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ES ist passiert. Egal was, sei ES eine Krankheit, eine Trennung oder ein Unfall, wir leben weiter, ohne dem Ganzen unsere Aufmerksamkeit zu schenken. Wir lassen ES über uns ergehen und hoffen, dass ES bald vorbei ist, ohne dankbar zu sein, dass wir ES überlebt haben. Wir klagen und jammern, ohne uns zu freuen, dass ES uns die Möglichkeit für einen neuen Anfang gibt. Kaum jemand nimmt sich Zeit dafür. Am Ende wundern wir uns, dass wir immer wieder damit konfrontiert werden, ohne unser selbst gestricktes Muster darin zu erkennen.

Ohne UNS DAMIT zu BESCHÄFTIGEN, ohne ES zu SEHEN, ist das NICHT möglich!




Gehen wir dem Ganzen auf den Grund entdecken wir, dass WIR ES SIND, die ES für ALLES einsetzen!



Wir sagen: "ES regnet." ES ist für uns zur Selbstverstädlichkeit geworden. Niemand sagt: "Der Regen regnet," da das bedeutet, dass wir darüber nachdenken müssen, WAS regnet.

Wir sagen: "ES tut mir leid", ohne darauf einzugehen, WAS uns leid tut, denn ES vereinfacht das Ganze und wir sind fein raus.

Wir sagen: "ES ist schön, häßlich, schwarz, weiß, alt, jung, klein, groß," was auch immer, ohne ES zu benennen. Im Grunde reden wir drumherum, ohne ES auf den Punkt zu bringen. Wir sagen ES im Vorübergehen, nebenbei, während wir mit anderen Dingen beschäftigt sind, ohne unsere Aufmerksamkeit darauf zu richten.

Eine tolle Einrichtung finde ich, ja, echt eine super Sache. Da gibt es etwas, dass sich für alles zur Verfügung stellt, dass quasi alles ersetzt, denn ES passt immer und überall. Wir können froh und dankbar sein, dass wir ES haben.

Allerdings hat ES in meinen Augen zwei gravierende Haken. Der erste ist, dass ES ALLES überdeckt. Alles wird zu ES, obwohl ES, wie uns das Wort zeigt - All es -, nur ein Teil davon ist. Der zweite ist, dass das, um das ES geht, was wir MEINEN, unter den Tisch fällt - unausgesprochen bleibt.

Interessant!

Klein geschrieben ist ES ein Teil, eine Art Anhängsel von Alles. Jetzt wird es schwierig. Wann schreibe ich ES klein und wann groß? Da das zu anstrengend ist habe ich mich entschieden ES generell groß zu schreiben, obwohl ich ES als beides sehe. Als das kleine, einen Teil von Alles und als das Große Ganze, in dem Alles und Nichts enthalten ist. Wohin wir auch schauen IST ES. ES kann Alles und Nichts sein. ES kann ebenso groß, wie klein, alt, wie jung, schön, wie häßlich und überall und nirgends sein. ES ist an jedem Ort und zu jeder Zeit. Kaum ein Satz wird ohne ES geschrieben. Fast jeder Gedanke enthält ES und wir drücken unsere Gefühle meistens durch ES aus.

ES macht alles einfacher!



Niemand braucht sich Gedanken machen, WAS er, sie WIE sagt. ES passt immer.

Doch stimmt es auch?

Ist ES stimmig?

Stimmt ES mit dem überein, WAS wir DENKEN und WIE wir FÜHLEN?

Wollen wir ES überhaupt sagen oder sind wir froh, dass wir ES haben?

Wie ist das, wenn wir sagen: "ES tut mir leid", wollen wir sagen, WAS uns leid tut? Wollen wir darauf eingehen? Wollen wir ES auf den Punkt bringen?

Wer weiß, was dann passiert. Stundenlange Diskussionen, WARUM und WESHALB und dann müssen wir mit einem schlechten Gefühl herum laufen, weil wir uns schuldig gemacht haben. Vorallem, was ist, wenn der Andere uns nicht vergibt. Was ist, wenn der Andere gekränkt ist, WIE sollen wir dann mit ihm umgehen? WAS sollen wir tun, um ES aus der Welt zu schaffen?

ES ist viel einfacher zu sagen: "ES tut mir leid", schon ist ES erledigt, aus der Welt geschafft.

DENKEN WIR!

WAS ist mit dem, WAS WIR FÜHLEN?

Wie fühlt ES SICH AN und WO lassen wir ES?

Da wir vermeiden ES auszudrücken, muß die Energie des Gefühls, welches daraus entsteht irgendwo anders hin. Raus darf ES NICHT, also bleibt ES drin. IN UNS und verursacht Schmerzen.

Was soll ES auch sonst tun, wenn WIR ES einsperren, wenn WIR ES unterdrücken? Druck erzeugt IMMER Gegendruck. ES drückt UNS irgendwo, WO wir ES merken.. im Körper, damit wir ES sehen. Sehen setze ich mit Fühlen gleich, da wir fühlende Wesen sind. Versetzen wir uns einmal in dessen Lage! Was würden wir tun? Wie würden wir uns verhalten? Geduldig im Gefängnis sitzen und warten bis Rettung kommt und bis dahin das Beste draus machen oder uns wehren? ES wehrt sich. Wir warten lieber ab, richten uns so gut wie möglich ein und hoffen, dass sich etwas ändert!

Wie soll das gehen, WIR SIND ES, die ES für ALLES und NICHTS einsetzen, verantwortlich machen, damit wir unsere Ruhe haben. WIR SIND ES, die dadurch ALLES ersetzen, damit WIR ES EINFACHER HABEN. ES ist ein Teil von UNS. Ein Teil, der geliebt werden möchte. ES will nichts mehr und nichts weniger als wir selbst. GELIEBT WERDEN.

WARUM FÄLLT UNS DAS SO SCHWER?

Weil ES uns niemand beigebracht hat. Keiner hat uns gezeigt WIE ES GEHT..

VERANTWORTUNG FÜR UNS SELBST ZU ÜBERNEHMEN

Viele Menschen fühlen sich zwar für alles und jeden verantwortlich, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen ist jedoch etwas vollkommen anderes, denn ES bedeutet SICH SELBST zu SEHEN, SICH SELBST zu HÖREN und auf das zu achten, WAS WIR DENKEN, WAS WIR FÜHLEN, WAS WIR SAGEN und WIE WIR UNS VERHALTEN. Am Ende heißt ES, UNS SELBST AUFMERKSAMKEIT ZU SCHENKEN.

Gehen wir noch mal einen Schritt zurück, ein Stückchen weiter nach vorne in diesem Buch. An dem, dass wir ES für UNS nutzen ist weder etwas falsch, noch brauchen wir uns damit schlecht fühlen. Was allerdings fehlt, ist UNSERE DANKBARKEIT, DASS WIR ES NUTZEN DÜRFEN und UNSERE FREUDE, dass WIR ES HABEN. Dankbarkeit ist aus meiner Sicht Dünger, der alles zum wachsen bringt. Wofür wir dankbar sind, egal, ob ES UNS gefällt, fühlt SICH gut. ES hat keinen Grund UNS weh zu tun, damit wir ES lieben. Nehmen wir FREUDE mit dazu, kann alles prächtig gedeihen. Miteinander verbunden ergibt sich daraus DANKBARE FREUDE.

Was für ein Gefühl so eingestellt zu sein. Ein Zustand, aus dem heraus wir anders handeln, weil wir verstehen, mit dem Herzen verstehen, dass ES uns passiert, weil ES UNS helfen will. Ja, ES will uns helfen gesund, heil zu werden und ES zeigt uns durch unseren Körper, da wir ES weder sehen, hören, noch aussprechen wollen, WAS UNS FEHLT, WAS UNS IN SCHIEFLAGE gebracht hat.

ES zwingt uns praktisch dazu Ruhe zu geben, UNS auszuruhen, wenn wir vergessen Pausen zu einzulegen, immerzu in Hektik sind. Fast sieht es so aus, als sei ES eine Art Selbstschutz unseres Körpers. Doch ES ist mehr, viel mehr. Ruhe ist der Gegenspieler von Hektik und ohne die andere Seite fehlt AUSGEGLICHENHEIT, GANZHEIT. Ohne Gegenpol geht das GANZE verloren. Verliert alles seinen Zusammenhang.

Eine Erkältung zum Beispiel - das Wort enthält KALT - sehen wir als Krankheit, die wir über uns ergehen lassen und hoffen, dass ES schnell vorbei geht. Wir sehen eine Seite, nämlich die, dass ES UNS schlecht geht und dass ES UNS schadet, ohne das Ganze in Betracht zu ziehen. Die andere Seite, dass ES uns hilft sehen die Wenigsten.

Der Gegenspieler von KALT ist WARM. Die Erkältung, als Einbruch in unser Leben, weist uns darauf hin, dass wir kalt geworden sind und dass ES an der Zeit ist uns zu wärmen. In den meisten Fällen tun wir das. Wir legen uns ins Bett und schwitzen ES aus. So tun wir etwas für unseren Körper, damit er sich erholt und bald wieder möglichst viel leisten kann. Doch ES will mehr, ES will, dass WIR UNS WÄRMEN. ES bremst uns aus, weil ES uns darauf aufmerksam machen will, dass wir UNS SELBST vergessen.

Wir können froh und dankbar sein, dass wir ES haben!




Sind wir ES?

Wohl kaum!

"Es ist ein Scheißtag."

"Ich mag ES nicht."

"Es kotzt mich an."

"Warum trifft ES immer mich?"

"Wieso kann ES nicht anders sein?"

"ES ist gemein und ungerecht."

Versetzen wir uns einmal in diese Lage und stellen uns vor, dass wir ES sind und diese Sätze täglich hören.

Wie fühlt ES SICH AN?

Wir hören ES, ständig, immerzu, andauernd und
wir sagen ES UNS SELBST!



Was ist mit:

"Ich liebe ES."

"ES ist ein herrlicher Tag."

"Ich mag ES."

"ES freut mich."

"ES ist herrlich."

Wann hören wir diese Sätze von uns?

- selten, sehr selten.

Geben wir ihnen Gelegenheit sich zu vermehren, indem wir sie denken, fühlen und aussprechen, sind wir dankbar, dass wir die Wahl haben und freuen uns, dass wir ES ändern können.

Wir können durch Anwendung anderer Worte und deren Zusammenhänge andere Sätze schaffen, die aus Leid Freude machen, wofür wir dankbar sein können.

Wenn wir schon pauschalisieren, dann so, dass wir UNS GUT DAMIT FÜHLEN.

Egal, welche Welle uns dann trifft und welcher Sturm über uns hinweg fegt, wir können anders damit umgehen, als ES über uns ergehen lassen und abzuwarten bis wir gerettet werden. Wir können ES von vornherein ändern, indem wir

in dankbarer Freude sind.

Ich bin in dankbarer Freude aus Liebe geboren



Ein Satz, der die Welt verändert, sobald er ausgesprochen wird. Ein Mantra wie - ich habe keine Zeit - allerdings in eine andere Richtung. Auch, wenn wir ES noch anders empfinden, weil das, was war mit Schmerzen verbunden ist, können wir ES sagen. Was haben wir zu verlieren? Ausserdem haben wir damals ALLES aus einer anderen Perspektive betrachtet. Als Kind hatten wir, bedingt durch unsere Körpergröße, eine völlig andere Sicht als heute. ES macht Sinn, sich auf alle Viere zu begeben und das auszuprobieren. Erstaunlich, was ES da im Unterschied zu jetzt, zu sehen, gibt. Von da unten betrachtet sind Erwachsene Riesen und wir ziemlich klein..

Wie dankbar können wir sein, dass wir aufgrund unseres körperlichen Wachstums, in den unterschiedlichen Stationen unseres Lebens, weitere Sichtweisen bekamen.

Nutzen wir diese oder haben wir vergessen die jeweiligen Übergänge vom Baby zum Kind, zum Jugendlichen, bis zum Erwachsenen zu spüren, weil wir in alten Schmerzen stecken geblieben sind? Haben wir durch unsere Angst erneut verletzt zu werden NICHT gemerkt, dass wir ES längst überlebt und ES hinter UNS gelassen haben? SEHEN WIR NICHT, dass UNS aus all dem Vorherigen unendlich viele Sichtweisen zur Verfügung stehen, die, miteinander verbunden, UNSERE SICHT ERWEITERN? Haben wir am Ende vergessen UNS jedes Mal neu darauf einzustellen?

Wie auch immer, wir können dankbar sein, dass wir ES haben, UNS freuen, welche Möglichkeiten ES UNS bietet und daraus lernen WIE ES geht, WIE WIR ES ÄNDERN können. Alles, was wir dazu brauchen ist..

UNSERE AUFMERKSAMKEIT, damit WIR ES SEHEN = FÜHLEN,
UNSERE DANKBARKEIT, damit ES WACHSEN kann
und
UNSERE FREUDE, damit ES gedeiht.

Am Ende hilft ES UNS, damit WIR sagen können,

WAS UNS LEID TUT

und

WIE WIR ES MEINEN

ES hilft UNS UNS anders auszudrücken, andere Worte dafür zu finden. Es hilft UNS zu sagen, dass ES UNS LEID TUT, dass WIR Andere verletzt haben und ES hilft UNS zu erkennen, dass wir ES NICHT sagen konnten, weil wir UNSERE VERLETZUNGEN nicht sehen wollten. Letztendlich hilft ES UNS auf eine andere Art, indem wir gemeinsam weinen und darum trauern, um anschließend miteinander darüber lachen zu können, damit umzugehen.

Auf diese Weise kann

was ES WAR

endlich in Liebe gehen und SICH ALLES ANDERS ENTWICKELN.

Auch, wenn die Anderen längst aus unserem Leben gegangen sind, wir keinen Kontakt mehr zu ihnen haben, ihre Seelen können ES hören, so, wie WIR SELBST, die und der SICH am meisten damit verletzt haben, ohne ES zu merken.


Impressum

Texte: Text von Petra Schneider
Tag der Veröffentlichung: 14.01.2012

Alle Rechte vorbehalten

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