Cover

Inhaltsverzeichnis

1, VORWORT

 

2, Arten von Stress

 

3, Wie wir Stress erleben

 

4, Die Erkenntnis, dass wir Stress nicht vermeiden können

 

5, Wie wir (unbewusst) Stress verstärken

 

6, Wie wir uns unabsichtlich in die falsche Richtung programmieren

 

7, Lerne Stress zu vermeiden bzw. ihm sinnvoll zu begegnen

 

8, Innere Einsicht

 

9, Wie wir uns positiv programmieren können

 

10, Ausgleichs-Training durch tägliche Routine

 

 

 

Hinweis: Dieses eBook ist ein Ratgeber und dient als erste Orientierungshilfe. Bitte scheue dich nicht bei Bedarf darüber hinaus zusätzlich noch fachmännischen Rat (etwa von einem Psychologen oder bei stressbedingten körperlichen Beschwerden von einem Arzt) einzuholen.

VORWORT

 

Während ich diese Zeilen eintippe, sitzt unser Kater auf meinem Schoß und schnurrt, was in der Regel ein Zeichen von Wohlbehagen ist… und auch für uns Menschen hat dies nachweislich positive Auswirkungen – man entspannt dadurch. Der Kater braucht Streicheleinheiten – vielleicht arbeite ich dadurch etwas langsamer, aber sicherlich nicht weniger effektiv, denn ich arbeite konzentriert und mit einem positiven Gefühl, habe Freude an der Arbeit und bleibe gelassen.

 

Natürlich braucht man nicht unbedingt ein Haustier um innere Ruhe und Gelassenheit zu entwickeln. Vielmehr ist es wichtig die eigenen Gewohnheiten, Denk- und Verhaltensmuster zu durchschauen. Denn davon hängt sehr viel ab, wie wir auf Stress-Situationen reagieren und wie stark gestresst wir uns dadurch fühlen.

 

Stellen wir uns eine Situation vor, bei der sich mehrere Ereignisse überschlagen und beinahe alles schief geht: Wir möchten in den Urlaub fahren und heben vor dem Packen noch schnell Geld ab, doch der Bargeldautomat streikt und zieht die EC-Karte (die wir für den Urlaub eingeplant hatten) ein. Zuhause angekommen herrscht Chaos, die pubertierenden Kinder haben ihre Sachen nicht gepackt, streiten und sind auch sonst auf Krawall gebürstet. Während wir mit der Bank telefonieren, ruft der Vater an und wir erfahren, dass unsere Mutter vom Fahrrad gestürzt ist und im Krankenhaus liegt. Irgendwann haben wir es irgendwie geschafft diese sich überschlagenden Ereignisse halbwegs zu managen, dann streikt das Auto mit dem wir in den Urlaub fahren wollten…   für die meisten Menschen ist es jetzt spätestens soweit entweder in einem Wutanfall zu explodieren oder in Verzweiflung zu versinken.

 

Daran ist nichts Unnatürliches. Es hilft uns nur leider nicht weiter…

 

Warum schafft es der eine Mensch bei so einer „Kakophonie“ von negativen Ereignissen einigermaßen ruhig zu bleiben und der andere nicht?

 

Es ist eine Frage von komplexem Lernen. Man wird nicht so oder so geboren, sondern wir sind das Produkt von Erziehung, sozialem Zusammenleben, diversen Einflüssen, unbewusster und bewusster Programmierung sowie verschiedenster Verhaltensmuster und Lernstrukturen. In meinem Leben musste ich viele ähnliche Situationen mit sich überschlagenden Ereignissen (wie oben geschilderter Situation) durchleben. Neben eigenen (mein eigenes Leben bedrohenden) schweren Infektionen, begleitete ich über sechs Jahre meine erste Frau in ihrer Krebserkrankung. Dabei musste ich von einem Tag auf den anderen - neben meinen beruflichen Tätigkeiten – nicht nur sämtliche Hausarbeiten zu 100% übernehmen, sondern darüber hinaus meinen pubertierenden Stiefsohn allein betreuen (alles Aufgaben die wir uns zuvor geteilt hatten), zig Arzt- und Krankenhaustermine parallel wahrnehmen und nebenbei als Freiberufler noch das nun ausgefallene Einkommen meiner (ebenfalls selbstständigen) damaligen Partnerin versuchen halbwegs zu kompensieren. Das bedeutete für mich ein 16-Stunden-Einsatz rund um die Uhr, 7 Tage die Woche, mehrere Jahre lang mit wenig Verschnaufpausen. Mit anderen Worten: Stress ohne Ende…

 

Dabei habe ich viele Fehler gemacht, aber noch viel mehr dabei gelernt!

 

Zum Glück hatte ich mir bis dato bereits eine gewisse Gelassenheit erarbeitet, sonst hätte mich meine damalige Lebenssituation wohl vollkommen überfordert. Auch die Unterstützung der Familie und von guten Freunden war und ist mehr als hilfreich. Aber letztlich machte ich mir bewusst, dass ich auf all die äußeren Parameter nur geringen Einfluss nehmen konnte. Ich musste also lernen mit dem Stress so umzugehen, dass es mich selbst nicht dauerhaft krank machte. (Wobei ich in dieser Zeit selbst schwere Erkrankungen in den Stress-Spitzen-Pegeln erlitt.)

 

Rückblickend kann ich sagen, dass mich all diese Situationen nach einem Verarbeitungsprozess nur noch stress-resistenter gemacht haben und mich heute so schnell nichts mehr aus der Ruhe bringt. Zudem bin ich seit Jahren nie krank, meine letzte Erkältung liegt über 4 Jahre zurück. (Damals bin ich mit meiner Frau den ganzen Tag bei strömenden Regen in Barcelona herumspaziert in - mit der Zeit - ziemlich durchnässten Schuhen…) Denn auch dies müssen wir berücksichtigen: Dauerstress macht krank! Und umgekehrt bewahrt uns eine innere Gelassenheit vor unnötigen Erkrankungen.

 

Vor einigen Jahren habe ich zum zweiten Mal geheiratet und führe eine glückliche Beziehung. Dabei haben meine Frau und ich kürzlich meinen gebrechlichen und dementen 92-jährigen Schwiegervater bei uns aufgenommen, was uns einiges abverlangt. Immer wieder hören wie aus unserem Umfeld Sätze wie „Dass ihr euch das antut…“ oder „Das wäre mir zu stressig, das könnte ich nicht…“ etc., auch wenn meist eine gewisse Bewunderung mitschwingt oder sogar überwiegt. Wir haben uns entschieden,

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 01.12.2021
ISBN: 978-3-7554-0174-2

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses eBook widme ich allen Menschen die sich gestresst fühlen und nach neuen Wegen zur Stressbewältigung suchen. Jörg Oliver Sieghart

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