Cover


Nun sitze ich hier, das Blatt Papier vor mir und den Stift in den Händen haltend. Ich starre auf das leere Blatt Papier und sortiere meine Gedanken, bis ich diese zu Papier bringe. Ob ich es übers Herz bringe, diesen Brief abzusenden, weiß ich nicht. Doch ich habe mich dazu entschlossen dies zu schreiben, meine Gedanken, meine Gefühle und alles zu Blatt zu bringen. Alles was in meinem Herzen sitzt. Und nun saß ich da.
Ich atmete tief ein und aus. Immer wieder. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich spüre, wie mir ein Kloß stecken bleibt. Ich lege den Stift zur Seite, greife nach meiner Flasche, die gefüllt mit Wasser ist und drehe in Gedanken den Deckel auf. Langsam hebe ich die Flasche an meine Lippen, schließe meine Augen und nehme mehrere kräftige Schlucke daraus. Mach eine Pause und wiederhole die Prozedur erneut. Dann erst löse ich mich von der Flasche, nehme den Deckel an mich und schraube die Flasche damit wieder zu. Auf das leere Blatt starrend, lege ich die Flasche wieder zur Seite und nehme den Stift wieder an mich.
Ich gehe mit meiner freien Hand durch die Haare und seufze noch einmal laut auf, bis ich mir endlich einen Ruck gebe und den Brief schreibe, wovon ich sicher bin, dass die Person, an die es gilt, diesen niemals bekommen wird.


Hey,
wie es dir geht, muss ich nicht erfragen. Du hast dich dazu entschlossen ein Leben zu leben, das sich unter kriminellen nun ausleben lässt. Der Mensch, der du einmal gewesen bist, den ich mal kennengelernt habe, bist du schon lange nicht mehr. Denn dein Herz ist von Menschen vergiftet worden, die dich manipulieren. Obwohl mir da die Frage immer wieder in den Sinn kommt, wo sind deine Vorsätze, dass du dich niemals von jemanden etwas einreden lässt? Auf jeden Fall hast du dein Herz an fremde gegeben, die dir nur böses wollen. Und den guten, die dir immer zur Seite gestanden haben, hast du wie ein altes Spielzeug einfach weggeworfen. Und das kannst du nicht leugnen.

Ich überlege schon lange, wie ich meine Gedanken in Worte fassen kann. Denn meistens, wenn ich deinen Namen höre oder lese kommen Aggressionen in mir hoch. Für alles was DU mir angetan hast. Wie du mit mir gespielt und verletzt hast. Du warst so viel für mich. Doch jetzt bist du nichts mehr für mich.
Da ist auch eine Frage, die ich mich immer wieder Frage, die du jedoch auch nicht leugnen kannst, weil es Beweise dafür gibt. Warum kommst du jetzt an? Jetzt wo ich wieder glücklich in einer Beziehung bin, mein Glück leben möchte? Warum interessiert es dich jetzt, wie es mir ergeht? Das hat es dich doch die ganze Zeit nicht interessiert. Also warum jetzt? Was möchtest du mit all deinen Aktionen bei mir erreichen? Das ich wieder zu dir zurückkehre? Denk daran, du warst es, die mich hat gehen lassen. Und jetzt willst du mich zurück? Nein, der Zug ist abgefahren. Wir, die Freundschaft, die Seelenverwandtschaft, die wir eins hatten, gibt es nicht mehr. Gehe zu deinen Leuten, die dir dein wahres Gesicht entlockt haben. Die aus dir einen schlechten Menschen gemacht hat, der Frauen schlägt und nur voller Egoismus handelt. Der ein Mensch ist, der sich anpassen muss, nur um dabei sein zu können.
Ich brauche dich nicht mehr. Mein Herz braucht dich nicht mehr. Das einzige, was mir bleibt sind Erinnerungen, die du mir selbst nicht nehmen kannst und auch niemals nehmen wirst.

Ich


Mein Körper zittert. Ja, all die Worte habe ich nun Luft gemacht. Aufgeschrieben, was mir in der Seele lag. Doch abschicken? Nein, das kann ich nicht. Etwas bremst mich, eine gewisse Angst. Angst ihm die Macht zu geben, weiter zu machen, womit er aufgehört hatte. Mir schmerzen zuzufügen und zu verlieren, die mir die Macht gaben alles durchzustehen.
Meine wahren Freunde.

Impressum

Texte: feronia
Bildmaterialien: feronia
Tag der Veröffentlichung: 07.12.2012

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