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Begegnung



Der Regen prasselte gegen meine Windschutzscheibe und die Scheibenwischer hatten ihre Mühe die Wassermassen zu entfernen, immer schneller wurden sie links und rechts von der Scheibe geworfen und landeten im Nimmer Land. Draußen war es tiefe Nacht, außer dem Sternenhimmel war es nur mein Scheinwerferlicht das das tiefe Schwarz durchschnitt und helle Kegel auf die Straße malte.
Nachts fühlte ich mich sicherer, man verschmolz mit der Dunkelheit, sie gab einem Geborgenheit, als würde sie ihre Mütterlichen Arme um dich legen und dich sanft hin und herwiegen und du vertraust ihr, wie du es immer getan hast, du lässt dich sanft schunkeln, denn dir kann rein gar nichts passieren.
Ich schlafe am Tag und reise in der Nacht, ich habe meinen Rhythmus auf den Kopf gestellt, und nach einiger Zeit der Gewöhnung fällt es mir sogar überraschend leicht, mich hinzulegen wenn die Sonne scheint und aufzustehen, wenn der Mond hoch am Himmel steht. Der Kofferraum ist mein Schlafplatz, Die rechte Seite der Rückbank ist nach oben hin aufklappbar mit einem Scharnier, dahinter befinden sich mein Schlafsack, ein Kissen, eine Decke und etwa zehn Flaschen Wasser. Ich habe auch eine Flasche Sprite, die bewahre ich mir aber auf, falls ein wirklich großartiger Moment bevorsteht, den ich gebührend feiern muss.
Ich fuhr einen umgebauten Ford, mit allerlei Gittern und Netzen an den Scheinwerfern und den Scheiben, meine Reifen waren mit Stahlplatten gefüttert, dass ein Nagelstich oder sonstiger Spitzer Kram ihnen nichts anhaben konnte. Der Motor steckte in einer extra Ummantelung, so war ich auch bei einen etwas stärkeren Aufprall vor einem Motorausfall oder gar Totalschaden gut gewappnet. Die Karosserie war verstärkt, damit sie einem Aufprall standhalten kann. Durch die Ringsum getönten Scheiben, fühlte ich mich genauso sicher wie in einem Bunker, mein Auto war meine Festung, eben nur auf vier Rädern.

Ich sah das Straßenschild von Millaway County vor mir aufleuchten, noch etwa fünfzehn Meilen bis zur Stadtgrenze. Ich musste so leise und vorsichtig wie möglich sein, um unangenehmen Mitbewohnern dieser Erde aus dem Weg zu gehen. Ich werde den Wagen etwa eine Meile vor der Stadt stehenlassen müssen und zu Fuß weitegehen, dabei steht mir gleich zum Anfang das gefährlichste bevor, ich muss mitten durch die Middle Avenue, dem sogenannten Zentrum von Millaway County.
Umringt von einer riesigen Mall, dem Bürgercentrum, dem Polizeirevier, den Star Bucks und einer Bücherei, mit einer wirklich schlechter Auswahl an Genres und nicht sonderlich gut bestückten Bücherregalen, muss ich gradewegs über dem Hauptplatz und versuchen unbemerkt in die Miller-and-Baker Avenue einzubiegen von der aus der Corinth Lake die große Hauptstraße in eine Brücke und eine kleine Landstraße Richtung Osten teilt. Hinter der Brücke befinden sich die Tankstelle und das Diner, hinter denen die Straße einen Schlenker macht und nach etwa drei Meilen in den Summerlake Forrest mündet.
Genau dort muss ich hin, dort ist mein altes Zuhause.

Die Straße wird nun uneben, Sandwehen haben ganze Arbeit geleistet und die Natur erobert sich stück für stück zurück, was man ihr vor langer Zeit genommen hat.
Dicke Wurzeln der Bäume, rechts und links gesetzt der Straße, schlagen sich von unten durch den Asphalt, reißen ihn auf und hinterlassen bröckelnde Löcher dort, wo die Wurzeln anfingen, zu verdorren.

Gedanklich gehe ich meine Vorräte durch, abzüglich der Flasche Sprite und dem Wasser habe ich noch zwei Päckchen Käse Cracker, drei Schokoriegel und zwei Mandarinen.
Ich muss also dringend nach Vorräten suchen wenn ich die Stadt erreicht habe.
Zusätzlich muss ich einen kleinen Stopp an der Tankstelle einplanen um Benzin mitzunehmen, falls dort noch Benzin vorzufinden ist.
Langsam nähere ich mir der Stadtgrenze, ich kann die ersten Umrisse der Häuser erkennen, für mich das Zeichen, dass es nun an der Zeit ist zu Fuß weiterzugehen.
Ich lenke den Ford von der festen Straße auf einen kleinen Schotterweg, und stelle den Motor ab.
Nervös sehe ich mich um, kann aber nichts Verdächtiges entdecken, also öffne ich meine Tür und hüpfe aus dem Auto.
Ich schnappe mir meinen Rucksack von der Rückbank, greife mir meine Landkarte und markiere, wo ich den Wagen abgestellt habe, obwohl mir die Umgebung vertraut ist, scheint sie mir doch fremd und ich kann es nicht riskieren, in einem Notfall die Orientierung zu verlieren und mich zu verirren. Ich werde genau den Weg markieren, den ich zurücklegen werde und alles was auffällig ist, protokollieren. Eingefallene Gebäude, Autowracks oder sonstige Merkwürdigkeiten. Ich stecke meine Karte und den roten Stift wieder zurück in den Rucksack und zieh den Reißverschluss zu.

Auf den Weg zur Stadt sehe ich zwei ausgebrannte Wracks, einen Polizeiwagen und einen Range Rover, ich wage mich nicht näher an die Autos heran bin mir aber zu hundert Prozent sicher, dass sich in den Wracks sterbliche Überreste befinden, verbrannt bei lebendigen Leib.
Ich schleiche mich an den Wracks vorbei und habe nun die Stadt fast erreicht.
Millaway County war einst eine der hübschesten Kleinstädte in Amerika, jedes Jahr zum Jahrestag der Gründung, dem 14 Februar 1874, wurde die Stadt in prächtigen Farben geschmückt und sehr hübsch rausgeputzt, nicht ein Stückchen Müll lag auf den Gehwegen. Rote, gelbe und violette Fähnchen säumten die Straßen, der herrliche Duft nach Hamburgern, Zuckerwatte und Popcorn lag in der Luft und überall standen Imbissstände und Los Buden, bis spät in die Nacht hinein tanzten und feierten die Menschen auf dem großen Scheunenfest und beendetet damit schlussendlich nach 2 Tagen, das alljährliche Fest. Auseinandergelebte Ehepaare fanden wieder zusammen, Frauen tanzten in wehenden Röcken und knappen Blusen, Männer redet über dieses und jenes, pafften dabei Zigarren und dutzende verliebte Teenager säumten das riesige Lagerfeuer außerhalb der Scheune.

Jetzt war es sehr trostlos hier, die Farbe bröckelte von den Fensterläden und der Putz fiel von den Hausmauern, ein undefinierbarer Geruch nach Verwesung, Erbrochenem und verbranntem lag in der Luft, dass Atmen fiel mir schwer.
Ich stieg über Trümmer, kam an ausgebrannten Kinderwägen und verkohlten Kinderfahrrädern vorbei. Rauchsäulen stiegen in den Nachthimmel und dicke, schwarze Asche wurde vom Wind aufgewirbelte und fiel in tausend kleinen Flocken wieder zur Erde, bedeckte Schmuckstücke, zertretene Uhren und andere Kostbarkeiten, aus dem Juweliergeschäft von Mister Folder.
Ich wollte nicht darüber nachdenken, dass unter dieser Ascheschicht wohlmöglich auch Knochen, menschlicher Wesen lagen, angenagt und verkohlt, fast zu Staub zerfallen.
Ausgeglühte Schädel derer, die es nicht geschafft haben, den Bränden zu entkommen.

Ein kühler Wind trug starken Verwesungsgeruch von Westen her und ich konnte sehen, wie etwas am Ende der Straße Funken schlug. Die Brände wüteten Wochenlang, da es keinen Menschen mehr in dieser Stadt gab, der die Brände hätte löschen können und der ausfallende Regen hatte alles nur noch verschlimmert, dass Feuer fraß sich von Haus zu Haus und nichts und niemand unterbrach diese Zerstörungsgewalt.
Ich fröstelte und stieg über Betonstücke, ich hatte den Marktplatz schon fast hinter mir gelassen, als ich bemerkte wie sich hinter mir etwas bewegte.
Mit einem Ruck drehte ich mich um und umfasste das Holzstück in meiner rechten Hand so fest, dass meine Knöchel schmerzen.
Ein abgemagerter und zotteliger Schäferhund stand etwa Zehn Meter von mir entfernt und beäugte mich, seine Nase bebte als der Wind meinen Geruch zu ihm trug und ich hielt den Atem an.

Er nimmt deinen Geruch auf, er wird riechen dass du anders bist, er wird dir nichts tun

redete ich mir ein. Ich ließ das Holzstück fallen, der Hund legte den Kopf schief und winselte leise.
Ich streckte meine Hand nach ihm aus, er wich zurück und verschwand dann zwischen den Trümmern in die Dunkelheit.
Ich atmete tief durch, trotzdem horchte ich auf Geräusche, ob der Hund wiederkommen würde.
Mein Herzschlag normalisierte sich langsam und ich nahm meinen Weg wieder auf, ich ging vorbei an der Bibliothek und stand vor der Brücke, die zur Tankstelle, dem Diner und letztendlich nach Hause führte. Mit Enttäuschung musste ich feststellen, dass die alte Holzbrücke eingestürzt und halb verkohlt war, in den Trümmern, die aus dem Wasser ragten, erkannte ich eine Lastwagentür. Die einzige Möglichkeit, die andere Seite zu erreichen, lag darin, durch das Hüfthohe Wasser zu waten.
Ich verbrachte volle fünf Minuten damit, mir Mut zuzusprechen, erst dann gelang es mir, meine Stiefel auszuziehen und sie an meinem Rucksack zu schnüren.
Mit vorsichtigen Schritten bahnte ich mir den Weg, durch das Wasser, tastete mit den Füßen auf dem Boden herum und trat möglichst leicht auf, ich war sehr erleichtert als ich das andere Ende des Ufers erreicht hatte und mich aus dem Wasser stemmen konnte.
Plötzlich umfasste mich etwas am Knöchel, ich schrie auf, ein Gefühl, als würde mir ein Eiswürfel über die Haut gleiten ergriff meine Wirbelsäule. Ich wälzte mich auf den Rücken und trat wie besessen ins Wasser, schiere Panik trieb mir Tränen in die Augen.
Als ich ausholte um wieder zuzutreten, merkte ich wie sich der Griff um meinen Knöchel löste und ein großer, verschlungener Ast schwappte an die Oberfläche, ging halb wieder unter und trieb ab.
Einen Moment lang, konnte ich nichts anderes tun, als diesem Ast hinterher zu starren und den Kopf ungläubig zu schütteln. Dann besann ich mich und zog schnell meine Füße aus dem Wasser, streifte meine Socken ab und schlüpfte wieder in meine Stiefel.
Ich schlug mich durch Büsche und Sträucher, piekte mich an einem Dornengestrüpp und zerschrammte meine Beine, kam dennoch zügiger als geglaubt voran und stand plötzlich auf der gegenüberliegenden Seite, der Tankstelle.
Trotz all der Zerstörung, die die Stadt heimgesucht hatte, war die Tankstelle in einem verblüffend gutem Zustand, selbst der alte Toyota, der vor der Zapfsäule Sechs stand, sah aus wie ein richtiges Schmuckstück, er stach aus der ganzen Szenerie merkwürdig hervor. Zwar war schon lange nichts mehr gemacht worden auf dem Gelände, dennoch schien einiges noch gut in Takt zu sein und es war Zweifellos erkennbar, dass der Besitzer, Mister Summerset immer sehr auf Sauberkeit erpicht war. In der Garage im Nebengebäude der Tankstelle flackerte sogar noch das Deckenlicht und für einen kurzem Moment sah ich Ralph aus der Werkstatt treten, Ölverschmiert mit einem Lappen in der einen und einer Zigarette in der anderen Hand, er verließ das Gelände und stellte sich auf dem Parkplatz des Diners, um seine Zigarette zu rauchen und der Kellnerin kecke Blicke zuzuwerfen, während sie den Drive-In Schalter bediente, Sie lächelte ihm zu und gab die Tüte mit der Bestellung raus. Die Sonne schien und die Waschstraße der Tankstelle brummte und summte und spuckte im Minutentakt frisch gesäuberte Autos aus.
Ich konnte Ralphs dröhnendes Lachen hören, als er sich mit Charlie aus der Waschanlage unterhielt, der sich schlurfend zu ihm gesellte, und sich eine Zigarette aus dem Päckchen fummelte, dass Ralph ihm hinhielt. Ich sah einen kleinen Jungen, der mit einer Eistüte glücklich durch die Glastür kam, seinen Dad anstrahlte und auf den Rücksitz krabbelte, eifrig damit beschäftigt, dass sein Eis nicht auf seine Hose kleckerte, seine Mutter drehte sich zu ihm um und gab ihm ein Papiertaschentuch und sie lachte, als ihr Mann einstieg.

Asche wehte über die Brücke, während ich die Straße überquerte und das Tankstellengelände betrat.
Mein Blick huschte nervös umher, ich konnte aber nichts Auffälliges entdecken. Während ich an den Toyota vorbeiging, dachte ich an Mister Summerset, wie er jeden Tag hier stand, neben der Zapfsäule, mit einem verschmitztem Lächeln auf den Lippen, während er sich freundlich erkundigte, ob man auch möchte, dass er einem die Scheiben reinigte.
„Gegen einen Dollar Aufpreis, wische ich ihnen die Scheiben schmierenfrei sauber. Überlegen Sie sich das genau, dieses Angebot gilt nur die nächste Stunde, sparen Sie vier Dollar für die Waschstraße.“
Natürlich war dies gelogen, er tat es jeden Tag, von Sieben Uhr morgens bis zweiundzwanzig Uhr abends, die meisten gaben ihm den Dollar und ließen ihn die Scheiben putzen und sie war tatsächlich schmierenfrei, wie er es versprochen hatte, er schnipste die Geldstücke durch die Luft, fing sie auf und steckte sie in seine Brusttasche, zog den Hut bei Herren, verbeugte sich bei Damen und winkte sogar hinterher, wenn man das Gelände wieder verließ. Ein komischer alter Kauz der stets Kautabak im Mund umherschob und nach altem Gummi roch, aber er war ein ehrlicher Mann mit dem Herz am rechten Fleck.

Direkt neben dem Eingang, wo Mister Summerset die Motoröle aufbewahrt hatte, lag ein alter und schon zerfledderter Stapel Zeitungen. Ich konnte das Titelbild nicht mehr erkennen, genauso wenig wie die Überschrift. Ich spähte durch die Glastür, konnte aber nichts verdächtiges erkennen, also drückte ich fest gegen sie und mit einem knarzen schwang die Tür auf, ich blieb kurz stehen und spitzte die Ohren. Es war so verdammt still hier, dann betrat ich den Laden.

Zu meiner Rechten Seite, stand ein Regal, welches noch prall gefüllt war, mit Chips, Crackern, Nachos und anderen Leckereien. Ich musste mir genau überlegen, welche Nahrungsmittel ich in meinen Rucksack stopfen wollte, da ich weder den Platz dafür hatte, noch die Zeit um einen Einkaufskorb durch die Innenstadt zurück zu meinem Auto zu tragen.
Ich schnappte mir eine Tüte Speckchips und 2 Päckchen Käse Cracker, ließ schweren Herzens die Nachos im Regal, und ging den Gang weiter, in der Hoffnung, Erdnusssticks und Apfelringe zu finden.

Ich stolperte über einen leeren Behälter Frostschutzmittel und wäre fast in die Kühltheke gefallen, konnte mich aber rechtzeitig abfangen. Mit bedauern betrachtete ich den verschimmelten Cheddarkäse und die geplatzten Milchtüten.

Mein Blick wanderte über das linke Regal und ich entdeckte eine zwei Liter Flasche Orangensaft, ich schraubte den Deckel ab und roch an dem Saft, er schien noch genießbar, also nahm ich einen tiefen Schluck aus der Flasche.

Feinster Saft aus besten Früchten!“ flüstere ich und stelle die Flasche zurück in das Regal.
Ich ging den Gang weiter entlang und entdeckte Marshmellows, Erdnussbutter und Ahornsirup.
Ich riss die Tüte Marshmellows auf, schraubte den Deckel des Erdnussbutterglases ab, tunkte die Marshmellows hinein und ließ dann Ahornsirup drüber träufeln. In meinem Mund explodierte ein Feuerwerk und mein Magen zog sich freudig zusammen. Ich hatte die letzten 3 Tage nichts gegessen und mir wurde erst jetzt bewusst, wie hungrig ich war, ich hatte meine letzten Vorräte sorgsam eingeteilt, da ich nicht wusste wann und was ich als nächstes erbeuten konnte.
Eifrig stopfte ich die Marshmellows in die Erdnussbutter, fand dann noch Jelly Beans, Gummibärchen und Schokolade. Trank Energydrinks, einen Cola Mix und Kirschsaft, bis mein Magen drohte zu zerplatzen. Durch die ungewohnte Menge der Lebensmittel und meines Rücksichtslosen Fressgelage,
spürte ich wie die Trägheit und Müdigkeit von mir Besitz ergriff, die ich solange tapfer unterdrückt hatte.
Ich rappelte mich auf und nahm eine Große Holzlatte unter der Kühltheke weg, versperrte damit die Glastür und kontrollierte dann die Nebeneingänge, alle waren abgeschlossen. Ich lugte über die Theke, kontrollierte die Gänge und kam schließlich zu der festen Überzeugung, dass ein Nickerchen gar nicht so übel wäre, also legte ich mich Flach auf den Boden, nahm meinen Rucksack als Kissen, meine Jacke als Decke und schloss die Augen, es dauerte einen Herzschlag, dann war ich im tiefen Schlaf gefallen.

„Mom?“
Sie kam auf die Veranda hinaus, ihre langen blonden Haare, fielen ihr in weichen Locken auf die Schultern. „Sarah?“
Ich strahlte sie an, sie war so wunderschön, Sie hatte ihre Blaue Lieblingsbluse an und trug eine Schürze, mit vielen kleinen aufgestickten Blumenköpfen.
„Mom, wann kommt Daddy?“ fragte ich Sie.
Sie schaute über das Feld, auf das Gatter der Pferdeweide.
„Bald, eventuell?“ sie lächelte und strich mir über meinen Kopf, ich sah ebenfalls auf die Pferdeweide hinaus, Sonnenstrahlen tanzten zwischen den Eichen und das Gras wog sachte hin und her. Plötzlich verdunkelte sich der Himmel, dunkle Wolken zogen auf, so schnell das mir ganz schwindelig wurde, ein starker Wind pfiff um das Haus, ich sah zu Mom doch sie war weg. Plötzlich regnete es Asche und es roch nach Verwesung, Feuer und Mageninhalt. Ich sprang von der Veranda und starrte aufs Feld, als plötzlich ein Schriller Schrei ertönte….

Ich riss die Augen auf, und kam so schnell hoch, dass mir kurz schwarz vor Augen wurde, ich musste würgen und Tränen schossen mir in die Augen.
Schluchzend sank ich wieder zu Boden und wischte mir schniefend die Nase, mit meinen Ärmel ab.

Nur ein Traum Sarah, nur ein beschissener scheiß Traum!


Draußen ging grade die Sonne unter, hatte ich wirklich so lange geschlafen?
Von dem harten Boden waren meine Gelenke ganz steif und knackten als ich sie unter Schmerzen trotzdem streckte und bog.
Ich spähte hinaus, durch die Glastür und erschauderte.

Auf dem Tankstellengelände schlurfte eine Gestalt umher, sie schien etwas zu suchen, ich duckte mich just in dem Moment, als die Gestalt ruckartig den Kopf umwande und in meine Richtung starrte.
Zitternd überlegte ich, wie ich dieses Ding loswerden könnte, musste aber , verärgert durch meine Leichtsinnigkeit, feststellen, dass ich meine bisher beste Waffe achtlos auf dem Marktplatz liegen lassen habe. Hektisch schaute ich mich um, fand auf die Schnelle aber keinen geeigneten Gegenstand der als Waffe hätte herhalten können.
Ich spähte durch das Regal und konnte nun sehen, dass die Gestalt direkt vor der Glastür stand, eine dunkle Flüssigkeit lief ihr aus dem Mund und sie schien an der Tür zu schnüffeln. Mit einem äußerst unangenehmen Gefühl, erinnerte ich mich an die Verletzungen die ich mir letzte Nacht zwischen dem Gestrüpp, eingefangen hatte. Mit einem Blick auf meine Beine, stellte ich erschrocken fest, dass mir das Blut die Beine hinuntergelaufen und in meine Stiefel gesickert war und an dem kleinen Loch an der Seite meines linken Stiefels, klebte, in einer graden Linie hinunter zu meiner Schuhsohle, trockenes Blut.
Ich hatte unbewusst und unbeabsichtigt, eine deutliche Spur hinterlassen:

Hier bin ich, komm und hol mich!

Mir wurde Kotzübel.

Wie unvorsichtig konntest du bitte sein Sarah Mc Pettersson!? Wie leichtsinnig, dumm und blöde!?
Wieso hast du nicht gleich ein Schild auf den Rücken: An alle unherstreunenden Gestalten, seht her, ich habe die Stadt betreten! Ich lebe, ich atme, ich schmecke gut, also kommt her und fresst mich!


Fieberhaft suchte ich nach einem Ausweg, wo eines dieser Dinger rumlief, ist der zweite und dritte nicht fern, ich lobte mich wie außerordentlich durchdacht dieser Plan war, natürlich hatte ich fest mit diesen Dingern gerechnet, jedoch nicht mit meiner Unachtsamkeit. Ich klaubte meine Sachen zusammen und kroch den Gang zurück, in Richtung der Kühltheke.
Zwischen den schimmelnden Cheddarkäse und der geplatzten Milchtüten verharrte ich erneut und horchte. Ich hörte wie das Ding draußen gegen die Scheibe klopfte, erst zaghaft dann stärker, bis es in einem lauten Dröhnen überging. Ich sah mich um, Vier Gänge plus die Theke hinter mir und dem Tresen neben der Glastür, der als Versteck schon mal nicht herhalten konnte, genauso wenig wie die Kühltheke, sie war maximal einen Meter fünfzig breit und etwa einen halben Meter tief, sie wäre buchstäblich das silberne Tablett im Hauptgang gewesen.
Mir musste schnell eine Lösung einfallen, da es sich nicht so anhörte, als würde die Glastür noch ewig lange Standhalten. Ich konnte sie reißen hören, ich krabbelte schnell in Gang Vier, spähte abermals durch die Regale und sah, wie sich durch das Glas dicke Risse zogen.

Verdammt, verdammt, verdammt!

 

Denk nach Sarah, Denk nach, um Himmelswillen!

Ich hörte das Glas splittern, und duckte mich instinktiv, machte mich so klein wie es mir nur möglich war und versuchte kein Geräusch von mir zu geben. Ich hörte, wie die Glassplitter zu Boden fielen und ich hörte, wie sich dieses Ding durch die Tür zwängte.
Kalter Schweiß stand auf meiner Stirn und immer noch überlegte ich Fieberhaft wie ich aus dieser Situation heile raus kam.
Ich horchte auf Schritte, hörte sie direkt vor mir schlürfend näherkommen, krabbelte den Gang zurück stieß mich auf den Knien um die Ecke und spähte an der ausländischen Limonade vorbei, in Gang Vier. Das Ding stand schnüffelnd, die Nase hoch in die Luft gereckt, dort, wo ich vor binnen 20 Sekunden noch zusammen gekauert lag.
Seine Augen waren Blutunterlaufen, die Pupillen waren Gelblich und seine Haut hing in Fetzen in seinem Gesicht, aus seinem Mund lief immer noch die dunkelbraune Flüssigkeit und erst jetzt kam mir der Gedanke, dass es geronnenes Blut sein könnte. Sein Schädelknochen schimmerte durch die fetzen seiner ehemaligen Kopfhaut und er winselte. Ich wäre vor Angst fast erstickt, als er anfing jaulende Geräusche von sich zu geben und vorwärts zu schlürfen, den Kopf immer noch in die Höhe gereckt, ich stieß mich in Gang drei und rutschte Richtung Tresen, ließ die Tür nicht aus den Augen, falls noch so ein Ding auf dem Tankstellengelände meine Fährte aufgenommen hatte und schlüpfte unter dem Brett hindurch. Ich horchte auf seine Schritte und spähte über den Tresen, ich konnte ihn nicht sehen, es klang aber so, als würde er vor der Kühltheke stehen .Er tat zwei Schritte, in Richtung Gang drei, blieb dann aber doch stehen. Nun konnte ich ihn sehen. Er hatte die Arme spastisch verdreht und hielt den Kopf immer noch in die Höhe gestreckt, sein linkes Knie war zerfetzt und offensichtlich hatte er einen offenen Oberschenkelhalsbruch, was ihn aber nicht am Laufen hinderte, geschweige denn, ihm irgendwelche Physische Schmerzen zuzufügen schien.
Ich hielt den Atem an, er kam mir von der Kleidung her bekommt vor, ich hab ihn schon mal irgendwo gesehen, während ich nachdachte, setzte er sich wieder in Bewegung und steuerte Zielstrebig auf den Tresen zu.

Das wird mein Ende sein

, dachte ich verzweifelt.
Er jaulte auf, blieb ruckartig stehen, schnüffelte wieder in der Luft, drehte den Kopf nach links und rechts und drehte sich auf einmal um neunzig grad und lief in die Richtung, aus der er gekommen war, zurück zur Kühltheke. Verwundert und gleichzeitig dankbar, rutschte ich unter dem Brett hindurch und schlich zu Gang zwei.
Ich hörte, wie er den Orangensaft auf den Boden warf, ich spähte um die Ecke doch er war verschwunden. Panisch sah ich in Gang zwei nach, doch dort war niemand, Gang drei war auch leer. Blieben nur noch Gang eins und Gang vier.
Ich versuchte seine Schritte zu hören oder wenigstens einen Blick auf ihn erhaschen zu können, doch ich sah nichts, absolute Stille herrschte ihm Laden.
Ich huschte hinüber zu Gang Vier, spähte um die Ecke und erschrak fast zu Tode.
als ich um die Ecke spähte, passierten zwei Dinge gleichzeitig. Er krabbelte über den Boden mit einer Atemberaubenden Geschwindigkeit auf mich zu, war schätzungsweise noch einen halben Meter von meinem Gesicht entfernt und zu meinem Entsetzen sah ich, wie er den Mund aufriss und das geronnene Blut über den Boden spritzte.
Ich hörte, wie in Gang eins die Werkstatttür aufgerissen wurde und kurz bevor ich die Augen schloss und mich meinem Schicksal zu ergeben, wusste ich wer er war, vor meinem inneren Auge blitzte für den Bruchteil einer Sekunde die Erinnerung auf.

Charlie.


Ich wurde ruckartig nach hinten gerissen und flog gegen ein Regal, Konservendosen prasselten auf mich herab. Ich riss die Arme hoch um mich so gut es ging zu schützen.
Als keine Dose mehr auf mich herab zu stürzen drohte, lugte ich zwischen meinen emporgestreckten Armen hindurch. Vor mir stand ein junger Mann, etwa Mitte zwanzig, mit dunklen Haaren, dunklen Augen und einem vernichtendem Gesichtsausdruck.
Charlie lag in einer riesigen Blutlache und der junge Mann vor mir hielt einen blutbesudelten Hammer in der rechten, zitternden Hand.
„Okay…“ murmelte ich.
Das war es dann wohl, ich kniff die Augen zusammen.
„Hat er dich angespuckt oder gebissen?“
„Ähm… Wie bitte?“
er schnaubte.
„Hat er dich angespuckt oder gebissen?“
Ich öffnete die Augen einen Spaltbreit und sah wie er in die Hocke ging. Er packte meinen linken Arm, drehte ihn hin und her und nahm dann meinen rechten Arm und tat das gleiche mit ihm, danach kontrollierte er meine Beine, Schultern und mein Genick.
„Anscheinend nicht, hat er dir in den Mund oder in die Augen gespuckt?“
Angeekelt starrte ich ihn an.
„Meinst du nicht, dass ich, wenn man mir in den Mund spuckt, auf der Stelle erbrechen würde?“
Er stand auf.
„Dazu hättest du keine Zeit mehr gehabt.“
Er ging hinüber zur Werkstatttür, blieb auf der Schwelle stehen und fragte
„Kommst du, oder was?“
Ich rappelte mich auf und folgte ihm in die Werkstatt.
Er hatte hier ein richtiges Lager aufgeschlagen.
„Stört dich das flackernde Licht nicht?“
Er rollte seine Schlafmatte zusammen und antwortete mir nicht.
„Ich heiße Sarah … danke… naja, für eben, die Rettungsaktion.“ Ich lächelte.
Er war eine harte Nuss, denn wieder erhielt ich keine Antwort von ihm, also zog auch ich es vor, zu schweigen, ich setzte mich auf einen alten klapprigen und mit Öl verschmierten Hocker, verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich demonstrativ, schmollend um.
„Bin seit zwei Nächten hier, der Toyota vor der Tür, gehört mir!“
Ich wusste gleich, dass etwas an diesem Bild, mit dem Wagen, in dieser Einöde nicht stimmen konnte.
„Aha…Kommst du auch aus dieser Gegend?“ fragte ich.
Er schüttelte den Kopf „Ich bin auf der Durchreise, hatte Hunger und Durst und war ziemlich müde.“

Nun, mein Wagen steht etwa eine Meile vor der Stadt, wenn du mich dort absetzen würdest…“
„du meinst den Ford?“ er hielt inne.
„Genau den, aber woher…?“
„Der ist Futsch!“ rief er, stand auf und verstaute die Schlafmatte in seinem Rucksack.
Wütend sprang ich von dem Hocker.
„Wie meinst du das,

der ist Futsch

?“
„Na dass er Futsch ist, Finito, Ende Gelände, Weg!“
Ich starrte ihn ungläubig an.
„Erläuterung… ?“
„Gibt da so ein paar Plünderer auf den Straßen, haben ihr Lager etwa Zehn Meilen in Richtung Süden, ziemlich unangenehme Zeitgenossen, diskutieren nicht lange, wenn sie etwas von dir haben wollen. Entweder du rückst es raus, oder… Naja, jedenfalls, die haben heut Morgen deinen Wagen entdeckt, ich bin einmal um die Stadt gefahren, wollte sehen welche Wege noch frei sind, da waren sie dabei, deinen Wagen kurzzuschließen.“ Er zuckte die Achseln.
„Verdammt!“ presste ich durch zusammen gebissene Zähne hervor.
„Hat auf mich aber auch den Eindruck gemacht, als sei er Verlassen.“
„Für ein paar Stunden verlassen, ja!“ knurrte ich.

Er packte seine Sachen in seinen Kofferraum, ging zurück in die Tankstelle, schnappte sich vier Tüten von der Theke und fing an, wahllos Sachen hinein zu stopfen.
Chips, Cracker, Salzstangen, Cola, Energydrinks, Konserven und einige andere Dinge.
Ich stand unschlüssig vor dem Wagen, überlegte aber nicht lange, zumal ich keine andere Wahl hatte und öffnete die Beifahrertür, stieg in den Wagen und als er, Schwerbeladen mit vier Tüten aus der Tankstelle trat, wurde er bleich.
„Nein, nein, nein! Kommt gar nicht in Frage, Raus!“
Ich sah ihn fragend an
„Alles Okay?!“
er stopfte die Tüten in den Kofferraum, knallte die Tür dicht und kam wieder an die Beifahrer Tür.
„Ich spiel doch nicht den Babysitter für dich, nein, oh nein!“
ich lächelte. „ich bin erwachsen, keine Sorge! Willst du mich etwa mutterseelenallein ohne einen Wagen, hier in der Pampa stehen lassen?“
„Trotzdem nicht, wie soll ich denn… Was soll ich denn…“ er erstarrte.
Ich sah aus dem Fahrerfenster und sah zwei dieser Gestalten aus dem Gebüsch torkeln.
„Also entweder, du steigst nun ein, oder wir landen beide als Hauptmenü im Magen unserer zwei Freunde dort!“ ich deutete auf die beiden, die anfingen, über die Straße, auf das Auto zuzutorkeln.
„Du hast die Wahl. Ich steige hier garantiert nicht wieder aus!“ Ich kurbelte das Fenster hoch.
Zwischen den Gestalten, die nun schreiend und jaulend auf uns zu torkelten, schoss auf einmal der abgemagerte Schäferhund hindurch, machte auf dem Absatz kehrt und fing an, aus voller Kehle zu bellen, knurren und zu geifern.
Für einen Moment hielten die Gestalten inne, als wären sie überrascht worden durch den Hund, beachteten ihn dann aber nicht mehr und kamen stolpernd wieder in Bewegung.

Unmöglich!

Dachte ich.

Die interessieren sich gar nicht für den Hund.


Mir fiel in diesem Moment nichts Besseres ein, als die Tür aufzureißen und einen gellenden Pfiff ertönen zu lassen. Der Hund ließ sofort von den zweien ab und kam auf das Auto zu gesprintet und mit offenen Mund verfolge ich, wie der Hund auf meinen Schoß sprang, und dann auf die Rückbank verschwand, sich zusammenrollte und winselte.
Ungläubig starrte ich Jake an, dieser stand wie festgewurzelt da und beobachtete die Szenerie, die sich ihm grad bot, zuckte dann die Schultern und sprintete ums Auto, stieg auf der Fahrerseite ein und ließ den Motor aufheulen.
„Für ein Mädchen…“ er sah mich aus dem Augenwinkel an.
„Das sich grade vor Angst fast in die Hose gemacht hat in dem Laden“ er deutete auf die Tankstelle.
„Hast du eine verflucht große Klappe.“
Er sah auf die Rückbank „Ist das etwa dein Hund?“
Ich schaute ebenfalls auf unseren neuen Begleiter und nickte.
„Scheinbar schon.“
Ich grinste und er ließ den Wagen mit quietschenden Reifen nach vorne preschen.
„Da du dich nicht abschütteln lässt, stell ich eine ganz einfache Regel auf. Klau mir nicht mein Auto und mach dich damit aus dem Staub! Du kannst vorerst bei mir bleiben, aber denk nicht dran, dir meinen Wagen zu schnappen und zu verduften, alles klar?“
Ich nickte „Einverstanden.“

Wir fuhren schweigend etwa 30 Meilen, bis es unangenehm wurde, nicht zu sprechen.
„Was wolltest du eigentlich in diesem Nest?“ fragte er, als hätte er meine Gedanken lesen können.
„Eigentlich wollte ich nach Hause. Ich hab hinter der Tankstelle gewohnt, ein Stückchen die Landstraße hinauf. Meine Eltern hatten dort eine Pferdezucht.“
er nickte.
„Natürlich, du dachtest wohl du wirst von deinen Eltern erwartet, vielleicht sogar noch mit einem leckeren Mittagessen auf dem Tisch!

Schätzchen, noch etwas Auge zum Dessert?


Ich funkelte ihn wütend an.
„Tut mir leid!“ murmelte er.
„Ach was, kein Problem… Du scheinst kein Familienmensch zu sein.“ Sagte ich sarkastisch und schaute wieder aus dem Fenster, nun ärgerte ich mich doch, dass er anfing sich mit mir zu unterhalten.
Er zuckte zusammen.
„Ich hatte einen kleinen Bruder, Dylan… ich heiße übrigens Jake…“
„Sarah, das hatte ich aber schon erwähnt.“
Er schwieg,
„Was passierte mit deinem Bruder?“ ich sah ihn an.
„Ich will nicht drüber reden, Okay?“
Ich nickte, „klar… ich hatte auch einen Bruder, sein Name war Tony, er war Elf.“

Jake zögerte.
„Dylan war neun. Ich habe ihn groß gezogen so gut ich konnte. meine Mom war Alkoholkrank, war Wochenlang in jedem Pub in unserer Stadt unterwegs, brachte wildfremde Männer mit nach Hause die sie nach der Liebelei verprügelten und misshandelten. mein Dad ist tödlich verunglückt als ich dreizehn war, dass hat ihr den Rest gegeben, danach ging ihr Leben völlig den Bach runter. Ich übernahm ihre Verantwortung, ihre Rolle als Mutter, Köchin und dem ganzen Kram. War an Elternabenden in Dylans Schule während sie sich das nächste Glas Bier in irgendeiner heruntergekommenen Kneipe bestellte.“
„Das tut mir leid.“
„Mir auch!“ murmelte er.
„Was ist mit ihr passiert?“
er zuckte die Achseln „Sie kam einfach nicht mehr heim…“
Er drehte die Musik lauter, eine alte CD von Linkin Park und ich war dankbar dafür, welche Worte hätte ich benutzen sollen, um ihn zu trösten, falls dies überhaupt möglich war.
Ich sah aus dem Fenster, der Mond schien hell am Himmelszelt und ich merkte langsam, wie mir die Müdigkeit durch die Knochen kroch, trotz der langen Zeit, die ich schlafend auf dem Boden der Tankstelle verbrachte.
„An dieser Landstraße…“ er zögerte „… stand kein einziges Haus mehr, es waren nur noch Brand Ruinen übrig, Sarah. Ich bin etwa dreimal die Landstraße bis zu den Wäldern hochgefahren. Wollte sehen wohin sie führt, ob es ein Weg um den Wald herum gibt, ich habe aber keinen gefunden.“
Tränen traten mir in die Augen und ich nickte
„Das hab ich fast Erwartet…Mit den Häusern mein ich...“ ich schluckte. „Es gibt nur die direkte Strecke durch den Wald, vier Meilen dann kommt eine Zeitlang nichts und dann stehst du schon fast vor der nächsten Stadt. Jacksonville..“
Meine Stimme versagte.
Er ließ das Lenkrad mit der rechten Hand los und griff meine linke, zur Faust geballte Hand und drückte sie.
„Es tut mir wirklich leid!“
Auch wenn ich es nicht wollte, so tröstete mich diese Geste sehr, dieses Zwischenmenschlich ist mir schon fast fremd geworden und ich war dankbar, nun nicht mehr alleine diesen Alptraum durchstehen zu müssen, sondern vielleicht sogar einen Gefährten gefunden zu haben, ich sah ihn an und er lächelte.


Ich fütterte Bobby mit Chips.
Als ich ihn kraulte, was er ohne zu zögern zuließ, entdeckte ich eine alte, verrotte Namensplakete an seinem Halsband.
„Bobby – 555-54679“
„Hast auch deine Familie verloren, mhh?“ flüsterte ich und als ob er mich verstehen konnte, ließ er einen tiefen Seufzer durch seine Lefzen hören.
„Hoffentlich verträgt er Junkfood.“ Jake starrte vorwurfsvoll auf die Halbleere Chips tüte.
„Er ist ein Schäferhund, warum sollte er kein Junkfood vertragen?“ fragte ich.
„Kennst dich nicht sonderlich gut mit Hunden aus, oder?“
ich schüttelte den Kopf, ich hatte ein Pferd, einen Hund hatte ich aber nie gewollt.
„Meine Tante, bei der ich immer meine Sommerferien verbrachte, hatte mal einen Schäferhund –Paul- ein verrücktes Tier. Hat gefressen, was ihm zwischen die Zähne kam, dass meiste konnte er aber gar nicht vertragen, das war immer eine Sauerrei sag ich dir! Doktor Carl, der Tierarzt, hat meine Tante dann aufgeklärt, dass Schäferhunde ganz empfindliche Mägen haben und sie bitte drauf achten solle, was der Hund frisst, Allergiekram und so weiter.“
Ich beäugte Bobby „Ist alles gut, nicht wahr mein großer?“
er schloss die Augen und leckte sich die Lefzen.
„Ich sag ja, alles gut!“

Der Song, der aus dem Radio drang klang gar nicht so schlecht und nach einer kleinen Weile konnte ich den Text sogar mit summen und schließlich auch kleine Passagen, natürlich leise vor mich hinmurmelnd, mit singen. Wir fuhren durch bis Anaheim, machten dort Rast und suchten nach Benzin und Lebensmitteln.
„Vielleicht finden wir ja Hundefutter!“ rief Jake, als er eine Kiste mit Mineralwasser in den Kofferraum stellte.
Ich stieg aus dem Wagen und Bobby folgte mir auf dem Fuß, er wich nicht von meiner Seite, was mir sehr gefiel, der Hund gab mir das angenehme Gefühl von Sicherheit, wenn wir uns in unbekannten Städten aufhielten.
Wir standen auf einem Wal-Mart Gelände, ich kam mir vor wie im Paradies, wenn ich an all die Leckereien dachte, die in den Regalen nur drauf zu warten schienen, von mir entdeckt zu werden.
„Ist es sicher dort drin?“ ich nickte zur Ladentür.
„Bin zwei runden durch gelaufen, war alles sauber.“
Ich strich Bobby am Ohr und lief los, die Ladentür stand offen und Jake verstaute Toilettenpapier zwischen den Kisten.
Als ich den Laden betrat, wehte eine angenehme Kühle um meine Beine und ich hielt Ausschau in welchen Regalen interessante und in welchen Regalen weniger interessante Dinge lagerten.
Neben der Kasse standen die Einkaufswagen, ich schnappte mir einen und stand etwas unschlüssig vor den Gängen, fand aber was ich wollte und ging los, Wahnsinn! Shoppen ohne zu bezahlen.
Bobby lief dicht neben mir, er wirkte zwar angespannt schien sich aber langsam zu beruhigen und als wir in den Tiernahrungsgang einbogen, tänzelte er sogar freudig erregt ein paar Schritte vor mir her.
„Kauchips… Nassfutter… Trockenfutter….Pansensticks…“ murmelte ich, all diese Begriffen ließen mich schwindelig werden, was brauchte ein erwachsener Hund für einen Tag?
Ich entschied mich, für zwei Paletten Nassfutter, vierundzwanzig Dosen sollten erst mal reichen, ich nahm noch zwei Säcke Hundefutter mit, fünf Packungen Kauchips und drei Packungen Pansensticks, außerdem lies ich eine Tube Hundeshampoo in den Wagen gleiten, Bobby stank fürchterlich und ich nahm mir fest vor, ihn bei der nächstbesten Gelegenheit zu baden, ganz gleich wie sehr er protestieren würde .
Ich bog in den nächsten Gang ein, Shampoo, Duschgel, Badezusätze, Zahnpasta, sowie Zahnbürsten und Zahnseide, Seife.
Ich nahm jeweils drei Päckchen von allen mit und ging hinüber in den nächsten Gang.
„Ich werde verrückt!“
Spaghetti, Reis, Kartoffelknödel, Fertigsoßen im Glas, Fertigsoßen in Paketen, Konserven, Kirschen-, Erbsen,- Bohnen und Sauerkraut im Glas, Frühstücksflocken und sogar Ketchup!

„Ich habe uns drei Schachteln Oreokekse eingepackt…“ er schaute auf meinen prall gefüllten Einkaufswagen, als ich wieder hinaus auf den Parkplatz trat.
„Wo sollen wir das alles verstauen, deiner Meinung nach? Auf dem Dach?“
lächelnd manövrierte in den Einkaufswagen zwischen ihm und dem Auto hindurch und fing an die Sachen auszuladen.
Ich verstaute die Säcke mit dem Hundefutter, direkt hinter unsere Sitze, die Konserven stapelte ich in deren Zwischenraum, was etwas Zeit beanspruchte aber passte.
Die Hygieneartikel stopfte ich ins Handschuhfach und die Konserven in den Kofferraum, zwischen dem Wasser und den Keksschachteln.
Die Pansensticks legte ich auf die Rückbank und die Kauchips auf die Hutablage.
Ich hatte sogar Wolldecken gefunden, eine breitete ich für Bobby auf der Rückbank aus und drei weitere legte ich unter meinen Sitz.
„Fertig“ rief ich und war auch mächtig stolz über meine Logistische Meisterleistung, ich gab dem Einkaufswagen einen Schubs und er schlingerte auf den leeren Parkplatz.
„Wir brauchen einen größeren Wagen“ murmelte Jake als er einstieg.
Wir fanden Benzin füllten zwei Reservekanister auf und fuhren weiter, wir passierten Montgomery und Willowbeach und machten Rast in New South, dort blieben wir drei Tage bis wir entdeckt wurden, Gottseidank, hatten wir Bobby dabei. Er weckte uns durch lautes Gebell und wir konnten rechtzeitig abhauen, bevor wir eingekesselt wurden.
Wir fuhren im Wechsel, Jake tagsüber während ich schlief und ich in der Nacht, Jake kuschelte sich auf dem Beifahrersitz zusammen, schlang die Wolldecke um die Beine und nach kurzer Zeit musste ich das Radio lauter drehen, um über sein Schnarchen hinweg etwas zu hören.
Wir hatten nie über ein Ziel gesprochen und eigentlich war es mir auch gleichgültig, ich genoss es, nicht mehr auf mich allein gestellt zu sein und auch Jake fand anscheinend Gefallen daran, uns bei sich zu haben.
In den Nächten, die wir in einem Unterschlupf schliefen, kam er nachts sehr nah an mich heran gerückt und legte einen Arm um meine Taille und ich war merkwürdigerweise sehr glücklich, wenn ich seinen warmen Atem in meinem Nacken spürte, ich rückte heimlich ein bisschen näher an ihn heran und schlief, alptraumlos, ein.
Am nächsten Morgen, schien ihm das irgendwie doch sehr peinlich zu berühren, er nuschelte vor sich hin und schaffte Abstand zwischen uns, ich lächelte über sein Verhalten, denn es schmeichelte mir etwas, zu sehen, wie er leicht rot um die Ohren wurde, wenn ich ihn dabei beobachtete.

„Wir sollten mal einen Namen für die Gestalten draußen bestimmen“ sagte er beim Frühstück.
Ich blickte ihn etwas verwundert an. „Gestalten klingt doch super.“
„Nee, “ murmelte er. „zu Harmlos.“
„Zu Harmlos? Wie wär’s mit Menschenfresser, Blutkotzer oder Stinkende Fleischklumpen?“
Er starrte mich an.
„Du machst dich grad lustig über mich stimmt’s?“
Ich zuckte die Achseln.
„Okay, weniger dramatisch, wie wäre es mit

Wanderer

?“
„Okay.“ Ich wusste zwar nicht, wieso er einen Namen für Sie wollte, aber es würde wohl schon seinen Grund haben, also stellte ich keine weiteren Fragen, Wanderer gefiel mir sogar.
„Gut.“ Er stopfte sich eine weitere Ladung Frühstücksflocken in den Mund.


Wir fuhren weiter Richtung Westen, fanden eine kleine Stadt in der es kaum Spuren von Plündereien gab und entschlossen uns dazu, hier eine Rast einzulegen. Wir brauchten Benzin und auch die Vorräte gingen langsam zuneige. Bobby hatte an Gewicht zugelegt und war nicht mehr ganz so zottelig wie zu Anfang, auch hatte er sich nicht gewehrt, als ich ihn gewaschen hatte, er roch nun angenehm nach Zitrone und ich war sehr stolz auf ihn, obwohl er mir in den Trümmern nicht getraut hatte und sogar geflüchtet war, war er nun richtig anhänglich und wir waren auf ihn angewiesen, sowie er auf uns.

Am zweiten Tag in der Stadt und nach eingehender Kontrolle von Jake, ob mir und Bobby gefahren drohten, wenn wir uns frei in der Stadt bewegten machten wir uns auf die Suche nach Vorräten, ich fand eine kleine Apotheke und ließ Bobby zuerst hinein, da er sich nicht meldete schien die Luft rein und ich trat durch die Tür. Der vertraute Geruch nach Pfefferminzbonbons, Destillaten und Kräutern wog schwer in diesem kleinen Raum.
Ich nahm mir ein kleines Körbchen und trat um die Theke herum.
Ich packte ein, was ich zu greifen bekam. Medikamente, Pflaster und Wundverbände.
Salben, Töpfchen mit verschiedenen Ölen und unterschiedliche Schachteln mit Schmerztabletten.
Ich nahm auch eine Verbandsschere, Einlagen, Desinfektionsmittel, Handschuhe und Erkältungssalbe mit.
Ich fand Asthmaspray, Zäpfchen und Nasenklammern, hielt es für irgendwie nützlich und tat es ebenfalls in den Korb.
Als ich nichts Besonderes mehr fand, verließ ich die Apotheke und entdeckte Gegenüber ein Schallplatten und CD Geschäft, ich überquerte die Straße und wieder ließ ich Bobby zuerst hinein und als er sich nicht meldetet betrat ich den Laden, er roch muffig und alt. Ich ging an dem CD Regal entlang und durchstöberte die vielen Hüllen, fand Alben von diversen Rockgruppen und Soulgrößen und steckte sie in meinen Korb.

Rock für dich, Soul für mich“ ich reichte Jake die CDs.
„Ist ja der Wahnsinn“ murmelte er, als er die verschiedenen Hüllen durchging. „Danke!“ er saß auf einen durchgesessenen Lederhocker, stand auf und ging an den Küchenschrank.
„Ich hab das Auto in der Garage versteckt, die Fenster verbarrikadiert und die Haustür gesichert, wir sollten uns hier ein paar Tage ausruhen, bevor wir weiterfahren.“
Wir hatten ein kleines und zu unserer freudigen Überraschung mit Solarzellen auf dem Dach gepflastertes Häuschen gefunden und nachdem Bobby die Räume durchsucht und nicht angeschlagen hatte, fanden wir es als Lager ganz angemessen, besser als die Plastikplanen über selbst ausgeschaufelten Erdlöchern und verlassenen Wohnwagen am Straßenrand.
Die Hoffnung auf ein warmes Bad oder eine warme Dusche keimte in mir auf und ich ging schnurstracks ins Badezimmer und jubelte, als ich spürte wie warmes Wasser über meinen Handrücken lief.
Trotz der Kontrolle durch unseren Hund, fühlten wir uns sicherer, als wir alle nicht zu gebrauchenden Räume abschlossen und ich erwischte mich dabei, dass ich trotzdem hinter den Vorhängen nachsah und unter die Betten lugte. Wir entschieden uns dafür, unseren Schlafplatz im Erdgeschoss aufzuschlagen, da es in der Küche eine Verbindungstür zur Garage gab.
Das Wohnzimmer war geräumig und hatte sogar einen DVD Player, Fernseher und eine ansehnliche DVD Sammlung vorzuweisen, ich hatte ewig kein Fernseher mehr geguckt und konnte es kaum abwarten, mich unter meine Bettdecke zu kuscheln.
Wir räumten dem Tisch zur Seite und rollten die Schlafmatten aus, ich fand einen kleinen Grill samt Kohle in der Abstellkammer und nach kurzer Überlegung wohin wir ihn stellten, einigten wir uns darauf, dass die Garage die beste Stelle war um unser Essen zuzubereiten, Jake ließ es sich nicht nehmen, mich auf die giftigen Gase hinzuweisen, die auftraten wenn man einen Holzkohlegrill in einem geschlossenen Raum benutzte.
„Du schläfst ein und wachst nie wieder auf, Kohlenmonoxid Vergiftung, so einfach ist das.“
ich überlegte. „und die Gase ziehen nicht ins Haus?“
Er schüttelte den Kopf.
„Eine Garage hat immer ein Belüftungssystem, alleine schon, wegen den Abgasen der Autos. Wir lassen vorsichtshalber die Verbindungstür geschlossen.“
„Sehr schön, kann man den Grill dann nicht draußen riechen?“
Er überlegte kurz.
„Selbst wenn, meinst du die Wanderer, falls welche in diesem Kaff hausen, wissen dann, an welche Tür sie klopfen müssen? Wäre der Herd in der Küche kein Gasofen, hätten wir das Problem nicht, Also lass uns grillen!“ er grinste.
Ich war mir nicht wirklich sicher und nachdem wir den kleinen Garten überprüft hatten, feuerte ich den Grill an und Jake stand schnüffelnd im Garten.
„Fast Geruchslos, ich muss mich sehr anstrengen, überhaupt den Grill herauszuriechen.“
Ich briet Tiefkühlfleisch, dass Jake im Keller gefunden hatte, stellte einen Topf mit Salzwasser auf den Grill und kochte darin Nudeln, ich schnippelte Tomaten, die wir im Garten gefunden und mit Desinfektionsmittel abgerieben hatten in kleine Würfelchen und übergoss sie mit einer Kräutermischung aus einer kleinen Packung, die im Küchenschrank über dem Herd lag und die man mit etwas Wasser und Öl mischen musste.
Jake ging wieder in den Garten und schnüffelte in die Luft.
„Rein gar nichts, nicht mal das Fleisch riecht man und das riecht ja nun wirklich sehr gut.“
Erschreckenderweise erinnert er mich damit an Charlie aus dem Tankstellenshop und einen kurzen Moment lang dachte ich darüber nach, wie es wäre, wenn Jake eines Tages nicht mehr bei mir wäre und wenn auch Bobby irgendwann nicht mehr an meiner Seite stand, ich fröstelte und schüttelte den Gedanken ab.
Wie hat Grandma immer gesagt?

Lebe im Jetzt und hier, was Morgen ist, ist erst Morgen dein Problem!

Wir aßen schweigend und sahen uns dabei einen Film an, ich bekam nur die Hälfte mit, fand die Dialoge blöd und die Schauspieler waren alles Unbekannte Gesichter, wahrscheinlich bekamen sie für diesen Schund keine guten Gagen, also war Ihnen ihre schauspielerische Leistung auch nicht sonderlich wichtig.

„Das tat gut, das war wirklich hervorragend!“ seufzte Jake, als er seinen Teller zur Seite stellte und sich den Bauch rieb. „So gut hab ich lange nicht mehr gegessen.“
„Ich habe im Kühlfach in der Küche, tiefkühl Hotdogs gefunden“ sagte ich.
Seine Augen leuchteten erwartungsvoll.
„Die gibt es Morgen!“ sagte ich bestimmend.

Ich schlief schlecht in dieser Nacht, ich hatte verwirrende Träume.


Ich sah Charlie über den Boden in der Tankstelle krabbeln, tausende von Dosen flogen aus den Regalen um ihn herum zu Boden, und Jake stand hinter ihm, mit gezücktem Hammer und schlug wie von Sinnen immer wieder auf Charlies Kopf ein, doch dieser ließ sich dadurch in keinster Weise beeindrucken.
Er packte mich an den Knöcheln, zog sich über meinen Körper und erbrach sich in meinen Mund, ich schrie und würgte, schlug auf ihn ein aber er hörte nicht auf, braune schmierige Maße in meinen Mund fließen zu lassen, Ein Knurren drang aus seiner Kehle.

Ich erwachte schweißgebadet und keuchend, musste mich aufsetzen und schob Jakes Arm beiseite.
Meine Augen gewöhnten sich nur schlecht an die Dunkelheit und mein Kopf dröhnte.
Ich stand auf, um in meiner Tasche nach Schmerzmitteln zu suchen, als ich bemerkte, dass Bobby nicht auf seiner Decke lag.
Ich stolperte durch das dunkle Zimmer und sah, wie Bobby vor der Eingangstür lag, an ihr schabte und leise winselte und knurrte, ich schlich zu ihm.
„Was ist los, mein Großer?“
Ich schob den dicken schwarzen Vorhang, vom kleinen Guckfenster der Haustür beiseite und spähte hinaus, ich blinzelte um etwas zu erkennen.
Vor der Tür stand ein schwarzer Wagen, mit laufendem Motor und leuchtenden Scheinwerfern.


„JAAAAAAKE!?“ schrie ich, als ich sah, wie zwei Umrisse sich der Tür näherten.



















 













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Tag der Veröffentlichung: 29.03.2013

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