Cover



Der Anfang




Verschollen. Unter der Erde.
Lyra versuchte zu sprechen, aber sie war ja noch in dem Taucheranzug. Sie zwengte sich aus dem engen Teil, während die anderen noch auf die Wand vor ihenen starrten.
Lyra hatte es endlich geschafft sich zu befreien, als sie auch schon anfing die anderen anzubrüllen. "Das ist nur deine Schuld, Mino! ICH wollte ja nicht mitkommen, aber ihr müsst ihm ja immer alles nach machen! Jetzt sind wir hier drin. Eingesperrt. Vielleicht für immer!"
Es wirkte als würden die anderen aus einer Art Trance erwachen. Auch sie befreiten sich nun von ihrer Ausrüstung.
Sirala war zuerst fertig und war auch sogleich schlagfertig: "Oh man, gibs doch zu, du warst auch neugierig!" "Trotzdem wäre ich nie so ein Risiko eingegangen!" Auch Mino hatte es geschafft und unterstützte nun Sirala, "Natürlich wärst du das nicht, dafür bist du viel zu feige!" Jetzt hatte er es ihr gezeigt und grinste breit.
"So wie ich euch kenne, geht das jetzt noch Stunden so weiter.", unterbrach Inia sie genervt. "Ach, lass sie doch. Wir können doch schon mal diese Höhle erkunden, hier ist es echt cool.", schlug Crinta vor. Er hatte sich von allen am gründlichsten umgesehen. Nirgendwo waren Spinnenweben oder lose Steine zu sehen. "Vielleicht sollten wir noch tiefer hineingehen!", schrie eine Stimme weit entfernt von den anderen, aus einem dunklen Teil der Höhle. "Das ist eine gute Idee, Jam! Gut das du vorher fragst... Wir sollten Gruppen bilden, je vier Leute." "Ok, meinetwegen", meinte Aneco, "und wer geht mit wem?" Und schon kicherten Jam und Meso los. "so war das nicht gemeint...", erklärte Aneco entnervt. Crinta hingegen ignorierte die beiden Mädchen einfach, "wie wär´s wenn Inia, Ich,...", alle verdrehten die Augen, "Mino und Sirala in der ersten Gruppe sind, Lyra, Jam, Meso und Aneco..." "Was?!? Ich als einziger Junge, mit DEN dreien? Was hab ich euch denn getan?!", beschwerte sich Aneco. Während sie schon mal vorging rief Sirala noch über die Schulter: "Tja, dein Pech!" "Wir müssen noch eine Zeit ausmachen...", erinnerte sie Crinta. "Ach ja, eine halben Stunde?", schlug Sirala vor. "In ordnung, in einer halben Stunde sind wir alle wieder hier", bestimmte Crinta.
Sie teilten sich auf, Crinta und co. gingen nach links und die zweite Gruppe nach rechts.

Kapitel 1


>Na, toll<, dachte sich Aneco. Jam und Meso stritten schon eine Weile, während Lyra nur beleidigt drein blickte und schon weit voraus ging.
"Lyra, warte doch mal! Wir sollten zusammen bleiben!" "Mach dir mal nich ins Hemd, Aneco! Mir passiert schon nichts." Aneco interessierte es eigentlich nicht ob ihr was passierte oder nicht. Er hoffte nur noch, dass er bald wieder bei den anderen seien konnte, dann wäre er die hier zumindest los.
"Hey, ich hab was gefunden! Hier ist so ein Knopf, naja es sieht zumindest so aus..." Plötzlich hörte man von dort einen schrillen Schrei und kurz darauf zwei dumpfe Aufschläge.
Schnell rannten Jam, Meso und Aneco in die Richtund aus der Lyras Stimme gekommen war. Lyra lag am Boden, neben ihr ein Stein welcher etwa so froß wie ihr Kopf war. "Also ich trag sie nicht!", riefen Jam und Meso fast im Chor. "Das ist nicht lustig!", wies Aneco sie zurecht. "Meso, du bleibst hier, Jam und ich suchen die anderen." "Warum muss ich hier bleiben?" "Weil wenigstens einer bei Lyra bleiben muss, sie hat whrscheinlich den Stein auf den Kopf bekommen, sonst wäre sie nicht bewusstlos. Sollte sie aufwachen musst du sie beruhigen, wir beide holen die anderen, vielleicht können sie uns helfen." "Warum kann Jam nicht hier bleiben?" "Weil du mir noch mehr in Weg wärst als die da, ich aber nicht alleine seien sollte." Jam machte sich bemerkbar: "Schön das ihr mich nicht ganz ignoriert..." "Zuerst gehen wir zum Ausgangspunkt, vielleicht finden wir die anderen ja dort."

>Verdammt! Jetzt ist mir langweilig...

Kapitel 2


Aneco und Jam hatten bereits den Treffpunkt erreicht, als es bebte. Dort allerdings war das Beben stärker, große Steine waren von den Wänden gestürzt und es wirkte als würden die Wände näher kommen. Die beiden waren zu weit von einander entfernt gewesen um sich aneinander festhalten zu können. Sie fielen hin und konnten in den ersten Sekunden nach dem Beben auch nicht sofort austehen, alles drehte sich noch vor ihren Augen und sie konnten noch keinen klaren Gedanken fassen. "Alles okay bei dir?", fragte Aneco. "Ich denke schon..." "Hoffentlich geht es den anderen auch gut, eigentlich müssten sie schon hier sein..." Die beiden hatten sich aufgerappelt und konnten wieder einigermaßen stehen.
Nach kurzer Zeit, in der sie ein weiteres Mal die Höhle auf Besonderheiten abgesucht hatten, hörten sie Schritte. Einen Moment später standen die anderen auch schon in der Halle. Sie hatten sich beeilt und waren eine wenig außer Atem. Aneco wollte etwas sagen doch Jam schnitt ihm das Wort ab: "Werdet ihr verfolgt, oder was? Sowas sollten wir nämlich wissen, dann müssten wir auch rennen." Inia hatte sich am schnellsten wieder erholt, deshalb antwortete sie für die anderen, "nein, wir werden nicht verfolgt, wir wollten nur wissen ob bei euch alles in Ordnung ist, scheinbar... wo sind die andern beiden?" Erst da hatte sie registriert, dass zwei fehlten. Nun kam Aneco endlich zu Wort. "Lyra hat was von einem Knopf in der Wand gerufen und kurz darauf fanden wir sie bewusstlos. Vermutlich hat sie einen Stein auf den Kopf bekommen nachdem sie auf den Knopf gedrückt hat, wir haben nämlich einen neben ihr gefunden. Meso ist bei ihr, wir konnten ihr nicht wirklich helfen, deshalb wollten wir euch holen." "Wo ist sie denn?", fragte Sirala, "Ich weiß ein bisschen was über Medizin." Aneco ging vor und zeigte ihnen den Weg.
"So etwas kann aber auch nur Lyra passieren... Ich wusste gar nicht das du "medizinisch gebildet" bist.", sagte Mino zu Sirala. "Naja, meine Mutter hat mir verschiedene Sachen beigebracht, schließlich war sie Ärztin, sie hätte mich wahrscheinlich weiter ausgebildet..." Sie stockte und war plötzlich ein wenig niedergeschlagen. "Ist schon gut, uns geht es doch allen so.", versuchte Mino sie zu trösten und legte einen Arm um ihre Schulter.

Meso trat gegen die Wand, ihr war imme noch langweilig. >Na gut, wenn ich schon hier warten muss kann ich wenigstens den verdammten Knopf suchen.< Sie sah sich die Wände an und tastete sie sogar ab, aber nirgendwo war ein Knopf zu finden. Da sie dann nichts mehr mit sich anzufangen wusste ging sie die ganze Zeit um die bewusstlose Lyra herum und zählte die Runden.

>47... 48 ...

Kapitel 3


Die Wand hinter ihr schob sich zurück. Fassungslos sah Meso dabei zu. Alle anderen hingegen wichen entsetzt zurück. Dann ging die Wand wie eine Schiebetür nach links in den Felsen hinein, so sah es zumindest aus. Als sie das erblickten was dahinter zum Vorschein kam, trat allen die Panik ins Gesicht und sie rannten davon. Nur Meso blieb wie angewurzelt stehen und blickte entsetzt auf das, was dahinter zu sehen war.
Eine riesige Kugel, aus Stein und sie füllte fast den ganzen Gang aus. Der Tunnel hinter der beweglichen Wand war schräg, deshalb würde die riesige Kugel direkt auf Meso zu rollen, wenn das letzte bisschen Wand, das die Kugel noch hielt, beiseite geglitten war.
Fast eine ganze Minute rührte sich Meso nicht, dann rannte sie. Sie rannte um ihr Leben, so schnell sie konnte. Doch sie hörte auch wie sich die Kugel hinter ihr in Bewegung setzte und den Gang hinab direkt auf sie zu kam. Meso sah über die Schulter, nur einen Augenblick, wünschte sich dann aber sogleich es nicht getan zu haben, denn die todbringende Kugel kam erstaunlich schnell näher und füllte dabei den gesamten Gang aus. Jetzt konnte sie erst recht keinen klaren Gedanken fassen, und wusste nur, dass sie schleunigst hier weg musste.
Plötzlich bremste sie ab, wobei sie wegen ihres Tempos noch ein Stück weiter schlitterte. Sie war in eine Sackgasse gerannt. Meso drehte sich blitzartig um und erkannte fünf Meter vor sich die rasende Steinkugel, die nicht daran zu denken schien stehen zu bleiben. Wie erstarrt blieb sie stehen, es gab keinen anderen Ausweg und wenn doch konnte sie ihn nicht sehen, denn ihr war im Laufen die Taschenlampe runtergefallen und hier drin sah sie kaum noch die eigene Hand vor Augen. Meso schluckte. So hatte sie sich ihren Tod nicht vorgestellt.

Man hörte von Weitem ein lautes Krachen, als träfe Fels auf Fels. Alle zuckten zusammen. Sirala drehte sich langsam um und sah den gang den sie gerade herunter gerannt waren zurück. Alle standen sie da, waren von diesem lauten Geräusch so erschrocken, dass sie stehen geblieben waren. "M-Meint ihr sie ist stehen geblieben?", Lyra klang unsicher und Sirala sah selbst auf den Abstand von zwei Metern, dass sie zitterte. Man hörte wie Crinta nach Atem rang, aber er schaffte es trotzdem zu sprechen: "Ich denke schon. Oder hört ihr noch was?" "Nein, du hast recht.", auch Inia klang erschöpft, aber nicht annähernd so sehr wie Crinta. "Kommt, wir müssen sehen was mit Meso ist!", sagte Sirala. Niemand sagte noch etwas, aber alle machten sich auf den Rückweg.
Wesentlich langsamer liefen sie zurück, wenn auch zügig. Nachdem sie zwei Biegungen hinter sich gelassen hatten, hörten sie etwas, leider noch nicht deutlich genug um zu verstehen was gerufen wurde, aber allen war klar, dass es Mesos Stimme war. Jetzt rannten sie doch. "Leute! Könnt ihr mich hören? Hallo?!?" "Ist ja, gut wir sind fast da!", antwortete Jam. "Beeilt euch bitte, ich kann gerade gar nichts sehen..." "Wir sind so gut wie d-da...", da stockte Aneco. "Was ist denn?" "Sowas kann aber auch nur dir passieren", meinte Aneco. Vor sich sahen die sieben den Eingang zu einem Tunnel und direkt davor die riesige Kugel. Es wirkte als könnte die Kugel sich gleich wieder in Bewegung setzen, nämlich in ihre Richtung. Mino war allerdings wenig beeindruckt. "Alles klar bei dir?" "Naja... Ich bin eingesperrt, vor mir eine gigantische Steinkugel, die ich wohl kaum ohne weiteres wegbewegen kann und ohne Licht, also fast blind... Zusammengafasst: Mir gehts blendend." "Ist ja gut, wir geben dir Licht", beruhigte Sirala sie. "Wer gibt seine Taschenlampe ab?" Sirala sah sich um niemand schien sehr begeistert, aber nach einigen stillen Sekunden traten Jam und Aneco beinahe gleichzeitig vor. "Na gut", sagten sie einstimmig. "Also, eigentlich brauche ich nur eine Taschenlampe." Jam sagte nichts, sah Aneco aber an, als wollte sie sagen 'Mach du!'. Aneco seufzte und reichte die Taschenlampe durch einen schmalen Spalt zwischen Kugel und Wand.

"Danke", sagte Meso. Sie sah sich um, die Sackgasse sah genauso aus wie alle anderen Gänge, nur dass sie nicht weiterführte. Plötzlich stockte Meso. "Hey, Leute... hier ist irgendetwas..." Crinta antwortete genervt: "Präziser gehts nicht, oder?" Und Jam meinte, "wenn´s ein Knopf ist, nicht drücken!" Meso ignorierte die beiden und untersuchte weiter die Stelle an der Decke. "Ähm..." Gespanntes Warten. "Ich glaube das ist ein Ausgang." "Bist du dir sicher?", Siralas Stimme klang zweifelnd. "Nein, sonst hätte ich nicht 'ich glaube' gesagt. Jedenfalls ist da sowas wie eine Luke." "Eine Luke? Wenn das wirklich der Ausgang ist müssen wir da alle irgendwie rein kommen", stellte Mino fest. "Und wie, meinst du, sollen wir das bitte hinbekommen?", Lyras Stimme klang ungläubig. "Schieben...", stellte Crinta fest.

Alle starrten ihn ungläubig an und hinter der Kugel ertönte eine Stimme: "Das ist nicht dein Ernst oder?" Crinta nickte und ging auf die andere Seite des Steinkolosses. Mino kam zügig hinterher, dicht gefolgt von Sirala und auch Inia setzte sich in Bewegung, nur Lyra musste man rufen.

Kapitel 4


Meso saß im Schneidersitz auf dem Boden des schmalen Raumes. Und wartete. Sie konnte hören, wie die anderen sich ihr größte Mühe gaben um das riesige schwere Teil in Bewegung zu setzen. "Seid ihr wirklich sicher, dass ihr das schaffen könnt?" "Nicht wirklich, aber es gibt keinen anderen Weg, oder?", Crinta erwartete eigentlich keine Antwort, aber Meso meldete sich zu Wort. "Nun ja, habt ihr einen Hebel? Nur mit dem Hebel klappt das vermutlich auch nicht, aber wenn ihr schiebt, könnte ich versuchen euch mit einem Hebel von hier drinnen..." Meso hatte noch nicht ausgesprochen, als sie Metall aufeinander schlagen hörte und Mino sie unterbrach. "Ich denke, das ließe sich benutzen." "Was hast du da? Falls dus schon vergessen hast: Ich kanns nicht sehen." "Ja, weil du dich selbst in so eine dumme Lage gebaracht hast." "Ohne mich wären wir immer noch auf der Suche nach dem Ausgang." "Na und? Dafür müssen wir jetzt..." "Hey! Lasst das, Mino gib ihr doch einfach das Teil", erklang Inias hohe Stimme. Meso konnte seinen genervten Blick und sein Schulterzucken förmlich sehen, doch bekam sie ein Werkzeug durch den Spalt gereicht. "Wa-Was ist das? Eine Brechstange? Und so was nimmst du mit?" "Naja, ich bin nun mal gut ausgerüstet." "Ach, sei still. Ihr könnt jetzt anfangen, ich versuchs mal." Meso leuchtete noch kurz die Kugel ab auf der Suche nach der geeigneten Stelle zum Ansetzen und versuchte dann, genauso wie die anderen draußen die Kugel zu bewegen.
Sie versuchten es mindestens eine halbe Stunde lang, dann waren sie alle erschöpft und wollten erstmal eine Pause machen. "Es muss doch einen Weg geben dieses verdammt Steinteil zu bewegen!" Meso war entnervt, entkräftet und machte sich mitlerweile ernsthafte Sorgen nicht mehr von dort weg zu kommen. Um ihren Frust abzulassen schlug sie einmal hart gegen die Kugel, bereute es aber sofort, da ihre Hand nun höllisch weh tat. Sie war für einen Moment so auf ihren Schmerz fixiert, dass sie nicht merke was passierte. Nur kam es ihr noch ruhiger vor als zuvor. Sie sah in die Richtung der anderen. Alle starrten sie verblüfft an. Moment. Wieso konnten sie sich sehen? Die Kugel war verschwunden. Nun starrte Meso mit leicht geöffnetem Mund zurück. Lyra fasste sich zuerst wieder, "Wie hast du das gemacht? Wolltest du sie nicht eigentlich bewegen

?" "Was hab ich denn gemacht? Ich habe keine Ahnung wie das passieren konnte!" "Wir hörten ein dumpfes Geräusch und dann war die Kugel weg...", versuchte Sirala zu erklären. Meso wirkte immer noch verwirrt. "Aber... Oh. Ich habe gegen die Kugel geschlagen." "Gegen die Kugel geschlagen? Und danach hat sich die Kugel in Luft auf gelöst." Sirala wirkte nicht wirklich so als glaubte sie das. "Ja. So ungefähr muss das gewesen sein."

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 05.04.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch allen die mich dazu inspiriert haben zu schreiben und denjenigen die mich immer wieder auf neue Ideen für meine Geschichte bringen.

Nächste Seite
Seite 1 /