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Gefallen

 

"Nein! Bitte, oberster Rat. Ich hab keine Schuld daran. Weder hab ich es geplant noch ausgeführt. Sie müssen mir glauben!" versuchte Arian, ein Lichtengel, zu erklären und sah ihren Bruder Jeal flehend an. Er saß im Rat, doch kann nichts gegen die anderen ausrichten. Natürlich liebte er seine kleine Schwester, aber erst vor kurzem wurde er in den Rat aufgenommen und wollte nicht gleich alles ruinieren. Dennoch schmerzte es ihn. "Es tut mir leid, Arian, doch es läuft alles auf dich zurück", sagte Belydeus, ein Mitglied des Rates. "Man hat mich reingelegt! Ich trage nicht die Schuld daran! Wirklich nicht!" versuchte sie abermals. "Uns tut es leid , aber solange es so aussieht, werden wir dich leider verbannen müssen."- "Verbannen? Nein, bitte!" schrie sie ängstlich. Doch zu spät. Er hatte bereits das Handzeichen gegeben, welches sie wie durch eine Fallluke im Boden auf die Erde zurasen lies. Blitzschnell Richtung Boden. Sie fiel direkt auf eine Straße in die Hocke und schon tat es einen lauten Knall. Arian verlor nur kurz das Bewusstsein und wäre fast zur Seite gekippt, aber genauso schnell kam es wieder. Leute von den Fußgängerwegen starrten sie teils erschrocken, teils ängstlich an. Kein Wunder, sie war grad vom Himmel auf eine Straße gefallen, hatte ein riesiges Schlagloch im Boden hinterlassen und war nichtmal tot. Verwirrt und schwankend stand sie aus der Hocke auf, blieb jedoch mitten auf der Straße stehen um sich zu orientieren. Da sie nicht wusste wo sie war und ihr grad ein wenig entfallen war, was vor kurzem passiert war, bemerkte sie nicht das Auto, das auf sie zu raste. Der Fahrer sah sie nicht und bremste also auch nicht. Arian stand nur wie angewurzelt da, konnte sich nicht bewegen. Starrte nur in die Scheinwerfer. In letzter Sekunde wurde sie mitgerissen und lag im nächsten Augenblick auf der anderen Straßenseite. Über ihr ein Junge mit braunen Haaren und einem erschrockenen, halb besorgten und wachsamen Gesichtsausdruck. Sie atmete schwer und kniff ängstlich die Augen zusammen. Wurde sie gerade gerettet? Von einem Menschen? Ohne die Andacht zu machen aufzustehen blickte sie in den Himmel, und ging auch nicht nur ein bisschen auf ihren Retter ein. Dieser stützte sich links und rechts auf und schaute sie verwirrt an. "Ist alles okay? Tut dir was weh?" fragte er besorgt. Gefühlt mehr Menschen als zuvor hatten sich um sie versammelt. Langsam richtete Arian sich schwer auf sodass sie auf ihren Unterarmen gestützt in sein Gesicht blickte. "Ich ruf nen Krankenwagen", sagte der Junge, richtete sich richtig auf, wobei er noch auf den Knien neben ihr hockte, und sein Handy rausholte. "Nein", sagte sie blitzschnell und griff nach seiner Hand um ihn davon abzuhalten die Nummer zu wählen. Der Junge sah sie fragend und immernoch verwirrt an. "Was? Wieso nicht?"- "Ich...mir gehts gut", sagte sie schnell und trocken, dennoch konnte man nicht ihre Angst und Verunsicherheit überhören. Sie stand auf und er tat es ihr gleich, ohne die Augen von ihrem Gesicht zu lassen. "Was? Du bist grad fast überfahren und volle Kanne auf den Boden geschleudert worden! Und jetzt sagst du, dir fehlt nichts?" fragte er ungläubig. "Ja", antwortete sie und geht ein paar Schritte rückwärts wobei sie sich umschaute. Immernoch starrten sie alle Leute an. Sie trat noch weiter rückwärts. "Warte! Gehts dir wirklich gut?" Er hielt sie am Handgelenk fest als sie sich umdrehen und gehen wollte. "Ja, wirklich." Sie riss ihr Handgelenk aus seinem Griff und setzte wieder zum gehen an. Dann hielt sie kurz inne und wendete sich doch noch mal an den Jungen, der immernoch geschockt war. "Ähm... Kannst ... du...ähm...", stotterte sie. Sie hatte lediglich ein halb zerfetztes gewickeltes Kleid aus einem seidenähnlichen Stoff an und Riemchensandalen. "Würdest du mir deine Jacke geben?" fragte sie dann doch nicht mehr so schüchtern. "Ähm... Ja, klar!"sagte er, zog seine Jacke aus und reichte sie ihr. Da Arian doch ein wenig Schmerzen hatte, zog sie sie langsam an und bedankte sich bei ihm. Die Jacke war ein bisschen groß, aber nicht zu groß. Dann setzte sie wieder zum Gang an ohne auf die Worte zu achten, die sowohl vom Jungen als auch von den Beobachtern kamen. Sie verstand sie nicht mal. In der riesigen Menge, die ihr immernoch hinterher schauten, schlängelte sie sich in einem schnellen Schritt durch und verschwindete aus der Sichtweite des Jungen. Tränen liefen ihr die Wangen hinunter. Schnell versuchte sie den Blicken der verwunderten Leute auszuweichen bis sie in eine Gasse einbog, damit sie allein war. Doch das war sie nicht. "Och Süße! Keine Tränen", sagte seine schroffe Stimme. Es war eher Schadenfreude als Mitgefühl das in der Stimme mitklang. Ein strahlend weißer Engel, der seine Flügel eingezogen hatte, stand vor ihr. "Ezra?! Was machst du hier?" fragte sie unter Tränen, nicht nur Tränen der Wut sondern auch der Trauer. "Ich wollte sehn ob das wahr ist, was sie alle sagen. Und es ist so. Du bist echt rausgeflogen." Wieder die totale Schadenfreude in seinen Worten. "Das freut dich, was?" Er nickte grinsend und stellte sich mit verschränkten Armen hin. "Warum?"fragte sie ihn zitternd. "Warum? Komm schon, Arian. Wir waren schon immer Rivalen, da freut man sich nunmal, wenn einer auf einmal aus dem Weg geschafft wurde."- "Bist du daran Schuld?" fragte sie mit zusammengebissenen Zähnen. "Nein, nein! Ich nicht. Aber ich lobe den, der es war." Er richtete seine gefalteten Hände in die Luft und sah sie dann wieder an. "Verschwinde von hier", sagte Arian wütend und Tränen der Wut stiegen wieder in ihre grün funkelnden Augen. "Süße. Ich glaube, du solltest verschwinden", sagte er und machte mit seinem Kopf eine Bewegung in die Richtung aus der Arian gekommen war. Sie schaute kurz dorthin und sah zwei Männer in schwarzen Mänteln und weißen Handschuhen. Jeder Engel oder Dämon wusste was das bedeutete, wer sie waren und wozu sie da waren. Da um sie zu töten. Panik stieg in Arian auf und schnell sah sie wieder zu Ezra, welcher nur noch kurz mit einem Grinsen im Gesicht da war und dann in einem grellen Blitz verschwand. "Arschloch", flüsterte sie. Ihr fiel auf, dass sie kein bisschen mehr weinte oder trauerte. Sie wandte sich zu den Männer, die sie jetzt endeckt hatten und auf sie zu rannten. Schon ihre Waffen gezückt und auf sie gerichtet. Sofort rannte sie tiefer in die Gasse bis ein paar Meter vor ihr eine Mauer war. Dann breitete sie ihre großen weißen Flügel aus und flog die Mauer hoch. Die Männer schossen auf sie, doch sie traf keine ihrer Patronen. Noch nicht. Oben angekommen zog sie ihre Flügel ein und landete in der Hocke. Sie richtete sich auf und rannte weiter. Ihr war klar, dass die Jäger nicht von einer Mauer aufgehalten werden können, aber es verschaffte ihr einen kleinen Vorsprung. Sie rannte auf die andere Seite und sprang mit Anlauf auf das vier Meter entfernte Haus und rollte ab, damit sie sich nicht noch mehr wehtat. Der Aufprall auf die Straße und dann der Aufprall auf den Bordstein hatte bei ihr doch Verletzungen hinterlassen. Klar, dass nichtmal ein Engel ohne Schmerzen davon kam. Weiter zu einem anderen Dach,dass näher gelegen war. An einem Rand, wo es nurnoch tief runter ging und kein weiteres näher gelegenes Gebäude in Sicht war, blieb sie kurz stehen und sah nach hinten. Die Sucher waren schon nah an ihr, schossen aber nicht mehr. Arian sah wieder das Haus hinter und hielt sich dann an der Eisenstange des Randes fest, ließ sich an der Wand runterhängen und stützte sich dann mit den Füßen an der Mauer ab. Sie sah nach unten und stellte fest, dass es höher war als sie dachte. Noch Engel haben keine Höhenangst, wär ja auch eine Ironie. Kurz schloss sie ihre Augen, stieß sich mit den Füßen von der Wand ab, sodass sie weiter weg von ihr war während sie fiel. Die kleine Zwischenebene verhinderte, dass sie ganz unten ankam und sich wahrscheinlich noch einen Knochen brach. Als sie vom Himmel gefallen war, hatte sie noch sowas wie ein Schutzschild, dass das verhinderte, doch das hatte sie jetzt nicht mehr, da sie kein Lichtengel mehr war. Die kleine Ebene war ein Metallgitter und sehr stabil. Anstatt die kleine Höhe auch noch runterzuspringen, stieg sie durch ein offenes Fenster und schloss es hinter sich. Die Jäger würden sich niemals trauen in eine Wohnung zu kommen. Nicht wenn sie bewohnt ist und das war diese. Leider waren auch die Besitzer grad da. Zwei kleine Kinder sahen sie still und geschockt an. "Ähm... Hi?!" sagte sie schüchtern und machte eine flüchtige Winkbewegung bevor sie durch die Tür in die Flur eilte. "Was zum Teufel?" schrie die grelle Stimme einer Frau, die Arian auf der Flur begegnete. "Ähm...Miss. Ich kann das erklären...", fing Arian an, doch die Frau ließ sie nicht ausreden und schnappte einen Baseballschläger der direkt neben der Tür gestanden hatte. Sie drohte mit dem Schläger zu schlagen, doch noch tat sie es nicht. "Miss! Es tut mir leid. Ich verschwinde sofort wieder." -"Du Hure!" schrie sie Arian an. "Hure? Was?" fragte Arian jetzt böse und beleidigt, blieb selbstbewusst stehen und sah die Frau mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Sie achtete nicht mehr darauf, dass die Frau einen Schläger in der Hand hielt und kurz davor war, sie zu verprügeln. "Du! Mit dir betrügt mich mein Mann und jetzt vergreifst du dich an meinen Kindern."-"Wie bitte? Nein, Sie verstehen dass ganz falsch. Ich bin durchs Fenster ..." Keine gute Idee. "Einbrecher?!" schrie sie noch lauter und schlug mit ihrem Schläger zu, erwischte Arian jedoch nicht, da sie sich geduckt hatte, aber die Vase neben ihr. "Upps!" sagte Arian noch schnell, eilte zur Tür und verschwand sofort. "War nett sie kenngelerntzuhaben!" rief sie der Frau belustigt zu bevor diese die Tür zuknallte. Arian zuckte mit den Schultern und lief die Treppen runter. Zu ihrem Glück war die Straße gut belaufen. Überall Menschen, also sollte sie die Jäger abgehängt haben. Nie würden sie einen Engel oder einen Dämonen auf der Straße fangen oder töten, denn das würde zuviel aufsehen erregen und das sollten sie nicht. Nicht wenn es nicht absolut notwendig war. Arians nächstes Problem war schon da. Sie weiß nicht wo sie jetzt hin sollte. Bevor sie irgendwelche Gleichgesinnte finden kann, falls es überhaupt noch welche gab, musste sie einen Ort finden an dem sie sich sicher ausruhen kann. Doch wo? Wo kann sie sich in Ruhe ausruhen, ohne dass die Jäger sie finden und töten? Also einen Ort, wo viele Menschen sind. Nach nicht ganz so langem überlegen, kam ihr eine Idee. Die Jacke, die sie von dem Jungen, der sie vor dem Auto gerettet hat, war auf der einen Seite schwerer als auf der anderen. Sie fasste in die rechte Jackentasche und holte ein schwarzes Portemonnaie raus. Aufklappen reichte schon um herauszufinden, wer der Junge war und wo er wohnte. Er müsste doch eine Wohnung oder ein Haus haben. Jäger gehen, wie gesagt, nie in ein bewohntes Zuhause. Auf seinem Personalausweis steht, er heißt Tyler Gordon, Cillian Street 178. Ein wenig außerhalb der Stadt. Da hatte sie ihren Ort und ihr Ziel. Es war schon ein wenig dunkel, ungefähr um zehn. Kurz überlegte sie. Ist sie echt bereit Menschenleben aufs Spiel zu setzen? Ihre Entscheidung war klar: Ja! War sie. Ihnen würde eh nichts passieren. Nur wenn es zum Schlimmsten kommt, doch soweit kommt es ganz sicher nicht.

Suche

Erst räumte sie noch ein paar Stops auf ihrem Weg ein. Ein Internetcafe und ein paar Adressen, wo eigentlich noch ein paar Dämonen leben sollten. Doch das waren Fehlhinweise. Entweder wussten die oben nicht, dass die Dämonen weg sind oder sie wollten Arian einfach nur verarschen. Wie auch immer. Nach diesen kurzen Aufenthalten machte sie sich langsam auf den Weg zu Tylers Haus. Es war in der Tat ein Haus, und was für eins. An Geld fehlte es ihm anscheinend nicht. Es war fast eine Villa, kein Haus mehr. Zögernd ging sie durch den Vorgarten zur Tür. Immer wieder kurz anhaltend um zu überlegen. Auch vor der Tür hielt sie inne. Was ist wenn...wenn er sie für verrückt hält oder rauskriegt was sie wirklich ist? Menschen können nicht unterscheiden, was Engel, Dämon oder Mensch ist. Sie konnten sich auch sehr gut tarnen und das offensichtliche verbergen. So wie Arian immer ihre Flügel verbarg. Einmal klopfte sie leise, dann wurde ihr klar, dass Tyler oder wer auch immer noch hier wohnt, es nicht gehört hat. Also klopfte sie abermals, diesmal ein bisschen lauter. Das Licht ging an und sie sah durch die halb verglaste Tür eine Gestalt. Diese öffnete sie auch einen Spalt und eine Frau stand auf der anderen Seite. Sie sah verschlafen aus und hatte einen Bademantel an, ihre dunkelblonden Haare waren zu einem lockerem Dutt hochgebunden. Die Frau sah Arian durch ihre halb zugekniffenen Augen verwundert an. "Wer sind Sie?" fragte sie. Auch an der Stimme konnte man hören, dass sie gerade aus dem Bett kam. "Es tut mir leid, dass ich störe, aber... ich... wollte eigentlich... haben Sie einen Sohn?" stotterte Arian. Die Frau sah sie misstrauisch an und runzelte die Stirn. "Ja, Tyler." Arian sah kurz zu Boden. "Ist er da?" fragte Arian weiter. "Ja", antwortete sie und öffnete die Tür ganz. "Kommen Sie doch erstmal rein." Erst jetzt sah die Frau, wie Arian aussah. Sie hatte nur das weiße, durch Dreck fast beige, Kleid an, welches nur aussah, als ob ein Stoff um sie gewickelt war und die Jacke von Tyler darüber. Dann die Schnittwunden in ihrem Gesicht, an Armen und Beinen. "Was ist mit Ihnen passiert? Haben Sie Schmerzen?" fragte sie schockiert. Arian schüttelte den Kopf. "Nein, mir gehts...gut", log Arian. Natürlich geht es ihr alles andere als gut, sie ist schließlich grad verbannt worden und wird von Jägern gejagt. Die Frau sah sie fragend und verwundert an, wandt sich jedoch dann an die Treppe und rief:"Tyler! Kommst du mal bitte runter?! Hier ist jemand für dich." Sie sah wieder zu Arian, diese nickte dankend und wartete bis ein Junge auch halb verschlafend die Treppe runter kam und auf der vorletzten Stufe stehen blieb. "Hal...lo", sagte er und sah Arian von unten bis oben an. "Was machst du hier?" Ja, was macht sie hier? Was soll sie jetzt sagen? ,Ich suche Schutz vor den Jägern' klingt schon ein wenig geistesgestört. "Ich... ähm...Wollte dir dein Portemonnaie wiederbringen und deine Jacke", sagte sie schnell und reichte ihm beides, nachdem sie sich die Jacke ausgezogen hatte. "Du...du kannst die Jacke behalten. Es ist kalt draußen und so...Hast du nur das zum anziehen?" fragte er dann ungläubig. Arian nickte und sah an sich hinunter, sowie Tyler es gerade tat. "Nein und ja. Nein, ich kann die Jacke nicht einfach so behalten und ja, ich hab nur das." Tyler sah daraufhin seine Mutter an und machte eine Kopfbwegung zur Küche. "Warte kurz hier", sagte Tyler und verschwand mit seiner Mutter in der Küche. Engelsgehör war genauso gut wie das eines Vampirs, also konnte sie trotz der Entfernung alles hören. "Tyler, ich weiß, was du vorhast, denn ich wollte schon das gleiche vorschlagen", sagte die Mutter. "Nein, ich wollte das nicht vorschlagen. Ich wollte mit dir reden, weil du das sagen wolltest. Mum, wir können ihr nicht einfach anbieten, hier zu übernachten. Du bist sehr liebevoll, doch was ist wenn sie eine Verbecherin ist?!" Verbrecherin? Wie kommt er denn da drauf? "Tyler, sie ist doch so schüchtern und sieht so nett aus", wand die Mutter ein. "Mum, nicht jeder Verbrecher sieht aus, als ob er grad aus dem Knast kommt."- "Sie ist so hilfsbedürftig. Hast du sie nicht gesehen? Sie hat Verletzungen und nur das dünne kurze Kleid an, ihr ist sicher kalt. Tyler, was ist wenn sie nichtmal ein Zuhause hat?" Tyler schwieg kurz und überlegte. "Okay, Mum! Wir fragen und wenn nicht, dann kann sie eine Nacht hier bleiben und ich besteh darauf, dass du und ich uns nochmal in Ruhe unterhalten." Die Mutter atmete erleichtert aus, ging jedoch noch nicht aus der Küche. "Darf ich fragen woher du sie kennst? Und warum du ihr nicht vertraust, wenn ihr euch doch kennt?"-"Das bespreche ich nachher mit dir. Sie wartet schon, lass uns zu ihr gehen", sagte er und sie kamen beide wieder in die Flur. Arian sah auf zu ihnen, von Tyler und Mrs.Gordon hin und her. "Darf ich fragen wie du heißt?" fragte die Mutter mit liebevoller Stimme. "Arian", antwortete sie und sah Tyler an. "Und, Arian, hast du einen Ort wo du diese Nacht bleiben kannst?" fragte er und verschrenkte die Arme. Arian schluckte schwer und schüttelte dann jedoch den Kopf. Unsicherheit stieg in ihr auf. Tylers Mutter sah ihn an bis er nachgab und nickte. Sie kam zu Arian und sagte:"Du kannst eine Nacht bei uns bleiben, wenn du möchtest." Arian sah erst sie dann Tyler an und lächelte dankend. "Das...wäre sehr nett von Ihnen. Ist es dir auch recht?" fragte sie an Tyler gewand. Die Mutter nickte sofort und Tyler erst nach einer Weile, wandte den Blick dabei nicht von ihr. Von außen sah er nichtmal misstraiusch aus. "Tyler, geh bitte mit ihr hoch und schau nach, ob wir noch Schlafsachen für sie haben. Möchtest du etwas zu essen?"- "Ähm...Ja, danke", sagte Arian und sie ging sofort in die Küche. "Komm mit", sagte Tyler, jetzt nichtmehr ganz so misstrauisch und etwas weicher. "Danke", sagte Arian und folgte ihm hoch. "Woher wusstest du, wo ich wohne?"fragte Tyler auf dem Weg. "Ich habs auf deinem Personalausweis gelesen", antwortete sie.Tyler sah sie nebenbei von oben bis unten an. "Gehts dir wirklich gut? Du hast Kratzer."- "Ja, eben. Nur Kratzer", sagte sie und er blieb vor einer Tür stehen, öffnete sie und bat Arian reinzugehen. Es war ein Schlafzimmer. Wahrscheinlich von seiner Mutter. "Deine Mutter ist sehr nett", sagte Arian nebenbei, während Tyler im Kleiderschrank wühlte. "Ja, das wird ihr irgendwann zum Verhängnis. Ich bin da schon vorsichtiger." Er sah sie zwar nicht an, aber Arian wusste, dass das eine Anspielung auf sie war, doch sie ließ sich nichts anmerken. "Also?" fragte Tyler, als er eine Hose und ein Shirt rausgelegt hatte und sich mit verschrenkten Armen vor sie stellt. "Was, also?"-"Was ist da passiert? Du weißt schon, vorhin das", sagte er und sah sie eindringlich an. "Du hast mich vor dem Auto gerettet, das ist passiert."-"Halt mich nicht für dumm. Woher bist aufeinmal gekommen? Du standst plötzlich auf der Straße mitten in diesem riesigen Schlagloch, dass auch erst plötzlich da war." Arian zuckte mit den Schultern. "Was soll ich denn sagen?"-"Wie du dahin gekommen bist! Und was du da machtest." Sie sah zu Boden. "Ich...wollte mich überfahren lassen", log sie. "Was? Wieso denn?" fragte er jetzt besorgt und sah sie mit einem Blick an, den sie nicht deuten konnte. "Privat Sache. Ich möchte nicht darüber reden." In erster Linie, weil ihr nichts einfiel. Doch eigentlich war das keine so abwegige Idee. Ihr Leben würde jetzt eh nurnoch ein eiziges Loch sein. Sie wird gejagt und irgendwann auch gefangen werden. Sie dachte, für sie wäre es besser sich gleich umzubringen, auch wenn das ein wenig mehr Aufwand verlangte, als ein Auto. "Hast ...hast du das denn immernoch vor?" fragte er leise und nach wie vor besorgt, ließ auch langsam die Arme sinken. "Denke nicht. Sonst hätte ich es doch schon längst gemacht", antwortete sie und versuchte mit einem kleinen Lachen, die Stimmung zu heben, doch er nickte nur leicht. "Ich lass dich erstmal allein, damit du dich umziehen kannst. Ich warte vor der Tür und das Bad ist da hinten", sagte er und verließ den Raum. Arian zog ihr Kleid aus, ging ins Bad wo sie sich ein bisschen wusch und zog dann das graue Shirt und die Jogginghose an. Dann hielt sie sich kurz die Hände vors Gesicht und wischte mit den Fingern unter ihren Augen lang. Was tat sie da bloß? Kurz seuftze sie und setzte dann einen Schritt vor die Tür. "Alles klar?" fragte Tyler und sah ihr prüfend ins Gesicht. Arian nickte sofort und fühlte sich unter Tylers besorgtem Blick unwohl. Schnell sah sie weg und ging die Treppe hinunter. Er seufzte und folgte ihr mit ihrem Kleid in der Hand. "Ich habe Essen gemacht. Ich weiß, es ist spät, aber du hast ja Hunger. Isst du das?" fragte die Mutter als beide in der Küche ankamen. Arian sah sich das Essen an. Chinesische Hühnchenpfanne und zwei kleine Frühlingsrollen. "Ja, dankeschön", sagte sie und setzte sich an den Esstisch. "Bei uns gabs heute Chinesisch", sagte Tyler lächelnd und setzte sich neben sie. Arian sah ihn kurz lächelnd an, dann wieder auf den Teller und aß. Er musterte sie die ganze Zeit, was ihr wiederum sehr unangenehm war. Als sie fertig war mit essen und Tyler immenoch neben ihr saß, sah sie ihn an. Er grinste kurz und erhob sich vom Tisch ohne ihre Augen aus dem Blick zu lassen. "Noch hungrig?" fragte er, doch Arian schüttelte den Kopf und sagte: "Nein, danke." Tyler räumte den Teller weg und bat sie ihm zu folgen. Wie schon vorher tat sie es. "Wieso hast du mich grad so angestarrt?" fragte sie ihn und er zuckte wie ertappt mit den Schultern. "Weiß nicht", wich er aus. "Soll ich ein Gästezimmer für dich herrichten?" fragte die Mutter, die in der Flur stand und gewartet hatte. Warum sie jetzt anfing Arian zu sietzen, wusste sie nicht. "Ähm, nein, nicht nötig. Ich nehm auch die Couch", sagte Arian und zeigte auf das im großen Wohnzimmer stehende schwarze Sofa. "Aber das ist nicht zum ausklappen."-"Ist nicht schlimm. Nur für eine Nacht, nicht länger", versicherte Arian. Tyler setzte sich in Bewegung und lief die Treppe hoch. "Sind Sie sich sicher?" fragte Mrs. Gordon. Arian nickte. "Ja, und Sie könn mich ruhig dutzen, wenn Sie wollen." Sie nickte und sagte lächelnd:"Gerne, ich heiße Nora. Sie...du kannst mich ebenfalls dutzen." Arian nickte wieder freundlich lächelnd und Tyler kam wieder runter mit einem Kissen und einer Decke, ging zum Sofa und legte alles darauf ab. "Hier. Das ist dein Bett für heute Nacht", sagte er und steckte die Hände in seine Hosentaschen. Arian stellte sich neben ihn und lächelte ihn an. "Dank dir." Nachdem er ihr nochmal in die Augen geschaut hat, gab Tyler Nora ein Zeichen, er wolle sie allein sprechen. Sie verließen das Wohnzimmer. Arian legte sich aufs Sofa und deckte sich zu. Wieder konnte sie alles hören. "Ich glaub, ich bleibe auch im Wohnzimmer. Auf dem anderen Sofa ist noch Platz", sagte Tyler. "Wieso denn das?" fragte Nora verwundert. "Ich weiß nicht, aber ich habe das Gefühl, dass mit ihr etwas nicht stimmt."-"Du denkst, sie ist eine Diebin?", fragte Nora ungläubig. "Mum, sicher ist sicher. Man kann nie wissen", sagte Tyler schulterzuckend. Arian tat es ein klein wenig weh, dass jemand so von ihr dachte. Sie ist ein Engel und keinesfalls eine Verbrecherin. Nicht dass man es ihm übel nehmen konnte. Man kann nicht vorsichtig genug sein, in dieser Welt. Und immerhin ist sie eine Kriegerin, aber wie gesagt, immernoch ein Engel. Nach einer Weile die sie nicht sprachen, nickte Nora und sagte:"Okay, aber sag ihr, dass du dich um sie sorgst, wegen ihren Verletzungen und ich will immernoch wissen, woher du sie kennst und warum du ihr nicht vertraust?!" Tyler nickte und sagte:"Ich hab ihr heute das Leben gerettet und schon da kam sie mir irgendwie...anders vor." Er zuckte mit den Schultern und Nora sah ihren Sohn mit großen Augen an. "Du hast was?" Er zuckte schnell mit den Schultern und kam wieder ins Wohnzimmer, während Nora verwirrt die Treppe raufging und Arian nochmal zurief: "Gute Nacht!"- "Gute Nacht und danke nochmal", rief sie zurück und Tyler setzte sich auf die andere Couch. "Es ist halb eins", stellte er fest. Arian wusste nicht, ob er mit ihr spricht oder es einfach nur vor sich hinsagte. "Ja, es tut mir leid, dass ich euch so spät noch gestört habe", ging sie auf das Gespräch ein. "Du hast nicht gestört. Wir helfen gerne und ich freu mich, dass du nicht mehr vor hast dich umzubringen", sagte er und sah sie lächelnd an. Sie sah auch Wahrheit in seinen Augen. "Ja." Sie sah ihn ebenfalls an. "Warum gehst du nicht in dein Bett?" fügte sie hinzu. "Ich...lass dich lieber nicht alleine. Wer weiß, was du machst."-"Ich werde nichts stehlen auch wenn du das von mir denkst." Tylers Lächeln verschwand und er schluckte. "Was?" fragte sie spielend unwissend. "Nichts. Ich halte dich nicht für eine Diebin. Ich mach mir wirklich Sorgen." Arian wusste, dass das erste eine Lüge war, es sein denn, er hatte vorhin seine Mutter angelogen und macht sich wirklich nur Sorgen. Denn sie hatte nicht das Gefühl, dass das zweite gelogen war. Anscheinend machte er sich wirklich Sorgen. "Darf ich noch fernsehen oder stört dich das beim schlafen?" lenkte er vom Thema ab. "Mach ruhig. Stört mich nicht." Arian drehte sich um und machte die Augen zu. "Gute Nacht", sagte sie nochmal und Tyler ebenfalls. Es dauerte nicht lange bis sie einschlief.

 

Die Kette

 

Tyler hingegen saß noch auf der Couch und sah fern. Ab und zu auch zu Arian. Er fand sie so nett und absolut wunderschön. Man konnte sich leicht von ihr verführen lassen. Doch, nein! Nein, er darf nicht so denken. Er hat eine Freundin. Eine wunderbare und nette und...aber Arian ist auch verdammt hübsch. Die Kratzer in ihrem Gesicht lassen sie nur noch hilfsbedürftiger und süßer erscheinen. Warum ist sie nur so wunderschön? Im ersten Moment auf der Straße, war er schon hin und weg, und das obwohl er eine Freundin hat. Es ist, als könnten ihre Augen verzaubern. Mit ihren roten Locken, die ihr weiches Gesicht umrahmen und ihren ozeanblauen Augen ist sie einfach wunderschön. Tyler stand auf und stellte sich vor Arian um nachzusehen ob es ihr gut geht und wirklich schläft. Was ihm auffiel, war ihre Kette, die noch um ihrem Hals lag. Es ist nicht gut, beim schlafen eine solche Kette zu tragen. Sie könnte damit hängen bleiben und sich wehtun. Er griff vorsichtig an die Kette und suchte den Verschluss. Als er ihn gefunden hatte, öffnete er ihn und zog die Kette vorsichtig unter ihrem Hals hervor. Die Kette ist gold mit rotschimmer und ein komisches Zeichen als Anhänger. So eine Kette hat er noch nie gesehen. Golden und es schimmert rot. Ein Material, welches er ebenfalls noch nie zuvor gesehen hat. Während er sie bewunderte, keuchte Arian auf und bekam einen brennenden Krampf in ihrem Hals. Sofort wachte sie auf und kniff Augen und Mund sofort wieder zusammen vor Schmerz. Die Luft blieb ihr weg und ihr war, als ob sie verbrennt in ihrem eigenen Körper. Tyler hatte einen Schock als sie anfing sich vor Schmerzen zu krümmen. "Arian? Was ist mit dir?" fragte er besorgt und schockiert. Sie sah zu ihm und fand die Kette in seiner Hand. "Tyler! Die Kette", keuchte sie unter immer schlimmer werdenden Schmerzen. Auch das Brennen überall in ihrem Körper stieg an. Sie musste die verdammten Flügel zurückhalten. Er durfte sie nicht sehen. Schnell griff sie nach seiner Hand und riss ihm die Kette weg. Er fühlte die Hitze in ihrem Körper. Fast wie ein Herd und er zuckte seine Hand weg. Die Versuche von Arian sie wieder umzumachen wurden jedesmal durch die Schmerzen unterbrochen. Tyler stand nur hilflos da und wusste nicht, was er jetzt machen sollte. Als ihre Hände es dann doch geschafft hatten sie Kette wieder anzulegen, legte sie die Hände auf den Anhänger und sah keuchend an die Zimmerdecke. Die Schmerzen ließen langsam nach und sie konnte wieder gleichmäßig atmen. "Es...es tut mir so leid", stotterte Tyler flüsternd. "Mach das bitte nie wieder", sagte sie immernoch ein wenig außer Atem und sah ihn an. Tyler war noch immer geschockt und setzte sich im Schneidersitz vor das Sofa. "Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass...du...die Kette, so..."- "Schon gut", unterbrach sie sein flüsterndes stottern. "Du konntest es nicht wissen."- "Was ist mit der Kette? Warum...hast du so reagiert, als ich sie abgemacht hab?" fragte er, als er sich wieder ein bisschen gefasst hat und ihr direkt ins Gesicht sah. "Das...ist kompliziert." Das ist es eigentlich nicht. Es ist eine magische Kette, die jeder Engel tragen muss. Egal ob auf der Erde oder im Himmel. Sie ist dazu da um zu verbergen, was sie wirklich ist. Normalerweise. Bei Arian ist das etwas mehr. Arian ist sowas wie ein besonderer Engel. Die Kette besitzt die Kräfte sie zu schützen, vor allem und ihre ernsthaften Verletzungen würden nicht lange bleiben. Doch komischerweise funktinierte sie grad nicht. Ihr Körper war immernoch mit Kratzern übersät. Wenn sie die Kette nicht trägt würde sie jedoch innerlich verbrennen. Arian hat ihrer Kette selber die Kräfte gegeben ohne zu wissen was passiert, wenn sie sie nicht trägt. Sie wollte nur bewirken, dass sie beschützt wird. Tja, jeder Zauber hat seine Tücken, doch Arian braucht mehr Schutz als andere. Wie gesagt, Arian ist ein besonderer Engel. Sie stammt zwar von Engeln ab, doch als sie klein war, sind ihre Eltern bei einem Krieg getötet worden, doch das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls ist sie dann bei einer Hexe, um genauzusein einer sehr mächtigen Urhexe, aufgewachsen. Als diese dann auch starb, war Arian sechszehn und sie hat ihr ihre ganzen Kräfte übertragen. Stichwort Forbes-Brüder. Viele würden das zu ihrem Vorteil nutzen. Arian ist der erste Engel, der solche Kräfte hat und sie nicht will. Die Schatten- als auch die Lichtseite wollen dies zum Vorteil nutzen. "Also erklärst dus mir nicht?" fragte Tyler und sah sie bittend an. "Wenn du erlaubst, würde ich das gern übergehen", sagte Arian und drehte sich wieder zur Couch. "Okay", flüsterte er nur noch. Er ist fastziniert von ihrer Ausdrucksweise und ging wieder zum Sofa. legte sich hin. Beide schliefen nach einer Weile ein. Doch selbst im Traum konnte Tyler nicht aufhören an Arian zu denken. Er träumte, dass sie und er auf einer riesigen Wiese standen und sie versuchte ihm etwas zu erklären.

>>Es ist schwer. Ich kann...<<->>Mach! Sag schon!<< Aus irgendeinem Grund war er stinksauer auf sie. >>Ich kann nicht,Tyler! Das geht nicht so einfach!<<->>Was erzählst du denn da? Sag doch einfach, sonst kannst du gleich verschwinden!<< Arians Augen waren schon voll mit Tränen, doch Tyler störte das grad nicht. Er blieb immernoch ernst stehen und sah sie böse an. Aufeinmal setzte Arian einen Schritt zurück und drehte sich um. Er reagierte schnell und packte sie am Arm und zerrte sie nah an sich. >>Tyler!<>Das sollte nur ein Vorschlag sein! Ich will wissen, was du wolltest! Warum du mich hierher bestellt hast!<<->>Ich...Ich kann nicht. Wirklich<<, sagte sie ruhiger und er sah, dass es ihr ernst war. Plötzlich blitzte es auf und sie war weg. Er stand allein da. Vorher auf der Wiese, jetzt in seinem Zimmer und fragte sich, was passiert ist.

Es war um sieben, als Arian aufwachte. Tyler und Nora schliefen beide noch tief und fest. Sie wusste nicht was sie jetzt machen sollte. Sie könnte warten, bis einer von ihnen wach ist, oder sie könnte gehen. Sie entschied sich für die zweite Variante. Es würde weitere Fragen verhindern. Also stand sie auf, legte die Decke zusammen, ging leise hoch in das Zimmer, welches zufällig das Schlafzimmer von Nora war, und holte das Kleid, welches Nora mit nach oben genommen hatte um es zu säubern. Zum Glück sind Engel so leichtfüßig wie eine Katzen, deshalb hörte sie niemand. Wieder unten angekommen zauberte sie still einen Zettel auf den Couchtisch, wo draufsteht: ,Nochmals vielen Dank für ihre Hilfe. Das Geld für Unterkommen, Essen und die Kleidung werde ich ihnen per Brief zusenden.' Das müsste reichen. Keine Fragen, keine Erklärung. Sie warf nochmal einen Blick auf Tyler, der immernoch auf dem Sofa schlief. Arian wendete sich dann an die Tür und öffnete sie leise. Vor Schreck ließ sie ihr Kleid fallen und schreckte nach hinten. Die Frau auf der anderen Seite, sah sie eindringlich, verwirrt und fragend an. "Wer bist du?" fragte sie schon fast wütend. "Ich...bitte sein Sie etwas ruhiger. Nora und Tyler schlafen noch."- "Was habst du mit Tyler zutun?" fragte sie jetzt etwas lauter. Durch diesen Satz, wachte Tyler auf. Er richtete sich vermüdet auf und strich sich mit der Hand übers Haar und Gesicht. "Was ist los?" fragte er verwirrt und riss dann die Augen auf, als er das Mädchen und Arian an der Tür sah. "Arian, was ...Sarah, was machst du hier?" Er stand auf und kam zu ihnen. Arian sah ihn an und bemerkte sofort, dass er kein T-Shirt mehr trug. "Ich wollte gerade reinkommen, da öffnet sie die Tür. Tyler, wer ist das?" fragte die Blonde zickig. "Das kannst du auch mich fragen", wand Arian jetzt ernst ein. Sie funkelte sie böse an, wandt sich dann aber wieder an Tyler. "Sie ist nur ein Schlafgast und..."-"Und wollte gerade gehn", unterbrach Arian ihn und wollte sich an der jungen Frau vorbei schleichen, doch Tyler hielt sie fest. "Wouw! Warte! Was solln das? Du willst dich einfach ohne Erklärung aus dem Staub machen?" Arian fiel sein durchtrainierter Körper erst jetzt richtig auf und sein angespannter Kiefer.">Ich sagte doch, nur eine Nacht. Die ist vorbei", sagte Arian und entzog ihm ihren Arm. "Was nur eine Nacht? Was hat sie hier gemacht?"fragte Sarah wieder. "Ach, Sarah! Nicht das was du denkst. Ich erklärs dir später. Jetzt will ich erstmal von dir Antworten", sagte er an Arian gerichtet. "Was denn noch?"-"Warum willst du jetzt so schnell wegkommen?"-"Ich hocke nicht noch länger auf euren Schultern. Und du kannst mich auch nicht dazu zwingen, also lass mich bitte los", sagte Arian lauter und drehte sich wieder um um zu gehen. Tyler hatte nicht gewusst, dass sie so energisch sein kann. "Was ist mit den Klamotten?" rief er noch hinterher. "Der Zettel liegt auf dem Tisch." Arian beeilte sich so schnell wie möglich wegzukommen. Er sah ihr noch eine Weile nach und ging dann wütend zum Tisch um den Zettel zu lesen. "Tyler, hallo?! Ich bin auch hier", machte Sarah auf sich aufmerksam. Tyler sah auf und kam dann zu ihr um ihr einen kurzen Kuss auf den Mund und eine kurze halbe Umarmung zu geben. "Tut mir leid, Schatz", sagte er und ging dann zum Sofa um sein Shirt anzuziehen und noch einen Blick auf die zusammengefaltete Decke zu werfen. Dabei schossen ihnen Fragen in den Kopf. Warum hatte sie es so eilig? Wie kommt das, dass sie direkt in dem neuen Schlagloch stand und warum ist sie ausgerechnet zu ihm gekommen? Ja, klar. Um ihm seine Jacke und sein Portemonnaie wiederzugeben, doch warum ist sie so spät hergekommen? Hat sie gar kein Zuhause? Und wenn das der Fall ist, was macht sie dann die nächsten Nächte? Während Sarah sich in den Sessel setzte, räumte Tyler die Sachen hoch und blieb nochmal eine ganze Weile in seinem Zimmer mit der Jacke stehen. Nur um an ihr zu riechen und an Arian zu denken. Ihr Geruch hing immernoch daran. Ihr Gesicht, ihre Stimme, ihre Ängstlichkeit, ihre roten Haare, ihre Worte. Alles hing an seiner Jacke.

Bewerbung mal anders

 

Währenddessen lief Arian grad an einem Laden vorbei. Sie überlegt ob sie reingeht und sich ein paar Sachen kauft. Doch fiel ihr ein, dass sie noch garkein Geld hat. Um Geld zu bekommen muss sie sich entweder welches klauen oder sich einen Job suchen. Klauen würde sie erstmal nichts. Sie hatte schon eine schlimmere Sache gemacht. Sie hat zwei Menschen beeinflusst und sie dazu gebracht sie dort übernachten zu lassen. Also war es die zweite Idee, ein Job. Doch was für einen? Was könnte sie für einen Job machen? Sie hat weder eine Ausbildung noch irgendwie mal gearbeitet. Nur als Kriegerin, doch in dieser Richtung würde sie hier keinen Job finden. Oder doch? Wie am vorherigen Tag, ging sie ins Internetcafe, setzte sich und suchte nach einem Job. Google sollte es eigentlich wissen. Nach vielen Jobangeboten, die nichts für sie waren, fand sie schließlich einen. Als Selbstverteidigungslehrerin in einem Fitnessstudio. Reverenzen musste sie dafür zwar vorzulegen haben, doch sie würden schon sehen, dass sie es kann. Doch bevor sie zu diesem, Vorstellungsgespräch geht, muss sie sich doch andere Sachen kaufen. Man kann sich bei so einem Studio nicht in Shirt und Jogginghose vorstellen. Auf dem Weg zum Fitnessstudio ging sie noch in einen kleinen Klamottenladen und kaufte sich eine schwarze Jeans, eine kurze schwarze Sporthose, ein schwarzes Sporttop und ordentliche Turnschuhe, ebenfalls schwarz. Die Jeans, ein rotes Top und eine graue Sweatjacke ließ sie gleich an, sie ließ alles zurückschreiben und schlug dann den Weg zum Fitnessstudio ein. Es war nur eine Etage aber trotzdem ziemlich groß. Die Wände waren aus Glas. Sie konnte die Trainingsgeräte in einem Raum, dann irgendwelche Kurse und einen Mattenraum sehen. Zu ihrem Verwundern war nur eine Frau hier und die stand hinter einem Tresen. Arian schlug die Richtung zu der Frau ein. "Guten Tag. Ich bin Arian. Ich wollte mich für die Stelle als Selbstverteidigungslehrerin bewerben." Die Frau sah auf und nickte. "Warten Sie bitte kurz und nehmen Sie Platz." Sie zeigte auf einen Stuhl und Arian setzte sich. Männer mit extrem vielen Muskeln, die an den Geräten trainierten, sahen sie an. Ist es denn so abwägig, dass eine Frau ins Fitnessstudio geht? Wir leben doch schließlich im 21. Jahrhundert. Sie sah sich noch um, in der Hoffnung, sie könnte doch noch eine Frau entdecken, doch der Wunsch blieb unerfüllt. Nur Männer, die sie komischer Weise immer noch anstarrten. Arian sah an sich hinunter. Sie ist nicht zu aufreizend angezogen, weder hatte sie irgendeinen Fleck auf den Klamotten. Mit einer Hand fuhr sie sich durch die welligen roten Haare und wühlte sie auf. Als die Frau von vorhin mit einem Klemmbrett wiederkam, stand Arian auf. "Also, Miss..." Da war es. Arian hat zwar einen Nachnamen, doch der verbreitet überall Schrecken, in beiden Welten. Dennoch gab sie ihn preis:"Forbes, Arian Forbes." Die Frau sah erschrocken und ungläubig auf. "Forbes? Wirklich?!" sagte sie mit halb zittriger Stimme. "Ja ...aber nicht Nachkomme, der...der Forbes Brüder", erklärte Arian ruhig. Das war nicht ganz die Wahrheit. Sie ist Nachkomme der Brüder, doch das musste nicht unbedingt jeder wissen. Die Frau war jetzt wesentlich erleichtert doch noch misstrauisch und sah wieder auf das Brett um was aufzuschreiben. "Haben Sie irgendwelche Referenzen?"-"Ähm...naja, nicht so ganz", gab Arian zu. "Also keine? Leider müssen Sie welche vorweisen."-"Ich weiß, doch ich kann doch einfach zeigen, was ich kann, oder?" Die Frau atmete tief genervt ein und sah sie an. "Okay, wie?" fragte sie. Arian sah sich erst um, doch zuckte dann mit den Schultern. "Sagen Sies mir." Auch die Frau sah sich kurz um und blieb dann an einem Mann hängen:"Luca! Komm mal kurz her", rief sie ihm zu. Ein junger blonder Mann, der auch Muskeln hatte, doch nicht so wie ein Bodybuilder, sah erst in ihre Richtung und kam dann angejoggt. "Was gibts?" fragte er, bemerkte dann erst Arian und lächelte. "Hey, ich bin Luca", sagte er zu ihr und streckte ihr die Hand entgegen. Sie ergriff sie und lächelt ebenfalls. "Arian.<< Die Frau sah genervt zu und fügte zu Arians Vorstellung hinzu:"Forbes." Luca sah erst die Frau etwas erschrocken an, dann Arian und entzog ihr leicht die Hand. Er wollte nicht, dass sie weiß, dass er es wegen ihrem Namen macht, sondern weil er jetzt weiter machen wollte. "Also?" fragte er die Frau, dessen Name immernoch nicht gefallen war. "Sie will sich als Selbstverteidigunglehrerin bewerben und hat keine Referenzen, also soll sie zeigen was sie kann", antwortete sie während sie durch eine Tür in einen Trainigsraum ging und Arian und Luca ihr folgten. Sie blieb mitten im Raum stehen, worin ein Boxring, mehrere von der Decke hängende Boxsäcke und Bänke standen. "Zeigen Sie was Sie können, aber erstmal ohne ihn ernsthaft zu verletzen", fügte sie noch hinzu und deutete da ganz genau auf ihre Abstammung hin. Arian sah sich um und ihr Blick blieb dann auf Luca haften. "Wenn ich dir wehtue, sage ich lieber jetzt schonmal Entschuldigung." Luca lachte auf. "Dazu muss es erstmal kommen. Sollen wir irgendein Szenario spielen oder einfach drauf los?" letzteres fragte er die Frau. "Egal! Macht einfach." Sie war ein wenig abgelenkt, immernoch an Arians Nachnamen denkend. "Also?" fragte Luca Arian, welche jetzt schon ein wenig aufgeregt war. Nicht weil sie verlieren könnte, denn das wird sie keines Falls, sondern weil sie Angst hat, sie könnte Luca ersthaft wehtun. Im Volksmund heißt es zwar, Engel wären lieb und nett und könnten keinem was zuleide tun. Doch das ist nicht ganz richtig. Besonders nicht, wenn man eine Kriegerin ist... oder in diesem Fall, war. So zerbrechlich sieht Luca ja nicht aus, doch wenn Arian loslegt, könnte es passieren, dass sie die Kontrolle verliert und nicht mehr weiß, was sie hier macht oder wo sie grad ist oder gegen wen sie gerade kämpft. Und dann würde sie sich nurnoch verteidigen wollen. "Ähm, Szenario?" fragte sie unsicher, doch Luca nickte. "Okay, dann machen wir das so." Er stellte sich entwas weiter weg. "Du kommst grad vom Shoppen und gehst durch eine kleine Straße." Arian drehte sich um und lief langsam ein Stück. Von einer auf die andere Sekunde sprang Luca auf sie los und legte sofort ganz los.

Neues Zuhause

Er legte einen Arm um ihren Hals und hielt sie an ihn gedrückt. Arian versuchte Luca abzulenken und fasste um seinen Arm um ihn wegzuziehen. Natürlich klappte das nicht, es sollte ja nur eine Ablenkung dienen. Währenddessen fuhr sie mit ihrem rechten Bein zwischen seine Beine und mit ihrem Fuß zog sie sein Bein weg. Er ließ sie los und fiel fast zu Boden, konnte sich aber noch fangen und schlug sofort mit dem rechten Arm in Arians Richtung. Sie wirbelte herum und fing den Schlag mit ihrer Hand ab, drehte ihn, sodass sein Arm unter ihrem Arm klemmte und er zu Boden sah. Luca keuchte kurz auf und fasste dann um ihr Unterbein um es wegzuziehen. Sie fiel, ließ seinen Arm los und fing sich kurz vor dem Boden noch ab. Luca hielt immernoch ihr Fußgelenk umschlungen und lächelte schief. Er achtete nicht darauf, dass sie ein Mädchen ist. Er wollte etwas sagen, doch dazu kam er nicht. Arian schwang ihr linkes Bein rum und streifte sein Gesicht nicht nur, sondern trat ihn. Sie landete auf der anderen Seite. Er kniff kurz die Augen zuammen, ließ sie jedoch nicht los. Also legte sie ihre linke Hand ebenfalls auf die rechte Seite, sodass sie jetzt senkrecht war und trat mit ihrem freien Bein immer wieder gegen seinen Bauch. Aus Reflex ließ er los, hielt sich beide Arme vor den Bauch und fiel keuchend auf die Knie. Mit der rechten Hand winkte er zur Kapitulation. "Okay! Reicht erstmal", sagte er. Arian ließ ihn dort hocken und ging zu der Frau. "Und? Bin ich qualifiziert?" fragte sie obwohl sie es schon wusste. Die Frau sah sie an und man konnte die, wenn auch nur ein bisschen, ängstlichen Gesichtszüge erkennen. "Sind Sie sich sicher, dass sie kein Nachkommen der Forbes Br..."- "Da bin ich mir sicher", unterbrach Arian sie. "Also ich find sie gut", sagte Luca, der gerade aufgestanden ist und neben Arian auftauchte. "Okay, Sie müssen nur noch das Formular ausfüllen und am Montag können Sie anfangen", gab die Frau nach und reichte ihr ein paar Blätter. "Danke", sagte Arian strahlend. "Glückwunsch!" sagte Luca und hielt eine Hand hoch. Sie erschrak sich leicht, doch ging dann darauf ein und klatschte ab. Beide lachten. "Ich hab da nur noch eine Frage", sagte sie und wand sich wieder an die junge Frau. "Was?" fragte diese ein wenig genervt. "Wann bekomm ich mein erstes Gehalt?"- "Gehalt? Erst wenn Sie ein paar Stunden unterrichtet haben. Das bedeutet..." Sie verschränkte die Arme vor der Brust. "Erst Ende des Monats. Wenn sie überhaupt welche finden, die den Kurs belegen." Was für eine Zicke. So sieht sie gar nicht aus und am Anfang war sie es auch nicht. "Oh, okay." Arian war hörbar und auch sichtbar niedergeschlagen. Ende des Monats Geld, wenn sich überhaupt jemand für den Kurs einträgt. Sie sah zu Boden. Was macht sie jetzt? Wo schlafen und essen? Ohne Geld. Die Frau verließ den Raum, doch Luca blieb noch stehen und musterte Arian. "Was ist los?" Arian sah auf und eine Träne war ihr in die Augen gestiegen. "Nichts. Es ist nur...ach verdammt", versuchte sie zu erklären. "Was ist los?" wiederholte er sanft und legte einen Arm um sie. Sie musste sich jetzt schnell eine Ausrede einfallen lassen. "Es ist so, ich bin auf das Geld angewiesen. Ich bin von Zuhause ausgerissen und...und bin heut hierher gekommen. Leider war ich so dumm und hab nicht genügend Geld mitgenommen. So hab ich gehofft, dass ich schon einen Vorschuss bekomme. Für ein Hotelzimmer oder eine kleine Wohnung, weißt du?"log sie. Letzteres war zwar wahr, aber, dass sie ausgerissen sei, war ja eine Lüge. Luca dachte kurz nach und nickte dann. "Hör mal. Wenn du die Chance hättest, einen Schlafplatz für drei Tage zu bekommen, würdest du annehmen?" Arian sah ihn fragend und hoffnungsvoll an. "Ähm... Natürlich." Er lächelte und nahm ihre Hand in seine. "Kommt mit." Sie lief hinter ihm her. "Was ist?" fragte sie lachend. Er drehte sich um und platzierte sie vor einer Tür. "Warte hier, ich zieh mich schnell um", sagte Luca und verschwand in der Umkleide. Nach ein paar Minuten kam er wieder raus und zog sich noch schnell seine braune Jacke über sein weißes T-shirt. "Und?" fragte Arian ungeduldig und nervös. Sie hat keinen blassen Schimmer, was er vor hat. "Ich erzähls dir aufm Weg", sagte er und ging vorraus zur Tür. "Ich verschwinde!"rief er nochmal zu den anderen und Arian folgte ihm raus. Während sie in eine Richtung liefen, die Luca einschlug, fing er an zu erklären. "Also, du sagtest, du brauchst das Geld für eine Wohnung, richtig?" Arian nickte verwirrt. "Ich hab eine WG mit 2 Freunden. Einer ist grad in Ägypten und sein Zimmer steht frei. Wenn du möchtest, kannst du dort wohnen bis er wiederkommt." Arian lächelte und war sich aber gleichzeitig unsicher. Sie kennt Luca doch gar nicht richtig, geschweige denn seinen Mitbewohner. "Also, einer ist da und in dem anderen Zimmer kann ich bleiben?" fragte sie nochmal nach. "Vorerst. Er kommt im laufe der Woche wieder. Wann, weiß ich nicht genau." Er zuckte mit den Schultern, behielt aber das Lächeln. "Und, ist es dem anderen auch recht?"- "Warum nicht? Er ist ganz nett und hat ganz und gar nichts gegen Damenbesuch." Arian sah ein wenig beschämt zu Boden und grinste. "Okay", stimmte sie dann schließlich zu. Luca war sichtlich zufrieden mit dem Urteil. Ein ganzes Stück des Weges war es still zwischen beiden. Keiner redete und langsam fing es an zu regnen. Beide liefen aus Reflex schneller. "Noch weit?" fragte Arian halb lachend. Anstatt etwas zu sagen, zeigte er mit dem Finger auf ein Haus mit vielen Etagen. "Wir sind da. Los, komm!" sagte er und lief etwas schneller vorraus. Es regnete jetzt schlimmer. "Hey, warte!" schrie Arian lachend und rannte hinterher. Es war nicht weit also standen sie schnell vor der Tür. Luca holte den Schlüssel raus, schloss auf und hielt die Tür für Arian auf. Sie ging lächelnd rein und sah sich um. Das Treppenhaus war nicht völlig neu aber auch nicht alt. Die Treppe war grau und Eisenstangen als Geländer. "Sieht ein bisschen alt aus, aber in unserer Wohnung is es anders", erklärte er und ging die Treppen hoch. Arian folgte ihm. Er hielt im dritten Stock vor einer, der einzigen, Tür an und öffnete sie. Diesmal ging er vor, sofort in das Wohnzimmer und sah sich um. "Hey, Ben. Ich hab jemanden dabei und bitte flipp nicht aus", sagte er zu dem auf dem Sofa fletsenden Jungen. Luca sah wieder zu Arian und runzelte die Stirn. Sie stand immernoch draußen und sah auf den Boden. "Was ist?" fragte er verwirrt. Arian blickte rasch auf und stotterte: "Ähh... Ich..." Sie lies es jedoch, da ja doch nichts brauchbares rauskam. "Komm doch rein", sagte Luca und trat ihr entgegen. Darauf hatte sie gewartet. Gefallene Engel, wie die genannt werden die aus dem Himmel katapultiert worden, dürfen nur in eine bewohnte Wohnung oder Haus rein, wenn sie reingebeten werden. Vorhin galt sie nochnicht als gefallen. "Danke", sagte sie und trat ein. Die Wohnung ist schön. Es sieht ganz und gar nicht aus wie das Treppenhaus. Laminatboden, die Wände weiß mit immermal wieder irgendwelchen Graffitimustern. Von der Flur gingen fünf Türen ab. Eine davon ins Wohnzimmer, eine ins Bad und die anderen sind wahrscheinlich die Zimmer. "Zieh Jacke und Schuhe aus und komm rein", sagte Luca und verschwand in seinem Zimmer. Arian tat es und ging dann langsam zum Wohnzimmer, wo ihr ein schwarzhaariger, gut gebauter Junge, ungefähr neunzehn, auf dem blauen Sofa saß und grade zu ihr schaute. "Hi. Ich bin Arian", stellte sie sich vor, blieb jedoch im Türrahmen stehen. Der Junge lächelte sie an und nickte. "Ben", sagte er kurz, als ob es ihn nicht interessiert. Diese Vermutung bestätigte sich, als er sich wieder quer hinlegte und zum Fernseher sah. Arian setzte sich auf den Stuhl, der neben dem kleinen Couchtisch stand und sah sich genau um. Die Küche war offen und lag mit dem Essbereich direkt am Wohnzimmer. Sie war schwarz-weiß und die Stühle und der Tisch ebenfalls. Immerwieder sah sie kurz zu Ben und dann schließlich sah sie auch zum Fernseher. Hatte Luca nicht gesagt, er mag Damenbesuch? Arian hätte sich da einen anderen Empfang vorgestellt. Aber so war es auch gut.

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Tag der Veröffentlichung: 22.02.2013

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