Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt.
(Chin. Weisheit)
Es beginnt mit einem Tropfen, einem Wort zuviel, einer Geste zu wenig. Dann setzt es ein, ein tiefes Brummen das sich langsam steigert, zu einem Pulsieren ansteigt und mich schließlich überrollt. Mein Selbst, mein Ich mit sich trägt und hinweg spült in die Dunkelheit des Nichtseins.
Das ist er, der erste Schritt.
Überbordend von einem unfaßbaren Selbstbewusstsein, welches jede Form der Einmischung oder Kritik ausblendet. Getragen von Impulsen und plötzlichen Eingebungen werden mein Körper und meine Instinkte voran gepeitscht.
Immer tiefer hinein, immer höher hinauf.
Auf meinem Weg verschwindet alles. Lust, Macht und Gier verschwimmen zu einem Strudel der mich aufsaugt. Zu Beginn noch trägt er mich sanft, schaukelt mich in trügerischer Sicherheit. Lässt mir Raum mich zu vergessen, meine Begierden zu stillen ohne die Konsequenzen meinem Leben zu zuaddieren.
Mein Hunger nach dem Unbekannten das mich erlösen soll wächst.
Ich treibe von hier nach dort, taumele durch die Dunkelheit und suche das Licht.
Hunger, unstillbarer heiß brennender Hunger peitscht mich weiter, tiefer, schneller.
Bis der Strudel mich erfasst und hinab zieht.
Dunkelheit.
Alles verschlingende, drückende, stille Dunkelheit umfängt mich. Nimmt mir die Luft, nimmt mir das Leben. Einer Lawine gleich überrollt mich mein Versagen, meine Handlungen, spotten mir die Konsequenzen ins Gesicht.
Unendlich lange verharre ich im dunkeln. Suche das Vergessen und finde doch nur Seelenqual. Dann irgendwann bildet sich ein Nebel, lässt mich Licht erahnen und drängt mich dazu weiter zu machen. Tief atme ich die Luft ein die der Nebel bringt, sauge den Sauerstoff in meine Lungen und die mitschwingende Hoffnung in meine Seele.
Mühsam kämpfe ich mich durch den Nebel, lasse alles hinter mir.
Frei, endlich wieder im Leben, endlich wieder frei ich selbst zu sein. Vergessen schenke ich den Taten die ich begangen habe, den Konsequenzen mit denen ich nicht zu leben im Stande bin.
Bis, ja bis es wieder von vorne beginnt.
Tag der Veröffentlichung: 12.04.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für die Hoffnung
Vielleicht findest du mich eines Tages wieder, geschwächt von Kampf aber aufrecht auf Dich wartend.