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PROLOG

 

Das Fenster geschlossen, lege ich langsam meine Stirm auf das kalte Glas und schließe meine Augen. Meine Ohren lauschen dem plätschern der Regentropfen, die auf das Fenster prasseln. Die Erinnerungen schwirren umher. Egal welche es waren, sie waren da und konnte nicht mehr ruhig bleiben. Jedoch mussten diese erstmal sortiert werden. Alles schien in einem Chaos zu versinken und man wusste nicht genau, wo der Anfang und wo das Ende dieser Erinnerungen waren.


Doch das alles konnte ich nur tun. Alles in die richtige Bahn bringen, um den Erinnerungen einen Platz zu vermitteln. Ich überlegte genau, wie ich das tätigen sollte. Wie ich all jenes, was ein Chaos in meinem Kopf verursachte nur in richtigen Bahnen bringen konnte.
Es dauerte kurz, dann öffnete ich die Augen, löste die Stirn von dem Fenster, dass meinen warmen Atemhauch erhaschte und drehte mich um. Den einen oder anderen Kampf hatte ich bereits gewonnen oder auch verloren. Ich habe viel gekämpft und doch bin ich standhaft geblieben. Habe dafür gesorgt das es mir gut ging und das ich nichts unüberlegtes tat.


Ich blickte mich um, dachte nach. Meine Augen nahmen jeden Zentimenter des Raumes in Augenschein.
Etwas musste hier im Raum sein, was mir half alle Erinnerungen, die in meinem Kopf sich zu einem Chaos formiert hatten, zu sortieren. Ich blickte in den Bücherregal und schüttelte den Kopf. Dachte nach.
"Verdammt!", fluchte ich. Das konnte doch nicht sein, dass mir keine Idee einfiel was ich dagegen tun konnte. Schreiben? Wieder ein schütteln meinerseits. Fotoalbum? Erneut ein Schütteln. So viele Bilder, hatte ich nicht, wie viele Erinnerungen ich in meinem Kopf besaß.


Dann schaute ich auf den Schreibtisch. Dort blieben meine Augen stehen. Ich runzelte kurz die Stirn, sollte ich?
Einige Schritte ging ich auf den Schreibtisch zu, blieb stehen und dachte nach. Es wäre vielleicht die bestmöglichste Idee. So konnte man all meine Züge erkennen. Alle in meinem Gesicht, wie ich mich dabei gefühlt habe, wie verletzt ich war oder welche Schönen Erinnerungen ich besaß. Vielleicht war es die Idee.
Ich beugte mich also über den Schreibtisch und nahm die Videokamera, die dort lag an mich. Ich begutachtete diese und stellte fest das noch immer eine Speicherkarte vorhanden war. Kurz schaute ich auf die Größe dieser Speicherkarte. Okay, groß genug war diese gewesen, doch was sollte ich damit machen, wenn ich all die Erinnerungen aufgenommen habe? Wen würde sie interessieren? Sollte ich es tatsächlich tun? Alles öffentlich setzen, aber wofür? Wofür das ganze? Genugtuung? Rache? Reaktionen? Gute Frage. Darüber könnte ich mir eigentlich noch später gedanken machen, wenn es soweit wäre, oder etwa nicht?

 

Die Kamera in der Hand haltend, sah ich mich nochmals im Raum um. Irgendwo müsste es doch stehen? Doch wo genau, stand dieser nochmals?
"Aaaahhhhhh!", rief ich und ich fand dies, was ich finden wollte. Das Gestell, um die Kamera aufstellen zu können. Als ich die Kamera kurzzeitig zur Seite legte, um das Gestell in die Richtige Position zu bringen, nahm ich daraufhin die Kamera und befestigte diese an dem Gestell. Befestigt ging ich einige Schritte rückwärts und sah mein Werk an. Ein Schlucken ging durch meine Kehle und ich merkte wie trocken mein Mund wurde.
"Jetzt tue ich es tatsächlich!", ermannte ich mich. Wollte ich es tatsächlich tun? Alles erlebte in mehreren Parts festhalten? Meine Mimik, meine Gestik, meine Emotionen? Doch ja, es war das richtige was ich hier tat. Und vielleicht wäre ich sogar bereit, um es allen zu zeigen. Eine Seite an mir zu zeigen, die niemand kannte, wodurch niemand meine andere Seite zeigte, weil ich sie so lange in mir verborgen lies. Ich nahm tief Luft in mich auf, nahm meinen Stuhl und stellte diesen einige Meter von der Kamera entfernt auf. Nun war es soweit. EIn Gefühl ging durch meinen Körper und ich befeuchtete so meine Lippen, dann erneut ein Luftschnappen meinerseits. Und ich setzte mich hin. Mein Blick richtete sich auf die Kamera und ich begann meine Geschichten zu erzählen.

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Tag der Veröffentlichung: 10.10.2015

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