Biografie Friedrich und Freddy Schnoor
Guten Tag
Mein Name ist Freddy (Friedrich-Karl) Schnoor; geb1938, in Hamburg ; Ich versuche auf diesem Weg die Erinnerung an meinen Vater wachzuhalten.
Mien Vadder weer Friedrich Schnoor, ut Hamborg geb.14.02.1879 gest.25.06.1966; in Hamborg
he weer plattdütscher Rezitator (Vordragskünstler) un plattdütscher Schriftsteller, unner sien pseudonym "Fiete Lüttenhus" hett he ok schreeven un in verschiedene Zeitungen hett he siene Geschichten un Riemels veröffentlicht.
Seit ein paar Jahren versuche ich die hinterlassenen Unterlagen meines Vaters, das meiste handschriftlich in Sütterlin, abzuschreiben und in e-Büchern zu veröffentlichen.
Im zweiten Weltkrieg wurde mein Vater als Werkspolizist im Krümmel (Dynamitwerk) zwangsverpflichtet, da er für die Front schon zu alt war. Wir zogen dann nach Lauenburg/ Elbe. Da meine Mutter mit mir (Frauen mit Kleinkindern) aus Hamburg 1942 wegen der Angriffe evakuiert wurde. Wir kamen dort auf etlichen Umwegen schließlich in einem der ältesten Häuser, (In seinem Gedicht „ Mien Lütte Kot“, hat er es verewigt) in der Hamburgerstr. 58 unter. Wir haben die Angriffe auf Hamburg aus der Ferne beobachten können bis schließlich auch Lauenburg angegriffen wurde. In unserer Wohnung beherbergten wir zuerst viele Flüchlinge aus dem Osten, unter ihnen auch Soldaten die bei uns versteckt wurden da sie desertiert waren und mit Erschießung rechnen mußten wenn sie entdeckt wurden. Da wir nach dem Krieg kaum etwas zum Essen hatten und Steckrüben in allen Variationen unser Hauptnahrungsmittel war, konnte ich als Kind nicht verstehen warum ich Hunger schieben mußte und wir trotzdem so viele „Mitesser“ hatten. Im Nachhinein war ich auch ein wenig stolz auf meine Eltern, sie hatten sich ja auch der Gefahr der Entdeckung ausgesetzt. Ich durfte darum auch nicht darüber sprechen wie meine Mutter das geschafft hat weiß ich nicht denn in der Schule wurden wir sogar danach gefragt.
In den fünfziger Jahren hatte mein Vater das Glück jede Woche in der Lauenburgischen Landeszeitung unter seinem Pseudonym „Fiete Lüttenhus“ Geschichten zu veröffentlichen. Darum spielen viele seiner Geschichten auch im Lauenburgischen, die ich in diesen e-Büchern größtenteils gesammelt habe. Ich habe mir gedacht besser spät als nie. Ich habe sehr viele der plattdeutschen Gedichte meines Vaters ins Hochdeutsche übersetzt und in den Büchern Plattdeutsch lernen, leicht gemacht veröffentlicht. Evtl. ist ja auch das Plattdeutsche von meinem Vater bei Ihnen von Interesse?
Die Lauenburger Zeitung schreibt am 13. Februar 1954 zum 75.Geburtstag von
Friedrich Schnoor:
Am heutigen Sonntag,den 14.Februar 1954, feiert der in Hamburg geborene,
seit 1943 in Lauenburg wohnende plattdeutsche Rezitator Friedrich Schnoor
seinen 75. Geburtstag.
Man sieht ihm sein hohes Alter nicht an und in der Unterhaltung gar
offenbart sich eine geistige Beweglichkeit und Aufgeschlossenheit, die in
Erstaunen versetzt.
Dem Plattdeutschen mit Leib und Seele verfallen - könnte man dem heutigen
Jubilar ins Lebensbuch schreiben.
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Die kleine Kate, Min lütte Kot
in der Hamburger Str.58
Mien lütte Kot
Mien Hüsing is man`n lütte Kot,
Süht ut so recht verfolln.
Ganz windscheew steiht se an de Strot,
As kunn se kuum sick holln.
Poorhunnert Johr is se woll olt
Uns`lütte scheewe Kot.
Un is in`nWinter se ok kolt,
Wi bargt uns woll to Not.
Woll Mennigeen geiht d`ran vörbi,
Un süht dat Huus so stohn,
Un seggt „Is doch een Glück vör di,
Dat du dor nich sast woh`n.“
Jo, jo, de Lüüd,de hebbt woll recht,
Wenn se so snacken doht,
Doch süht dat ut ok noch so slecht,
För mi is`d dusend god.
Ick bün jo Een von ole Ort,
Keen ut de nee`e Tid,
Heff stets dat Ole tru bewohrt,
Un so is dat ok hüt.
Süht se von buten ut ok grod
As wenn`s tosomenföllt,
Von binne`n ober is mien Kot
För mi mien ganze Welt.
Wenn`d obends störm`n deit und weiht,
Smeuk ick mien Piep in Roh.
Denn plegt wi de Gemütlichkeit
Mit Kinner un mit Froo.
Fiete Lüttenhus is Friedrich Schnoor
Kommentaare: Marlou Lessing
Fiete Lüttenhus ehrt Klaus Groth: Riemel un Anekdoten
An´n 24. April 2019 is de 200 te Bortsdag vun Klaus Groth
Friedrich Schnoor (1879 — 1966) — sien Schrieversnaam weer Fiete Lüttenhus — hett op Platt Gedichten un Geschichten schreven un reziteert. Sien Söhn Freddy Schnoor hett uns en ganz Koppel Texten ut sien Vadders Nalaat tostüürt. Hier wiest wi Texten, de he to Ehren vun Klaus Groth (1819 — 1899) schreven hett: en Festriemel to Groth sien 100. Bortsdag un stückerwat heitere Anekdoten, de Schnoor op Hooch opschreven hett; wi hebbt ehr in Platt bröcht.
Schnoor hett Klaus Groth sien Leevdaag verehrt. He schrifft dorto op Hoochdüütsch:
Klaus Groth gehört neben Fritz Reuter, John Brinckman, Johann Meyer, Johann Hinrich Fehrs und Ferdinand Krüger zu den größten Dichtern niederdeutscher Zunge und ist neben Reuter der hervorragenste plattdeutsche Dichter und der Schöpfer des berühmten Werkes “Quickborn“, welches neben Reuters Meisterwerken einen Ehrenplatz in der Weltliteratur einnimmt und welchem unsere alte plattdeutsche Muttersprache ihre Erhaltung und ihr Fortleben mit zu verdanken hat.
Klaus Groth war Ehrendoktor und Professor der Sprachwissenschaften und Germanistik der Universität Kiel, er wurde am 24. April 1819 als Sohn eines Müllers in Heide in Holstein geboren und amtierte vor seinem Studium als einfacher Dorfschullehrer; am 1.Juni 1899, kurz nach seinem 80jährigen Geburtstage, starb er, an Ruhm und Ehren reich, in seinem Heime am Schwanenweg in Kiel.
Friedrich Schnoor
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Klaus Groth wiest op all Biller Pokerface.
Mimik weer nich sien starke Siet.
Klaus Groth
Tau den'n plattdütschen Oltmeister sin'n
hunnertjöhrigen Geburtsdag an'n 24. April 1919
Wo de Nurdsee brust an den'n Holstenstrand,
Wo de Minschenslag knurrig un marschig dat Land,
Dor würst du eenst buren, Klaus Groth.
Wo karnig de Sprak un irnst dat Gebläut,
Wo noch Leiw tau de Heimat un deip dat Gemeut,
Würst tagen du up un würst grot.
As de Dän noch hus' in de dütschen Lann'
Un dütsch tau sien all güll för een Schann',
Wirst du uns een Retter in Not.
As uns' Muddersprak dat an't Läwen sull gahn
Un de plattdütsche Eek wull keen Knuppens mihr slahn,
Dor greuws du din'n Quickborn, den'n Sod.
De Bom, schien hei ok all olmig un drög,
Du bröchs em tau'n Läwen dörch flietige Pläg;
Hei wür bleuhn un wür stark un wür grot.
Sin Kron reckt hei stolt un wied öwert Land,
Von de Nurdsee bit an den'n Ostseestrand,
Un in sien Schatt'n dor drömt'sick mal gaud.
In sien Telgens hürt man de Nachtigall sing'n
So seut dauht ehr Leider tau Hadden uns drig'n,
Un ut den'n Born, dor drinkt wie uns Maut.
Von de Barg'n tau't Meer, wied, wied in de Runn',
Läws du wieder, Klaus Groth, in plattdütschen Munn,
Büst du ok all mannig Johr dot.
Uns' Muddersprak läwt! Nich vergäws wier dien Meuhn,
Un as wi ward de Nohwelt an dien Wark sick freun,
Denn dien Quickborn bliwt frisch un de Eek bliwt greun
För ümmer, för ümmer, Klaus Groth.
Friedrich Schnoor 1919
Ut „Modersprak", „Zeitschrift für Niederdeutsche Kunst
und Literatur“. Herausgeber Dr. Wischer, Kiel
Vergnööglichs över Klaus Groth
De Port
Uns' Quickborn-Dichter harr bannig Vermaak doran, dat sien Dichtungen nich bloots bi de belesen Lü vun Bildung Anklang funnen, sünnen mehr noch bi de eenfachen plattdüütschen Landlü. Sie gröttste Wunsch weer, dat sien Leder in den Volksmund övergahn muchen; denn he wuss man to good, wat dormit för plattdüütsche Aart un Spraak wunnen weer. Mitünner lees he sien egen Gedichten bi de Lü vör un frei sik, wenn se Indruck möken.
Man nich jümmers stött he op Verstahn. Eensdags lees he en öllerhaftigen Buurn sien Gedicht "Min Port" ut sien letzt Johr vör, dat vull depes Föhlen is:
Min Port
De Port is noch dar, geit apen un to,
ok knarrt un jankt un klappt se as do.
Dar gung’n, de mi leef weern, ut un in:
De Fru, de Kinner, Verwandte un Frünn.
Wa oft, wenn se klapp, dat ik dacht: Wat nu?
So keem en Gesicht, dat ik reep: Dat büst du!
In’n Sünnschin weer’t, Sünnschin op de Böm,
Sünnschin opt Gesicht, opt Gras un de Blöm,
Sünnschin int Hart — so keem’t in de Port,
so gung’t in un ut, Dag an Dag, jümmer fort.
Dar keem wul Regen un Snee mitmank,
dat weih, dat de Port in de Angeln jank,
dat baller un klapp, ik reep all binn:
Süh dar! Wa schön! Kum man in! Kum rin!
* * *
Allmählich keem’t — do gung Een ut de Port,
darhin gung de Weg, un nu weer Se fort.
Ja, rut weer se kam’, torügg keem se nich,
un mi — mi leepen de Thran’n vunt Gesicht.
De Sünn schien wedder, de Blöm de blöhn,
de Summer weer dar, un de Böm warn grön,
ik hör de Port, wa se klappt un knarrt —
de Sünnschin kumt mi nich wedder int Hart.
* * *
Denn weer’t en Anner — ok He gung fort,
hoch weer he wussen hier achter de Port.
Dat Nest ward to lütt, de Vagel ward flügg,
he geit in den Welt, he winkt noch torügg:
Ade! ade!
Un de Port, de knarrt,
Un ik sitt dar mit min eensam Hart.
* * *
So ward se still un stiller, min Port,
all, wat mi leef, geit rut un blift fort.
Bekannte to vel, jümmer weniger Frünn,
un endlich bliv ik alleen hier binn.
Un wenn de Port toletzt mal knarrt,
denn is’t, wenn man mi rutdregen ward.
Un denn vaer en Annern geit se as nu,
un he röppt to en anner, wenn se geit: Dat büst du!
Un de hier plant hett un sett de Port,
em drogen se rut an en stillen Ort.
In düt Gedicht erinnert sik de Dichter an allens, wat he in sien Huus in Kiel beleev, all, de dör de Poort rin- un rutgüngen, weern in sien Gedanken, ok de, de nich wedderkemen — Frünnen, Bekannte, sien Fru, as se rutdragen wöör, sien Söhn, as he in de wiede Welt güng. He denkt ok doran, wenn för em de Poort to'n letzten Maal knarren warrt. —— As de Dichter fertig leest harr un dat Book toklapp, fröög he den Buurn, de nipp tohöört harr un en Gesicht möök, as güng em dat an't Hart — he fröög em also, wat he dorto meen, un wunnerwark nich slecht över de Anter. De Buur weer en ordentliche Mann, de dat nich afkunn, wenn en Dör knarren dä; un he meen man bloots: "Wenn Se Ehr Port man smeert harrn, Herr Perfesser, denn harrn se gornich op den'n Gedanken kamen kunnt, so'n Gedicht to schrieben!"
De Hexameter
Eensdags güngen Emanuel Geibel un Klaus Groth in't Düsternbrooker Holt bi Kiel spazeern un harrn sik in de Wull, wat de plattdüütsche Spraak ok op klassische Versfööt gahn kunn. Groth sä, dat kunn se, Geibel avers betwievel dat un meen, Hexameter (dat klassische Versmaat vun de greeksche epische Dichtung) un Distichonen (Duppelversen ut en Hexameter un en Pentameter) leten sik op Platt nich maken. Jüst as se doröver togang weern, keem en Swiensdriever mit en Koppel Swien bilang un weer mächtig dull achter en Ever her, de nich pareern wull. He reep:
„Will dat Swien, dat verdammtige Beest, nich wedder torüchkam'n,
krieg ick em wedder tofat, hau ick em een mit de Pietsch!“
En perfekte Hexameter! Klaus Groth applaudeer luud, as he den holsteinischen Kollegen vun de olen homerischen Sauharders in so klassische Wies schamfeern höör, un Geibel müss togeven, dat he Unrecht harr.
De Vörlesen
De Kieler Universität harr Groth, em un sik sülvst to ehren, in ehrn Lehrkörper opnahmen un to'n Professor maakt. Dorüm stunn siet Johr un Dag op dat Swatte Brett vun de Universität ok en Vörlesen vun Groth ankünnigt. Dat Thema weer, een un all Johr: „Lessing und seine Zeit.“ Un dor stunn dorbi: „Persönliche Anmeldung von 2-3 Uhr nachmittags.“
Dat dat glieks klor is, düsse Vörlesen hett Groth nienich hollen. Keem dat mal vör, dat en Student em besöök, denn woor he in sien "Kajüte" föhrt (wat Groth sien Arbeitsstuuv weer), un de Herr Perfesser verkloor em denn fründlich, dat de Vörlesen dütmaal leider utfulln müss, wieldat sik sünst noch keen anner anmellt harr. — Dat wiern noch schöne ole Tieden!
Eensdags wull nu en Koppel Studenten den Perfesser op de Proov stelln, funnen sik nameddags twüschen Klock 2 un 3 mit 12 Mann hooch bi em in un wulln de Vörlesen över „Lessing und seine Zeit“ belegen. — Groth stunn prachtvull groot vör de Studenten, harr den Kopp en beten nüült, keek mit sien helle Holstenoogen liekut un sä mit Humor: „Ein Komplott, meine Herren. Seien Sie ehrlich und gestehen Sie, dass „Lessing und seine Zeit“ Ihnen ganz egal ist, dann will auch ich ehrlich sein und Ihnen gestehen, dass auch mir „Lessing und seine Zeit“ ganz egal ist. Sie wollten ja auch garnicht, meine Herren, den alten Professor hören, Sie wollten sich ja bloß den alten Dichter ansehn. Na, und wenn ich nun jedem von Ihnen die Hand gebe und Sie später Ihren Kindern erzählen können, der alte Klaus Groth hat mir die Hand gegeben, so lassen Sie es damit genug sein.“ So sä he, geev richtig jeden de Hand, un batz stunnen de Herren Studenten al wedder buten vör de Dör.
Friedrich Schnoor, Lauenburg/Elbe,
opschreven 1948
Hoochdüütsche Autograph vun de Groth-Anekdoten vun Friedrich Schnoor.
Hier wiest wi twee sommerlich Riemels. De Johanninacht, de Mittsommernacht, weer fröher een vun de wichtigsten "magischen Daag" in't Johr. Al Goethe seggt:
Johannis-Feuer sei unverwehrt,
Die Freude nie verloren!
Besen werden immer stumpf gekehrt
und Jungens immer geboren.
In den Riemel geiht dat ehrder unheimlich-dramaatsch to. — De twete Riemel is rein hööglich un stammt vun 1906, as de Biller vun de Druckutgaav mit ehrn reinen Jugendstil ok wiest.
Johanninacht
Düster de Heben, de Wind geiht sacht,
Von'n Kirchtorm sleit dat Mitternacht.
Bi een Graff Latern'schien un Ruscheln,
Man heurt keen' n Luut, blot lieses Muscheln.
Dree Kerls mit Schüffeln, Gräbers un Hoken
Arbeit' för dull, keen Wort ward sproken.
Johannisnacht is't, un een ole Geschicht
Vertellt, dat dor, wo dit Graff nu liggt,
Vör Tieden, as de Krieg mol weer,
Een'n groten Schatz man hier greuw in de Eer,
Un de em wull heben, müß still un sacht
Sick hooln em in de Johanninacht.
Se arbeit un sweet un groowt un steekt to,
De Klutens von Eer, de fleugt man so,
Se ibert sick aff un spoot sick för dull,
Sünst is de Tied rum, un de Klock sleit vull!
Op eens brickt den'n Een de Hokensteel aff,
Un luut heurt man't ropen, wiet öber dat Graf:
"Verflucht!" —
Dor lücht een Blitz! — De Wind huult luut,
Bi'd Graff is dat still, dat Licht is ut. —
Blot de Moon, as he ut de Wulken rutkropen,
Hett dree Kerls belücht, de de Slag hett dropen.
Still liegt se all dree, — un in ole Pracht
Sweewt öber ehr lies'de Johanninacht.
Friedrich Schnoor
De Fohrt no Quell'ntol.
In'n Sommer, wenn dat grön,
Mit'n „Plattdütschen Vereen“
Son lütt Vergnögungsfohrt
So recht no plattdütsch Ort,
Datt is, as all woll weet,
'n wohre Hattensfröd,
Denn dann geiht dat – op Ehr
Ganz lustig her.
Plattdütsche sünd bekannt
Dorför in'd ganze Land,
As ümmer urfidel
Mit'n sangesfreid'ge Kehl,
De, wo's sick hennbewegt,
Blot Lust un Frohsinn plegt,
Doch nie to wied et driewt,
Gemütlich bliewt.
Jo dat weet woll jedereen,
Wi vun'n „Plattdütschen Vereen“,
Komt wi mol in'd Gröne rut,
Sünd een poppenlustig Krut,
Tom Spoßen ümmer opgelegt,
Jede Fohrt de is uns recht,
Unse Frün'n blot nenn' wi dot
All' de Humor verstoht.
Op'n Sünndagnomiddag,
Genau op'n Glockenslag,
Denn komt mit ehrn Dom'n
De Plattdütschen tosom'n,
Een jeder fien in Wix,
Mit Strohhot, Sünndagsbüx,
De Dom'n in'n wittes Kleed
Un Sommerhööt.
Denn hüt sall'd, ach wie schön!
Rutgohn in'd frische Grön,
No de Rodenbeker Flur,
Wo man snackt plattdütsch nur,
Wo Dickmelk söt un frisch
Un Buurnbrod op'n Disch,
Rotbackig jede Deern,
flachsköppig Göörn.
Recht so stattlich op de Stroot
Stoht all de Gespanne proht,
De denn' Klub mit Mann un Muus
Leifig bring'n wölt vun Huus
Proppt wie Hering bobenopp
Sitt bald alle Kopp an Kopp,
Un ehr man sick noch verwohrt,
Geiht denn los de Fohrt.
Man eben ut'n Dohr
Is all's all in'n Flohr,
Man stimmt mit Allemann
Ganz kräftig een'n an.
Erst singt man rührend schön
„Auf Hamburgs Wohlergehn“,
Un gliek dorop - o weh!
„De Sluderee“.
Hett dormit op man hört,
Ward erst de Stimm'n mol smeert,
Dann geiht mit frischem Mot
Henndol op „Lott is dot“.
Tom Sluß kumt, week wie Smold,
De Leeder wunnerhold
„Son ganze lüttje Froo“
Un „Pasters Koh“.
Foto Anke Nissen
Alle neeslang mutt denn mol
Eener vun'n Wogen dohl,
Den'n de Hoot to aller Freid'
Recht in'n deepe Pfütz rinnweiht,
Grod is man in'n vullsten Draff,
Löppt op'nmol n' Rad noch aff.-
So komt endlich Allemann
Denn nu in'n Quell'ntol an.
Grod is to Stell man kom'n
Mokt erst mol alltosom'n,
Weil'd duppelt smeckt so schön,
'n Tabledoh in'n Freen,
De Bröd mit Kees un Wust
Verswind', dat man son Lust,
De Froonslüd swört, ach hott!
Op'n Kaffeepott.
Dor ober'n Beeker Beer
De Mannslüd ümmer mehr
As so'n Ort flau Gedränk
Möt's gau mal no de Schänk
Un erstmol 'n Lütten nehm'n
Doch weil'd tom affgewöhn'n,
Kipp's gliek, no plattdütsch Ort
'n poor öber Bord.
Hebbt sick all no Hattenslust
Düchtig stärkt un ok verpust,
Geiht dorop mit heitern Sinn
Recht in'd frische Grön herrin,
Schoornwies' mokt man Tour
Nu dörch Wisch un Wald un Flur,
Plückt as dull sick beide Fühs
Voll
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Kommentaare: Marlou Lessing ; Friedrich Schnoor
Bildmaterialien: Marlou Lessing ; Freddy Schnoor oder Angabe unter dem Bild
Cover: Freddy Schnoor eig. Foto
Lektorat: Freddy Schnoor
Tag der Veröffentlichung: 13.12.2018
ISBN: 978-3-7438-9046-6
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
In düt Book sünd ünnerscheedlich Warken vun mien Vadder, den Dichter Fiete Lüttenhus, tosamendragen, bebillert un mit inleiten Wöör vun Marlou Lessing, so as se op de Websiet-plattpartu.de - rutkamen sünd --Düt Book widme ick Marlou , ohn eehr todohn harr ick vör Johrn all dat afschrieben vun de in Sütterlin verfooten Ünnerloogen vun mienen Vadder Friedrich Schnoor lang opgeben, ober Marlou hett mi Moot mookt dat wieder to mooken. - Dank Di vun Hadden Marlou! - Freddy. - Am Ende des Buches Briefe an meinen Vater von Martin Blumenberg und bisher noch unveröffentlichte Gedichte und Geschichten meines Vaters. - Freddy Schnoor - Hamburg / 2019