Nein, so sieht es nicht bei mir aus, auch, wenn ich mir vorstellen kann dort zu leben. Mein Blick ist anders und doch ebenso schön...
Mein Blick aus dem Fenster
Blauer Himmel, verdeckt mit weißen und ein wenig grauen Wolken. Dahinter vermute ich die Sonne. Sie ist verborgen und doch kann ich sie sehen. Ich fühle sie. An den Pflanzen sind bereits die ersten Knospen zu entdecken. Auf der Terrasse, dort an dem Spalier an der Wand herrscht geselliges Treiben. Zwei Meisenknödel, übrig vom Winterbestand, ziehen Spatzen an. Erstaunlich, dabei heißen sie doch Meisenknödel. Ein herrliches Bild, wie sie um dieses Futter herum schwirren, daran knabbern, ohne, dass es weniger wird.
Vielleicht heißen sie deshalb Meisenknödel, weil Spatzen damit nichts anfangen können. Ein Pärchen ist auch dabei. Ich sehe ihnen gerne zu. Wie er, nehme ich mal an, falls es im Tierreich, wie im leben ist, sie füttert. Darin ist eine wunderschöne Zartheit. Eine Art Liebe.
Auf dem Boden, wo das Gras gerade anfängt grün zu werden, sind Amseln dabei den Garten zu kultivieren. Vor ihnen haben die Spatzen Respekt, denn sie halten stets Abstand. Ohne sich stören zu lassen picken die Amseln den Boden auf. Bestimmt wissen sie, dass die Spatzen ihnen nichts anhaben können. Manches Mal haben sie einen Regenwurm in ihrem Schnabel. Am Rand meines kleinen Teiches, in dem das Eis geschmolzen ist, sitzt eine Blaumeise. Sie lässt sich das Wasser schmecken. Wer weiß, wie weit sie schon flog und woher sie kommt.
An einigen Stellen sind erste grüne Stängel der Tulpen zu sehen. Mutig schlüpfen sie aus der noch kalten Erde. Alles ist zum Aufbruch bereit. Beim Blick nach oben entdecke ich den Milan, zu dessen Revier schon lange dieses Gebiet zählt. Er gehört zur dritten Generation und es ist ein Erlebnis, wenn die gesamte Familie ausfliegt. Heute ist nur er allein auf Nahrungssuche. Das Elsterpaar im Baum gegenüber ist ebenfalls enorm fleißig. Sie fliegen wie am Fließband hin und her. Nun hat sich auch die Sonne dazu gesellt. Ihre Strahlen sind auf dem Weg. Bald wird sie bei mir sein...
Da ist sie. Sie strahlt mich an. Was für ein herrlicher Frühlingstag.
Tag der Veröffentlichung: 06.03.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
dem Leben
in dankbarer Freude
glücklich und zufrieden