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Schicksal der Wächter

Seit Anfang des 22. Jahrhunderts gibt es Wächter. Inzwischen ist mehr als die Hälfte der Menschheit davon betroffen. Und die Gene werden stets weitervererbt, sind stärker als die der Menschen. Es gibt Wächter für alles – für Bäume, Blumen und Steine ebenso sehr wie für Zeit, Gefühle und Licht. Um alles zu kontrollieren, gibt es eine neue Regierung – die Wächter des Schicksals. Alle, die mit diesem Gen geboren werden, gehören automatisch dazu. Sie kontrollieren die Aufgaben der Wächter, doch sie kontrollieren auch Dinge, derer sie sich ermächtigen, weil sie das Schicksal bestimmen können: Den Tod ebenso wie die Liebe.

Rosetta – Wächterin der Rosen

12. Juni 2198

 

„Ich liebe dich.“

Für manche mochten diese drei Worte einfach alles bedeuten und ihr Leben verändern – aber ich fühlte nichts. Beinahe. Denn mein Herz wollte schon zu einem Salto ansetzen, dass ich nur mit Mühe zurückhalten konnte. Früher – früher – hätte ich diese Worte hören wollen, doch er hatte sie nicht gesagt. Es mochte nur zwei Jahre her sein, aber ich hatte damals naiv gehandelt – und wenn das die Nachwirkungen dessen waren, was ich getan hatte, dann fühlte ich mich mehr als schuldig: ich hatte ihn dazu gebracht, mich zu lieben, obwohl er das nicht wollte. Inzwischen kam mir das unglaublich vor – wie konnte ich jemanden zwingen, zu lieben? Hatte ich bei meiner Mutter nichts gelernt?

Ich würde eher mein Leben lang allein bleiben, anstatt einen Mann zu heiraten, der mich nur liebte, weil ich es so wollte. Ich hasste es, hasste diese Methode, die die Regierung erfunden hatte. Manchmal würde ich am liebsten in die Vergangenheit reisen, wie er, und sehen, was wahre, echte Liebe war.

 

 

30. September 2180

 

„Was ist sie?“

„Eine Wächterin. Eine Wächterin der Blumen.“

Ein strahlendes Lächeln.

„Sie kommt nach mir.“

Geflüstert.

Die Wächterin der Kinder, eine alte Frau mit silbernen Haaren, blinzelte.

„Natürlich. Ihr seid eine Wächterin, ihr Mann nicht. Diese Linie wird sich immer durchsetzen.“

„Weiß man schon, was ihre Blume ist?“

Eine kurze Pause, die Wächterin maß die Reaktion des Babys auf die häufigsten Blumenarten, die gerade nicht von einem Wächter oder einer Wächterin der Blumen besetzt waren. Das kleine Mädchen, obwohl gerade mal einen Tag alt, griff schließlich nach einer. Einer Rose.

„Sie ist eine Wächterin der Rosen.“

Lilie, die genauso hieß wie ihre Blume, lächelte ihre Tochter an, als sie ihr einen Namen gab.

„Rosetta.“

 

 

15. Mai 2196

 

Wie immer begann ich den Tag damit, mir das Leid der Rosen anzuhören. Das war das Schicksal eines Wächter der Blumen, ständig musste man mit ihnen sprechen, ihnen zuhören, ihnen helfen. Natürlich konnte ich das nicht auf der ganzen Welt machen, aber die Rosen verübelten mir das nicht – sie freuten sich, dass ich stellvertretend für sie alle, einen großen Rosengarten hatte und jeder einzelnen der dort wachsenden Blumen meine Zeit widmete.

Was gar nicht so einfach war, wie es klang, denn Rosen hatten an allem etwas auszusetzen, sie waren die feinfühligen Damen unter den Blumen. Manchmal wünschte ich, ich wäre eine Wächterin der Disteln, dann hätte ich kaum etwas zu tun. Aber andererseits, wer wollte schon, dass gerade eine Distel sein Symbol war? Das Symbol seiner Liebe?

Das war auch der Grund, warum ich heute besonders liebevoll mit meinen Rosen umging. Eine von ihnen würde mir heute einen besonderen Dienst erweisen, das, wieso viele der noch übrigen Menschen gerne Wächter wären. Es war eine Art Gegenleistung.

Ich entschuldigte mich geschätzt zum hunderttausendsten Mal bei einer kleinen, orangen Rose, dass ein Hund in den Garten gelaufen war. Ein einziges Mal hatte dieser Hund, ein Pudel, sein Geschäft in meinem Garten verrichtet – und die Rosen waren ein ganzes Jahr wütend auf mich gewesen. Das war heute glücklicherweise nicht passiert, aber wie es aussah, konnten die Rosen Hunde trotzdem nicht leiden.

Die nächsten zwei Stunden verbrachte ich damit, mir den Liebeskummer einer Teenager-Rose anzuhören – die hübsche Biene war einfach an ihr vorbei geflogen, die Rosen zu gießen und die automatischen Schirme so einzustellen, dass die Rosen noch ein wenig Sonne baden konnten, bevor die Schirme sie vor der heißen Mittagssonne schützen würden.

Dann endlich lief ich auf das Beet in der Mitte zu, in der nur eine einzige Rose stand. Sie bestand aus unzählig vielen Farben, jedes Blütenblatt hatte eine andere, und erhob sich majestätisch in Richtung Sonne.

Es tat mir weh, sie abzuschneiden, aber ich wusste, sie würde niemals verblühen. Nicht, bevor derjenige, dem ich sie schenken würde, tot war.

 

Mit flinken Füßen huschte ich in den Park. Ich war früh dran, hatte genug Zeit eingeplant für den Fall, dass ich bei den Rosen mehr Zeit als sonst brauchen würde.

So dachte ich mir auch nichts dabei, als Jason eine Stunde lang nicht kam, obwohl es nicht seine Art war, zu spät zu kommen. Wächter der Zeit hatten diese meistens ganz gut im Griff. Was nicht hieß, dass ihnen nicht doch einmal etwas dazwischen kommen konnte. Aber als er nach vier Stunden noch immer nicht aufgetaucht war, musste selbst ich mir eingestehen, dass er nicht mehr kommen würde.

Ich drehte mich um, um zu gehen – und da stand er.

„Rosetta!“, rief er überrascht aus.

„Natürlich, was hast du denn gedacht?“, fragte ich mit einem Lächeln und umarmte ihn. Er schien zu zögern, nur einen winzig kleinen Moment, aber ich dachte mir nichts dabei. Vermutlich tat es ihm nur leid, zu spät zu sein. Mir tat es auch leid. Aber ich würde ihm verzeihen, ihm die Rose geben, die ich sorgsam hinter meinem Rücken versteckt hielt. Ich wusste nicht, wie er darauf reagieren würde. Er würde sie nicht annehmen wollen, so viel war klar. Aber ich musste ihr zuvor kommen. Viola würde nicht lange warten, sie würde ihm ihr blaues Veilchen einfach in die Hand drücken. Aber Jason war mein, schließlich arbeitete ich nun schon seit zwei Jahren darauf hin, mit ihm zusammen zu sein, während er mich noch immer als eine Freundin betrachtete. Eine Freundin. Ich wollte die Freundin sein.

Und ich konnte es.

Ich musste ihm nur das wunderschöne Exemplar einer Rose, dass ich in meiner Hand trug, in die Hand legen und er würde sich unsterblich in mich verlieben. Normalerweise war es üblich, das erst bei der Hochzeit zu tun – ein Wächter gab seinen Gegenstand seinem Liebsten, um die sowieso schon vorhandene Liebe unbrechbar zu machen. Aber es funktionierte auch so. Und ich konnte nicht zulassen, dass irgendeine dahergelaufene Tussi, und sei es die Wächterin der Veilchen, mir meinen Typen ausspannte, der sich kein bisschen für sie interessierte, indem sie ihm ihr besonderes Veilchen in die Hand drückte.

„Möchtest du mir etwas geben?“, fragte Jason.

Verdutzt sah ich auf. Woher wusste er das?

Doch er sah nur interessiert in meine Augen, schien nicht zu wissen, was ich ihm geben wollte. Innerlich seufzte ich auf.

„Ja.“

Ich griff nach seiner Hand, die er mir ein wenig zögerlich gab, atmete tief durch und drückte ihm dann in einer einzigen, schnellen Bewegung die Rose in die Hand. Die paar Dornen würde er verkraften.

Er sah auf sie hinunter, einen Moment verständnislos, dann schien er zu begreifen und dann … war er verschwunden. Ich starrte auf die Stelle, an der er gerade noch stand. Natürlich, er war ein Wächter der Zeit. Er musste eine Zeitreise unternommen haben. Ich kannte die Einzelheiten nicht, aber normalerweise taten sie das nur einmal die Woche, zwei Stunden lang. Und Jasons Tag war der Montag. Aber vielleicht hatte ich ihn zu sehr überrumpelt und die Überraschung hatte ihn durch Zeit und Raum katapultiert? Oder er konnte es selbst steuern, wollte allein sein.

Ich konnte das verstehen. Ich konnte es wirklich. Deshalb trat ich auch mit langsamen Schritten den Heimweg an. Brauchte ebenfalls Zeit für mich, Zeit für mich und meine Rosen.

 

 

17. Mai 2196

 

„Jason?“

Ich hörte sein Stöhnen durch das Telefon.

„Ich bin im Krankenhaus.“

„Was? Warum hast du nichts gesagt?“

„Ich habe dich angerufen. Vorgestern. Aber du hast nicht abgenommen.“

Vorgestern hatten wir uns getroffen. Es musste danach passiert sein. Während des Zeitsprungs womöglich?

„Wie ist es passiert? Was ist passiert?“

„Keine Sorge, es ist alles in Ordnung. War nur der Blinddarm.“

Ich stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Das war schlimm genug, aber ich hatte schon angefangen, seinen Beinahe-Tod vor meinen Augen zu sehen.

„Wie bist du ins Krankenhaus gekommen? Du bist doch nicht etwa selbst gefahren?“

„Nein. Viola.“

Meine Augen verdunkelten sich. Sie war schon achtzehn, genau wie er. Was hatte er bei Viola zu suchen gehabt? Hatte er mit ihr über mein Geschenk geredet, über die Rose, die ihn in mich verlieben ließ? Verdammt, warum hatte ich ihm nur zwei Tage Zeit für sich gelassen? Damit er allein sein konnte? Mach dich nicht lächerlich, befahl ich mir. Er ist jetzt unsterblich in dich verliebt. Du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen.

Ich lächelte.

„Ich liebe dich.“, flüsterte ich durch das Telefon.

Jason hörte mich. Aber er gab eine Antwort, die ich nicht nur nicht erwartet hatte, sondern die mich zusammenzucken ließ. Ein schmerzhaftes Ziehen ging durch mein Herz.

„Was? Rosetta, hast du getrunken? Was ist denn mit dir los?“

Ich antwortete nicht. Was war mit ihm los? Hatte die OP etwa die Wirkung der Rose zunichte gemacht? Das konnte nicht sein. Nichts, absolut nichts, konnte die unsterbliche Liebe zerstören. Das war der Hintergrund dieser ganzen Geschichte, deswegen hatte die Regierung doch dafür gesorgt, dass es diese Dinge gab! Damit Kinder in Liebe aufwachsen konnten, die sich durch nichts ändern ließ.

„Wieso … was … ?“, stotterte ich.

„Hör zu, Rosetta, warum treffen wir uns nicht einfach nächste Woche? Dann bin ich wieder aus dem Krankenhaus draußen.“

Was?

„Ich warte doch keine Woche!“, protestierte ich. „Ich komme jetzt vorbei. Du brauchst doch Gesellschaft, wenn du schon im Krankenhaus liegst. Was ist deine Zimmernummer?“

Er seufzte, doch dann sagte er sie mir.

 

Keine Viertelstunde später war ich da und setzte mich zu ihm ins Bett. Ich wagte nicht, ihn zu umarmen, wollte ihn nicht verletzen. Und küssen … das würde ich mir auf den Zeitpunkt aufheben, wenn es ihm wieder gut ging. Ich wollte, dass unser erster Kuss uns beiden für immer in guter Erinnerung blieb.

„Wie geht es dir?“

„Schon viel besser.“

Ich lächelte, dann sah ich mich um. Es standen Blumen da, Veilchen.

„Von wem sind die?“

„Viola.“

Er sah meinen Gesichtsausdruck und versuchte zu lachen, was ihm aber gründlich misslang.

„Ach Rosetta, sei doch nicht immer so eifersüchtig! Es sind doch nur ein paar Blumen.“

Hoffentlich. Was, wenn sie mir doch zuvorgekommen war? Aber ich konnte kein Veilchen entdecken, dass anders aussah wie der Rest. Trotzdem. Woher sollte ich wissen, ob das bei allen Blumen so war wie bei mir? Wie bei meiner bunten Rose, die nun Jason gehörte?

„Wo ist die Rose?“

Ich wusste, er hatte eine OP und es war sicher nicht klug, diese Frage jetzt zu stellen. Aber ich musste es einfach tun, musste Gewissheit haben. Es war so untypisch, was er sagte, passte nicht auf das, was die Beschenkten normalerweise sagten und taten.

„Welche Rose?“

Ich sah ihm in die Augen und wusste, er versuchte nicht, mich zu veräppeln. Es war, als hätte es unser Treffen vor zwei Tagen nicht gegeben.

Es war, als hätte er meine Rose nie bekommen.

 

 

12. Juni 2198

 

„Ich liebe dich.“, sagte er erneut. „Und ich weiß, du tust es auch. Gib es doch zu, du liebst mich ebenfalls.“

Ich war damals so unfassbar selbstsüchtig gewesen. Nur wegen einem Eifersuchtsanfall.

Jason zwirbelte die Rose mit den verschiedenfarbigen Blütenblättern zwischen den Fingern hin und her. Sie blühte in voller Pracht, hatte sich in den zwei Jahren kein bisschen verändert. Ich wusste noch genau, wie sie aussah, kannte jede einzelne Maserung. Aber wo zum Teufel hatte er sie plötzlich her? Hatte er mir all die Jahre etwas vorgespielt? Wozu? Wir liebten uns doch beide! Aber ich würde nicht auf sein Angebot eingehen, wollte ein Gegenmittel finden. Es musste eine Möglichkeit geben, das rückgängig zu machen, ihn nicht dazu zu zwingen. Verdammt, er war ein Wächter der Zeit, er musste es doch umkehren können! Ich brauchte ihn nur zu überreden und verliebt wie er war, würde er es vielleicht sogar tun. Und dann konnte ich ihn völlig standesgemäß erobern, so, wie es sich gehörte.

„Zum Teufel, dann eben anders. Ich weiß, was du fühlst, also nimm es mir nicht übel. Aber du hast es ja auch nicht anders gemacht.“

Ich brauchte einen Moment, um zu verstehen, was er sagte, doch als ich es kapiert hatte, war es schon zu spät. Ich sah hinunter auf meine Hand.

Sie hielt eine goldene Taschenuhr.

 

Jason – Wächter der Zeit

15. Mai 2196

 

Verdammt. Verdammt. Verdammt.

Natürlich musste das ausgerechnet heute passieren. Ich hatte mich mit Rosetta treffen wollen, hatte ihr endlich sagen wollen, was ich fühlte. Vorgestern war ich mir endlich sicher gewesen, dass sie sich genauso fühlte, dass das kein alberner Wunschtraum war. Ihr Erröten war ebenso Indiz dafür gewesen wie ihr Stottern, wenn man etwas Nettes sagte. Ich hatte sie beobachtet, wie ich es schon immer getan hatte – nur hatte ich mich ausnahmsweise nicht auf die süßen Grüppchen, die entstanden, wenn sie lachte, ihre wunderschönen, warmen, braunen Augen, die im Kontrast zu ihrem goldblonden Haar standen und ihre perfekt geschwungenen Lippen mit der kleinen Narbe links über der Oberlippe konzentriert, sondern auf Anzeichen, dass sie ebenso verliebt in mich war wie ich in sie.

Heute wäre der perfekte Zeitpunkt gewesen. Ich hätte ihr meine Gefühle gestanden und sie geküsst – ich hatte mich sogar extra am Vormittag mit Viola getroffen, die allgemein als erfahren in solchen Dingen galt.

Und jetzt musste natürlich mein dämlicher Blinddarm dazwischen kommen.

Ich hatte gefühlte hundert Mal bei Rosetta angerufen, aber sie nahm nicht ab. Eigentlich müsste sie längst zu Hause sein, ich war schon über zwei Stunden zu spät. Sollte sie etwa immer noch auf mich warten?

Nein. Nein, das würde sie nicht. So bescheuert war sie nicht. Und so Hals über Kopf verliebt auch nicht. Nicht wie ich.

Seufzend probierte ich es auf ihrem Handy – aber natürlich war es ausgeschaltet. Wie sollte es auch anders sein, dafür war Rosetta viel zu sehr ein Naturfreak. Wie alle Wächter von irgendwelchen Pflanzen. Als ob ein Telefonat mit dem Handy der Umwelt groß schaden würde. Ich seufzte. Dann musste ich eben warten, bis sie anrief. Denn das würde sie, früher oder später.

 

 

17. Mai 2196

 

Mein Handy klingelte – und endlich zeigte es die lang ersehnte Nummer an, Rosetta. Vermutlich hatte sie mich zuhause nicht erreicht und nun doch die Handynummer ausgepackt. Ein Lächeln schlüpfte auf meine Lippen und ich nahm ab.

„Jason?“

Eine freundliche Begrüßung wie immer. Aber ich konnte es nachvollziehen, vermutlich war sie außer sich vor Sorge.

„Ich bin im Krankenhaus.“

„Was? Warum hast du nichts gesagt?“

„Ich habe dich angerufen. Vorgestern. Aber du hast nicht abgenommen.“

„Wie ist es passiert? Was ist passiert?“

Ich seufzte. Gut, vielleicht hätte ich das Krankenhaus nicht gleich im ersten Satz erwähnen sollen. Jetzt schob sie noch mehr Panik. Als ob das nötig war!

„Keine Sorge, es ist alles in Ordnung. War nur der Blinddarm.“.

„Wie bist du ins Krankenhaus gekommen? Du bist doch nicht etwa selbst gefahren?“

Ich grinste.

„Nein. Viola.“

Lange sagte sie nichts. Mein Grinsen wurde breiter. Ja, sie war eifersüchtig. Sie war wirklich verliebt in mich! Doch dann sagte sie etwas, was mich erstarren ließ und mir gleichzeitig ein tiefes Gefühl der Wärme gab.

„Ich liebe dich.“, flüsterte sie.

Mir stockte der Atem. Wieso … jetzt? Wir waren zwei Jahre lang immer wieder knapp davor gewesen und dann einfach am Telefon? Es war ja nicht so, als würde ich gleich sterben. Die erste Liebeserklärung am Telefon. Das würde sie niemals tun, dafür war sie viel zu romantisch. Es passte nicht zu ihr. Außer, sie war nicht ganz bei Verstand.

„Was? Rosetta, hast du getrunken? Was ist denn mit dir los?“

Wieder eine lange Pause, wieder antwortete sie nicht darauf. Was war nur mit ihr los?

Dann, endlich: „Wieso … was … ?“

Ich schüttelte den Kopf. Sie musste sich erst einmal beruhigen. War nicht eigentlich ich der Kranke?

„Hör zu, Rosetta, warum treffen wir uns nicht einfach nächste Woche? Dann bin ich wieder aus dem Krankenhaus draußen.“

„Ich warte doch keine Woche! Ich komme jetzt vorbei. Du brauchst doch Gesellschaft, wenn du schon im Krankenhaus liegst. Was ist deine Zimmernummer?“, fragte sie energisch.

Ich seufzte, aber wie immer kam ich nicht gegen sie an, konnte ihr einen Wunsch nicht abschlagen. Natürlich sagte ich sie ihr.

 

In Rekordschnelle war sie da, setzte sich zu mir, bewegte ihre Hand in meine Richtung, doch berührte mich nicht. Das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmte, verstärkte sich.

„Wie geht es dir?“, fragte sie schließlich.

„Schon viel besser.“

Ihr Lächeln erstarrte, als sie die Blumen sah. Die hübschen, blauen Veilchen, die Viola mir am Vormittag vorbeigebracht hatte. Sie wollte die Pralinen nicht ohne Gegenleistung annehmen, meinte sie. Dabei hatte sie mir so sehr geholfen, mit mir den Dialog durchgespielt, wie ich Rosetta meine Liebeserklärung darbringen konnte.

„Von wem sind die?“

„Viola.“

Ihr Gesicht verdüsterte sich so sehr, dass ich einfach lachen musste. Ein Ziehen in meinem Bauch, eine schmerzhafte Erinnerung daran, dass er mir vorgestern aufgeschnitten wurde und ich nun überall Schläuche hatte. Oder zumindest zu viele.

„Ach Rosetta, sei doch nicht immer so eifersüchtig! Es sind doch nur ein paar Blumen.“

Diesmal antwortete sie mir, aber wieder völlig zusammenhanglos.

„Wo ist die Rose?“

Was war nur heute mit ihr los? Wovon redete sie?

„Welche Rose?“

Ihre Augen, die sonst so glänzten, wurden hart und sahen dennoch traurig aus. Ich streckte die Hand aus, doch sie zuckte zurück. Dann stürmte sie aus dem Zimmer.

Was hatte ich getan?

 

 

11. Juni 2198

 

Montag. Ich hatte am Vormittag frei, so wie jeder Wächter an einem Tag der Woche frei hatte, um seine Pflichten zu erfüllen. Meine war, in die Vergangenheit zu reisen und etwas gerade zu biegen. Jeden Montag zwei Stunden lang.

Manchmal gab es größere Dinge, die verhindert werden mussten, Kriege zum Beispiel. Nach und nach verhinderten Wächter der Zeit alle Kriege, die seit dem Jahr 2000 stattgefunden hatten. Aber das war nicht meine Aufgabe, ich erledigte nur Kleinigkeiten. Meistens Botengänge zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart. In die Zukunft konnten wir leider nicht reisen, aber angeblich bekamen der oberste Wächter der Zeit und die Wächter des Schicksals von Zeit zu Zeit Besuch aus der Zukunft. So, wie ich ab und zu Wächter der Zeit in der Vergangenheit traf und ihnen ein Schriftstück von heute gab. Keine große Sache. Das Wichtigste, was mir bisher anvertraut worden war, war, 2098 einen berühmten Politiker vor einem Autounfall zu retten. Es war nichts weltbewegendes – aber der Politiker war ziemlich glücklich. Und es war spannender als sonst – denn vorher kam es oftmals vor, dass ich die Zeit einfach nur irgendwo in der Vergangenheit absitzen musste. Die oberen Wächter der Zeit waren zufrieden, wobei ich nicht wusste, was ich groß hätte falsch machen können. Jedenfalls bekam ich seitdem jedes Mal einen Auftrag. Und sei es, mit der Tochter von einem Wächter des Schicksals in den Zoo zu gehen oder ihr einen Lolli zu kaufen, weil der Vater vor einem Jahr selbst keine Zeit dazu hatte. Was für mich kein Problem darstellte. Ich mochte Julie und sie mochte mich ebenfalls.

 

In einem langen Gang voller Türen wurde ich wie immer schon erwartet, obwohl ich überpünktlich kam.

„Du wirst in den Mai 2196 reisen.“

„Okay.“

Es war selten, aber nicht unüblich, dass man in eine Zeit geschickt wurde, in der man schon gelebt hatte. Aber wenn es so war, dann ging es meistens nur um Kleinigkeiten, wie bei Julie. Es folgte darauf einfach nicht so viel Zeit, in der sich die kleine Veränderung großartig auswirken konnte. Und wenn ich ganz ehrlich war, war mir das eigentlich sogar lieber. Ich könnte nicht in der Angst leben, dass mir in der darauffolgenden Woche nur irgendein Missgeschick passieren musste und schon hätte ich die komplette Welt verändert.

„Was ist meine Aufgabe?“

„Nichts. Du wartest einfach dort, wo du auftauchst, bis ein sechzehnjähriges Mädchen kommt. Sie wird dir etwas geben, was du annimmst und hierher bringst. Das ist alles.“

Ich zog eine Augenbraune hoch. Zwar kam es nicht selten vor, dass die Aufgaben einfach und unbedeutend waren, manchmal nur, um Kenntnisse aus der Zukunft mit der Vergangenheit zu teilen, doch der Wächter sagte es mit einer so eingeübten Leichtfertigkeit, dass es mir einfach verdächtig vorkam. Und dass er mir das genaue Datum verschwieg, machte es nicht besser. Dennoch sagte ich nichts. Mir blieb sowieso nichts anders übrig, als die Aufgabe zu erfüllen. Davor würde ich nicht in mein Leben zurückkehren können. In diesen Raum gab es nur Eingänge, keine Ausgänge. Alle Türen führten in eine bestimmte Zeitepoche, der Rest ließ sich neben den Türen in einen Minicomputer eingeben. Und erst, wenn man dort seine Aufgabe erfüllt hatte, wurde man zurück in die Gegenwart katapultiert, zurück in das eigene Leben – nur eben zwei Stunden später, unabhängig davon, ob man für den Auftrag zwei Jahre oder nur zwei Minuten gebraucht hatte.

Ich stellte mich vor die letzte Tür am Ende des Ganges. „22. Jahrhundert“ stand groß darauf.

Der ältere Wächter der Zeit tippte die genaue Zeitangabe und die Koordinaten ein, dann presste er seine geschlossene Faust an seine Stirn, wo wir die Zeit spürten – denn wir wussten immer, wie spät es war. Ich erwiderte die Geste, den Gruß für Glück unter den Wächtern der Zeit. Dann trat ich durch dir Tür.

 

 

11. Juni 2198 – Zeitsprung zum 15. Mai 2196

 

Ich landete auf einer Grasfläche, zwischen lauter Bäumen und Blumen. In einem Park. Ich sah mich um und versuchte mich zu orientieren. In dem Park. Ich kannte ihn. Ich war noch immer in meiner Heimatstadt – nur zwei Jahre und einen Monat zuvor. Seufzend setzte ich mich auf den Boden. Gut, dann würde ich eben warten.

Ich beobachtete die Menschen. Se liefen vorbei, zu zweit, eng umschlungen, gemütlich mit Kinderwagen oder schnellen Schrittes und mit Schweiß überströmt.

Nur eine Person blieb stehen, mit dem Rücken zu mir. Ich kniff die Augen zusammen. War sie das Mädchen? Das Alter konnte passen – so gut man das eben von hinten erkennen konnte.

Da drehte sie sich um und mir rutschte das Herz in die Hose.

„Rosetta!“, rief ich lauthals und lief auf sie zu.

„Natürlich, was hast du denn gedacht?“, fragte sie fröhlich lächelnd, als ich ankam und sie mich wie selbstverständlich umarmte. Als hätten wir uns vor zwei Jahren nicht so gestritten, dass wir kaum mehr miteinander redeten. Obwohl es zumindest mich vor Sehnsucht nach ihr verzehrte. Nach einem kurzen Moment der Überraschung erwiderte ich die Umarmung. Sie war genau wie vor zwei Jahren, eng, glücklich, gemeinsam. Ich musste zu einem Zeitpunkt vor unserem Streit gesprungen sein. Wenn ich genau nachdachte, ist er sogar im Mai diesen Jahres losgegangen. Als ich im Krankenhaus lag. Ich hatte damals nicht verstanden, was eigentlich los war. War etwa mein jetziges Ich dafür verantwortlich? In diesem Zeitsprung?

Es hatte mich damals schon gewundert, dass sie kein bisschen wütend auf mich gewesen war, als ich an diesem Tag nicht gekommen war, an dem mein Blinddarm raus musste. Was, wenn ich doch gekommen war? Ich hatte das Datum nicht vergessen. Niemals würde ich es vergessen. Der 15. Mai. Ich legte den Kopf schief. Ich wusste nicht nur, wie viel Uhr es war, sondern auch, welches Datum wir hatten. Den 15. Mai 2196.

Ich war tatsächlich an genau dem Tag aufgetaucht, an dem all das losgegangen ist. Und auch noch am richtigen Ort. Zufall? Oder … Absicht? Das konnte nicht sein. Ich sollte schließlich irgendetwas mitbringen. Rosetta konnte nicht das Mädchen sein, von dem der Wächter der Zeit gesprochen hatte. Aber sie war 2196 ebenfalls sechzehn Jahre alt …

Das war allmählich zu viel, konnte kein Zufall mehr sein. Gut, aber es war einfach nur eine Aufgabe. Die nicht war, uns wieder zu vereinen. Daran musste ich denken.

„Möchtest du mir etwas geben?“, fragte ich daher, neugierig und dennoch ein wenig distanziert. Es war nicht so einfach, die letzten beiden Jahre zu vergessen, nur, weil die Rosetta vor mir sie noch nicht erlebt hatte. Aber es war unfair, das wusste ich auch. In zwei Tagen würde es für sie soweit sein, wenn sie mein früheres Ich im Krankenhaus besuchte. Ich musste mich bemühen.

Trotzdem fand ich es lustig, dass sie anscheinend rein gar nichts bemerkte. Mich für den Jason von damals zu halten schien. Hatte ich mich in den letzten beiden Jahren wirklich nur so wenig verändert?

„Ja.“

Ich blinzelte, brauchte einen Moment, bis ich verstand, dass nicht meine Gedanken gelesen, sondern nur meine Frage beantwortet hatte. Gut, dann war das also geklärt.

Sie griff nach meiner Hand. Ich starrte sie an, wieder ahnungslos. So war es früher immer gewesen. Rosettas geheimnisvolle Wege, hatte ich lachend immer gemeint.

Dann spürte ich Schmerz, spürte, wie sich etwas in meinen Daumen bohrte. Ich sah hinab. Mein Daumen blutete, eine Dorne steckte darin. Eine Dorne, die zu einer wunderschönen, bunten Rose gehörte, die ich erst einmal zuvor gesehen hatte. Die Rose, die in der Mitte von Rosettas Rosengartens stand. Bis heute, wie es aussah. Ich zwang mich, den letzten Satz zu denken.

Die Rose, die denjenigen, dem sie sie gibt, unwiderruflich in sie verliebt macht.

Ich hob den Blick, sah in ihre Augen.

Dann riss der Wind von hinten an mir und es katapultierte mich zurück in meine eigene Zeit.

 

 

11. Juni 2198

 

Vor den Toren des Zeitraumes landete ich. In meinem Kopf bildete sich eine Zeitangabe. 11. Juni 2198, 11:30 Uhr. Zwei Stunden. Wie immer. Ich sank auf den Boden, die Rose in der Hand und weinte. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das jemals getan hatte. Aber jetzt konnte ich die Tränen nicht zurückhalten.

Warum? Warum hatte mich der Wächter an diesen Zeitpunkt geschickt? Natürlich waren es immer Knotenpunkte eines oder mehrerer Leben, die wir besuchten. Aber … niemals war es ein so wichtiger Augenblick meines eigenen Lebens gewesen. Ich hätte daran denken müssen. Natürlich schraubte auch jemand an meinem eigenen Leben herum, so wie ich es an anderen tat. Und die Rose konnte niemand anders für mich entgegen nehmen, das musste ich selbst tun. Ich musste an diesem Tag an zwei Orten zugleich sein. Im Auto, auf dem Weg ins Krankenhaus. Und im Park bei Rosetta.

Ich stützte meinen Kopf zwischen die Knie. Ich hatte ihr an diesem Tag endlich sagen wollen, wie sehr ich sie liebte. Anscheinend hatte sie den gleichen Plan gehabt. Nur auf einem anderen Weg. Sie hatte es endgültig haben wollen. Sie hatte es geschafft.

Ich konnte ihr nicht böse sein. Ich schob es auf die Rose, aber wenn ich ehrlich war, war es auch vorher schon so gewesen. Nie war ich wütend auf sie gewesen. Nie.

Ich dachte zurück an ihren Besuch im Krankenhaus, daran, wie sie nach der Rose gefragt hatte. Sie war hinausgestürmt, als ich nicht wusste, was sie meinte. Hatte ihre Rose verloren geglaubt, dass sie verschwunden war – oder, dass ich sie auf den Arm nahm. Endlich konnte ich ihre Reaktion verstehen. Aber es machte mich nicht glücklich, wie ich immer geglaubt hatte. Ich fühlte mich schlecht. Der ganze Streit nur deswegen?

Hatte sie geglaubt, ihre Liebe sei unerwidert? Aber es passte nicht zu ihr, passte nicht zu ihr, dass sie mir die Liebe aufgezwungen hätte.

Ich wollte zu ihr, sofort, sich ihrer Liebe bestätigen. Dabei fühlte ich mich nicht anders wie zuvor, meine Liebe war nicht kräftiger geworden. Hatte ich sie wirklich schon immer so sehr geliebt?

Dennoch hatte es etwas in mir geändert. Ich konnte es nicht weiter zulassen, dass wir uns nach unserem Streit auseinander gelebt hatten. Ich musste handeln. Und ich würde es tun. Morgen.

 

 

12. Juni 2198

 

Ich stand schon früh morgens vor ihrer Tür und klopfte. Meine eine Hand hielt die Rose, die andere steckte ich schnell in die Tasche, wo meine goldene Taschenuhr versteckt war. Es war eine Notlösung. Eine absolute Notlösung. Aber ich würde nicht zögern, sie zu verwenden. Sie hatte damals schließlich auch nicht gezögert, sie hatte gewusst, was sie wollte.

Dennoch würde ich ihre Emotionen erst nochmal kontrollieren.

Ich war kein Wächter der Gefühle, aber ich kannte jemand, der es war. Er hatte mitkommen wollen, doch ich hatte abgelehnt, ich wollte mit Rosetta allein sein. Und zu warten, bis er es anderweitig herausgefunden hatte, dauerte mir zu lang. Also hatte ich mich damit zufrieden geben müssen, typische Anzeichen erklärt zu bekommen. Er sagte mir genau das, was ich erwartet hatte. Die Symptome, die zeigten, dass jemand verliebt war, waren die, auf die ich schon vor zwei Jahren geachtet hatte.

Sie öffnete die Tür, ein verschlafener Blick begegnete meinem, der sofort wach wurde, als würde sie fieberhaft nachdenken.

„Jason.“

Ich lächelte. Ihre Begrüßung hatte sich nicht geändert, wie immer nur mein Name. Nur der Tonfall war anders. Nicht kalt. Das war er nie. Aber traurig. Wehmütig.

„Rosetta.“

Ich deutete eine feierliche Verbeugung an, doch ich kam gleich zum Punkt.

„Ich liebe dich.“

Sie schwieg, starrte mich nur an. Ich hatte nichts anderes erwartet. Meine Augen schlossen sich, ich versuchte, Kraft aus ihnen zu holen, um das zu tun, was ich tun musste. Als ich sie wieder öffnete, streckte mein Arm sich aus, sodass Rosetta die Rose in meiner Hand sehen konnte. Ihre Augen weiteten sich.

„Ich liebe dich.“, versucht ich es nochmal. „Und ich weiß, du tust es auch. Gib es doch zu, du liebst mich ebenfalls.“

Die Augen noch immer weit aufgerissen, schlich sich eine leichte Röte in ihr Gesicht. Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihre Unterlippe bebte.

Ihre Gefühle hatten sich nicht verändert. Ich war mir sicher. Aber ebenso sicher war ich mir, dass sie es nicht zugeben würde. Zu groß war der Schmerz, die Angst, erneut enttäuscht zu werden. Aber was konnte ich dafür? Woher hätte ich damals wissen sollen, was sie meinem älteren Ich gegeben hatte, wenn sie es nie erwähnte?

Ich wusste, was ich tun musste.

„Zum Teufel, dann eben anders. Ich weiß, was du fühlst, also nimm es mir nicht übel. Aber du hast es ja auch nicht anders gemacht.“

Genau wie sie griff ich nach ihrer Hand, legte die goldene Taschenuhr hinein und schloss ihre Finger darum.

Ich hatte es getan. Konnte es nicht zurücknehmen. Aber keiner von uns konnte das.

„Jason …“, begann sie, sie hatte kapiert. Die Taschenuhr war meine Rose.

Sie stolperte auf mich zu und ich hielt sie, umarmte sie fest, bis auch sie ihre Arme um mich schloss und ihren Kopf an meine Brust legte. Und dann, endlich, taten wir es. Es dauerte, unsere Lippen kamen sich nur langsam näher, aber schließlich berührten sie sich. Meine Gefühle trafen mich mit voller Wucht, die Schmetterlinge in meinem Bauch fuhren Achterbahn und lauter kleine Nadeln stießen in meinen Körper. Nur dass es nicht weh tat, sondern ein wunderbares Gefühl war, mir zeigte, dass ich endlich geborgen war. Selbst in meinen schönsten Träumen hatte ich mir unseren Kuss nicht so ausmalen können, er toppte jede Fantasie.

„Ja, ich liebe dich.“, flüsterte sie endlich, kaum einen Zentimeter von meinen Lippen entfernt. „Das habe ich schon immer.“

Impressum

Texte: Alle Rechte die Texte betreffend liegen beim Autoren.
Bildmaterialien: Das wunderschöne Cover stammt von irishxcofee. Herzlichen Dank!
Tag der Veröffentlichung: 30.08.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme die Geschichte all den unglücklich verliebten Menschen dieser Welt und Zeit.

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