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Leseprobe

 

Yves Patak

 

Null Bock auf Karma

 

Erleuchtung für Gestresste

Ein praktischer Leitfaden für Ein- und Aussteiger

 

Copyright © 2009 Yves Patak

The moral right of the author has been asserted.

All rights reserved.
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Published by Patak Books

Copyright © 2009 by Yves Patak

Alle Rechte beim Autor. Vervielfältigung, Verbreitung und sonstige Reproduktion sowie Übersetzung sind erwünscht und nach schriftlicher Genehmigung gestattet.

Umschlaggestaltung: Miladinka Milic - www.milagraphicartist.com

Lektorat: Thomas Hoffmann - publi4all.de

Print ISBN 978-1-5446-3607-8
e-book formatting by bookow.com

Für Tiziana, meine Karma-Muse

Danksagung

Ein großes „muchas gracias!“ an Karin Vial, meiner geschätzten Literaturberaterin, die mit viel menschlichem und sprachlichem Feingefühl half, dieses Werk aus der Wiege zu heben.
Dank gebührt auch Hansruedi Ramsauer und seinen wertvollen Anregungen.

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  • Ace Driller - Das Prometheus-Gen
  • Tödlicher Schatten
  • Der Screener
  • Himmel und Hölle: Karma gefällig?
  • Null Bock auf Karma - Erleuchtung für Gestresste
  • Gespräche mit Luzi
  • Dialogue with the Devil
  • Dialogo con el Diablo

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. Karma
  3. Wirklichkeit oder Illusion
  4. Quantenphysik
  5. Das Geheimnis
  6. Lebensberater und weitere Staubfänger
  7. Wiedergeburt
  8. Angst
  9. Bequemlichkeit
  10. Raucher-Ecke
  11. Liebe, Partnerschaft und Affären
  12. Einsamkeit
  13. Geld
  14. Sex
  15. Gewissen
  16. Lüge
  17. Wirtschaft
  18. Übergewicht
  19. Karma für Vegetarier
  20. Der Sinn des Lebens
  21. Negativ-Trance
  22. Die beliebtesten Ausreden
  23. Kapitel 13 – Aberglaube
  24. Praktischer Teil
  25. Die 72-Stunden-Regel
  26. Leitfaden zur Veränderung
  27. Tipps, Tricks und Anregungen
  28. Loslassen
  29. Kinesiologisches Austesten
  30. EFT (Emotional Freedom Techniques)
  31. EMDR-Übung
  32. Handflächen-Technik für Phobien
  33. Hypnose
  34. Rückführungs-Therapie
  35. Selbstbehandlung mit Akupressur
  36. Fünf-Minuten-Meditation
  37. Yoga
  38. Atemübung
  39. 1-Minute-OhrMaßage
  40. Astrologie
  41. Das Tarot
  42. Pendeln
  43. Automatisches Schreiben
  44. Multiple Choice Fragen
  45. Zehn gute Gründe, dieses Buch trotzdem zu lesen
  46. Karmische Weisheiten
  47. Glossar
  48. Nachwort
  49. Literatur
  50. Über den Autor

Vorwort

Willkommen, beherzte Leserin, mutiger Leser!

Sie sind im Begriff, sich auf eine Reise einzulassen – eine Reise in eines der geheimnisvollsten Gebiete des menschlichen Lebens: In die sagenumrankte Domäne der Selbstverantwortung.

Indem Sie dieses Buch lesen, erklären Sie sich bereit, etwas Unerhörtes, ja, aus der Sicht der westlichen Konsumgesellschaft gar Frevelhaftes zu tun: Sie werden Ihre Opferrolle für immer aufgeben und fortan Ihr Leben führen, statt es führen zu lassen.

Sie werden vom Unterlasser zum Unternehmer, vom Vermeider zum Anpacker.

Dafür brauchen Sie weder einen Guru noch eine höhere Schulbildung, weder bewusstseinserweiternde Drogen noch eine Gucci-Lederhandtasche. Sie brauchen nur das richtige Wissen und die Motivation, dieses Wissen in die Tat umzusetzen. Beides bekommen Sie in diesem Buch. Alles inbegriffen, samt Mehrwertsteuer.

Nach über zwanzig Jahren in der Praxis komme ich als Arzt und Lebensberater zur Erkenntnis, dass sich in unserem Leben etliche Faktoren nahtlos zusammenfügen: Persönliche Erkenntnis, Bildung, Wissenschaft, spirituelle Weisheit, Quantenphysikalische Fakten und eine Fülle an Nicht-Wissen. Letzterer ist wohl der größte Faktor.

Nun füge man alles zusammen, schüttle es energisch, und man bestaune die Mixtur, die daraus entsteht.

Wir nennen sie Leben.

In diesem Buch gibt es kein Entweder—Oder, kein Schwarz—Weiß. Was Sie hier finden, ist eine Schatzkiste voll Nützlichem, in mundgerechten Portionen zusammengetragen, nach dem konsumfreundlichen Prinzip des Plug-and-Play angeordnet.

Doch wozu das Ganze?

Hand aufs Herz: Wir alle wünschen uns doch schlicht, glücklich zu sein. Dabei geht es uns oft wie dem armen Kerl in folgender Anekdote:

Ein armer Mann wünscht sich sein Leben lang einen Lotto-Gewinn. Dieser bleibt ihm jedoch vorenthalten, und so stirbt er in bitterer Armut.

Als er im Himmel dem lieben Gott begegnet und ihn fragt, warum er ihm denn nicht den Gewinn gegönnt habe, antwortet dieser: „Ich wollte dich von Herzen gerne gewinnen lassen. Hättest du doch bloß einmal ein Lotterielos gekauft!“

Sie ahnen bereits, woher der Wind weht. Es gibt keine Wende zum Besseren, ohne dass Sie etwas dazu beitragen. Höre ich Sie stöhnen? Nicht doch! Sie können sich auf den Kopf stellen, die goldene Regel ist unbestechlich:

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“

Keine Sorge: Nach der Lektüre dieses Buches werden Sie Ihr neues Wissen mit Wonne in die Tat umsetzen werden, denn schließlich wünschen Sie sich ja ein glückliches, erfülltes Leben. Zu diesem Wunsch und zu Ihrem Entschluss, Nägel mit Köpfen zu machen, gratuliere ich Ihnen im Voraus.

Anmerkung: Ich habe in diesem Buch bewusst die tipp-technisch meist kürzere männliche Ansprache gewählt, weil ich weiß, dass meine Leserinnen spirituell viel zu fortgeschritten sind, um mir das Schreiben mit ‚politisch korrekten’ Geboten unnötig schwer zu machen. Ich habe deshalb auf groteske Wortmonster („Liebe Mitgliedinnen, äh, MitgliederInnen“, etc.) bewusst verzichtet. Ich danke allen Leserinnen für ihr Verständnis und ihre seelische Reife.

Nun fragt sich der aufgeweckte Leser bestimmt, was mit dem Titel des Buches gemeint ist. Im Umgangssprachlichen, im Jargon der Uneingeweihten hat das Wort Karma praktisch ausnahmslos den Beigeschmack von ‚unabwendbarem Schicksal.’ Auf diese Art von Karma hat nun wirklich niemand Lust, und so entstand der Titel „Null Bock auf Karma!“ (Die niederbayrische Erklärung für diesen Ausdruck finden Sie im Glossar).

Natürlich hat Karma absolut nichts mit ‚von außen gesteuertem, unausweichlichem Schicksal’ zu tun, wie im Kapitel „Karma“ ausführlich dargelegt wird. Ganz im Gegenteil: Jeder hat sein Karma selber in der Hand! Wenn Sie nun bereit sind, die Liste Ihrer persönlichen Lieblingsausreden als Sondermüll zu entsorgen und Ihr Leben nach Ihren eigenen Wünschen maßzuschneidern, dann haben auch Sie, verehrter Leser, „Null Bock auf Karma!“

Und nun ... lassen Sie uns Ihr Leben optimieren!

Karma

„Das Schicksal des Menschen ist der Mensch.“

Bertolt Brecht

Was ist Karma? Ein Modewort aus der New-Age-Bewegung, oder eine östliche Sekte? Und viel wichtiger: Warum sollten Sie sich überhaupt mit diesem viel zitierten, enigmatischen Wort überhaupt beschäftigen?

Ganz einfach: Weil das Karma sich in jedem Augenblick Ihres Lebens mit Ihnen beschäftigt.

Einen Moment! Sagen Sie gerade, dass Sie sich nicht für Esoterik interessieren? Dann lesen Sie doch bitte weiter, und urteilen Sie erst in fünf Minuten. Denn wir sprechen hier nicht von Esoterik. Wir sprechen von Physik.

Karma kommt aus dem Sanskrit und bedeutet ‚Tat’ oder ‚Handlung.’ In diesem Buch berichte ich aus dem Nähkästchen des Alltags, weshalb ich Karma weder in Abrede stellen (respektive ‚wissenschaftlich widerlegen’), noch damit ins Religiöse oder Esoterische abdriften werde.

Karma bedeutet Tat und hat somit für uns westliche Menschen eine wichtige, praktische Bedeutung, die wir schon aus der Schule kennen. In unserer Sprache bedeutet Karma so viel wie:

Aktion = Reaktion

Das Prinzip von Ursache und Wirkung ist eines der universellsten Prinzipien überhaupt, eines der Fundamente unseres Lebens. Wir begegnen diesem Prinzip überall: Im Straßenverkehr, im Sozialleben, in der Physik, in der Partnerschaft, im Beruf, in der Religion, kurz: Im Alltag. Das einzige Problem mit dem Aktion-Reaktion-Prinzip ist wohl, dass der Mensch die Tendenz hat, es zu ignorieren.

Sir Isaac Newton (1642-1727), einer der größten Denker der letzten Jahrhunderte, hat auf vielen Gebieten bahnbrechende Ergebnisse erzielt. Seine drei Newton’schen Gesetze haben die Physik revolutioniert. Das dritte Gesetz von Newton lautet:

Zu jeder Kraft gibt es eine gleich große Gegenkraft 
(actio = reactio).

Dieses Gesetz sollten wir uns hinter die Ohren tätowieren, denn es bestimmt über unser Leben. Das Gesetz von Aktion und Reaktion ist universell und in allen Gebieten der menschlichen Existenz sicht- und fühlbar. Das Karma-Gesetz basiert auf den gleichen Gesetzmäßigkeiten und ist somit identisch mit dem dritten Newton’schen Gesetz:

Wir tragen die Konsequenzen für alle unsere Taten!

Vorsicht: ‚Tat’ steht nicht nur für Handlung, sondern auch für Wünsche, Emotionen, Gedanken! Die Quantenphysik besagt, dass alles im Universum Energie ist. Wirklich alles, somit auch unsere Gedanken und Gefühle. Was bedeutet, dass Gedanken und Emotionen ebenso folgenreich sein können wie physische Taten. (Auf das Thema ‚Gedankenkontrolle’ kommen wir später zu sprechen.)

Eine schöne Metapher zum Gesetz von Aktion und Reaktion ist folgende Fabel aus Indien:

Der Tempel der tausend Spiegel

Vor langer Zeit gab es in Indien, hoch auf dem höchsten Berg, einen Tempel mit tausend Spiegeln.

Eines Tages kam ein Hund daher. Neugierig erklomm er die Stufen und betrat den Tempel. Als er in den Saal der tausend Spiegel kam, sah er auf einmal tausend Hunde vor sich stehen. Er bekam Angst, sträubte das Nackenfell, klemmte den Schwanz zwischen die Beine, knurrte furchtbar und fletschte die Zähne. Und tausend Hunde sträubten das Nackenfell, klemmten die Schwänze zwischen die Beine, knurrten furchtbar und fletschten die Zähne. In seiner Angst begann der Hund laut zu bellen, und tausend Hunde bellten zurück. In größter Panik rannte der Hund aus dem Tempel, überzeugt, dass die ganze Welt aus knurrenden, gefährlichen Hunden bestehe.

Einige Zeit später spazierte ein anderer Hund den Berg hinauf. Auch er kletterte die Stufen empor und betrat den Tempel. Als er in den Saal der tausend Spiegel kam, sah auch er tausend andere Hunde. Er aber freute sich. Er wedelte mit dem Schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die Hunde zum Spielen auf. Dieser Hund verließ den Tempel mit der Überzeugung, dass die ganze Welt aus freundlichen, verspielten Hunden bestehe, die ihm wohlgesonnen sind.

Machen wir einen kurzen Exkurs in die Weisheit der Sprache. Das Aktion-Reaktion-Prinzip begegnet uns in vielen Redensarten, in der Bibel genau so wie am Stammtisch:

  • Was wir anderen antun, das fällt auf uns zurück.
  • Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück.
  • Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.
  • Auge um Auge, Zahn um Zahn.
  • Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet.
  • Wie du mir, so ich dir.

Das Prinzip lädt zu einer Denkpause ein. Nehmen Sie bitte den Lotussitz ein und fragen Sie sich:

Glaube ich an Zufall?

Oder könnte es sein, dass alles in unserem Leben mit unserem Denken und Handeln zusammenhängt? Auch wenn wir in der Schule etwas anderes gelernt haben sollten?

Gemäß der Physik ist das Prinzip von Aktion = Reaktion universell gültig. Das heißt, es hat immer und überall seine Wirksamkeit, am anderen Ende des Universums genau so wie auf Erden. Was bedeutet das für unseren Alltag? Ganz einfach: Wir tun etwas, und etwas anderes geschieht – etwas, das damit unmittelbar in Zusammenhang steht, egal, ob wir dies erkennen oder nicht.

Beispiele gefällig? Bitte sehr:

  • Sie werfen eine Münze in das Parkometer, und eine seltsame Magie schützt Sie vor einer Busse. Das ist Karma.
  • Sie nennen den Profi-Boxer, der Ihre Freundin anzüglich angrinst, eine hässliche, übelriechende Bulldogge, und Sie erwachen im Spital, mit einem Veilchen und einem neuen Gebiss. Das ist Karma.
  • Sie sparen diszipliniert für Ihren feuerroten Ferrari Testarossa, und eines Tages steht der edle PS-Protz in der Sonne funkelnd vor Ihrer Villa. Das ist Karma.
  • Sie beneiden jeden sieghaften Menschen um seinen Erfolg, und Sie bleiben ein Leben lang die absolute Nullnummer. Das ist Karma. Oder eben Aktion = Reaktion.

Ich möchte nun Ihre Aufmerksamkeit auf zwei wichtige Details lenken.

  1. Das Resultat unserer Taten (Gedanken, Emotionen etc.) stimmt nicht immer eins zu eins mit der ursprünglichen Tat überein. Das alte Beispiel aus dem Physikunterricht besagt, dass wenn ich mit zehn Kilo Druck gegen eine Wand drücke, die Wand mit denselben zehn Kilo zurückdrückt. So offensichtlich analog ist dieses Gesetz aber in unserem Alltag nicht immer ersichtlich!
  2. Zwischen Tat und Resultat gibt es oft eine zeitliche Verzögerung. Dies wiederum führt zur ewig umstrittenen Theorie des Zufalls, weil wir zum Zeitpunkt der Reaktion auf unsere Taten (Gedanken, Gefühle) die Aktion schon längst vergessen haben.

Also nochmals: Glauben Sie an Zufall? Diese Frage ist lebenswichtig und folgenreich. Hier zeigt sich nämlich, wie gedankenlos wir gewisse Gesetzmäßigkeiten ignorieren, nur weil es sich nicht um juristische Gesetze handelt, sondern um spirituelle, karmische, physikalische, energetische oder kosmische. Dabei prägen vielleicht genau jene Gesetze unseren Lebensweg, unseren Alltag viel stärker als Frau Justitia. Denn selbst wenn wir uns entscheiden, solch universelle Gesetze zu ignorieren, tragen wir natürlich die Konsequenzen. Wenn wir das Gesetz der Schwerkraft ignorieren und aus einem fliegenden Flugzeug steigen (z.B. um über die wunderbar flauschige Wolkendecke zu spazieren), so werden wir das Gesetz der Schwerkraft auf die harte Tour kennenlernen. Den kosmischen Gesetzen ist es egal, ob sie von Isaac Newton, Buddha, Gott oder vom morphogenetischen Feld kommen. Sie sind einfach universell gültig. Und wenn wir gerade beim Gesetz sind, anbei ein wichtiger juristischer Hinweis: Das Karma-Gesetz ist so absolut und unumstößlich, dass es sogar in unserem Strafgesetz schwarz auf weiß verankert ist. Unser Gesetz besagt nämlich:

Nichtwissen schützt vor Strafe nicht!

Wenn ich also nichtsahnend gegen jedes Gesetz der Nächstenliebe oder Menschlichkeit verstoße, ohne mir bewusst zu sein, dass dies meinem Karma alles andere als förderlich ist, so schützt mich dies nicht im Geringsten vor den Folgen. Denn auf eine Aktion folgt eine Reaktion, egal, ob ich das weiß oder nicht.

So weit, so gut. Aber woher hat das Karma seinen esoterischen Ruf? Nur deswegen, weil schätzungsweise eine Milliarde Erdenbürger hinduistischer oder buddhistischer Gesinnung daran glauben? Oder deshalb, weil Karma sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit und der Zukunft seine Richtigkeit hat, und dies in einer Zeit, wo die scharfsinnigsten Quantenphysiker uns weismachen, dass es die Zeit eigentlich gar nicht gibt?

Karma ist ein physikalisch nachvollziehbares Naturgesetz, nicht mehr und nicht weniger. Es zwingt Sie zu nichts, ist aber bei all Ihren Gedanken, Entscheidungen und Taten allgegenwärtig. Niemand zwingt Sie, einen Nagel in die Wand zu hämmern. Wenn Sie es aber tun, tragen Sie bitte die Konsequenzen mit Anstand und Würde, egal, wie diese aussehen – ob Sie nun mit Stolz auf den Picasso an der Wand blicken oder mit dick geschwollenem Daumen zum Arzt rennen.

Es ist mir wichtig, nochmals zu betonen, dass ich aus dem täglichen Leben berichte. In meiner Praxis bin ich nicht nur psychologischer Berater und Hypnosetherapeut, sondern auch ein rigoroser Wachrüttler. Es geht nämlich nicht immer darum, mit Samthandschuhen angefasst zu werden, wenn man etwas ändern will. Im Kapitel ‚Bequemlichkeit’ gehen wir tiefer auf dieses Thema ein.

Ich versuche, diejenigen Menschen zu fördern und zu unterstützen, die nach etlichen Lippenbekenntnissen wirklich etwas zu ihrem eigenen Besten verändern und ihre Entwicklung vorantreiben wollen.

Bleiben Sie kritisch, hinterfragen Sie alles, was Sie hier lesen – doch überprüfen Sie es auch! Es lohnt sich, einen Blick hinter die Kulissen des menschlichen Lebens zu wagen. Erst dort erkennen wir, wie stumpfsinnig die in der westlichen Gesellschaft so modische Opferrolle ist. Sobald man das Prinzip des Karmas als physikalische Tatsache erkennt, gibt es nämlich keine Schuldzuweisungen mehr. Dann begreifen wir nämlich, dass tatsächlich wir unseres eigenen Glückes Schmied sind.

Wirklichkeit oder Illusion

„Nichts ist so unglaubwürdig wie die Wirklichkeit.“

Fjodor Michailowitsch Dostojewski

Bevor wir uns mit den Methoden befassen, mit denen wir unser Leben verändern können, ist es nützlich, ein paar verblüffende Tatsachen über unser Gehirn zu kennen.

Unser Gehirn erschafft seine private Wirklichkeit und deklariert diese als objektiv. Wie ein Künstler macht es schiefe Ebenen, welche nicht in unser Weltbild passen, gerade. Für uns Menschen scheint es unheimlich wichtig zu sein, ein Übereinkommen darüber zu finden, was real ist. Verschiedene Versuche zeigen jedoch immer wieder auf verblüffende Art und Weise, wie sehr wir Täuschungen unterworfen sind. Moderne Varianten der altbekannten optischen Täuschungen säen heilsame Zweifel darüber, inwieweit wir unseren Sinnen trauen können, und dies wiederum wirft große philosophische Fragen auf. Können wir unseren physischen Sinnen trauen?

Die Antwort lautet: Nein.

Von Platon stammt eines der bekanntesten Gleichnisse der antiken Philosophie, das legendäre Höhlengleichnis:

Platon beschreibt einige Menschen, die in einer unterirdischen Höhle von Kindheit an so festgebunden sind, dass sie weder ihre Köpfe noch ihre Körper bewegen und deshalb immer nur auf die ihnen gegenüberliegende Höhlenwand blicken können. Licht haben sie von einem Feuer, das hinter ihnen brennt. Zwischen dem Feuer und ihren Rücken werden Gegenstände vorbei getragen, die Schatten an die Wand werfen. Die „Gefangenen“ können nur die Schatten dieser Gegenstände sowie ihre eigenen Schatten wahrnehmen. Wenn die Träger der Gegenstände sprechen, hallt es von der Wand so zurück, als ob die Schatten selber sprächen. Da sich die Welt der Gefangenen ausschließlich um diese Schatten dreht, deuten und benennen sie diese, als handelte es sich bei ihnen um die wahre Welt.

Platon fragt nun, was geschähe, wenn man einen Gefangenen befreien und ihn dann zwingen würde, sich umzudrehen. Zunächst würden seine Augen wohl schmerzlich vom Feuer geblendet werden, und die Träger der Gegenstände würden zunächst weniger real erscheinen als zuvor die Schatten an der Wand. Der Gefangene würde wieder zurück an seinen angestammten Platz wollen, an dem er deutlicher sehen kann.

Weiter fragt Platon, was geschehen würde, wenn man den Befreiten nun mit Gewalt, die man jetzt wohl anwenden müsste, an das Sonnenlicht brächte. Er würde auch hier zuerst von der Sonne geblendet werden und könnte im ersten Moment nichts erkennen. Während sich seine Augen aber langsam an das Sonnenlicht gewöhnten, würden zuerst dunkle Formen wie Schatten und nach und nach auch hellere Objekte bis hin zur Sonne selbst erkennbar werden. Der Mensch würde letztendlich auch erkennen, dass Schatten durch die Sonne geworfen werden.

Erleuchtet (im wahrsten Sinn des Wortes) würde er zu den anderen zurückkehren wollen, um über seine Erkenntnisse zu berichten. Da sich seine Augen nun umgekehrt erst wieder an die Dunkelheit gewöhnen müssten, könnte er (zumindest anfangs) die Schattenbilder nicht erkennen und gemeinsam mit den anderen deuten. Aber nachdem er die Wahrheit erkannt hat, würde er das auch nicht mehr wollen. Seine Mitgefangenen würden ihn als Geblendeten wahrnehmen und ihm keinen Glauben schenken. Man würde ihn auslachen und von ihm sagen, er sei „mit verdorbenen Augen von oben zurückgekommen“. Damit ihnen nicht dasselbe Schicksal zukäme, würden sie von nun an jeden umbringen, der sie „befreien und hinaufbringen“ wollte.

Wer die Schatten erkundet, erfährt zur Belohnung 
auch etwas über das Licht.

Schon die Erkenntnisse der modernen Physik machen die Störanfälligkeit unserer Sinnesorgane überdeutlich. Der Zusammenprall mit einer Tischkante tut weh, obwohl feste Materie physikalisch gesehen nur aus schwirrenden Elementarteilchen und Vakuum besteht. Im Reich der Quantenphysik gibt es Experimente, die sogar die Kausalität in Frage stellen. Ein Photon, ein Lichtteilchen, kann von einem Atom ausgestoßen werden, bevor die dazu nötige Energie überhaupt vorhanden ist. Die Wirkung scheint der Ursache um eine Winzigkeit vorauszueilen. Zusammengefasst bedeutet dies:

Nichts ist so, wie es scheint.

All diese philosophischen Gedankenspiele und Erkenntnisse laden dazu ein, unsere eigene Realität zu hinterfragen – noch besser, sie künftig selber mitzugestalten. Inwieweit wir dazu fähig sind, muss jeder für sich herausfinden.

Das Interessante dabei ist, wie viele Menschen von Anfang an zu ‚wissen’ glauben, dass sie sowieso nichts Wesentliches an ihrer unliebsamen Situation ändern können. Sie sehen sich als Opfer widriger Umstände, sie hatten die falschen Eltern, wurden verkannt, zu wenig geliebt, haben einen schlechten Beruf, den falschen Lebenspartner, zu wenig Geld, und so weiter. Unter diesen Zeitgenossen finden sich nur wenige, die aktiv und mit ein wenig Disziplin an der Erschaffung einer neuen, eigenen ‚Wirklichkeit’ arbeiten. Im Gegenteil: Wenn das Prinzip von Aktion = Reaktion tatsächlich ein Naturgesetz ist, dann untermauern diese Menschen ihre ungeliebte Lebenssituation mit jedem negativen Gedanken, den sie sich zu denken genehmigen.

Es liegt daher nahe, die in diesem Buch aufgeführten Denkansätze und Methoden zumindest auszuprobieren. Wenn ein kleines Kind sagt, dass es Spinat nicht mag, obwohl es Spinat noch nie gekostet hat, zeigen wir wenig Verständnis. Als Erwachsene haben wir die Chance, solche Vorurteile abzulegen und das Ruder selber in die Hand zu nehmen.

Schließen Sie bitte für eine Minute die Augen und fragen Sie sich selbst:

Bin ich in meinem Leben Schöpfer oder Opfer?

Falls es in Ihrem Leben Dinge gibt, die Sie wahrhaftig verändern wollen, dann sind Sie hier auf dem richtigen Weg. Dieses Buch gibt Ihnen die Gebrauchsanweisung zu einem erfüllten Leben. Ob Sie das jetzt schon glauben oder nicht, spielt im Moment absolut keine Rolle. Lesen Sie vorerst einfach neugierig und kritisch weiter.

Quantenphysik

„Es sieht immer mehr so aus, als wäre das ganze Universum nichts anderes als ein einziger großer Gedanke.“

Albert Einstein

Ich bitte Sie, nicht gleich davonzulaufen, nur weil Physik so schrecklich kompliziert klingt. Sie werden in Kürze verstehen, warum die in diesem Buch erwähnten Techniken überhaupt funktionieren. Das ist wichtig, weil es die Motivation fördert, wenn man etwas tut, was man versteht.

Gemäß der klassischen Physik besteht die Welt aus kleinsten Teilchen, die untereinander agieren und so das Leben ermöglichen. Alles ist Materie – auch der Mensch. Das Leben, die Evolution, spirituelle Phänomene und der abendliche Fußballmatch im Fernsehen sind nichts weiter als Nebenprodukte der Interaktion von Maßeteilchen.

Neuere Erkenntnisse liefert die Quantenphysik. Offenbar gibt es in unserem Universum mindestens ‚zwei Welten’, in denen völlig unterschiedliche Naturgesetze gelten: Die Welt der klassischen Physik, und die der Quantenphysik. Es ist unklar, ob die unterschiedlichen Naturgesetze auch Auswirkung auf die jeweils ‚andere Welt’ haben. Damit ist auch unbekannt, welchen Stellenwert der ‚Zufall’ und die ‚Wahrscheinlichkeit’ in unserer vermeintlichen Realität besitzen.

Während noch vor 150 Jahren die Atome als die kleinsten Bauteilchen galten, so sind heute über 200 Unterpartikel bekannt. Und diese Unterpartikel bestehen aus noch kleineren Partikeln, welche wiederum ... aus reiner Energie bestehen! Und dies bedeutet:

Die Grundlagen der materiellen Welt sind 
nichtmateriell respektive feinstofflich.

Diese Energiepartikel oder Quantenobjekte können sich ohne Zeitverzug über weite (oder unendliche?) Entfernungen hinweg wirksam beeinflussen. Unverzögerte Fernwirksamkeit existiert sowohl im räumlichen wie auch im zeitlichen Bereich – die Natur der Wirklichkeit ist nicht-lokal und das Universum eine Ganzheit, ein Kontinuum.

Quantenobjekte sind informationsempfindlich; das heißt, sie können wie ein Bewusstsein auf die Eingabe von Informationen reagieren. Solche bewusstseinsähnlichen Eigenschaften kommen in vielen Phänomenen zum Vorschein – der Hintergrund des Universums ist bewusstseinsähnlich!

Fast stimmen Quantenphysik und Buddhismus überein: „Die Welt existiert nur, wenn ich sie denke.“ Die Quantenphysik bestätigt somit den alten Lehrsatz:

Der Geist regiert über die Materie.

Damit wird die Aussage ‚mind over matter’ (Geist über Materie) zu einem wissenschaftlichen Faktum.

Dies könnte die Erklärung für viele ‚unerklärliche’ Phänomene sein, z.B., warum Heilmittel ohne nachweisbare Wirksubstanz (Homöopathie, Placebo) trotzdem wirken, wie die Beeinflussung der Energieströme heilend wirken kann (Akupunktur), wie die Gedanken auf die Gesundheit einwirken (Lebenseinstellung, Selbstsuggestion, Hypnose, Geistheilung).

Viele traditionelle Heilverfahren wussten seit Jahrtausenden von diesen Energien. Wir sprechen zum Beispiel vom chinesischen Qi, dem indischen Prana, der Energie des Reiki und des geistigen Heilens. Solche Lebenskraftvorstellungen spielen eine zentrale Rolle in außereuropäischen Medizinsystemen, wie der traditionellen chinesischen Medizin (zu der die Akupunktur gehört), im Ayurveda und der Yogamedizin, im Schamanismus, oder der Medizin vieler Ur-Bevölkerungen wie den südamerikanischen Indios, den australischen Aborigines, den nordamerikanischen Indianern, etc.

Die moderne westliche Schulmedizin ist vermutlich die einzige medizinische Tradition in der Geschichte der Menschheit, die ohne ein solches Lebensenergiekonzept auszukommen glaubt.

Gemäß dem energetischen Gesundheitsmodell ist Krankheit eine Störung des Informationsflusses von Energie, welche die Materie – also auch unseren Körper – durchströmt. Dieser Ansatz ist ähnlich dem Konzept der chinesischen Meridianenlehre und des östlichen Taoismus.

Diese Theorie konkurriert mit der Erregertheorie, einer tragenden Säule der schulmedizinischen Krankheitslehre, dass eine Erkrankung durch einen Erreger (Virus, Bakterium etc.) verursacht wird – womit allerdings nicht alle Krankheiten erklärt werden können. Wenn ein Erreger Ursache für Erkrankungen wäre, dann müssten alle, die mit diesem Erreger in Kontakt kommen, ausnahmslos erkranken, was bekanntlich nicht der Fall ist. Der Erreger ist in manchen Fällen notwendig für die Erkrankung, aber keinesfalls hinreichend.

Dies weist darauf hin, dass für die Entstehung von Krankheit die Empfänglichkeit des Organismus in Bezug auf den jeweiligen Erreger entscheidend ist.

Im angelsächsischen Sprachraum spricht man oft von ‚Vibrations’ oder ‚Vibes’, also von Schwingungen, wenn man Menschen oder Orte beschreibt. Wie es scheint, sind solche Schwingungen nicht nur dem subjektiven Empfinden und der Esoterik vorbehalten, sondern sie könnten durchaus (quanten-)physikalische Faktoren sein, die über unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden entscheiden. Denn nur wenn die Schwingung eines Erregers (Mikroorganismus) mit einem Tier, einem Menschen oder einem bestimmten Organ in Resonanz tritt, kommt es zu einer Wechselwirkung zwischen Krankheitserreger und Wirt, zu einer Infektion. In diesem Fall veranlasst der Erreger das befallene Organ, in seiner ihm eigenen Schwingung zu schwingen. Schwingung bedeutet Information, und das Informationsfeld des betroffenen Organs wird gestört. Diese Störung äußert sich als Krankheit. Es macht folglich keinen Sinn, das Symptom allein zu bekämpfen, sondern es bedarf der Wiederherstellung eines gesunden Informationsmusters – womit wir gegen den Erreger immun wären.

‚Vibrations’ ... Es ist ziemlich gewohnheitsbedürftig, Schwingungen als physikalische Tatsache zu akzeptieren, als etwas, das uns unmittelbar beeinflusst, und als etwas, das wir selbst generieren. Wie wir wissen, können selbst Worte und Botschaften die Ordnung eines Organismus stören. Nicht selten führt die ‚Botschaft’ des Verlustes einer geliebten Person zu nachhaltigen Störungen eines Organismus – bis hin zum baldigen Tod der zurückgebliebenen Person, was bei alten Ehepaaren oft zu beobachten ist.

Ein wichtiger Grundsatz lautet:

Jede Krankheit ist heilbar – aber nicht jeder Patient.

Bei vital bedrohlichen, akuten Erkrankungen (z.B. Blinddarmentzündung, Unfall, Herzinfarkt etc.) kann die Schulmedizin oft die Krankheit stabilisieren oder die bedrohlichen Symptome unterdrücken, die sonst zu einem nicht reparablen Schaden oder zum Tod führen könnten. Es ist somit sinnvoll, Schulmedizin und Informationsmedizin zu kombinieren.

Das Geheimnis

„Das Geheimnis der Medizin besteht darin, den Patienten 
abzulenken, während die Natur sich selbst hilft.“

François Marie Voltaire

Dieses Buch enthüllt Ihnen nun ein großes Geheimnis. Menschen lieben Geheimnisse, deshalb werden auch Sie dieses Geheimnis lieben.

Wollen Sie es wirklich wissen?

Gut! Dann hören Sie genau hin … Das Geheimnis ist folgendes:

Es gibt kein Geheimnis!

Aber es gibt – trotz Bibliotheken voller Bücher mit ewig gültigen Weisheiten, trotz hunderttausend Lebensberatern, trotz Google und anderen Suchmaschinen – Vorurteile und Bequemlichkeit. Es gibt Ausreden und Erklärungen, warum unser Leben nicht so ist, wie es sein sollte.

Wir Menschen können es kaum glauben, dass alles Wissen, das wir brauchen, zu unserer freien Verfügung steht, und zwar seit Jahrtausenden. Wissen ist gut, aber für was? Wissen ist Macht, nichts wissen macht auch nichts?

Nicht die Bohne: Wissen ist da, um uns vom Wissen über die Erfahrung in die Erkenntnis zu führen. Um uns wissen zu lassen, was Glück ist. Seit jeher sucht der Mensch nach Wegen und Techniken zum Glück, und täglich werden Menschen fündig – doch unzählige Menschen lassen das gefundene Wissen links liegen und gehen stur den alten, oft wenig geliebten Weg weiter.

Warum ist das so?

Weil wir – aus wenig einleuchtenden Gründen – unsere Aufmerksamkeit auf die unwichtigen Dinge des Lebens richten. Auf die Dinge, die uns stressen, statt uns zu beflügeln. Dazu eine Anekdote, die Ihnen unvergesslich bleiben möge, damit Sie sich fortan bei ähnlichem Verhalten sofort ertappen:

Ein Mann steht am Ufer eines Flusses und versucht, mit bloßen Händen Fische zu fangen. Während Stunden müht er sich vergeblich ab, immer wieder entgleiten ihm die Fische. Hinter ihm erscheint ein weiser alter Mann und spricht ihn sanft an:

„Ich kann dir zeigen, wie du ein Netz knüpfen kannst, mit dem du in kurzer Zeit viele Fische fangen wirst.“

Der Mann am Fluss hört kaum zu, dreht sich nicht einmal um und setzt seine wenig aussichtsreiche Tätigkeit fort. Ungeduldig und entnervt knurrt er:

„Ich habe jetzt keine Zeit, ich muss Fische fangen!“

Diese Geschichte ist symbolisch für das Leben der meisten Menschen in den westlichen Ländern. Wir lassen uns ablenken von jenen Dingen, die uns auf den ersten Blick wichtig erscheinen, und sind blind für das, was unser Leben wahrhaftig bereichert oder leichter macht.

Die Geheimnisse des Lebens liegen uns zu Füßen, doch statt sie aufzuheben, stolpern wir über sie und eilen weiter, als wäre nichts geschehen.

Das Leben ist ein einziger, großer Stress, denn wir müssen im Schweiße unseres Angesichts hart arbeiten – für Geld, Sicherheit, Luxus, Medizin, Hypotheken, Alimente, Steuern und dergleichen. Doch müssen wir das wirklich? Eine Legende aus Afrika möge zum Nachdenken anregen:

Ein junger Afrikaner liegt schlafend unter einer Kokospalme. Ein Kolonialist weckt ihn unsanft auf:

„Steh auf, du musst zur Schule!“

„Warum?“ fragt der Afrikaner erstaunt.

„Damit du etwas lernst und die Chance hast, eine gute Ausbildung zu bekommen.“

„Wozu brauch ich die?“

„Damit du einen guten, lukrativen Job finden kannst. Mit diesem verdienst du dann immer mehr Geld.“

„Wofür brauche ich das?“

„Na, um die Menschen zu bezahlen, die für dich arbeiten werden! Je mehr Erfolg du hast, desto mehr Menschen arbeiten für dich, und desto reicher wirst du!“

„Warum soll ich reich werden?“

„Aber du Dummerchen, damit du im Alter nicht mehr arbeiten musst! Mit fünfzig oder sechzig Jahren bist du reich, dann kannst du dich zur Ruhe setzen, unter Palmen liegen und das Leben genießen!“

Da antwortet der junge Afrikaner:

„Das tue ich doch schon jetzt…“

Wir sind schmerzlich enttäuscht, wenn unser Lebenspartner nicht mehr mit dem Bild unseres Traummannes oder unserer Traumfrau übereinstimmt. Oft lieben wir unseren Beruf nicht, denn er ist für viele nur Mittel zum Zweck, um Geld zu verdienen. Und sind wir nicht frustriert, wenn sogar unser Körper uns im Stich lässt und wir krank werden? Denken wir nicht, dass wir Pechvögel sind, wenn wir einen Unfall haben? Schleicht sich nicht der Gedanke ein, dass die anderen stets mehr Glück haben als wir selbst? Verdrängen wir nicht sogar den Gedanken an den Tod, weil dieser nicht in unser Konzept des perfekten, kontrollierbaren Lebens passt und weil der Tod – das Unbekannte, das Nicht-Kontrollierbare – uns ängstigt?

Wir wissen, dass wir vieles in unserem Leben verändern könnten, aber schaffen es nicht, weil wir zu müde sind, zu wenig motiviert, zu überfordert, zu viel Zeit und Energie verlieren mit dem harten Alltag mit seinen Mühen und Sorgen. Und in unserer arg beschnittenen Freizeit hetzen wir von einer Ablenkung zur anderen, auf der Jagd nach der fehlenden Befriedigung in unserem Leben und um die innere Leere und eine diffuse Angst vor den wahrhaft wichtigen Fragen zu verdrängen.

Möge der Mann, der mit bloßen Händen Fische fangen will, Ihnen eine unvergessliche Botschaft bringen, nämlich diese:

Wir können es uns auch leichter machen!

Lebensberater und weitere Staubfänger

„Das Glück des Lebens besteht nicht darin, wenig oder keine Schwierigkeiten zu haben, sondern sie alle siegreich und glorreich zu überwinden.“

Carl Hilty

Unser Leben ist offenbar so kompliziert, dass für viele von uns früher oder später ein Lebensberater nötig wird. Dieser Lebensberater ist ein mysteriöses, oft flüchtiges Wesen und kann in mannigfacher Gestalt aufkreuzen: Als Mensch, als Buch, als Schicksalsschlag, als guter Freund, als wohlwollender Lehrer, als eiskalter Drogenhändler, als unheilbare Krankheit oder als plötzliche Genesung. Die Liste könnte endlos weitergeführt werden.

Viele Zeitgenossen haben in ihren Bücherregalen ganze Sammlungen von Lebensberatungsbüchern stehen, die dort eine trostlose, meist unbeachtete Existenz als Staubfänger fristen.

Die Vielgestaltigkeit an Lebensberatern erscheint unendlich groß. Warum wohl? Weil das ganze Leben unser Lebensberater ist! Nun werden Sie sich vielleicht sagen, dass diese Aussage irgendwie metaphysisch klingt, obwohl Sie genau genommen nicht hundertprozentig definieren können, was dieses Wort bedeutet. Warum nicht? Weil dieses Wort einer fremden Sprache entstammt, die Sie nie richtig gelernt haben. Und damit wären wir schon beim Kern des Problems.

Das Leben spricht pausenlos zu uns, berät uns, es will uns zeigen, wo es weitergeht. Aber das Leben spricht unzählige Sprachen, und leider sind die meisten Menschen nicht bereit, auch nur eine einzige dieser „Fremdsprachen“ zu erlernen. Das Leben spricht die Sprache der Lebensumstände, der (vermeintlichen) Zufälle, der Gefühle. So ist dieses Buch ist – neben anderem – auch ein Dolmetscher, der Ihnen helfen will, die Sprachen des Lebens, unseres hoch verehrten Meisters und Lehrers, zu verstehen.

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 17.01.2018
ISBN: 978-3-7438-5109-2

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