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Vorwort


Wenn ich etwas brauche, irgendwas,

die Flamme wird wieder entfacht,

während die Wärme mich durchdringt,

und dir deinen Atem nimmt.

Ein Fünkchen Verleugnung,

ein Gedanke, der dir missfällt,

bis du ihn in deinen Armen hältst.

 

Wenn ich etwas liebe, irgendwas,

die Flamme wird wieder entfacht,

während des Licht mich durchdringt,

und dir deine Seele nimmt.

Ein Gefühl der Zuversicht,

ein Gedanke, der dich am Leben hält,

bis er aus deinen Armen fällt.

 

Wenn ich etwas hasse, irgendwas,

die Flamme wird wieder entfacht,

während die Kälte mich durchdringt,

und dir dein Leben nimmt.

Ein Fünkchen Abneigung,

ein Gedanke, der dich sterben lässt,

bis er dich wieder trifft,

und du erneut begreifst,

dass du sein, immer allein.

Du bist verloren – endgültig.

Prolog


Langsam tastete ich mich zur Tür, aus der diese Geräusche kamen. Vorsichtig drückte ich die Türklinke runter, bevor ich langsam einen Spalt öffnete. Sofort strömte das Licht durch diesen Raum und erhellte alles um mich herum. Mehrmals blinzelte ich, bevor ich hineinsah und starr auf das Messer blickte, welches sich in dem Bauch meiner Schwester befand.

Unmengen an Blut tropfte auf dem Boden, wo sie bald schon eine Pfütze bildete, welche rasant an Größe gewann. Mein Herz pochte wie wild als ich zu der zweiten Person, bei dem es sich um den Täter handelte, schaute. Es handelte sich um meinen Vater oder eher eine Person, die so genannt werden wollte.

Sein Blick war kühl, keine Miene wurde verzogen, woran man erkannt hätte, dass er Gefühle besaß. Er war stets bedacht keine Emotionen zu zeigen. Mit einem dumpfen Geräusch sackte das Mädchen zu Boden, bevor ich mich endlich von der Blutlache losriss und zu ihr lief. Dabei ignorierte ich die andere Person, welche uns lediglich beobachte.

Als sie dort lag, konnte ich mir meine Tränen nicht unterdrücken. Sie flossen meinen Wangen entlang und tropften auf jenen Boden, welcher von der roten flüssigen Farbe bedeckt war.

Benommen sackte ich auf meine Knie und schluchzte, die Sicht verschwommen vor Tränen. Die leblose Leichte vor mir ließ meine Welt ins Chaos stürzen.

Urplötzlich sprang ich auf und wendete mich kochend vor Hitze zu dem großen Mann, welcher mich weiterhin unbeachtet ließ. Dadurch schoss mir das Blut durch meine Adern und ich ließ einen ohrenbetäubenden Schrei los, welcher mich selbst erzittern ließ, dass es durch Mark und Knochen ging.

Kurz darauf verlor ich die Kontrolle über meinem Körper und ehe ich mich versah, lief ich auf meinem Gegenüber zu und verpasste ihm einen kräftigen Schlag ins Gesicht, bevor ich ihn zu Boden drückte und ihn zu würgen begann. Ich schnürte ihm die Luft ab und ich bemerkte bald schon, dass er sich nicht im Geringsten dagegen wehrte.

Als ich dies bemerkte, verpuffte meine Wut in binnen einer Sekunde und in seinen Augen erkannte ich den Selbsthass und eine Trauer, welche ich noch nie zuvor bei ihm sah. Mein Griff wurde lockerer und im nächsten Moment ließ ich bereits von ihm ab. Einen verständnislosen Blick schenkte er mir und ich begriff, was ich getan hatte. Beinahe wäre ich nicht besser gewesen als er, aber rächten konnte ich sie auch nicht, doch irgendwann würde es so weit sein und wenn die Zeit endlich reif wäre, dann würde ich diese Chance ergreifen und ihn für diese Straftat dran bekommen, doch in diesem Augenblick war ich noch zu jung und schwach dafür.

Noch ein letztes Mal sah ich in seine Augen, doch dieses Mal entgegnete er mir keinesfalls mit Reue oder Selbsthass sondern mit bloßer Abscheu. Dies veranlasste mich dazu aufzustehen und endlich das Weite zu suchen. Ich hielt inne als ich die blutverschmierte Leiche sah. Kurz verweilte ich an dieser Stelle, bevor ich mir alles genau einprägte und aus dem Raum floh. Immer weiter lief ich, bis ich in einem Wald ankam.

Dort bemerkte ich wie sich meine Kraft langsam dem Ende neigte und ich über einen Ast stolperte und dadurch mein Gleichgewicht verlor. Nun lag ich dort und krümmte mich vor Schmerzen und zitterte ohne Ende. Was sollte ich nun machen? Keinen Schritt konnte ich mehr gehen, keine Kraft um aufzustehen. Ich war verloren…

Zeittod

Durch ein Weg, durch ein Ziel,

durch deinen Versuch, durch dich,

durch das Leben aller Opfer

verbleiben Täter in allen Heimaten,

in welche sie ein ruhiges Leben führen,

ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Ein Blitz schlug genau in der Laterne vor meinem Haus ein und erstarrt, so wie ich war, sah ich nur zu, wie diese zu leuchten aufhörte. Ein schlagartiges Geräusch, welches ich zu allererst nicht einordnen konnte, ließ mich aufschrecken, bevor alles um mich herum an Dunkelheit zunahm.

Innerlich schrie ich vor Wut und konnte meinen Augen nicht trauen. Ein Stromausfall hatte mir gerade noch gefehlt. Das konnte aber auch nur mir passieren. Seufzend stand ich auf und ertastete mich langsam vor. Mit meinem Feuerzeug zündete ich die Kerzen an .Das Licht der Kerzen flackerte und erhellte nur ermindert den großen düsteren Raum.

Es erinnerte mich an jenem Tag, an welchem ich geflohen war. Es war so, als wäre es gestern gewesen, als ich diesen Ort fand, wo ich seit diesem Erlebnis lebte. Dies hier war zwar nicht sonderlich groß und dazu auch noch abgeschottet von der Außenwelt, doch dies sollte mir recht sein. Ich wollte mit niemand auch nur ein Wort wechseln.

Ja, ich sprach seit Jahren kein einziges Wort mehr und ich hatte es in den nächsten auch nicht vor bis er zur Rechenschaft gezogen wurde. Denn dann würde ich ihn selbst überführen, das hatte ich mir geschworen.

Sie starb genau vor meinen Augen. Der Anblick würde mir wohl ewig in Erinnerung bleiben. Dieses Leben, welches ich nun führte, konnte man keinesfalls als normal betrachten. Nein, ich lebte eigentlich gar nicht mehr, ich vegetierte nur so dahin und fragte mich ständig, warum sie und nicht ich? Doch keine Antwort bekam ich. Dies war wohl meine Bürde, die ich tragen musste. Es gab für mich nur einen Ausweg, doch dieser wäre zu milde, als dass ich ihn nutzte. Genau deshalb versuchte ich mich keinesfalls umzubringen. Schließlich mussre ich noch eine Aufgabe erfüllen, bevor ich aus dieser Welt treten konnte.

Während meiner düsteren Gedanken lief ich, mit meiner Kerze als Lichtspender, zum Stromkasten und versuchte dort wieder für Helligkeit zusorgen. Das Problem war jedoch, dass man, um ihn überhaupt zu öffnen, eine Stange brauchte, weil er so alt war, dass er bereits klemmte. Mit meinem Körpergewicht stemmte ich mich dagegen, bevor ich mit der Stange endlich den Kasten öffnete und es mir entgegen sprang.

Ein Haufen wirrer Kabel lugten daraus hervor und ich sortierte meine Gedanken zusammen, um zu erfahren, welcher Kabel und welcher Schalter die richtigen waren, um endlich wieder den Strom zu betätigen.

Nur einen Schalter legte ich um, als sich binnen einer Sekunde alles um mich herum erhellte. Mehrmals blinzelte ich, bevor ich mich an das gleißende Licht gewöhnte und meine Kerzen auspustete.

Hinweis

Hier fängt die zweite Geschichte an.

Verloren in dir

Zum ersten Mal sehe ich dich,

zum zweiten Mal hör ich dich,

zum dritten Mal berühr ich dich,

zum vierten Mal küss ich dich,

immer liebe ich dich.

 

Du stehst vor mir, die Waffe auf mich gerichtet.

Ich stehe dort, ungeschützt und unberührt.

Wenn du mich nicht mehr liebst,

wenn du mich nicht mehr willst,

dann erschieß mich,

denn ich kann nicht mehr ohne dich leben.

Feuere den Schuss ab,

lass mich nicht weiter unter den Lebenden verweilen.

Du bist mein einziger Halt,

mein einziger Grund, wieso ich noch hier stehe.

Los, drück ab, bevor du gehst.

 

Zum ersten Mal bin ich glücklich,

zum zweiten Mal strahle ich für dich,

zum dritten Mal freue ich mich mit dir,

zum vierten Mal lache ich durch dich,

immer gebe ich alles für dich auf.

 

Du siehst mir in meine Augen, näherst dich mir.

Ich sehe wie gebannt in diese, sie fesseln mich wie am ersten Moment.

Wenn du mich nicht mehr in deinem Leben haben willst,

wenn du mich nicht mehr bei dir haben willst,

dann bringe es zu Ende,

denn ich kann nicht mehr ohne dich existieren.

Feuere den Schuss ab,

lass mich nicht weiter diese Qualen durchleiden müssen.

Du bist mein einziger Lebenswille,

mein einziges Schicksal, wieso ich noch hier stehe.

Du drückst ab, weil ich dich drum flehe,

auch wenn es dein Herz zerbricht.

 

Zum ersten Mal verliebt,

zum zweiten Mal verlobt,

zum dritten Mal verzweifelt,

zum vierten Mal verletzt

und für immer verewigt

 

…bis das der Tod uns scheidet….

Einsamkeit

Am nächsten Morgen wache ich auf und sehe dich nicht. Es ist okay, aber trotzdem fühlt es sich so falsch an. Du bist mein Lebenssinn, auch wenn du nicht weißt, wie viel du mir bedeutest. Du weißt vielleicht nicht einmal, dass ich dir alles verzeihe und mir ständig wünsche, dass du bei mir wärst. Du, meine einzige Hoffnung.

Du hast mich nicht umgebracht, nur angeschossen. Du bist gegangen, hast mich allein gelassen. Ich kann es noch immer nicht fassen wie grausam du bist und doch kann ich nicht loslassen, da du die Luft bist, die ich zum Atmen brauche. Ja, ich gebe es zu, ich bin abhängig von dir, da du der erste Mensch im Leben bist, der mich glücklich machte.

Niemals will ich dich verlieren, egal was geschieht. Ich will bei dir sein, dich niemals mehr loslassen. Für immer bei dir sein und all deine Wünsche erfüllen, auf dass du immer glücklich wirst. Doch du hast dich anders entschieden, willst mich nicht und wenn das dein Wunsch ist, dagegen kann ich leider nichts einwenden, doch es schmerzt. Ich schaffe es nicht ohne dich. Keine Sekunde vergeht, ohne dass ich an dich denke und mich frage wen du wirklich liebst….

Alles würde ich für dich aufgeben, doch du wirfst mich weg, wie ein Stück Dreck. Es schmerzt so sehr, dass ich vergesse wie man spricht und lacht.

Ich mache dieselben Fehler wie du sie gemacht hast, immer und immer wieder. Alles tat ich für dich, gab mein Leben auf und krempelte es vollkommen um, damit ich bei dir sein konnte. Mein altes Ich habe ich hinter mir gelassen, nur noch du bist übrig. Etwas, was nur für dich lebte. Etwas, was nichts mehr hat.

Nun sitze ich hier, ohne dich noch einmal gesehen zu haben. Alles hat sich verändert.

Die Monate verstrichen, in denen ich nur hier saß und auf dein Wiedersehen hoffte. Jede Nacht weinte ich und wachte genauso wieder auf. Keinen Schritt beging ich, um wirklich zu leben. Niemals ließ ich mich in der Außenwelt blicken.

Immerzu denke ich an dich. Ich halte den Schlüssel in der Hand, um aus diesem Loch zu kommen, doch ich kann ihn nicht ergreifen, weil man ihn mir immer weiter wegschiebt und ich ihn immer wieder fallen lassen muss, dank dir. Ich kann nicht mehr leben. Nur noch auf meinen Tod hoffen. Allein und in der Ewigkeit…

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 12.10.2013

Alle Rechte vorbehalten

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