Kapitel 1
"Mila, ich muss dringend mit dir reden" Mila´s Mutter Joanne klang sehr aufgeregt. Das dies passierte war sehr selten, denn ihre Mutter war eine sehr logische, klar denkende Person. "Wir haben einen Anruf bekommen..." Mila wusste nicht was sie davon halten sollte. Also hackte sie nach: " Einen Anruf... ? Von wem denn? " " Von Herr Kunz, dem Vorgesetzten deines Vaters. Er verlegt einen großen Teil der Firma nach Afrika, Johannesburg um genau zu sein. Und er möchte gerne einige Mitarbeiter mit übersiedeln lassen. Und da hat er auch an deinen Vater gedacht... Beförderung, Gehaltserhöhung, alles was man sich wünsch... " Mila viel ihr ins Wort. " WAAASSSS??? Du möchtest das wir nach Afrika ziehen ?! Und was ist mit all meinen Freunden hier ??? Was ist mit der Schule? Was ist mit..." " Mila, beruhige dich! Es ist doch nur für eine Weile, circa 2 Jahre. Ausserdem liebst du doch Afrika." "Aber nur für den Urlaub. Glaube mir, ich liebe mein kleines kaltes Deutschland und würde es am liebsten nie verlassen. Auch nicht weil mein Vater einen besseren Job woanders hätte !" Mila war wütend, Wütend darauf ihr kleines Paradies, das sie sich aufgebaut hatte, verlassen zu müssen. Natürlich war es eine aufregende Sache nach Afrika zu ziehen, aber nur wenn sie selber es auch für richtig hielt. Sie wollte nicht dazu gezwungen werden. Sie wollte es selber entscheiden können. Aber sie wusste auch, das dies nicht möglich war.... Daher blieb ihr wohl nichts anderes mehr möglich, als sich ihrem Schicksal zu fügen.
Kapitel 2
Nun sind 2 Monate vergangen. Mila und ihre Familie hatten vor, Anfang der Sommerferien überzusiedeln. Und da es nur noch eine Woche bis dahin war, baute man auch schon einige Möbelstücke ab um sie zum Flughafen zu bringen. Mila hat sich mittlerweile auch damit abgefunden nach Afrika zu gehen. Dennoch freute sie sich nicht darauf. Ihre größte Sorge war die, dass sie den Kontakt zu ihren Freunden nicht aufrecht erhalten konnte. Daher war sie bestens gewappnet, als sie den Koffer für ihren Umzug packte. " W-Lan und Lan... USB-Stick... Ok, einen Internet Empfang müsste ich herstellen können... Jetzt muss ich nurnoch... " Mila überlegte kurz wo sie ihre Webcam hingelegt hatte, als sie ihren PC vorgestern abbaute. "Mum, hast du meine Webcam gesehen?" rief sie aus ihrem Zimmer. Ihre Mutter kam kurz darauf mit einer kleinen Kiste voller elektronischer Dinge herrein. "Wahrscheinlich liegt sie irgendwo hier.", sagte ihre Mutter und verschwand wieder durch die Zimmertür.
Kapitel 3
Einige Tage später war es dann soweit: Der Flug nach Afrika stand an. Mila hatte sich mit ihrem neuen Smartphone, welches sie von ihrem Dad bekommen hatte, sozusagen als kleine Entschädigung für den Umzug, erkundigt, wie lange sie wohl fliegen müssten. Mit dieser und anderen neuen Informationen rund um Afrika, insbesondere Südafrika, versuchte sie sich die Zeit zu vertreiben, als sie auf den Weg zum Flughafen waren . " Wir werden bis nach Johannesburg 10-11 Stunden fliegen. Also muss ich mir nachher unbedingt noch etwas zum lesen kaufen. Wusstet ihr außerdem das Johannesburg auch eGoli, also Ort des Goldes genannt wird? Und das der Flughafen in Johannesburg 1600 Hektar groß ist? Der Köln-Bonn Airport ist nur 1000 Hektar groß! Und wusstet ihr auch das..." "Nein, wussten wir nicht. Scheinst dich aber doch ein bisschen zu freuen... Nicht wahr?" Ihr Vater grinste sie schelmisch an´, während ihr schon ein guter Spruch auf den Lippen lag, um ihm Kontra zu geben. Allerdings kamen sie just in diesem Moment am Flughafen an. Während ihr Vater einen Parkplatz ansteuerte , wurde sie langsam hibbelig. Mila wippte auf ihrem Sitz auf und ab, und ertappte sich dabei, wie sie sich doch tatsächlich ein wenig auf Südafrika freute. Der Motor ging aus. Nun wurde es ernst. Sie stiegen aus dem Wagen und gingen in Richtung Eingang. "Wo ist unser Check-In eigentlich?", fragte sie noch kurz, Während sie beeindruckt von der größe der Eingangshalle stehenblieb. Ein chaotisches Treiben herrschte im Flughafen. Ihre Mutter zeigte auf einen Gang im westlichen Sektor. "Dort müsste er sein." Nachdem sie den Check-In hintersich ließen, mussten sie sich nach Gate 3 begeben. Nachdem nun auch das Handgepäck durchsucht worden war, machten sie es sich auf den Stuhlreihen bequem. Kurz darauf konnten sie schon ins Flugzeug steigen. Mila war aufgeregt, sehr sogar. Dies war sie allerdings nicht aus Angst vor dem Flug. Mila hatte keine Flugangst, und konnte nicht verstehen wieso gerade dies ein so verbreitetes Phänomen ist. Nein, Mila fand es aufregend ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Wenn sie das nächste mal einen Flughafen betretten würde, war sie in ihrem neuen Leben angekommen.
Kapitel 4
Im Flugzeug herrschte ein reges Treiben. Stewardessen halfen Passagieren ihr Handgepäck zu verstauen, alle drängelten sich zu ihren Plätzen durch, und ein kleiner Junge am vorderen Teil des Flugzeuges began zu weinen. Mila zählte die Sitze durch. " 56,64,72... Hier müssen wir sitzen. Sitzplätze 72-75. " Mila ergatterte einen Sitzplatz am Fenster. Nachdem dieser Teil nun abgehackt war, ließ sie ihren Blick durch das Flugzeug wandern. Die Sitzreihen bestanden aus jeweils 8 Sitzen, jeweils 3 am Rand und 2 in der Mitte des Flugzeuges. Es war das größte Flugzeug mit dem sie bis dahin geflogen war. Einige Menschen vielen ihr sofort ins Auge: Ein Ehepaar um die 80, ein Punk mit grün-Orangenen Haaren, eine Familie mit 2 Kindern die sich stritten ( Mila schätzte sie auf 10 ) und ein Mann im Anzug, der an seinem Laptop arbeitete. Dieser schien angespannt, er saß verkrampft in seinem Sitz. Dennoch beachtete Mila sie alle nicht weiter, nachdem die Lichter an der Leiste über ihr angingen. Nun machte auch sie sich zum Start bereit. Sie schnallte sich an, schob den Schieber der ihr Fenster bedeckte hoch um eine bessere Sicht zu haben, und lehnte sich zurück. Währenddessen rollte das Flugzeug schon an- es wurde schneller und schneller. Nun war es soweit, und sie hoben ab. Mila wurde in ihren Sitz gedrückt. Adrenalin schoss ihr durch die Adern, denn der Start war für sie die strapazierendste Zeit im Flugzeug. Sie atmete tief ein, und wieder aus, und zählte im Kopf von 10 abwärts. Kurz darauf waren sie auch schon in der Luft. Sie schaute aus ihrem Fenster hinab, während alles unter ihr immer kleiner wurde. Häuser, Bäume... Bald konnte sie nur noch grobe Umrisse erkennen. Nachdem nun der aufregendste Teil des Fluges vorbei war, bat sie ihre Mutter darum ihr das Boulevard Magazin zu geben, das sie sich kurz zuvor im Flughafen gekauft hatte. Eine Stunde war sie damit beschäftigt, bis sie sich dazu entschloss den Film zusehen der abgespielt wurde. Sie schlief ein.
Kapitel 5
Als Mila erwacht war, sah sie sich ein zweites Mal im Flugzeug um, da sich nun viel beruhigt hatte. Die meisten schliefen, denn es war Nacht geworden. Wielange sie wohl eingenickt war? Sie sah auf ihr Uhr. 23.17 Uhr. Da viel ihr auch auf, das sie ihre Uhr umstellen musste wenn sie in Johannesburg ankamen. Der Mann im Anzug stach ihr wieder ins Auge. Er schien hellwach zu sein. Mila war nun neugierig geworden und wollte nachsehen, was er an seinem Laptop machte. Also tat sie so als würde sie zur Boardtoillete gehen. Als sie am Sitz des Mannes vorbeiging, sah sie unauffällig zu dem Bildschirm herrunter. Leider konnte sie so schnell nichts als scheinbar bunt zusammengewürfelte erkennen, die in einer E-mail vorhanden waren. Ein System dahinter konnte sie nur vermuten. Langsam wurde ihr mulmig zumute. Sie ging auf die Boardtoillete, schloss sich ein, und überlegte. Was er wohl vorhatte? Eine FLugzeugentführung? Terroranschlag? Aber nur mit einem Laptop bewaffnet... Das würde nicht gehen. Mila sagte sich immer wieder, sie hätte zuviele Reportagen über 9.11 gesehen, um sich zu beruhigen. Sie würde in keine Flugzeugentführung geraten. Sie würde nicht sterben. Überhaupt, wieso machte sie sich soviele Sorgen? Nur weil eine Person lange wach bleibt und eine E-mail ohne Zusammenhang schreibt... Es wird wohl nichts passieren. Sie ging wieder zurück auf ihren Platz, setzte sich, und versuchte sich abzulenken. Sie schaute hinaus. Es war zwar Nacht, aber dennoch konnte sie viel erkennen, da das Licht des Mondes und der Sterne wie ein silberner Schleier die gesamte Landschaft bedeckte. Sie flogen scheinbar über Savanne. Mila genoss diesen Anblick, den er tat ihr gut. Für einen Augenblick vergaß sie all ihre Sorgen. Aber tatsächlich nur für einen Augenblick- der Mann im Anzug stand auf. Mila zuckte zusammen- der Mann hatte den Laptop mitgenommen, sowie sein gesamtes Handgepäck. Die Stewardessen bemerkten es scheinbar nicht. Der Mann hatte offensichtlich die Boardtoilette angesteuert, ebenso wie Mila kurz vorher. Nun hatte sie tatsächlich Panik. Wenn er tatsächlich etwas vorhatte, war er auf der Toilette ungestört. Niemand würde zu ihm gehen. Niemand würde ihn stören. Niemand würde ihn aufhalten. Das scheinbar perfekte Verbrechen. Nun versuchte sie ihre Eltern aufzuwecken, diese schliefen allerdings tief. Zu tief um sie eigenständig aufzuwecken. Nach weiteren 5 Minuten war der Mann immernoch nicht wieder aufgetaucht. Mila entschied sich, selber nach dem Rechten zu sehen. Sie stand erneut auf und ging zur Boardtoilette. Mila horchte an der Tür- wenn der Mann tatsächlich nur auf Toilette gegangen war würde sie schnell das dröhnen des Abzuges hören, das im Flugzeug so charakteristisch ist. Doch sie hörte nichts. Dennoch vernahm sie ein Geräusch, ähnlich dem eines zerbrechendem Fläschchens. Mila konnte sich daraus keinen Reim machen. Wieso nahm man Gefäße aus Glas mit in die Boardtoilette? Das machte doch keinen Sinn. Es sei denn... Mila konnte den Gedanken nicht zu Ende bringen, denn sie wurde plötzlich müde. Sehr sogar. Ihre Beine gaben unter ihr nach. Und auf einmal wurde alles schwarz. Schwärzer als die tiefste Dunkelheit der Nacht.
Kapitel 6
Mila erwachte schlagartig. Alles schmerzte. Sie merkte wie sich ihre Lungen mit Rauch füllten. Sie fasste sich an ihre Stirn, welche pochte, und merkte dass sie stark blutete. Doch realisieren tat sie dies nicht. Das einzige an das sie denken konnte war Flucht. Flucht aus dieser brennenden Todesmaschine. Sie befand sich immernoch vor der Boardtoilette, oder viel mehr dem was davon übrig geblieben war. Sie versuchte aufzustehen, jedoch konnte sie ihr eigenes Gewicht nicht tragen. Sie stützte sich an den Sitzen ab, während sie versuchte den Gepäckstücken auszuweichen, die verstreut auf dem Boden lagen. Mila erschrak - Sie war an der Sitzreihe angekommen, in der sie mit ihren Eltern zuvor gesessen hatte. Mila hatte Panik. Panik vor dem, was jetzt kommen sollte. Sie sah ihre toten Eltern mit Verletzungen, die sie unmöglich überlebt haben konnten. Ihr Vater hatte ein Trümmerteil des Flugzeuges in seinem Körper, während ihre Mutter schwerste Kopfverletzungen hatte. Und das waren nur Teile ihrer Verletzungen. Mila schluchzte. Dennoch wusste sie, dass síe sich nun beeilen musste, denn der Airbus fing jetzt noch stärker an zu brennen. Endlich fand sie einen der Ausgänge. Sie versuchte die Tür zu öffnen, welches ihr zum Glück auch gelang. Jetzt musste sie nurnoch versuchen irgendwie sicher auf den Boden zu gelangen, denn die Tür des Flugzeuges hatte einen großen Abstand zur Erde. Die einzige Möglichkeit war es, einfach zu springen. Sie hatte Angst das nicht überleben zu können.
Doch Mila hatte eine Idee: Da das Flugzeug beim Absturz seitlich aufgeprallt war, konnte sie einen Teil auf der Außenwand des Flugzeuges hinuntergleiten, so musste sie nur die letzten beiden Meter springen. Und das müsste sie schaffen. Mila hatte nun das Feuer direkt hinter sich, daher musste sie sich beeilen. Schnell erinnerte sie sich daran wie man sich bei der Sprunglandung richtig abrollt. So konnte sie schwere Verletzungen so gut es geht vermeiden. Mila atmete tief. Nun war es soweit. Sie sprang aus der Tür des Flugzeuges, rutschte auf der Außenwand, und stoppte, als sie springen musste. Nun ging sie in die Hocke um Schwung zu holen, und sprang ein zweites mal. Für den Bruchteil einer Sekunde schwebte sie förmlich in der Luft. ehe die Schwerkraft sie unsanft zurückholte. Sie prallte auf den Boden auf, und rollte sich ab- dennoch spürte sie Schmerz. Doch ob es neue oder alte Verletzungen waren, konnte sie nicht sagen.
Kapitel 7
Der Adrenalinstoß ließ nach. Die Schmerzen kamen erneut. Nicht nur die körperlichen, auch die geistigen. Mila wurde klar was gerade passiert war. Es gab einen Flugzeugabsturz. Mila erinnerte sich an das was passiert war. Auch an den Mann im Anzug konnte sie sich erinnern. Er hatte etwas zerstört. Ein Gefäß aus Glas. Kurz darauf war sie schon Ohnmächtig geworden. Aber wieso? Die einzige Möglichkeit die ihr einfiel war die, das es sich um Nervengift handeln musste. Wenn sie beim einatmen dieses Giftes Ohnmächtig wurde, dann galt dies bestimmt auch für alle anderen im Flugzeug. Auch für die Piloten. Und für den Punk mit der bunten Frisur. Und für das alte Ehepaar. Und für den kleinen Jungen der am Anfang des Fluges so geweint hatte. Und für ihre Eltern. Ihre Eltern waren tot. Tot nur,weil ein dahergelaufener Attentäter die Piloten und alle andern im Flugzeug betäuben musste. Tot für nichts. Sie waren umsonst gestorben. Sie hätten noch lange leben können. Mit ihr. In Johannesburg. Ein neues Leben.
Mila war verzweifelt. Sie weinte heftig und lange. Sie weinte sich in den Schlaf.
Kapitel 8
Als Mila erwachte, erschrak sie: Um sie herrum nichts als Savanne. Eigentlich ein schöner Anblick. Allerdings nur wenn man Urlaub macht, aber nicht wenn man gerade einen Flugzeugabsturz als einzige überlebt hat. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Sie fühlte sich dem Tod geweiht. Was wenn sie hier im nirgendwo wilden Tieren begegnete? Löwen? Geparden? Sie könnte sich nicht wehren. Milas Blick blieb an einem großen Haufen Metall hängen, der einmal ein Flugzeug gewesen war. Es hatte wohl die ganze Nacht weiter gebrannt, was für sie eigentlich gut war. Es wird wohl die Tiere ferngehalten haben. Doch nun musste sie sich auf den Weg machen. Als sie versuchte aufzustehen, hatte sie starke Schmerzen. Sie musste sich unbedingt ihre Wunden säubern, damit sie sich nicht entzündeten. Ein Grund mehr weiter zu gehen. Sie überlegte nur kurz wohin sie nun gehen konnte. Aber wohin gehen, wenn man seine Eltern verloren hatte? Wenn das neue Heim in unerreichbarer Ferne lag? Sie entschied sich einfach in die entgegengesetzte Richtung zu laufen. Sie sah in den Himmel : Es schien Mittag zu sein. Jedenfalls stand die Sonne sehr hoch. Einzelne Akazienbäume ragten wie Speere aus der sonst kargen Landschaft. In diesem Teil der Savanne gab es nicht viel Leben, das musste auch Mila erfahren als sie durstig wurde. Nirgends fand sie eine Stelle mit klarem Wasser. Das einzige was annähernd an eine Wasserstelle erinnerte war ein Schlammloch, welches neben einem ausgetrampelten Pfad lag. Mila wunderte sich wieso ein Pfad hier durchs nirgendwo führte, erinnerte sich aber wieder daran wo sie hier war, und das gab ihr die Lösung: Sie war hier in Afrika, und in Afrika gab es Elefanten. Wahrscheinlich war hier kurz zuvor eine Herde Elefanten vorbeigekommen, die sich im Schlammloch abkühlten. Dieser Pfad war allerdings auch eine gute Möglichkeit schneller voran zu kommen, da karges Gestrüpp nun platt auf dem Boden lag, und sie sich nicht hindurch zwängen musste. Mila drehte sich um. Das Flugzeug war nun nicht mehr zu sehen. Wie lange sie wohl gegangen war? 10 Minuten, oder 2 Stunden? Sie hatte jegliches Gefühl für Zeit verloren, doch die Sonne stand nun schon tiefer. Es schien auch wärmer zu werden, wobei wärmer wohl der falsche Begriff war. Heiß traf es eher. Allerdings konnte sie hier keine Pause einlegen, weil das hier in dieser lebensfeindlichen Gegend ohne Wasser mit Sicherheit ihr Todesurteil gewesen wäre. Nun musste sie weitergehen. Weiter, bis sie den Fruchtbareren Teil erreicht hatte. Diesen entdeckte sie schon von Kilometerweiter Entfernung. Er kündete sich erst durch grüneres Gestrüpp, dann durch hohes, grünes Gras, und zum Schluss durch einzelne Bäume an, welche nicht abgestorben waren. Innerlich jubelte Mila nun- hier konnte sie die nächste Zeit verbringen! Mit Sicherheit fand sie hier auch Wasser. Mila wurde schmerzlich bewusst das sie seit nun mehr als 15 Stunden nichts mehr getrunken haben musste. Sie war sich allerdings sicher nicht mehr lange gehen zu müssen, denn mittlerweile sah sie ab und an auch Tiere. Eines der ersten war eine kleine Kolonie von Geiern, die sich auf eine tote Antilope stürzten, welche neben einem riesigen Baum lag. Mila erschauderte bei dem Gedanken, dass sie einem Tier begegnen könnte, welches das selbe mit ihr tat. Im Bewusstsein das er bei Fall der Fälle auch nicht viel helfen würde, brach sie sich einen toten Ast einer Akazie ab. So war sie wenigstens ein bisschen geschützt. Mila machte sich wieder auf den Weg. Sie behielt die Richtung bei, und nach weiteren geschätzten 20 Minuten trag sie endlich auf ein kleines Rinnsal mit klarem Wasser. Mila schrie vor Freude kurz auf, rannte danach mit letzter Kraft zu dem Rinnsal, und schöpfte Wasser mit ihren zu einer Kuhle geformten Händen an ihren Mund. Dies wiederholte sie einige Male. Sie war so erleichtert. Mit jedem Schluck schöpfte sie neue Energie. Wasser war für sie in diesem Moment das kostbarste auf der Welt... Doch nun machte sich auch ihr Magen bemerkbar. Sie sah sich um- Tiere konnte sie nicht jagen, und bei Beeren und anderen Früchten war sie sich deren genießbarkeit nicht bewusst. Sie versuchte sich Texte über Afrika ins Gedächtnis zu rufen, welche aus einem Buch stammen das ihr ihre Großeltern letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt hatten. Doch es half nicht viel. Allerdings konnte sie sich an den Baobab erinnern, welcher essbare Früchte tragen soll. Und sie erinnerte sich: Neben der toten Antilope an der sie vorher vorbei gekommen war stand ein Baum, welcher dem Baobab sehr stark ähnelte. Nun musste sie nur noch zurück und nachschauen, ob er auch Früchte trug. Also machte sie sich auf den Rückweg. Nun kam er ihr viel kürzer vor, was mit großer Sicherheit an ihrem gestillten Durst lag. Und schon war sie da. Sie hatte Recht behalten, es handelte ich tatsächlich um einen Baobab. Er warf einen großen Schatten, was ihr sehr gut bekam. Sie stellte sich auf die schattige Seite des Baumes und streckte sich soweit, dass sie an die Äste des Baumes greifen konnte. Sie hatte noch mehr Glück: Der Baum trag Früchte! Sie pflückte sich einige bis sie dachte das es genug wären, setzte sich, und stillte ihren Hunger. Erstaunt über deren guten Geschmack, pflückte sie sich noch einige für den Rest des Weges. Mila fiel auf das es dämmrig geworden war. Sie musste überlegen, wo sie die Nacht verbringen wollte. Mila entschied sich zurück zum kleinen Rinnsal zugehen, auch wenn sie bis dahin wieder eine Weile laufen müsste. Auf dem Weg nahm sie sich einige Dinge mit, von der sie glaubte dass sie sie gebrauchen könnte. Als sie ankam hatte sie einige Zweige Nadelförmiger Blätter, welche sie benutzen wollte um den Boden zu Polstern, einige vertrocknete Ästchen um ein kleines Feuer zu machen, welches Tiere fernhalten sollte, und einige der Früchte des Baobab Baumes. Nun machte sie sich für die Nacht bereit.
Kapitel 9
Mila hatte die Nacht nicht gut schlafen können. Ihre Ängste und Sorgen gingen mit ihr durch. Nachdem sie auch noch ein merkwürdiges Geräusch gehört hat, konnte sie vorerst nichtmehr einschlafen, und blieb noch eine Weile wach während sie das Feuer neu anzündete. Sie hatte eine gute Technik angewendet, mit der sich schnell viel Reibung, und somit Wärme erzielte. Allerdings ist diese auch recht bekannt. Sie hatte einen Stock genommen, auf welchen sie einen anderen auflegte. Denn aufgelegten Stock drehte sie nun so schnell in ihren Händen, dass nach einer Weile eine kleine Stelle mi Glut entstanden ist. Dann zerkleinerte sie einen Teil der toten Zweige und nahm diesen mit einem Teil ebenfalls zerkleinerter, trockener Blätter in ihre Hand. Mit der anderen umschloss sie mit ihrer Hand die Glut und pustete. Dadurch vegrößerte sich die Glut und ging sofort auf den Teil über der in ihrer anderen Hand lag. Diesen legte sie nun in ihr Feuerholz , so dass es Feuer fang. Allerdings war sie wohl so müde, das sie nicht mehr bemerkte wie sie erneut einschlief.
Kapitel 10
Mila erwachte am nächsten Morgen mit einem Schreck :
Vor ihr stand ein Junge, welchen sie auf ein Alter von 10 schätzte. Er hatte eine dunkle, fast schon schwarze Hautfarbe und schien eine Herde Ziegen zu bewachen. Er sah sie verwundert an. Er hatte mit Sicherheit nicht erwartet hier ein weißes Mädchen zu finden.
Fortsetzung kommt in kürze
Texte: Coverbild : Foto von Elmar Hans-Ulrich http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/18955405
Tag der Veröffentlichung: 15.07.2011
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