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Leseprobe

Kim Langthon

 

Ostern auf der Berghütte

 

~ Gay Erotic Romance ~

 

 

 

 

 

Was bisher geschah …

 

Nils hatte sich kurz vor Weihnachten in eine einsame Hütte in den Bergen zurückgezogen, weil er den Zustand seines jüngeren Bruders Benjamin, der an Leukämie erkrankt war, nicht mehr ertragen konnte.

In einer stürmischen Nacht wird ihm der attraktive Tom in die Hütte geweht, der leichtsinnig Skifahren war. Zwischen den beiden geht es schnell heiß her, doch unerwartet kommen auch Gefühle ins Spiel. Tom drängt Nils, seinen kleinen Bruder wenigstens im Krankenhaus anzurufen, damit er sich keine Sorgen macht.

Dann verbringen die beiden ein heißes Weihnachtsfest …

Tom

 

Wir stampfen nun schon seit 10 Minuten den Berg hoch, und ich merke, dass ich die Fitness in letzter Zeit arg vernachlässigt habe. Nils läuft vor mir und trägt wie ich einen schweren Wanderrucksack. Das Teil ist so groß, dass ich mich nicht mal damit trösten kann, auf seinen knackigen Hintern zu starren. Die Riemen des Rucksacks schneiden mir in die Schultern.

Eigentlich war das ja anders geplant und der Jeep sollte uns bis hoch zur Berghütte bringen. Aber an einer Stelle war der Weg so ausgespült durch einen Bergbach, dass der Jeep nicht weiter konnte. Wir mussten also unsere gesamten Vorräte und Sachen auf den Rücken packen und nun laufen wir.

Überhaupt war das alles anders geplant - ganz anders. Nachdem wir uns zu Weihnachten in der Berghütte kennen gelernt haben, war es eine coole Idee, doch Ostern auch hier oben zu verbringen. Eine einsame Hütte in den Bergen - und für uns beide allein. Wie wir uns da die Zeit vertreiben … naja, da hatte ich schon genug Ideen. Geile Ideen - zum Beispiel Nils vor dem Kaminofen richtig schön durchvögeln. Okay, ist jetzt noch nicht so kreativ. Anderer Versuch - ich bringe ihm Frühstück ans Bett, heiße Schokolade, die mag er, und aufgebackene Croissants. Nachdem wir lachend gefrühstückt haben, gehe ich auf die Suche nach den Krümeln, am besten mit meiner Zunge. Die Reste der Schokolade könnte man dann auch noch sehr schön einbauen.

Während ich so träume, achte ich natürlich nicht auf den Weg und stolpere prompt über eine Wurzel. Nils dreht sich nicht mal zu mir um, als er „Alles klar?“ fragt. Grummelnd laufe ich weiter. Der Grund für meine Verärgerung ist uns schon ein ganzes Stück voraus gelaufen. Ja - Nils hielt es für eine gute Idee, auf den letzten Drücker noch Benjamin mitzunehmen, seinen kleinen Bruder. Ja klar, Benjamin war schwer krank, und erholt sich nur langsam. Okay, die Bergluft und die Ruhe werden ihm sicher gut tun. Aber trotzdem - das hier sollte unser Urlaub werden, unsere gemeinsame Zeit.

Natürlich darf Benjamin auch nicht schwer tragen und hat nur einen kleinen Rucksack, während wir seine Sachen mit auf dem Rücken schleppen. Kein Wunder, dass er da schon weiter ist. Ricky springt bellend um ihn herum. Jetzt dreht Benjamin sich um und winkt uns zu. Er ist 15 und dafür noch nicht besonders groß und ziemlich dünn, das kommt noch von dem, was er durchgemacht hat. Seine Haare wachsen langsam nach und er ist ein hübscher Bengel. Also er wird wirklich mal ein attraktiver Typ werden. Ist es schlimm, das vom Bruder des Freundes zu denken? Naja, jedenfalls sind die Ärzte mit seinen Werten sehr zufrieden, die Leukämie ist im Griff. Aber es wird noch etwas dauern, bis Benjamin weiß, ob die Krankheit wirklich und endgültig besiegt ist.

Nils winkt seinem Bruder zurück und geht einen Schritt schneller. Wir stapfen durch den Wald, zwischen den Bäumen liegt noch Schnee. Es ist einfach kälter hier oben. Benjamin wartet auf uns, bis wir zu ihm aufgeschlossen haben und strahlt uns an. „Toll hier!“

Naja, wenn er meint. Endlich endet der Wald und wir treten hinaus auf die Alm. Hier scheint die Sonne und Schnee liegt nur in einigen schattigen Ecken. Weit hinten sieht man die Berghütte zwischen den Tannen stehen - das ist noch ein ganzes Stück. Ich stöhne innerlich, lasse mir aber nichts anmerken.

Auf der Wiese blühen überall Krokusse und die Berge rundum sind schneebedeckt. Ja, sieht schon schön aus. Ich hätte aber nicht gedacht, dass es noch so kalt ist. Meine Jacke ist zu dünn - ich hasse es, dass Nils damit Recht behalten hat. Er ist immer so praktisch und vernünftig, hat aber keine Ahnung von Stil.

Wir gehen also weiter und Benjamin ist bald wieder ein ganzes Stück voraus. Ricky läuft immer aufgeregter zwischen uns hin und her. Der hat wenigstens noch überschüssige Energie. Der schwarz-weiße Australian Sheperd ist eigentlich Benjamins Hund, war aber mit in der Berghütte, als ich Nils kennengelernt habe.

„Geht’s?“ Nils dreht sich zu mir um. „Soll ich dir was abnehmen?“

„Passt schon.“ Ich schnaube abfällig.

„Herrlich hier, oder?“ Nils deutet auf Alm und Berge. Ich brumme vor mich hin. Nils lacht leise, dann nimmt er meine Hand. Es fühlt sich gar nicht schlecht an, aber ist eigentlich erst das zweite Mal, dass wir das machen. Nils wohnt in München und ich in Nürnberg. Das ist eigentlich keine weite Entfernung, aber Nils kümmert sich sehr um Benjamin, verbringt viel Zeit mit ihm, und Benjamin ist oft am Wochenende bei ihm. Und ich hab meinen Job, der mich ganz schön einspannt. Also sehen wir uns viel zu selten.

Aber wie könnte ich eifersüchtig auf Benjamin sein, er war schließlich krank. Daran erinnert mich Nils auch immer, wenn ich sauer bin, weil er nicht zu mir kommen kann.

Endlich erreichen wir die Berghütte, Nils schließt auf und wir treten ein. Es ist alles noch so, wie ich es in Erinnerung habe. Der kleine Raum mit dem Kaminofen, vor dem wir am Heiligen Abend …, die kleine Küche und die Treppe nach oben.

„Also, ich schlafe auf der Couch“, sagt Benjamin und wirft sich auf selbige. „Ihr könnt das Bett oben haben, Jungs.“ Er zwinkert uns zu.

Das ist ja ganz nett gemeint, aber - die kleine Hütte hat nur offene Räume, die Treppe führt nach oben in ein Schlafzimmer ohne Tür. Und da liegt ein entscheidendes Problem. Schließlich wollte ich Nils jede Nacht durchnehmen. Und er ist dabei verdammt nochmal nicht leise. Ich auch nicht. Wenig begeistert beginne ich meinen Rucksack auszupacken.

Als ich gerade die Vorräte in der kleinen Speisekammer aufstapele, drängt sich plötzlich jemand hinter mich und schließt die Tür. Nils legt die Arme um mich und küsst mich in den Nacken.

„So geil, dass wir wieder hier sind“, flüstert er.

„Ja, wenn nicht …“ Das mit dem geil sein ist so eine Sache.

Nils leckt über die Seite meines Halses und züngelt hinter meinem Ohrläppchen. Verdammter Bastard, er weiß

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 17.03.2017
ISBN: 978-3-7438-0342-8

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