Als Senior in Thailand
Viele, viele nützliche Tipps für ältere Herrschaften und alle anderen, die vom Winter oder von Deutschland genug haben
...
Thailand bietet - immer noch - genug Vorteile, um dort entweder zu überwintern oder seinen Lebensabend zu verbringen. Das ist auch nicht so schwierig wie mancher denkt. Fast alle Ausländer, die ich in über 30 Jahren in Thailand getroffen habe, haben diesen Schritt nicht bereut; viele haben mir gesagt, daß das die beste Entscheidung war, die sie je getroffen haben.
Weil aber aller Anfang schwer ist und es Überwindung braucht, habe ich hier die wichtigsten Ratschläge und Tipps zusammengestellt, die Ihnen diesen Schritt erleichtern werden. Sie werden sehen, damit ist es leichter als gedacht und Sie sind Ihren Vorstellungen eines angenehmen Lebensabends bereits sehr viel näher als Sie glauben.
Bangkok im Winter 2023/24
Danksagung für Unterstützung:
Jan Wintgen, der mir überhaupt erst die Anregung für diesen Ratgeber gab, und Franz Stephan (†), der mir große Teile des Manuskripts lektoriert hat,- ihnen, und allen, die mir auf die eine oder andere Weise geholfen haben, gilt mein aufrichtiger Dank für ihre Unterstützung.
Web-Präsenz: Hier finden Sie zusätzliche Informationen auf der Webseite zum Buch:
http://senior-in-thailand.de
Alles, was an Interessantem passiert, bis die nächste Ausgabe des Buches erscheint, wird dort vermerkt werden. Und Sie können dazu gerne beitragen!
ISBN: 978-3-7309-8579-3,
achte Auflage, Januar 2024
Vertrieb: BookRix, München
© 2014/2024 by Stefan Modro
Inhaltsverzeichnis:
Vorbemerkung
Dieser Ratgeber ist gedacht als Hilfe für alle, die überlegen, in Thailand zu überwintern oder dort zu leben. Dabei habe ich versucht, alle Themen zu erfassen, die mir wichtig für so eine Entscheidung erscheinen. Sicher hat der eine oder andere Leser noch Aspekte, die ihm persönlich wichtig erscheinen, die aber hier nicht oder nur ungenügend beschrieben werden,- das liegt in der Natur solcher Anleitungen. Die Lösung: schreiben Sie mir!
„Politisch korrektes" Schreiben habe ich bleiben lassen, das war mir schon immer zuwider. Also Gendern, "woke sein" und so (Dazu siehe auch auf der Webseite) . Das Leben ist zu kurz, um sich mit solchem Unsinn herumzuschlagen. Wenn also von dem Interessierten die Rede ist, dann ist damit auch die Interessierte gemeint. Die Mehrzahl derer, die sich mit dem Thema Ausreisen nach Thailand beschäftigen, sind sicherlich Männer. Das soll aber nicht heißen, daß dieser Führer nur für Männer geschrieben wurde. Oder daß Thailand kein Land für Frauen ist. Alle Ratschläge gelten für alle und jedermann, unabhängig von Geschlecht oder partnerschaftlicher Vorliebe... Mit anderen Worten, ich bin nur scheinbar ein Chauvinist beim Schreiben. Das bezieht sich auch auf die Bewohner Thailands. Genaugenommen müßte ich jedes Mal von „Thailänderinnen und Thailändern“ schreiben. Aber ich bin kein Politiker! Also habe ich mich mit mir selbst geeinigt, auf den Begriff „Thai“, für alle!
Ein altes Problem ist die Umschreibung thailändischer Wörter. Ich habe versucht, nicht zu viele Begriffe aus der Thai Sprache in diesem Ratgeber aufzulisten, denn dies ist kein Sprachführer. Manche Sachen sind aber trotzdem sinnvoll zu erwähnen, z. B. im Kapitel Gesundheit. Dann habe ich die Worte so geschrieben, wie ich als Deutscher sie ausspreche. Wo im Englischen vielleicht ein „J“ wie in „John“ stehen würde, habe ich ein „dsch“ benutzt, als Abgrenzung auch gegen ein J wie in „Jahr“. Ich denke, Sie lesen solche Worte einfach so, wie sie da stehen, dann liegen Sie schon richtig.
Ich habe mich bemüht, nicht mehr als notwendig auf Internet-Seiten zu verweisen, aber in einigen Fällen lohnt sich der Besuch der Seiten, und dann habe ich diese Verweise auch aufgeführt. Bestes Beispiel ist das Kapitel zum Thema Sport. Den einen interessieren beispielsweise Einzelheiten zum Thema Schwimmen, den anderen dagegen nur Bogenschießen. Deshalb habe ich mich bemüht, Verweise zu finden, die als Ausgangspunkt für weitergehende, genauere Suchen dienen können. Trotzdem werden Web-Links zunehmend wichtiger und darum sind am Ende unter „Wichtige Kontakte“ noch eine ganze Reihe von „Links“ aufgeführt, denn manche Informationen ändern sich einfach sehr schnell. Viele Links, etwa zu deutschen Vereinen oder Gruppen, aber auch viel andere Kontakte finden Sie z. B. beim Thai-Ticker oder Siam-Info, die Link Adressen weiter unten unter Kontakte.
Aber dieser Ratgeber wäre eine Vergeudung meiner Zeit und Ihres Geldes, wenn ich nur eine lange Liste von Web-Links mit kurzen, verbindenden Texten abliefern würde. Und es gibt auch noch ein Leben diesseits des Internets, darum halte ich es für besser, so weit wie möglich die Informationen hier schwarz auf weiß wiederzugeben. Aber trotzdem, in dieser neuen - inzwischen achten - Ausgabe habe ich mehr Internet-Links und diese dann auch so formatiert, daß man mit dem Anklicken die entsprechende Seite öffnen kann. Sofern man das E-Buch auf einem Gerät liest, das einen Zugang zum Internet und auch einen Webbrowser hat. Bis auf die meisten reinen E-Buch-Lesegeräte ist das auch der Fall, speziell, wenn man das E-Buch auf einem Tablet, einem PC oder einem Smart-Handy liest.
Daneben hatte ich mir überlegt, farbige Bilder einzubauen. Das Problem dabei ist aber, daß dann das E-Buch unheimlich viel Speicherplatz braucht und auch das Versenden ewig langsam läuft. Deshalb mein Vorschlag, daß Sie sich auf der Webseite zum Buch Bilder anschauen können: http://senior-in-thailand.de/bilder/. Nicht so wahnsinnig viele, aber die meisten sind dafür von mir bzw. von Paul Martini (http://senior-in-thailand.de/mehr-bilder). Und weiterhin gibt es auch von anderen Menschen Bilder aus oder über Thailand, und die können besser fotografieren als ich, ehrlich! Im Nittaya.de-Forum gibt es spezielle Folder mit Bildern, die ich nur empfehlen kann. Einschränkung: Man muß sich bei Nittaya anmelden. Geht aber leicht und kostet nichts. Khun Jürg von Thaileben.net hat auch eine ganze Reihe Bilder, hauptsächlich aus dem Nordosten des Landes. Aber auch andere Seiten wie Thai-Ticker und Siam-Info haben eine Menge Photos auf den Webseiten. Was Sie dagegen auf Google-Suchen hin bekommen, ist größtenteils wenig aussagekräftig. Warum? Weil die Bilder von den Top-Suchergebnissen kommen, und die Top-Ergebnisse sind zu oft kommerzielle Seiten. Was nützt Ihnen etwa eine Ansicht von einem schönen Hotel, das aber viel zu teuer und dazu nicht typisch für Thailand ist? Auf Facebook gibt es auch einige Leute, die ganze Bildgalerien eingestellt haben. Zu finden, wenn Sie in Thailand-zentrierten Gruppen Mitglied werden (kostet nichts extra!)
Nebenbei, wenn Sie eine gedruckte Version des „Senior" möchten, das können Sie leicht selbst machen. Schauen Sie mal hier nach: www.senior-in-thailand.de/nicht-gedruckt/ .
Dieser Ratgeber erlaubt Ihnen, einzelne Kapitel oder Punkte herauszupicken, die Sie besonders interessieren, Sie brauchen sich also nicht daran machen, den Text der Reihe nach von vorne bis hinten zu lesen wie einen Roman. Ich habe die Reihenfolge der Kapitel danach angeordnet, wie ich glaube, daß es sinnvoll ist, aber für Sie sind vielleicht andere Gesichtspunkte wichtiger, also lesen Sie in der Reihenfolge, wie es Ihnen passt. Nur zu! Und wenn Sie im Inhaltsverzeichnis auf ein Kapitel oder Unterpunkt klicken, dann sollten Sie direkt zu diesem Abschnitt im E-Buch kommen.
Vielleicht bemerken Sie beim Lesen, daß meine Schilderungen etwas Bangkok-lastig sind. Der einfache Grund: Ich habe die meisten meiner Jahre in Bangkok zugebracht, zuerst als Mitarbeiter von Thai Firmen und danach als Privatier. Aber das soll kein Votum für die Hauptstadt sein, zumal die Größe Bangkoks einen Menschen, der nicht in der Großstadt aufgewachsen ist, schnell überfordern oder überwältigen kann. Und Thailand besteht schließlich aus mehr als nur der Hauptstadt!
Und last not least, wenn ich hier oft zur Vorsicht ermahne, dann ist das NICHT im Sinne von „Vorsicht! Gefährlich!" sondern im Sinne von „Vorsicht, das ist hier anders als gewohnt!" Also keinesfalls ein Bangemachen.
Bangkok, im Winter 2023
Stefan
Zur aktuellen Auflage
Einführung
Klima
Wohnen und Unterkunft
Das Wo und Wie des Wohnens entscheidet ganz wesentlich, ob Sie sich in Thailand wohl fühlen. Und eine ganze Menge Ratgeber und Internet-Seiten reduzieren die Frage des Lebens in Thailand auf das Angebot von Wohnungen und Häusern,- weil sie von der Vermittlung der Objekte leben. Die wollen natürlich nur Ihr bestes, Ihr Geld. Dafür bekommen Sie auch vielleicht eine Wohnung, aber sicherlich kein Haus auf Ihren Namen. Zur Thematik Wohnungs-Eigentum steht weiter unten in diesem Kapitel noch mehr.
Ganz generell können Sie wohnen, wo Sie wollen, es gibt praktisch keine Einschränkung, wo Sie sich aufhalten dürfen, wenn man einmal von militärischem Gelände und Nationalparks absieht.
Erfahrungsgemäß wollen die meisten ans Meer, auch wenn da das Wohnen teurer ist. Immerhin hat Thailand reichlich Küsten und Inseln und die beliebtesten Plätze sind der Großraum Pattaya, Hua Hin/Cha-Am, Phuket, aber auch Inseln wie Koh Samui oder Koh Chang. Die größte deutschsprechende Gemeinde gibt es aber wohl im Raum Pattaya.
Wichtige Punkte zur Beachtung
Egal, ob Sie mieten oder ein Objekt kaufen, es gilt ein paar Punkte zu beachten, um sich hinterher nicht zu ärgern.
* Was und wie hoch sind die Nebenkosten für Wasser, Strom, Müllabfuhr, Sicherheitsdienst, Haustechnik, Parkplatz und ggf. anderes Service-Personal.
* Und wo sind die Zähler für Wasser und Strom und sind die so gesichert, daß niemand auf Ihre Kosten Wasser oder Strom benutzen kann? Und wenn Sie eingezogen sind, laufen die Zähler auch weiter, wenn sie alle Verbraucher ausgeschaltet (z. B. die Hauptsicherung herausgedreht) haben? Hoffentlich nicht!
* Wie ist Ihr neues Zuhause erreichbar? Was nützt Ihnen ein wunderschönes Haus oder eine Wohnung, wenn die Zufahrt dazu über eine unbefestigte Straße führt? Dann kann es passieren, daß die Straße in der Regenzeit unpassierbar wird oder nur mit einem Auto mit 4-Rad-Antrieb befahrbar ist. Im schlimmsten Fall sind Sie im Haus und kommen nirgendwo hin. Oder die Zufahrt führt um ein paar Ecken, ist aber nachts unbeleuchtet. Das ist o.k., wenn Sie das Abenteuer suchen, aber sonst...
* Und überhaupt, die Regenzeit: Fragen Sie unbedingt die Anwohner in der Gegend, ob das Gelände um Ihr Haus (oder Wohnung) in der Regenzeit schon mal überflutet war. Spätestens, wenn Sie versuchen müssen, mit Sandsäcken das Haus abzudichten, wissen Sie, daß Ihre Wahl nicht so furchtbar gut war. Und die Person, die Ihnen das Objekt verkaufen/vermieten will, ist sicherlich die falsche Adresse für solche Fragen!
* Apropos Regenzeit: Lassen Sie die Finger von Wohnungen, zu denen Parkplätze in einer Tiefgarage gehören. Sonst ist Ihr Auto oder Moped eines Tages voll unter Wasser. Passiert selten, aber es ist schon passiert. Die meisten Apartmenthäuser haben die unteren Stockwerke als Parkdeck, da sollte Ihr Gefährt sicher sein. Wenn Sie auf der Straße parken, dann müssen Sie unter Umständen während des großen Regens Ihre Mühle an einer höher gelegenen Stelle abstellen.
* Haben Sie Anschluß an fließend Wasser und an die Abwasser-Kanalisation? Die meisten Häuser haben Wassertanks auf dem Dach oder hinterm Haus, besonders dann, wenn der normale Druck auf der lokalen Wasserleitung unregelmäßig ist. Wenn jedoch überhaupt kein Anschluß existiert, müssen Sie alle paar Tage eine Tankfüllung Wasser bestellen. Das kostet nicht nur mehr Geld, sondern Sie müssen dann auch jedes Mal anwesend sein. Wichtig: Ob Leitungswasser oder mit dem Wassertank angeliefert, das ist KEIN Trinkwasser, sondern Brauchwasser. Wäsche waschen, Abwaschen, Hausreinigung, Auto waschen oder Blumen bewässern ist o.k., aber selbst zum Kochen würde ich dieses Wasser nie benutzen! Auch wenn die WHO das Leitungswasser etwa in Bangkok als trinkbar einordnet, sollte Sie es nicht trinken.
* Aufgepasst: in einzeln stehenden Häusern geht meistens die Wasserleitung außen entlang und/oder der Vorrats-Tank steht auf dem Dach. Das führt dazu, daß an warmen bis heißen Tagen das Wasser aus der Leitung z. T. brühend heiß sein kann. In Mietwohnungs-Gebäuden geht das Wasser meist intern in Schächten auf und ab, dadurch ist es manchmal etwas (!) wärmer, aber nie so extrem wie in Häusern. Was tun? Wasser in Gefäße abfüllen, z. B. 10-Liter Eimern und im Schatten stehen lassen. Das Wasser ist dann später angenehm kühl und läßt sich bequem mit Stieltopf oder Plastik-Schöpfer über den Kopf schütten. Das geht natürlich AUCH in Wohnungen. So machen es übrigens auch die Thais,- und die müssen’s ja wissen. Nur sollten Sie auf eines dabei achten, nämlich das Wasser nicht länger als 2 Tage im Eimer zu lassen, sonst bilden sich Algen. In älteren Häusern findet man im Bad oft ein gemauertes Bassin mit Zu- und Ablauf. Das erfüllte genau den Zweck, jederzeit kühles Wasser zu haben. Allerdings waren nach einiger Zeit darin so was wie Kaulquappen zu sehen. Nur daß das dann Moskito Larven sind. Und die wiederum sind beliebtes Fischfutter...
Nebenbei wird Ihnen auffallen, daß im Bad ein Abfluß im Boden ist, nicht nur bei der Dusche. Das ist eigentlich sehr sinnvoll, wenn man von einer „Naßzelle“ ausgeht. Keine Ahnung, wer das verbockt hat, daß es das in Deutschland nicht gibt, denn der Abfluß verhindert auch häusliche Überschwemmungen. Schmutz läßt sich so mit Wasser reinigen und das dreckige Wasser geht dann in den Abfluß.
* Weil wir gerade im Bad sind: Auf vielen Toiletten finden Sie einen kleinen Schlauch mit Hand-Düse, direkt neben der Sitzgelegenheit (und meist rechts, weil die meisten Menschen den mit der rechten Hand bedienen). Anfangs konnte ich damit nichts anfangen, aber dann habe ich gemerkt, dass das doch sehr sinnvoll ist: Damit spritzt man sich nach der „Thronsitzung“ den Hintern ab, das ist besser als nur mit Toilettenpapier. Ehrlich! Und hygienischer noch dazu. Nach kurzer Übung werde Sie sehen, das geht recht punktgenau und es ergibt keine großflächiges „Freibad“ auf der Rückseite. Einmal sich dran gewöhnt mag man sie bald nicht mehr missen. Und warum sollen wir Europäer nicht auch etwas von den Thais lernen? Und die Hi-Tech Version davon finden Sie in Japan.
* Und in puncto Abwasser sollte Sie darauf achten, daß Sie nicht nur eine Sickergrube haben. Die muß sonst alle paar Monate ausgepumpt werden (und das stinkt, tierisch!). Und wenn die Kanalisation verstopft ist (was öfters passiert), dann kommt bei längerem Regen der Dreck aus den Gullys hoch. Ich will Ihnen keine Angst machen, aber wenn Sie diese Dinge wissen, dann sind Sie bereits darauf vorbereitet, falls (!) es mal dazu kommen sollte. Und können das bei der Auswahl des Wohnens gleich vorher abklopfen. Und weiter:
* Strom gibt es inzwischen überall, aber wie sicher ist die Versorgung? Gibt es öfters Stromausfall („brown-outs“)? Bei Gewittern schlägt manchmal der Blitz in die Leitung oder einen Trafo und dann ist die ganze Gegend eben ohne Strom, bis die Reparatur erledigt ist. Das kann Minuten oder ein paar Stunden dauern, ist aber inzwischen wirklich selten. Aber Stromausfall, weil die Leitung weniger bringt als verbraucht wird, das kann auch noch in ländlichen Gebieten passieren. Und weil wir gerade dabei sind, jeder Thai Haushalt hat ein paar Kerzen oder besser noch LED Taschenlampen parat für solche Notfälle. Bis auf ein paar Lampen sollten Sie dann auch alle „Verbraucher“ (Klima-Anlage, PC, Musik/Video etc., aber nicht den Kühlschrank) aus- bzw. abschalten, bis der Strom wieder da ist.
Handys
Telefonieren mit Handy ist in ganz Thailand kein Problem,- solange Sie nicht ausgerechnet in einem sogenannten Funkloch wohnen. Das passiert selten, aber ich kenne z. B. eine teure Wohnung in Bangkok, in der der Empfang sehr schlecht ist. Man sollte meinen, in einer teuren Wohnung darf das nicht passieren, kann aber leider doch sein.
Sie können Ihr Handy aus Deutschland (oder wo immer Sie sich bisher hauptsächlich aufhalten) in Thailand benutzen. Noch besser ist es, wenn Sie ein Handy haben, das zwei SIM-Karten erlaubt, also zum Beispiel eine deutsche und ein thailändische. Habe ich auch. Und hinter alle deutsche Einträge im Adressbuch habe ich ein „D“ im Namen, damit ist sofort klar, das gilt nur innerhalb Deutschlands, aber nicht, wenn ich etwa von Thailand aus nach Deutschland telefonieren will.
Es gibt in praktisch jedem Supermarkt SIM-Karten für „pre-paid“ Handy-Nummern. Das Auffüllen geht auch mit Karten aus dem Supermarkt. Natürlich gibt es auch so gut wie überall Handy-Shops, wo Sie Handys, SIM-Karten und Accessoires bekommen, als auch die Karten zum Aufladen. Wenn Sie nicht sicher sind, wie das Aufladen funktioniert, fragen Sie den Verkäufer, man hilft Ihnen gerne. Aufladen kann man von 20 bis 500 Baht pro Karte. Es gibt auch „post-paid“ SIM-Karten, also Telefonieren mit monatlicher Abrechnung, aber dafür müssen Sie einiges an Anforderungen erfüllen. In meinem Fall war dies (vor Jahren!) ein entsprechendes Visum zu haben und eine Arbeitserlaubnis, aber es kann sein, daß inzwischen ein Rentner-Visum (siehe weiter unten unter „Behörden und Vorschriften“) ausreicht.
Die zwei größten Anbieter sind AIS und TRUE. Der ehemalige Anbieter DTAC wurde von TRUE geschluckt. Ein 5G-Netz ist noch im Aufbau und niemand weiß, wie lange es dauert, bis das wirklich im gesamten Land funktioniert. 5G Lizenzen sind zwar versteigert worden, aber bis das überall Wirklichkeit wird, da dürfte noch einige Zeit vergehen. Und zum Telefonieren etc. reicht eh’ ein 4G Netz. 5G ist für das „Internet of Things“ nötig, also wenn Ihr Kühlschrank der Türe vermelden soll, daß die Milch alle ist...
Da inzwischen fast jeder ein „smart“ Handy hat, sollten Sie sich natürlich eine SIM-Karte besorgen, die auch Datentransfer zuläßt. Wie auch in Deutschland gibt es von den Anbietern verschiedene Angebote, wie viel Telefon- und wie viel Daten-Einheiten Sie auf Ihr Handy laden können. „WhatsApp“, „Line“, „Tik-Tok“ etc. und E-Mail sowie Webseitenbesuche geht eben nur mit Datentransfer,- oder über WLAN-Punkte (WLAN heißt in Englisch „WiFi“). Die Angebote wechseln immer wieder mal, deshalb ist es unsinnig, hier solche Angebote zu nennen, die vielleicht morgen schon von einem anderen Angebot übertrumpft werden. Flat rate? Auch dafür fragen Sie am besten in einem Handy-Shop. Flat-Rate für’s Handy habe ich noch nirgendwo gefunden,
Wenn Sie ein neues Handy in Thailand kaufen, ist als Menü meistens Thai und Englisch vorhanden. In Bangkok, Pattaya und sicherlich auch anderen Touristen-Zentren gibt es Handy-Shops, die Ihnen ein deutsches Menü aufspielen können. In Bangkok dürfte das Zentrum mit der größten Auswahl das Mah Boon Krong (MBK) sein. Die preisgünstigsten Modelle kommen (natürlich?) aus China und sind recht verbreitet, obwohl viele Leute hier auf einem Apple Teil bestehen...
Inzwischen gibt es wie in Deutschland auch die Vorschrift, daß die Namen der Käufer von Pre-Paid SIM Karten registriert werden müssen, sonst ist nur noch die Notruf-Funktion aktiv sein. Grund für die Registrierung sind angeblich Sicherheits-Bedenken, oder besser gesagt, die Regierung will ihre Leute (und auch die Urlauber mit Handy) besser im Griff haben. Wie streng die Angabe des richtigen Namens beim Erwerb kontrolliert wird, steht auf einem anderen Blatt… Ich bin sicher, das wird nicht überall strikt durchgesetzt.
Sollten Sie als Urlauber bereits eine Thai Nummer für Ihr Handy haben, dann gehen Sie am besten zu einem Shop Ihres Providers (1-2-call [AIS] oder TRUE), mit Ihrem Paß und lassen die Registrierung durchführen, das dauert keine Minute. Möglicherweise kann das auch einer der unzähligen Handy-Shops machen, das wäre einfach mal auszuprobieren.
Laut der Anbieter-Werbung funktioniert 4G alias LTE inzwischen bis auf ganz wenige ländliche Gebiete überall im Lande.
Wenn Sie ankommen und eine SIM Karte brauchen, dann ist meine eigene Empfehlung, daß Sie nicht die Touristen-Angebote von SIM-Karten benutzen, wie sie z.B. im Flughafen angeboten werden, sondern sich eine ganz normale SIM-Karte zu besorgen, wie sie die Thais auch benutzen. Die Touristen-SIM-Karten am Flughafen sind nicht nur teurer, sie haben angeblich auch eine spezielle Funktion integriert, mit deren Hilfe die Regierung Sie bzw. Ihren Aufenthalt jederzeit feststellen kann. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich mag keinen Überwachungsstaat.
Weiter im Text:
* Wie ist die Anbindung an das Internet? Wenn Sie glauben, Sie bräuchten kein Internet, sorry, dann sollten Sie ganz schnell nochmal nachdenken. Heutzutage ist das Internet fast wichtiger für Ihren Kontakt mit der Umwelt als das klassische Telefon. Wenn Sie mit Familie oder Freunden in Deutschland oder anderswo in der Welt in Kontakt bleiben wollen, dann ist das Internet die günstigste und ansprechendste Alternative. Mit Skype können Sie auch mit Video telefonieren, d. h. Sie können Ihr Gegenüber dabei sehen und gesehen werden, sofern Sie an beiden Enden der Verbindung eine „Webcam“ am/im Computer haben. „WhatsApp“ und „Line“ sind in Thailand beliebte Alternativen für Skype. Beide sind ebenfalls zum praktisch umsonst telefonieren. Natürlich geht das auch mit einem Smart-Handy, aber ich mag es z.B. nicht, wenn ich da Text tippen soll auf einem viel zu kleinen Tastenfeld. Und das Internet erlaubt so viel mehr als nur „kommunizieren“. Ich zumindest kann mir ein Leben OHNE Internet nicht mehr vorstellen. Aber mehr zum Thema Internet finden Sie weiter hinten in diesem Buch im Kapitel Internet.
Darum sollten Sie sicherstellen, daß Sie entweder über die Telefonleitung einen DSL-Anschluß erhalten können oder daß es für Sie einen WLAN/WiFi Anschlußpunkt gibt, über den Sie schnell genug „im Web“ unterwegs sind. Ich würde einen eigenen Telefonanschluss auf jeden Fall vorziehen, dann sind Sie ihr eigener Herr,- was Telefon und Internetzugang betrifft. Oder besser noch einen Glasfaser-Anschluß. Das wird zumindest angeboten, aber wie viel der Anschluss kostet, das variiert von Anbieter zu Anbieter und ob es gerade ein "Promotion" (Sonderaktion) gibt. Und lassen Sie sich nicht mit einer allgemeinen Zusicherung abspeisen. Die bekommen Sie normalerweise immer dann, wenn der Vermieter/Verkäufer nicht vorhat, das zu machen. Oder gerade mal wieder nicht flüssig ist. Entweder es ist fertig installiert und Sie können es gleich testen, oder Sie warten,- vielleicht bis zum Sanktnimmerleinstag...
Eine Sache, die ich z. B. im Internet benutze ist der Service, Sendungen im deutschen Fernsehen aufzuzeichnen, mir dann auf meinen Rechner herunterzuladen und diese Sendungen anschließend anzuschauen, und zwar zu dem Zeitpunkt, der mir paßt. Schauen Sie mal im Internet nach „Save-TV“, aber es gibt auch noch andere, vergleichbare Anbieter. Das kostet im Monat 5 oder 10 Euro, aber ich finde, für mich lohnt es sich.
* Wie sieht es aus mit der Sicherheit? Generell ist eine Wohnung in einem „Condominium“ sicherer als ein Haus in einer reinen Wohnsiedlung. Aber natürlich gibt es in beiden Fällen Ausnahmen. Wesentlich ist hier, wie zuverlässig die „Security Guards“ sind, also die Wachleute. Zwei weitere Faktoren beeinflussen Ihre Sicherheit. Zum einen, wie aufmerksam die Nachbarn sind, also ob „Fremde“ einfach und unbeachtet in der Nähe herumlaufen können. Ich habe mal in einer Sackgasse gewohnt und mir gegenüber wohnte ein Polizist mit seiner Familie. Da hat sich keiner getraut, nach Häusern zu schauen, in die man einbrechen könnte. Wenn Sie länger oder regelmäßig vom Haus weg sind, sollten Sie jemanden haben, der entweder solange im Haus wohnt oder wenigstens täglich nachschaut. Vielleicht auch nur zum Blumengießen. Wertsachen sollten nicht einfach herumliegen, und wenn Sie einen Safe benutzen, dann sollte dieser eingemauert sein. Sonst sind vielleicht Ihre Wertsachen zusammen mit dem Safe weg. In der Regel steigen Einbrecher übers Dach ein, heben ein paar Dachziegel hoch und gehen dann durch die Luke in der Decke des Badezimmers. Keine Ahnung, warum, aber das ist der häufigste Modus Operandi. Sofern Ihnen das Haus gehört, können Sie natürlich Vorrichtungen einbauen, die z. B. das Abheben der Dachziegel verhindert (etwa eine Schaumdämmung gegen die Hitze) oder die Ziegel von innen festschrauben. Ein Bekannter hat die (massive) Tür des Badezimmers von außen abschließbar gemacht, d. h. ein Einbrecher wäre dann im Badezimmer gesessen, ohne in die anderen Zimmer gelangen zu können. Andere Leute installieren eine Alarmanlage, aber auch die ist keine Garantie. Zumindest verschreckt der Lärm mögliche Einbrecher und weckt oder alarmiert die Wachleute. Wenn Sie oft vergitterte Fenster im Erdgeschoß von Häusern sehen, so ist das auch eine gängige Art, sich vor Einbrechern zu schützen,- wie effektiv das ist, kann ich Ihnen aber nicht sagen. Und oft sind die Gitter einfach angeschraubt, das heißt, man kann sie auch wieder abschrauben, um einzusteigen... Und dann gibt es noch den Trick mit der Zeitschaltuhr: Zu bestimmten Zeiten geht das Licht an oder auch die Musik, um eine Anwesenheit vorzutäuschen. Es gibt also mehrere Möglichkeiten, aber eben doch keine 100 %ige Absicherung, aber die gibt es in Deutschland auch nicht.
Festzuhalten ist trotzdem, daß die Einbrecher feige sind und sich bei drohender Gefahr aus dem Staube machen, sofern man ihnen einen Fluchtweg läßt. Denn wenn einer erwischt wird, wird er von den Anwohnern mehr als nur windelweich geschlagen: Einbrecher sind auch in Thailand äußerst verhasst.
* Haben Sie ein Haustier, das Sie nach Thailand mitnehmen wollen? Das wird teuer! Denn dann müssen Sie damit rechnen, daß das Tier bei der Einreise erst mal 30 Tage in die Quarantäne kommt, mit etwas Glück auch weniger. Abgesehen von den Vorschriften der Fluglinie müssen natürlich die Formalien bei der Einreise nach Thailand befolgt werden. Was das alles ist, erfahren Sie von dem „Bureau of Disease Control and Veterinary Services“, das Sie googeln sollten, weil Sie dort die genauen Vorschriften erfahren. Leider wieder nur in Englisch. Andererseits gibt es in Thailand so viele Hunde, Katzen und andere Tiere, die herrenlos sind, und es gibt mehrere Tierheime, die sich freuen, wenn eine/r ihrer Schützlinge ein privates Zuhause bekommt. Suchen Sie auf dem Internet mal nach „carefordogs“, „Soidogs“ oder „Samuidogs“. Und trotz des Namens finden Sie dabei auch Katzen, die hier untergekommen sind.
Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Sie in einem Hotel, Pension oder einer Wohnung leben, denn da sind praktisch nie Tiere erlaubt. Wenn Sie ein Haus mieten oder besitzen, vielleicht noch mit etwas Grünfläche, dann sieht es gleich wieder besser aus.
Nebenbei, laute Tiere, oder Tiere, die in der Nachbarschaft auf Entdeckung gehen (und vielleicht andere Haustiere erschrecken) oder sich an Futter bedienen, das ihnen nicht zusteht, all solche Sachen sind oft Ausgangspunkt für handfeste Streits in der Nachbarschaft, ausgewachsene Stürme im Wasserglas!
* Und weil wir gerade bei Tieren sind: Bevor Sie einen Vertrag unterschreiben, egal ob zur Miete oder zum Kauf, kontrollieren Sie das Anwesen auf Termiten. Die fressen sich nicht nur durchs Holz, die schaffen es sogar, sich durch Beton zu beißen. Schauen Sie auf verräterischen Holzstaub, etwa an Türrahmen, Fensterrahmen, Holz-Regalen oder Betten aus Holz. Am Holz selbst findet man dann Spuren und Löcher, von Termiten hinterlassen. Das Dumme ist, diese Viecher sind extrem schwer zu bekämpfen, wenn man gründlich sein will. Termiten gibt es übrigens auch im Garten, z. B. in Bäumen und Stauden/Sträuchern.
Sollten Sie Termitenbefall erst feststellen, nachdem Sie eingezogen sind, so sagen Sie dem Besitzer Bescheid bzw. veranlassen, daß ein Kammerjäger die Tierchens mit Chemie sterilisiert, damit sie sich nicht mehr fortpflanzen können. Klingt brutal, ist aber effektiv und übrigens in Europa auch meistens angewandt, um die Taubenplage zu bekämpfen. Trotzdem ,- schmeißen Sie alles befallene Inventar raus, sonst haben Sie über kurz oder lang wieder ein Termiten Problem.
Lärm
Ein weiterer Punkt, auf den Sie achten müssen, ist die mögliche Lärmbelästigung. Es gibt Menschen, denen das kleinste Geräusch auf die Nerven geht und wieder andere Menschen, die echt Lärm-unempfindlich sind. Die Thais gehören definitiv in die zweite Kategorie. Man könnte fast meinen, der Lärm ginge denen am einen Ohr rein und am anderen wieder raus.
Ein Beispiel: eine Kundgebung der Gelbhemden um 2010 herum, die ich mal aus Interesse nachts besuchte. Die Kundgebung ging mehrere Tage und Nächte. Als ich mein Moped geparkt hatte (die Ordner hatten eine Stelle als Moped-Parkplatz ausgewiesen) und dann Richtung Bühne ging, taten mir bald die Ohren weh von dem Lärm,- und das nachts um 1 Uhr! Auf der Bühne hielt gerade eine scheinbar wichtige Person eine Ansprache, aber direkt vor der Bühne lagen ca. 50 Leute auf Bastdecken... und schliefen! Während ich mir, ehrlich, die Ohren zu hielt! Schwer beeindruckt von den "Schlafkünsten" der Leute trat ich dann auch gleich wieder den Rückweg an Richtung Moped.
Aber der meiste Lärm kommt vom Straßenverkehr: Es gibt unzählige „aufgebohrte" Motorräder und Autos, dazu Kranken-, Feuerwehr- und Polizei-Fahrzeuge, die mit Inbrunst die Sirenen heulen lassen, und viele haben einen „eigenen Sound". Zumal die auch an Ampeln auf Grün warten müssen. Oder einfach im Verkehr feststecken.
Tierisch laut sind auch die Presslufthämmer verschiedenster Bauart, die auch weithin hörbar sind. In der Regel werden die eingesetzt, um die Straße aufzubohren und arbeiten von sehr früh bis weit nach Mitternacht.
Für Sie heißt das, daß Sie sich umschauen müssen, wenn Sie ein Objekt ins Auge gefasst haben: Gibt es in der Nähe Bars, Karaoke-Schuppen oder open-air Karaoke Restaurants, gibt es Lärm von viel befahrenen Hauptstraßen oder liegt Ihr Objekt auf der Strecke zu einem Unfall-Krankenhaus? Und auch tagsüber kann es laut sein, etwa durch Baustellen in der Nähe oder Motorrad-Reparaturwerkstätten. Dann gibt es noch den „natürlichen“ Lärm, will heißen nächtliches Hundegebell, Zikaden oder Frosch-Unken, speziell nach Regenfällen. In Thailand werden auch Haushunde über Nacht draußen gelassen, und in manchen Gegenden fangen die nachts an, mit ihren wilden Kollegen um die Wette zu jaulen, speziell auf Vollmond zu. Zikaden machen einen recht hohen Ton, während Frösche oft in großer Orchesterbesetzung unken. Die „Bullfrogs“ dagegen muhen wie Rindviecher, kurz, es ist nicht jedermanns Sache, auch wenn es natürliche Lärmquellen sind. Immerhin, einen Teil des Lärms kann man auch mit dem monotonen Geräusch der Klimaanlage überdecken, sofern man eine Klimaanlage benutzt. Aber ich kann Ihnen verraten, an vieles davon kann man sich relativ schnell gewöhnen. Schon bald fällt es einem kaum mehr auf, daß da ein Sanka vorbeibraust oder ein Zug daher kommt. Wenn Sie allerdings der Typ sind, dem das Quaken der Frösche in Nachbars Garten den Schlaf raubt, dann werden Sie leider doch Probleme bekommen. Aber vielleicht probieren Sie es erst einmal aus auf einem Urlaub. Bei manchen wirkt Thailand Wunder...
* Und weil wir gerade bei der Klimaanlage sind: In der Regel hat in Thailand jedes Zimmer eine eigene Klimaanlage statt einer zentralen Anlage, denn alle möglichen Räume zu kühlen, wenn man sich nur in einem Raum aufhält, ist unökonomisch. Das ist also schon sinnvoll. Meistens ist auch nur das Wohn- und das/die Schlafzimmer mit einer Anlage ausgestattet, während Küche und Bad leer ausgehen. Und wenn Sie eine Wohnung ohne Klimaanlage mieten und anschließend mit einem Gerät ausstatten wollen, dann sollten Sie wissen, daß Sie die Anlage – wie alles fest Eingebaute – bei Ihrem Auszug nicht ausbauen und mitnehmen dürfen, so will es das Gesetz in Thailand. Aber vielleicht einigen Sie sich vor dem Einbau mit dem Vermieter, daß Sie die Kosten auf die Miete anrechnen können.
* Wenn Sie Strom sparen wollen oder müssen, dann lassen Sie die Klimaanlage im Schlafzimmer nicht die ganze Nacht laufen. Mit ein bisschen Glück hat die Anlage einen Thermostat und Sie können die Anlage so regeln, daß diese immer wieder die Kühlung unterbricht. Wenn das nicht geht, dann kühlen Sie das Schlafzimmer runter, bis Sie eine angenehme Temperatur haben. In der Regel reicht da eine halbe Stunde. Wichtig ist vor allem, daß es zum Einschlafen kühl genug ist. Danach bleibt die Klimaanlage aus und nur ein Ventilator streicht über Ihr Bett. Morgens ist es dann zwar warm, aber gut geschlafen haben Sie trotzdem und nach dem Aufstehen können Sie ja gleich unter die Dusche zum Abkühlen und Aufwachen. Damit reduziert sich Ihre Stromrechnung merklich.
* Wenn Sie viel den Ventilator laufen lassen, dann spart das gegenüber der Klimaanlage bemerkbar viel Strom, jedoch sollten Sie dann auch nicht vergessen, den oder die Ventilatoren wieder abzuschalten, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Z. B. solange niemand im Haus oder der Wohnung ist. Weil man sie fast nicht hört, vergißt man das leicht. Und dann geht nicht nur der Stromverbrauch hoch, die Gefahr eines Kurzschlusses während Ihrer Abwesenheit ist auch nicht ausgeschlossen. Das gilt natürlich für alle anderen elektrischen Geräte ebenfalls. Bei mir im Apartment-Haus hat mal eine Thai den Wasserkocher vergessen auszuschalten und offensichtlich hat der sich nicht von alleine abgeschaltet. Das Ergebnis war ein veritabler Zimmerbrand, bei dem nichts mehr übrig geblieben war. In einem anderen Fall (auch auf meiner Webseite vermerkt) hat jemand die Powerbank seines Handys aufgeladen und dabei auf dem Bett liegen lassen... und scheinbar vergessen. Das Teil hat sich so erhitzt, daß es zu einem Brand gekommen ist, bei dem 5 Wohnverschläge niedergebrannt sind.
* Deshalb: Solange Sie in Thailand leben, sollten Sie es sich zur Angewohnheit machen, vor dem Verlassen des Hauses bzw. der Wohnung zu kontrollieren, daß alle elektrischen Geräte – mit Ausnahme des Kühlschranks – aus- bzw. abgeschaltet sind. Der kleinere Vorteil ist, daß dies Stromkosten spart. Aber der entscheidende Punkt ist, daß in Thailand etwa 50 % aller Brände durch Kurzschlüsse oder Kabelbrände verursacht werden. Und das wollen Sie sicher nicht bei sich zu Hause erleben. Da in Thailand so gut wie alle Leitungen ohne Erdung verlegt werden und oft alte Leitungen mit zu hohen Sicherungen „geschützt“ werden, kommt es leider immer wieder vor, daß es irgendwo funkt oder ein Kabel zu heiß wird. Also ist es besser, alle Verbraucher abzuschalten.
* Dann sollten Sie sich umschauen, was es in der Gegend gibt: Wie weit ist es zu den nächsten Supermarkt-Läden a la 7/11, zu Tante-Emma-Läden, deutschen oder Thai-Restaurants, oder Garküchen, zum Markt und zur Bank? Wo ist eine Apotheke und wo die nächste Tankstelle und wo gibt es Schuhmacher, Schneider, Friseursalon, Wäscherei etc.,- jeder hat da seine eigenen Prioritäten. Nur nebenbei, die 7/11 Läden (und die anderer Ketten) haben selten alles, was man braucht, dagegen aber immer ein Überangebot an Alkohol, Schnickschnack und Süßigkeiten. Und alles zu überhöhten Preisen, denn man ist ja ein „Convenience store“, also ein „Laden für die Bequemlichkeit“. Europäische Lebensmittel werden Sie nur da finden, wo es auch westliche Ausländer gibt, aber Toastbrot, Butter und eine Einheitsmarmelade gibt es wohl auch in den 7/11 Shops.
* Kopieren: Wenn es in Ihrer Gegend eine Universität oder ein Rachaphat-Institut (Lehrer-Bildungsstätte) oder so etwas gibt, dann findet sich dort in der Regel auch ein Buchladen für die studentischen Bedürfnisse. Zum Buchladen gehört dann fast immer auch ein Copy-Shop, der recht günstig ist und semiprofessionelle Buchbinderei-Arbeiten kann. Das lohnt sich z. B., wenn Sie mehr zu kopieren haben und wenn Sie eine Bindung statt loser Blätter wollen.
* Ebenfalls gut zu wissen: Es gibt ganz kleine Stände am Straßenrand, oft eingezwängt zwischen anderen Geschäften, die von einem Schuhmacher betrieben werden. Wenn Sie deren Dienste brauchen, das geht meist sofort, so daß Sie auf die Erledigung warten können. Gleiches gilt für Stände von Uhrmachern und Batterie-Wechslern.
* Nochmal aufgepaßt: Da die meisten Thais nicht ganz so lang sind wie wir Durchschnitts-Europäer, sollten Sie auch aufpassen, daß Sie ohne anzustoßen durch alle Türen kommen. Ich habe mir am Anfang viele Male den Kopf angeschlagen, inzwischen gehe ich mit gebeugtem Haupte durch jede Türe. Und auf der Straße kann es passieren, daß ein Kabel oder eine Schnur zum Festzurren eines provisorischen Daches so tief gespannt ist, daß Sie daran hängen bleiben könnten, wenn Sie nicht aufpassen!
* Und schließlich bereits bei der Wohnungssuche sollten Sie Ausschau halten: Wo können Sie fragen, wenn Sie mal Hilfe brauchen? Die Thais sind ja sehr hilfsbereit, aber das alleine hilft nicht in jedem Fall über die Sprachbarriere hinweg, leider...
* Nicht wundern und nicht glauben: Wenn Sie ein Objekt anschauen, und da ist etwas kaputt oder abgenutzt, dann glauben Sie bitte erstmal nicht den Beteuerungen, daß das repariert bzw. ersetzt würde, sobald Sie einen Vertrag unterschrieben haben. Selbst wenn der Anbieter ehrlich vor hat, etwas zu machen, selbst dann wird nichts passieren. Wirkliche Reparaturen werden meist erst dann gemacht, wenn das Haus oder die Wohnung – aber auch das Geschäft oder das Restaurant – an einen neuen Besitzer übergeht. DER wird dann, auf seine eigenen Kosten, renovieren, nicht der alte Besitzer. Und wenn Sie selbst etwas reparieren, dann bedenken Sie, daß alles fest Verbaute in einer Wohnung bleiben muß, wenn Sie wieder ausziehen.
* Wenn Sie in einem Hotel wohnen wollen, dann brauchen Sie wahrscheinlich keinen Makler, denn die Auswahl an Hotels ist einfach zu bekommen. Zumindest die Tourismus-Behörde wird ein Verzeichnis aller Hotels haben. Einfacher ist da wohl eine Internet Suche nach Hotels in der gewünschten Gegend. Schauen Sie auch mal bei „Booking.com“ oder „Trivago“ oder so nach, da können Sie Lage und Preis eingrenzen. Dann können Sie Ihre Auswahl selbst treffen und die infrage kommenden Hotels aufsuchen und anschauen. Der Vorteil gegenüber einer gemieteten Wohnung ist natürlich, daß Sie im Hotel einen Service bekommen, den es bei Mietobjekten nicht gibt. Und Sie müssen nicht für mehr Zeit bezahlen als Sie wirklich anwesend sind. Dafür ist ein Hotel natürlich pro Tag gerechnet teurer als eine vergleichbare Mietwohnung. Wenn Sie aber vorhaben, viel unterwegs in Thailand zu sein, können sich auch Hotels lohnen. In Hotels dauerhaft zu wohnen ist in Thailand nicht so ungewöhnlich, wie es aus deutscher Sicht erscheint. Viele haben inzwischen Monatsraten, die merklich unter den Tagesraten liegen.
* Inzwischen gibt es auch schon eine ganze Reihe von „AirBnB“ Angeboten in ganz Thailand, die sind in der Regel etwa halb so teuer wie Hotels, haben aber keinen Service. Ist vielleicht sinnvoll, wenn sie erstmal nicht das ganze Jahr über in Thailand bleiben wollen.
* Dies gilt hier mehr für Longtime-Besucher und Residenten: In Thailand ist es üblich, zu Neujahr eine Gratifikation an die Untergebenen zu geben (vergleichbar mit unserem Weihnachtsgeld). Wer oft oder viel für Sie Dinge erledigt - etwa regelmäßig die Wohnung säubern oder Wäsche waschen -, der rechnet eigentlich mit dem Betrag, den er/sie in einem Monat von uns verdienen würde, bei anderen Leuten, deren Service/Dienst wir nur gelegentlich benutzen, reichen auch 100 Baht oder auch 200 Baht. In meinem Condo gebe ich den Security-Guards jedem 100 Baht. Dafür passen die auch wirklich auf, daß sich niemand an meiner Tür zu schaffen macht, daß niemand mein Gefährt ankratzt und sie helfen, falls die Kiste angeschoben werden muß. Das läuft als Goodwill bei den Thais, es läßt sich nicht in genaue Beträge umrechnen, aber es trägt dazu bei, daß man beruhigter leben kann. Und die Thais freuen sich weiterhin, wenn sie uns (genau: UNS!) sehen.
Ob Mieten oder Kaufen:
Nehmen Sie sich einen Makler. Wenn Sie mehr als nur ein paar Monate bleiben wollen, dann sollten Sie unbedingt einen Makler (real estate agent) heranziehen. Das erspart Ihnen einen Haufen Ärger und kostet Sie erstmal nichts. Nur,- alleine in Pattaya gibt es etwa 300 Makler, wer ist da der richtige und welcher Makler ist ein Schlitzohr? Dazu gibt es leider keine verbindliche Aussage, aber man kann sich an ein paar Merkmalen orientieren.
* Wie lange existiert das Makler-Büro bereits?
* Macht das Büro Werbung für seine Dienstleistung, oder ist es eine unscheinbare Angelegenheit, die vielleicht morgen woanders ihre Zelte aufschlägt?
* Lassen Sie sich Referenzen von Kunden geben. Diese Kunden sollten Sie dann auch wirklich nach ihrer Erfahrung fragen.
* Ist das Makler-Büro Mitglied in Berufsvereinigungen? In Thailand ist das z. B. REBA (national) und REBA-ES (ES = Eastern Seaboard), die haben die Webseite www.rebaes.com/, die auf Englisch ist und die die Mitglieder auflistet. Seit kurzem "nur noch" die Broker im Raum Pattaya. Darüber hinaus gibt es aber noch andere Verbände. Ist der Agent im „Real Estate Magazine“ Verzeichnis (Directory) aufgelistet? Ist er vielleicht sogar Mitglied einer Handelskammer? Diese Punkte sind keine Garantie, aber zusammengenommen erhöhen sie die Wahrscheinlichkeit, an einen korrekten Makler gekommen zu sein. Denn es läuft letzten Endes einfach darauf hinaus, daß Sie einen zuverlässigen Makler finden müssen...
Mieten ist recht einfach in Thailand
Trotzdem: Es ist stets eine gute Idee, einen Makler einzuschalten. Die Kosten des Maklers trägt der Vermieter (!), also ist ein Makler für Sie nur von Vorteil. Zudem wird er mehr Mietobjekte anbieten können, als Sie selbst wahrscheinlich finden würden. Und er wird besser wissen, worauf Sie achten müssen. Für einen Mietvertrag brauchen Sie als Dokumente eine von Ihnen unterschriebene Kopie des Passes (nur die Doppelseite mit Bild und Daten), und den Paß selbst sollten Sie auch zur Hand haben. Vom Vermieter sollten Sie ebenfalls eine unterschriebene Kopie der ID-Card bekommen. Dazu muß der Vermieter eine Bestätigung vorlegen, daß er auch der rechtmäßige Besitzer der Wohnung ist. Falls Sie nicht mit dem Besitzer der Wohnung direkt verhandeln, muß sein Vertreter zusätzlich eine „power of attorney“ vorlegen, also ein Dokument, daß er der rechtmäßige Vertreter des Besitzers ist. Dann braucht es natürlich auch einen Mietvertrag, der ausführlich auflistet, was Inhalt der Vermietung ist (z. B. incl. Garten, Parkplatz, etc.), was in der Wohnung bereits drinnen ist, wer welche Zusatzkosten zu zahlen hat (siehe weiter oben), welche Veränderungen zulässig sind oder nicht und wie die Kaution bei Ende des Mietvertrags rückvergütet wird. Normalerweise kommt am Ende der Vertragslaufzeit der Vermieter oder sein Vertreter und schaut, daß alles in Ordnung ist. Eventuelle Schäden werden von der Kaution abgezogen und der Rest ist auszuzahlen. Kurz, es ist genauso wie in Europa. Bei normalen Mietverträgen über 6 oder mehr Monate wird der Vermieter 2 Monatsmieten als Kaution verlangen. Der Agent sollte eigentlich einen vorbereiteten Mietvertrag bereithalten, auch wenn es keine Vorschriften gibt, wie ein Mietvertrag aussehen muß. Und der Vertrag muß von zwei Zeugen (zusätzlich) unterschrieben werden! Mietverträge werden normalerweise gemacht, wenn Sie mehr als nur einen oder zwei Monate dort wohnen wollen. Die Maximaldauer eines Mietvertrags ist auf drei Jahre begrenzt, danach können Sie wieder bis zu drei Jahre mieten und das geht endlos weiter, nur kann und wird nach drei Jahren die Miete erhöht werden. Es gibt auch Wohnungen, die tageweise oder wochenweise vermietet werden, das sind dann aber oft Wohnanlagen, bei denen der Unterschied zwischen Hotel und Mietwohnung etwas verschwimmt. Als Faustregel gilt, daß im Hotel der Zimmerservice eingeschlossen ist. Beim Mieten im Hotel bekommen Sie normalerweise Bettwäsche, aber Saubermachen, Wäschewaschen etc. ist Ihre Sache. Normalerweise entsprechen 20 Tages-Raten in etwa dem Betrag, den Sie für einen Monat im
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Copyright 2014 - 2024 Stefan Modro
Cover: Copyright 2014 - 2024 Stefan Modro
Tag der Veröffentlichung: 30.11.2022
ISBN: 978-3-7554-2634-9
Alle Rechte vorbehalten