Japanische Küche
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Traditionelle Rezepte aus dem Land der aufgehenden Sonne
Inkl. Ramen Kochbuch
Hideo Matsumoto
1. Auflage
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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Die asiatische Küche ist bei vielen westlichen Kulturen heiß beliebt. Das ist auch nicht verwunderlich. Die zahlreichen Köstlichkeiten aus Fernost sind neu, gesund und sehr lecker. Sie haben inzwischen sogar Pizza, Pasta, Döner und Co. den Rang abgelaufen. Die Gründe dafür liegen ganz klar auf der Hand. Die kulinarische Vielfalt Asiens besticht durch frisches Fleisch, leckeren Fisch, knackige Gemüsesorten, schmackhafte Nudeln sowie einer Vielzahl an exotischen Gewürzen. Wer kann dazu schon nein sagen? Neben den mannigfaltigen Zutaten trägt auch die einfache Zubereitungsart massiv zum Hype der asiatischen Küche bei.
Diese ist im Regelfall schonend, fettarm und die Gerichte sind schnell und einfach zuzubereiten. Mit den exotischen Gerichten kann man ohne viel Aufwand Freunde und Familie an einen Tisch bringen und mit einem köstlichen Mahl verwöhnen. Der Trend zur asiatischen Küche ist allgegenwärtig. Er begegnet dir im Supermarkt deines Vertrauens, auf der Speisekarte zahlreicher asiatischer Restaurants oder in deinem Stadtbild. Nahezu jede kleinere und größere Stadt hat heutzutage mindestens einen Asia-Shop, indem du die wichtigsten japanischen Lebensmittel sowie die jeweiligen Küchenutensilien kaufen kannst.
Aber asiatische Küche ist nicht gleich asiatische Küche. Asien ist vor allem für seine kulinarische Vielfalt bekannt und ein Manifest an Gerüchen und Geschmäckern. Der Kontinent ist bekannt für seine kulinarische Vielfalt. Ein jedes der jeweiligen Länder hat seine eigenen Gerichte sowie seine eigene Esskultur. Ein regelrechter Genuss für die Augen, den Gaumen und den Geist. Neben den exotischen Leckereien Chinas, Indiens und Thailands genießt auch die Küche Japans immer mehr Zuläufe. Die Gaumenfreuden aus dem Land des Lächelns sind aktuell auf dem Vormarsch. Insbesondere Sushi und Ramen versüßen so manche Mittagspause oder lassen die Freude auf das Abendessen nach Feierabend von Minute zu Minute wachsen. Die japanische Küche ist ein Paradies für Genießer und Feinschmecker. Sie schafft es wie kaum eine zweite, Tradition und Moderne miteinander zu verbinden.
Wer gutes und köstliches Essen schätzt und auf hohe Qualität sowie frische Zutaten Wert legt, der kommt an der japanischen Küche nicht vorbei. Japan zieht weltweit Millionen Feinschmecker in seinen Bann. Tendenz steigend! Neben Mangas, Animes, Kendo oder Karate gewinnt auch die japanische Küche immer mehr Einfluss. Insbesondere die traditionellen japanischen Speisen wie Sushi, Ramen oder Misosuppe haben aufgrund ihres appetitlichen Erscheinungsbildes in Kombination mit ihrem unvergleichlichen Geschmack eine Erfolgsgeschichte rund um den Globus angetreten. Wer es gerne authentisch mag, der greift beim Essen ganz stilecht zu Essstäbchen.
Ungeachtet des enormen Booms ist die japanische Koch- und Esskultur kein Kind unserer Zeit. Im Gegenteil! Sie kann auf eine jahrtausendealte Tradition zurückblicken. Was für dich als Europäer fremd, exotisch und faszinierend erscheint, gehört im Land des Lächelns bereits seit Generationen zum Alltag. Wok, Stäbchen und Fisch sind eng mit Japan verbunden. Das Charakteristische an der japanischen Küche ist, dass sie sich nur selten irgendwelchen Fremdeinflüssen unterworfen hat. Die Mehrheit der von uns als delikat empfundene Basiszutaten stammt aus dem eigenen Land. Verwiesen sei hierbei explizit auf Fisch, Meeresfrüchte, Algen und Reis. Auch Tofu oder Miso dürfen bei keiner typisch japanischen Mahlzeit fehlen. Sie sorgen für den unvergleichlichen und unverwechselbaren Geschmack.
Du willst deine Freude und Begeisterung für Japan auch in deiner Küche ausleben und deine Lieben einmal mit einem original japanischen Gericht verwöhnen? Worauf wartest du dann noch! Dieses Buch wird dir dabei ein treuer Begleiter sein. Zusätzlich zu einem informativen Theorieteil findest du eine Vielzahl an köstlichen japanischen Gerichten für dein Frühstück, Mittag- oder Abendessen. Ein jedes davon ist lecker, leicht, bekömmlich und lässt sich ohne viel Zeit und Geld zubereiten. Selbst ein Neuling in der Küche kann ohne Komplikationen ein schmackhaftes japanisches Menü zaubern. Die Struktur der jeweiligen Rezepte ist einfach und detailliert beschrieben. Zusätzlich zu der Auflistung der Zutaten und der präzisen Anleitung findest du eine hilfreiche Tabelle mit den jeweiligen Nährwerten. Die angegebenen Kalorien, Kohlenhydrate, Proteine und Fette beziehen sich auf 1 Portion. Für die Zutaten musst du nicht extra nach Japan reisen. Sie lassen sich im Regelfall in jedem Supermarkt oder Asia-Laden kaufen. Schau` auch du über deinen Tellerrand hinaus und erweitere deinen kulinarischen Horizont. Die japanische Küche wird auch dich in ihren Bann ziehen.
Wer Großes will, muss zuerst das Kleine tun
(Japanisches Sprichwort)
Bevor du dich näher mit der interessanten und zugleich geschmackvollen japanischen Küche beschäftigst, ist es ratsam sich bereits im Vorfeld etwas mit dem Land selbst zu auseinanderzusetzen. Im Folgenden versorgen wir dich mit ein paar allgemeinen Informationen über Japan.
Geografie:
Die Japaner selbst nennen ihre Heimat Nihon oder Nippon. Das Land ist geografisch im Osten Asiens angesiedelt und besitzt eine Bevölkerungszahl von 127.333.002 bei einer Gesamtfläche von 377.835 km². Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 337 pro km². Aus genau diesem Grund ist der Inselstaat eines der bevölkerungsreichsten Länder der Welt. Die Hauptstadt von Japan ist Tokio. In der Metropole leben über 8 Millionen Menschen.
Japan liegt im Pazifik mit Grenzen an Russland, Nord- und Südkorea, Taiwan und China. Das Land besteht außerdem aus über 6.500 einzelnen Inseln und ist somit der viertgrößte Inselstaat der Welt. Die größten Inseln Japans sind Hokkaido, Honshu, Kyushu und Shikoku.
Klimatische Bedingungen:
Aufgrund seiner geografischen Lage sind in Japan alle klimatischen Bedingungen vorherrschend. Die Sommer sind häufig sehr warm und feucht und die Winter kalt mit viel Schnee. Während der Frühlings- und Herbstmonate herrscht ein angenehmes und gemäßigtes Klima. Bei den jeweiligen klimatischen Bedingungen spielt natürlich auch die jeweilige Region eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Hinsichtlich des Wetters gibt es auch in Japan Extremsituationen. Hier sind explizit die Taifune zwischen dem Frühling und dem Sommer zu erwähnen. Während dieser Zeit ziehen starke Wirbelstürme vom Pazifik her über das Land. Ebenfalls in den Sommermonaten kommt es zu heftigen Niederschlägen. Im Juni und Juli regnet es in Japan am meisten. Touristen wird von daher empfohlen, das Land im Frühjahr oder im Herbst zu besuchen.
Natur:
Die Inseln Japans bestehen zu 80 % aus Gebirgen und Bergwäldern. Der höchste Berg Japans ist der Fujiyama. Hierbei handelt es sich um einen 3776 m großen Vulkan auf der Insel Honshu. Neben den Bergen kennzeichnen auch zahlreiche Tiefländer, Küstenebenen und Gewässer das Bild Japans.
Religion:
In Japan kommen viele Religionen zusammen. Die Mehrheit der Japaner ist allerdings dem Shintoismus (Naturreligion) oder dem Buddhismus zugehörig.
Sprache:
Die Amtssprache in Japan ist japanisch. Diese untergliedert sich in eine Vielzahl von regionalen Varianten und Dialekten. Im Hinblick auf die Schrift orientiert sich Japan an den chinesischen Schriftzeichen.
Industrie und Wirtschaft:
Japan ist einer der größten Wirtschaftsnationen weltweit. Sie kommt direkt hinter der führenden Wirtschaftsmacht USA. Auch im Hinblick auf die Industrie ist Japan führend. Insbesondere im Bereich Elektrotechnik und Unterhaltungselektronik steht Japan ganz oben an der Spitze. Aber auch im Bereich Werkzeug-, Fahrzeug und Schiffbau sind die japanischen Erzeugnisse tonangebend.
Kultur:
Obgleich Japan eine moderne Nation und ein industrieller Vorreiter ist, spielt der Aspekt der Kultur und der Tradition in Japan eine zentrale Rolle. Er begegnet einem nahezu überall im Alltagsgeschehen. Hier sind vor allem die Keramiken, die Literatur und die Dichtkunst zu nennen. Aber auch die Samurai, die Gärten und Pflege der Grünanlagen sowie die Koch- und Esskultur des Landes sind für die Japaner besonders wichtig. Insbesondere die Teezeremonie durch traditionelle Geishas ist noch in vereinzelten Teehäusern existent.
Jeder kennt es, jeder liebt es … die Rede ist von Sushi und Ramen. Die kleinen, aber feinen Gaumenfreuden aus der japanischen Küche sind heutzutage in aller Munde. Sie sind gesund, haben wenig Kalorien und sind ein geschmackliches Highlight. Die Trend-Küche Japans kann allerdings auf eine jahrhundertealte Koch- und Esskultur zurückblicken. Die UNESCO erklärte die japanische Küche im Dezember 2013 zum materiellen Weltkulturerbe. Ein Großteil dieses kulturellen Erbes ist bis in die heutige Zeit existent. Die japanische Küche lebt nach wie vor von ihren Grundpfeilern Frische, Geschmack sowie regionale und saisonale Zutaten.
Darüber hinaus lassen sich appetitlichen japanischen Gerichte auf ganz unterschiedliche Arten und Weisen zubereiten. Hier sind explizit das Grillen, Dämpfen, Garen oder Frittieren zu nennen. Eine jede Herangehensweise zaubert eine neue geschmackliche Facette und unterstreicht das in Japan perfektionierte Zusammenspiel der Zutaten. Dabei haben die Japaner nur sehr wenige Basiszutaten. Die Mehrheit der Rezepte basiert auf Reis, Gemüse, Nudeln sowie rohem Fisch oder Fleisch. Das macht sie allerdings nicht weniger lecker und wandlungsfähig.
Die Anfänge der populären japanischen Küche und Esskultur lassen sich auf ungefähr 550 nach Christus zurückdatieren. Die ersten kulinarischen Einflüsse kamen aus China und Korea. Sie manifestierten sich in einer Konzentration auf Gemüse, Sojabohnen sowie die daraus gewonnene Miso-Paste. Die Grundnahrungsmittel wurden im Regelfall selbst gefangen oder angebaut. Hierzu zählte in erster Linie Reis, Yams, Hirse oder Fisch. Auf Fleisch wurde in den Anfängen größtenteils verzichtet. Die Ursachen hierfür lassen sich auf die buddhistischen Strömungen in Japan zurückführen.
Aber nicht nur bei Speisen, sondern auch bei den Getränken beriefen sich die Japaner auf Zutaten aus dem eigenen Anbau. Verwiesen sei hierbei explizit auf Sake und Mirin. Auch das Aufkommen der Reisschälchen sowie der ersten Essstäbchen lässt sich auf dieses Zeitfenster zurückdatieren. Für das buddhistisch geprägte Japan nach wie vor keine Seltenheit.
Erst mit der Ankunft der Portugiesen in der Mitte des 16. Jahrhunderts erlebte die Küche Japans eine westliche Prägung. Deutliche Anzeichen dieses Wandels waren das Aufkommen von Fleischgerichten sowie die ersten süßen Kuchen und Nachspeisen. Auch die mit Japan verknüpfte Teezeremonie lässt sich auf einen westlichen Einfluss zurückführen.
Während der sogenannten Edo-Zeit ab dem 17. Jahrhundert isolierte sich Japan vom Rest der Welt. Dies hatte auch Auswirkungen auf die japanische Küche. Statt neuer Zutaten und fremdländischer Anregungen bedachten sich die Japaner auf ihre kulinarischen Wurzeln. Die traditionellen japanischen Gerichte und Rezepte erlebten eine Renaissance. Fleisch blieb allerdings weiterhin existent. Insbesondere Rind und Schwein waren in der japanischen Küche angekommen. Während dieses Zeitfensters entstand das heute so begehrte Sushi mit all seinen schmackhaften Varianten und Variationen.
Erst im frühen 20. Jahrhundert nahm der kulturelle und kulinarische Austausch zwischen Japan und der Welt wieder Fahrt auf. Das Land erlebte eine neue Ära der Technologie und des Fortschritts. Mit der zunehmenden Urbanisierung wurden auch die sogenannten Bento-Boxen immer populärer. Sie bestanden aus nur wenigen Zutaten. Das machte sie allerdings nicht weniger lecker. Die Nahrungsmittel wurden in kleinen Portionen liebevoll angerichtet und konnten problemlos als nahrhafter Snack während der Mittagspause gegessen werden.
Die heutige japanische Küche orientiert sich stark an der Jahreszeit sowie den Zutaten der jeweiligen Region. Zu Beginn des Kapitels haben wir bereits angesprochen, dass sich die japanische Küche in traditionelle und westlich orientierte Gerichte untergliedert. Man spricht hierbei von Washoku114 (traditionell) und Yoshuko115 (fremdländisch). Heute sind diese Übergänge nahezu fließend. Wer allerdings das echte Japan auf seinem Teller erleben möchte, der tendiert eher zu den authentischen Speisen der Inselnation.
Neben dem Essen selbst legen die Japaner aber auch sehr viel Wert auf die richtige Präsentation der Köstlichkeiten. Im Gegensatz zu europäischen Ländern werden in Japan die Speisen nicht nacheinander serviert. Vorspeise, Hauptgang und Nachtisch werden gleichzeitig auf dem Tisch verteilt. Auch die Präsentation auf einem einzigen Teller gibt es in der traditionellen japanischen Küche nicht. Im Gegenteil! Die jeweiligen Zutaten werden unterschiedlich zubereitet, in kleine Schälchen gefüllt und auf dem Tisch verteilt. So kann sich jeder Gast bedienen. Auf diese Art und Weise wird der Familiensinn und das Miteinander gestärkt.
„DasAuge isst mit“! Dieses Sprichwort ist wohl jedem Feinschmeckervertraut. Es bedeutet, dass ein Gericht nicht nur geschmacklich,sondern auch optisch überzeugen soll. Hinter diesem Spruchverbirgt sich allerdings auch eine perfekte Beschreibung derjapanischen Küche. Ein Blick in die Töpfe, Schälchenund Tische der Japaner führt vor Augen, dass das Anrichten unddie Zubereitung der jeweiligen Bestandteile ihresgleichen suchen.Hier ist neben dem Geschmack auch das optische Erscheinungsbild desEssens von zentraler Relevanz.
DasAussehen der Gerichte steht ganz klar mit im Fokus. Aus diesem Grundwird um die Präsentation der Speisen eine regelrechte Kunstbetrieben. Für dich als Westeuropäer grenzt das Ganze aneine Zeremonie. Ein japanischer Koch behält beim Anrichtenseiner Speisen stets die Jahreszeiten im Hinterkopf. Auch dasZusammenspiel von Portionen, Farben und Geschirr muss eine perfekteHarmonie ergeben und den Grundpfeilern der Schlichtheit und Eleganzentsprechen. Das wunderschöne Ergebnis regt den Appetit an undmacht Lust auf mehr.
Größe:
ÜberfüllteTeller sucht man hier vergeblich. Die japanische Küche kennt nurkleine (aber dafür mehrere) Portionen. Diese werden kunstvoll inunterschiedlichen Schälchen angerichtet und gleichzeitig auf demTisch verteilt. Traditionelle japanische Restaurants folgen nochheute diesem Beispiel. Lediglich in den westlichen Nationen wird eineUntergliederung in Vorspeise, Hauptgericht und Nachspeisevorgenommen. Durch die kleinen Portionen isst man weniger undlangsamer. Dies wirkt sich positiv auf die Gesundheit und das Gewichtaus. Gegessen wird im Regelfall mit sogenannten Essstäbchen. Duals Europäer darfst bei den ersten Versuchen allerdingsselbstverständlich zum Besteck greifen.
Farben:
Inder japanischen Küche spielen bei der Präsentation vontraditionellen Speisen die Farben eine wichtige Rolle. Hierbeihandelt es sich namentlich um weiß, schwarz, rot, grün undgelb. Diese werden kontrastreich, aber dennoch ästhetisch angeordnet,sodass ein buntes Farbenspiel auf dem Tisch entsteht. Als Zutaten fürdiese wunderschöne Komposition dienen Thunfisch, Reis,Sojabohnen oder Rettich. Die jeweiligen Farben sollen dieJahreszeiten widerspiegeln. Auch hier isst das Auge mit. Diewunderschöne Kombination der Farben lässt einem das Wasserim Mund zusammenlaufen.
Zutaten:
Die gereichten Zutaten sindstets saisonal und regional. Die klassischen japanischen Rezeptebestehen nicht nur aus kleinen Portionen, sondern auch aus wenigenZutaten. Im Regelfall werden 1 Hauptgericht und 4 Beilagen gereicht.Im Mittelpunkt steht entweder Suppe oder Reis. Die Japaner nennen dasichiju sanai1. Die primäre Zutat wird alsshusai2 und die weiteren Elemente als fukufukusai3betitelt. Eine jede dieser Zutaten muss anders zubereitet werden. Diegängigen Zubereitungsarten sind Kochen, Fermentieren, Dämpfen,Frittieren und Braten. Auf diese Art und Weise wird die japanischeKüche nie langweilig. Die gereichten Delikatessen sind stetsabwechslungsreich und bestechen durch immer neue und unterschiedlicheGeschmacksnuancen. Ein Feuerwerk für die Sinne.
Schneidetechnik:
Durchdie angewandte Schneidetechnik werden regelrechte Kunstwerkeerschaffen. So erinnern beispielsweise die gereichten Zutaten optischan geometrische Formen, Figuren oder sogar Blüten. DieSchnitttechnik ist ein Autogramm des Kochs. Je besser und kunstvollerdas Fleisch oder das Gemüse geschnitten sind, desto begabter istder jeweilige Koch.
Optik:
Diejapanische Küche ist immer eine kulinarische Reise wert. Diedargebotenen Köstlichkeiten sind nicht nur für den Gaumenein Genuss. Durch ihre optische Darbietung sind die jeweiligenSpeisen auch eine Freude für die Augen und ein Gewinn fürden Geist. Das Gericht soll den Gast beglücken, ihm Vergnügenbereiten und seine Seele nähren. Mit Erfolg! Die Kunst derjapanischen Kost wird auch dich begeistern.
Duhast deine Liebe zur japanischen Küche entdeckt? Perfekt! Keinerkann es dir verübeln, denn dem Geschmack, dem Geruch und derOptik einer japanischen Speise kann man sich nur schwer entziehen.Für die ersten Gehversuche in die japanische Kochkunst benötigstdu, neben den erforderlichen Zutaten, auch spezielleKüchenutensilien. Mit Essstäbchen allein ist es nichtgetan. Im Folgenden möchten wir dir einen kurzen Überblicküber die typischen Utensilien aus der japanischen Kücheliefern.
JapanischesMesser (Hôcho):
Wiewichtig die Relevanz der beherrschten Schnittkunst eines jeden Kochsin Japan ist, haben wir bereits besprochen. Aus genau diesem Grundist das Messer aus der japanischen Kochkultur auch nicht wegzudenkenund darf auch heute noch in keiner japanischen Küche fehlen.Wenn du dich der japanischen Kochkunst zuwenden möchtest,benötigst du auf jeden Fall ein sogenanntes Hôcho4.Hierbei handelt es sich um ein Messer mit einem Holzgriff inKombination mit einer Klinge aus Karbon-Stahl. Alternativ kannbesagte Klinge auch aus Keramik oder rostfreiem Stahl bestehen. Nebendem Hôcho gibt es in Japan auch noch das deba5(dreieckiges, scharfes Messer), das yanagiba6(langes Messer), das usuba7(quadratisches Messer) sowie das santoku8(Allzweckmesser). Ein jedes dieserMesser hat seine Daseinsberechtigung und wird für dieZubereitung unterschiedlicher Speisen verwendet.
Schneidebrett(Manaita):
Damit dudie gewünschten Zutaten auch schneiden kannst, benötigst duein Schneidebrett. Japanische Köche raten dir diesbezüglichzu einem Manaita9.Hierbei handelt es sich um ein Schneidebrett aus Zypressenholz.
Stäbchen(Saibashi):
InJapan isst man ganz traditionell mit Stäbchen. Auch diewestliche Kultur hat die Essstäbchen für sich entdeckt. DieKoch- und Essutensilien sind ungefähr 30 cm lang und könnenaus verschiedenen Materialien gefertigt sein. Sehr begehrt sind dabeiHolz oder Bambus. Die sogenannten Saibashi10können zum Kochen, sowie zum Essen verwendet werden. Sie könnendir beim Eier Schlagen, Braten und Frittieren gute Dienste leisten.Im Anschluss daran kannst du dein Gericht mit diesen Stäbchenverzehren.
Reiskocher:
Eineder Grundzutaten der japanischen Küche ist Reis. Er spielt beivielen Gerichten eine zentrale Rolle. Für die Zubereitung vonReis empfiehlt sich ein Reiskocher.
Spatel(Shamoji):
Mitder Zubereitung von Reis in einem Reiskocher ist es noch nicht getan.Du benötigst auch einen Spatel zum Vermengen und Anrichten.Dieser Spatel heißt bei den Japanern Shamoji11.Er ist im Regelfall aus Bambus oder Plastik gefertigt.
Suppenkelle(Koshiki):
Nichtnur Reis, sondern auch Suppe ist ein zentraler Bestandteil derjapanischen Küche. Verwiesen sei hierbei explizit auf dieMisosuppe. Mit einer japanischen Suppenkelle (Koshiki12)kannst du dich selbst einmal an einer Misosuppe versuchen.
OmelettPfanne (Tamagoyaki):
Dasjapanische Bento13hat einen regelrechten Siegeszug um die ganze Welt angetreten. Auchin unserer westlichen Welt ist es angekommen. Bei Bento handelt essich um kleinere Speisen und Gerichte, welche in einer speziellen Boxangerichtet werden. Sie sind mit Lunch Boxen vergleichbar. Einwichtiger Bestandteil der Bento-Boxen ist das Omelett. Dieses wird ineiner Omelett-Pfanne (Tamagoyaki14)zubereitet. Das Omelett ist auch auf dem Frühstückstischein Genuss. Insbesondere im Alltagsstress profitiert man von denBento-Boxen. Sie erlauben eine leckere und zugleich gesundeMittagspause.
Reibe(Oroshiki):
Inder japanischen Küche wird sehr viel mit Ingwer oder Knoblauchgearbeitet. Deshalb sollte es auch bei dir vorrätig sein. Eszaubert einen Hauch von Schärfe und Exotik in dein Mittag- oderAbendessen. Wenn du für dein japanisches Gericht Ingwer,Knoblauch oder Ähnliches zerkleinern möchtest, kann direine japanische Reibe (Oroshiki15)gute Dienste leisten. Sie ist sehr viel präziser als einehandelsübliche Reibe.
BambusDampfgarer (Mushiki):
Inder japanischen Küche wird sehr gerne saisonales und regionalesGemüse gereicht. Dieses wird vor dem Verzehr in einem BambusDampfgarer (Mushiki16)gegart. Durch diese Herangehensweise bleiben Optik, Geschmack undInhaltsstoffe erhalten. Ein Fest für alle Sinne. Der Appetitwird durch die Optik angeregt.
Bambuskorb:(Takezaru)
Wenndu deinen Zutaten (beispielsweise deinem Gemüse) Wasserentziehen möchtest, kannst du es in einen sogenannten Takezaru17geben. Hierbei handelt es sich um einen flachen Bambuskorb, der denLebensmitteln Feuchtigkeit entzieht.
Reis(Ine):
Reisspielt in Japan eine zentrale Rolle. Die Basiszutat istallgegenwärtig und wird für nahezu jedes Rezept benötigt.Für deine Kochexperimente empfiehlt sich Klebereis. Er istweich, lecker und hat eine klebrige Konsistenz. Damit gelingt dirfast alles. Auf Basmatireis oder sogar Wildreis solltest du auf jedenFall verzichten. Diese Reissorten sind ungeeignet.
Nudeln:
Ebensowichtig wie Reis sind Nudeln. Diese werden im Regelfall in der Suppeals Nudelsuppe serviert. Begehrte japanische Nudeln sind Ramen18,Soba19(Buchweizennudeln) und Udon20(Weizennudeln).
Tofu:
Esmuss nicht immer Fleisch oder Fisch sein. Das dir bekannte Tofu wirdin der japanischen Küche seit der Edo-Zeit vermehrt eingesetzt.Das Produkt aus geronnener Sojamilch kann auf unterschiedliche Artenund Weisen zubereitet werden. Insbesondere als Bestandteil in einerMisosuppe tritt Tofu häufig in Erscheinung.
Sojasoße(Shōyu21):
AuchSojasoße sollte sich unbedingt in deinem Vorratsschrankbefinden. Es gibt sie in hell und in dunkel. Für welche du dichentscheidest, ist ganz allein von dir, deinem Geschmack und demjeweiligen Gericht abhängig. Die dunkle Variante ist etwasintensiver im Geschmack und wird häufig zu Fisch oder Fleischgereicht. Die helle Sojasoße hingegen eignet sich hervorragendfür Nudelsuppen. Wichtig ist lediglich, dass du beim Kauf nachder japanischen Sojasoße greifst. Diese ist nicht ganz sosalzig und dickflüssig wie die Sojasoßen aus China.
Miso-Paste:
Miso-Pasteeignet sich hervorragend zum Würzen von Speisen. Insbesondere inder Miso-Suppe ist die Paste aus gegorenen Sojabohnen heißbegehrt. Der Markt für asiatische Lebensmittel hatunterschiedliche Miso-Pasten im Sortiment.
Reisessig(Su):
Wenndu auf traditionell japanische Art Gemüse einlegen oder den Reisfür ein Sushi vorbeireiten möchtest, kommst du an einemjapanischen Reisessig nicht vorbei. Dieser wird in der LandesspracheSu22genannt.
Sesamöl(Goma Abura):
JapanischesSesamöl (Goma Abura23)ist kein Muss. Wenn du allerdings dieasiatische Küche liebst und deinem Reis oder deinen Nudeln gerneeinen Hauch Fernost verleihen möchtest, dann kannst du imSupermarkt oder im Asia-Laden gerne zu diesem Produkt greifen.
Sesam(Goma):
DasAuge isst ja bekanntlich mit. Zur Abrundung vieler japanischerSpeisen empfiehlt sich etwas gerösteter Sesam – auchGoma24genannt. Diesen kann man auch zur geschmacklichen Optimierung vonDressings verwenden.
Wasabi:
Schönscharf! Wasabi wird häufig zum Würzen japanischer Gerichteverwendet. Hierbei handelt es sich um einen scharfen Meerrettich, derentweder als Pasten- oder Pulverform in Erscheinung tritt.
Dashi-Brühe:
Beider Dashi-Brühe25handelt es sich, wie der Namebereits vermuten lässt, um eine Brühe zur Veredlungjapanischer Gerichte. Sie ist am ehesten mit der dir vertrautenGemüse- oder Hühnerbrühe vergleichbar. Am bestenschmeckt die Brühe zu Fisch oder Seetang.
Bonitoflocken(Katsuobushi26):
Bonitoflockenstammen vom Bonitofisch. Sie dienen in erster Linie zur Zubereitungder Dashi-Brühe. Des Weiteren kann man mit den Flocken auchOmelett, Tofu oder Pfannkuchen geschmacklich verfeinern.
Konbu-Seetang:
Konbu-Seetangbenötigst du, wenn du eine Dashi-Brühe herstellenmöchtest.
Sake:
Sake27wird auch als „Getränk der Götter“
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 30.03.2021
ISBN: 978-3-7487-7880-6
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