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Inhaltsverzeichnis

Der Weg .........................................................................................Seite 7
Die Ankunft ..................................................................................Seite 13
Der erste Ferientag ................................................................Seite 22
Der kleine Patient .......................................................................Seite 32



Der Weg


Hier saß er nun, alleine in einem Zugabteil, auf dem Weg zu irgendeiner Tante die er noch nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte. Warum fiel seiner Mutter nichts besseres ein, als ihn sieben lange Wochen auf dem Land zu parken. Seine Sommerferien konnte Sammy sich wirklich besser vorstellen, aber nein mit seiner Mutter war ja nicht zu reden gewesen. Sie wollte ihn unter allen Umständen bei ihrer Schwester, von der er bis vor kurzem gar nicht wußte das es sie gibt, lassen. Dabei hatten die Eltern von Thomas, seinem besten Freund, ihn sogar eingeladen mit ihnen nach Spanien zu kommen, wo sie ein kleines Ferienhaus besaßen. Sammy fluchte zum wer weiß wievielten male vor sich hin und haderte mit seinem Schicksal. Wie mochte die Tante überhaupt sein? Seine Mutter hatte ihm nur mitgeteilt, das er diese Sommerferien bei ihrer Schwester auf dem Land verbringen sollte, da sie selbst für längere Zeit geschäftlich verreisen mußte. Bei der Gelegenheit erfuhr er zum ersten mal, das er eine Tante Samantha hatte. Sie hatte sich schon ein paar Jahre vor seiner Geburt, welche ja auch schon immerhin dreizehn Jahre zurück lag, mit der Familie dermaßen verkracht, dass niemand mehr Kontakt zu ihr hatte und auch keiner über sie sprach. Vor ein paar Wochen hatte die Tante auf einmal bei seiner Mutter angerufen und sie gebeten ihr doch Sammy mal auf Besuch vorbei zu schicken, wobei völlig ungeklärt blieb woher sie überhaupt von ihm wußte. Seine Mutter hatte sich so darüber gefreut mal wieder etwas von ihrer Schwester zu hören, dass sie gerne eingewilligt hatte. Naja und nun war er halt auf dem Weg. Wie ein Gepäckstück hatte sie ihn in den Zug verfrachtet und ab ging´s zur Tante. Samuel Baumgärtner war wirklich sauer auf seine Mutter und er hatte beschlossen diese Ferien von vornherein zu hassen.

Als er nach fünf Stunden fahrt endlich an seinem Ziel angekommen war, hatte er sich so in seine Wut

hineingesteigert, das er als er aus dem Zug stieg die Pferdekutsche nicht sofort bemerkte. Sie stand gleich an der Ecke des Bahnhofgebäudes und wirkte wie aus einer anderen, längst vergangenen Zeit. Sie sah aus wie man sich die Kutsche einer Prinzessin aus dem Märchen vorstellte und Sammy konnte sie als er sie entdeckte nur noch mit offenem Mund anstarren. So etwas Prächtiges hätte er niemals auf dem Lande vermutet. Die Frau, die auf dem Kutschbock saß, wollte allerdings so gar nicht zu dem Prinzessinnenbild und der Kutsche passen, sie sah eher so aus, wie man sich eine Zigeunerin aus der Vergangenheit vorstellt. Sie hatte lange, lockige, wirre Haare die außerdem noch knallrot waren und einen totalen Kontrast zu ihrem grünen mit flicken übersätem Kleid bildeten. Die Frau sah ihn mit ihren ebenfalls grünen Augen direkt an und nach einer weile, die ihm wie eine Ewigkeit erschien fing sie an zu lächeln. „Hallo Sammy, willst Du deine Tante nicht begrüßen.“ sagte sie und das lächeln breitete sich über ihr ganzes Gesicht aus. Sammy wunderte sich noch wie er sie auf diese Entfernung verstehen konnte wo sie doch so leise gesprochen hatte, aber er ging wie hypnotisiert auf sie zu und als er vor der Kutsche angekommen war streckte sie den Arm nach ihm aus, nahm seine Hand und zog ihn hoch auf den Kutschbock. Kaum saß er oben, knallte sie mit der Peitsche und die Pferde setzten sich in Bewegung. Endlich brachte Sammy den Mund auf: „Halt, mein Gepäck.“ rief er, aber Tante Samantha lachte nur und knallte mit der Peitsche. „Dein Gepäck geht schon nicht verloren.“ sagte sie und knallte abermals mit der Peitsche, die Pferde fielen nun in einen Galopp und Sammy wurde es nun doch immer mulmiger. Das sollte seine Tante sein, die Schwester seiner Mutter? Sie sah seiner Mutter so gar nicht ähnlich, die hatte nämlich blonde Haare und blaue Augen genau wie er selbst auch. Unsicher sah er sie von der Seite an. Als ob sie es gespürt hätte sah sie ihn an, lächelte und meinte: „Keine Angst, ich bin wirklich Deine Tante Samantha und ich verspreche Dir, Du wirst in diesen Ferien eine Menge Spaß haben.“
Sammy konnte dem Lächeln seiner Tante nicht wiederstehen und lächelte schließlich zurück. Dabei verdrängte er den Gedanken woher die Tante wohl wusste an was er gerade gedacht hatte.

Die weitere Fahrt legten sie beide schweigend zurück und Sammy sah sich die Landschaft an. Da der Bahnhof am Rande eines Dorfes gelegen hatte und die Tante mit dem Gespann die Gegenrichtung einschlug, bekam er das Dorf gar nicht näher zu sehen. Die einzelnen Gehöfte wurden immer seltener und schließlich war kein Haus mehr zu sehen. Sie fuhren durch die pure Landschaft. Nicht mal die Straße wahr mehr geteert, vielmehr sah sie nach einer Weile immer mehr wie ein zu breit geratener Trampelpfad aus. Die Landschaft allerdings war sagenhaft, das musste Sammy wiederwillig zugeben, immerhin hatte er sich ja vorgenommen alles grässlich zu finden. Der Weg führte durch Wiesen welche von saftigem Grün waren und es wuchsen Blumen in Hülle und Fülle. Der Wald den man rechter Hand sah war gewaltig und dicht bewachsen, man konnte kaum hineinsehen. Die Sonne strahlte von einem herrlich blauen, wolkenfreien Himmel. Die Farben waren so intensiv, das es aussah als wäre die Landschaft gemalt. Nach ca. einer dreiviertel Stund zügiger Fahrt bog der Weg nach rechts in den Wald ab. Schlagartig wurde es dunkler, als ob jemand das Licht ausgeknipst hätte. Auch die Temperatur fiel deutlich ab. Links und rechts wuchsen dicke Bäume und bildeten über dem Weg ein regelrechtes Blätterdach, kaum ein Sonnenstrahl drang durch. Sammy wünschte sich er hätte eine leichte Jacke angezogen. Nachdem sie ca. 10 Minuten durch den Wald gefahren waren, öffneten sich die Bäume und es erstreckte sich eine riesige Lichtung im vollen Sonnenlicht vor ihnen. Die Tante hielt das Gespann an, damit Sammy alles gut sehen konnte. Sammy konnte die Lichtung gut überblicken, da sie etwas tiefer gelegen war. Auf dieser Lichtung stand ziemlich in der Mitte ein sehr großer Hof bestehend aus einem Haupt- und vielen Nebengebäuden. Sammy fühlte sich in die Vergangenheit versetzt. Diese Gebäude sahen aus wie vor gut 200 Jahren. Hinter den Gebäuden erstreckte sich so eine Art Koppel die bis in den Wald hinein reichte. Dort sah er nahe am Waldrand Pferde grasen. Rechts neben dem Gehöft waren Ackerflächen auf denen verschiedene Pflanzen wuchsen. Und Links neben der Koppel war ein kleiner See. Hinter dem See ragte ein kleiner Berg auf, vor dem wiederum kleine Felsen standen. Von einem dieser Felsen ergoss sich ein kleiner Wasserfall in den See. Diese Lichtung sah aus wie einem Traum entsprungen.
Als Sammy den Kopf in die Richtung seiner Tante drehte, sah er dass sie ihn schmunzelnd betrachtete. Offenbar wusste sie wie überwältigt und sprachlos er von diesem Anblick war. „Na dann wollen wir mal.“ sagte sie und knallte mit der Peitsche, woraufhin sich die Pferde wieder in Bewegung setzten.


Die Ankunft


Je näher sie den Gebäuden kamen umso mehr Einzelheiten konnte Sammy erkennen. Die Gebäude sahen zwar aus wie vor 200 Jahren, aber bei näherem Betrachten sah man, dass sie doch noch nicht so alt waren, sondern nur auf alte gemacht. Das Hauptgebäude sah eher wie ein Gutshaus aus. Unterhalb des Daches war ein Mauervorsprung

angebracht von dem aus fünf Gargoyles mit grimmigen Mienen auf einen herunterblickten. Soweit er es sehen und das beurteilen konnte waren da mindestens noch fünf Stallgebäude. Mann, die Tante musste aber viele Tiere haben. Bei einem anderen Gebäude war das Tor offen und er konnte einen Traktor sehen. Aha, dass war dann wohl die Garage. Bei einem weiteren Gebäude sah er oben aus der Dachluke Stroh heraushängen. Das sah nach dem Heuboden aus, also war das wohl die Scheune. In der Mitte des Gehöfts stand ein riesiger Apfelbaum um dessen Stamm herum eine Bank gebaut war.
Im Schatten des Baumes auf der Bank saß ein junges Mädchen und blickte ihnen entgegen. Tante Samantha fuhr mit dem Gespann vor das Haupthaus und hielt an. Das Mädchen stand von der Bank auf und ging zu den Pferden, hielt sie am Halfter fest und sprach beruhigend auf sie ein. Sammy und seine Tante stiegen vom Kutschbock und die

Tante ging auf das Mädchen zu, wobei sie Sammy zu sich winkte. „Sammy, darf ich dir Anja vorstellen, sie ist meine Angestellte und hilft mir hier auf dem Hof.“ Anja streckte ihm die Hand zum Gruß entgegen und Sammy schlug ein. „Hallo Sammy, Willkommen auf dem Hof. Ich hoffe du hattest eine angenehme Reise?“ „Danke, war ganz o.k.“ antwortete Sammy etwas verlegen. Anja sieht richtig hübsch aus, mit ihren blonden Locken und den frechen Sommersprossen auf der Nase, dachte Sammy. „Anja, bringst du die Kutsche in die Garage und die Pferde in den Stall und kümmerst dich um sie?“ bat Tante Samantha. „Und du Sammy kommst jetzt erst mal rein. Ich zeig dir dein Zimmer, da kannst du dich frisch machen und in einer halben Stunde gibt es dann Abendessen.“ Tante Samantha ging auf die Tür des Haupthauses zu. Sammy trottete hinterher.
Als Sammy durch die Haustür trat sah er zuerst mal - gar nichts. Im Innern des Hauses war es ziemlich dunkel. Es mochte auch eine Rolle spielen, dass draußen der schönste Sonnenschein herrschte und im Haus alle Fenster mit dicken Vorhängen zugezogen waren. Als Sammys Augen sich langsam an die schlechten Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, konnte er langsam etwas von der Einrichtung erkennen. Er befand sich in einem großen Raum in dessen Mitte eine breite Treppe in das obere Stockwerk führte. Von der Eingangstür bis zur Treppe lag ein breiter, roter Teppich. Ansonsten war der Boden mit Parkett ausgelegt. Die Treppe wurde von zwei zierlichen Tischchen flankiert auf denen Vasen mit riesigen Blumensträußen standen. An der Wand entlang waren vier geschlossene Türen, zwei links und zwei rechts. Wo die wohl hinführten? Zwischen den Türen hing auf jeder Seite ein großes Landschaftsbild. Die Wände waren vom Boden bis etwa zur Mitte mit Holz verkleidet und darüber bis zur Decke hing eine zart gemusterte Tapete. In der Mitte des Raumes, hing ein riesengroßer Lüster von der Decke. Wieder hatte Sammy das Gefühl in der Zeit zurückversetzt worden zu sein.
Tante Samantha war unterdessen bis zum Fuß der Treppe gegangen und blickte nun von dort auf Sammy. Als ob sie seine Gedanken gelesen hätte sagte sie: „Die erste Tür rechts führt in das Esszimmer, dort treffen wir uns nachher zum Abendessen. Die Tür daneben führt in die Küche. Auf der linken Seite ist mein Arbeitszimmer und daneben das Wohnzimmer. Oben sind die Schlaf- und Gästezimmer.“ Sammy nickte und ging auf die Tante zu. Er folgte ihr die Treppe hinauf und dann rechts den schmalen Gang entlang. Sie gingen an drei Türen vorbei welche rechts von ihnen lagen. Bei der vierten Tür hielt die Tante und lächelte Sammy an. „So, das ist nun dein Reich für die nächsten paar Wochen.“ Dabei öffnete sie die Tür und trat ein. Als Sammy hinter ihr durch die Tür trat blieb ihm vor staunen der Mund offen stehen. Das war ein wirklich großes Zimmer, hell vom Sonnenlicht durchflutet. Rechts stand ein riesiges, altes Bett mit verzierten Bettpfosten und blauen Bettvorhängen. Daneben eine dazu passende Kommode auf der eine goldene Nachttischlampe stand. Auch hier hing an der Decke ein Lüster. Überhaupt war das ganze Zimmer in weiß, blau und gold gehalten. Der Kleiderschrank stand zwischen zwei Fenstern an der Wand und war mit kunstvollen Schnitzereien verziert. Links führte eine Tür in das angrenzende Badezimmer. Die Tante musste ganz schön reich sein, wenn sie sich das alles leisten konnte. Sammy war schon ganz gespannt auf den Rest des Hauses. „Also, ich lass dich jetzt mal alleine, dann kannst du dich noch ein wenig ausruhen und frisch machen.“ meinte die Tante. „In einer halben Stunde gibt es dann Abendessen. Bis gleich.“ Und schon war sie zur Tür hinaus. Sammy sah sich noch weiter im Zimmer um und probierte wie weich die Matratze des Bettes war. Als er so auf der Bettkante saß und sich im Zimmer umblickte, überlegte er dass es vielleicht doch gar nicht so schrecklich war die Ferien hier zu verbringen.
Nach einiger Zeit ging er dann ins Bad zum frisch machen. Auch hier war alles in weiß, blau und gold gehalten. Es gab eine Toilette, eine verglaste Dusche und eine riesige Badewanne. Alles modern und doch irgendwie auf alt gemacht.

Eine halbe Stunde später, ging Sammy hinunter ins Esszimmer. Seine Tante wartete schon. Sie saß am Ende eines langen Tisches auf dem eine weiße Tischdecke ausgebreitet war. Vor ihr und auf dem Platz daneben war der Tisch mit weißem Porzellan gedeckt. Daneben lag goldenes Besteck und rechts oberhalb der Teller standen jeweils ein Kristallglas. Hinter ihr war ein Kamin in die Wand eingelassen in dem ein lustiges Feuerchen brannte. Flüchtig überlegte Sammy warum wohl im Sommer der Kamin an war. Wahrscheinlich hatte das mit dem großen Gebäude zu tun. Es kühlte wohl schnell aus. Tante Samantha deutete mit der Hand auf den Platz neben sich. „Setzt dich doch mein Junge, du musst nach der langen Zugfahrt ja fast am Verhungern sein.“ Sammy nickte mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht und setzte sich auf seinen Platz. Tante Samantha klingelte mit einem kleinen goldenen Glöckchen und kurz darauf kam eine alte Frau mit einem Servierwagen herein. „Sammy, darf ich dir Magda vorstellen. Sie ist die gute Seele dieses Hauses und für das Kochen und die Ordnung im Haus zuständig.“ Magda reichte Sammy die Hand und sprach mit ausländischem Dialekt: „Es freit mich seeehr junger Heeerr, dass sie gut angekommeeen sind.“ Dabei lies sie ein fast zahnloses Lächeln sehen. Sammy bedankte sich für den Willkommensgruß und Magda fing an das Essen zu servieren.
Als Vorspeise gab es eine klare Suppe mit Gries- und Leberknödeln. Danach gab es Hirschbraten mit Preiselbeersoße und Klößen. Und zum Nachtisch dann noch einen Schokoladenpudding. Dazu bekam Sammy einen Fruchtsaft in seinem Kristallglas. Tante Samantha trank Rotwein dazu. Das ganze Essen lief ziemlich schweigsam ab. Sammy war es recht, da er eh nicht wusste was er mit seiner ihm fremden Tante reden sollte. Als sie mit dem Essen fertig waren war Sammy pappsatt und ordentlich müde. Hinter vorgehaltener Hand musste er immer wieder gähnen.
„Nachdem es ja nun auch schon etwas später ist und du offensichtlich auch ziemlich müde bist, denke ich du solltest auf dein Zimmer gehen und auspacken. Deine Koffer stehen in deinem Zimmer. Danach kannst du dann schlafen gehen. Alles weitere können wir ja morgen besprechen.“ Tante Samantha strich Sammy dabei mit der Hand über den Kopf. Auf einmal fühlte sich Sammy gar nicht mehr so alleine und fremd. Die gleiche Geste benutzte seine Mutter auch immer wenn sie ihn zu Bett schickte. Er stand auf und ging zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal zu seiner Tante um. „Gute Nacht Tante Samantha. Schlaf gut.“ „Schlaf du auch gut, Sammy und schöne Träume.“ antwortete Tante Samantha.
Sammy schleppte sich müde die Treppe hoch und ging in sein Zimmer. Tatsächlich! Seine Koffer standen da mitten im Raum. Wer die wohl gebracht hatte? Sammy packte so schnell er konnte aus und verfrachtete die leeren Koffer unter das Bett. Dann ging er noch schnell ins Bad, machte Katzenwäsche, putzte sich die Zähne und fiel dann total erschöpft in sein Bett. Er hatte kaum den Kopf auf das Kopfkissen gelegt, da war er auch schon eingeschlafen. Er schlief so fest, das er in der Nacht nicht die Schritte mehrerer Personen hörte die an seiner Zimmertür vorbeigingen. Auch das laute Plätschern des nahe gelegenen Sees hörte er ebenso wenig wie das Rumoren im Stall.


Der erste Ferientag


Am Morgen erwachte Sammy weil ihn, die durchs Fenster scheinende Sonne an der Nase kitzelte. Er streckte sich gähnend und sprang dann mit beiden Beinen gleichzeitig aus dem Bett. Dann trat er ans Fenster um einen Blick hinaus werfen zu können. Das Wetter war herrlich. Die Sonne schien strahlend von einem wolkenlosen Himmel. Sammy öffnete weit das Fenster um die Morgenluft einzulassen. Leicht hörte er das rauschen des Wasserfalls und in der Ferne hörte er Pferdegewieher. Als er in den Hof blickte, sah er gerade noch wie Anja in eines der Stallgebäude ging. Er war schon ganz gespannt welche Tiere seine Tante hier hatte. Aber zuerst mal musste er sich waschen und anziehen. Gesagt … getan – eine halbe Stunde später hüpfte Sammy, gut gelaunt, die Treppe in die große Halle hinunter. Gerade als er unten ankam ging die Tür zum Arbeitszimmer auf und seine Tante trat heraus. „Guten Morgen Sammy.“ sagte Tante Samantha. „Du bist aber schon früh wach, es ist ja gerade mal kurz nach acht Uhr. Und offensichtlich bist du sehr gut gelaunt.“ Sie lächelte ihm zu. „Na dann komm mal mit ins Speisezimmer, mal sehen was Magda uns gutes gezaubert hat.“ Mit diesen Worten legte sie Sammy den Arm über die Schulter, drückte ihn kurz an sich und lief Seite an Seite mit ihm in den Speiseraum.
Wow, Magda hatte sich wirklich selbst übertroffen. Der Frühstückstisch war reichlich gedeckt. Da gab es einen Korb mit Brötchen und Brotscheiben von unterschiedlichen Sorten. Allerlei süße Gebäckteile lagen in einem anderen Korb. Gekochte Eier lagen in einer Schüssel bereit. In einer anderen Schüssel waren Rühreier mit Speck zu sehen. Jeweils eine Platte mit Wurst- und Käseaufschnitt waren da. Verschiedenen kleine Schüsselchen mit Butterflöckchen, Marmeladen, Honig und Nuss-Nougat-Creme. Ebenso verschiedene kleine Schüsselchen mit geschnittenen Kräutern. Dann standen da noch jeweils eine Kanne mit Kaffee, Tee und Kakao sowie eine Kanne voll Orangensaft. Das war ja das reinste Schlaraffenland.

Tante Samantha und Sammy nahmen erst mal Platz und beluden sich die Teller. Samantha trank Kaffee und Sammy hatte sich für Kakao entschieden. Beide hatten noch jeweils ein Glas Orangensaft vor sich stehen.
Zuerst verlief das Frühstück schweigsam … soviel Gutes musste man ja genießen. Als sie beide nur noch ihren Orangensaft zu trinken hatten, fing Tante Samantha zu plaudern an: „Nun Sammy, wie war denn deine erste Nacht hier. Hast du gut geschlafen? Du weißt ja was man sagt. Was man in der ersten Nacht in einem fremden Bett träumt geht in Erfüllung.“ Sammy fing zu lachen an. „Oh man, das wäre aber ziemlich unwahrscheinlich. Ich hatte nämlich einen total wirren Traum in dem ich durch die Gegend geflogen bin, und dass ohne Flugzeug oder so.“ Auf Tante Samanthas Gesicht breitete sich ein lächeln aus. „Wer weiß, wer weiß.“ sagte sie und sie lachten beide herzlich. „Ach übrigens … leider hab ich nachher keine Zeit um dir alles zu zeigen, ich wurde zu einem Notfall gerufen und werde wohl erst spät abends zurück sein. Aber wenn du magst, kannst du dich gerne ein wenig im Haus und Hof umsehen und zu Anja in den Stall gehen. Sie versorgt gerade die Tiere und mistet aus. Ich möchte dich allerdings eindringlich bitten, nicht allein in den Wald zu gehen. Da kann man sich sehr schnell verirren. Und auch bei den Felsen am Wasserfall ist es nicht ungefährlich. Also geh dort bitte nur in Begleitung hin.“ Sammy versprach´s und die Beiden verabschiedeten sich voneinander. Die Tante ging wieder in ihr Arbeitszimmer und Sammy trat durch die Tür in den sonnenbeschienenen Hof. Das Haus konnte er später immer noch erkunden, jetzt wollte er lieber zu Anja in den Stall.

Er joggte über den Hof zu dem Stall in den er Anja hatte gehen sehen. Sprang durch die offene Tür … und rummste mit Anja zusammen. Es schepperte fürchterlich weil Anja zwei Eimer bei dem Zusammenstoß hatte fallen lassen. Und Beide saßen sie auf dem Hosenboden und guckten sich bedröppelt an. Sammy setzte gerade an, sich zu entschuldigen, als Anja plötzlich laut losprustete und sich vor Lachen auf dem Boden welzte. Sammy sah sie erst total verdattert an und prustete dann auch los. Als sie sich beide langsam wieder beruhigten, meinte Anja grinsend: „Na hoffentlich bist du nicht immer so stürmisch, sonst gibt´s bald keine Milch mehr zum Frühstück.“ Dabei zeigte sie auf die Eimer mit der vergossenen Milch. Sammy wurde knallrot, weil er nun doch ein schlechtes Gewissen bekam. Als er sich aber entschuldigen wollte, winkte Anja ab. „Lass mal … spätestens Morgen früh haben wir wieder ein paar Liter Milch. Muss Magda halt mal einen Tag ohne auskommen. Das ist nicht so tragisch.“ Dabei stand sie auf und klopfte sich den Dreck von der Hose. Sammy tat es ihr gleich. „Weshalb kamst du übrigens so stürmisch hier hereingeschossen?“ wollte Anja nun doch wissen. Also erzählte Sammy ihr das seine Tante zu einem Notfall gerufen wurde und ihm den Vorschlag gemacht hatte zu Anja in den Stall zu gehen. „So so, ein Notfall also.“ sagte Anja nachdenklich, fuhr aber sogleich munter fort: „Na dann hab ich ja heute mal einen Helfer bei der Arbeit. Pass auf, das wird dir bestimmt Spaß machen. Wir haben dieses Jahr viele Jungtiere.“
Arbeiten? Sammy war sich da gar nicht so sicher, dass das Spaß machen würde. Aber gut was soll´s, er konnte Anja ja nicht hängen lassen, nachdem er an dem Unfall mit der Milch schuld war.

„Ok, dann wollen wir doch mal unsere Kühe auf die Weide bringen. Gemolken hab ich sie ja schon. Jetzt können sie bis zum Abend auf der Weide grasen.“ meinte Anja und zupfte Sammy am Ärmel, damit er ihr folgen sollte.
Sie gingen an ein paar leeren Boxen vorbei, bis sie an eine Box kamen, in der zwei Kühe mit ihren Kälbern waren. Die eine Kuh war überwiegend weiß mit ein paar kleinen schwarze Flecken. Sie hatte zwei identisch aussehende Kälber, diese waren weiß mit großen, schwarzen Flecken. Die Zweite Kuh war weiß mit großen, rotbraunen Flecken und ihr Kalb sah fast genauso aus nur im Miniformat. Außerdem hatte das Kälbchen eine dicke, weiße Schneeflockenzeichnung auf der Stirn.
„Die Weiße heißt Schneeweißchen und die mit den rotbraunen Flecken ist Rosenrot.“ meinte Anja. Sammy konnte sich ein belustigtes Grinsen kaum verkneifen. „Die Zwillinge heißen Hanni und Nanni und das kleinste heißt Flöckchen.“ Nun musste Sammy aber wirklich grinsen. „Ja, ja ich weiß.“ grinste Anja. „Nicht gerade die originellsten Namen. Aber bei so vielen Tieren gehen einem langsam die Einfälle aus.“
‚So viele Tiere?’ dachte Sammy. Bisher hatte er gerade mal die zwei Kühe und die drei Kälbchen gesehen. Ansonsten schien der Stall leer zu sein. Aber gut es gab ja auch noch andere Stallgebäude.
Anja befestigte jeweils einen Strick an den Halftern der Kühe, drückte einen davon Sammy in die Hand und führte Schneeweißchen durch die Hintertür zum Stall hinaus. Die Zwillinge Hanni und Nanni folgten ihr. Sammy zog an Rosenrot´s Seil und die Kuh setzte sich langsam in Bewegung. Flöckchen folgte brav.
Zwischen der Koppel und den Feldern war noch eine große Weide. Dort brachten sie die Kühe mit ihren Kälbern hin. Schneeweißchen und Rosenroth fingen sogleich das Grasen an und die Kälbchen sprangen übermütig über die Weide und schlugen bockend mit den Füßen aus.
Anja und Sammy gingen in den Stall zurück und machten sich an die weniger angenehme Arbeit des Ausmisten´s. Jeweils beim Mist wegkarren und beim Streu, Stroh und Heu holen kam Sammy an den anderen Boxen vorbei und warf Blicke hinein. Die Boxen waren alle sauber mit Streu, Stroh und Heu ausgelegt und die Futter- und Wassertröge waren gefüllt. Aber wo waren die Tiere? Sammy kam das komisch vor. Allerdings wollte er dann doch nicht Anja fragen. Vielleicht irrte er sich ja und würde sich dann blamieren.
„Komm Sammy eine Box müssen wir noch säubern.“ meinte Anja und zeigte auf die übernächste Box nach der, der Kühe. „Das ist die Box der Kutschpferde. Die Beiden hatte ich kurz vor unserem Zusammenstoß auf die Koppel gebracht. Sie heißen übrigens Max und Moritz und sind beides Friesen-Wallache.“ „Friesen-Wallache?“ Sammy sah Anja fragend an. „Die Pferderasse heißt Friesen und Wallache sind kastrierte Hengste.“ erklärte Anja. „Aha“ meinte Sammy nur darauf.
Also misteten sie auch die Box der Pferde aus und legten sie mit Streu usw. aus. Auch die Futter- und Wassertröge wurden gefüllt. Sammy war dann auch ordentlich geschafft als sie endlich fertig waren.
„Na komm Sammy.“ Anja winkte ihn mit ihr zu gehen. „Nach der harten Arbeit haben wir uns jetzt aber eine kleine Pause und ´ne Vesper verdient. Mal sehen was Magda für uns in der Küche hat.“
Mittlerweilen war es schon 12 Uhr vorbei und Sammy hatte mächtigen Kohldampf. Sie gingen beide auf das Haus zu, bogen dann aber nach Rechts ab und gingen durch eine kleinere Tür auf der rechten Seite des Hauses. Dies war offensichtlich die Hintertür der Küche. Anja stupste Sammy an und beide zogen ihre verdreckten Schuhe aus und stellten sie neben die Tür. Die Küche sah ziemlich altmodisch aus. Ein alter Herd der noch mit Kohle beheizt wurde. Ein ziemlich alter Kühlschrank. Auch der Tisch in der Mitte mit den Stühlen drum herum sah genauso alt aus wie die Küchenschränke. Und was war das? Da war doch tatsächlich eine offene Feuerstelle über der ein großer Kessel an einer langen Kette von der Decke herabhing. Magda stand davor und rührte darin herum.
„Haaallo Kinderchen, ihr mist gaaanz scheeen Hunger haaaben. Setzt eich ich haaaabe einen guuuten Eintooopf gemaaacht.“ sagte Magda mit ihrem langgezogenen Dialekt.
Kaum hatten sich Anja und Sammy gesetzt, stellte Magda ihnen auch schon einen Teller mit Eintopf vor die Nase. Dann schnitt sie noch für jeden eine dicke Scheibe Brot von einem Leib ab und bestrich diese gut mit Butter. Außerdem bekam noch jeder ein großes Glas mit Orangensaft. Beide machten sich mit Heißhunger über den Eintopf und das Butterbrot her. Hmmm … das war genau das Richtige nach harter Arbeit. Das deftige Essen tat richtig gut. Als er fertig war mit Essen und so richtig Pappsatt lehnte sich Sammy im Stuhl zurück und musste erst mal heftig gähnen. Er riss den Mund so weit auf, dass man meinte er wolle jemanden verschlingen. Die Arbeit war doch schon sehr ungewohnt für ihn.
Anja sah ihn nachdenklich an. „Weist du was Sammy? Ich muss noch eben ins Dorf was erledigen und komme später wieder zurück. Willst du dich nicht derweilen ein bisschen in deinem Zimmer ausruhen? Du kannst ja vielleicht was lesen?
„Das ist eine gute Idee.“ meinte Sammy. „Ich bin schon ziemlich fertig nach der Arbeit.“ Die beiden standen auf, trugen noch ihr Geschirr zur Spüle und gingen dann in entgegengesetzter Richtung aus der Küche. Anja nach draußen um ins Dorf zu fahren und Sammy in die Halle um nach oben in sein Zimmer zu gehen.

Oben angekommen schnappte sich Sammy eins seiner Bücher, welche er mitgebracht hatte, und legte sich zum lesen aufs Bett. Kurze Zeit später war er doch glatt beim lesen eingeschlafen und schnarchte friedlich vor sich hin, während Mittag langsam in den Nachmittag und schließlich in den Abend überging.


Der kleine Patient


Als polternd ein Auto in den Hof fuhr, erwachte Sammy aus seinem Nachmittagsschlaf. Die Sonne stand am Horizont und war gerade am Untergehen. Sammy sprang aus dem Bett und beugte sich aus dem Fenster um zu sehen was da solchen Lärm machte. Unten stand ein Auto mit einem Pferdeanhänger. Er sah wie seine Tante und Anja etwas das in eine Decke gehüllt war zusammen in ein Stallgebäude trugen. Was da wohl los war? Das musste er sehen. Sammy rannte zur Tür, riss sie auf …. und stolperte über seine Schuhe. Offensichtlich hatte Magda sie gesäubert und vor seine Tür gestellt. Schnell schlüpfte er hinein und rannte den Korridor entlang und die Treppe runter zur Haustür hinaus. Er rannt schräg über den Hof zu dem Stallgebäude. Übrigens nicht das selbe welches er am

Nachmittag mit gesäubert hatte. Aus Erfahrung schlau geworden, guckte er erst mal vorsichtig um die Ecke der Tür bevor er in den Stall ging. In einer der hinteren Boxen war Licht. Sammy ging leise zu der Box. Gerade als er dabei war in die Box zu spähen sagte seine Tante: „Gut das du da bist, Sammy. Du kannst uns gleich mit unserem kleinen Patienten helfen:“
Auf dem Boden lag, mit vor Angst weit aufgerissenen Augen, ein ganz junges, fuchsfarbenes Fohlen, dem es offensichtlich nicht gut ging, auf einer Decke. Tante Samantha und Anja saßen neben dem kleinen Tier. Soweit Sammy es erkennen konnte hatte das Kleine eine große, frisch genähte Wunde an der Flanke, welche mit Silberspray übersprüht war. „Komm her Sammy und setz dich neben seinen Kopf. Streichle ihn und rede ihm beruhigend zu.“ sagte Tante Samantha und machte Sammy Platz. Sammy setzte sich neben den Kopf des Fohlens und streichelte es. „Er wurde von einem Auto angefahren, etliche Kilometer von hier. Meine Bekannten die ihn gefunden haben, riefen mich heute Früh an und baten mich zu kommen.“ ‚Aha, das war also der Notfall heute Früh.’ dachte sich Sammy. „Wir haben die Wunde zwar gleich versorgt, aber durch den Transport hierher ist er nun doch sehr geschwächt. Er muss unbedingt Nahrung zu sich nehmen. Bleibt ihr beide hier und passt auf ihn auf, solange ich die Pferdemilch zubereite.“ sagte Tante Samantha und ging eilig aus dem Stall. Sammy streichelte den kleinen Hengst vorsichtig über den Kopf und Hals und sprach beruhigend auf ihn ein: „Alles wird gut mein Kleiner. Wir sorgen schon für dich. Du wirst seh´n es geht dir bald wieder besser.“
Ziemlich schnell kam Tante Samantha wieder mit der Milchflasche für das Fohlen zurück. „Hier Sammy versuch du ihm mal die Flasche zu geben. Von Kindern nehmen sie immer eher was als von Erwachsenen.“ meinte sie und drückte ihm die Flasche in die Hand. Sammy hielt dem kleinen Fohlen die Milchflasche vor die Nüstern. Der kleine Hengst schnupperte, hob den Kopf und machte schließlich sein Mäulchen auf um zu trinken. Puuuh … alle atmeten erleichtert auf. Der größte Schritt war gemacht – das Fohlen saugte an der Flasche. „Sieh mal Tante Samantha.“ meinte Sammy und deutete auf die Stirn des Fohlens. „Er hat bei dem Unfall auch was am Kopf abbekommen. Da ist ne richtig dicke Beule auf seiner Stirn.“ Tante Samantha und Anja sahen sich über Sammys Kopf hinweg an. „Das wird schon wieder werden.“ Samantha drückte Sammy aufmunternd die Schulter. „Bleib du mal bei ihm und lass ihn weitertrinken. Anja und ich gehen mal kurz raus und holen was.“
Sie gingen aus der Box und den Gang entlang Richtung Stalltüre. „Du musst es ihm endlich sagen.“ hörte Sammy Anja flüstern. „Ich weiß, aber ich hab noch keine Ahnung wie.“ hörte er die Tante antworten. Mehr konnte er nicht mehr verstehen, da sie unterm Reden weiter gegangen waren. Was war nur los? Würde das Fohlen doch nicht überleben? Sammy blickte den kleinen Hengst besorgt an. Kurz darauf hatte das Fohlen die Milchflasche gelehrt und legte sichtlich ermüdet den Kopf wieder auf die Decke. Sammy stellte die leere Flasche beiseite und streichelte wieder das Fohlen. Der Kleine sah ihn dankbar und voller Vertrauen mit seinen schönen, großen, braunen Augen an. „Du wirst sehen, alles wird Gut werden.“ Sammy wusste nicht ob er damit das Fohlen oder sich selber beruhigen wollte.
Nach einer Weile kamen Anja und Tante Samantha zurück. Sie trugen noch weitere Decken in den Händen, von denen sie eine über das Fohlen ausbreiteten und die anderen neben dem Fohlen.
„Anja wird heute Nacht bei dem kleinen Racker schlafen und auf ihn aufpassen.“ Verkündete Tante Samantha. „Und du gehst jetzt wohl besser ins Bett. Ist ja auch schon nach zehn. Morgen früh musst du wieder fit sein, denn du wirst dich die nächsten Tage um den Kleinen kümmern müssen. Er braucht ein paar mal am Tag seine Flasche und auch Gesellschaft. Das übernimmst du doch, oder Sammy?“ seine Tante sah ihn bittend an. „Natürlich mach ich das gerne Tante Samantha.“ antwortete Sammy darauf. „Also Anja, dann bis morgen Früh.“ die Tante schickte sich an aus der Box zu gehen.“ „Machs gut mein Kleiner.“ meinte Sammy und strich dem Fohlen zärtlich über den Kopf. Dann stand er auf und gesellte sich zu seiner Tante. „Gute Nacht Anja.“ – „Gute Nacht Sammy.“ Anja legte sich neben dem Fohlen nieder und Sammy und seine Tante gingen aus dem Stall und ins Haus hinüber. Auf dem Weg blickte Sammy seine Tante von der Seite an. „Tante Samantha?“ – „Ja Sammy!“ – „Wird das kleine Hengstfohlen überleben? Ich hab gehört wie Anja zu dir sagte du solltest es mir endlich sagen.“ Tante Samantha sah ihn an: „Dem Kleinen geht es den Umständen entsprechend gut Sammy, mach dir da mal keine Sorgen. Anja hat damit was anderes gemeint. Aber darüber wollen wir morgen reden. Mach dir keine Gedanken, es ist nichts schlimmes.“ Und sie betraten das Haus. Tante Samantha wandte sich dem Arbeitszimmer zu. „Gute Nacht Sammy.“ – „Gute Nacht Tante Samantha.“ Sie strich ihm noch schnell liebevoll übers Haar bevor sie in ihr Arbeitszimmer ging. Sammy ging nach oben in sein Bett. Die ganze Aufregung hatte ihn ganz schön geschlaucht.


Fortsetzung folgt ....

Impressum

Texte: Copyright-Rechte: Text und Zeichnungen by Astrid B.
Tag der Veröffentlichung: 24.09.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle die Kind geblieben sind und noch träumen können.

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