AM RANDE
Es war ein lichtdurchfluteter Tag, dieser 13.6.09. Fast war es so, als habe das Afrika-Festval im Rheinpark zu Köln den Sommer herbei gelockt. Es war heiß. Ein vorwitziger und neckischer Wind streifte wie ein Kobold über die Haut der Besucher, fuhr unter Stoff und Tücher, wirbelte durch Schmuck, Windspiele und Traumfänger.
Aus dem Laub der Bäume im Park flirrte das Licht. Kleine Geister spukten im Geäst. Fast, wenn man lauschte, konnte man ihr helles Kichern vernehmen.
Von der Bühne her wehte Musik zu mir herüber, aber dem Klang afrikanischen Trommeln in meiner Nähe konnte ich mich nicht entziehen. Schon zuckten Hüften, Gelenke und Knochen wie von ganz allein dazu im Takt. Am Rande des kleinen Platzes zwischen den Zelten spielten Kinder. Erwachsene hatten es sich auf der Wiese oder im Schatten der Bäume gemütlich gemacht. Die heitere Gelassenheit eines Sommertages schwebte über allem.
Nebenan unter den hohen Bäumen spannten sich Seile. Hier tummelten sich Kinder, die sich an der Hand von Eltern oder festhaltend am Seil im Stelzenlaufen übten.
Bäume wurden zum Klettern benutzt.
Große bunte Tücher mit afrikanischen Motiven hingen als Abgrenzung zum Markttreiben zwischen den Bäumen. So konnten Stelzenläufer und Kletterer ungestört trainiern
MARKTTREIBEN
kleine figuren
versunken in ihrer welt
tragen geschichte
An vielen Ständen des farbstarken Marktes schien es zu kriechen und zu krauchen: Schlangen, Eidechsen, Schildkröten und anderes Getier aus Stoff schwirrten verschlungen und bunt in den Körben durcheinander.
Meine Tochter fand Gefallen an einer kleinen grünen Schildkröte. Dafür reichte das Taschengeld gerade noch.
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Die beiden Bilder hingen einträchtig nebeneinander - die Frau und der bärtige Mann. Jedes auf seine Weise ausdrucksstark und versunken in einer für mich fremden Welt.
Was mag dem Mann vom Bild auf der nächsten Seit wohl gerade durch den Kopf gehen. Ob er sich über den ganzen Tand in Körben wundert, der sich um ihn herum präsentiert? >>>
Unter diesem Schirm lässt es sich gut verweilen. Die Farbe dämpft das Licht ohne ihm sein Leuchten zu nehmen. Feine, filigrane Muster und Spitze am Rand zieren sein Haupt
Seltsam, dachte der stille Mann, als er die robenartigen Gewänder sah, seltsam, dass sie auf rosigen Atrappen hängen, wo sie sonst doch würdig dunkelhäutige Schönheiten kleiden.
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Tücher, immer wieder Tücher und Schals mit Mustern , in schönen Farben, vielfältig und bunt. Wie gemacht zum Schmücken, Schützen, zum Drapieren und Bekleiden.
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Korbwaren
Das Blau erinnert mich ans Meer, Ziegelbraun an die Wüste, in der Ecke vom Teller am Rand, angedeutete Tänzer. Ich höre die Trommeln. Zusammen farb-und ausdrucksstark wie ein Symbol für Afrika.
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immer am Rhein entlang, wo im Wasser Lichtfunken und am Strand die Enten im Abendlicht spielen.
Texte: Foto und Text: Angelika Röhrig
Tag der Veröffentlichung: 15.06.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Den Besuchern des 5.MitAfrika-Festivals vom 12.6-14.6.09 im Rheinpark zu Köln
http://www.festival-mitafrika.com/Home.html