Du siehst in mir mehr als ich bin,
du verstehst alles von mir,
du weißt, was ich fühle,
du weißt, was ich bin,
du kennst mich,
in und auswendig,
alle Seiten.
Ich seh’ in dir mehr als du denkst zu sein,
ich verstehe dich voll und ganz,
stehe dir bei, egal was du hast,
ich würde alles für dich tun.
Du stehst über alles,
bist das Wichtigste, was ich hab
und niemals würd’ ich mir wünschen,
einen andren lieben zu würden.
Du bringst mich zum Lachen,
selbst wenn ich am Boden bin,
berührst mich,
auch wenn ich’s nicht sagen würd’.
Jedes einzelne Wort, welches du von dir gibst,
bringt mich zum Lächeln und es fängt wieder an,
mein Herz schlägt für dich ein Leben lang.
Du bist meine Welt und niemals würd’ ich’s vergessen,
des ewig Liebe, die nicht breche’.
Ich will dich aufheitern,
wenn du traurig bist,
will dich umarmen,
ach, wäre ich doch nur bei dir,
dann würd’ ich, denke ich,
dich niemals loslassen,
selbst wenn du fällst.
Du stehst vor mir, greifendnah. Ich strecke meine Hand aus, um nach dir zu greifen. Kurz bevor ich dich berühre, geschieht etwas Unvorstellbares. Ich verliere dich, für immer.
Ein Augenblick der Müdigkeit und schon ist es geschehen. Niemand kann verstehen, was in mir vorgeht, nicht einmal Gott selbst. Eine Träne fällt, ein Blick, welcher mir den Atem stehlt, als ich sehe wie du vom Nichts verschluckt wirst. Niemand konnte es vorhersehen, doch ich hätte eher agieren sollen. Nur durch mich ist das geschehen. Nur durch mich kann ich nie wieder lachen oder dich sehen. Du bist weg. Für immer. Niemand kann dich retten, denn es ist bereits zu spät.
Das Blut hat zu fließen aufgehört. Die Vögel singen nicht mehr. Die Scherben sind zerbrochen. Es ist zu spät. Wir sind in der finsteren Welt aufgewacht. Wurden verschlungen von der Dunkelheit und angekommen in dem Schleier der bitteren Realität.
Meine Augen öffnen sich ein Stück, als ich wieder das Grau aus dem Fenster sehe und weiß, es ist wieder ein neuer Tag angebrochen ohne dich. Es war alles real. Die Zeit rennt weiter, so als würde es verhindern, dass ich stehen bleibe. So als wenn es verhindern will, dass ich mich aufgebe. Doch es kam alles zu spät. Ich habe mich bereits verloren.
Ein Tag ist wie der Nächste. Nichts ist mehr wie es einmal war. Keine Abwechslung, keine Helligkeit, nur noch der trübe Nebel, welcher mich davon abhält nicht gleich übern Balkon zu springen. Der letzte Hoffnungsschimmer schwimmt dahin, es gibt kein Entrinnen von dieser Müdigkeit, die uns alle in dieser Welt hält.
Hier ist nichts mehr sehenswert, nicht ein kleines Fünkchen Tageslicht kommt zwischen den Wolken hervor. Ohne den letzten Verstand vollstreckt jeder seinen Alltag, so als wäre nichts geschehen, so als wäre alles so, wie es immer war.
Manchmal frage ich mich, ob ich die einzige Person bin, die die Veränderung und die Qual durchlitten hat oder ist Verdrängung das beste Mittel, um wieder ein normales Leben zu führen? Was ist eigentlich ein normales Leben? Ich kenne so etwas nicht.
Das Einzige, was ich kenne, ist die unerschrockene düstere Wahrheit, welches unsre Welt fasziniert und doch weilt das Grauen außerhalb von diesem Ort, denn sonst wäre bereits das Chaos ausgebrochen, doch im Moment lebt es sich hier wie die Ruhe vorm Sturm.
Es ist bereits Winter. Ein halbes Jahr ist vergangen und noch immer keinerlei Veränderung. Wird es sich niemals ändern? Während ich den Schneesturm betrachte, denke ich an Vergangenem. Ja, ich denke daran, wie du jedes Weihnachten mit mir verbracht hast und mich immerzu romantisch überrascht hast. Du warst jemand, den ich niemals missen wollte. Ja, ich hatte mir fest vorgenommen als Erste von hier zu gehen und was tust du?
Dezember.
Ein schrecklicher Monat. Eine schreckliche Jahreszeit, um allein zu sein. Die düsteren Gedanken holen einem wieder ein und selbst ein Spaziergang bereitet keine Freude mehr. Das Einzige, was mir geblieben ist, sind die Scherben, die du mir hinterlassen hast. Ein Spiegel, welchen du mit deiner Tat zerbrochen hast. Wie kann ich nur diese schwere Zeit überstehen? Sag es mir. Mein Lebenssinn ging verloren und nun vegetiere ich nur noch dahin. Sag mir, was soll ich machen?
Dezember.
Immer wieder durchlebe ich die Vergangenheit. Immer wieder denke ich daran, wie wir gelacht haben. Es war so eine schöne Zeit. Wieso musstest du mich verlassen?! Wieso nur?!
Dezember.
Das ist das Einzige, an was ich denken kann: Die schmerzende Wahrheit.
Mein Leben verrinnt. Eine einzelne Sternschnuppe fliegt vorbei, in der ich an dich denke. Eine letzte Sekunde verweile ich, als eine Schneeflocke meine Hand streift. Sie schmilzt sekundenschnell, so wie meine Hoffnung, dass ich dich je wieder sehe.
Langsam durchquere ich die schneebedeckte Landschaft und sehe gezielt auf den Boden. Alles erinnert mich an dich. Alles erinnert mich daran, wie sehr du mir fehlst. Alles daran, wie sehr du mir bedeutest. Alles, wie sehr ich dich brauche.
Mein Leben war vorher schon nicht ganz einfach, doch nun? Es zerstückelte in tausend Teile und wartet darauf den finalen Schlag zu spüren, welchen du mir nicht zuteilen gibst, da du weißt, es wäre zu einfach und nicht fair dir gegenüber, da du überhaupt kein Leben mehr führen darfst. Deshalb werde ich lieber gequält. Ein Fünkchen Mitleid wird mir verweigert. Ich bin nichts wert in deinen Augen oder niemand, der dir was wirklich bedeutet hat.
Mein Blick verfinstert sich als ich daran denke. Von Weiten höre ich laute Geräusche und sehe auf, als ein Feuerwerkskörper in wundervolle Farben vor mir niederprasselt. Schwer biss ich mir auf meine Unterlippe, bis sie zu bluten anfängt. Es erinnert mich an die Silvesterabende, welche wir gemeinsam verbrachten. Ja, es war der Tag, wo wir uns kennenlernten. Ich höre eine Feier von weit her und kehre schleunigst mit gesenktem Kopf um. Ein neues Jahr beginnt, in welches ich mir schwöre mich nie wieder zu verlieben.
Orientierungslos trotze ich dem Alltag mit all den Hürden, die es auf sich bringt. Mittlerweile blühen die Knospen an den Bäumen und die Natur zeigt sich in voller Pracht. Nur mich will es nicht wirklich damit beeindrucken oder in das Frühlingsleben der Menschen einbringen, welche voller Optimismus in den prächtigen Tag starten, welcher nur so voller Geheimnisse und Verderben gefüllt ist, dass niemand sich wirklich über dieses Spektakel der Natur traut.
Anstatt mich nun mit albernen Erinnerungen an die Vergangenheit herumzuschlagen, beginne ich mich in das Arbeitsleben einzutauchen und niemals wieder aufzuwachen, so dass ich niemals Zeit habe lediglich einen Gedanken daran zu verschwenden.
Trotzdem vergeht keinen Moment, an dem ich am Liebsten los schreien und alles hinwerfen würde. Aber ich reiße mich zusammen, da ich weiß, dass es eh nichts bringen wird. Irgendwann findet alles einmal sein Ende und ich warte an dem Tag, an dem ich in dem Nichts gehüllt werde, welches mich für immer von diesem Ort schafft, an dem Lug und Trug an der Tagesordnung steht.
Ein Augenblick vergeht, bevor ich einen Gedanken weiter an dir verschwende und weiter arbeite, in der Hoffnung, dass auch ich irgendwann von diesem Grauen erlöst werde.
Ich zeige mich der Welt, kühl und herzlos. Meine Seele hast du eingeschlossen und mein Herz herausgerissen. Nun bin ich nur noch ein leeres Gefäß, eine Erscheinung meines selbst.
Jeden betrachte ich abwertend, mit Hass und einem ignoranten Unterton, so dass niemand gern mit mir zu tun hat. Alle haben sich von mir abgewandt und ich habe vergessen wie man lacht oder seine tödliche Maske ablegt. Niemand kennt ein andres Gesicht von mir und selbst ich tue mir selbst schwer dabei. Ich habe meine neue Persönlichkeit so gut entfaltet, dass ich nicht einmal mehr weiß was Gefühle sind.
Mein Leben besteht nur noch daraus solange zu arbeiten bis ich sterbe. Alles andre ist mir egal und interessiert mich nicht und das weiß bereits jeder hier. Die Gleichgültigkeit hat mich eingeholt, Stück für Stück wurde es mehr. Nun kann ich nicht mehr aus dieser Hölle entfliehen und selbst wenn ich ankämpfen würde, käme ich da hilflos nicht mehr heraus.
Meine Kraft ist aufgebraucht mit dem Messer in meiner Hand, welches ich benutze um das Einzige zu machen, was mich noch wissen lässt, dass ich lebe. Der mindere Schmerz vergeht zu schnell, so dass es nicht bei einer Narbe am Handgelenk bleibt und je weniger ich spüre, desto mehr brauche ich es. Blut tropft auf die weißen Fliesen des Bades und färbt diesen in einer rötlichen Farbe. Leblos starre ich darauf. Es lässt mich wieder an jenem Tag denken, was mich erneut zerreißen lässt.
Ich sitze hier, stoße auf ein Bild von dir. Mein Blick wendet sich nicht ab. Ich schwimme irgendwo zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Äußerlich in der Gegenwart, innerlich noch bei dir. Und das wird sich niemals ändern. Immer wieder diese Bilder vor mir.
Eine Sekunde vergeht nach der anderen, doch ich kann mich nicht losreißen, bleibe weiter ein Schatten meiner selbst und verliere mich mit jedem weiteren Moment, an dem ich mich erinnere. Ich versinke in meinem Albtraum und gelange nicht hinaus. Du bist nicht hier um mich daraus zu befreien. Du kannst mir nicht hinaus helfen, doch selbst besitze ich keine Kraft dazu. Will ich das überhaupt noch? Ich weiß es nicht oder doch?
Die Flamme der Kerze verglüht und ich sitze hier weiterhin im dunklen Raum und überlege mir, was ich nun machen soll. Ich versinke weiter mehr in die Vergangenheit und sehe dich vor mir stehen. Ein Lächeln auf deinen Lippen, so wie ich es von dir gewohnt bin. Doch es verschwindet langsam und erneut tauchst du in das Nichts, in welches ich nicht zugelassen werde. Wir wurden vom Schicksal getrennt, doch ich will es nicht wahr haben. Nein, ich kann es nicht, denn ich komme nicht von dir los. Es schmerzt einfach zu sehr.
Du bist doch das Einzige, was mich noch am Leben hält. Nur durch dich weiß ich wie man wirklich lebt. Du bist der Einzige, der mich zum Lachen bringt und mir zeigte, dass das Leben nicht nur schlechte Seiten hat, doch nun holt mich die düstere Finsternis wieder ein.
Die Sonne geht auf und wieder unter, doch für mich spielt es keine Rolle. Das Einzige, was für mich eine Rolle spielt bist du.
Immer wieder gehe ich unter sobald ich an dich denke und erstrecht an dem Tag, wo wir uns versprachen für immer für einander da zu sein. Doch es brachte nichts. Ich werde wohl niemals mehr ein normales Leben führen können. Immer tiefer falle ich und tauche tief in eine mir erdachte Welt ein, in der ich dich jeden Tag sehen kann. Immer länger schlafe ich, um dein kurzes Lächeln zu betrachten, bevor du für immer von mir gehst. Es ist das Einzige, was mir geblieben ist von dir. Nichts anderes.
Ein Wunder, dass ich nicht vom Balkon springe, doch es wäre zu seicht für mich. Es ist nur gerecht, wenn ich mit der Schuld lebe und diese Qual erleide. Denn ich habe deinen Tod zu verantworten. Nur durch mich bist du von dieser Welt gegangen.
Genau deshalb lebe ich jeden Tag damit, obwohl ich es so nicht benennen würde, denn das Leben habe ich schon lange aufgegeben. Nun vegetiere ich nur noch dahin, erledige meine Aufgaben und versuche mir meine Qualen zu verschlimmern, in dem ich mir auch noch körperliche Wunden zufüge, die keines Tages verblassen, da ich sie mit jedem Tag wieder erneut entzünde, so dass ich für immer entstellt bin, so wie ich es verdient habe.
Immer wieder sehe ich dich leblos vor mir. Es macht mich fertig. Ich laufe davon, doch es holt mich immer wieder ein, so dass ich einfach stehen bleibe und es über mich ergehen lasse, doch ich halte es kaum aus. Immer wieder höre ich deine Stimme in meinem Kopf und deinen Blick, wie du aufgehört hast zu atmen.
Eine letzte Träne läuft von meinem Gesicht, ungewollt. Ich kann mich nicht kontrollieren, egal, was ich versuche, ich schaffe es nicht. Die Schmerzen holen mich immer wieder ein. Normalerweise müsste ich dagegen immun sein, so wie ich es bis jetzt annahm, doch erneut trifft es mich. Ich kann dich einfach nicht vergessen.
Die Wunden in meinem Herzen platzen immer wieder aufs Neue, bevor ich mich noch von dem vorrigen Schlag erholen konnte. Ich schreie, doch es bringt nichts. Du lässt mich niemals los. Ich breche zusammen, an den Gedanken. Meine Atmung fällt mir immer schwerer und ich kann die Tränen nicht mehr zurückhalten.
Schwach falle ich auf meine Knie und balle meine Hände zu Fäusten, während ich unentwegt zittere und meinen Kopf auf den kalten Parkett lege. Eine Ewigkeit vergeht bis ich mich beruhige und vollkommen still auf dem Boden liege. Eine Leere hinterbleibt nur noch und alle Gedanken wurden mit weggeschwemmt.
Mit dem letzten Schnitt habe ich beschlossen alles von Grund an zu ändern. Nun werde ich mich verstecken. Ich baue eine steinerne Mauer um mich herum und werde nur noch für mich leben. Ja, ich werde meine Gedanken und Gefühle nur noch aufschreiben und Bücher lesen. Ab heute werde ich keinen Gedanken mehr an dich oder andre verschwenden.
Mit dieser Zielsetzung begehe ich ein Stück weiter entfernt vom Leben. Durch diesen fatalen Fehler rücke ich immer weiter und weiter in meine selbstgebaute Welt und kann nicht mehr von Wirklichkeit und Traum unterscheiden. Ja, ich habe mich in meine Fantasie eingeschleust als Schutzschild gegen die Feinde, welche mich immer wieder zum Sturz bringen wollen.
Immer wieder gelingt es ihnen jedoch meine Mauer zu durchdringen und mich erneut zum Messer zu greifen. Es ist schlimmer als die Hölle, die ich durchlebe und niemand kann die Scherben mehr zu einem Spiegel zusammenfügen, niemand kann sie mehr zu einem Ganzen bringen.
Ich bin unendlich verloren…
Tropfen hallen wieder im ganzen Raum. Es fließt in eine Pfütze, was mich immer wieder zu einem Herzschlag verleitet. Dieses Mal habe ich es geschafft. Verschleiert sehe ich alles nur noch war. Mein Leben verrinnt dahin.
Die Qual halte ich doch nicht aus, der Schmerz war zu gering, mein Körper verlangte nach mehr. Ich gab ihm mehr und nun tropft die rote Flüssigkeit in die Blutlache und das entzieht meinem Körper die notwendige Kraft, die ich brauche um aufzustehen und gegen die Dunkelheit, die mich langsam umfängt, anzukämpfen.
Anscheinend bin ich etwas zu zweit gegangen, aber das ist mir mittlerweile eh egal. Mein Leben hat ohne dich sowieso keinen Sinn. Langsam fühle ich wie mir meine Lider schwer werden, bevor mich schon in die ewige Dunkelheit umfängt.
Und ich hoffe so sehr, dass ich endlich zu dir gelange. Zu dir, meine einzig wahre Liebe.
Tag der Veröffentlichung: 03.10.2013
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