Vor nunmehr 28 Jahren entflammte ein erbarmungsloser Krieg zwischen dem Ost- und dem West-Königreich. Eine junge Prinzessin, welche dem König des Ostens versprochen war, wies diesen ab und verliebte sich stattdessen in den König des Westens. Die beiden entschieden sich zu heiraten. Der König des Ostens fühlte sich darüber zutiefst verletzt. Am Abend vor der besagten Hochzeit entsandte der König des Ostens daher seine Soldaten, um die Prinzessin zurückzuholen. Diese beging jedoch aus Verzweiflung bei der Überfahrt zum Ost-Königreich Selbstmord. Voller Wut über den plötzlichen Tod seiner Geliebten, gab der König des Westens dem König des Ostens die Schuld für diese Tragödie. Er erklärte dem Ost-Königreich den Krieg.
Jahre vergingen und der König des Ostens starb aus unerklärten Gründen, womit auch das Leiden ein Ende nahm. Der Krieg endete.
Jedoch wächst bereits eine neue Bedrohung heran. Können der junge West-Soldat Reo sowie seine Gefährten diese mit Hilfe ihrer magischen Kräfte stoppen? ...
„Endlich ist dieser Krieg vorbei“, murmelte Reo und lehnte sich erleichtert auf seinem Platz zurück. Es war ein schöner Sommertag. Er saß in einem Zug, auf den Weg in Richtung Heimat. Dabei ließ er es sich nicht nehmen, einem kurzen Blick nach draußen zu werfen. Neben ihm fuhren Kutschen und Pferde vorbei.
„Nun können wir nach hause“
, dachte Reo, während er langsam seine Augen schloss.
Die schrecklichen Vorkommnisse der letzten Monate hatten sich tief in seinen Erinnerungen eingeprägt. In ruhigen Momenten wie diesen holten sie ihn immer noch ein. Viele seiner Kammeraden ließen in diesen unerbitterlichen Krieg auf grauenhaftester Weise ihr Leben. Unter den Opfern war auch Reos Vater...
Plötzlich wurde Reo durch das überraschende Stoppen des Zuges aus seinen Gedankengängen gerissen. Ein weiterer Blick nach draußen verriet ihm, dass schon einige Zeit verstrichen sein muss, zumal es außerhalb schon dämmerte.
„Sind wir angekommen?“
Reo stand auf, nahm seine Tasche sowie sein Gewähr und torkelte in Richtung Ausgang. Er vernahm, dass der Zug leer war. Keiner der Soldaten, welche mit ihm die Reise zurück nach hause antraten, waren mehr auffindbar.
„Seltsam….sie konnten es wohl nicht länger abwarten.“ Etwas stutzig wollte auch Reo auf den schnellsten Weg nach draußen, bis er überraschenderweise Schüsse wahrnahm. Ein kalter schauer lief ihm über den Rücken und schlagartig schossen die absurdesten Ideen durch seinen Kopf. „Ist der Krieg wieder angefangen?“
Seine Schritte beschleunigten sich. Fast am Ausgang des Zuges angekommen schubste ihn ein junger, dunkelhaariger Mann beiseite, sodass Reo zu Boden fiel und der Unbekannte ungehindert aus dem Zug springen konnte. Reo richtete sich wieder auf und beschloss den Fremden zu folgen. Mit einem Mal blieb dieser jedoch stehen. Reo sah sich um. Er erschrak. Soldaten welche zuvor noch mit ihm im Zug saßen, lagen dort niedergemetzelt. Der Unbekannte schien unbeeindruckt. Er sprach zu Reo mit kühler Stimme: „Den Zugführer drinnen hat es auch erwischt.“
Daraufhin erwiderte Reo: „ Solch abscheuliche Taten! Wer macht sowas? Ich dachte der Krieg hätte ein Ende genommen.“
Der Unbekannte blickte auf Reos entsetztes Gesicht.
„Das dachtest nicht nur du!“ Er wandte sich wieder von Reo ab. Dieser Mann hatte Reos Meinung nach etwas Merkwürdiges an sich. Etwas Arrogantes.
Doch im Moment bereitete Reo etwas anderes noch viel mehr Kopfzerbrechen. Warum zählten ausgerechnet er sowie dieser Mann den Überlebenden. Gab es da vielleicht irgendeinen Zusammenhang?
Bildmaterialien: Die Bilder dieses Buches gehören nicht mir, sie wurden lediglich von Sakonar bearbeitet.
Tag der Veröffentlichung: 18.04.2012
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