Chris?“, fragte David. Christin fing an zu weinen und bebte in seinen Armen.
„Wir haben die Anrufe zurück verfolgt, sie hat zuerst versucht ihren Vater anzurufen. Doch der hat das Büro früher verlassen heute.“, mischte sich einer der Polizisten ein.
David nickte ihm zu und hielt seine Schwester noch fester, Nick kam zu ihnen auf die Treppe und legte seiner Schwester seinen Arm um die Schulter.
Wenig Später fuhr Josef in die Straße, er vernahm die Streifen-,Kranken- und den Leichenwagen, dachte aber ehe an die Nachbarn die wohl mit ihrem Streit übertrieben hatten. Doch als er näher fuhr, erkannte er, das die Fahrzeuge genau vor Seinem Haus standen. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen, er wusste nicht woran er zuerst denken sollte. Er parkte sein Auto und ging auf die Verander zu, wo seine drei sichtlich verstörten Kinder standen. David hielt Christin in den Armen und Nick saß zu ihren Füßen auf den Stufen, neben ihnen eine Polizistin die ihnen beruhigende Worte sagte. Die Polizisten machen ihm platz, sie kannten ihn, er war ein sehr bekannter Mann in der Stadt.
„Was ist passiert?“, fragte er aufgeregt und sah seine Kinder nur flüchtig an, er sah das Christin voller Blut war und ihm keines Blickes würdigte.
„Mr. Johnson?“, fragte einer der Polizisten,
Josef drehte sich zu dem Polizisten um der ihn gerufen hatte.
„Ja, was zum Teufel ist hier los? Wo ist meine Frau?“
„Es tut mir Leid Ihnen das mitzuteilen, aber ihre Frau wurde das Opfer eines Gewaltverbrechens.
Ihre Frau hat den Täter die Tür geöffnet, der sich daraufhin gewaltsam Zugang verschaffte! Was wir Ihnen jetzt sagen können ist, das Ihre Frau sehr wahrscheinlich von ihm vergewaltigt wurde und danach hat er sie erstochen. Es tut mir Leid, Sir, unser aufrichtiges Beileid!“
Josef war starr vor Schock, er konnte und wollte es nicht glauben.
„Gab es Zeugen?“, wollte Josef wissen und sah auf den Boden der Verander.
Der Polizist nickte zu Christin rüber. „Ja, Sir, ihre Tochter.“
Josef sah sie geschockt an, er wusste nicht was er machen sollte, unsicher ging er zu seinen Kindern und brachte sie erstmal zu seinem Wagen.
„Wir fahren erstmal zu einer Bekannten, bis das ganze hier vorbei ist.“, Josef machte den Kindern die Autotüre auf, damit sie einsteigen konnten. Er ging noch einmal zu dem Polizisten und gab ihm eine Adresse und eine Telefonnummer wo er zu erreichen sei, falls sie noch fragen an ihn oder seinen Kindern hätten. Dann setzte er sich hinter das Steuer seines Wagens und fuhr los. Weg von dem Haus, das seine Frau ausgesucht hatte, weg von den Kinderzimmern, die er und sie zusammen gestrichen hatten, weg von dem grausamen Ort des Verbrechens, weg von seiner Toten Frau. Im Auto herrschte tiefen Schweigen, David sah in den Seitenspiegel und beobachtete seine Schwester die hinter ihm saß.
„Wo fahren wir hin?“, fragte Nick klein laut von hinten.
Josef sah kurz in den Rückspiegel. „Zu bekannten, das habe ich ja schon gesagt.“, Josef wusste nicht recht ob er genervt, wütend, traurig oder besorgt sein sollte. Er saß mit drei Fremden Kindern in seinem Auto, er wusste nix von ihnen, er musste sich jetzt um sie kümmern, er musste jetzt auf sie aufpassen und für sie Sorgen.
„Wo warst du heute Nachmittag?“, Christin brach ihr schweigen und fand zu ihrer Stimme wieder. David drehte sich auf den Beifahrersitz zu ihr um. Nick, der neben ihr saß sah sie erstaunt an, Josef sah erneut kurz in den Rückspiegel, dann konzentrierte er sich wieder auf die Straße.
„Na arbeiten wo denn sonst?“, antwortete Josef.
Christin sah weiter hin aus dem Fenster, nicht fähig ihren so genannten Vater an zu sehen. „Du lügst!“,sagte sie klein laut und kaum hörbar.
„Christin!“,ermahnte sie David von dem Sitz vor ihr.
Josef sah zu David rüber, dann nochmal kurz in den Rückspiegel.
„Sie haben die Anrufe kontrolliert, Chris hat zuerst bei dir im Büro angerufen, als das ganze passierte.“, sagte David und beobachtete weiterhin seine Schwester über den Seitenspiegel.
„Ich hatte ein Geschäftsessen!“, wand er sich raus und fuhr in die nächste Straße.
„Mrs. Jackson sagte mir du hättest das Büro heute früher verlassen zusammen mit Mrs. Richards.“, Christin presste ihren Kiefer so fest zusammen das es weh tat, doch das war nichts im Vergleich zu dem Schmerz in ihrem Herzen über den Verlust ihrer Mutter.
Josef fuhr den Wagen an den Straßenrand und drehte sich zu seiner Fremden Tochter um. „Jetzt hör mir mal zu, denkst du ich hätte was unternehmen können? Wohl kaum, sie wäre also so oder so gestorben! Siehe es als Schicksal, Gottes willen oder was weiß ich. Aber ich trage keine Schuld an den Tot deiner Mutter. Nicht nur ihr habt einen geliebten Menschen verloren........sondern ich auch!“, er zitterte am ganzen Leib, er hatte seine Frau geliebt das wusste Gott, aber warum wusste Gott nicht, das er nicht weiß wer seine Kinder sind?
„Du warst doch nie da!“, murmelte Nick während er aus dem Fenster sah.
„Eure Mutter ist heute gestorben und ihr drei habt nix besseres zu tun als Mir vor Würfe zu machen?“, schrie Josef sie an.
Christin kamen tränen geschossen, David tippte das Fenster an, er wollte sie so gerne in den Arm nehmen, Nick kaute auf seinen Fingernägeln und wollte nur noch weg rennen. Christin öffnete kurzerhand die Autotür hinten und rannte in die andere Richtung in die das Auto stand.
„Hast du hinten nicht die Kindersicherung drinnen?“,fragte David und sprang ebenfalls aus dem Auto.
„Sie ist doch zehn, da brauche ich doch keine Kindersicherung.“, murmelte Josef und wollte weiter fahren, als hinten noch eine Tür auf ging.
Nick stieg aus. „Wir sind acht. Dad!“, er knallte die Autotür zu und rannte seinen Geschwistern hinterher. Josef lehnte sich auf das Lenkrad und konnte nicht genau mitverfolgen,was da gerade passiert ist. „Was habe ich nur falsch gemacht?“,er rappelte sich auf und fuhr seinen Weg weiter. Ich werde David eine SMS schreiben, mit der Adresse, dann kann er alle gleich dahin bringen, dachte er sich, in Gedanken sein Ziel.
David gab sein bestes um seine kleine Schwester ein zu holen und schaffte es auch, er packte sie am Arm, brachte sie zum stehen und nahm sie fest in seine Arme. Sie werte sich ein wenig, sie war verwirrt, geschockt, am ende, traumatisiert und das alles in diesem Moment. Kurz darauf kam Nick und setzte sich leicht außer Atem auf den Bordstein.
„Du bist schnell dafür das du so kleine Beine hast.“, neckte David Christin. Sein Handy klingelte und auf dem Display erschien das Zeichen, das er eine SMS erhalten hatte, er öffnete die SMS und las die Adresse, die ihm sein Vater geschickt hat. „Okay Kinder, wir müssen noch acht Blogs laufen, also Nick steh auf, wir gehen los.“
Nick stand auf und legte einen Arm um seine Schwester. „Zum Glück fallen wir nicht auf, weil Chris voller Blut ist.“
„Das ist uns doch egal.“, konterte David und lächelte Christin an. Doch ihr war nicht nach lächeln oder nach Späßen, sie wollte duschen, ins Bett und zu ihrer Mutter. Als sie bei der Adresse angekommen waren, waren sie fix und fertig, die acht Blogs zogen sich wie Kaugummi, sie sahen Josef Wagen vor dem Haus, also waren sie definitiv richtig. David klingelte, es dauerte einen Moment als eine Frau ihnen die Tür öffnete, alle drei waren geschockt.
„Schön das ihr es gefunden habt, jetzt kommt erstmal rein, ich mache auch etwas zu essen.“, sie öffnete die Tür noch weiter, so das die Kinder eintreten konnten. Es war Patricia Richards, die Sekretärin ihres Vaters. David schob seine zwei Geschwister voraus in das Haus ehe er ihnen Folgte. Patricia lotste die drei Kinder ihres Chefs ins Wohnzimmer, wo er schon auf dem Sofa saß und Fern sah. Ein junges Mädchen kam aus der Küche ins Wohnzimmer, mit etwas zutrinken in der Hand.
„Das ist Jennifer meine Tochter, sie ist so alt wie ihr zwei.“,sagte Patricia und zeigte auf die Zwillinge. „Jenn, liebes. Geh doch bitte mit Christin nach oben und gib ihr etwas zu anziehen und zeig ihr auch gleich wo das Bad ist, damit sie sich waschen kann.“, Widerwillig brachte Jennifer Christin nach oben und gab ihr etwas anzuziehen und zeigte ihr das Bad.
Während Christin unter der Dusche stand und das Blut ihrer Mutter runter wusch, zeigte Patricia den Jungs ihr Zimmer wo sie schlafen würden, für die nächste Zeit. „Und wo schläft Chris?“,fragte Nick. „Oh, ich dachte mir es wäre besser, wenn sie bei Jennifer schlafen würden.“
„Sie schläft bei uns, danke.“, sagte David und setzte sich auf einen der beiden Betten.
Patricia verzog das Gesicht und rieb nervös ihre Hände.
„Nichts gegen sie Mrs. Richards, aber unsere Schwester braucht uns jetzt und nicht eine Fremde, die sie nicht kennt.“, erläuterte David. Sie nickte.
„Nennt mich doch einfach Patricia.“, sie lächelte Krampfhaft und verließ das Zimmer. Als Christin mit dem Duschen fertig war, schlüpfte sie in ihre Sachen und ging auf den Flur. Es war ihr alles Fremd und sie wusste nicht in welchen Zimmer ihre Brüder waren. Eine Tür weiter hinten im Flur öffnete sich, Nick steckte den Kopf raus und winkte ihr zu. Schnellen Schrittes ging sie auf ihn zu und huschte in das Zimmer. David lag schon im Bett und schlief, Nick schloss hinter seiner Schwester die Tür und legte sich in das andere Bett und drehte sich zur Seite. Christin stand zwischen den beiden Betten, sollte sie zu Nick oder zu David? Warum haben die die Betten nicht einfach zusammen geschoben?, dachte sie sich und kroch zu David ins Bett, er legte seinen Arm um sie und sie schliefen ein. Christin hatte schlimme Alpträume von dem Fremden, ihrer Mutter und wachte oft in der Nacht auf.
Am nächsten Morgen saßen die drei, noch recht verschlafen, am Frühstückstisch. Jennifer beäugte sie miss billig, Patricia versuchte alles um es ihnen recht zu machen und Josef saß am Kopf des Tisches, mit der Zeitung in der Hand, als wäre nie etwas passiert. David nahm sich gerade ein Brötchen, Nick spielte mit seinem Bagel und Christin nippte an ihrem Saft, als Josef mit ihnen durch die Zeitung sprach. „Wir können das Haus unmöglich behalten, wir müssen von vorne anfangen! Wir ziehen in die Stadt!“
Die drei Geschwister sahen sich abwechselnd an, jeder wollte etwas sagen, fand aber nicht die passenden Worte. Josef lies bei der Stille die Zeitung sinken und lies den Blick zwischen seinen Kindern wandern. „Das hätte Mum nie gewollt!“, konterte David mit dem Blick auf seine Geschwister. Josef sah seinen ältesten Sohn an und nickte. „Okay, wir gucken das wir was in der Gegend finden.“
Verwirrt sah Christin zu ihrem Bruder David. „Wir?“, fragte sie nach.
Ihr Vater sah von der Zeitung auf. „Ja wir, Patricia und Jennifer kommen mit.“
Nick lies den Bagel fallen und David sein Brötchen, Christin verschluckte sich beinahe an ihrem Saft und Jennifer grinste hämisch.
Die Beerdigung von Samantha Louise Johcón LaVóson Johnson fand im engsten Familien Kreis statt, Josef lies ihre restliche Familie aus Frankreich, sowie ihre Eltern aus Utah ein fliegen.
Christin gab ihrem Vater die Schuld an dem Tot ihrer Mutter, sie war der Meinung das, wenn er nicht mit Patricia früher das Büro verlassen hätte, er etwas unternehmen hätte können.
Die Zeit in dem Haus mit Patricia und ihrer Tochter mochten die drei nicht, sie fühlten sich nicht wohl, vor allem nicht, da Patricia immer wieder zu ihnen kam und fragte ob sie etwas brauchten oder ob ihnen etwas fehlen würde. David war fest entschlossen sich mit seinen sechzehn Jahren etwas Eigenes zu suchen. Christin wollte am liebsten auch weg, aber wer würde schon einer acht jährigen eine Wohnung vermieten? Vor allem, von welchem Geld sollte sie das Zahlen?
Nach sechs Monaten hatte Josef es geschafft das Haus zu verkaufen und ein neues zu erstehen, er fand eins gleich neben Ryan, dem Jungen den die Kinder noch zusammen mit Samantha auf dem Spielplatz kennen gelernt hatten. Was den drei Kindern aber besonders missfiel, war das Patricia und Jennifer mit ins neue Haus zogen. Christin´s Zimmer lag gleich parallel zu dem von Ryan, sie hatte keine Umstände um zu ihm rüber ins Zimmer zu kommen, was sie Nachts oft ausnutzte um von allem um sich herum zu flüchten. Josef versuchte nicht einmal eine neue Beziehung zu seinen Kinder aufzubauen, er war froh das er jetzt jemand anderes hatte, der sich um sie kümmerte. In seinen Augen waren die drei alt genug um sich selber zu versorgen. Jedoch ging es ihm nah, das seine Tochter ihm für das ganze verantwortlich machte, sie beachtete ihn nicht mehr, redete kaum, lachte nur in seltenen Momenten. Er missbilligte es auch, das Christin so viel Zeit mit dem Nachbars Jungen verbrachte.
„Sie braucht jemanden, der sie versorgen kann, der ihr etwas bieten kann und keinen Knirps, der ihr das blaue vom Himmel verspricht.“, sagte er immer zu Patricia.
Die Nachbarn fingen an zu tuscheln, als sie erfuhren, das Josef, so kurz nach dem Tot seiner geliebten Frau, seine Geliebte heiraten wollte. David, Nick und Christin traf es am schlimmsten. David packte sofort seine sieben Sachen und Verlies das Haus und seine Geschwister.
„Wenn du gehst, dann gehst du für immer!“, schrie Josef ihm hinterher, als David die Tür zu schlug.
Christin vergrub sich in ihrer Welt zusammen mit Ryan. Er gab ihr das Gefühl von Sicherheit und ruhe. Nick versank in der Welt des Computers, er nahm kaum etwas wahr, kam selten aus seinem Zimmer raus und vernachlässigte die Schule. Die Lehrer hatten Verständnis, als die Noten aller drei sanken, doch wurden sie nicht wirklich besser nach einiger Zeit. Sie rieten Josef und Patricia die Kinder zum Schul-Psychologe zu schicken, doch das lehnte er ab. Er wollte nicht wahr haben, wie sehr seine Kinder unter dem Tot ihrer Mutter litten, er vergrub sich in der Arbeit, das konnten die Kinder nicht, zumindest noch nicht.
Zwei Jahre waren vergangen, David hatte sich eine Studenten Wohnung genommen zusammen mit einem Kumpel. Nick und Christin schlugen sich gerade so durch die Schule und verbrachten viel Zeit mit dem Nachbars Jungen Ryan.
An einem kühlen Frühjahrs Nachmittag waren die drei, Nick, Ryan und Christin Down Town unterwegs, sie schlenderten durch die Straßen, auch wenn die nicht wirklich zum schlendern da waren. Sie alberten Rum und nahmen das ganze geschehen um sie herum nicht wirklich wahr. Sie gingen an Sportplätzen vorbei, wo ein paar Jungs Körbe warfen und andere mit Lauter Musik auf den Bänken saßen. An Schulen die mehr nach allem anderem aussahen als nach Schulen. Sie wollten den Tag ausklingen lassen, ohne Hausaufgaben und lästige Eltern. Plötzlich hörten sie einen Lauten knall und ein paar Teenager liefen an ihnen vorbei. Nick hatte sich an die Wand gedrückt und Christin hielt sich erschrocken die Ohren zu und Ryan.... Er lag zu Christin´s Füßen, mit dem Gesicht auf dem Boden. Ein Mann kam zu ihnen gelaufen, drehte Ryan um und sah wie er sich die Brust fest hielt, er rannte zum nächsten Laden und rief einen Krankenwagen, sowie die Polizei. Christin kniete sich neben Ryan und hielt seine andere Hand fest, er krümmte sich vor Schmerzen. Nick war auf den Boden gesunken, wiegte sich hin und her und sagte immer wieder: „Nein, nein, nein.“
Christin beugte sich über Ryan und sah ihn tief in die Augen, der Mann rief ihnen von der Straßen Seite zu das der Krankenwagen unterwegs sei.
„Du darfst mich nicht verlassen......Bleib bei mir! Ich brauche dich!“,flüsterte Christin ihrem verletzten Freund zu und hoffte, betete, das er nicht Sterben würde.
Ryan wurde Ohnmächtig.
Im Krankenhaus taten die Ärzte alles um Ryan zu retten, er hatte viel Blut verloren und musste die Kugel raus Operiert bekommen, sie saß sehr tief. Nach langem warten kam ein Arzt ins Wartezimmer, wo Ryan´s Mutter, David, Nick und Christin schon auf Nachricht warteten. Der Arzt teilte ihnen mit, das der Zustand von Ryan noch kritisch war und das sie beten sollten, weil er im Op sehr viel Blut verlor und sie sich nicht sicher waren, ob er sie Nacht überleben würde. Es war eine unruhige Nacht für alle, sie konnten weder schlafen noch sitzen, noch gehen oder stehen. Ryan war ein Kämpfer und überlebte den Angriff, doch wer geschossen hatte, das Fanden sie nie heraus. Nach zwei Tagen wachte Ryan auf und spürte wie jemand seine Hand hielt, er versuchte die Augen aufzuschlagen, sie waren schwer wie Blei. Als er sich aufmachen konnte, sah er Christin an seinem Bett sitzen, ihr Oberkörper lag auf seinem Bett und sie hielt seine Hand. Er schmunzelte und sah sich um, er entdeckte Nick auf einen der Sitze, schlafend in sich gesunken, David der am Fenster stand und nach draußen sah und seine Mutter, die gegenüber von Christin am Bett saß und ihm über den Arm streichelte, eine träne löste sich und bahnte sich den weg über ihre Wange runter zu ihrem Kinn, wo sie langsam runter auf Ryan´s Arm fiel. Er erholte sich schnell von der Schusswunde und konnte auch früh wieder nach hause. Josef war geschockt über diese Ereignis, aber nicht weil der Nachbars Junge beinahe ums leben gekommen war, sondern, weil seine Tochter und sein Sohn dabei waren. Sie hätte es auch treffen können. Er entschloss die Zwillinge auf eine Privat Schule zu schicken, damit sie dort, weg sind von dem Nachbars Jungen, der sie auch nach Down Town führte. Als er dies seinen Kindern mitteilte, wurde aus einem ruhigen Gespräch, eine Lautstarke Diskussion. Nick und Christin konnten nicht verstehen, warum ihr Vater sie von ihren Freunden weg zerren wollte.
„Keine wieder rede. Ihr geht beide und damit Basda!“, schrie Josef seine Tochter an und zeigte auf ihren Bruder und sie.
Nick sah ihn geschockt an. „Ich versteh ja warum du sie dahin schickst!“,er zeigte auf seine Schwester, die neben ihm stand. „Aber warum mich?“
„Warst du mit in Down Town oder war deine Schwester alleine mit diesem Jungen dort?“, Josef musterte Nick scharf, er wollte nicht wirklich eine Antwort von seinem Sohn.
„Die tragen da Schul Uniformen!“, murmelte Nick zu seiner Schwester und blickte sie finster an.
Beide hatten keine große Wahl, sie mussten die Schule mitten im Schuljahr wechseln. Ryan verstand die Welt nicht mehr, als er erfuhr das seine beiden besten Freunde jetzt auf eine andere Schule gehen musste, wo Er doch nieder geschossen wurde.
Nick und seine Schwester merkten schnell, das sie sich auf der Schule mit dem Namen Johnson keine Freunde machen konnten. Eine der Bibliotheken war nach ihrem Ur, Ur,Urgroßvater benannt. Josef war klar, das die Schule keinen von beiden davon abbringen würde Zeit mit dem Jungen Ryan zu verbringen, aber die Schule brachte es, das sie sich nicht mehr den ganzen Tag sahen und das, so fand Josef, war schon mal ein gelungener Anfang.
Die Schul Probleme seiner Zwillinge wurde selbst nach zwei Jahren nicht besser, im Gegenteil, es flatterte ein Brief von den Lehrern, nach dem anderen ins Haus. Besonders viele kamen von Christin´s Mathe Lehrer. „Du brauchst einen Nachhilfelehrer, ich besorge dir eine, damit du die Schule auch schaffst!“, pflichtete ihr Vater in und griff gleich zum Telefon.
„Ich brauche keinen Nachhilfelehrer. Ich bin gut in Mathe, frag David. Ach ja, hatte ich vergessen, der Böse Sohn.“, konterte sie. Christin hatte schon oft versucht ihrem Vater zu sagen, das ihr Mathe Lehrer sie oft komisch ansah und sie immer wieder Berührte. Doch davon wollte er nichts wissen. Ihr Vater warf ihr einen seiner bösen Blicke zu, sie war wieder ruhig und warf die Hände in die Luft. Josef Johnson rief bei einer kleinen Vermittlung an, die Nachhilfelehrer empfahl, schnell wurde er fündig und stellte ihn an die Seite seiner Tochter. Der Junge Mann der in Christin´s Zimmer stand war gerade mal so wie David, hatte blonde Haare die Akkurat in einer Richtung Lagen, ein T-Shirt von Madonna an und eine Jeans die doch recht eng für einen Jungen waren, aber er hatte Sympathie, das wusste Christin sofort. Er stellte sich als Jack DeNóvé vor, sechs Jahre älter als sie und Schwul, aber das ihr egal, sie hatte ihn als Freund gesehen und sie hoffte das würde auch so bleiben. Jack stellte nach einiger Zeit fest, das sein neuer Schützling, in Mathe gar nicht mal so schlecht war. „Und dein Lehrer sagt deinem Vater immer wieder, das du die Arbeiten verhaust und kurz davor bist in Mathe durch zu fallen?“, fragte er Christin und zog eine Augen braue hoch. Sie nickte und sah von ihrem Mathe Buch hoch. Jack musterte sie und sah sich ihre Arbeiten an, er konnte keine allzu großen Fehler sehen. Am ende der Nachhilfe ging Jack in das Arbeitszimmer von Josef Johnson. Er saß an seinem Schreibtisch, um ihn herum Akten gestapelt, der Bildschirm vom Computer warf einen bläulichen Schein auf sein Gesicht, was ihn noch finsterer aussehen lies. Als Jack das Zimmer betrat sah Josef kurz auf.
„Kann ich ihnen helfen?“
Jack trat näher und räusperte sich. „Mr. Johnson, Sir, ich bin der festen Meinung, das Christin´s Mathe Lehrer sich irrt. Ihre Tochter hat keine großen Probleme in Mathe.“
Josef lehnte sich in seinen Stuhl zurück und lud, mit einer Handbewegung, Jack ein sich hinzusetzten. Zögerlich nahm der Nachhilfelehrer die Einladung an und setzte sich auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand.
„Du meinst also, er hält sie fälschlicher weise für dumm?“, Josef faltete seine Hände ineinander. „Ja, Sir, das denke ich.“
„Sie sind doch im letzte Jahr der Highschool oder?“, fragte Josef und stützte seine Ellenbogen auf den Schreibtisch. Jack nickte. „Und sie denken, sie verstehen mehr vom Lehrer als ein Junior Highschool Lehrer?“, er lächelte den Nachhilfelehrer an und schüttelte den Kopf.
„Bei allem Respekt, Sir, aber ich glaube sie irren sich.“
Mr. Johnson sah von seinen Papieren auf. „Ich glaube sie sollten für heute nach hause gehen und wieder kommen, wenn das Kind ihre nächste Mathearbeit verhaut.“, sagte er mit nach Druck, nickte zur Tür und widmete sich wieder seinen Papieren.
Jack gab sich geschlagen, stand auf und Verlies das Büro.
Am darauf folgenden Tag ging Christin widerwillig in die Schule, im Klassenzimmer setzte sie sich auf ihren Platz und holte ihre Schreibsachen raus. Ihre Mitschülerinnen verachteten sie, sahen sie nicht an, redeten nicht mit ihr und mieden sie. Als ihr Mathe Lehrer rein kam, sah Christin auf ihre Bücher vor ihr, der Lehrer allerdings sah sie mit einem grinsen an.
Er warf seine Tasche auf den Schreibtisch und drehte sich zur Klasse. „So Leute Bücher runter, Stift raus. Überraschungstest.“
Die Klasse gab ein Raunen von sich und man hörte wie alle ihre Bücher weg packten und Stifte raus holten. Ihr Lehrer ging herum und verteilte auf jeden Tisch ein Blatt. Bei Christin hielt er kurz inne und strich ihr über die Hand. Sie schauderte es und sie zog die Hand zurück. Alls alle Tische mit einem Blatt verziert war, stellte er sich hinter seinen Schreibtisch und sah auf seine Armbanduhr.
„Und....Los!“, das Geräusch von Blättern die umgedreht wurden, gingen durch den Raum, Stifte die über das Blatt flogen, das war Musik in den Ohren des Mathe Lehrers. Er setzte sich auf seinen Stuhl und holte ein Buch aus seiner Ledertasche, er legte es vor sich hin und stellte seine Tasche neben den Schreibtisch. Das kleine Stückchen Papier markierte auf welche Seite er war, er schlug sie Seite auf und hob seinen Blick, um sicher zu gehen, das keiner Mogelte. Christin Johnson hatte es ihn besonders angetan, mit ihre Art und weise, sie war die Verbotene Frucht. Das einzige was er machen konnte, sie in Mathe durchfallen lassen, damit sie im nächsten Jahr wieder vor ihm saß und er sie noch ein Jahr betrachten konnte. Ein schmunzeln kam über sein Gesicht, er befeuchtete seine Lippen und zwang sich den Blick auf sein Buch zu richten.
Christin versuchte so schnell wie möglich den Test hinter sich zu bringen, sie fühlte sich beobachtet. Immer wieder wenn sie auf sah um einen kleinen Gedanken zu fassen, sah sie in die kalten Augen ihres Mathe Lehrers. Das Buch ist bloß eine Tarnung, dachte sie sich und versuchte sich krampfhaft wieder auf die Zahlen vor ihr zu Konzentrieren.
„So Stifte weg legen, Blätter um drehen, das war es!“, sagte der Lehrer nach einiger Zeit und schlug sein Buch zu.
Manche Schüler waren schon länger fertig und warteten, andere waren so verzweifelt, das sie ihre Köpfe auf den Tisch fallen liesen. Christin war nur froh es hinter sich gebracht zu haben. Tisch für Tisch sammelte einer der Schüler die ganzen Blätter ein und brachte sie zum Lehrer nach vorne zum Schreibtisch. „Okay, bin ja mal gespannt wie ihr dieses mal abgeschnitten habt.“, sagte der Lehrer, als er die Blätter noch mal leicht auf den Schreibtisch klopfte um sie alle gerade in einander zu bekommen.
Der erlösenden Klang der Schulglocke ertönte und die Schüler packten ihre Bücher zusammen und stürmten nach draußen. Christin war mitunter einer der ersten die das Zimmer Verliesen.
Als die Schule um war und Christin zu hause ankam, wartete Patricia im Wohnzimmer auf sie, die Arme vor der Brust verschränkt. „Dein Vater möchte dich in seinem Arbeitszimmer sehen, sofort!“ Christin verdrehte die Augen und schritt die Treppe hinauf. Vor der Tür zum Arbeitszimmer hielt sie inne, atmete tief durch und ging dann rein.
Josef blickte von seinen Papieren auf und sah sie verwirrt an. „Klopft du jetzt auch nicht mehr an?“, er war genervt, das hörte sie raus.
Sie schloss die Tür hinter sich. „Du wolltest mich doch sprechen.“, sie ging auf den Schreibtisch zu und setzte sich auf den Stuhl und stützte sich auf die Tischplatte.
Er räusperte sich und lehnte sich weiter in den Stuhl hinein. „Dein Mathe Lehrer hat angerufen.“, die verdrehten Augen ihrer Tochter verrieten ihm schon alles.
„Wir haben heute einen Überraschungstest geschrieben. Aber das ist doch unmöglich, das er den jetzt schon Kontrolliert hat.“, konterte Christin und lehnte im Stuhl zurück und rutschte etwas runter.
„Angeliké, er sagte das du es wieder vermasselt hast. Er meint entweder Sommer Schule oder Einzel Unterricht nach der Schule.“
„Sommer Schule! Freiwillig!“,schoss es aus ihr rau, die Vorstellung mit ihrem Lehrer allein in der Schule zu sein, nein danke.
Josef schüttelte den Kopf. „Nein, wir, dein Lehrer und ich, sind der Meinung, das es bis zur Sommer Schule noch zu lange hin ist. Ich möchte das du den Einzel Unterricht machst.“
Christin war geschockt, wie kann er diese Entscheidung ohne mich zu fragen treffen?, in diesem Moment wusste sich nicht was sie sagen sollte, sie sprang vom Stuhl auf. „Aber wir haben doch Jack. Er hilft mir doch!“
„Angeliké, er kann dich nicht so Unterrichten wie dein Lehrer! Also Schluss damit, du hast ab nächster Woche Einzel Unterricht!“, das war sein Schlusswort. Stumm stand Christin vor ihm und fuchtelte mit den Armen. Ihr Vater beachtete sie nicht mehr, für ihn war das Gespräch geklärt. Wütend Verlies sie sein Büro und stürmte in ihr Zimmer, um gleich aus dem Fenster raus und zu Ryan rüber zu können.
Er lag auf seinem Bett und wippte mit den Füßen im Takt der Musik mit, die durch seine Kopfhörer drang. Sie ging zu ihm rüber und warf sich neben ihn, erschrocken zuckte er zusammen und riss sich die Kopfhörer vom Kopf. „Himmel Herr Gott, ich bin beinahe Tot umgefallen!“, blaffte er sie an und legte seine Kopfhörer weg und machte die Musik aus. Er hielt sich das geschockte Herz und sah seine Freundin noch immer Kopf schüttelnd an.
„Stell dich nicht so an.“, gab sie ihm wieder und boxte ihn leicht an der Schulter.
Er räusperte, setzte sich im Bett auf und sah sie auffordernd an, sie tat es ihm gleich.
„Wir haben heute einen Überraschungstest in Mathe geschrieben.“
Ryan versuchte ihr zu folgen. „Deine Theorie das dein Lehrer dir eins Auswischen möchte!“
Sie nickte. „Als ich nach hause kam, musste ich zu Jo. Mein Lehrer hat angerufen und gesagt ich hätte es mal wieder voll vermasselt. Ich hätte die Wahl zwischen Sommer Schule und Einzel Unterricht.“, sie sah ihn neckisch an.
„Du hast natürlich die Sommer Schule genommen!“,antwortete er ihr auf ihre stumme frage.
Eifrig nickte sie ihm zu. „Aber Jo und meine ach so toller Mathe Lehrer haben sich schon für den Einzel Unterricht entschieden.“
„Und warum stellt er dich dann noch vor die Wahl?“, energisch unterstützte Ryan seine Frage mit seinen Händen. Das war eines der Dinge die Christin so sehr an ihm liebte, er sprach genau so viel mit den Händen wie sie. Als Antwort bekam er ein Schulter zucken von ihr wieder. Sie rutschten beide weiter im Bett runter und legten sich nebeneinander, immer noch fragend, was das für ein Spiel sei. Sie drehte sich zu ihm auf dir Seite und schmiegte sich an ihn ran, er legte seinen Arm um sie. „Darf ich dich Behalten?“, flüsterte er ihr zu und das Gefühl das sie sicher war loderte in ihr auf und sie musste schmunzeln.
Der Tag von Christin´s Einzel Unterricht war da. Nach der Schule sollte sie in sein Klassenzimmer kommen um mit ihm über ihre Arbeit und das Thema des Unterrichts zu reden. Vorsichtig klopfte sie an die Tür.
„Ja bitte.“, antwortete ihr Lehrer. Christin machte die Tür auf und sah sich nochmal im Flur um, keiner war zu sehen, dann ging sie rein und schloss Widerwillig die Tür hinter sich. Er deutete auf einen der Plätze ganz vorne vor dem Pult hin. Langsam ging sie zu dem Platz, legte ihre Bücher auf den Tisch und setzte sich hin. Ihr Lehrer kam um das Pult und lehnte sich da gegen. „Also wir sollten mal über deine Arbeit sprechen von Gestern.“, er zog ihre Arbeit hervor und reichte sie ihr rüber, „Wie sie sehen, herrscht bei ihnen die Farbe rot. Das sollten sie ändern, wenn sie im nächsten Jahr nicht wieder vor mir sitzen möchten.“, er zwinkerte ihr zu und stieß sich vom Pult ab und kam auf sie zu. Christin sah sich ihr Blatt an, aber dachte sich nicht groß etwas dabei. Sie spürte eine Berührung an ihrer Schulter, sie zog sie der Berührung weg, dann strich etwas über ihren Rücken, sie want sich raus. Ihr wurde unwohl, sie konnte kaum noch Atmen, dann sah sie ihren Lehrer links neben ihr stehen und sie von oben herab an sehen. Sie schloss die Augen und hoffte das der Alptraum schnell zu ende gehen würde. „Okay, Mrs. Johnson, wir werden uns vor allem auf ihre schwächen Konzentrieren.“, er steuerte wieder das Pult an und drehte sich zu ihr um.
„Dann war das jetzt die Besprechung und ich kann gehen.“, schnell schnappte sie sich ihre Bücher und wollte gehen.
„Nicht so schnell, sie wollen doch nicht das ich ihrem Vater sage das sie Unkooperative sind. Oder wollen sie das doch?“, sie spürte seinen Atem in ihrem Nacken.
„Sie möchten doch nur, das ich das Jahr wiederhole um bei ihnen in der Klasse zu sein.“, warf sie ihm vor.
„Sie Beschuldigen mich, das ich sie extra durchfallen lasse?“, er tat geschockt und kam auf sie zu. „Vielleicht sollte ich wirklich mit ihrem Vater darüber reden!“
Christin wich zurück, im Kopf nur noch den weg nach draußen am laufen. „Machen sie das!“ Als sie gerade durch die Tür gehen wollte, stand ihr Lehrer hinter ihr und hauchte ihr:
„Dann rufe ich ihn doch gleich mal an.“, ins Ohr. Sie schüttelte sich und stieß die Tür auf, ohne sich umzusehen eilte sie nach draußen, als ihr der Wind ins Gesicht stieß war sie froh frei zu sein. Zu hause angekommen, erwartete ihr Vater sie mit verschränkten Armen vor der Brust. Dieses mal musste sie nicht extra zu ihm in sein Büro gehen, nein, er wartete gleich an der Tür auf sie. Das bedeutet nichts Gutes, dachte sie und wappnete sich für das schlimmste.
„Was fällt dir eigentlich ein deinen Lehrer zu Beschuldigen, er würde dich extra durch fallen lassen? Glaubst du wirklich die Erde dreht sich nur um dich?“, schrie er sie an, sobald die Tür hinter ihr zu war.
„Was? Das ist die Wahrheit!“, schrie sie zurück und war empört das ihr eigener Vater ihr nicht glaubte.
„Du gehst jetzt besser auf dein Zimmer und lernst Mathe, wehe du gehst zu diesem Jungen neben an! Das gehört sich nicht für eine....“
„...eine Johnson?“, beendete sie den Satz ihres Vaters. „Schon mal daran gedacht, das ich gar keine sein möchte? Das ist echt ätzend!“, sie stampfte an ihm vorbei die Treppen hoch in ihr Zimmer und knallte die Tür zu.
Josef seufzte, das alles kam ihm verdammt bekannt vor. Bevor er sich all zu große Gedanken darüber machen konnte, packte er sein Jackett und seine Aktentasche und für in sein Büro. Christin schritt sauer in ihrem Zimmer auf und ab, durch ihr Zimmerfenster sah sie das ein Mädchen bei Ryan drüben war. Sie saß auf seinem Bett und strich ihr blondes Haar hinters Ohr, er setzte sich neben sie und nahm ihre Hand. Genervt drehte Christin sich weg und warf sich auf ihr Bett. Nichts lief so, wie sei es gerne hätte. Sie vergrub ihr Gesicht in ihrem Kissen, ein leichtes Klopfen lockte sie hervor. Sie schaute zum Fenster von wo das Klopfen kam. Ryan sah sie lächelnd an, er wartete auf ein Handzeichen oder das seine Freundin zurück lächelte. Worauf er lange warten konnte, Christin drehte sich wieder um und vergrub ihr Gesicht noch tiefer ins Kissen.
„Okay, dann lasse ich mich eben selber rein.“,tuschelte Ryan vor sich hin und machte das Fenster von außen auf, er kletterte rein und ging rüber zu Christin und warf sich neben sie auf das Bett. Ihr Gesicht schoss aus dem Kissen hervor. „Was kann ich für dich tun?“, fragte sie gereizt und sah ihn giftig an. Ryan lächelte sie immer noch an, in der Hoffnung ihr eines zu entlocken, doch da kam nichts. „Okay, was ist los?“
„Wemme, dimmm bimmm dimmm?“
„Ich verstehe nichts wenn du durch das Kissen sprichst.“
Christin hob den Kopf und sah ihn an. „Wer war die Tussi bei dir drüben?“
Er schmunzelte. „Ich habe von einer guten Quelle erfahren, das du es nicht leiden kannst das andere Mädchen bei mir drüben sind!“
„Moment mal, wer soll diese “Quelle“ denn bitte schön sein?“, fragte sie genervt und betonte die Quelle besonders.
Ryan schmunzelte und sah ihr in die Augen. „Du!“, er fing an leicht zu lachen und seine Freundin starrte ihn verwirrt an. Sie bewarf ihn mit einem ihren Kissen und es landete genau in seinem Gesicht.
Drei Monate ging das schon mit dem Einzel Unterricht, immer wieder fand Christin sich falsch am Ort, fühlte sich Unwohl und konnte sich nicht wirklich auf auch nur irgendeine Zahl konzentrieren. Ihr Lehrer schlich sich um sie herum, berührte ihre Hand, natürlich aus versehen. Nach und nach kam zu dem Einzel Unterricht auch Nachsitzen dazu, er beschuldigte sie im Unterricht gestört zu haben und fand angebliche Zettel und Bilder von ihr, auf denen sie ihn beleidigte.
„Ich hoffe das es dir eine Lehre ist und du jetzt mehr Respekt den Lehrern entgegen bringst.“, es war das vierte Mal, das Christin nachsitzen musste und ihr Mathe Lehrer streute noch mal Salz in die Wunde.
„Ich habe Respekt!“, murmelte sie vor sich hin.
Er zog eine Augen braue hoch, er ging um das Pult herum und kramte aus einem Stapel papieren ein bestimmtes Blatt hervor. „Sie hatten hier offenbar sehr starke Probleme bei der Aufgabe, trotz dem intensiven Einzel Unterricht der letzten drei Monate.“, er winkte mit dem Blatt und setzte sich auf seinen Lehrerstuhl.
Christin sah ihn auffordernd an. „Bei welcher?“, sie nahm die Hände zur Ausdruck Unterstützung. „Du musst schon her kommen und ich zeige dir genau, wo du das Problem hattest und wie du es bei nächsten mal verhindern kannst.“, er schmunzelte und sah sie mit diesem bestimmten Blick an, den sie nicht wirklich einsortieren konnte.
Widerwillig stand Christin von ihrem Platz auf und ging vorne zum Pult rüber.
„Die Aufgabe hier!“, sagte er. Sie musste sich weit über den Schreibtisch beugen um zu sehen, was er ihr überhaupt zeigen wollte.
„Du kannst auch einfach mal Rum kommen.“, sein grinsen wurde schmierig und hinterhältig.
Sie sah ihn miss billig an, doch sie rührte sich nicht von der Stelle. Ihr Lehrer sah wieder auf das Blatt und überlegte kurz, wie er es schaffen könnte seine Schülerin zu ihm hinter das Pult zu locken. Ein kurzes auf lachen ertönte, Christin richtete sich auf und sah ihn verwirrt an. Ihr Lehrer kam um das Pult herum und stellte sich ihr gegenüber, sie drehte sich mit ihm und stand ihm dann gegenüber. Sein Gesicht war nur eine Handbreit von ihrem entfernt. Das Pult drückte ihr im Rücken, sie war wie gelähmt, angst kam in ihr hoch.
„Mir ist aufgefallen, das du recht attraktiv bist.“, sein Atem roch nach Pfefferminze, er stach ihr in den Augen.
„Ich möchte gerne nach hause!“, sie spürte wie das Pult immer weiter in ihrem Rücken drückte. „Ich zeig dir mal, was ein Mann wirklich will!“, hauchte er ihr ins Gesicht und streichelte mit seiner Rechten Hand ihren linken Oberschenkel und führte sie unter ihren Rock.
„Nein, ich will....“, mehr konnte sie nicht sagen, er packte sie am Hals und hievte sie auf das Pult, wo er ihren Mund zu hielt und ihre Bluse Aufriss. Sie würde gerne schreien, doch sie wurde zu einer Salzsäule erstarrt, das nutze er aus, er zerrte ihr regelrecht die Unterhose runter und fing an in ihr ein zu dringen. Christin versuchte sich von der Starre zu lösen und er presste ihren Mund noch mehr zu und schlug ihren Kopf immer wieder auf das Pult. Sie musste sich sofort an ihre Mutter erinnern, an den Mann der eingedrungen wahr und sie vergewaltigte, sie hoffte nur, das er sie nicht auch mit dreizehn Messerstichen umbringen würde. Für sie gab es keine Hoffnung mehr. Ich werde wie meine Mutter enden, dachte sie. Dann bekam sie einen Adrenalin Schub und schlug um sich, sie traf ihn und kratzte ihn im Gesicht, damit er von ihr ab lies. Ihm war das alles egal, es schien ihm zu gefallen, das sie sich wehrte. Er beugte sich zu ihr runter, leckte ihren Hals und keuchte ihr ins Ohr. „Das ist es, was Männer wollen!“
Sie wollte sterben, von der Welt verschwinden. Wieder schlug er ihren Kopf auf das Pult und presste seine Hand noch fester auf ihren Mund, dann lies er locker, starrte sie an. Von oben betrachtete er sie, musterte sie, nahm ihr Kinn in die Hand und drehte ihren Kopf er wollte das sie ihn ansah. Sie hielt die Augen geschlossen, sie wollte ihn nicht sehen, wollte das sie unsichtbar wird. Erneut schlug er ihren Kopf auf das Pult. „Sieh mich an du Miststück!“, er drückte ihren Kiefer noch fester zusammen.
Vorsichtig machte sie ihre Augen auf und er grinste sie an. Schweiß stand auf seiner Stirn. Sein schmieriges Grinsen wurde größer, dann griff er in eine seiner Schreibtischschubladen. Christin lies ein Stoßgebet zum Himmel los und schloss wieder ihre Augen. Bis kalter Stahl durch ihre Haut drang, ein stechender Schmerz breitete sich in ihrem Unterleib aus, etwas warmes lief ihr den Schoß hinunter. Sie riss die Augen auf und sah ihren Lehrer über sie gebeugt, seine Augen funkelten, spiegelten das Böse wieder. „Ich will dich Bluten sehen!“
Sie taste nach dem Schmerz, ihre Finger umklammerten einen Griff, sie versuchte sich auf zu beugen um zu sehen, was es war. Er drückte sie runter und liebkoste ihren Hals, sie schüttelte sich. Er lies von ihr und setzte sich in die erste Reihe um seine Tat zu beobachten. Dann sah sie es, ein Messer steckte in ihrer linken Bauch Hälfte, sie umklammerte das Messer mit beiden Händen, nicht in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zu finden, kein Ton kam aus ihrer Kehle. Sie fing an zu Zittern und ihr wurde schon leicht schwarz vor Augen, als sie bemerkte wie, endlich, die Tür aufging und der Hausmeister rein kam, er wollte sauber machen und wusste nicht, das noch Unterricht in dem Raum statt fand.
Ein schrecken durch fuhr ihn, als er das Mädchen auf dem Pult sah, mit dem Messer im Bauch und den Lehrer der in der ersten Reihe saß und alles Seelen ruhig mit an sah. Er rannte den Flur runter zum Direktor Zimmer um die Polizei und vor allem einen Krankenwagen zu rufen.
Christin konnte nicht mehr, sie hoffte nur noch, das sie gerettet wird, dann wurde ihr schwarz vor den Augen und sie hatte das Gefühl, als würde sie fallen.
Ihrer Lehrer saß noch immer in der ersten Reihe und starrte sie an, als die Polizei und die Rettungskräfte ankamen. Die Polizisten nahmen den Lehrer gleich fest und die Rettungskräfte luden das Mädchen mit dem Messer im Bauch vorsichtig auf eine Trage und brachten sie so schnell wie möglich ins nächste Krankenhaus, wo gleich ihre Familie informiert wurde. Als David erfuhr, das seine Schwester ins Krankenhaus gebracht wurde, rief er Ryan an und nahm in gleich mit ins Krankenhaus. Ohne Umwege kam Christin in den OP, die Ärzte gaben ihr bestes, während ihre Familie, Ryan und Jack im Wartezimmer den Boden ab liefen. Für sie nahm die OP kein Ende, immer wieder starrten sie auf die Uhr und verzweifelten daran, das kein Arzt kam um mit ihnen zu reden, wie es um Christin stand. Endlich fand ein Arzt den Weg zu ihnen.
„Mrs. Johnson?“ Patricia sprang von ihrem Stuhl auf alle umkreisten den Arzt, der wusste nicht genau, wo er nun hinsehen sollte, eine Flucht Möglichkeit gab es nicht.
„Ja? Was ist mit ihr?“, fragte sie hektisch und starrte den Arzt an.
Er räusperte sich und versuchte sich etwas mehr Luft zu verschaffen, vergebens. „Die Operation ist an für sich gut verlaufen, dennoch müssen wir sie die Nacht beobachten! Sie hat bei der OP viel Blut verloren, die Chancen stehen schlecht. Wir können nur noch abwarten, es tut mir Leid.“
Alle samt liesen sie die Köpfe sinken und setzten sich auf die Stühle. „Ich rufe euren Vater an, er sollte Bescheid wissen.“, Patricia nahm ihre Handtasche und wollte aus dem Wartezimmer gehen. „Er weiß Bescheid, wir haben ihm es schon gesagt, aber er will ja lieber Arbeiten.“, teilte ihr David mit und nahm eine Zeitschrift vom Stapel der auf dem Tisch lag, der neben ihm stand. Immer noch verwundert, stand der Arzt mitten im Raum und beobachtete was geschah.
„Können wir zu ihr?“, erwartungsvoll sah Ryan den Arzt an und hoffte auf eine klare Antwort.
„Sie liegt auf der Intensive Station und braucht an für sich viel ruhe. Aber ich denke wenn einer nach dem anderen von ihnen und nur kurz zu ihr gehen, geht das in Ordnung.“
Entfernte Freude bildeten sich auf den Gesichtern der Familie. Ryan nickte dankend und David gab ihm ein Zeichen, das er zu erst rein gehen durfte. Der Arzt begleitete Ryan zu dem Zimmer in dem seine Freundin lag, er sah wie blass sie war, wie leicht ihr Atem ging und die ganzen Schläuche um sie herum. Vorsichtig ging er zu ihrem Bett und setzte sich auf die Kante, er nahm ihre Hand fest in seine und legte sie auf sein Herz. „Darf ich dich behalten?“
Durch viel Beten und Kerzen anzünden hat Christin das schlimmste überstanden und war schnell wieder fit. Doch gab es einen gewaltigen Nachteil bei der ganzen Sache.
„Sie ist eingeschränkt was das Kinder bekommen angeht.“,erklärte David seinem Vater, der sich nie im Krankenhaus, bei seiner beinahe sterbenden Tochter, hat blicken lassen. Josef sah ihn fragend an.
„Ihr Lehrer hat ihren linken Eierstock getroffen, sie mussten ihn raus nehmen, was zur folge hat, das sie ihr Leben lang Tabletten schlucken muss.“, berichtete David, seinem Vater weiter.
Es dauert ein paar Monate ehe Christin das Krankenhaus verlassen durfte, jedoch musste sie regelmäßig zu Nach Untersuchungen. Nach dem Vorfall, bestand Christin und ihre Brüder darauf wieder auf ihre alte Schule gehen zu dürfen. Ihr Vater war zu Anfang dagegen, aber nach einem langen Gespräch mit Patricia sah er es ein und lies seine Zwillinge wieder auf ihre alte Schule, in der Hoffnung, das aus seinen Kindern noch Johnson´s werden. Endlich konnte sie wieder gewohnt ihre Zeit mit Ryan verbringen, sie zeigten sich gegenseitig stolz ihre Narben. Ryan wollte immer das Christin seine anfasste, doch sie sträubte sich, sie selber wollte auch nicht das er ihre anfasste. Sie hatte Angst vor der Berührung, das es ihn anekelte und er weg gehen würde.
Es war ein kühler Abend, an dem Ryan seine Freundin Christin ins Bauhaus rüber holte und mit ihr die ganze Nacht einfach nur reden wollte. Sie Lagen in dicken Decken eingewickelt nebeneinander und wärmten sich zusätzlich gegenseitig. Christin war kurz vorm Nimmerland, Ryan hielt sie fest in seinen Armen. „Darf ich dich behalten?“, er küsste ihre Haare und der Duft von ihrem Shampoo stieg im in die Nase, etwas was er nie vergessen wollte.
„Bleibst du immer bei mir?“, murmelte es von seiner Brust und sein Herz machte einen Sprung. „Ich könnte dich nie verlassen!“
Sie schliefen ein.
Es gab viele Nachteile an der Hochzeit von Patricia und Josef. Zu einem, das sie kurz nach dem Tot seiner Frau statt fand, zum anderen, das seine Kinder jetzt mit seiner Geliebten und dessen Tochter Tisch und Bad teilen mussten und das schlimmste in Christin´s Augen war, Patricia´s
Bruder – Frank. Er war ihr wahrer Alptraum, er war Alkoholiker, voller Hass und Wut. Sein Liebling der Familie war Jennifer, seiner Meinung nach, ein nicht genug geachtetes Geschöpf des Himmels. Es kam oft vor, das Frank die Hand gegenüber Christin ausrutschte und sie eine gefangen hatte. Josef war es gleich, für ihn war es nur Fantasie. David bekam nichts davon mit, er war mit der Schule, seinen Frauen und seinem eigenen Leben beschäftigt. Doch gab es einem, in dessen Arme sie immer flüchten konnte.
„Der Nachbars Junge bringt mich noch um den verstand.“, wütete Josef gegenüber seiner Frau. „Tja, Christin hat er schon um den Verstand gebracht.“, sie löschte das Licht, drehte sich um und schlief ein.
Nick und Christin zählten vierzehn Jahre, als Frank eines Abends vorbei kam. Christin war drüben bei Ryan und ihre Eltern mit ihren Brüdern auf einer Spendengala oder so was in der Art. Schwer löste sie sich von Ryan und stieg rüber in ihr Zimmer. Sie wollte sich gerade an ihre Hausaufgaben setzten, als jemand an ihrer Tür hämmerte. Sie zuckte zusammen, stand auf und machte die Tür einen Spalt auf.
„Wo ist euer Alkohol?“ Der Geruch von Alkohol, Schweiß und altem Zigaretten Rauch Stiegen Christin in die Nase. Frank lehnte sich schwer fällig gegen den Türrahmen.
„In der Küche, du weißt doch wo er steht!“, wie Christin ihn drauf hin und wollte die Tür wieder schließen. Er stieß sie auf.
„Sei nicht so frech du Miststück!“, schrie er sie an und trat schwankend ins Zimmer.
Christin setzte sich auf ihr Bett und bat Gott das Frank wieder gehen soll.
„Hey Christin, bewege deinen Arsch nach unten.“, schrie er sie an. „Und hol mir den Alkohol den ihr versteckt.“
Widerspenstig folgte sie dem ruf ihres Stiefonkels und ging runter in die Küche und holte ihm den Alkohol aus den Schränken. Sie verdrehte sie Augen und stellte ihm die Flaschen auf den Küchentisch. Er machte einen schwankenden Satz auf sie zum und sie wich gleich zurück.
„Was guckst du so blöd? Geh nach oben und mach deine Hausaufgaben!“
Ohne groß zu überlegen rannte sie die Treppen hoch in ihr Zimmer. Sie wusste genau genau wie er reagiert, wenn sie nicht das tat was wer wollte. Sie setzte sich an ihren Schreibtisch und legte los, als die fertig war, legte sich auf ihr Bett und nahm ihr Buch und fing an zu lesen. Weit kam sie nicht, mitten drin schlief sie auf den Seiten ein. Nach einer weile wurde sie von ihrem Durst geweckt. Sie schlich dich die Treppe runter und riskierte einen Blick ins Wohnzimmer, ihr Stiefonkel Frank schlief laut und deutlich. Leise ging sie weiter in die Küche und holte ein Glas aus dem Schrank, als sie sich zum Kühlschrank umdrehen wollte stand Frank vor ihr.
„Was machst du hier?“, fragte er und schwankte gefährlich.
Vor lauter Schreck lies sie das Glas fallen, das auf dem Boden in tausend teile zersprang. „Ich hole mir was zu trinken!“
Frank sah auf den Boden und blickte wütend auf die Scherben zu seinen Füßen hoch. Christin fing an zu stottern und wich immer mehr vor ihm zurück. Plötzlich machte er einen sicheren Schritt auf sie zu und packte sie, er schüttelte sie heftig durch und schrie sie dabei an.
Ihr wurde übel durch das Schütteln, doch er lies nicht locker, er warf sie förmlich gegen den Kühlschrank. „Glaubst du wirklich du wüsstest ALLES? Du bist ein nichts!“
Den ersten Schlag bekam sie noch mit, aber was dann geschah, wusste sie nicht mehr. Es kam alles so schnell, das sie nicht wirklich wusste, wo oben unten war. Ihr wurde schwarz vor den Augen und sie fiel in Ohnmacht. Sie kam mitten in der Nacht wieder zu sich, ihr tat der Kopf und der Magen weh, der Geruch von Erbrochenen stieg ihr in die Nase. Irgendetwas lief ihr am linken Auge runter. Vorsichtig tastete sie danach, es war feucht und klebrig, als sie ihre Hand betrachtete, waren ihre Finger in Blut getränkt. Mühsam rappelte sie sich auf und sah sich um, keine Spur von Frank. Sie tastete sich, die Hintertür raus, auf die Veranda, langsam stieg sie die Treppe runter zum Garten. Langsam, schritt für schritt, überquerte sie den Garten und kam an das kleine Türchen, das ihren Garten von dem von Ryan trennte. Vorsichtig öffnete sie es und schritt durch. Bei ihm auf der Verander hielt sie kurz inne, ihr wurde kurz schwarz vor Augen. Eine neue Ohnmacht meldete sich an, sie versuchte sie zu unterdrücken, auch wenn es ihr schwer fiel. Im Haus war es dunkel, dennoch klopfte sie an die Tür, in der Hoffnung das doch einer Aufmachen würde. Mit ihren letzten Kräften hämmerte sie gegen die Tür, ihre Hoffnung schien schon zu schwinden, als sie noch sah wie das Licht in der Küche anging und jemand auf die Tür zu kam. Die Tür ging auf und sie sank die Arme von Ryan.
So schnell alles passierte, konnte Ryan es nicht realisieren. Er fing seine Freundin auf und sah nur noch das Blut, sofort fuhr er mit ihr ins Krankenhaus, wo die Wunde genäht werden musste.
„Außer der Platz wunde am linken Auge, einer leichten Gehirnerschütterung und ein paar Prellungen der Rippen hat sie nichts weiter.“, erklärte der Arzt Ryan und David, den Ryan anrief, während Christin untersucht wurden war. David bedankte sich bei dem Arzt und wendete sich Ryan zu. „Was ist passiert?“ Ryan zog die Schultern hoch.
„Das kann ich dir nicht sagen, sie hat gegen meine Tür gehämmert, ich mache sie auf und sie fällt mir stumm entgegen.“
David musterte seine Schwester, er strich ihr über das Haar und schüttelte den Kopf.
„Frank!“, murmelte er und setzte sich auf die Bett kante. „Wo ist Nick?“, fragte David und sah sich verwundert um.
„Keine Ahnung, ich habe ihm Bescheid gesagt, ich weiß nicht ob er kommt. Soweit ich weiß ist er mit Jo, Patricia und Jennifer auf irgendeiner Geldgala oder so.“
David nickte ihm zu und widmete sich wieder seiner kleinen Schwester. „Ich hole mir mal einen Kaffee, ich glaube das wird hier länger dauern.“,David erhob sich vom Bett und ging aus dem Zimmer. Auf den Fluren herrschte nicht so viel Tumult wie er dachte. Suchend machte sich David sich auf den Weg den Flur runter. Nach einer Weile fand er einen dieser Kaffeeautomaten, bei denen der Kaffee mehr nach Metall und Pappe schmeckte, als nach dem was er eigentlich sollte. Er zuckte kurz mit den Schultern und warf klein Geld in den Automaten, der gleich darauf anfing zu surren und rumoren. Mit einer hochgezogenen Augen braue beobachtete David wie ein Becher einen Platz und die heiße Brühe ihren Weg in den Becher fand.
Während David wieder auf den Rückweg war, kehrte seine Schwester wieder unter sie und wachte auf. Ryan sprang von seinem Stuhl auf, ging zu ihr rüber zum Bett und nahm ihre Hand in seine. Sie versuchte sich zu Orientieren, fragend sah sie Ryan an.
„Du bist im Krankenhaus.“
Sie verdrehte ihre Augen und fasste sich mit der Rechten Hand an den Kopf, er brummte ihr schrecklich. David kam mit einem dampfenden Becher rein und sah seine Schwester mit einem lächeln an.
„Hey Angel, du hast uns ganz schön erschreckt.“, er stellte den, so genannten, Kaffee auf den kleinen Tisch ab, neben Christin´s Bett und setzte sich gegenüber von Ryan auf die Bett kante. „Was ist das Resultat?“, fragte sie noch immer Müde.
Ryan und David tauschten kurz die Blicke aus. „Du hast eine Gehirnerschütterung, eine Platz Wunde am linken Auge und ein paar Rippen geprellt.“, beantwortete Ryan ihre frage.
Christin stieß heftig die Luft aus. „Und das ganze nur wegen einem Zerbrochenen Glas!“, sie machte die Augen wieder zu und schlief ein.
Ihr großer Bruder und ihr Freund blieben an ihrer Seite, bis es ihr besser ging, das sie wieder nach hause gehen konnte. An diesem Abend und die Tage darauf, verbrachte sie bei ihrem Bruder David. Ryan kam sie jeden Tag besuchen und versuchte sie aufzubauen.
Frank kam davon, weil Josef es nicht glauben wollte, das sein Schwager so etwas tat. Er schob es darauf, das Christin sich das alles ausgedacht hatte um ihn und Patricia auseinander zu bringen. Selbst als er ihr Blaues Auge sah, zuckte er nicht einmal mit einer Wimper. David ging zur Polizei und zeigte Frank an, doch Josef mischte sich ein und nahm in Namen von David die Anzeige zurück.
Ryan und Christin kamen sich immer näher, es blieb nicht nur beim Kuscheln und Händchen halten. Josef war gegen diese Beziehung und das lies er auch beide wissen. Ihnen war es egal, sie trafen sich regelmäßig und unternahmen vieles zusammen.
„Das nennt man ein Date, Jo!“, sagte ihm Patricia, als Christin mal wieder aus dem Haus stürmte um mit Ryan ins Kino gehen zu können. Er hatte großes mit seiner Tochter vor, er wollte das sie einen Mann bekommt, der reich im Geschäft ist und auch ihrer Kragen weite hatte und keinen kläglichen Nachbars Jungen, der nicht mal wusste das es bedeutete Geld zu besitzen. Doch Christin wollte Ryan und keinen Anzug tragenden Arbeits wütenden, wie ihren Vater.
„Christin ich möchte nicht, das du weiterhin mit diesem Ryan weggehst!“, gestand er ihr, als sie ihm am nächsten Morgen beim Frühstück gegenüber saß.
„Das ist mir egal! Du magst ihn nur nicht, weil er kein großes Unternehmen erben wird und kein Geld zu viel hat, das er dann an allen Ecken und enden aus dem Fenster werfen kann.“
Josef sah seine Tochter mit aufeinander gepressten Kiefer an. „Ich möchte, das du mit David Carfield dich verbündest. Die Carfield´s sind schon lange Freunde der Familie und David ist ein sehr netter und zu vorkommender junger Mann, der hervorragend zu dir passt!“
Geschockt über diese Worte,guckte Christin zu ihrem Vater rüber.
„Das ist hoffentlich ein schlechter Scherz. Du verlangst von mir, das ich mich mit einem Carfield treffe, nur damit du Glücklich bist?“, sie schüttelte den Kopf. „Ich möchte nichts mit einem anfangen, den mein Vater mehr liebt als mich!“
„Angeliké!“, Josef haute mit der Faust auf den Tisch. „Jetzt reicht es, ich bin dein Vater und ich sage dir, das Ryan nicht der richtige Umgang für dich ist. Du wirst dich mit David treffen und damit Schluss!“
Sie warf ihre Serviette auf den Teller, schob den Stuhl zurück und ging nach oben in ihr Zimmer, wo sie lautstark die Tür zu fallen lies. Später am Tag ging zu Ryan rüber um ihm ihren Kummer breit zu treten. Sie lag auf seinem Bett und beobachtete ihm am Schreibtisch.
„Sagt dir der Name Carfield etwas?“, fragte sie ihn, er drehte sich auf dem Stuhl zu ihr rüber.
„Ja, klar!“, er sah sie verwirrt an und widmete sich wieder seinem Blättern auf dem Tisch.
Sie setzte sich auf. „Okay, Jo möchte das ich mit David Carfield ausgehe und dich nie wieder sehe.“ Ryan warf den Stift auf den Schreibtisch und drehte sich wütend zu ihr um. „Soll das ein Scherz sein. Du gehst nicht mit diesem Carfield aus!“
„Jo sagt immer wieder das gleiche. Die Carfield´s und die Johnson´s sind schon lange mit einander befreundet!“, äffte sie ihren Vater nach.
„Das ist noch lange kein Grund zu sagen, so CJ du gehst jetzt mit dem Kerl aus, weil Ryan es nicht bringt!“, er stand auf strich sich mit der Rechten Hand über den Mund. Er sah sie an, betrachtete sie, wie sie auf seinem Bett saß und ihn ansah. Langsam setzte er sich zu ihr auf das Bett, sie legten sich hin und er legte seinen Arm um sie, sie schmiegte sich an ihn.
Nach dem Tag verlor Josef kein Wort mehr über einen der Carfield und das er möchte, das sie mit ihm ausginge. Dann kam David zu ihr und versuchte sie dazu zu überreden, es sich nicht doch noch mal zu überlegen.
„Was kann schon schief gehen, wenn du einmal mit ihm ausgehst. Ihr geht essen, was trinken oder ins Kino und dann ist der Abend vorbei und ehe du dich versiehst liegst du wieder neben Ryan und kannst ihn an schmachten.“
„Du hörst dich schon an wie Jo! Ich möchte nicht mit ihm ausgehen, ich möchte nicht mal mit ihm im gleichen Zimmer sein.“
David sah seine Schwester mit seinem Hundeblick an. „Bitte Angie, tue es für mich!“, er legte seinen Schmoll Mund auf und klimperte mit den Augen. Er wusste genau, das Christin dadurch schnell nach gab und ihm keine bitte ausschlagen konnte.
„Ich hasse deinen Hundeblick.“, sie sah ihn nachdenklich an, er machte einen noch größeren Schmoll Mund.
„Na gut, ich mache das nur für Dich, damit das klar ist!“
Er drückte seine Schwester und ging gleich zu seinem Vater um es ihm zu sagen. Josef griff gleich zum Hörer und rief Jared Carfield an, sie vereinbarten gleich ein Treffen ihrer Kinder. Nach dem Telefonat kaufte Josef ihr eines der Teuersten Kleider, das er finden konnte.
„Das nennt ihr also einen lockeren Abend?“, fragte sie ihren Vater und ihren Bruder, als sie das Kleid an hatte und in den Spiegel sah. „
Wie man es nimmt. Du siehst klasse aus.“, David versuchte sie zu beruhigen.
Josef musterte sie und strich sich über das Kinn. „Ich finde das es für den Abend passt!“
War ja klar, dachte sich Christin und sah sich erneut im Spiegel an, sie lies die Arme hänge und lies den Kopf verzweifelt hängen. Es klingelte an der Tür, Josef lies seinen Sohn und seine Tochter alleine und machte die Tür auf. Christin hörte gemurmelt, lachen und dann Josef.
„Christin, Engel. Mr. Carfield ist da!“
David und Christin sahen sich gestört an. „Engel?“, wiederholten sie gleichzeitig. „Das ist eindeutig ein Zeichen, ich gehe da nicht runter und vor allem gehe ich nicht mit ihm essen!“, sie wollte sich das Kleid gerade wieder ausziehen.
„Gib ihm eine Chance. Josef ist nur so aufgeregt, weil dich auf eine Date mit einem von seiner Sorte einlässt!“
Sie drehte sich zu ihrem Bruder um, atmete tief aus und stellte sich ihrem Schicksal. Sie stieg die Treppe runter und ging ins Wohnzimmer.
„Ah, da ist sie ja.“, Josef stand vom Sesseln auf und ging auf seine Tochter zu, „David Carfield, das ist meine Tochter Christin Angeliké.“, stellte er die beiden vor.
„Aber nur, wenn ich auch das tue, was du willst!“, stachelte sie ihren Vater auf.
„Sie ist immer so witzig!“, witzelte Josef herum und funkelte ihre Tochter wütend an.
David kam um die Ecke und lehnte sich gegen den Rahmen zum Wohnzimmer. „Wo soll es denn hin gehen?“, fragte er und musterte den Jungen Mann, den sein Vater für den Richtigen hielt. David Carfield widmete sich David zu. „Ich dachte wir gehen ins GOLDEN GOOSE!“, antwortet er.
„Das ist ein sehr Gutes Restaurant und es ist wirklich schwer da einen guten Tisch zu bekommen!“ David Carfield schmunzelte. „Ja ich gebe zu, mein Vater hat mir dabei geholfen!“
Christin und ihre Bruder tauschten Blicke aus und lächelten über das, wie David Carfield sich gab. Er war ein schleimiger, übertriebener, Möchtegern, perfekter Schwiegersohn. Genau das, was Josef für seine Tochter wollte, doch nicht das, was seine Tochter brauchte.
„Ist das nicht das Restaurant, das genau gegenüber vom BLAKES ist?“, fragte David und kratzte sich am Hinterkopf.
Seine Schwester strahlte ihn an. „Dann wird das ja doch noch ein lockerer Abend!“
David Carfield lachte kurz auf und ging zu Christin rüber, er legte ihr seine Rechte Hand auf die Schulter. „Nur weil der Club deines Vaters gegenüber liegt, heißt das nicht das wir da auch rein gehen.“, er wandte sich Josef zu. „Mr. Johnson, ohne sie jetzt zu beleidigen, aber diese Teenager sind doch echt nicht schön anzusehen, wenn die sich voll laufen lassen und durch die Gegend springen.“
Josef klopfte ihm auf die Schulter und lächelte, wie er lange nicht mehr gelächelt hatte. David beugte sich zu seiner Schwester. „Vielleicht irre ich mich ja, aber in meinen Augen ist er auch noch ein Teenager.“
Christin kicherte.
„Ich sehe, Mr. Carfield, wir verstehen uns!“
Christin blickte ihren Bruder noch einmal flehend an, der ihr mit einem kurzen Sorry, ich kann da nix machen, Schulter zucken antwortete. Sie ging zu zu Tür und Josef verabschiedete sich noch einmal von den beiden. „Ich wünsche euch einen schönen Abend!“
Mit einem unsicheren Lächeln ging Christin durch die Tür auf das Auto von David Carfield zu. Er öffnete ihre Tür und lies sie ein steigen. Carfield ging um das Auto herum, setzte sich hinter das Steuer und fuhr los.
Josef schloss zufrieden die Tür und sah seinen ältesten Sohn im Türrahmen stehen, der ihn frech an grinste. „In knapp zwei Stunden ruft sie mich an, das ich sie vom BLAKES abhole!“
Verwirrt blickte Josef ihn an und verschränkte die Arme vor seiner Brust. David wartete erst gar nicht auf eine Antwort seines Vaters, er lies ihn einfach an der Tür stehen und ging lachend in die Küche. Josef lies ein Stoß Gebt in den Himmel, das seine Tochter diesen Abend nicht ruiniert.
Christin guckte Sehnsüchtig zum BLAKES, als sie beim GOLD GOOSE angekommen waren und Ausstiegen.
„Christin, darf ich bitten?“, holte sie David Carfield zurück aus ihren Sehnsüchten und hielt ihr schon die Tür des Restaurants auf. Drinnen packt sie ein Gefühl, das sie ganz klein werden lies. Das Restaurant war riesig. Die Musik, klang ruhig und irgendwie elegant, es duftete in den verschiedensten Düften. Die Verzierungen an den Wänden, aus Gold und Beige, strahlte wärme aus, sie fühlte sich zum ersten mal wohl in einem Restaurant. Dennoch blieb sie angespannt.
„Schönen Guten Abend Mr. Carfield, wir haben sie schon erwartet. Ich habe ihnen oben alles vorbereitet!“, begrüßte sie gleich ein Angestellte und führte sie zu einem Golden Fahrstuhl.
„Danke Georg.“
Die Fahrstuhl Tür öffnete sich mit einem leisen zischen und eine Spiegelfront kam zum Vorschein. Vorsichtig tastete sich Christin hinein, während Carfield ohne bedenken, den Fahrstuhl betrat und darauf wartete, das Georg sie nach oben brachte. Georg drückten einen Knopf und die Türen schlossen sich mit einem liesen zischen, wie beim öffnen. Kaum merkbar fuhr der Fahrstuhl nach oben. Carfield lächelte sie an und nahm ihre Hand in seine. Mit verwirrtem Blick folgte sie der Berührung an ihrer Hand und konnte nur noch auf ihre Hand, die in seiner war, starren. Ein leiser Ton kündigte an, das sie die gewünschte Etage erreicht hatten, erneut zischten die Goldenen Türen beim aufgehen. Georg schritt nach draußen und wies ihnen den Weg.
Die Etage war voller Tische, die viel schöner waren, als die unteren. Kleine Kerzen standen auf jeden Tisch und hüllten es in einem Warmen Schein. Christin sah keinen anderen auf dieser Etage, die Tische waren leer, ihr wurde komisch zu mute. Georg wies sie Tim, einen Kellner zu, der sie zu einen der Tische brachte, die an der großen Fensterfront stand. Carfield hielt Christin den Stuhl hin und schob ihn leicht an den Tisch, dann setzte er sich ihr gegenüber und lächelte sie wieder an.
„Das ist die VIP Etage.“, erklärte er ihr und nahm Tim die Speisekarte ab.
Unbeeindurckt entgegnete sie seinem lächeln und nahm ebenfalls die Karte entgegen. David legte die Karte zur Seite und sah ihren Kellner an.
„Wir machen es ganz einfach. Tim das was ich immer nehme, nur für zwei!“, er reichte Tim die Karte und grinste bis über beide Ohren ihr entgegen.
„Und was ist es, was sie immer bestellen?“, fragte Christin und klammerte sich an die Speisekarte.
„Das Cheese Special.“, er nickte dem Kellner zu und faltete seine Hände in einander und legte sie auf den Tisch. Angewidert, von dem Gedanken Käse zu essen, überflog Christin die Karte und bestellte etwas anderes. David sah sie mit einem leicht schrägen blick an.
„Ich mag keinen Käse.“, sagte sei lächelt und gab dem Kellner die Karte.
David räusperte sich und lächelte sie wieder verkrampft an. Am liebsten würde Christin ihn in die Realität ziehen, das er den Stock aus dem Hintern nimmt und einmal das verkrampfte lächeln abwirft.
„Könnten sie bitte aufhören mich so verkrampft an zu lächeln?“
Sein lächeln brach in sich zusammen und er sah sie verwirrt an. „Wie meinen?“
Christin schüttelte den Kopf und sah aus dem Fenster, runter zu dem Beleuchteten Eingang des BLAKES.
„Christin, ich möchte das sie den Abend hier genießen und etwas besonderes erleben.“
Sie sah ihn direkt in die Augen, das er leicht zurück wich. „Warum sind sie mit mir hier?“
Verdutzt sah er sie an und zupfte an seiner Serviette, unsicher sah er auf den Tisch und suchte nach den Richtigen Worten. „Nun ja, weil ihr Vater mich darum bat!“
Sie nickte, dann schüttelte sie leicht den Kopf und sah wieder aus dem Fenster. Er holte hörbar tief Luft. „Mrs. Johnson, ihr Vater würde mich nicht bitten sie zu Daten, wenn er der Meinung ist, das der Club da unten und die Leute drinnen der richtige Umgang für sie sind. Ich soll ihnen eine bessere Welt zeigen, eine in der sie ohne Sorgen sind, in der sie tun und lassen können was, sie wollen. Sie haben die Möglichkeiten.“
Christin versuchte ihn zu ignorieren.
„Ich würde mich geehrt fühlen, wenn ihr Vater sagen würde, das ich ein super, netter Kerl wäre und genau der Richtige für sie.“
Blitzschnell hob sie den Kopf und sah ihn stechend scharf in die Augen. „Und wenn ich ihnen sagen würde, das sie ein Riesen Arschloch sind, das sie sich ihr Geld, ihre Familie und ihre Benehmen sonst wo hin stecken können und ich jetzt gehe und einen lockeren Abend genießen werde?“, sie warf ihre Serviette auf den Tisch und schob ihren Stuhl zurück.
„Ganz ehrlich Christin, ich stehe auf Frauen, die nicht leicht zu kriegen sind!“, er grinste und lehnte sich leicht auf den Tisch und zwinkerte ihr zu.
„Sie bewegen sich gerade auf dünnem Eis!“, zischte sie und wollte aufstehen.
„Wo willst du hin? Feiern, dich voll laufen lassen und einen Jungen nach dem anderen abschleppen? Den guten ruf deines Vaters und deiner Familie in den Schmutz zu ziehen und sich darüber auch noch freuen?“, er stand auf und stützte sich auf den Tisch.
Sie tat es ihm gleich. „Ich würde mein ganzes Geld und meine Würde hergeben, dürfte ich diesen Namen ablegen!“, sie drehte sich zum gehen, kam aber nur ein paar Schritte weit.
„Es ist eine Ehre diesen Namen tragen zu dürfen.“, rief er ihr hinterher.
Sie drehte sich um und funkelte ihn an. „Es ist ein Fluch!“, sei ging zum Fahrstuhl und drückte den Goldenen Knopf und wartete das die Türen aufgingen.
Ryan lag auf seinem Bett und blätterte in seinen Büchern herum, als das Telefon auf seinem kleinen Nachtisch klingelte. Er streckte sich und hob den Hörer ab. „Jap?“
Die Stimme auf der anderen Leitung war seine Freundin Christin. Er lachte und schüttelte den Kopf. „Alles klar, mache ich, bis gleich!“, er legte wieder auf und setzte sich auf. Immer noch musste er leicht auf lachen und seine Gedanken vertreiben. Er zog seine Schuhe an, ging die Treppe runter und holte die Autoschlüssel, dann Verlies er das Haus.
Nebenan klingelte ebenfalls das Telefon. Josef saß auf seinem Sessel und las in der Tageszeitung. Patricia ging ran und gab gleich das Telefon weiter zu ihrem Mann. „Ja Johnson!“, sagte er kräftig in den Hörer. Sofort setzte er sich gerade auf und lies die Zeitung auf den Boden fallen.
„Was!“, schrie er und stand plötzlich auf. „Und wohin ist meine Tochter gegangen Mr. Carfield?“, er lauschte der Antwort und riss die Augen auf, er konnte es nicht fassen. Er legte auf, ohne Rücksicht auf den Anrufer zu nehmen, griff nach seinen Autoschlüssel und Verlies das Haus.
Ryan kam zu erst beim BLAKES an, er parkte seinen Wagen und stieg aus. Mit einem Schmunzeln gewappnet ging er auf den Türsteher zu, aus seinem schmunzeln wurde ein freundliches lächeln und Ryan quetschte sich an den großen Türsteher vorbei, der ihn mit einem lockeren Handschlag begrüßte. Drinnen dröhnte die Musik, die Tanzfläche war voll. Ryan wippte den Kopf zum Takt der Musik und bahnte sich seinen Weg durch die Massen, die Treppe hoch zur Bar. Christin saß mit dem Rücken zu ihm an der Bar und unterhielt sich mit dem Barkeeper.
Sie spürte eine leichte Berührung am Rücken, unterbrach ihr Gespräch und drehte sich um, sie sah in die Augen von Ryan, ein lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. Ryan nahm ihre Hand, nickte kurz dem Barkeeper zu und führte seine Freundin zur Tür. Sie brauchten keine Worte, ihre Blicke und ihre Gestiken zeigten mehr als tausend Worte. Ihr Kleid wehte im Wind, als sie draußen waren, ihr Haar flog ihr um das Gesicht, doch sie spürte nur die Berührung von Ryan. Ihre Hand in seiner, das fühlte sich einfach richtig an.
Sie hörten quietschenden Reifen, als sie gerade auf dem Weg zum Auto waren. Irritiert drehten sie sich um und zu gleich lies Christin den Kopf hängen. Der Wagen kam zum stehen und Josef stieg aus. Mit schnellen Schritten kam er auf die beiden zu. „Ich möchte dafür eine Erklärung!“, schrie er ihnen entgegen und sein Kopf war rot vor lauter Wut.
„Er war nicht mein fall?“, antwortete sie unsicher, ohne Ryan´s Hand los zulassen.
Josef schüttelte heftig den Kopf, die anderen die aus dem Club kamen oder rein wollten starrten zu ihnen rüber. „Es ist mir so was von egal, ob er dein Fall war oder nicht! Du hast einen Carfield einfach so sitzen gelassen und das auch noch in einem der best ansehnlichsten Restaurant an der West Küste.“, er sah auf das GOLD GOOSE und schüttelte leicht den Kopf. „Wieso, wieso bist du nicht die Tochter, die ich immer haben wollte?“, sagte er kaum hörbar, doch für Christin unüberhörbar. Ryan lies die Hand seiner Freundin los und ging zu seinem Auto. Tränen verschwammen ihr die Sicht auf ihren wütenden Vater.
„Das ist ja Jennifer, ich bin nur die Last aller!“, sie drehte sich um und stieg zu Ryan ins Auto. Josef blickte nicht zu ihnen rüber. „Und warum bist du nicht der Vater, den ich bräuchte?“, flüsterte sie, als sie an Josef vorbei Fuhren.
Die Nacht verbrachte sie bei Ryan, sie schmiegte sich eng an ihn und lauschte seiner Atmung und seinem Herzen. Sie merkte nicht, das sie ein schlief, als sie aufwachte, lag sie alleine in dem großen Bett. Sie spickte auf die Uhr 4:25, doch von Ryan im Zimmer keine Spur. Sie drehte sich einfach um und schlief weiter.
Nach und nach festigte sich die Beziehung zwischen Ryan und Christin, er hörte auf andere Mädels zu treffen und verbrachte die Zeit zusammen mit Christin. Oft verbrachten sie die Nacht im Baumhaus, da waren sie völlig ungestört und für sich. Für ihn war sie ein offenes Buch, sie lies ihn in ihre Seele blicken, sie gab ihm all ihre Gedanken und Gefühle preis. Immer mehr bekam sie das Gefühl, das sie fliegen würde, das nichts schlimmes passieren könnte um sie zu trennen.
Eines Abends im Baumhaus, kam es über sie. Es war eine Sternenklare Nacht, als sie nebeneinander Lagen und durch eine Dachluke die Sterne betrachteten. Ryan drehte sich zu ihr auf die Seite und sah sie an. Unsicher und verwirrt sah sah sie zurück, er beugte sich runter und Küsste sie. Eine Woge aus unbeschreiblichen Gefühle durchflutete ihren Körper. Er lies von ihr, immer noch die Augen geschlossen verharrte sie in der Position, ihre Lippen kribbelten, in ihrem Bauch flogen tausende von Schmetterlingen. Langsam öffnete sie die Augen und sah ihn sehnsüchtig an, erneut beugte sich er sich runter und Küsste sie wieder. Sie erwiderte ihn und schlang ihre Arme um seinen Hals, er drehte sich weiter, das er halb auf ihr Lag. Unbegrenzte Leidenschaft flammte in beiden auf, sie waren nicht zu Stoppen, jeder der beiden wollte mehr, den anderen für sich, ganz und gar.
Ryan hielt kurz inne, als beide nur noch mit Unterwäsche bestückt waren.
„Bist du dir sicher?“, fragte er unsicher nach.
Sie lächelte ihn an und nahm seine Rechte Hand, sie fuhr seine Hand über ihre Narbe ab Bauch und ihre Augen sagten in Moment mehr als alle Worte dieser Welt.
Den sechzehnten Geburtstag feierten Nick und Christin im BLAKES, wo sie von Ryan einen Silbernen Ring mit der Inschrift >Darf ich dich behalten? < geschenkt bekam, sie war gerührt über das Geschenk. In diesem Jahr sollte viel passieren. Beide machten ihren Führerschein und bekamen von Josef ein Auto geschenkt. Sie waren kurz davor die Highschool zu beenden und aufs Collage zu gehen, es sollte ein aufregendes Jahr werden.
Eines Abends wollte Christin, die gerade vom Nachbars Jungen rüber kam, nach unten sich was zu essen machen, als sie Stimmen aus dem Wohnzimmer vernahm. Neugierig wie sie war, setzte sie sich oben auf die Stufen um zu lauschen. Es waren David, Josef und Patricia die etwas über eine Wohltätigkeitsveranstaltung redeten.
„Ich möchte, das Christin dabei ist und DU mein Freund wirst sie dazu überreden!“, redete Josef auf seinen Sohn ein.
„Jo, ich kann nicht einfach zu ihr gehen, einen Schalter um legen und schon wirft das Mädel all ihre Prioritäten über Bord!“, entgegnete David.
Christin konnte es sich bildlich vorstellen, wie ihre Bruder mit den Händen herumwirbelte.
„Du kannst es doch versuchen!“, mischte sich Patricia dazwischen.
„Ihr verlangt da etwas von mir, das unmöglich ist!“
„Geh einfach zu ihr hoch, mein Sohn und sag ihr das Du sie gerne dabei hättest!“, Josef lies nicht locker.
Christin schüttelte auf ihren Stufen den Kopf und schwang ihren Zeige Finger hin und her.
„Jo, sie ist nicht dumm!“, David wurde lauter.
Josef lies sich das nicht gefallen und schrie seinen Sohn an. „Geh!“
Widerwillig ging David die Treppen nach oben, wo er schon seine Schwester am Türrahmen lehnen sah. Er sah sie entschuldigend an, als er oben war und sich ihr zu wandte. „Er möchte es so sehr.“ „Ich weiß! Aber ist es zu viel verlangt, das er mich selber fragt?“
Verständnisvoll nickte David.
„Ich kann nicht, David. Ich kann einfach nicht! Es ist nicht meine Welt.“
„Du weißt das er mir die Hölle heiß macht wenn du nicht mitkommst, dann darf ich mir den ganzen Abend anhören > Du hättest mehr auf sie einreden sollen< oder > Du hättest die zwingen können < oder mein Favorit > Du hättest ja deinen Scharm spielen lassen können <!“
„Deinen Scharm??? Du bist mein Bruder, das wäre ja....“, es schauderte sie.
Sie lachten kurz zusammen, dann wurde ihr großer Bruder wieder ernst. „Es bedeutet ihm viel.“ Christin sah auf den Boden, verschränkte ihre Arme vor der Brust, langsam hob sie ihren Blick und sah ihren Bruder in die Augen. „Ich weiß.“, sie ging an ihm die Treppe runter.
„Tu mir das nicht an! Du brichst mir das Herz!“, schrie er ihr nach und lies sich auf die Knie fallen. Sie drehte sich um und schmunzelte ihn, vom Fuß der Treppe an. „Schauspieler!“
Er sprang auf. „Noch dazu ein ganz guter!“, er strich sich über seinen Oberkörper und baute sich auf. Christin lachte kurz und ging in die Küche.
David teilte seinem Vater mit, das Christin nicht mit zu der Wohltätigkeitsveranstaltung wollte. Seine Wut hielt sich um Grenzen, es ging nur ein Glas und eine Vase kaputt.
Zwei Wochen später, machte sich das ganze Haus fertig für die Wohltätigkeitsveranstaltung. Josef zwängte sich in seinen Anzug, Patricia versuchte ihr Abendkleid zu zu bekommen und Jennifer wollte einfach nicht einsehen, warum ihr die Bluse nicht mehr passte. Später stand David im Anzug und seine Freundin Sarah in einem wunderschönen blass Rosafarbenen Abendkleid in der Tür. Christin war in ihrem Zimmer und versuchte sich auf ihr Buch zu konzentrieren, was sie für die Schule lesen musste. Ihre Familie rannte im Haus hin und her, David und Sarah saßen im Wohnzimmer und sahen immer wieder von neuem auf die Uhr. Dann war kurz stille. Die Ruhe vor dem Sturm, dachte Christin, legte ihr Buch auf Seite und taste sich aus ihren Zimmer, sie lies sich auf den oberen Stufen nieder und betrachtete ihre Familie. In diesem Moment, in der sie ihre Familie so sah, überkam sie ein Gefühl, das sie falsch am Platz wäre. Sie fühlte sich wie eine Außenseiterin, in der falschen Familie. Die Blicke ihrer Familie wanderten zu ihr die Treppe rauf und ruhten für einen Moment auf ihr. Manche waren voller Vorwürfe und Missbilligung, andere wiederum, waren warm und herzlich. Christin lächelte matt und blinzelte sie an. Josef nahm den Türknauf in die Hand und öffnete die Tür, sie strömten nach draußen und steigen in die lange, schwarze Limousine ein, die auf sie wartete. Josef blickte noch einmal zu ihr hoch, immer noch den Türknauf in der Hand. „Ich lasse nicht zu, das du alleine hier bist und eine Party schmeißt. Dein Aufpasser kommt in einer halben Stunde. Ich verlange von dir, das du sich dem entsprechen Benimmst und dich von deiner Besten Seite zeigst.“
„Ich vergaß, ich bin in einem Gefängnis.“
Josef ging nach draußen und lies die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Christin stand auf und ging wieder in ihr Zimmer, gelangweilt lies sie sich auf ihr Bett fallen und griff wieder nach ihrem Buch. Sie war so in ihr Buch vertieft, das sie nicht merkte, wie ihr Aufpasser die Haustür rein kam, wie er in die Küche schritt und den Kühlschrank öffnete, das alles bekam sie nicht mit. Nach einem Absatz lies sie sich in ihr Kissen sinken und versuchte das gelesene zu verarbeiten. Bilder tanzten in ihrem Kopf, Gefühle kamen in ihr hoch und ein lächeln bildete sich auf ihren Lippen.
„CHRISRIN!“,die Stimme lies Christin aufschrecken, ihr Herz klopfte wie wild. Sie hörte ihr Blut in den Ohren rauschen, ihr blick flog nur so von der einen ecke in die nächste, vom Zimmer. Starr vor Schreck saß sie auf ihrem Bett und betete, das sie sich das nur eingebildet hat.
„Christin!“, ertönte es erneut von unten.
Sie hatte es sich nicht eingebildet. Wie in Hypnose stand sie auf und suchte sich langsam ihren Weg zur Tür. Sie hielt kurz inne, wartete darauf, das sich ihr Herz beruhigte, das sie wieder hören konnte, das sie nicht mehr so hektisch atmete. Ein Geräusch aus dem Wohnzimmer, eine Falsche rollte über das Laminat. Ein Geräusch das ihr eine Gänse haut verursachte. Stufe für Stufe ging sie die Treppe runter und wagte es nicht, um die Ecke ins Wohnzimmer zu sehen.
„Christin!“, er stand auf und schwankte um das Sofa.
Vorsichtig schob sie sich unter den Bogen zum Wohnzimmer, als sie ihn sah, gefror ihr das Blut in den Adern. Sie konnte nicht Atmen und merkte, das sie die Luft angehalten hatte. Es fiel ihr schwer wieder ruhig und gleichmäßig zu Atmen.
Frank drehte sich zu ihr um und hatte wieder eines seiner schmierigen Grinsen auf gesetzt. Er hob seinen Zeige Finger und deutete auf sie. Christin wich zurück, sie wollte die Tür erreichen und einfach nur raus rennen. Frank kam immer näher und sein grinsen wurde immer breiter und breiter. Er stand unter den Bogen und sein Blick funkelte sie an. Christin hatte fast die Tür erreicht.
„Wo hat dein Vater den Alkohol versteckt?“, wollte er wissen und kam noch näher.
Christin sah in verwirrt und ängstlich an.
„Jo versteckt keinen Alkohol.“, antwortete sie und spürte den Türknauf im Rücken. Hoffnung schimmerte in ihr auf und ihre Willenskraft wurde stärker.
Plötzlich machte Frank einen Satz auf sie zu und packte sie an den Haaren, sie schrie auf und versuchte sich aus seinem griff zu befreien. Er schlief sie in die Küche, als die Tür hinter ihnen zu schwang, lies er sie los und stand über ihr.
„Wo ist der verdammte Alkohol?“, schrie er sie an und verpasste ihr eine.
Von oben betrachtete er das junge Mädchen, das auf dem Boden lag und sie das Gesicht hielt, er spukte auf sie und ging zu den schränken. Er wühlte in ihnen, in der Hoffnung Alkohol zu finden, doch vergeblich. Christin setzte sich auf und hielt sich immer noch die linke Gesichtshälfte, sie brannte und schmerzte, sie versuchte ihren Stiefonkel nicht aus den Augen zu lassen. Er gab auf und ging wieder zu ihr rüber, sie zuckte schon zusammen, was ihn innerlich bestärkte.
„Ich frage dich ein letztes mal. Wo ist der Alkohol?“, sein Gesicht wurde rot vor Wut und an seinem Hals trat eine dicke Ader hervor. Eine Träne bahnte sich über Christin´s Wange, mit starrer Mine sah sie an ihm vorbei.
„Weißt du eigentlich, das du eine verdammte Lügnerin bist?“, er zog sie hoch und warf sie mit einer Handbewegung auf die Kücheninsel. „Aber nicht nur das, dein Daddy hasst dich! Er sieht Jennifer mehr als seine Tochter als dich!“
Sie schlurzte und versuchte sich aufzurichten.
„Oh nein, so kommst du mir nicht! Du gehst jetzt los und holst mir meinen Alkohol! Ist das Klar?“
In Tränen aufgelöst und am ganzen Körper am zittern, nahm sie all ihren Mut zusammen und schüttelte langsam den Kopf. Frank stutzte, für einen Bruchteil wich all sein Mut, seine Wut, er schien auf einmal verletzbar zu sein. So schnell wie es kam, war es auch schon wieder weg und er schleuderte Christin von der Kücheninsel gegen den Kühlschrank.
„Dann nicht!“, er lachte und rammte seiner Stiefnichte ein langes Messer in ihr Fleisch. Ihr blieb die Luft weg, sie konnte kaum noch Atmen. Jetzt ist es endgültig, dachte sie und starrte Frank an.
Sie war sich nicht sicher, wie lange sie so am Kühlschrank hing, sie wusste nicht mehr, wer sie gefunden hatte und sie wusste nicht mehr genau, wie alles passierte. Sie wurde Bewusstlos, Schwerelosigkeit umhüllte sie, sie hatte das Gefühl fliegen zu können. Sie war frei, erlöst von all ihren Quallen und Alpträumen.
Frank selber rief den Krankenwagen, als die eintrafen, erwartete sie ein Bild des Grauens. Ein junges Mädchen, hing buchstäblich am Kühlschrank und ein Griff von einem Messer steckte in ihrer Brust. Vorsichtig versuchten sie, das Mädchen vom Kühlschrank zu holen. Es war ein langes Messer, denn die Spitze hing im Kühlschrank. Es war gar nicht so einfach Sie da weg zu holen. Nach der Befreiung vom Kühlschrank, Lagen die Sanitäter sie auf die Trage und versorgten sie, schnell brachten sie sie ins nächste Krankenhaus.
Blau licht schimmerte in sein Fenster, irritiert legte er sein Comic weg und ging rüber. Er sah den Krankenwagen und eine Polizeistreife die vor dem Haus parkten und zwei Sanitäter die ins Haus eilten, gefolgt von zwei Polizisten. Eine Woge von Gefühlen kamen in ihm auf. Unruhig schnappte er sich seine Schuhe, zog sie auf den weg nach unten an, nahm den Türknauf in die Hand und öffnete die Tür. Unruhe stieg in ihm auf, mit großen Schritten überquerte er die Rasenfläche und sprang über die kleine Mauer, die die Grundstücke trennten. Die Haustür kam immer näher, er stieß sie auf, ging rein. Er hörte gedämpfte stimmen aus der Küche und sah, das Frank auf dem Sofa saß und auf den Fernseher starrte, ein Polizist stand neben ihm und versuchte mit ihm zu reden. Wie in Trance ging er auf die Küche zu und schwang vorsichtig die Tür auf, was er da sah, lies ihn das Blut in seinen Adern erfrieren.
Er fing an am ganzen Körper zu zittern, vorsichtig machte er ein paar Schritte nach vorne. Einer der Sanitäter hielt ihn zurück und redete auf ihn ein, doch die Stimme kam ihm vor, als käme sie von ganz weit weg. Sein blick gefestigt auf seine Freundin, die vor dem Kühlschrank auf einer Trage lag. Irgendwie brachte er es zu Stande ihnen zu erklären, das er zu ihr gehört. Ryan saß mit im Krankenwagen und hielt die Hand seiner Freundin. Frank wurde von der Polizei abgeführt und in einen Streifenwagen gesetzt, sie Fuhren in die andere Richtung, als der Krankenwagen. Im Krankenhaus wurde sie gleich in einen Behandlungsraum gefahren, Krankenschwestern und Assistenzärzte sammelten sich um sie. Ryan musste draußen warten, er ging im Flur auf und ab, Gedanken fluteten seinen Kopf, das er anfing zu brummen. Er blieb stehen, sah auf und suchte das nächste Telefon, er reif David an und berichtete ihm, das Christin im Krankenhaus war. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Laubfeuer in der Familie. Kurz darauf sprangen die Türen des Krankenhauses auf und es kamen alle rein gestürmt. Hektisch sahen sie sich um, suchten den Arzt, Ryan oder irgendjemanden, der ihnen sagen könnte, was mit Christin sei.
Das Wartezimmer in das sie gelotst wurden, war ihnen so vertraut, das es ihnen beinahe eiskalt den Rücken runter lief. Sie nahmen fast den ganzen Raum ein, sie verteilten sich auf den Stühlen und wippten nervös mit den Füßen, blätterten unruhig in Zeitungen oder liefen ständig im Raum auf und ab. Die Tür ging auf, alle Blicke richteten sich zu ihr hin, sie hielten den Atem an. Im Türrahmen stand Josef, sein Jackett über seinen linken Arm gelegt, die Tür noch immer in der Rechten Hand, starrte er seiner Familie entgegen. Seine Frau kam auf ihn zu gelaufen und schlang ihre Arme um seinen Körper, ihr Körper bebte. Er lies die Tür los und hielt seine Frau fest, seine Kinder widmeten sich wieder ihrer Nervosität.
Wieder war da dieses warten auf eine Antwort, wieder die Unruhe, ob sie es schaffen wird. Erneut das auseinander setzten mit dem Gedanken Was wenn, sie beteten jeder für sich, für Christin, schenkten ihr Kraft, Kampfgeist und Mut. Die Tür vom Wartezimmer ging auf, wieder schnellten die Blicke zu der Tür, ein junger Arzt stand mit einer Krankenakte im Rahmen und sah irritiert in den Raum. Er räusperte sich, lies die Tür los und machte ein paar Schritte ins Wartezimmer. „Mr. Johnson?“, Unsicherheit beherrschte seine Stimme. Josef stand auf, Patricia ebenfalls und hielt die Hand ihres Mannes. Jeder der Familie und Ryan beugten sich vor, die Ohren auf den Arzt gerichtete, zum aufsprung bereit. Schweiß stand dem Arzt auf der Stirn, er schluckte schwer und sah in die Akte, in der Hoffnung Mut darin zu finden und Selbstbewusstsein. Josef musterte ihn kritisch und bewegte sich auf ihn zu. Instinktiv wich der junge Arzt zurück. David stand auf und gesellte sich zu seinem Vater. Der Arzt räusperte sich wieder, Nick bemerkte wie seine Hände zitterten.
„Ihre Tochter hatte nochmal Glück im Unglück, es scheint eine Horde Engel über sie zu wachen.“, er lachte kurz auf, David und Josef sahen ihn mit unverständlicher Mine an. Das Räuspern war wohl sein Markenzeichen, denn er tat es schon wieder, er öffnete wieder die Akte und überflog sie, ehe er den Blick hob und fort fuhr. „Der Täter traf zum Glück nicht ihr Herz, aber knapp darunter. Sie hat schwere innere Blutungen, weswegen wir sie gleich nach oben in den OP brachten. Sie wird gerade Operiert, das kann eine ganze weile dauern!“, sein blick schwankte zwischen Josef und David.
Die anderen liesen die Köpfe sinken, Nick stand auf und ging aus dem Zimmer. Jennifer nahm sich eine andere Zeitung und blätterte darin herum. Patricia starrte den Arzt an und setzte sich wieder auf einen der Stühle. David fuhr sich mit seiner Rechten Hand durch das Haar und Josef sah den Arzt stumm an. Räuspern, unsicher sah er sich die Verwandtschaft des Mädchens an, dessen Blutungen er vorhin versuchte zu stillen. Ihr Vater machte ihm Angst, so wie ihr Bruder, der ihn kritisch an sah.
„Danke Doc!“, sagte David und gab dem jungen Arzt damit das Zeichen, das er gehen konnte. Erleichtert atmete er aus und lächelte, wandte sich schnell der Tür zu und verschwand.
Josef stand noch immer im Raum und sah zur Tür, im seinem Kopf tanzten so viele Gedanken, das er nicht wusste, wo er Anfangen sollte.
„Du wolltest ja nicht auf mich hören.“, durchbrach David die stille und baute sich hinter seinem Vater auf.
Irritiert drehte sich Josef zu seinem Sohn um, der ihn wütend an sah. Patricia stand auf und stellte sich zwischen die beiden. „Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt um deinem Vater ein schlechtes Gewissen ein zureden.“, ihr Zeigefinger schwang sie vor Davids Brust auf und ab.
„Nicht der richtige Zeitpunkt? Das ich nicht lache! Ich habe dir schon die ganze Zeit gesagt, das Frank nicht das Haus betreten soll, wenn sie alleine ist!“, David wurde lauter.
„Das ist nicht dein verdammtes Haus, du hast nicht darüber zu bestimmen. Gott, reiß dich gefälligst zusammen David, deine Schwester geht’s gerade nicht gut und du kannst nichts anderes machen als Mir die Schuld zu zuschieben?“
Beide waren kaum noch zu bremsen. David drehte seinem Vater den Rücken zu und setzte sich auf einen der Stühle, seine Freundin Sarah umarmte ihn und versuchte ihm Trost zu spende. Patricia setzte sich wieder neben ihre Tochter und massierte nervös ihre Hände, während Josef im Zimmer auf und ab ging, Ryan saß in einer der Ecken und versuchte seine Gedanken zu beruhigen. Nach einer weile kam Nick wieder rein und peilte einen der freien Stühle an, Josef sah ihm nach wie sein jüngster sich hinsetzte. Die Uhr wurde für sie immer lauter, der Sekundenzeiger, machte sie alle noch irre.
„Jo, würdest du dich bitte hinsetzten, du machst mich noch wahnsinnig!“, unterbrach ihn Nick, beim auf und ab schreiten.
„Ist Dad aus der Mode gekommen oder ausgestorben? Oder warum nennen mich Meine Eigenen Kinder nur noch Jo?“, fauchte er zurück und warf seine Arme in die Luft.
„Jo!“, mischte sich Patricia ein.
Er drehte sich zu ihr um und funkelte sie mit seinem finstersten Blick an. „Nein Pat, kein Jo. Ich bin verdammt nochmal ihr Vater, also verlange ich auch mit der anrede Dad angesprochen zu werden! Ich meine, Jennifer ist nicht mal meine Kind, nicht in dem Sinne, aber Sie nennt mich Dad!“, wütend drehte er sich zu seinen Söhnen um. „Nimmt euch ein verdammtes Beispiel an ihr!“
David schüttelte den Kopf und versuchte seinen Vater zu ignorieren.
„Außerdem, was macht der hier?“, wütend zeigte er auf Ryan, der drauf hin auf sah.
„Er ist ihr Bester Freund und mit ihr zusammen, warum sollte er nicht hier sein?“, versuchte David seinen Vater zu beruhigen, doch im selben Moment wurde ihm klar, das er genau das Gegenteil zu Stande brachte. Josef ging auf Ryan mit erhobene Zeigefinger zu. „Soll ich dir mal was sagen?“, er wollte nicht wirklich eine Antwort, nur seine volle Aufmerksamkeit. „Du bist nicht gut genug für meine Tochter! Du bist ein nichts, geh auf deine Farm zurück und deine Kühe melken!“
Ryan wich in seinem Stuhl zurück.
„JO, jetzt drehst du wohl völlig durch. Du solltest dankbar sein, das er für sie da ist und ihn nicht fertig machen.“, David stand von seinem Stuhl auf und ging auf seinen Vater zu, der sich zu ihm umgedreht hatte.
„Was kann er ihr den bieten?“, schrie Josef und deutete auf Ryan.
„Das was du nicht kannst!“, schrie David zurück.
Stille breitete sich im Raum aus, es dauerte ein paar Sekunden ehe Josef sein Jackett nahm und das Zimmer Verlies. Patricia stand auf und wollte ihm folgen.
Josef eilte aus dem Krankenhaus in dem seine kleine Tochter um ihr Leben kämpfte, erneut. Er setzte sich in seinen Wagen und fuhr los. Erleichterung packte ihn, als er hinter seinen großen Schreibtisch saß und sich in seinem Stuhl zurück lehnte. Dann dachte er darüber nach, was er nur falsch gemacht hatte. Er könnte seine Tochter verlieren, nicht nur an den schweren Verletzungen sondern auch an den Nachbars Jungen, den sie Liebte. Das einzige, was Josef je wollte, war eine Tochter, die ihn anhimmelte und ihn anbetete. Ihn Daddy nannte, nur ihm ihr lächeln schenkte den Namen Johnson mit Stolz trüge, um den sie alle anderen beneiden.
Aber nein, sie musste ja ihren eigenen Kopf bekommen, ihn zur weiß Glut treiben, ihm das Leben schwer machen. Sie führt lieber ein Leben ohne ihren Vater und alles tat, um ihn unglücklich zu machen. Schenkte er ihr nicht eine neue Mutter? Damit sie nicht ohne eine aufwachsen musste? Der Schmerz und der Verlust von Samantha waren zu groß, als das eine andere Frau ihren platz einnehmen konnte. Habe ich vielleicht doch zu früh wieder geheiratet? Ich tat es ja nur, damit meine Kinder wieder eine komplette Familie haben! Josef war sich sicher, seine Tochter brauchte nur eine Frau, die ihr den Weg wies und zeigte wo es lang ginge, egal wer sie war.
Was sollte er machen? Seine Tochter wäre beinahe umgekommen, vielleicht überlebt sie die Nacht nicht und er hätte schon wieder einen geliebten Menschen verloren. Er brach in Tränen, er musste hilflos mit ansehen, wie sein kleines Mädchen im ihr Leben kämpfte. Josef schüttelte die Tränen ab, die Trauer und entschied sich das zu machen, was er immer tat! Er machte sich an die Arbeit!
Im Krankenhaus starrten sie die Tür an, in der Hoffnung das endlich mal jemand mit einem weißen Kittel rein käme um ihnen zu sagen, wie es um Christin stand. David betete, das es nicht wieder der kleine wicht war, der zu Anfang rein kam. Der war ja noch komplett Grün hinter den Ohren
Dann kam das erlösende Geräusch und die Tür ging auf. Ein wesentlich älterer Arzt stand im Zimmer, ohne Krankenakte, selbstbewusst, willens- uns ausdrucksstark. Vor diesem Arzt hatte man Respekt und ihn konnte man auch ernst nehmen. „Mr. Johnson?“
Alle standen sie auf und kamen auf den Arzt zu, er blieb stehen, zeigte keine Spur von Unsicherheit. „Ich bin einer der Ärzte der ihre Tochter, Schwester und Freundin Operiert hat.“, er blickt in die Runde, sein Tonfall war ruhig und auf eine Art und weise beruhigend. „Es gab zwar ein paar Komplikationen, aber wir sind guter Hoffnung, das sie die Nacht überleben wird.“
Ein erleichtertes Seufzen ging durch den Raum.
„Sie hatte sehr viel Blut verloren und durch das Messer wurden viele Blutgefäße verletzt. Ihnen bleibt nur abwarten und beten!“
Patricia nickte und dankte dem Arzt. Der Arzt nickte ebenfalls, er drehte sich zur Tür und öffnete sie, beim raus gehen hielt er kurz inne. „Sie liegt auf der Intensivstation. Warten sie die Nacht ab, dann können sie nach einander, wenn es ihr besser geht, sie besuchen!“, er lächelte aufmunternd in die Runde und Verlies den Raum, die Tür fiel hinter im leise ins Schloss. Erleichtert fielen sie sich in die Arme und waren bis zum Scheitel mit Glück und Hoffnung gestärkt.
„Ich gebe eine Runde Kaffee aus!“, lies Nick verkünden. Der Raum wirkte wärmer, sie lächelten und schickten Christin in Gedanken, all ihre Wärme, liebe und Hoffnung.
Sie richteten sich ihr Lager in dem Wartezimmer ein, stellten die Stuhle teilweise so um, das sie darauf schlafen konnten. Sie bekamen von den Schwestern decken und Kissen. Es war eine lange Nacht für sie, schlafen konnte keiner wirklich von ihnen, in Gedanken immer bei Christin. David sah oft genug auf seine Uhr, der Schlaf wollte nicht über ihn kommen. Ryan versuchte sich vorzustellen, wie seine Freundin in diesem kahlen Zimmer lag, um sie herum Schläuche und Geräten, die ihr halfen wieder auf die Beine zu kommen. Nick hatte sich Kopfhörer aufgesetzt und versuchte mit Hilfe seines iPots ein zu schlafen, vergeblich.
Kaum wurde es hell in dem Wartezimmer, standen die ersten auf, um sich mit Kaffee zu stärken. Nick ging raus und lief eine Runde um den Block, damit er wach wurde und neu Energie hatte.
David, Sarah, Patricia, Jennifer, Nick und Ryan standen im Kreis, um zu diskutieren, wer zu erst zu Christin rein durfte. Ryan hielt sich eher im Hintergrund, er wollte ihrer Familie den Vortritt lassen. Nick und David tauschten Blicke aus, nickten und wackelten mit dem Kopf hin und her.
„Du sollst zu erst gehen!“,sagte David zu Ryan und löste sich aus dem Kreis. „Wir gehen nach dir!“ Ryan wollte protestieren, als Nick die Hand hob und ihm deutete zu schweigen. „Keine Widerrede. Du gehst zu erst!“
Dankend lächelte Ryan in die Runde und ging aus dem Zimmer, den Flur runter, auf die Aufzüge zu. Ungeduldig drückte er immer wieder auf den Fahrstuhl Knopf und wippte auf seinen Füßen hin und her. Wieder drückte er den Knopf.
„Dadurch kommt er auch nicht schneller.“, sagte eine Stimme neben ihm. Er zuckte zusammen und fuhr herum, er blickte zu einer Krankenschwester. Sie hatte blondes, Schulter langes Haar, blaue Augen und ein Muttermal auf der Wange. Unsicher lächelte er sie an, er antworte ihr nicht, er war nicht in der Stimmung für Smal Talk. Sie erwiderte sein lächeln und wartete neben ihm, bis der Fahrstuhl kam. Durch ein leisen Ton kündigte sich der Fahrstuhl an, die Türen glitten auf und es kamen ihnen Ärzte, Patienten und Krankenschwestern entgegen. Als es frei war, stieg Ryan mit der Krankenschwester ein. Er drückte die Etage für die Intensivstation, die Krankenschwester machte nicht die Anstallten eine andere Etage zu wählen.
„Wenn besuchen Sie hier?“, fragte sie und lächelte ihn noch mehr von der Seite an. Er räusperte sich und blickte sie flüchtig an. „Meine Freundin.“
„Oh.“
Stille breitete sich aus, wofür Ryan innerlich dankbar war. Als sie die gewünschte Etage erreicht hatten, wurde sie von einem erneutem Ton angekündigt. Die Türen öffneten sich und Ryan stieg zusammen mit der Krankenschwester aus. Er sah sich um, dann fand er das Zimmer in dem seine Freundin lag. Vorsichtig öffnete er die Tür und spickte herein. Ihm war nicht klar, was er sehen würde, doch das was er sah, beunruhigte ihn ein wenig. Sie lag da, mit Schläuchen an ihr und in ihr, eine Beatmungsmaschine half ihr beim Atmen. Vorsichtig ging Ryan auf das Krankenbett zu und setzte sich auf die Kannte. Er nahm ihre Hand in seine und strich ihr behutsam über das Haar. Schwer Atmete er ein und aus. „Jo hat recht.“,er hielt kurz inne um seine Gedanken zu sammeln. „Ich meine, ich bin ein nichts und kann dir nichts bieten. Natürlich liebe ich dich, keine frage, aber ich kann nicht zulassen, das du dein Leben weg wirfst und das nur wegen dem Nachbars Jungen der dir Flausen in den Kopf setzt. Das du einen Verlierer wie mich nimmst.“
Tränen bahnen sich ihren weg über sein Gesicht und fallen langsam auf die Bettwäsche und ihre Handfläche. „Dein Vater meint es nur gut mit dir, das musst du mir glauben.“, er hielt inne, seine Stimme bebte, er suchte nach den richtigen Worten. Mit zitternden Hand strich er ihr über den Kopf, über ihre Wange. „Ich habe ein Stipendium von der NYU bekommen. Das heißt ich werde dich verlassen, damit du das Leben führen kannst, das für dich bestimmt ist.“,Erinnerungen schossen ihm durch den Kopf. „Ich werde dich, weiß Gott, vermissen, du bist die einzige für mich!“,er lehnte sich zu ihr runter, ganz nah an ihr Ohr. „Darf ich dich behalten?“,flüsterte er ihr ins Ohr, eine Träne blieb in ihrem Haar. Er richtete sich wieder auf, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, gab seiner Freundin noch einen letzten Kuss und ging. Ging aus dem Zimmer und aus ihrem Leben.
David sah, wie Ryan das Zimmer seiner Schwester verlies und an ihm vorbei ging. Komisch fand er, das Ryan ihn nicht ansah, er starrte nur auf den Boden und nahm die Treppe nach unten. Verwirrt sah David dem Freund seiner kleinen Schwester nach und verstand die Welt nicht mehr. Wieso ging Ryan? Wieso lies er sie alleine? Das kam doch sonst nicht für ihn in frage!, David machte sich einen Gedanken nach dem anderen, darüber, doch wusste er auch, das Christin´s Gesundheit jetzt im Vordergrund stand. Um Ryan würde er sich später kümmern.
Christin wachte wenige Tage später auf, sie sah ihre Familie und Jack, aber wo war Ryan? Sie war zu schwach um groß herum zu fragen.
Insgesamt drei Monate blieb Christin im Krankenhaus, jeden Tag hoffte sie das Ryan herein kommen würde, doch wurde sie jeden Tag aufs neue enttäuscht. Ryan´s Mutter kam sie besuchen, als sie wieder zu hause war. Christin wartete nicht lange, sie fragte gleich nach wo ihr Freund steckte.
„Es tut mir Leid kleines, aber er hat ein Stipendium an der NYU bekommen, er ist schon seid drei Monaten da.“
Wie erstarrt blickte Christin sie an, sie konnte es nicht glauben, ihr Bester und Treuster Freund würde nie wieder zu ihr zurück kommen. Er hatte sie einfach so verlassen, für immer. Sie hatte es im Gefühl, das Ryan´s Leben jetzt in New York weiter gehen würde, er würde sie vergessen und nicht mehr, auch nur einen Gedanken an sie verschwenden.
Die Jahre vergingen sehr schnell und Jack bat Christin um Unterstützung, er wollte sein Eigenes Geschäft aufmachen. Er schneiderte gerne und wollte das der Welt nicht vor enthalten. Ohne groß nachzudenken, Unterstützte sie ihren Freund. Besonders schön fand sie die Skizze, die er für sie gemacht hatte. Es war ein himmelblaues Kleid, ohne Träger, oben fast wie eine Korsage und ab der Hüfte fiel es weiter, mit viel glitzer Steinchen und Palietten verziert. Hoffnung, das er es irgendwann mal für sie Schneidern würde, hatte er aufgegeben.
Christin fiel eine schwere Entscheidung, ohne Ryan, kam ihr das Leben grau und trostlos vor. Sie lies zu, das ihr Vater das Ruder für ihr Leben übernahm. Er schickte sie auf das beste Collage, zusammen mit Nick. Endlich lief alles so, wie Josef es schon immer geplant hatte, Hoffnung keimte in ihm auf.
„Du warst meine Heldin!“, warf Nick seiner Schwester vor, als sie ihm sagte, wie sie sich entschieden hatte. „Die einzige, die sich offensichtlich gegen Jo auflegte. Und jetzt? Du gibst einfach so auf?“, er verstand die Welt nicht mehr, gestern noch war seine Schwester mit jeder Faser ihres Körpers gegen Josef´s Pläne und jetzt schwamm sie mit dem Strom.
„Was soll ich sonst machen?“, fragte sie ihn.
„Leben, verdammt noch mal, Chris du gibst einen zehn jährigen Kampf auf! Wieso?“, doch Nick wusste wieso. Er hatte sich geschworen, wenn ihm dieser Ryan noch einmal über den Weg laufen würde, würde er ihn verprügeln.
Dunkel Blauer Blazer, weiße Bluse, dunkel blauer Rock und dunkel blaue Schuhe, in der linken Hand die Aktentasche, in der Rechten einen Kaffee to go, aus dem Café um die Ecke. Im Fahrstuhl war es warm und stickig, wie immer um diese Jahreszeit. Und das soll ein modernes Gebäude sein? Das ich nicht lache. Die Fahrstuhl Türen öffneten sich, die Masse drängte nach draußen, ein kühler Luftzug aus der Klimaanlage blies auf sie nieder, es war mehr als angenehm, im Gegensatz zu dem Fahrstuhl. Gregory nahm sie entgegen, seine Hände waren voller Zettel, während sie zum Büro gingen, las er die Nachrichten vor. „Du sollst irgendeinen Ringo zurück rufen......... Rudolfs warten noch auf dein Okay.......Big Fish möchte das du dich da raus hältst....“
Sie waren kurz vor dem Büro. „Stan will sein Auto zurück.“, erblickte sie an und zuckte mit den Schulter.
Sie erreichten das Büro, sie machte die Tür auf, Gregory war hinter ihr und las weiter vor. „Du möchtest bitte deine Großmutter zurück rufen.......Nick möchte Pizza zum Abendessen und Big Jo möchte das du die Neulinge aussuchst.“ Sie blieb erprobt stehen und drehte sich zu ihrem Assistenten um.
„Wie war das letzte noch mal?“, fragte sie nach.
Er räusperte sich und sah nochmal auf seinen Zettel. „Du möchtest bitte die Neulinge aussuchen?“ Sie verdrehte die Augen, ging um ihren Schreibtisch und legte ihre Aktentasche ab, sie schob ihren Stuhl zu recht und lies sich hin ein fallen. „Sonst noch was?“, fragte sie und sah ihren Assistenten herausfordernd an.
Er schüttelte den Kopf, machte auf seinen Absätzen kehrt und Verlies ihr Büro.
Sie drehte sich zu ihrem Computer und fuhr ihn hoch, während dessen überflog sie ihren Tages Timer und war sich schnell sicher, das es ein langer Tag werden würde. Ihr blick flog über ihren Schreibtisch und blieb an einem Bild ihrer Mutter hängen. Sie seufzte und verlor sich wieder in Gedanken.
Ihre Mutter würde sich im Graben umdrehen, wenn sie sie sehen würde. In einem Kostüm, hinter einem großen Schreibtisch, genau da, wo sie Nie sein wollte. In Ihrem Büro im Geschäft Ihres Vaters. Sie wollte ja, das ihr Vater das Ruder übernahm, sie gab sich geschlagen, sie lies sich fallen, in einen tiefen, sehr tiefen Abgrund.
Sie stutzte ihren Kopf, mit dem Rechten Arm, auf den Tisch und betrachtete weiter das Bild.
Das hätte alles nicht so laufen müssen, oder doch? Manchmal hat sie das verlangen zu schreien oder in den Park zu laufen und einfach in den Brunnen zu springen.
Sie schüttelte die Gedanken weg und versuchte sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Nick betrat ihr Büro, wie immer im Anzug. Ihm steht´s ja auch, aber ich sehe in diesen Kostümen lächerlich aus!, dachte sie sich und lächelte ihren Bruder an. „Was kann ich für dich tun Nick?“
Locker lies er sich auf einen der beiden Stühle nieder, die vor ihren Schreibtisch standen. Er atmete hörbar, schwer ein und aus. Sie lachte kurz auf und sah auf ihren Monitor.
„Ich habe gehört, das du die Neulinge aussuchst!“, stachelte er sie.
„Das ist ein Gerücht!“, entgegnete sie ihm kühl und schnell.
Er schüttelte den Kopf. „Weißt du, Tag für Tag hegen wir dir Hoffnung, das du aufspringst und hier raus rennst! Doch Tag für Tag wirst du mehr und mehr wie Jo!“, er stand auf und ging.
Christin sah von ihrem Computer hoch und blickte ihrem kleinen Bruder nach. Unsicher versuchte sie sichtlich Gedanken zu Ordnen und weg zu schieben.
Den ganzen Vormittag hatte sie am Computer zu tun, in der Mittagspause ging sie zusammen mit ihrem Assistenten was essen danach standen die Unterlagen der Neulinge an. Zurück in ihrem Büro und zurück hinter ihrem Schreibtisch, wollte sie am liebsten einfach nur im Park liegen und die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Es klopfte an der Tür und riss sie wieder in das hier und jetzt. Mit einem kurzen und kräftigem „Herein!“gebot sie ein lass. Die zweite Assistentin von Josef betrat ihr Büro, Mary Gia, eine Person wie keine andere. Sie war sehr fröhlich und brachte frischen Wind in die Ecken, wo sie auftauchte, ihr konnte man nie böse sein, keiner verlor auch nur ein böses Wort über sie, sie war der Sonnenschein vom ganzen Gebäude. Ihre Lilafarbene Weste, war ihr Markenzeichen, das machte sie aus. Christin beneidete sie immer, wie sie ihr Haar hin bekam und ihr Make Up, sie wolle das auch so Bewundernswert hin kriegen wie Mary. In ihrem Arm hielt sie einen Stapel Bewerbungen.
„Ihr Vater hat sie zwar schon durch geblättert, er möchte dennoch, das sie nochmal einen blick drauf werfen und eventuell ausmisten.“, sie lächelte und überreichte Christin die Mappen. Unwillkürlich musste Christin zurück lächeln, das mochte sie so sehr an Mary, egal wie schlecht drauf man war, ein lächeln von ihr und der Tag war gerettet. Christin war gerne in ihrer nähe und liebte es von ihrer Fröhlichkeit angesteckt zu werden. „Danke.“,Christin nahm ihr die Mappen ab. Mit einem lächeln, verabschiedete sich Mary und ging aus dem Büro. Kurz drauf kam Gregory herein und stellte ihr einen Kaffee an die Seite. Er musterte sie und wartete darauf, das er zu ihm rüber sah. „Was kann ich für dich tun Gregory?“
Als hätte sie ihn aufgefordert kam er um ihren Schreibtisch und setzte sich auf die Tisch kannte. „Ich habe da einen total süßen Typen kennen gelernt und wir wollen uns treffen!“
Christin lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, musterte ihren Assistenten und musste Schmunzeln. Nach dem sie merkte, das Gregory Schwul war, wollte sie ihm Jack vorstellen, die beiden hätten perfekt zueinander gepasst. Doch Gregory wollte nicht, er war der Meinung, das er das alleine könne und das Schicksal eine sehr große Rolle dabei spiele. „Wenn das Schicksal will das wir uns treffen und unser Leben zusammen verbringen, wird es das schon einrichten!“, sagte er immer.
„So, wie heißt er denn?“, wollte sie wissen und verschränkt ihre Arme vor ihrer Brust.
„Er nennt sich Heißer Franzose.“, sagte Gregory und reichte ihr den Kaffee.
Dankend nahm sie die Tasse entgegen und nippte kurz dran, dann kamen ihr wieder die Bewerbungen in den Sinn. Sie setzte sich wieder aufrecht hin und setzte ihren Kaffee neben Gregory.
„Was sagst du dazu?“, fragte er und sprang vom Schreibtisch runter.
„Du solltest es wagen!“
Er sah sie verblüfft an. „Du scherzt oder?“
Lächelnd nahm sie die Bewerbungen in die Hand und überflog sie, sie stockte mitten drinnen. „Das darf doch nicht wahr sein!“, murmelte sie vor sich her.
„Ist der Groschen jetzt gefallen oder was?“, Gregory stemmte seine Hände in die Hüfte und sah seine Chefin erwartungsvoll an. Sie blickte mit offenen Mund auf eine der Bewerbungen.
Ryan Taylor, 28, früherer Wohnort LA, zog dann wegen eines Stipendiums nach New York. Hatte einen Hervorragend Abschluss und dann in einer zweit stelle von Johnson Corp. In NY arbeitete. Befördert, befördert, befördert, nun wieder nach LA zieht und gerne in seinem Job bei Johnson Corp. In LA weiter führen möchte. Ihr blieb die Spucke weg, immer wieder las sie diese Zeilen, den Namen, das Alter. Ein Schauer überkam sie, auf einmal stürzte alles wieder auf sie ein.
„Das ist unfassbar!“, stammelte sie.
„Ja, wie kann er nur so ein Hemd tragen?“, mischte sich Gregory ein, der neben ihr stand. Sie zuckte zusammen, sah ihn verwirrt an, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, ihre Hände zitterten, sie musste hier raus. Sie schob ihren Stuhl zurück und ging aus ihrem Büro, sie lies ihren Assistenten einfach so stehen. Sie ging zu den Fahrstühlen, zum Glück kam gerade einer, den sie nach unten nahm. Unten angekommen, ging sie aus dem Gebäude und rief sich ein Taxi, sie sagten dem Fahrer die Adresse und lehnte sich zurück. Sie sah aus dem Fenster, Gedanken und Bilder schossen auf sie ein, ihr Kopf fing an zu brummen. Zu hause angekommen, schloss sie unten die Tür auf und stieg die Treppen hoch in den vierten Stock.
Sie und Nick hatten eine Dachgeschoss Wohnung bezogen. Das Gebäude war früher ein Lagerhaus, es war also eine groß geschnitten Wohnung auf zwei Etagen. Nick hatte oben das Schlafzimmer und das Arbeits- / Gästezimmer teilten sie sich, sie hatten auch noch einen Zugang zum Dach, den sie gerne zum Grillen oder Sonnen nutzten.
Oben angekommen schloss sie die Tür auf und warf ihre Schuhe in die Ecke, sie ging auf die Abstellkammer zu, nebenbei zog sie ihren Blazer aus. Die Tür der Abstellkammer klemmte etwas, doch mit ein wenig Kraft bekam sie sie auf. Christin wusste wonach sie suchen musste, was war eine alte Holzkiste, die Nick extra ganz oben, im hintersten Eck versteckt hatte. Sie fand sie und holte sie, mit Hilfe einer Trittleiter, runter. Mit einer gekonnten Hüftbewegung schloss sie die Tür der Abstellkammer und ging in ihr Zimmer, wo sie die Kiste auf das Bett stellte und sich davor setzte. Sie atmete tief ein und aus, ehe sie die Kiste langsam öffnete.
Ihr starrten bekannte Augen entgegen, diese grün-braunen Augen die sie geliebt hatte. In dieser Kiste waren all ihre Erinnerungen an Ryan, den Nachbars Jungen der ihr Herz stahl.
Es ist jetzt Zehn Jahre her, als er mich alleine lies. Sie atmete tief ein und langsam auf, nahm die oberen Fotos in die Hand und betrachtete sie. Ein leichtes lächeln huschte ihr über die Lippen.
So langsam glaube ich, sie haben recht. Traurig lag sie die Fotos neben die Kiste, sie fischte Kinokarten hervor, Club Armbänder, eine silberne Kette mit einem Herzen und Kreuz Anhänger, ein silbernes Armband mit einem R und einem C als Anhänger. Seine Briefe Lagen ganz unten in der Kiste, Briefe, die er ihr ans Fenster geklebt oder auf ihr Kissen gelegt hatte. Sehnsucht stieg in ihr hoch, nach Ryan, nach dem Gefühl, was er in ihr hervor rief. Tränen Stiegen ihr in die Augen. Ihr Handy klingelte. Verschwommen erkannte sie, das es ihr Wecker war, >Nicht vergessen Jean vom Ballett abholen! < Sie drückte den Wecker aus und wusch sich die Tränen aus den Augenwinkeln. Schnell stand sie auf und schüttelte all ihre Gefühle an, strich sich ihr Haar aus dem Gesicht und ging ins Bad. Ihr Make Up war etwas verschmiert, ihr Haare waren durch wühlt, aber das bekam sie alles wieder hin. Erneut klingelte ihr Handy, es kündigte eine SMS an. Ruhig ging sie in ihr Zimmer und nahm das Handy vom Bett hoch. Ich weiß zwar nicht was los ist, aber ruhe dich aus und komm morgen wieder. Es ist heute eh nix wichtiges zu erledigen. LG Gregory ;) Sie musste schmunzeln als sie das las. Intensiv Atmete sie einmal ein und aus, warf das Handy wieder auf das Bett und streckte sich einmal in die Länge. Dann ging sie zum Kleiderschrank und zog ihre Lieblings Jeans heraus, die sie eine ganze weile nicht mehr an hatte. Dazu kramte sie eines ihrer alten T-Shirts raus, das sie vor den Müll retten konnte. Sie schlüpfte hinein und fühlte sich gleich viel wohler, sie betrachtete sich im Spiegel, ihre Augen strahlten.
Sie hörte nicht wie die Haustüre aufging. „Hey Schatz!“
In ihr zog sich alles zusammen, das strahlen erlosch und es schauerte sie. Wenn sie jemand Schatz nannte, hasste sie es, sie bekam dann immer das Gefühl gefangen zu sein. Genau so hasste sie es, wenn jemand ihren Bruder Nick, Nicky nannte, aus dem Alter war der definitiv raus.
„Hey.“, antwortete sie auf dem Schlafzimmer raus. Mit ihren Händen strich sie ihr T-Shirt glatt und ging ins Wohnzimmer, wo ihr David Carfield gegenüber stand. Ja, sie wollte ja das Josef das Ruder übernahm und da war auch David Carfield mit inbegriffen. Sie hatte das klein gedruckte nicht gelesen. Er stockte, als er sie sah, ungläubig zeigte er auf sie.
„Was ist das?“, der schock in seiner Stimme konnte er nicht verbergen.
„Ich habe mir mal was bequemes angezogen. Ist das jetzt auch verboten?“, sie stemmte ihre Hände in die Hüfte und sah ihn mit schiefem Kopf an. David lachte kurz auf und schüttelte den Kopf.
„Es ist doch so.“, er faltete die Hände zu einem Zelt und hielt sie sich ans Kinn. „Wenn jetzt ein Geschäftspartner vorbei käme um ein Geschäft mit mir abzuschließen, würde er sich doch auf seinen Absätzen umdrehen und wieder gehen. Eventuell würde er glauben ich bewirte eine Nutte!“
Mit offenen Mund starrte sie ihn an, sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust. „Eine Nutte?“, fragte sie nach.
David sah sie ernst an. „Ja!“, sagte er so langsam das sie es hätte mit schreiben können.
Sie stieß heftig die Luft aus. „Ich darf doch wohl noch anziehen, was ich will!“, konterte sie.
Er kam auf sie zu. „Wir wollen doch deinen Vater zufrieden stellen oder? Wenn er hört, das du wieder deinen dick Kopf durch setzt, wird er wieder sauer auf dich sein!“,er tippte mit deinem Zeigefinger gegen ihren Kopf.
Sie wich zurück und ging nach oben in ihr Arbeitszimmer. Sie schloss die Tür hinter sich und lies sich auf den Boden sinken, sie zog ihre Beine an und verschränkt ihre Arme darauf, das sie ihren Kopf darin vergraben konnte.
Warum habe ich das nur zugelassen? Nach all den Jahren wurde ihr bewusst, das sie auch, ohne Ryan, die Willenskraft besaß sie selbst zu sein. Aber Nein, ich musste ja in ein tiefen Loch fallen und ausgerechnet Jo die Zügel überlassen! Ich bin ja so eine blöde Kuh! Sie hob den Kopf und sah auf die Uhr, die auf dem Nachtisch, neben dem Gästebett stand. 14:00 zeigten die großen roten Ziffern an, es war noch jede menge Zeit, bis sie Jean abholen musste. Es viel ihr schwer aufzustehen und zum Telefon zu gehen. Als würde sie etwas runter ziehen. Ja das Monster im Wohnzimmer. Sie musste lachen. Tapfer stand sie auf und ging rüber zum Telefon, sie rief Jack an und verabredete sich mit ihm in ihrem Lieblings Café, in zwanzig Minuten. Erleichterung durch flutete sie, als sie auflegte. Langsam öffnete sie die Tür und spickte raus, David saß auf dem Sofa, vor ihm sein Laptop und hielt sein Handy an sein Ohr. Sie grinste kurz, schlüpfte aus dem Zimmer, stieg die Treppe runter ins Schlafzimmer, holte ihre Jacke, die sie zu letzte mit achtzehn an hatte, ihr Handy und zog ihre Schuhe an. Im Zimmer baute sie sich auf, pumpte sich mit Selbstbewusstsein auf und verlies mit erhobenen Kopf das Zimmer, durchquerte den Raum und ging zielstrebig auf die Haustür zu. David drehte sich nach ihr um. „Wo hin willst du?“
Doch schon war sie aus der Wohnung und ging lächelnd die Treppen runter. Draußen nahm Christin einen tiefen Zug der Luft, sah sich kurz um und machte sich auf den Weg zu CHUCKS, wo sie mit Jack verabredet waren. Sie liebte das Café, ihrer Meinung nach gab es dort die besten Pancakes überhaupt. So leicht und frei hat sie sich lange nicht mehr Gefühlt, es kam ihr alles so unecht vor, als würde sie Träumen. Als würde sie wieder auf Wolken schweben, wie in ihrer Jugend.
Bei CHUCKS angekommen, sah sie schon von draußen Jack an ihrem Stammplatz sitzen. Sie machte die Tür auf und ging herein, es kam ihr so vor, als würden sie alle ansehen, sie bestaunen. Am Tisch angekommen setzte sie sich Jack gegenüber.
„Ich habe schon bestellt.“, erklärte er ihr. Sie konterte nur mit einem lächeln. Er sah sie fragend an. „Egal was du heute genommen hast, nimm mehr davon!“
Ein kurzes auflachen von beiden, dann sahen sie sich stumm an.
„Okay, erzähl, was ist passiert?“, fragte Jack und klopfte nervös auf den Tisch.
Christin zuckte mit den Schultern. „Wenn ich ehrlich bin, ich weiß es selber nicht!“,sie konnte nicht aufhören zu lächeln.
„Auf jeden fall, werde ich mich bald mit einem heißen Typen treffen und meine große Liebe finden!“, begann Jack ihr zu erzählen.
„Und wo willst du deine große Liebe finden?“, fragte Christin und beugte sich leicht über den Tisch.
Jack kam ihr entgegen. „Im Internet natürlich.“, er zwinkerte ihr zu und lehnte sich wieder zurück. „Ich habe da schon einen an der Leine, mit dem ich schon länger ab und zu E-Mails schreibe.“ Christin nickte groß und lehnte sich ebenfalls zurück. „Und dein Nickname?“
Der Kellner kam mit zwei Tellern, gestapelter Pancakes und stellte jeweils einen vor Jack und Christin. Sie bedankten sich flüchtig und widmeten sich wieder ihrem Gespräch.
„Widerspenstiger Vogel oder Egoistischer Greis?“, witzelte Christin und nahm ihren ersten bissen. „Sehr witzig!“,er streckte ihr die Zunge raus. „Nein, ich bin der Heiße Franzose!“
Sie verschluckte sich beinahe an ihrem Pancake, sie trank schnell einen Schluck Wasser von Jack und fing dann an zu lachen, als sie wieder Luft bekam.
„Danke das du darüber so herzlich lachen kannst. Ich bin ja froh, das du überhaupt mal wieder aus vollem Herzen lachst.“,dennoch wütend nahm er einen großen bissen von seinen Pancakes.
Sie hustete kurz. „Sorry.... ich meine, ich finde es echt klasse, das du deine große Liebe im Internet findest und meine nach zehn Jahren wieder auf der Matte steht!“
Jack hielt inne und mustere sie, seine Gabel wanderte langsam wieder zurück auf seinen Teller. „Was?“, fragte er ungläubig und sah seine Freundin fassungslos an.
Ein kurzes Schulter zucken, mehr bekam er nicht als Antwort.
„Du verarscht mich oder?“
Sie schüttelte den Kopf und nahm eine weiter Gabel Pancake in den Mund. Jack lies sich in das Polster fallen und sah sie Kopf schüttelnd an.
„Ich dachte du bist darüber hinweg, als du deinen Wechselkurs hattest!“
Sie sah auf, hielt beim kauen inne. „So etwas kann man nicht einfach vergessen!“
Jack räusperte sich. „Und was will er hier?“
„Bei Jo arbeiten!“, sie vermied den Blickkontakt zu ihm.
„Chris...!“, er lehnte sich auf den Tisch auf und kam näher zu ihr rüber. „Sieh mich an!“
Sie tat wie ihr geheißen, sie schluckte schwer und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
„Lass nicht zu, das er dir wieder weh tut! Versprochen?“
Sie nickte und eine Träne lief ihr die Wange herunter, mit einer schnellen Handbewegung wischte Christin sie weg und widmete sich wieder ihren Teller. Jack nahm ihre Hand in seiner und hielt sie nur weg, erneut löste sich eine Träne und noch eine, noch eine und noch eine. Sie versuchte die Trauer und den Kummer den sie zehn Jahre in sich vergruben hatte weg zu schlucken, was einfacher gesagt als getan ist. Er versuchte ihr den Trost zu geben, den sie brauchte, doch wusste er auch, das er nicht der richtige dafür war. Es bracht nicht wirklich etwas, aber zu mindest fühlte sie sich nicht allein, das war ebenfalls wichtig.
Ehe sie sich versah musste sie los, Jean vom Ballett abholen. Sie verabschiedete sich von Jack, dankte ihn für seinen Halt und machte sich auf den Weg. Christin nahm einen kleinen Umweg durch den Park, der viele Erinnerungen in ihr weckte, sie war oft mit Ryan hier gewesen, sie Lagen Stunden lang auf der Wieso und sahen in den Himmel und hielten sich in den Armen. Sie versuchte es zu genießen, den Wind zu spüren, das rauschen der Blätter zu hören, die Kinder beim spielen und die Hunde über die Wiese rennen zu sehen. An der Ballett schule angekommen, ging sie gleich rein, die Treppe hoch zu den große Saal, in dem Jean Unterricht bekam. Da sie doch etwas zu früh dran war, setzte sich sich an den Rand, wo schon oder immer noch, andere Eltern saßen. Sie beobachtete, wie das kleine Mädchen in ihrem Tütü eine Drehung nach der anderen machte, über das Parkett schwebte und nichts, aber auch gar nichts an sich ran lies.
Christin merkte nicht, das ein junger Mann, der schon länger drinnen saß, sie beobachtet. Jean winkte zu ihr rüber und Christin winkte kurz zurück. Die Lehrerin beendete die Stunde und die Kinder rannten gleich zu ihren jeweiligen Abholdienst.
„Hast du gesehen, wie ich die Drehung gemacht habe?“, fragte Jean stolz als sie Christin in den Arm fiel.
„Natürlich, du warst die beste, ich konnte gar nicht die Augen von dir lassen!“,übertrieb Christin und drücke das kleine Mädchen fest an sich.
„Unsere Lehrerin, ist aber der Meinung, das Ich die Beste bin!“,eine kleine möchte gern große ging hochmütig an ihnen vorbei und würdigte sie keines Blickes. Christin streckte ihr kurz die Zunge raus und drehte sich zu ihr um.
„Die spinnt, wenn die denkt das du.....“, es verschlug ihr die Sprach als sie den jungen Mann sah, der dem kleinen Gift Zwerg in eine Trainingsjacke half. „Ryan!“,hauchte sie leise.
„Hey, wie geht’s dir?“, fragte er und hantierte weiter an dem kleinen Zwerg herum, bis sie in der Jacke war. Christin nickte, fand nicht die passenden Worte. Jean zog ihr an der Hand, Christin sah zu ihr runter. „Geh dich schon mal umziehen!“
Jean nickte leicht und ging dann an ihr vorbei aus dem Raum zu den Umkleiden.
„Ich gehe meine Tasche schon selber holen!“,sagte der kleine Gift Zwerg und streckte ihre Nase in die Luft.
„Wo hast du denn die her?“, fragte Christin und sah ihr Kopf schütteln nach.
„Sie ist ein Fluch, ich gebe es zu!“
Christin musste schmunzeln.
„Ähm, und deine kleine. Ist sie...“ , Ryan traute sich gar nicht den Satz auszusprechen.
„Nein, nein, das ist das Kind von Jo und Patricia.“, kam Christin schnell mit der Antwort raus.
Ryan war geschockt. „Wau, ich hätte nie gedacht, das die zwei mal ein Kind zu Stande kriegen!“ „Nicht nur du!“, lachte Christin. Es folgte ein peinliches schweigen.
Nach zehn Jahren standen sie sich wieder gegenüber und wussten nicht was sie sagen sollten. Perfekt!, dachten sich beide. Sie sahen einander, peinlich berührt, auf die Schuhe. Beide sahen sie gleichzeitig auf und wollten etwas sagen, sie hielten inne und gaben den jeweils anderen, ein Zeichen fortzufahren.
„Ladys first!“,sagte Ryan und machte eine Geste. Sie möchte bitte anfangen. Sie lächelte und fing an. „Seit wann bist du wieder in der Stadt?“
Ryan sah sie mit seinen grün-braunen Augen an und ihre Knie wurden weich.
„Erst seit ein paar Wochen.“
Christin nickte Stumm und sah zu der Tür ob ihre kleine Schwester schon fertig war.
„Und was machst du so?“,fragte er sie vorsichtig und sah ebenfalls kurz zur Tür.
„Oh.“, sie fühlte sich ertappt. „Nun ja, ich habe viel Arbeit. Es bleibt immer alles an mir hängen!“ Er nickte. Schweigend standen sie sich gegenüber und warteten auf die Mädchen. Ryan wollte gerade etwas sagen, als die Tanzlehrerin zu ihnen Stieß. „Mrs. Johnson, kann ich sie kurz sprechen?“
Christin sah sie etwas irritiert an. „Natürlich. Ryan entschuldige mich kurz.“
„Warte.“, er nahm Christin´s Hand und schrieb seine Nummer auf ihre Handfläche. „Wenn du mal Luft hast, kannst du mich ja mal anrufen und wir können was Essen gehen und über die alten Zeiten herfallen!“
Der Stift kitzelte auf ihrer Handfläche, sie strahlte ihn an. Es war beinahe wie früher.
„Mrs. Johnson?“, die Tanzlehrerin holte sie auf den Boden zurück.
„Wer ist das kleine Mädchen, die sich für was besseres hält?“, fragte Christin, während sie mit der Lehrerin zu den Spiegeln, ans andere Ende des Saals ging. Die Lehrerin drehte sich zu ihr um. „Das ist Sue Carfield, die Tochter von Clarence Carfield.“
Christin schmunzelte. Clarence, das ist die Schwester von David Carfield. „Jetzt ist mir einiges klar, sie ist eine Carfield – Das sagt alles!“
„Warum ich sie sprechen wollte Mrs. Johnson.“, fing die Lehrerin an, als sie bei den großen Spiegeln angekommen waren. Christin lauschte ihren Worten. „Nun ja, wir fahren bald ins Ballett Camp und Jean sagte, das ihr Vater nicht wolle, das sie mitgeht.“
Christin musste kurz auflachen. „Das kann ich mir nicht vorstellen.“
Die Lehrerin stimmte ihr erleichtert mit einem nicken zu. „Ich wusste es doch!“
„Jo hat nichts dagegen, weil er es nicht weiß. Er interessiert sich nicht die Bohne für seine Kinder. Das kann ich bestätigen, ich habe diese Information aus erster Hand.“, Christin zwinkerte ihr auffällig zu. Die Lehrerin wusste nicht recht, wie sie damit umgehen sollte, sie sah ihre gegenüber erschrocken an. „Ich kläre das!“, versicherte Christin ihr, bedankte sich und wandte sich zum gehen um. Sie sah Ryan noch immer da stehen und sie anlächeln. Mit großen erwartungsvollen Augen sah sie ihn an. Verlegen und schüchtern strich sich Ryan durch sein dunkel blondes, dichtes Haar, als seine alte Freundin vor ihm stand.
„Denk bitte nicht, das ich unhöflich geworden bin, ich habe nur vergessen, weil ich so, na ja, das ......“
„Ryan!“, unterbrach ihn Christin. Er sah sie mit einem klaren Blick an und fuhr fort.
„Du siehst toll aus!“
Eine kurze Pause entstand, Christin musste diese Worte erstmal auf sich wirken lassen. Alte Gefühle kämpften sich ihren Weg nach oben, sie versuchte sei zu unterdrücken.
„Danke, du auch.“
Sie mussten beide lächeln. Jean und Sue kamen, umgezogen in den Saal und holten beide wieder zurück aus ihrem schwärmen.
„Ryan, können wir jetzt gehen? Ich halte es hier nicht länger aus!“, drängte Sue und stemmte ihre Hände in ihre Hüfte, wie eine große.
„Wie wäre es, wenn du auf eine Private Tanzschule gehst Carfield?“, kam ihr Christin rüber.
„CJ!“, gab Jean von sich und stupste ihre Schwester an.
„Was? Sie ist so hochnäsig, dabei ist sie gerade mal sechs!“, verteidigte sich Christin.
„Komm Chris, bevor es hier noch Streitigkeiten gibt!“, sagte Jean, nahm ihre große Schwester an die Hand und zog sie von Sue und Ryan weg.
„Uuuuhhhhhh Streitigkeit!“, witzelte Christin und streckte Sue die Zunge raus. Ryan gab ihr ein >Ruf mich an < Zeichen und ging mit Sue ebenfalls Richtung Ausgang.
„Okay, was machen wir jetzt?“, fragte Christin Jean, als sie draußen vor dem Gebäude standen. Jean überlegte angestrengt, während Ryan mit Sue, an der Hand, an ihnen vorbei ging. Die Blicke von Ryan und Christin trafen sich, ein jeder begann zu lächeln.
„Eis essen! Oder in den Park?“,Jean zog an der Hand ihrer Schwester, die zögernd zu ihr runter sah. „Wie wäre es, wenn wir uns ein Eis holen und durch den Park nach hause gehen?“
Begeisterung strahlte in den blauen Augen, des kleinen Mädchen, das sie an der Hand hielt. „Jaaa!“, stieß sie hervor und strahlte. Christin bewunderte die Begeisterung ihrer kleinen Schwester und lies sich einfach mal mit reißen.
„Woher kennst du die?“, fragte Sue, den großen Mann, der ihre Ballett Tasche trug, ihre Hand hielt und sie zum Auto führte.
„Von früher!“, sagte er kurz und knapp, dabei sah er sie nicht einmal an.
„Kennt Mum sie auch?“,hakte Sue weiter nach. Ein kurzes Schweigen bildete sich, bevor Ryan kurz nickte. Sue grinste und ging, mit dem großen Mann neben ihr, zum Auto.
„Also Ballett Camp wie?“,schnitt Christin das Thema an, als sie sich das Eis geholt hatten und durch den Park gingen. Jean nickte lediglich und schleckte weiter an ihrem Eis.
„Wieso hast du deiner Lehrerin gesagt, das Jo nicht möchte, das du mit fährst?“,fragte Christin nach einer weile. Sie zuckte mit den Schulter und leckte an ihrem Eis.
Christin wollte wissen was los war. „Zu hause alles Okay?“
„Dad ist die ganze zeit auf der Arbeit oder in seinem Arbeitszimmer, Mum ist mit Jennifer überfordert.“, gab ihr Jean Antwort.
„Also alles beim alten!“
Christin´s kleine Schwester, war eine Meister in Eis-Schnell-Essen, im nu war das Eis weg. Als Christin ihr Eis fertig hatte, hörte sie, wie ihre Schwester schwer seufzte. Sie sah zu ihr runter und musterte sie. Jean sah sie neugierig an.
„David hat letztens erzählt, du warst früher mal cool!“
Christin blieb stehen und ihr stand der Mund offen, sie stemmte ihre Hände in die Hüfte, während Jean langsam weiter ging. „Früher? War? - Was soll das denn heißen? Heute! Bin! Das sind die richtigen Wörter.“, stellte sie empört richtig.
Jean drehte sich zu ihr um und grinste sie an. „Also hatte Davi recht!“,sie lief um Christin herum und lachte dabei. Fragend blickte sich Christin um, sie war verwirrt. „Jean, Jean, Jean!“,es dauerte eine weile, ehe Christin sie zu fassen bekam und sie fest halten konnte.
„Er hat mir erzählt, das du Früher sehr viel mehr Spaß hattest als heute!“,Jean atmete schwer ein und aus. „Und er erwähnte, das du schon vier mal von der Polizei nach hause gebracht wurdest!“, flüsterte Jean ihrer Schwester zu. Schräg grinsend, sah Christin das kleine Mädchen mit den blauen Augen an.
„Dreimal!“, korrigierte sie, neben ihr quiekte Jean auf und lief los. Christin musste lachen und lief ihr hinter her. Als sie Jean eingeholt hatte, packte Christin sie und stampfte mit ihr in den großen Springbrunnen, der am anderen Ende des Parks stand. Sie planschten ausgiebig und machten die Leute nass, die an ihnen vorbei gingen.
Christin nahm Jean gerade hoch und wollte sie unter eine der Fontänen stellen, als hinter ihnen jemand räusperte. Erschrocken drehten sich beide um und blickten in das ernste Gesicht eines Mannes, in Polizeiuniform, der seine Hände am Gürtel hatte und sie ungeduldig an sah.
„Na ja, vielleicht kommt jetzt das vierte mal!“,erwähnte Christin.
Der Polizist deutete ihnen aus dem Springbrunnen zu kommen. Jean und Christin tauschten kurz ihre blicke aus, dann Stiegen sie aus dem Brunnen und standen tropfend vor dem Polizisten. Er musterte die beiden von oben bis unten und zückte während dessen seinen Block von seinem Gürtel und angelte sich einen Stift. Mit einer lockeren Handbewegung klappte er den Block auf und tippte mit den Stift drauf herum.
„Also, was haben wir denn hier?“ Jean presste sich an ihre große Schwester.
Christin lächelte dem Officer vorsichtig zu und versuchte es zu erklären. „Nun, Officer, das war so.....“, sie suchte nach den richtigen Worten. „...Sie hat mich dazu gezwungen!“,erklärte Christin und schob Jean nach vorne zu den Officer. Er sah sah sie skeptisch an und musterte die nassen Damen vor sich, von oben bis unten. „Die kleine, soll Sie, dazu überredet haben in den Brunnen zu springen?“, fragte er neugierig nach.
Christin zuckte kurz mit den Schulter und lächelte den Polizisten an.
„Sie wissen schon, das es verboten ist sich hier in den Brunnen zu vergnügen?“
„Sie wollte doch nur ein bisschen Spaß haben!“,versuchte Christin ihm zu erklären.
Murmelt schrieb der Polizist etwas in seinen Block, dann sah er wieder hoch. „Ich muss ihnen eine Anzeige wegen Erregen Öffentliches Ärgernisses schreiben und hoffen, das es ihnen eine Lehrer sein wird!“,erneut setzte der Polizist den Stift auf seinen Block. „Ihr Name?“
Seufzend lies Christin die Schulter hängen. „Christin Johnson.“
Ruckartig sah der Polizist hoch und starrte sie verdutzt an. „Sorry, wie war das?“
„Christin Johnson!“,wiederholte sie und sah ihren gegenüber skeptisch an. Er klappte seinen Block wieder zu, setzte seine Sonnenbrille auf und lächelte die zwei nassen Damen an. „Ich kann sie verstehen, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.“
Christin wollte etwas sagen, doch der Polizist hatte ihnen schon den Rücken zugekehrt und ging weiter in den Park hinein. Jean sah erstaunt zu ihrer Schwester auf. „Was war das denn?“
„Frag mich mal was leichteres.“, antwortete ihre Schwester, immer noch starrte sie dem Polizisten hinter her. Jean nahm ihre Hand und zog sie zu den Treppen. Sie gingen nach Hause und lachten auf den weg. Als sie ankamen und Patricia die Tür öffnete, traf sie der Schlag, als sie sah das beide klatsch nass vor ihr standen.
„Was ist denn mit euch passiert?“
„Wir haben ein Eis gegessen und ein wenig geplantscht.“, berichtete Jean aufgeregt.
Wütend guckte Patricia zu Christin rüber. Christin´s lachen war wie weggewischt und Ernsthaftigkeit machte sich auf ihrem Gesicht breit.
„Das kann ja nicht dein Ernst sein, ich dachte du hättest die alte Christin weg gesperrt!“,Patricia verschränkte die Arme vor ihrer Brust und starrte Christin finster an.
„Einem Wilden Tier kann man nicht den Traum von Freiheit nehmen!“,konterte Christin ernst. Jean schaute zwischen ihrer Mutter und ihrer großen Schwester hin und her.
„Du hast deinem Vater versprochen so etwas nie wieder zu tun und jetzt verleitest du das arme kleine Kind dazu dir nach zu machen!“,sie deutete auf Jean, die noch tropfend auf der Verander stand.
„Ich leite niemanden zu irgendwas! Sie ist noch ein Kind Patricia, da sollte sie auch so leben dürfen.“,Christin wurde lauter.
„Du solltest besser gehen. Dein David wartet bestimmt auf dich. Und du gehst nach zur Hintertür und trocknest dich ab, so nass kommst du mir nicht ins Haus.“,Patricia wies auf Jean und deutete nach hinten.
„Komm mir nicht mit dem!“, nuschelte Christin. Jean tapste nach mit ihren nassen Sachen nach hinten um sich abzutrocknen. Das Telefon klingelte, Patricia deutete Christin zu warten und ging rein ans Telefon. „Johnson!“, hörte Christin ihre Stiefmutter ans Telefon gehen. So langsam wurde Christin kalt, die Nässe wanderte in ihre Knochen und lies sie frieren.
„David hallo.“, redete Patricia weiter mit dem Telefon.
Christin hörten den Namen und es lief ihr eiskalt den Rücken runter. David Carfield war der Alptraum in ihrem Leben, er machte es ihr unmöglich in ihrem neuem Ich sich wohl zu fühlen.
„..Ja sie ist hier Moment.“,Patricia kam wieder an die Tür und reichte ihrer Stieftochter, die tropfend vor ihrer Tür stand, das Telefon. Christin verzog das Gesicht, sie wollte nicht mit Carfield reden. Patricia streckte ihr energisch das Telefon hin. Zögernd nahm Christin es entgegen und hielt es sich ans Ohr. „Ja?“, fragte sie unsicher. Die Stimme, die antwortete klang wie ein Engel. „David.“,schrie sie. Erleichterung machte sich bei ihr breit. „Mein Bruder!“,sie funkelte Patricia an.
Das hätte sie auch gleich sagen können. Es war ein kurzes Telefonat zwischen ihrem Bruder und ihr. Als sie fertig war und aufgelegt hatte, wollte sie das Telefon drinnen auf seinen Platz legen. „Wage es dich ja nicht!“,rief Patricia, noch bevor Christin auch nur einen Fuß rein setzten konnte. Christin verharrte in der Position und wartete, das Patricia ihr das Telefon abnahm.
„Ich muss jetzt los!“, sagte Christin und war froh wieder normal stehen zu können. Patricia reagierte nicht darauf, aber Jean kam in ihrer Unterwäsche aus der Küche gerannt.
„Wann kommst du wieder?“,fragte sie hektisch.
„Wenn du mich anrufst!“,antwortete ihr Christin. Jean quiekte kurz auf und rannte nach oben. Christin schmunzelte, drehte sich um zum gehen und stieg die paar stufen runter.
„Pass auf dich auf Chris.“,warf ihr Patricia an den Hinterkopf. Christin drehte sich kurz um und hob die Hand, dann ging sie weiter, Richtung nah hause.
Zu hause angekommen, stand sie vor der schweren Tür ihrer Wohnung und zögerte sie auf zumachen. Sie atmete einmal tief ein und aus, bevor sie den Schlüssel ins Schloss steckte und aufschloss. Die Tür glitt auf und stille kam ihr entgegen. Christin ging in ihre Wohnung und lauschte nach einem Geräusch, doch es blieb still. Erleichtert ging sie weiter rein, schloss die Tür hinter sich und streifte ihre Schuhe von den Füßen. Elegant warf die ihren Schlüssel auf den Küchentisch und ging zum Sofa rüber. Ihre Jacke landete auf dem Sessel, sie lies sich schwer auf das Sofa sinken und schloss die Augen. Sie fing an sich über einige Sachen nach zu denken. Christin öffnete die Augen und betrachtete ihren Handrücken, wo Ryan seine Nummer aufgeschrieben hatte. Leicht biss sie sich auf die Unterlippen und griff zum Telefon, sie wählte die Nummer, legte dann aber wieder auf. Was soll ich auch groß sagen? Mit Schwung warf sie sich zurück aufs Sofa und vergrub ihr Gesicht unter ihren Arm. Gerade als sie erneut Ryan´s Nummer wählen, als es an der Tür klingelte. Mit einem raunen schlug sie den Arm vom Gesicht, legte das Telefon auf den Tisch und schwang sich vom Sofa. Mürrisch sah Christin durch den Tür Spion, sie konnte nur rote Rosen erkenne. Verwirrt öffnete sie die Tür einen Spalt, dennoch konnte sie nur rote Rosen ausmachen.
„Kann ich ihnen helfen?“,fragte sie und öffnete die Tür noch weiter. Langsam sanken die roten Rosen nach unten und das Gesicht von David Carfield kam dahinter zum Vorschein. Christin lies den Kopf hängen und seufzte. „Was kann ich für dich tun?“
Carfield räusperte sich, richtete sich noch mehr auf und streckte ihr die roten Rosen entgegen. „Ich dachte ich habe irgendwas falsch gemacht, weil du vorhin so aus der Wohnung gestürmt bist. Da wollte ich mich für entschuldigen.“,ein künstliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Wenn du noch nicht einmal weißt, was du falsch gemacht hast, wofür willst du dich dann entschuldigen?“,Christin verschränkte die Arme vor ihrer Brust und lehnte sich gegen den Türrahmen, ihre Augen funkelten ihn an. Carfield kam ins stottern und versuchte sich raus zu reden. „Vergiss es, meine Brüder kommen gleich. Besser du gehst jetzt!“,sie versuchte ihn zu vertreiben. „Ich dachte, wir essen zusammen und so!“
Christin wollte sich gerade vergessen und ihn anschreien, als sie ihren Bruder auf der Treppe hörte. „Ich hoffe du hast das Essen schon bestellt, ich bin fast am verhungern und ich könnte.....“,oben angekommen stutzte Nick als er Carfield mit einem Strauß roter Rosen vor seiner Schwester stehen sah. „Ich dachte das wird ne Familienkiste!?“,Nick blickte zwischen seiner Schwester und Carfield hin und her.
„Wird es auch, er wollte gerade gehen!“,erwartungsvoll sah sie Carfield an.
Nick drängte sich an seiner Schwester vorbei in die Wohnung. Carfield nickte, drückte Christin die Rosen in die Hand, drehte sich um und schritt die Treppe runter. Stirn runzelnd ging sie rein und schloss die Tür hinter sich. Angewidert betrachtete sie die Rosen und lies sie in die nächste ecke fliegen. Nick saß auf den Sofa und hatte schon den Fernseher angemacht, eine Füße ruhten auf dem Couchtisch und die Fernbedienung lag locker in der Rechten Hand.
„Nick ich hab noch nicht zu essen bestellt. Ich bin auch gerade eben die Tür rein gekommen!“ Schockiert sprang Nick vom Sofa auf und starrte seine Schwester an. „Wie du hast noch nichts bestellt? Ich sterbe vor Hunger!“
„Dann nimm das Telefon in die Hand und wähle die Nummer!“,reizte sie ihn.
Er lies sich wieder auf das Sofa fallen und widmete sich erneut dem Fernseher. „Was wollte David eigentlich hier?“, fragte er nach einer Zeit beiläufig.
„Er wollte sich für irgendwas entschuldigen!“
Verwirrt sah er zu ihr rüber. „Für was?“
Sie zuckte mit den Schultern und nahm das Telefon an sich, sie ging in die Küche und bestellte was zu essen.
Es dauerte eine Zeit lang, es klingelte an der Tür. Nick ging runter und kam mit Tüten voller Essen nach oben, er stellte es auf den Tisch und setzte sich hin.
„Wir warten noch auf Dave!“,warnte Christin ihren kleinen Bruder vor. Er erwiderte es mit einem beleidigtem Blick, worauf es klingelte und sich seine Miene erhellte. Christin ging an die Gegensprechanlage und lies ihren Bruder rein. Oben öffnete sie die Tür und lehnte sich gegen den Türrahmen. Die Schritte von David wurden immer lauter, als er höher kam.
„Ich hoffe es macht dir nix aus, ich habe da jemanden auf der Straße getroffen und musste ihn einfach mitbringen!“,sagte David als er kurz vor dem letzten Absatz zu Christin´s Wohnung war. „Ich habe schon ne menge bestellt, einer mehr.....“,sie stockte, hinter David kam Ryan´s Gesicht zum Vorschein. „...macht da auch nichts mehr aus!“,unsicher lächelte sie. David gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ging in die Wohnung rein.
Ryan blieb noch kurz draußen mit Christin stehen. „Ich hoffe es macht dir nichts aus, aber Dave hat mich auf der Straße getroffen und.....“
„Kein Problem, wir haben genug da!“, unterbrach Christin ihn und machte eine Einladenden Handbewegung in ihre Wohnung. Nick beugte sich schon über seinen Teller und wollte rein hauen. David ging zu ihm rüber und gab ihm einen Hieb auf den Hinterkopf. „Wir haben Besuch, du wartest!“
Nick sah ihn giftig an, sein Blick wanderte zur Tür und er sah Ryan. „Hey Ryan du verlorener! Was geht, was geht?“,er stand auf, ging zu Ryan rüber und drückte ihn kurz.
Christin und David sahen sich mit großen Augen an. Ryan nickte und löste sich aus seiner Umarmung.
„Können wir jetzt anfangen?“,fragte Nick ungeduldig. Sie setzten sich an den Tisch, Ryan saß Christin gegenüber und teilten das Essen untereinander auf. Beim essen unterhielten, lacht und diskutierten sie.
Draußen war es dunkel, als Christin zusammen mit David den Tisch abräumte und die Spülmaschine mit dem dreckigen Geschirr füllten.
„Ich hoffe du hattest jetzt nichts dagegen, das ich Ryan mitgebracht habe?!“,fragte David seine Schwester die gerade die Teller in die Maschine einräumte. Sie richtetet sich auf und sah ihn an. „Nein, ich habe nichts dagegen. Wir drei sind Erwachsene Leute, wir können doch über alles reden oder es tot schweigen oder?“,sie bemühte sich ein sicheres schmunzeln auf zusetzten, was ihr nicht wirklich gelang. David sah sie skeptisch an, lachte kurz auf und half ihr weiter. Nick und Ryan saßen schon auf dem Sofa und schüttelten sich vor lachen, was den beiden anderen in der Küche nicht entging. Es wurde immer später und das Gelächter immer lauter.
„Und was machst du jetzt so?“,fragte Nick seinen alten Kumpel und nippte an seinem Bier. Das lachen verstummte in der Runde und sie sahen Ryan interessiert an.
„Ich habe in Boston Studiert und bei der Tochtergesellschaft von Johnson Corp. Angefangen. Jetzt bin ich wieder hier und versuche beim Chef zu landen!“,antwortete Ryan und sah in die Gesichter seiner Freunde, die ihn Staunend ansahen.
„Okay, und was ist mit euch?“,fragte er zurück und nippte ebenfalls an seinem Bier. David holte tief Luft und fing an. „Nach dem Studium, habe ich angefangen Jo unter die Arme zu greifen. Eigentlich für nur eine Weile, das ist jetzt acht Jahre her oder so!“
Ryan lachte auf und trank erneut von seinem Bier, dann sah er zu Nick rüber.
„Du kennst das ja. Bei einem Vater wie Jo hast du nicht wirklich ne Wahl. Ich bin gleich nach dem Studium bei ihm eingestiegen und brauche fast alle vier Monate einen neuen Stuhl, weil ich den durch sitze.“,er lacht und stupste Ryan an.
„Woa, woa. Anhalten!“,Ryan unterbrach kurz die Runde. „Habt ihr ALLE studiert?“,er sah Christin forschend an.
„Ja!“, antwortete sie. „Wie Nick sagte! Bei einem Vater wie Jo hat keine Wahl.“,sie versuchte etwas in Ryan´s blick zu lesen – vergeblich. „Ich helfe Nick und David ab und an in der Firma. Dann helfe ich noch Jack in seinem Geschäft und versuche irgendwie dazwischen mein Eigenes Ding zu machen!“,beendete sie die Runde und sah verlegen auf ihre Flache, die sie in den Händen hielt. David und Nick tauschten kurze irritierte Blick aus.
„Wau. Ich bin geplättet!“,gab Ryan von sich und nahm einen großes Schluck aus der Bierflasche. David sah beiläufig auf die Uhr, als die Stimmung auf den Boden sank.
„Oh man ist das spät!“,er stand auf und sah erneut auf seine Armbanduhr. Die anderen sahen zu ihm hoch und musterten ihn erstaunt.
„Du hast recht, ich sollte gehen.“,schloss sich ihm Ryan an. Nick sah seine Schwester drängend an. „Schläfst du hier David?“,fragte Christin auf das drängen von Nick.
Ihr großer Bruder überlegte, sah dann zu Ryan und kam zu dem Entschluss. „Nein, ich gehe lieber nach hause, bevor Sarah mich noch als Vermisst meldet!“,er grinste in die Runde und war am Start zu gehen.
„Ryan, wie sieht es mit dir aus?“,hakte Christin neugierig nach.
Er sah sie unsicher an. „Wir haben ein Gästezimmer, da kannst du gerne schlafen.“,mischte sich Nick ein, als er den Blick wechseln zwischen seiner Schwester und Ryan sah.
„Danke für das Angebot, aber ich muss noch einiges vorbereiten und morgen sehr früh raus.“,er lächelte, was aber irgendwie gequält rüber kam. Nick und Christin begleiteten David und Ryan zur Tür und verabschiedeten sich von ihnen. Nick schloss die Tür und rubbelte sich durch die Haare. „Was für ein verrückter Abend!“,sagte er und ging zur Treppe.
„Wem sagst du das!“,antwortete Christin und sammelte die Flaschen ein, die auf dem Wohnzimmertisch standen.
„War es schwer für dich, das er hier war?“
Christin blickte auf und sah ihren Bruder auf den ersten Stufen stehen und sich ans Geländer lehnen. „Ich weiß es nicht!“
Sie ging in die Küche und stellte die Flaschen weg. In Gedanken ging Nick in sein Zimmer und lies seine Schwester alleine in der Küche zurück. Christin lehnte sich gegen die Spüle und verschränkte die Arme vor der Brust. Fand ich es komisch? War irgendwie wie früher! Sie lies ihre Gedanken los und ging ins Bett.
Der Wecker riss sie aus ihren Träumen und zog sie unsanft in die Realität. Sie wollte nicht aufstehen, sie zog sich die Decke über den Kopf und drehte sich um, doch der Wecker war hartnäckig und klingelte weiter. Entnervt schlug sie die Decke weg, drehte sich zum Wecker und legte den Schalter um. Im nu war es Still im Zimmer. Sie lies sich zurück in ihr Kissen sinken und sah an die Decke. Widerwillig kroch sie aus ihrem warmen Bett und schlürfte ins Badezimmer. Von Nick war nichts zu hören und zu sehen. Komisch. Wieder im Wohnzimmer, sah sie das der Anrufbeantworter blinkte.
„Wau! Den dummen Wecker höre ich, aber das verdammte Telefon nicht!“,fauchte sie und ging rüber zu dem Apparat. Sie drückte auf das Knöpfchen und lauschte der Stimme die ansagte, das drei neue Nachrichten drauf waren. „Dabei ist es gerade mal acht Uhr!“, sie zog die Augenbrauen hoch und ging zum Kühlschrank um sich ein Wasser raus zu holen. Der Anrufbeantworter piepste und die erste Nachricht folgte.
>Erst neue Nachricht-Heute-7:00Uhr....Hey Chris, ich bin schon im Büro muss noch so einiges erledigen....PIEP<
„Nick ist aber früh weg, das kenne ich ja gar nicht von ihm. Bestimmt hat er ne neue Sekretärin!“, sie schmunzelte und lauschte weiter.
>Zweite Nachricht-Heute-7:30Uhr....Hey Christin, Meeting um 12:00Uhr, Jo möchte mit dir reden, keine Ahnung warum. Bis denne!....PIEP<
„Gregory immer fleißig!“,Christin nahm einem Schluck aus der falsche.
>Dritte Nachricht-Heute-7:45Uhr....CJ 9:00Uhr Frühstück, sei pünktlich!<
Christin sah auf die Uhr. „Musst du immer auf den letzten Drücker anrufen?“,sie eilte in ihr Schlafzimmer und zog sich um, sprang ins Badezimmer und machte sich fertig. Noch einen blick auf die Uhr, sie kontrollierte ob sie alles dabei hatte was sie brauchte und eilte nach draußen. Sie kam um kurz vor knapp bei CHUCKS an. Sie sah ihre Verabredung schon sitzen, ging mit schnellen schritten rein und setzte sich ihm gegenüber.
„Hast du dich beeilt?“,fragte er lachend.
„Wenn du immer auf den letzte Drücker anrufst!“,funkelte sie ihn an. Erschrocken sah er sie an. „Mädel, wir hatten 7:45Uhr als ich anrief. Wie tief hast du geschlafen....oder sollte ich fragen mit wem?“,er wippte mit seinen Augenbrauen und grinste sie an.
„Sehr witzig Jacky!“,sie lächelte einmal kurz und widmete sich dann der Karte.
„Musst du heute nicht arbeiten?“,fragte Jack beiläufig und studierte die Karte ebenfalls. Christin blickte von der Karte auf und sah ihn wie ein Auto an. Er bemerkte es und sah sie auffordernd an. „CJ du hast ne Jeans uns ein T-Shirt an, was auch schon mal bessere Tage gesehen hat.“
Ihr stockte der Atem, sie sah an sich herunter. „Shit!“,fluchte sie und sah ihn hilflos an.
„Ich habe um 12:00Uhr ein Meeting!“,sie drückte sie die Karte an die Stirn und wollte im Erdboden verschwinden. Das ist ihr in den letzte zehn Jahren nicht einmal passiert.
„Wau, das bedeutete. Ryan ist wirklich wieder da!“,rechtfertigte Jack für sie. Christin nickte heftig. Jack schmunzelte. „Ich würde dir ja gerne helfen, aber da musst du wohl oder übel alleine durch!“ Sie lies den Kopf auf die Tischplatte sinken und schlug mit dem Kopf immer wieder leicht auf.
„Ich weiß ja nicht was du dir genau dabei gedacht hast, als du sagtest, du willst so werden wie Jo dich immer haben wollte. Aber wieso dann auch noch David Carfield? Reicht es dir nicht, das du ihn auf der Arbeit immer wieder begegnest?“
Sie blickte auf. „Wie kommst du denn jetzt auf den?“
Er zuckte mit den Schulter. „Ich wollte was dramatisches!“
Sie lachte und legte den Kopf zurück auf die Tischplatte. Jack bestellte ihnen etwa zu essen und schüttelte mit den Kopf. So hatte er seine Freundin Jahre nicht mehr erlebt. Sie ist verliebt., er schmunzelte bei dem Gedanken. Das essen kam und Christin setzte sich aufrecht hin. Sie aßen zusammen und Christin lauschte Jack, als er anfing ausführlich über seine Internetbekanntschaft zu reden. Jack sah auf die Uhr und schickte Christin gerade noch rechtzeitig zur Arbeit.
Abgehetzt erreichte Christin den Fahrstuhl und quetschte sich zu der Menge rein. Oben angekommen, drängte sie sich mit einer Masse nach draußen. Erleichterung überkam sie als sie wieder platz hatte sich zu bewegen. Gregory wartete schon auf sie. Schock stand auf seinem Gesicht, als er seine Chefin in Jeans und verschleißtem T-Shirt sah. Sie sah ihn mit einem klaren Blick an und ging in ihr Büro. Zum Glück hatte sie sich schon am Anfang ein Ersatz Kostüm im Büro gebunkert. Für den Fall der Fälle. Sie zog sich schnell um und lies sich von ihrem Sekretär alle nötigen Information für das Meeting geben. Mit schnellen Schritten ging sie zum Konferenzzimmer, die meisten Mitarbeiter saßen schon auf ihren Plätzen. Sie war erleichtert, das sie nicht die letzte war. Nick strahlte ihr entgegen, als sie mit Gregory die Tür rein kam. Sie setzte sich neben ihren Bruder und Atmete erleichtert aus.
„Du bist aber spät dran!“,zwinkerte er ihr von der Seite rüber.
„Ich war noch was mit Jacky essen!“,antwortete sie und nahm die Mappe die auf ihrem Platz saß. „Er wird Ryan ansprechen!“
Erschrocken sah sie zu ihm rüber. „Was? Wieso?“
Nick zuckte mit den Schulter. David und Josef betraten das Zimmer, alle saßen auf einmal angespannt und Kerzen gerade da. Josef gab einem Mitarbeiter das Zeichen das er anfangen konnte. Christin war nicht in der Lage auch nur ein Wort von dem aufzunehmen, was der Kollege sagte. Ihre Gedanken kreisten um Ryan, nicht zu Letzt, weil Carfield sie von der gegenüberliegenden Seite anstarrte. Wie gerne würde sie jetzt im Baumhaus liegen und mit Ryan die Decke betrachten. Sie schmunzelte und Carfield grinste zurück, er dachte es galt ihm. David beobachtete seine kleine Schwester und stellte eines fest. Sie muss hier raus!
Als der Name Ryan Taylor fiel war Christin wieder mit ihren Gedanken im Konferenzzimmer. Aufmerksam lauschte sie den Worten ihres Vaters und musste einfach grinsen. Dieses - bis in beide Ohren verliebt sein - grinsen. Sie hasste es und doch gab es ihr ein Gefühl wieder, was sie dachte verloren zu haben. Josef entging es nicht, das seine Tochter, bei diesem Namen wieder die alte zu sein schien. Es mischte sich Bedauern, Traurigkeit, Enttäuschung, Hoffnung und Glück in ihm. Er war sich einfach nicht sicher, was er von dem allem halten sollte. War es doch ein Fehler seine Tochter so hin zu biegen, wie er sie immer wollte? Hätte er ihr sagen sollen, das er in Boston ist?
Das Meeting war zu ende, alle krochen zurück an ihre Arbeit und in ihre Büros.
„Also braucht Ryan sich nicht vorzustellen, er wir genommen ohne wenn und aber?“,hakte Nick bei seinem Vater nach, als nur noch die Familie und Carfield im Zimmer waren.
Josef nickte. „Ja, ich habe Rücksprache mit River Price, der Firmen Leiter der Tochtergesellschaft in New York, gehalten. Er hält große Stücke auf Ryan, also kann ich mir das Angebot doch nicht entgehen lassen ihn einzustellen.“
Christin musste kurz auflachen und schüttelte den Kopf.
„Und du wirst es ihm sagen!“,warf Josef ihr an den Kopf und lies sie verdutzt und mit offenen Mund im Zimmer stehen.
Es war schon recht spät, als Christin von der Arbeit nach hause kam. Erschöpft schloss sie die Tür auf und hörte einen Streit. Seufzend schubste sie dir Tür auf und sah ihren Bruder Nick und David Carfield mitten in der Wohnung stehen und sich gegenseitig anschreien. Sie lies den Kopf hängen und ging rein, steifte die Schuhe von ihren Füßen und stellte ihre Aktentasche ab. Sie massierte sich den Nacken mit der Rechten Hand und schlenderte auf die beiden Streithähne zu. Die beiden Männer hörten auf zu streiten und sah Christin entschlossen an.
„Fertig?“, fragte sie mit den Nerven am Boden.
„NEIN, schmeiß ihn raus!“,schrien ihr beide entgegen. Nick und Carfield sahen sich sauer an, dann wieder Christin die eine Entscheidung fällen sollte. Sie seufzte schwer vor den beiden Männern und verschränkte ihre Arme. Sie sah nacheinander ihren Bruder und Carfield an. Carfield warf die Arme in die Luft und ging ins Schlafzimmer, Nick sah seine Schwester wütend an und zeigte auf ihr Schlafzimmer.
„Ich will das du ihn raus schmeißt. Ich durfte keine Frau mitbringen, weil ER da ist!“,erklärte er seiner Schwester und war bemüht sich zu beherrschen.
„Und was soll ich machen?“,fragte sie ihn im flüster Ton.
Nick sah sie verwundert und wütend zugleich an. „Werde wieder meine Schwester!“,er ging nach oben und knallte seine Tür zu. Geknickt ging Christin in ihr Schlafzimmer, David Carfield saß auf ihrem Bett und wartete anscheinend auf sie, denn er sah sie erwartend an. Langsam ging sie auf ihn zu und setzte ich neben ihn aufs Bett.
„Warum bist du mit mir zusammen?“,ihre Hände ruhten auf ihren Oberschenkeln und sie roch sein After Shave. Er sah sie verwirrt von der Seite an und drehte sich leicht zu ihr hin.
„Weil dein Vater mich bat, dich aus deiner Welt zu holen und dir das Best zu bieten!“
Sie sah ihn skeptisch an. „Stimmt. Aber hat das was mit Liebe zu tun?“,sie fesselte ihn mit ihrem Blick. Er wich ihr aus und starrte auf seine Hände. Carfield schluckte schwer, nahm ihre linke Hand in sein und nahm ihren Blick wieder auf.
„Ich gehören zu dem Besten was man dir bieten kann. Dafür braucht man nicht zu lieben, nur Verständnis und Geld und zum Glück, habe ich beides davon.“,sein Blick war entschlossen, das war seine Meinung, daran konnte man nicht rütteln.
Christin löste sich aus seinem Griff und stand auf. „Man braucht nicht zu lieben?“,ihre Stimme zitterte. Wut stieg in ihr hoch, tränen wollten ausbrechen. „Du und Jo, ihr verlangt so viel von mir. Ich soll mich binnen zwei Wochen um 180 Grad drehen. Meine Vergangenheit hinter mir lassen und einen Mann an meiner Seite dulden für den Liebe nur ein Wort ist!“
Sie ging im Zimmer auf und ab, versuchte die Fassung zu behalten, die Tränen zurück zu halten. „Versteht ihr denn nicht, das es Zeit braucht? Das Ich Zeit brauche um einiges zu verarbeiten? Um zu vergessen?“
David Carfield stand auf und packte sie an den Arme, er stellte sie genau vor sich hin, damit sie ihn ansehen musste. „Ich weiß,das dein alter Freund wieder da ist! Ich weiß nicht, was zwischen euch läuft! Aber ich möchte nicht, das es eine Wiederholung gibt!“,sagte er ihr energisch und schüttelte sie leicht. Skeptisch musterte sie ihn, schmerzen breitete sich in ihren Armen aus, doch die ignorierte ihn.
„Eine Wiederholung?“,sie wurde unruhig, versuchte sich krampfhaft an etwas zu erinnern. „Erinnerst du dich an unser erstes Date?“,er lies sie los und sank zurück aufs Bett.
Bilder schossen Christin durch den Kopf von dem ersten Abend, an dem sie David Carfield begegnete. „Ja!“,sagte sie unsicher. Überlegt dennoch angestrengt weiter.
„Eine Wiederholung in dem Sinne, das du MICH für IHN sitzen lässt. Das du wieder die Christin Johnson wirst, die wir versuchen zurück zu halten!“,half er ihr auf die Sprünge.
„Ich fühle mich wie ein wildes Tier, das in einem Käfig im größten Zoo der Welt gefangen ist!“,versuchte Christin ihm zu erklären. „Von den Leuten bestaunt und angestarrt, da soll mich noch aufführen, als hätte es ein Leben in der Freien Wildbahn nicht gegeben? Das ist unmöglich!“ Carfield sah zu ihr auf und wollte etwas dazu sagen. „Ich bin......wer ich bin...Das müsst ihr Versteh!“,unterbrach sie ihn. Ihre Blicke trafen sich. „Ihr beide!“,Christin setzte sich wieder neben Carfield und wischte unauffällig eine Träne aus ihrem Gesicht.
„Ich verstehe dann nicht, warum du diesen Wandel gemacht hast, wenn du doch bist, wer du bist!“, sagte er skeptisch und sah zu ihr rüber.
Sie lies den Kopf unten und sah auf ihre Hände. „Ich habe das wichtigste in meinem Leben verloren und eine Veränderung gebraucht. Also entschied ich mich für Jo, für dich und gegen meine Freiheit.“,wieder rollte eine Träne ihre Wange herunter.
„Wirst du ausbrechen?“,die frage war mehr ein flüstern von Carfield, doch für Christin Glas klar zu verstehen. Sie Atmete tief ein und langsam aus.
„Ich glaube in Zukunft nicht. Ich warte noch auf den richtigen Schlüssel.“
Carfield lachte kurz auf, strich sich mit der Hand über das Kinn und stand auf. „Was wenn der richtige Schlüssel schon längst da ist? Würdest du gehen, um mich nie wieder zu sehen?“,sein Blick haftete an ihr.
Sie fühlte sich beobachtete, ihr Herz klopfe, das Blut rauschte ihr den Ohren. „Meine Mutter sagte immer zu uns Lebe lieber in Freiheit, als eingesperrt in einem Käfig, würde sie mich sehen....“,
sie hielt inne inne und schüttelte leicht den Kopf.
„....Sie wäre stolz auf dich!“,beendete Carfield den Satz für sie. Christin´s Blick schnellte nach oben, sah ihn ungläubig an.
„Du kanntest meine Mutter nicht, also stell nicht irgend etwa in den Raum, was nicht mal an nährend an der Wahrheit kratzt!“,sie stand auf und wollte aus dem Zimmer raus. Er packte sie am Arm und zog sie zurück. „Dann Erkläre mir es!“,befahl er und sah sie scharf an. Für einen Moment flammten ihre Augen auf, sie schienen zu leuchten. David Carfield hatte dies noch nie an seiner Freundin gesehen. Unsicher sah er näher hin. Es schien als würde das Strahlen immer heller werden. „Du führtest ein Wildes Leben, was dich in den Abgrund gebracht hätte!“ Das Leuchten verschwand und ihre Augen wurden trüb.
„CJ!“,kam es aus dem Wohnzimmer. Christin versuchte wieder ihre Gedanken aufzunehmen. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen, atmete einmal tief ein und aus und öffnete sie wieder. Cafield´s blauen Augen sahen sie starr an.
„Hast du Nick die Frauen verboten?“,fragte sie kühl.
Er lies sie los und ging Kopf schüttelt zum Fenster rüber. „Das hier ist kein Bodel! Hier gehen zu viele Frauen ein und aus!“, rechtfertigte er sich.
Christin stellte sich hinter hin. „Das ist Nick´s Angelegenheit, du hast dich da raus zu halten.“,sie drehte sich zum gehen um. „Und im Übrigen....Das ist Meine Wohnung!“,sie machte die Schlafzimmertür auf und ging in Wohnzimmer. Kaum stand Christin bei Nick am Esstisch, als David Carfield wütend aus dem Schlafzimmer kam und die Wohnung Verlies.
„Ich hoffe den sehen wir nicht so schnell wieder!“,sagte Nick triumphierend und lächelte.
„Ich auch!“,stimmte Christin im zu und für einen Moment war das funkeln in ihren Augen wieder da. Nick traute seinen Augen nicht, als er das funkeln in den Augen seiner Schwester sah, Hoffnung keimte in ihm. Skeptisch musterte er seine Schwester, sie bemerkte es und sah ihn forschend an. „Was muss eigentlich passieren, das du wieder die alte wirst?“
Verwirrt sah sie zu ihm hoch.
„Ich meine...Früher hast du gelacht, gestrahlt du warst glücklich, du hattest dieses besonderes Etwas in den Augen.“
Sie sah es ein und wusste worauf er hinaus wollte.
„Jetzt.....jetzt bist du einfach nur....nur Grau!“,er warf die Arme in die Luft und sah sie Kopf schüttelt an. Fragend sah sie ihn an. „Grau?“
Er sah fragend zurück. „Ja du weißt schon Grau, so wie sieben Tage Regenwetter und so....!“ Christin lachte kurz auf, besann sich aber schnell und wurde ernst. „Glaubst du er ist wieder wegen mir hier?“
Schweigen trat ein, Nick sah verschämt auf den Boden. „Nein!“
Starr sah Christin ihren Bruder an. „Er wusste nicht einmal das du überlebt hast.“
Christin blickte an ihrem Bruder vorbei aus dem Fenster.
Am nächsten Morgen viel es Christin schwer aus dem Bett zu kommen und ins Büro zu gehen. Sie hatte Ryan für den heutigen Tag ins Büro bestellt. Nervös stand sie im Fahrstuhl und wollte nur noch in ihr Büro und sich dort einschließen. Gregory erwartete sie, wie immer, als sie aus dem Fahrstuhl stieg. Er reichte ihr einen Becher Kaffee und ein paar Unterlagen. Kurz vor ihrer Bürotür brach Gregory das Schweigen. „Du hast deinen Kaffee, deine Unterlagen, ich hoffe das du gefrühstückt hast und ich warte mit den GS bis du sitzt!“
Christin blieb stehen und drehte sich zu ihren Sekretär um. „GS?“
„Ja, die Gute-Schlechte- Nachricht!“,erklärte er.
„Ah!“,Christin ging um ihren Schreibt und setzte sich an das Massige Ding, das sie Schreibtisch nannten.
„Also Ryan rief eben an.“
Christin´s Blick schnellte nach oben und durch bohrte beinahe ihren Sekretär.
„Er schafft es vielleicht nicht zum Vereinbarten Termin. Er fragte ob du ihm einen späteren zu ordnen könntest.“,er wich zurück und musterte seine Chefin. „Er war auch sehr verwundert, das du einen Assistenten hast.“
„Wie er schafft es nicht?“,fragte sie empört nach.
„Nun, er sagte das ihm was wichtiges dazwischen gekommen sei und das er versuchen würde es zu schaffen.“
Christin versank in ihrem Stuhl und verschränkte die Arme. „Was ist wichtiger als ICH?“,fragte sie und fühlte sich gleich wieder wie zwölf.
„Chris, er weiß ja nicht mal das dies hier dein Büro ist und das du hier arbeitest!“
Sie rutschte noch weiter unter den Tisch.
„Nick kann das Meeting mit deinem Vater führen und du konzentrierst dich ganz auf diesen Ryan!“ Sie seufzte schwer. „Also soll ich hier still sitzen bleiben und warten bis er kommt?“
Ihr Sekretär nickte und verlies langsam ihr Büro. Sie rutschte in ihrem großen Stuhl wieder hoch und zog sich näher an den Schreibtisch. Langsam fuhr sie den Computer hoch und blätterte in ihren Terminplaner. Mit großen roten Buchstaben hatte sie Ryan´s Namen rein geschrieben. „Oh Gott, ich benehme mich wirklich wie eine zwölf jährige!“,Christin vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und wollte das der Tag schon um ist. Die Zeit drehte sich heute definitive gegen sie. Sie versuchte die Zeit für sich arbeiten zu lassen, doch so ganz wollte das nicht klappen. Immer wieder fragte sie bei Gregory nach, ob Ryan sich gemeldet hätte.
„Du solltest dich nicht so verrückt machen.“,riet ihr David, der in ihr Büro kam.
„Ich bin mit den Nerven am ende!“,versuchte sie ihm zu erklären. Ihr Bruder setzte sich auf einen der Stühle vor ihrem Schreibtisch. „Wovor hast du Angst?“
„Er weiß nicht das ich hier Arbeite und mein Eigenes Büro habe!“
David sah sie ernst an. „Er wusste ja nicht einmal das du überlebt hast!“
Sie verdrehte die Augen. „Müsst ihr mir das alle aufs Brot schmieren?“,sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah die Decke an. David musste lachen, es war lange her, das er seine Schwester so sah. Er stand auf und verlies lachend ihr Büro. Wieder alleine starrte sie weiter an die Decke und lies ihre Gedanken schweifen. Die Gegensprechanlage piepste und riss sie wieder zurück in ihr Büro. Hektisch drückte sie den Knopf. „Schon was von Ryan gehört?“
Sie konnte die Antwort kaum abwarten. „Mrs. Johnson, Mr. Taylor bat mich ihnen auszurichten, das er sich ein wenig verspätet. Aber er auf jeden fall kommt.“
Etwas komisches rührte sich in Christin, sie konnte es kaum beschreiben. War es Panik, Freude, Angst, Erleichterung? Sie konnte es nicht deuten. Doch dann merkte sie die Panik. Wenn er mein Türschild liest....Oh mein Gott. Sie rief bei Nick durch, doch der war schon in dem Meeting mit ihrem Vater. Christin fluchte kurz, dann versuchte sie sich wieder zu fangen und ihr inneres Gleichgewicht zu finden.
Gregory saß an seinen kleinen Schreibtisch und tippte wild auf seiner Tastertur herum. Als er kurz auf sah, erblickte er einen jungen gut aussehenden und attraktiven Mann auf sich zu kommen.
„Ich glaube ich bin im siebten Himmel.“,sein Mund blieb offen, er vergaß das er gerade mit seinem heißen Franzosen am Chatten war. Der junge Mann lächelte ihn an und beugte sich leicht über den Schreibtisch.
„Hey, Mrs. Johnson erwartet mich. Mein Name ist Taylor, Ryan Taylor.“
Gregory stutzte. „Sie....sind Ryan?“,er starrte ihn unwillkürlich an.
„Ja.“, antwortete Ryan schon fast verlegen.
„In Natura sehen sie besser aus als auf dem Foto!“,schleimte Gregory, als er seine Fassung wieder hatte. „Moment, ich melde sie sofort an!“, Gregory drehte sich zum Telefon.
„Danke!“,Ryan sah sich um und blieb an der großen Tür mit seinem Blick hängen. Er viel aus allen Wolken als er die großes Lettern auf der Tür las. Office Christin Johnson.
„Er ist da!“ murmelte Gregory ins Telefon. „Ja, okay!“,Gregory drehte sich wieder zu Ryan um. „Mr. Taylor sie können jetzt rein gehen.“
„Danke.“,sagte Ryan abwesend und noch immer geschockt. Langsam ging er auf die Tür zu und öffnete sie Vorsichtig, als würde ihm was entgegen springen. Er steckte den Kopf rein und sah Christin vorne auf ihren Schreibtisch sitzen. Ryan öffnete die Tür weiter und trat hinein, er schloss die Tür hinter sich und trat auf den Schreibtisch zu. Sichtlich sauer stand er vor ihr, verlegen sah sie auf seine Schuhe.
„Ich wusste nicht das man gleich einen eigenen Schreibtisch bekommt, wenn man nur ab und zu mal aus hilft!“,brach Ryan energisch das schweigen und funkelte sie an. Sie meinte Enttäuschung in seinen Augen zu sehen, als sie sich traute kurz auf zusehen.
„Wenn du willst, kann das auch Nick erledigen oder David, Jo hätten wir auch noch zur Auswahl!“, versuchte Christin die Situation aufzulockern. Ryan sank leicht in sich zusammen, die Wut verschwand sichtlich. „Warum hast du nichts gesagt?“
Christin sah hin ungläubig an. „Falls es dir nicht aufgefallen ist Ryan, ich mache den Job, den ich NIE in meinem Leben machen wollte. Ich bin nicht Stolz darauf, aber ich mache ihn nun mal!“,sie verschränkte die Arme und lies Enttäuschung in ihrer Stimme erklingen. Ryan kam näher und setzte sich auf einen der Stühle. „Warum machst du ihn dann? Wenn du nicht stolz darauf bist?“,fragte er und lehnte sich in dem Stuhl zurück.
„Ich brauchte Ablenkung. Ich wusste nicht mehr weiter und habe mich in Jo´s Hände begeben.“, erklärte sie und setzte sich auf den anderen Stuhl neben Ryan.
„Ich wusste nicht das du es überlebt hast!“,sagte er klein laut und sah auf ihren Schreibtisch.
„Du warst ja auch auf einmal verschwunden!“
„Eins zu Null für dich! Dann habe ich ja schon mal gute Chancen das ich bleibe kann!“,er zwinkerte ihr zu und lehnte sich im Stuhl nach vorne.
„Witzig!“,sie tat es ihm nach und lehnte sich ebenfalls nach vorne. Ihre Hände waren nicht weit voneinander entfernt. Sie spürte ein kribbeln in der Hand und wollte die von Ryan berühren. Das klopfen an der Tür hielt sie davon ab.
„Ja!“,schrie Christin der Tür entgegen. Mary Gia betrat den Raum und sah Christin verlegen an, als sie Ryan neben ihr sitzen sah.
„Bitte?“,kam ihr Christin entgegen.
„Es tut mir Leid sie stören zu müssen, aber ihr Vater möchte sie gerne sprechen!“
„Jetzt?“,fragte Christin empört und sah zu Ryan.
„Er möchte sie sofort sprechen!“,erklärte Mary Gia ihr. Christin lies den Kopf hängen.
„Geh schon!“, forderte er sie auf.
Christin sah in seine braun-grünen Augen und stand widerwillig auf und folgte Mary Gia.
„Greg ruf Nick oder David an, die sollen mich kurz in meinem Büro bei Ryan vertreten.“,sagte sie beim vorbei gehen zu ihren Sekretär. Er nickte griff zum Telefon. Mit raschen schritten folgte Christin Mary durch die Gänge zu dem Büro ihres Vaters. Mary bremste kurz vor dem Büro von Josef ab und ging einen anderen Gang entlang. Christin ging die letzten Schritt alleine weiter, aber immer noch bestimmt. Josef´s Sekretärin sah über ihre halb Brille Christin scharf an. „Was kann ich ausrichten?“, fragte sie in einem noch etwas schärferen Ton. Christin reagieren nicht drauf und ging einfach in das Büro ihres Vaters. Er saß an seinem Schreibtisch verschränkte die Arme, als er seine Tochter rein kommen sah.
„Setzt dich bitte Christin!“,bat er. Doch Christin blieb wie angewurzelt an der Tür stehen. Mit einem Nicken akzeptierte Josef das und löste seine Arme, lehnte sie auf den Schreibtisch und rutschte mit dem Stuhl etwas näher ran.
„Ist Ryan gerade in deinem Büro?“,fragte er skeptisch.
Nun war Christin es, die ihre Arme verschränkte und ihn schief ansah. „Ja Jo, er sitzt in meinem Büro und nein, ich hab es ihm noch nicht gesagt!“,nahm sie ihm den Wind aus den Segeln.
Josef überlegte kurz und guckte auf seinen Schreibtisch. „Ich habe Madison gebeten, mir nochmal seine kompletten Unterlagen zu besorgen!“
Christin´s Blick wurde unsicherer. „Du konntest ihn doch nie Leiden, warum willst du ihn dann jetzt so freudig einstellen?“,platze es aus ihr heraus.
Josef sah sie erschrocken an, damit hatte er nicht gerechnet. „Ich weiß das du dich geändert hast, ich weiß das du jetzt ein besseres Leben führst. Vielleicht nicht ganz so, wie es mir für dich vorgestellt habe, aber zu 80% ! Ich weiß, das du jetzt stolzer bist eine Johnson zu sein und das du jetzt professionell denkst!“,beendete er sein Plädoyer und kam um seinen Schreibtisch herum.
„Träume können auch platzen!“,sagte sie scharf und verlies das Büro wieder. Auf den Weg in ihr Büro flammten alte Gedanken Züge in ihr auf, sie wollte das Büro verlassen und sich treiben lassen. Doch das würde gegen das verstoßen, was sie sich selbst geschworen hatte. Aber die Situation hat sich ja geändert, versuchte sie sich ein zu reden. Stur ging sie an Gregory vorbei in ihr Büro. Nick hatte sich hinter ihren Schreibtisch gesetzt und die Füße auf die Tischplatte gelegt. Sie verdrehte die Augen und kam auf den Schreibtisch zu.
„Hey CJ, was hältst du heute Abend von Pizza und ´ner netten Runde?“,er zog seine Augenbrauen hoch und lacht. Irritierte sah sie ihn an. „Ich bin mir nicht sicher, worauf du hinaus willst.“
„Na essen! Du, Ryan, David ich und die Pizza!“
Christin musste schmunzeln und sah zu Ryan. „Jo möchte dich gerne einstellen. Ohne das ganze drum herum. Er hat mit deinem Chef geredet und ist der Meinung, das du unentbehrlich für ihn bist!“
Ryan staunte nicht schlecht, er war baff. „Wau, damit habe ich jetzt nicht gerechnet.“,er sah zu Nick rüber.
„Glückwunsch!“
„Nimm die Füße von meinem Schreibtisch!“,zischte Christin ihren Bruder an.
„Uuuuhhhhhh!“,entgegneten ihr beide.
„Sorry das ich störe aber Mrs. Long ist da!“,mischte sich Gregory ein, der auf einmal in der Tür stand. Alle drei sahen zur Tür und musterte ihn.
„Danke Greg...Sie kann gleich reinkommen, es dauert nur noch ein paar Minuten.“,entschuldigte sich Christin und widmete sich wieder Ryan und ihren Bruder. Ryan wollte gerade aufstehen und das Büro verlassen.
„Hey Ryan, wie wäre es heute Abend mit Pizza? Oder Kino?“,fragte Christin ihn spontan.
Er drehte sich um und lächelte sie an. „Gerne! Nur du und ich?“
Sie lächelte. „Du sagst noch Bescheid wann?“,fragte er sie aus. Christin nickte und Ryan verlies mit einem großen Grinsen ihr Büro.
„Nick du kannst jetzt auch gehen!“,teilte sie ihm mit und drehte sich zu ihm um.
„Ich glaub das nicht!“,geschockt schwang er seine Füße vom Tisch und sprang auf.
„Du und Ryan alleine mit einer Pizza....und was ist mit mir?“,fauchte er sie an.
„Bestell dir eine nach hause!“,sie tippte ihm auf die Brust und scheuchte ihn von ihrem Schreibtisch weg. „Von mir aus auch eine Frau.“,fügte sie hinzu und lies sich in ihre Stuhl fallen. Beleidigt stampfte Nick aus ihrem Büro und Mrs. Long trat hinein. Es war ein langes Gespräch mit Mrs. Long und als Christin endlich fertig war, rief sie Ryan an und machte mit ihm eine Uhrzeit sowie einen Ort aus an dem sie sich heute Abend treffen wollten. Danach machte Christin sich wieder an die Arbeit, konnte sich aber nicht wirklich darauf konzentrieren. Der Tag zog sich wie Kaugummi, doch als sie nach hause gehen konnte, war sie froh darüber.
Zu hause machte sie sich fertig und rief Jack an.
„Was gibt es neuen an der Taylor/Johnson Front?“,wollte Jack gleich wissen.
„Na ja, ich habe mir das alles anders vorgestellt. Er war geschockt, wütend und doch eben Ryan. Aber ich glaube nicht das es je wieder so wird wie vor all dem!“
„Oh man, Honey ich dachte Gott hätte Gnade mit dir!“
„Ich gehe gleich was mit Ryan trinken und über alte Zeiten reden, mal gucken was raus kommt!“ „Also hat Gott doch keine Pause eingelegt!“,witzelte Jack und lachte laut durch den Hörer.
„Jo soll aber nichts davon erfahren!“,sagte Christin barsch und hoffte das Jack die Anspielung verstand. „Brichst du aus?“,der ernste Ton in seiner Stimme war nicht zu überhören.
„Nein. Aber ich glaube, das der richtige Schlüssel da ist!“
„Bist du sicher, das du in dein altes Ich zurück fallen möchtest?“,fragte er skeptisch.
„Es wäre schön, dann würdest du mal Glücklich sein und wieder mehr lachen, ich hoffe sehr das du mir morgen beim Frühstück alles genau erzählst!“
Christin stimmte ihm zu und machte mit ihm eine Uhrzeit aus, an der sie sich morgen früh im CHUCKS treffen würden.
Nach dem sie aufgelegt hatte, machte sie sich auf den Weg zu dem Treffpunkt. Sie war zwar zu früh dran, aber das passte ihr gerade. Wenig später kam Ryan um die Ecke, sie strahlten sich gegenseitig an. Gefühle Stiegen in beiden wieder hoch, unsicher und verlegen standen sie sich gegenüber.
Sie schlenderten die Straßen entlang und suchten sich eine nette kleine Pizzeria aus in der sie sich an einen der leeren Tische setzten. Sie bestellten was zu trinken und zu essen, gleich darauf fingen sie an über alte Zeiten zu reden.
„Es tut mir Leid, das ich dich einfach so alleine gelassen habe.“,fing Ryan an.
„Jeder fragte mich wo du seit, doch konnte ich niemandem diese Frage beantworten, da ich sie mir selber Tag für Tag stellte.“,sagte sie verlegen und nahm einen Schluck aus ihrem Glas.
„Ich hätte mit dir darüber reden sollen!“,sah er ein und biss von seiner Pizza ab.
„Warum bist du gegangen?“,Christin stelle die frage, die er all die Jahre fürchtetet und auf die sie all die Jahre eine Antwort suchte.
Verlegen sah Ryan auf seinen Teller und schob seine Pizza hin und her. „Ich habe ein Stipendium bei der NYU bekommen und das wollte ich mir nicht entgehen lassen.“,versuchte er zu erklären. „Du wolltest früher nicht einmal für zwei Wochen nach San Francisco zu deinem Onkel. Aber dann für vier Jahre nach New York?“,sie schüttelte den Kopf und nahm einen großes bissen von ihrer Pizza. „Erwischt!“,Ryan hob seine Hände, er ergab sich freiwillig. Christin schmunzelte.
„Jo hat im Krankenhaus ein paar heftige Sachen gesagt und mir wurde klar, das wenn wir beide weiter zusammen sind, es zwischen dir und Jo nur um so schwerer wird. Also habe ich meine sieben Sachen gepackt und bin nach New York gegangen!“
Sie sah ihn traurig an, dann wurde ihr Blick klarer. „Seid wann hörst du denn auf Jo?“
Ryan fixierte sie mit seinem blick. „Du weißt nicht was er gesagt hat.“
Sie wusste wie sie diesen Blick zu deuten hatte und lies es darauf beruhen.
„Wie bist du zu Johnson Corp. gekommen?“,fragte sie um das Thema zu wechseln. Ryan lachte und sah sie mit einem Strahlen an. „Nun, ich habe mich zum Spaß beworben und dachte nicht daran, das ich die Firma je von innen sehen würde.“, er hielt kurz inne und sammelte seine Gedanken.
„Doch dann bekam ich einen Anruf und schon war ich als Boten junge unterwegs, nach und nach arbeitete ich mich nach oben.“
„Nicht schlecht und so wie es scheint hast du deinen Job auch richtig gut gemacht!“,sie lachten beide. Es war fast wie früher, sie merkten nicht wie schnell die Zeit an ihnen vorbei lief. Sie lachten den ganzen Abend und verloren sich in der Vergangenheit. Christin fühlte sich nach langem wieder wohl in ihrer Haut. Die Unterhaltung der beiden hielt die ganze Nacht, es war halb sieben als Ryan auf die Uhr sah. Christin sah ebenfalls auf die Uhr und schwang sich vom Stuhl hoch.
„Ich muss nach hause, mich umziehen und dann arbeiten!“,sie packte ihre Tasche und wollte gehen. „Du bist wie Jo geworden!“,Ryan stand ebenfalls auf.
„Erschreckend nicht?“,lachte Christin.
„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich mir sorgen machen. Aber ich hoffe, das du bald wieder die Kurve bekommst.“,sie gingen nach draußen. Christin lächelte ihn an und sie gingen ruhig weiter zu ihrer Wohnung. Vor de Tür angekommen spielte Christin mit ihren Schlüsseln und sah verlegen zu Ryan hoch.
„Willst du noch mit rauf kommen?“,fragte sie zögernd.
„Gerne!“, antwortete er und kam näher. Sie schloss die Tür auf und sie Stiegen die Treppen nach oben. An der Tür oben angekommen, war Ryan ziemlich außer Atem.
„Hast du keinen Fahrstuhl?“,fragte er keuchend.
„Doch!“,sie drehte sich zu ihm um und lachte. In der Wohnung kündigte das blinken vom Anrufbeantworter Nachrichten an. Christin warf ihren Schlüssel auf den Esstisch und drückte den Knopf ihrer Mailbox und lauschte der Nachricht.
>Erst neue Nachricht-Gestern-21:00Uhr....Hey Chris, morgen kannst du dir frei nehmen, ich habe mit Nick und David gesprochen, ist nicht viel zu tun.....viel Spaß heute....
Tag der Veröffentlichung: 14.08.2011
Alle Rechte vorbehalten