Wenn mein Körper essen will, geht es einfach nicht.
Mein Gehirn steht ihm im Weg, hab doch zu viel Gewicht.
Hunger wird nicht nachgegeben.
Es zählt nicht das Gefühl.
Es zählen nur die Fragen: Wann? Wo? und Wievielt?
Bitte essen bleib jetzt unten.
Mein Körper rebelliert.
Bin wieder so leer wie am Anfang des Tages.
Meine Kehle zugeschnürt.
"Sie die positiven Seiten.", flüstert mein Gehirn.
"Dadurch das du nichts essen kannst, wirst du dünn und schön."
"Was wird dadurch schön an mir?", frage ich zurück.
Und nur der Schritt auf meine Waage zeigt mir mein Gewicht.
Bin ich dünner geworden? ich weiß es nicht genau?
Ein bisschen, doch da geht noch mehr.
Meiner Leistung ich nicht trau.
Für mich heisst Perfektion, so leicht wie eine Feder sein.
Nie wieder dieses Weinen nie wieder dieses Schrein.
Die Perfektion ist erst erreicht wenn ich zugrunde geh,
und tot bin, den ohne mein Körper bin ich leicht wie Schnee.
Wie oft hab ich mir schon gesagt, das ist das letzte Mal.
Dann häng ich wieder überm Klo, mit Finger in mein Hals.
Das Essen ja, es starrt mich an,
und ich starre zurück.
Dann steh ich auf und dreh mich um.
Nein, danke ich brauch dich nicht.
Will einfach nur verschwinden,
mein langsamer Suizid.
Die anderen bemerken nicht,
wie schlecht's mir dabei geht.
Das Leben es ist lebenswert.
Doch ist es das auch wirklich?
Die Realität die verschwimmt.
Weil nichts für ewig hier ist.
Texte: Anna K.
Bildmaterialien: Anna K.
Tag der Veröffentlichung: 24.02.2013
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