Prolog
Im Königreich des Windes, herrschten raue Zeiten. Orrik der Herrscher war ein Alter verbitterter Mann, der alles verabscheute was mit Magie zu tun hatte. Die große Dürre die einst sein Reich befiel, machte aus seinem Land eine karge Wüste auf dessen einst so Grünen Feldern kaum noch etwas Essbares wuchs. Seine erfahrensten Männer hatten alles versucht um wenigstens einen Teil des Landes wieder fruchtbar zu machen, doch es klappte nicht und so gab es bald kaum noch genug zu essen. Sein Volk wurde von Krankheit und Tod heimgesucht. Selbst seine Armee war bald mit ihren Kräften am Ende, da beschloss Orrik man sollte ein paar freiwillige Männer ins Nachbarland, dem Tal des Winters schicken um dort auf die Jagd zu gehen. Das Tal des Winters wurde von der Königin Tiara regiert. Sie hasste es wenn man einfach so in ihr Reich eindrang um zu jagen. Doch es blieb ihnen keine andere Wahl und so machten sich Zehn junge Männer auf den Weg um Nahrung für das Volk zu besorgen. Eine gefährliche Reise bei der Ihnen viele Gefahren drohen und die Angst ums Überleben sind Ihre ständigen Begleiter.
Buch 1
Kapitel 1
Die Reise beginnt
Rajah, die junge Kriegerin des Wüsten stammes der Rhytar, war ein eigenwilliges junges Ding, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen, dies brachte Sie ständig in Schwierigkeiten da die Stammes-ältesten für Ihre „ Unternehmungen“ wie Sie es nannte so gar kein Verständnis hatten. Ihr einziger Freund war der Junge Caleb der Ihr überallhin folgte ohne auch nur zu fragen, wohin es denn diesmal gehen würde. Gerade als Rajah aus ihrer kleinen bescheidenden Hütte trat , kam Caleb völlig außer Atem angerannt und schrie irgendetwas von Gefahr , sie konnte den genauen Wortlaut jedoch nicht genau verstehen, dafür war er noch zu weit von Ihrer Hütte entfernt. Da nun auch einige der Älteren Krieger die in mehreren kleinen Gruppen auf dem großen Platz standen in regelrechte Panik verfielen , ging Sie rasch in die Hütte zurück schnappte sich Pfeil und Bogen , griff noch schnell nach dem kleinen Lederbeutel der auf dem Runden Tisch lag und hastete wieder zur Tür hinaus. Inzwischen war Caleb schon fast bei Ihr und Sie konnte die Angst in seinem Gesicht erkennen , Sie wollte Ihm entgegenlaufen doch Sie war nicht dazu in der Lage da Ihre Beine auf einmal schwer wie Blei zu sein schienen. Dann ging alles sehr schnell. Ein Blitz durchzuckte Ihren Körper und noch bevor Sie Begriff was mit Ihr geschah, war es als würde alles um Sie herum Still stehen. Es war als wäre jemand in Ihre Gedanken eingedrungen und dieser jemand schien Ihr etwas mitteilen zu wollen, doch die Stimme klang verzerrt und viel zu weit weg, als das Sie auch nur ein Wort verstand. Immer wieder schien es fast so als würde diese Stimme Ihren Namen rufen, Sie versuchte sich aus dieser völligen Hilflosigkeit zu befreien, schließlich war es Ihr Körper und Sie wollte nicht dass irgendjemand oder irgendetwas die Kontrolle über Sie hatte, doch es gelang Ihr nicht, stattdessen zog diese Stimme Sie immer weiter in Ihren Bann, wurde zu einem stechenden Schmerz und schließlich immer lauter und fordernder bis Rajah schließlich verstehen konnte was diese Stimme Ihr immer wieder zu sagen schien doch die Worte ergaben für Sie keinen Sinn dennoch nickte Sie leicht mit dem Kopf als wüsste Rajah das die Stimme erst aufgeben würde wenn Sie verstand. Langsam ließ die Stimme von Ihr ab und verstummte. Rajah spürte wie jemand an Ihr zog und Ihren Körper schüttelte, öffnete langsam die Augen und sah in Caleb`s Rehbraune Augen, die sofort zu leuchten begannen. „ Was war denn das gerade? fragte er, wieso liegst Du einfach so am Boden rum ohne auf irgendetwas zu reagieren? Ich hatte schon Angst du würdest nicht aufwachen. Rajah sah in völlig verwirrt an, Ihr Kopf schmerzte als würden tausende kleine Insekten auf Sie einstechen. Es geht mir gut, log Sie um Ihren Freund zu beruhigen, doch er kannte Seine Freundin gut genug um zu wissen das dies nicht stimmte, sagte aber dennoch nichts sondern half Ihr hoch und brachte Sie wieder zurück in Ihre Hütte. Vorsichtig legte er Rajah aufs Bett, ging zum Tisch hinüber und holte Ihr ein Glas frisches kaltes Quellwasser. Dankend nahm Sie das Glas entgegen leerte es in einem Zug und stellte es neben sich auf den Boden. : „ Du musst es tun, es ist dein Schicksal“ , hörte sie die unheimliche Stimme noch immer in ihrem Kopf , doch nichts an Ihr kam Rajah irgendwie vertraut vor , nein im Gegenteil etwas an dieser Stimme ließ Ihr das Blut in den Adern gefrieren und Sie spürte plötzlich das etwas heißes ihren Rücken hin unterlief , doch sie biss die Zähne zusammen um den aufkommenden Schmerz , nicht laut herauszuschreien. Caleb der inzwischen einen Stuhl aus der hinteren Ecke des Zimmers geholt hatte, setzte sich nun direkt zu Rajah ans Bett und sah sie mit besorgter Miene an. Was ist mit dir? , sag es mir und versuch ja nicht mich hinters Licht zu führen, fügte er noch hinzu, doch Rajah sagte nichts, sie schaute ihren Freund nicht einmal an. In Ihrem Kopf herrschte ein heilloses Durcheinander und sie wollte jetzt nur eins, allein sein.
„Lass mich bitte allein, sagte sie schließlich und versuchte noch immer das brennende Gefühl auf ihrem Rücken zu ertragen, doch lange würde sie es nicht mehr durchhalten, doch Caleb dachte nicht daran Rajah allein zu lassen , nicht jetzt und vor allem , wollte er ganz genau wissen was hier gerade eben geschehen war , doch er wusste ganz genau das Rajah viel zu Stolz war um ihm gegenüber Schwäche zu zeigen , deshalb erhob er sich schließlich vom Stuhl und ging zur Tür. Dort angekommen, drehte er sich noch einmal zu Rajah um und sagte: Du wirst das Bett erst wieder verlassen, wenn es dir besser geht , solange werde ich zwei Wachposten vor deiner Hütte abstellen , mit diesen Worten verließ er die Hütte und rief die Wachposten herbei die ihm am nächsten waren.
Nachdem Caleb den Männern die Anweisung gegeben hatte, niemanden außer ihm selbst in die Hütte zu lassen, machte er sich auf den Weg zum Oberbefehlshaber Taro, der ihn in einer wichtigen Angelegenheit sprechen wollte.
Nachdem Caleb den Weg der großen Eichen hinter sich gelassen hatte, kam er direkt vor dem Haus von Taro zum stehen. Er holte noch einmal tief Luft, klopfte an dessen Tür und trat ohne eine Antwort abzuwarten ein. Kaum hatte er die Eingangshalle des Hauses betreten, staunte er nicht schlecht. Die riesige Halle war komplett aus weißem Stein und in den Ecken standen glänzende Rüstungen, zwischendrin sah er große weiße Leuchter die dem Raum ein Gefühl von Wärme gaben. Langsam ging er ein paar Schritte voran, da sah er die Treppen welche links und rechts nach oben führten. Sie waren Schwungvoll gearbeitet und wiesen einige kleine Zeichen auf, die Caleb sofort merkwürdig fand, doch er besann sich sofort wieder und machte sich daran langsam die rechte Treppe nach oben zu gehen. Es waren so um die fünfundzwanzig Stufen, das hatte er gezählt, doch warum er dies getan hatte wusste er nicht und er würde es gewiss auch niemandem erzählen. Oben angekommen stand er nun vor einem großen Torbogen, der ebenfalls diese merkwürdigen Zeichen aufwies und langsam kam Caleb dies alles sehr merkwürdig vor.
Sein Blick schweifte umher und da entdeckte er eine große dunkelbraune Flügeltür, langsam ging er direkt darauf zu, straffte seine Schultern und klopfte so fest er konnte dagegen. Doch es schien niemand da zu sein also stand er einfach nur da und wartete. Nachdem er schon eine ganze Weile einfach so da gestanden hatte ohne dass die Tür sich öffnete, beschloss er sich noch ein wenig umzusehnen. Gerade als Caleb der Tür den Rücken zu wandte, erklang ein lautes Quietschen, er drehte sich um und da sah er wie sich die Tür von Zauberhand allein öffnete , er blieb sofort stehen doch er wagte es nicht auch nur einen Schritt nach vorn zu gehen , da hörte er aus dem Inneren des Raumes eine tiefe Männerstimme , die ihm sofort einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ : „ Was stehst du da draußen wie angewurzelt herum ?“, komm rein, damit wir endlich anfangen können. Nun war es mit Caleb s Ruhe vorbei seine Knie fingen an zu zittern und sein Herz raste vor Anspannung doch immer machte er keinen Schritt nach vorne , irgend etwas schien ihn davon abhalten zu wollen diesen Raum direkt vor Ihm zu betreten, also rief er mit unsicherer Stimme : „ Es geht nicht “, ich kann mich kaum bewegen, irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht wahrscheinlich sollte ich besser gehen und ein anderes mal wiederkommen. Doch die Stimme forderte ihn erneut dazu auf den Raum zu betreten, diesmal allerdings klang sie schon etwas freundlicher und auch seine Beine gehorchten ihm nun wieder , doch noch immer hatte Caleb ein beklemmendes Gefühl und sofort dachte er an Rajah und daran , was sich vorhin ereignet hatte , doch was hatte das alles zu bedeuten? und wieso hatte er plötzlich das Gefühl so schnell wie möglich zu seiner besten Freundin rennen zu müssen? Er wusste es nicht, doch das sollte sich schon bald ändern.
„ Caleb Fero Barratan“ sprach die Stimme ihn nun bei seinem vollständigen Namen an, wenn Ihr noch lange da draußen rumsteht werden wir mit der Besprechung nie fertig, also setzt Euch endlich in Bewegung und lasst uns anfangen. Die Anrede mit seinem vollständigen Namen, den übrigens nur die wenigsten kannten, löste ihn aus seiner Starre und er ging geradewegs auf die Tür zu, die noch immer weit offen stand.
Kaum hatte er den Raum betreten, da schloss sich die Tür auch schon mit einem erneuten Quietschen und fiel mit einem lauten knacken ins Schloss. Kurz darauf fiel Calebs Blick auf den großen schwarzen Schreibtisch mitten im Raum, vor dem ein Großer Mann mit breiten Schultern stand und die verschiedensten in Leder gebundenen Bücher direkt vor sich auf dem Schreibtisch stapelte.“ Oberbefehlshaber Taro“, ihr habt nach mir geschickt, nun da bin ich, also sagt mir was ihr von mir wollt, denn ich habe noch etwas sehr wichtiges zu erledigen. „ Ja, das habt ihr in der Tat, allerdings seid gewarnt, dieses Mädchen ich glaube sie heißt Rajah ist nicht das was sie vorgibt zu sein.“ Also tätet ihr gut daran ihre Gesellschaft zu meiden, solltet ihr keinen Ärger wollen.
Caleb begriff nicht was hier vor sich ging, doch eines wusste er genau , niemand nicht einmal Orrik der Herrscher dieses Landes dürfte ungestraft so über Rajah sprechen , immerhin war sie seine beste Freundin und zusammen hatten sie schon so manches mal dem ein oder anderen Gegner gegenüberstanden , so manche Gefahren abgewendet und jeder der es wagte sich so zu verhalten wie Taro es gerade tat würde seinen Zorn zu spüren bekommen. „ Wenn ihr mich rufen lassen habt um mich oder meinesgleichen zu beleidigen, dann entferne ich mich wohl besser, bevor ich noch irgendetwas bedauern müsste, sagte Caleb und machte kehrt. „ Was soll der Unfug“? , diese Angelegenheit ist viel zu wichtig als das ich mich noch länger mit diesem Kinderkram befassen kann , doch wenn euch das Leben eurer Freundin so gleichgültig ist , auch gut , dann werde ich mir jemanden suchen der sich nicht so feige verhält wie ihr es gerade tut. „ Das reichte jetzt endgültig“, Caleb würde sich dieses Verhalten nicht mehr länger gefallen lassen , so viel war sicher und seine sonst so sanften Gesichtszüge verhärteten sich und er musste sich ziemlich zusammenreißen um nicht die Beherrschung zu verlieren. „ Was glaubt ihr eigentlich wen ihr hier vor euch habt“, ihr tätet gut daran Rajah mit dem nötigen Respekt zu behandeln der ihr zu steht , immerhin hat sie ihre Loyalität schon des Öfteren bewiesen und außerdem wissen alle hier das Rajah anders ist als ein jeder von uns, doch das hat sie nicht ein einziges mal davon abgehalten uns allen hier das Leben zu retten , ja verdammt noch mal sogar Ihr erbärmliches Leben Oberbefehlshaber Taro , hat Rajah schon des Öfteren gerettet, oder haben sie die Sache im Smaragd Gebirge schon vergessen?
Das hatte gesessen, jetzt fühlte Caleb sich schon etwas besser, er hatte diesen selbst verliebten und eingebildeten Ober Fatzke, wie Rajah und er ihn nannten satt. Er machte eine wegwerfende Handbewegung und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum, lief die Treppen hinunter und verließ mit einem lauten Knall das Haus in Richtung Dorfmitte um bei Rajah nach dem Rechten zu sehen. Irgendwie hatte er ein mulmiges Gefühl…….
Kapitel 2
Inzwischen hatte Rajah versucht die Hütte zu verlassen, doch die beiden Männer die vor der Tür postiert waren, nahmen ihre Aufgabe sehr ernst und so blieb Rajah nichts anderes übrig als sich einen anderen Weg nach draußen zu suchen , doch das erwies sich als äußert Schwierig und ihr schmerzender Rücken tat sein übriges dazu , aber dennoch würde sie nicht aufgeben , nein auf keinen Fall wollte sie eine Gefangene sein , schon gar nicht in ihrem eigenen Haus, also nahm sie all ihre Kraft zusammen , schnappte sich ihren roten Umhang und ihr Schwert und kletterte mehr schlecht als recht durch das viel zu kleine Fenster. Es dauerte eine ganze Weile bis sie es schließlich geschafft hatte, doch kaum das sie mit beiden Beinen draußen war setzte auch schon der Schmerz wieder ein und diesmal schien es fast so als würde das Brennen nun auch noch den Rest ihres Rückens einnehmen, doch sie durfte nicht aufgeben , nicht Heute und vor allem wollte sie im Moment nur eins , weg einfach nur weg egal wohin , sie musste herausfinden was gerade mit ihr passierte und so blieb ihr nur eins was sie jetzt tun konnte , sie musste zum Hain von Thara , dem Ort an dem sie damals vor neun Jahren wie aus dem nichts aufgetaucht war , zurück an den Ort an dem Sie damals Caleb zum ersten mal begegnet war. Niemand außer Ihr und Caleb kannte die Stelle unweit des kleinen Sees, die verborgen hinter einer großen dornigen Hecke lag. Caleb glaubte damals das niemand jemals dorthinein gehen würde, da dort Stinck Kraut wuchs welches wenn man es berührte einen hauchfeinen aber dennoch bleibenden stinkenden Geruch auf der Haut zurückließ , der erst nach mehreren Wochen wieder verschwand.
Mühsam und unter Schmerzen legte sie ihren langen roten Mantel an, zog die Kapuze soweit wie möglich nach unten und machte sich auf den Weg. Es würde bald dunkel werden, spätestens dann würde Caleb zurück kommen um nach ihr zu sehen , bis dahin wollte Rajah den Hain von Thara erreicht haben , wenn sie sich beeilte schaffte sie es vielleicht sogar bis zu den verlassenen Grotten die unweit in der Nähe des Sees lagen , diesen Teil des Walds hatte sie eines Tages rein zufällig entdeckt , nicht einmal Caleb wusste davon , dort würde sie sich dann sogar noch eine Weile ausruhen können , bevor Sie ihren Weg nach Hiron fortsetzen würde . Auch wenn es ihr leid tat Caleb einfach so im Stich zu lassen, im Moment hatte sie keine andere Wahl, da war sie sich sicher doch woher diese Erkenntnis kam wusste sie nicht genau , es war eher so etwas wie eine vage Ahnung das sollte sie bleiben , schon bald etwas sehr schlimmes passieren würde , außerdem wer wollte schon etwas mit ihr zu tun haben, außer Caleb natürlich , er war Ihr einziger wahrer Freund. Es dauerte fast eine halbe Ewigkeit bis sie den Hain von Thara endlich erreichte.
Dort angekommen, schaute Rajah sich zunächst einmal nach einem geeigneten Platz zum schlafen um, bevor sie sich auf den Weg zu den Grotten machte. Der Weg war steinig und vom vielen Regen ziemlich glitschig, doch trotz ihrer Schmerzen schaffte sie es bis an den kleinen Eingang zur Grotte, der unter einem bemoosten Steinhügel lag. Dort angekommen fluchte sie innerlich, denn im Inneren der Grotte war es stockdunkel, wie sollte sie es anstellen sich dort um zu sehen? , leider hatte sie in der Eile vergessen eine der Fackeln aus ihrer Hütte mitzunehmen, doch Rajah wollte nicht aufgeben, irgendetwas an diesem Ort faszinierte sie und gleichzeitig jagte ihr ein kalter Schauer über ihren schmerzenden Rücken , also beschloss sie sich erst einmal um ihr Lager für die Nacht zu kümmern und eventuell noch ein paar Beeren fürs Abendessen zu pflücken , sofern es hier überhaupt einen Strauch mit Beeren oder dergleichen gab. Die Grotte, würde sie dann morgen in aller Frühe durchqueren. Nachdem sie ihr Lager für die Nacht notdürftig hergerichtet hatte, machte sie sich langsam daran nach etwas essbarem zu suchen. Sie ging ein paar Schritte in den Wald und dann noch ein paar, bis sie schließlich an einen kleinen See gelangte in dem viele Regenbogenfarbene Fische herum schwammen. Nun musste Rajah nur noch einen spitzen Stock finden um damit ihr Abendessen auf zu spießen, deshalb schaute sie sich ganz genau um und fand schließlich am Rande einer großen Baumgruppe ein paar Äste. Schließlich fand sie einen langen, aber sehr dünnen Ast, damit müsste es gehen dachte sie, immerhin waren die anderen Äste bedeutend kürzer also nahm sie ihn in beide Hände und ging nun zurück zu See um ihr Glück zu versuchen.
Es war ein herrlicher Anblick, all die Fische in ihren schillernden Farben dort schwimmen zu sehen und hätte sie nicht so einen großen Hunger , würde es bestimmt Spaß machen sich hinzusetzen und die Fische zu beobachten , doch ihr knurrender Magen machte deutlich , das er keinen Aufschub mehr duldete und so machte sich Rajah daran einen Fisch nach dem anderen aus dem See zu holen. Am Lager angekommen, machte sich Rajah daran die Fische mit Blättern abzutupfen und anschließend aus-zunehmen. Mit den übrig gebliebenen Ästen versuchte Rajah ein wärmendes Feuer hinzu bekommen, um gleichzeitig den Fisch über dem Feuer zu garen und sich zu wärmen. Sie wickelte die Fische in Blätter ein und legte sie vorsichtig ins Feuer. Nachdem Rajah drei der Fische gegessen hatte, wickelte sie die übrigen drei erneut in Blätter ein und verstaute sie unter einem großen Felsen der unweit des Sees stand. Das Brennen auf ihrem Rücken war mittlerweile so stark geworden, das sie sich kaum noch aufrecht halten konnte, deshalb ging erneut zum See, um sich dort im kühlen Wasser ein wenig Linderung zu verschaffen. Langsam streifte sie ihre Kleidung ab und betrat vorsichtig das Wasser. Zu ihrem Erstaunen war es angenehm kühl und so tauchte sie immer weiter in das Wasser ein. Nachdem sie eine ganze Weile einfach nur dagesessen und die Fische beobachtet hatte, bemerkte sie plötzlich ein helles Licht das vom Grund des Sees zu kommen schien und erschrak. Wie aus dem nichts tauchte eine hell erleuchtete Gestalt direkt vor ihr auf und schwebte einfach so in der Luft. „ Sei gegrüßt Tochter des Feuers „ ich habe schon auf dich gewartet, sagte eine sanfte Frauen stimme und noch bevor Rajah begriff was hier gerade passierte, fügte die Stimme hinzu: „ Sei unbesorgt hier droht dir keine Gefahr , doch etwas schreckliches wird geschehen“, das spüre ich ganz deutlich , deshalb ist es wichtig das du mir aufmerksam zuhörst . Rajah begriff sofort das die Frau sich vor etwas fürchtete von dem sie nicht das geringste wusste , doch woher diese Ahnung kam , war für sie genauso ein Rätsel wie die Ereignisse zuvor also hörte sie der Stimme aufmerksam zu.
„ Du bist die Tochter des großen Farin“ , es ist dein Schicksal die Schatten auf zu halten, die vor über fünfzig Jahren dein Volk vernichtet haben um in den Besitz des großen „ Drachen Auges“ zu kommen. Nur mithilfe deiner Macht kann es gelingen die Schatten ein für allemal zu besiegen und damit die Völker der Elfen und Menschen wieder zu einen. Doch sei gewarnt, die Schatten sind grausam und sie werden dich jagen sobald deine Macht vollends zu dir zurück gekehrt ist, bis dahin musst du lernen deine Macht zu kontrollieren und sie gezielt ein zu setzen, nur dann hast du eine Chance zu überleben. Rajah spürte wie ihr etwas die Kehle zu schnürte, doch sie konnte sich nicht rühren, konnte nicht sprechen sondern starrte einfach nur auf die schwebende Gestalt. Da geschah es erneut und sie fühlte wie etwas unsichtbares versuchte die Kontrolle über ihren Körper zu erlangen, doch noch immer konnte sie sich nicht bewegen. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf diese unsichtbare Macht, es musste ihr irgendwie gelingen die Kontrolle über sich wieder zu erlangen, also verlangsamte sie ihre Atmung und hörte in sich hinein. Es dauerte einen Moment bis sie alle störenden Geräusche beiseite geschoben hatte, da spürte sie etwas unterhalb ihres Herzens, es war ein kleines hellblaues Licht, das versuchte aus einer kleinen silbernen Schatulle heraus zu kommen , doch es gelang ihm nicht .
Sie konzentrierte sich weiter und versuchte nach diesem Licht zu greifen um es an die Oberfläche zu ziehen, doch irgendetwas versuchte dies zu verhindern. „ Du musst die Energie bündeln, sie dir zu eigen machen“, nur dann wird sie dich akzeptieren und dir gehorchen, hörte sie nun die Frauen stimme sagen. Rajah nickte unmerklich mit dem Kopf, atmete tief ein und versuchte mit dem Licht in Verbindung zu treten. „ Sei unbesorgt, ich werde deine Magie nicht missbrauchen“, schließlich ist dies alles für mich schon schwer genug zu verstehen, dennoch spüre ich das es richtig ist, das wir beide eins werden müssen um all dies zu schaffen , deshalb bitte ich dich hilf mir all das zu verstehen und ich werde meine Macht weise einsetzen um diese Welt zu retten. Einen Moment lang geschah nichts, doch kurz darauf spürte Rajah, wie das Licht heller wurde und eine Hitze die sie schier zu verbrennen schien, stieg in ihr empor und bahnte sich ihren Weg aus dieser kleinen silbernen Schatulle. Zu allem Übel brannte nun auch ihr Rücken in einem unerträglichen endlosen Schmerz , dann wurde ihr schwarz vor Augen.
Rajah erwachte aus einem tiefen Schlaf, die Sonne stand bereits hoch am Himmel und nur das leise rauschen des Wassers war zu hören. Die letzte Nacht war alles andere als erholsam gewesen, immer wieder hatte sie das Gefühl gehabt beobachtet zu werden, sie lief einfach nur nach vorne um irgend wo Schutz zu finden doch sosehr sie es auch versuchte ,sie landete immer wieder vor dem Eingang der Grotte die nun in ein dunkelrotes Licht getaucht war und es schien fast so als würde irgend etwas oder irgend jemand dort drinnen auf sie warten , doch jedesmal wenn sie sich dem Licht näherte bekam sie kaum noch Luft und ihre Beine versagten den Dienst , es war ihr nicht möglich noch näher auf das Licht zu zugehen deshalb schaute sie tief in sich hinein um mit dem innersten ihrer Seele zu kommunizieren aber auch das funktionierte nicht , weshalb sie es schließlich aufgab und einfach nur dastand um das Licht zu beobachten , welches inzwischen immer heller wurde. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, da bemerkte sie plötzlich wie sich aus dem nichts eine Gestalt formte , dessen Umrisse ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagte , wodurch sich der Schmerz etwas abschwächte , kurz darauf aber wieder mit der gleichen Stärke zurückkam und sich erneut zu vergrößern schien. Nachdem der Schmerz erneut aufflammte, sah Rajah wie sich etwas über ihren linken Arm ausbreitete und sie sackte zu Boden. Es war nur eine feine Zeichnung, doch sie konnte genau erkennen dass dies das Bild eines Drachen war, eines weißen Drachen, mit Augen die sie genauestes zu beobachten schienen , doch dies konnte nicht sein , das bildete sie sich bestimmt nur ein , oder etwa nicht? Je länger Rajah die Augen auf ihren Arm gerichtet hatte, desto intensiver war das Gefühl beobachtet zu werden. Rajah mochte es gar nicht beobachtet zu werden und so fasste sie allen Mut zusammen und rief: „ Wer oder was auch immer in der Nähe ist zeig dich damit ich dich sehen kann“, oder bist du ein Feigling der darauf wartet mich hinterrücks anzugreifen? Dann lass dir sagen, das ich keine Angst vor dir habe, ganz egal was mich erwartet ich werde nicht davonlaufen, niemals!
Eine Dunkle Stimme erhob sich aus dem nichts und ein tiefes Grollen verstärkte diese Stimme um ein vielfaches , doch Rajah wich keinen Schritt zurück, obwohl sie nun ein wenig Angst bekam , doch dies durfte die unheimliche Stimme nicht bemerken , deshalb straffte Rajah ihre Schultern und versuchte ihrer Stimme etwas mehr tiefe zu verleihen. „ Was ist jetzt “ zeigst Du dich endlich oder muss hier erst Wurzeln schlagen, bevor du versuchst mich anzugreifen? Kapitel 3
Ein dichter Nebel hüllte den Eingang der Grotte ein, und Rajah spürte das etwas gewaltiges auf sie zu kam , doch so sehr sie es auch versuchte , sie konnte noch immer nicht erkennen was es war. Lediglich die große Hitze die nun ihren gesamten Körper umgab, schien etwas aus der Grotte heraus zu treiben, dessen Größe Rajah noch immer nicht ausmachen konnte.
Die Minuten vergingen, bis plötzlich zwei große Augenpaare auf sie gerichtet waren , die nun in einem tiefen gelb zu leuchten begannen und noch ehe Rajah sich versah , tauchte eine riesige Kreatur vor ihr auf aus dessen Nasenlöchern heißer Dampf empor kroch, es war ein Drache , nein keiner dieser Drachen dessen Bilder sie einst gesehen hatte , dieser hier war mindestens dreimal so groß und seine Haut war von einer Art Stein bedeckt der bei jedem Atemzug dunkelrot leuchtete. Seine Schwarze Farbe wirkte eher gräulich und seine Schnauze war weiß , über dem linken Auge erkannte Rajah eine lange Narbe , die wahrscheinlich von einem Kampf herrührte den dieses Geschöpf einst ausgetragen hatte.
„ Du hast Mut, das muss man dir lassen“, doch ob du die richtige bist, das bleibt ab zu warten, nun komm, folge mir wenn du die Wahrheit über deine Herkunft erfahren willst , sagte der Drache und war auch schon im Nebel verschwunden. Rajah wusste nicht genau was gerade passiert war, doch ihre innere Stimme trieb sie voran und so folgte sie der Kreatur in den Nebel.
Inzwischen hatte Caleb bemerkt, das Rajah verschwunden war und sofort ließ er die beiden Wachen, die noch immer vor der Hütte standen zum König bringen, um sie dort im Keller zu verhören. Die beiden Männer waren völlig verwirrt und wussten nicht warum man sie an diesen dunklen und feuchten Ort bringen ließ , doch eines wussten die beiden ganz genau , wenn es um dieses Mädchen ging verstand Caleb keinen Spaß und er würde sie so lange in die Mangel nehmen bis er Antworten auf all das bekommen hatte.
Es dauerte ganze drei Stunden bis Caleb sich versichert hatte, das die beiden Männer keine Schuld traf und da wusste er das dies alles mit dem seltsamen treffen zu tun habe musste, das er heute morgen mit Oberbefehlshaber Taro hatte. Etwas an diesem Kerl gefiel Caleb gar nicht, doch er konnte sich keinen Reim darauf machen was es mit diesem Mann auf sich hatte. Er dachte eine ganze Weile über all das nach, bis es ihm wie Schuppen von den Augen fiel. Taro war damals genau wie Rajah aus dem nichts aufgetaucht und hatte schon bald darauf angefangen die merkwürdigsten Fragen über Rajah zu stellen, doch niemand schien das seltsam zu finden, bis jetzt und je mehr Caleb darüber nachdachte , kam er zu der Überzeugung das mehr dahinterstecken musste , als es zu nächst den Anschein hatte.
Er beschloss erneut das Haus von Taro auf zu suchen, nur dieses mal würde erst dann gehen, wenn er Antworten erhalten hatte. Also machte er sich erneut auf den Weg zum Haus von Taro.
Unterwegs fragte er sich, was ihn wohl erwarten würde, nachdem er ihn erneut und ungebeten aufsuchen wollte, immerhin hatte er den Oberbefehlshaber beleidigt und auch der seltsame Ausdruck auf dessen Gesicht als Caleb Rajah verteidigt hatte, verhieß für einen neuen Besuch nichts Gutes. Würde es ihm tatsächlich gelingen etwas aus diesem Stur Kopf heraus zu bekommen oder würde er diese Entscheidung bereuen? Als er erneut das Haus von Taro betrat, hörte er von oben mehrere aufgeregte Stimmen die gerade eine heftige Auseinander Setzung führten in der es wie Caleb vermutete um seine Freundin Rajah ging , deshalb schlich er so leise es ging die Treppe hinauf und lauschte angespannt den immer lauter werdenden Stimmen wodurch es ihm gelang den ein oder anderen Gesprächsfetzen auf zu schnappen . Zuerst verstand er nicht viel, doch schon bald darauf fiel sein Name und auch der von Rajah. „ Was zum Henker war hier los“? und warum sprachen alle so abweisend und kalt über ihn und Rajah, hatte sie nicht oft genug ihr Leben aufs Spiel gesetzt um das dieser Männer zu retten? Wut stieg in ihm hoch und er wäre am liebsten dort hineinspaziert um all diesen aufgeblasenen Möchtegernen seine Meinung zu sagen , doch stattdessen verharrte er geduldig im Schatten der großen Flügeltür und lauschte gespannt weiter. „ Ich habe es ja schon damals gesagt und ich sage es nun erneut wieder, dieses blöde Weibsstück bringt noch meinen Plan zum Scheitern“ und dieser Tölpel Caleb wird langsam zu einer Plage , doch wenn unser Plan gelingen soll , dann brauchen wir ihn noch , zumindest vorerst , danach könnt ihr mit ihm machen was ihr wollt. Aber wieso ist dieses Mädchen so wichtig für Euch? immerhin ahnt sie doch nicht über welche Macht sie verfügt und wer weiß vielleicht irrt Ihr euch ja doch und unser Plan funktioniert auch ohne dieses Drachenauge. „ Du elender Narr, wie kannst du es wagen meine Ziele und Überzeugungen so dermaßen unverfroren in Frage zu stellen, ich irre mich niemals, hast du das jetzt endlich kapiert, oder müssen die Waloren dich zur Besinnung bringen?
Caleb erstarrte, wovon redeten die Männer überhaupt und was hatte das alles zu bedeuten? Was meinten die mit Drachenauge, Rajahs Macht und was zum Teufel waren Waloren? In seinen Gedanken herrschte das absolute Chaos doch er wollte noch mehr erfahren immerhin war es möglich das hier etwas vor sich ging von dem Rajah bereits wusste , vielleicht war sie deshalb einfach so ohne ein einziges Wort verschwunden. Er spürte wie er beim Gedanken an seine Freundin traurig wurde und zum allerersten Mal spürte er das Rajah für ihn etwas ganz besonderes war , mehr als einfach nur seine beste Freundin , doch es blieb keine Zeit darüber nachzudenken , er musste sie finden und zwar schnell , sonst könnte er sich niemals verzeihen das wusste er plötzlich ganz genau.
Die Männer unterhielten sich noch eine ganze Weile, doch Caleb war in Gedanken schon damit beschäftigt einen Plan aus zu tüfteln um Rajah so schnell wie möglich zu finden. Er überlegte wen er um Hilfe bitten konnte, ohne auch nur allzu viel von dem was er soeben erfahren hatte preis zugeben. Da gibt es eigentlich nur eine Person die dazu in der Lage wäre all dies zu beenden, Orrik der Herrscher dieses Landes , doch wie sollte Caleb das anstellen in der letzten Zeit war es kaum jemanden gelungen zum großen Saal vorgelassen zu werden , es sei denn es war jemandem gelungen das Interesse des Herrschers zu wecken. Doch wehe dem der es wagte sich über den Herrscher lustig zu machen, dem würde man bereits zwei Tage später den Prozess machen und ihn enthaupten , sogar Kinder waren nicht davon verschont geblieben nur weil sie vor Hunger ein trockenes Brot vom Hof der hiesigen Bäckerei gestohlen hatten und so wurde ihnen zur Strafe die linke Hand abgetrennt und sie lebten Fort an in den Hütten vierteln außerhalb der hohen Mauern und waren auf sich allein gestellt. Nur wenige Male war es Rajah gelungen ein paar harte Brote und etwas Obst aus dem riesigen Garten der an die Mauern grenzte , zu stehlen um es den Kindern zu bringen , wäre sie dabei erwischt worden so wäre sie mit großer Wahrscheinlichkeit ebenso hart bestraft worden wie jeder gewöhnliche Dieb vor ihr. Doch Rajah war ganz und gar nicht gewöhnlich und allein diese Tatsache machte sie zu etwas besonderem und brachte ihr den nötigen Respekt beim Volk ein. Doch nun war ihr Leben in Gefahr und es blieb nicht viel Zeit zu handeln, deshalb ging Caleb das Risiko ein und bat um eine Audienz beim Herrscher.
Caleb musste sehr vorsichtig sein immerhin war Taro ein angesehenes Mitglied des Rates der sieben ältesten des Landes und man würde es nicht einfach so hinnehmen wenn ein dahergelaufener Junge einfach so hereinspazieren würde um eines der Mitglieder zu beschuldigen etwas unrechtes getan zu haben. Es blieb nur dieser Versuch, ansonsten wäre jegliche Hoffnung dahin, das wusste Caleb nur zu gut und so machte er sich auf den Weg zum „Kopflosen Eber“, der hiesigen Taverne, dessen Betreiber Havock ein entfernter Vetter seiner Mutter war. Von Draußen war das Treiben der betrunkenen schon von weitem zu hören , doch Caleb kannte dies alles schon zur Genüge , da er schon so manches Glas zu viel in dieser Taverne geleert hatte , wodurch er sich so manche Ohrfeige von seiner Mutter geholt hatte , nun jedoch war er bereits Achtzehn und somit alt genug seine eigenen Entscheidungen zu treffen , zielsicher und ohne zu zögern betrat er dieses alte Gemäuer um ein kühles Glas Gark zu trinken. Eigentlich mochte er dieses übel riechende braune Gesöff nicht sonderlich gerne, doch jeder hier der etwas auf sich hielt trank dieses Zeug und so bestellte er beim Wirt gleich einen ganzen Krug davon und verschwand in den hintersten Winkel der Taverne.
Von hier aus hatte man einen guten Überblick und im Falle eines Falles würde er die Tür noch rechtzeitig erwischen, so machte sich Caleb daran die einzelnen Gestalten genauestens zu beobachten , die meisten von ihnen waren harmlos , doch in einer der gegenüberliegenden Ecken der Taverne erregten drei ziemlich große Gestalten seine Aufmerksamkeit. Sie waren Fremde das sah er an ihrer Kleidung und auch die Waffen waren ihm unbekannt , so hatte der erste ein großes nach oben gebogenes Schwert dessen Griff Kunstvoll mit einem braunen Lederband verziert war und trug eine weite blaue Hose mit einem weißen Hemd. Am unteren Ende des Bandes baumelte ein kleines silbernes Band an dessen Ende ein eigenartiges Amulett hing, das bei jeder Bewegung gegen das Schwert ein hellen Ton von sich gab. Der zweite war um einiges kleiner und hatte eine Glatze, an seinem Gürtel hing eine Axt die ziemlich schwer zu sein schien, da der Mann den Gürtel ziemlich oft nach oben zog, auch er trug eine blaue Hose allerdings passte sein graues Oberteil nicht ganz zu seiner massigen Struktur u der dritte im Bunde war kaum zu erkennen da er einen Kapuzenmantel trug dessen Kapuze sein gesamtes Gesicht umhüllte , soweit Caleb es sehen konnte trug dieser keine Waffe , nur ein Amulett ähnlich wie das des anderen Mannes , jedoch ein ganzes Stück größer mit glänzenden roten und schwarzen Edelsteinen besetzt hing über seiner Kutte herunter. Alles an diesen Männern schien merkwürdig zu sein und Caleb versuchte nicht all zu aufdringlich in ihre Richtung zu schauen, nahm sein Glas in die Hand und trank einen großen Schluck daraus. Dieses Zeug schmeckt wirklich furchtbar, dachte er wieder und verzog für einen kurzen Moment das Gesicht. Inzwischen hatte sich die Taverne mit einer rasenden Geschwindigkeit gefüllt, dass es Caleb nun etwas mehr Anstrengung kostete den Überblick zu behalten. Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis Caleb den Krug halbwegs geleert hatte, da bog auf einmal wie aus dem nichts eine hagere Statur zu ihm die Ecke ab , stellte sein Glas auf den Tisch und setzte sich ohne ein Wort zu Caleb. „ An deiner Stelle wäre ich etwas vorsichtiger beim beobachten fremder Leute , mein junger Freund schließlich weiß man nie mit wem man es bei solchen Leuten zu tun bekommt , jedoch spüre ich das du für diese Männer keine Sympathie hegst , ganz im Gegenteil du scheinst zu wissen das hier irgendetwas nicht stimmt, doch sei gewarnt solltest du auch nur einen Fehler machen kannst du dich für immer von deiner Freundin verabschieden. Kaum hatte diese Gestalt das gesagt, verschwand sie genauso schnell wieder wie sie erschienen war.
Caleb starrte gebannt auf den Stuhl auf dem eben noch dieser geheimnisvolle Fremde gesessen hatte , auch das Glas stand noch genau da wo er es abgestellt hatte , doch ansonsten schien es so als hätte er gerade einen Geist gesehen , doch Geister gab es nicht zumindest glaubte er nicht an solchen Humbug und so schrieb er das Erlebnis dem Gark zu . Inzwischen hatten die drei fremden ihn bemerkt und sie tuschelten hinter vorgehaltenen Händen und laut lachend über ihn, doch all dies störte Caleb nicht und so schaute er einfach nur zu ihnen hinüber. Was sind das für komische Typen und wieso sind sie hier fragte er sich und wer war dieser komische Mann und was hatte er damit gemeint, sollte ich auch nur einen Fehler machen dann würde ich…? Weiter kam Caleb mit seinen Gedanken nicht, da erregten die drei Gestalten erneut seine Aufmerksamkeit. Sie waren vom Tisch aufgestanden und zur Theke geeilt , dort beugten sie sich nach vorne und versuchten nach irgendetwas zu greifen , doch ein lautes kreischen ließ die drei abrupt zurückschrecken und einer von ihnen stolperte dabei und krachte mit einem lauten „ Wumms“ zu Boden. Die beiden anderen brachen nun in schallendes Gelächter aus und versuchten ihm auf zu helfen, doch dieser fluchte laut, fegte die helfenden Hände seiner Kammeraden bei Seite und stand auf. Dieses verdammte Biest hat versucht mich zu beißen, schrie er , man sollte dieses verfluchte Elfen Pak ein für allemal aus unserem Land vertreiben schließlich sind es Ihresgleichen die dafür sorgen das der Wald immer weniger Nahrung bietet und außerdem sind sie es die durch ihre sogenannte weiße Magie dafür sorgen , das immer mehr Händler ins Land kommen um mit diesem Pak Geschäfte zu machen , doch wenn eines unserer Kinder von Krankheit geplagt wird dann sind wir machtlos und niemand von ihnen ist bereit uns zu helfen , wir haben ja nicht einmal die Möglichkeit beim Herrscher um Rat zu fragen , da nicht mal er dazu in der Lage ist etwas dagegen zu unternehmen schließlich befürchtet er, das diese Leute ihre Magie dann gegen uns einsetzen könnten , aber irgend jemand muss doch etwas tun immerhin ist Magie in unserem Land nicht gern gesehen und Gesetz ist nun mal Gesetz. „ Nun hör schon auf, brummte Havock, du vergraulst mir mit deinem Benehmen noch meine Gäste und außerdem ist deine Behauptung völliger Schwachsinn oder willst du es leugnen das du keine Gelegenheit auslässt um Stress zu machen wenn es um die Elfen geht? Ja , Rede du nur alter Mann dir ist ja bekanntlich jedes Mittel Recht um deine schäbige Taverne zu füllen , doch sei gewarnt eines Tages wird dein Schützling dir mit deinem eigenen Messer deinen dicken Wanst aufschneiden und es wird niemand da sein um dir zu helfen , aber was kümmert es mich , dann wird es jemand anderes geben der hier hinter der Theke steht. Havock schaute den Mann mit finsteren Augen an, doch er sagte kein Wort, statt dessen ging er zu dem Mädchen rüber reichte ihr seine Hand und bat sie nach hinten zu gehen. Das Mädchen nickte kurz und verließ die Theke in Richtung des Haupthauses um nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen.
Du verdammter Narr, sagte Havock kaum das er sich wieder der Theke zu gewandt hatte, was glaubst du eigentlich wer du bist, hältst dich wohl für ziemlich schlau , nur weil du einst im Tempel von Dracaran das Volk der Elfen durch einen Hinterhalt erledigen konntest , dabei scherte es dich nicht im geringsten das durch deinen Verrat unschuldige Frauen und Kinder den Tod fanden und das alles nur weil es dir missfiel das dieses eher friedfertige Volk mit den Menschen Handel trieb. Und als ob dies nicht schon genug gewesen wäre, hast du es auch noch fertiggebracht, dafür zu sorgen, dass dem damaligen Herrscher über Dracaran , wie hieß er doch gleich , ich glaube sein Name war Farin , seine einzige Tochter geraubt und zu irgendwelchen Mönchen in ein Kloster verschleppt wurde.
Bis heute weiß niemand was aus dem kleinen Mädchen geworden ist, doch eins ist sicher , sollte das Mädchen noch leben und eines Tages über die Macht verfügen den großen weißen Drachen zu rufen , so wird sie mit Sicherheit alles daran setzen ihr Volk zu rächen , also tätest du gut daran dich nicht noch mehr in Schwierigkeiten zu bringen , denn sonst wirst du es sein den man eines Tages Tod auffinden wird. Der Mann lachte und meinte das dies wohl nie geschehen wird, da seine Männer ihm damals vor etlichen Jahren versichert hatten, das die Mönche noch nie jemanden aus den Mauern der Abtei gehen ließen es sei den der Tod hätte sie ereilt.
Den großen weißen Drachen rufen, sagte er, Ha! Das ich nicht lache diese Wesen gibt es doch schon seit über fünfzig Jahren nicht mehr also geh mir nicht mit solch einer Behauptung auf die Nerven. Außerdem weis doch außer uns Anwesenden niemand von alle dem was damals geschehen ist und deshalb tätest du gut daran es auch dabei zu belassen, andernfalls müsste ich persönlich dafür sorgen das es so bleibt.
Kapitel 4
Rajahs Vergangenheit
Die Grotte schien einfach kein Ende zu nehmen. Immer wieder kam sie an Abschnitte vorbei an denen sich der Weg teilte und steil nach oben führte, sollte sie ihren Führer aus den Augen verlieren so würde es ihr sicher nicht gelingen den Weg nach draußen zu finden , also machte Rajah immer größere Schritte und an unwegsamen Stellen versuchte sie in die Fußabdrücke des Tieres zu treten , aber es gelang ihr nicht gerade sonderlich gut mit dem Drachen Schritt zu halten. Es entging dem Tier nicht , das Rajah von Zeit zu Zeit ziemlich zurück fiel , doch was kümmerte es ihn schließlich würde es sich schon bald zeigen , ob dieses Mädchen überhaupt die ganze Mühe wert wäre , doch dies zu entscheiden lag nicht in seinem Ermessen und so blieb ihm nichts anderes übrig als sein Tempo etwas zu zügeln. Müsst ihr Zweibeiner denn immer so langsam sein? es wird schon bald Dunkel und im Turm der Obrigkeit warten noch eine Menge Aufgaben auf mich, schnaufte das Tier, nun mach schon oder willst du etwa gleich Aufgeben? Schob es den nächsten Satz gleich hervor ohne auf eine Antwort zu warten.
Rajah missfiel es so von diesem Drachen behandelt zu werden, am liebsten hätte sie ihm auf der Stelle gezeigt was sie von seinen Worten hielt doch sie entschied sich dafür , nicht weiter darauf ein zu gehen und ging einfach weiter. Kurze Zeit später kamen sie erneut an einem Durchgang vorbei, der dieses mal allerdings nach unten führte und Rajah spürte sofort das dort unten etwas merkwürdiges sein musste . Sie räusperte sich so laut, das der Drachen kurz stehenblieb , sich umdrehte und ihr erklärte , das es besser wäre diesen Weg nicht zu nehmen es sei denn sie würde gern Bekanntschaft mit den Kalaren machen. Nun war Rajahs Neugierde geweckt und so fragte den Drachen was denn Kalaren wären. Nun ja sagte der Drache , die Kalaren sind Schlangen , jedoch sind es keine gewöhnlichen Schlangen sondern riesige farblose Exemplare , mit roten Augen , einer Panzerartigen Haut und Messerscharfen Giftzähnen welches ihre Opfer langsam und Qualvoll tötet. Es heißt sie wären die Wächter des großen weißen Drachen und nur diejenige die das Schicksal dazu bestimmt hat unsere Welt und die der Menschen wieder zu vereinen , hat die Kraft und das Wissen den großen Drachen aus seinem Schlaf zu erwecken. Rajah dachte über die Worte des Drachen nach und sie ahnte dass dies schon bald ihre Aufgabe sein würde, doch wie sollte sie das anstellen? Ohne zu zögern ging sie noch ein Stück näher auf den Eingang zu und erschrak. Sie hörte eine leise Stimme die nach ihr rief, doch wie konnte das sein, sie wusste es nicht doch sie würde es herausfinden, das wusste sie genau. Für einen kurzen Moment stand sie wie versteinert da unfähig sich zu bewegen. Ihr Puls raste und in ihrem Kopf dröhnte es, als würde eine ganze Herde Limoks über sie hinwegfegen, doch sie stand einfach nur da. Der Drache der noch immer in ihre Richtung schaute war beeindruckt von dem Bild das sich ihm hier gerade bot und er dachte für einen Moment darüber nach, ob seine Suche nun zu Ende war. Rajah beachtete den Drachen nicht, es war fast so als würde diese Stimme ihr etwas mitteilen doch sie verstand den Sinn der Worte nicht und so versuchte sie die Substanz im inneren ihres Körpers zu ertasten. Sie atmete langsam und gleichmäßig und versuchte das kleine Kästchen zu finden. Ihr Körper glühte mittlerweile und ihr langes Haar wehte wild umher, doch dies bekam sie nur vage mit, denn die Stimme wurde nun lauter und es gelang ihr die Worte zu verstehen. Wie in Trance stand sie da und ihre Lippen formten die Worte nach und hallten in einem riesigen Echo durch die Grotte. Nach wenigen Minuten war das Schauspiel vorbei und Rajah sank erschöpft auf die Knie. Ihr Körper zitterte und eine eisige Kälte kroch ihr den Rücken hoch. Es war vorbei. Diese Stimme, dachte sie, ich habe sie schon einmal gehört, doch wann und wo, das wusste sie nicht , langsam versuchte sie sich auf zu richten doch ihre Beine gaben nach und sie stürzte zurück auf die Knie , es hatte keinen Zweck aus eigener Kraft würde es ihr nicht gelingen auf zu stehen , doch sie wollte vor dem Drachen keine Schwäche zeigen, also versuchte sie es noch einmal doch auch dieses mal gelang es ihr nicht , nein sie stürzte noch härter zu Boden und blieb einfach regungslos liegen.
Der Morgen graute bereits und von draußen klang reges Treiben durchs Fenster. Es war eine Fülle von Geräuschen wie Rajah sie noch nie zu vor gehört hatte und ihre Ohren fiepten unentwegt, doch ansonsten schien ihr nichts zu fehlen und so versuchte sie aufzustehen doch sofort bereute sie diese Entscheidung und ließ sich zurück aufs Bett fallen. Was war geschehen und wie war sie hierher gekommen? , was würde sie hier erwarten? , sie hatte so viele Fragen doch keine Antworten, das muss ein Traum sein dachte für einen kurzen Moment, doch da viel ihr ein was sie in den letzten Stunden alles erlebt hatte und wusste das dies kein Traum war , doch was hatte all das zu bedeuten?
Noch bevor Rajah ihre Gedanken zu Ende führen konnte klopfte es an der Tür. Eine große Schlanke Frau trat herein, mit einem Tablett auf dem eine kleine Flasche stand, ging auf Rajah zu und reichte ihr die Flasche und bedeutete Rajah sie solle das trinken. Einen Moment lang zögerte sie, schließlich wusste sie nicht was in dem Fläschchen drinnen war und auch sonst wusste sie doch eigentlich gar nichts, deshalb hielt sie das Fläschchen hoch und schaute es sich erst einmal genauer an. In dem Fläschchen war eine komische Flüssigkeit in der sich irgendetwas bewegte, das trinke ich nicht, gab sie zurück und reichte die Flasche nach vorn. Du musst das trinken, es gibt dir Kraft , durch deinen Zauber bist du sehr geschwächt und somit nicht ausreichend vor Zugriffen von außen geschützt , sagte die Frau und ein Lächeln umspielte dabei ihre Lippen , hab keine Angst solange du hier im Magistrat bist kann dir nichts geschehen , doch solltest du in die Außenwelt zurückkehren , würde sich dein Zustand verschlechtern und nur diese Essenz kann dir dabei helfen bei Kräften zu bleiben , deshalb bitte ich dich , sei vernünftig und vertrau mir.
Rajah spürte die Wärme und Herzlichkeit mit der diese Frau zu ihr sprach, doch konnte sie ihr vertrauen? Sag mir bitte was das alles zu bedeuten hat und wieso bin ich hier an diesem Ort, ich verstehe das alles nicht. Du hast viele Fragen und bist misstrauisch das kann ich gut verstehen gab die Frau zurück , doch es ist nicht meine Aufgabe dir all deine Fragen zu beantworten , dies kann nur die Hüterin dieses Tales, doch im Moment hat sie wichtigeres zu tun , aber sobald die Zeit gekommen ist wirst du alles erfahren was für dich wichtig ist , deine Ankunft hat für einen ziemlichen Wirbel im Magistrat gesorgt musst du wissen und die Magister tagen nun schon seit einer Woche um sich zu beraten wie es nun weiter gehen soll, deshalb bitte ich dich Geduld zu haben und nun nimm diesen Trank um wieder zu Kräften zu kommen. Rajah bekam einen Schock, seit einer Woche rief sie entrüstet, so lange habe ich geschlafen? , das darf doch nicht war sein, ich muss sofort zurück, Caleb ist bestimmt schon krank vor Sorgen. Ich verstehe dich gut, doch du kannst nicht zurück, niemand kann das, dein Leben ist nun hier und dein bisheriges Leben gehört für immer der Vergangenheit an , deshalb must du dich damit abfinden und nun ruh dich noch etwas aus , die nächsten Wochen werden bestimmt sehr anstrengend für dich werden , solltest du noch irgendetwas brauchen lass mir einfach eine Nachricht zu kommen mein Name ist Arijana , sagte sie , drehte sich um und war auch schon zur Tür hinaus , noch bevor Rajah erneut etwas sagen konnte.
Rajah richtete sich ein wenig auf und schaute sich in diesem riesigen Raum um, es war ein schönes Zimmer mit einem großen hellen Fenster an dessen Seiten wunderschöne Hellblaue Vorhänge angebracht waren die mit je einer Bronze farbenen Spange gehalten wurden , in der rechten Ecke standen zwei gemütlich aussehende dunkelblaue Sessel um einen kleinen runden Tisch herum, in der Mitte des Raumes stand ein großes Regal in dem unendlich viele Bücher standen. Die Wände waren in weiß gehalten und an den Wänden hingen kleine schmale Teppiche auf denen die verschiedensten Motive abgebildet waren , zum einen sah Rajah auf den beiden äußeren von ihnen die Bilder eines Drachen und auf dem mittleren Teppich war eine wunderschöne Frau zu sehen, die etwas in den Händen hielt , das Rajah aber nicht genau erkennen konnte.
Zum anderen fiel ihr auf, dass in diesem Raum keine einzige Lampe oder eine Kerze stand, doch der Raum strahlend hell erleuchtet war. Sie versuchte auf zu stehen, denn sie wollte sich noch ein bisschen genauer umsehen, außerdem verspürte sie den Drang sich diese Teppiche genauer an zu sehen , sie setzte sich vorsichtig auf die Bettkannte und atmete tief ein , Ihr Kopf dröhnte und ihr Puls beschleunigte sich spürbar , ihr war noch ganz schön schummerig vor Augen , doch es gelang ihr sich langsam auf zu richten und so setzte sie schließlich vorsichtig einen Fuß vor den anderen und ging langsam zu den Teppichen hinüber. Rajah staunte beim Betrachten des großen Tieres auf der rechten Seite nicht schlecht , dieses Tier war noch größer und gewaltiger wie der Drache mit dem sie durch die Grotte gegangen war , er war Schneeweiß nur seine Flügel hatten einen leichten Grauschimmer , auf seinem Kopf befanden sich zwei Hörner ebenfalls grau und seine großen geschlossenen Flügel mussten eine enorme Größe besitzen , doch der Blick des Tieres schien traurig in Richtung des linken Teppichs zu blicken , auf dem ebenfalls ein Drachen war , nur war dieser hier noch sehr klein und er war schwarz , doch seine Augen schienen in einem Grün , wie Rajah es noch nie zu vor gesehen hatte , sie hatte das Gefühl das die Tiere lebendig waren und gleich auf sie zu kommen würden , doch das konnte nicht sein und trotzdem wich sie ein paar Schritte zurück. Auf dem Teppich in der Mitte sah Rajah, das die Frau eine große Glaskugel in der Hand hatte in dessen inneren eine kleine gelbe Kugel eingeschlossen war, der Blick der Frau war auf den kleinen Drachen gerichtet und aus ihren Augen liefen vereinzelte Tränen heraus. Rajah bekam einen Kloß im Hals und es war fast so als wüsste sie warum diese Frau so traurig war , sie bemerkte nicht einmal wie ihr selbst nun eine kleine Träne über die Wangen kullerte, sie stand einfach nur da und dachte über diese Bilder nach.
Inzwischen hatte Arija, der Magistratin berichtet, das Rajah wieder erwacht war und so machte sich Merana , die Oberste der Magister auf den Weg zu Ihr. Es war inzwischen schon spät geworden und der Tag neigte sich schon fast dem Ende, als Merana bei Rajah ankam. Als Merana das Zimmer betrat in dem Rajah noch immer vor den Wandteppichen stand , wartete sie noch einen Moment bevor sie sich direkt neben Rajah stellte , doch Rajah bekam das gar nicht und so legte Merane ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter und sprach: „ Was siehst Du ?„ wenn du dieses Bild betrachtest , Rajah die nun bemerkte das jemand neben ihr stand sagte: „ Ich sehe Traurigkeit , Sorgen und Leid , doch es strahlt auch Freude , Hoffnung und Zuversicht darüber aus , das egal was noch kommen mag , niemals Zweifel darüber aufkommen dürfen das richtige tun zu müssen , sagte Rajah mit einer solchen Überzeugung , das die Frau zufrieden lächelte. In dir liegt große Hoffnung , das spüre ich , du siehst in einem Menschen stets das gute und das ist etwas wundervolles aber zugleich auch etwas törichtes , denn nicht alle Menschen und Lebewesen denken so , dies ist etwas das du niemals aus den Augen verlieren darfst , ansonsten könnte es deinen Tod bedeuten. Rajah schaute die Frau erstaunt an, diese Frau das seid ihr habe ich recht?
Ja so ist es, das da auf dem Bild bin ich und was glaubst du ist mit den zwei anderen Bildern? Rajah dachte kurz nach und sagte: „ Der weiße Drache ist sehr glücklich über sein junges , doch er weiß das etwas schlimmes passieren wird und deshalb übergibt er euch seine Seele für sein junges , damit es eines Tages vollendet was er nicht geschafft hat , da seine Zeit bald gekommen ist und er diese Welt verlassen muss zerreißt es ihm fast das Herz nicht mehr auf das junge acht geben zu können , doch er weiß auch das ihr bei dem jungen Drachen seid und deshalb fügt er sich seinem Schicksal.
Erstaunlich, du besitzt eine kostbare Gabe über die nur die wenigsten von uns noch verfügen. Ich denke es ist Zeit mit deiner Ausbildung zu beginnen. Doch sei gewarnt, es wird gefährlich werden und deshalb ist es unumgänglich das du dich strickt an die Regeln hältst, hast du das verstanden? Rajah nickte und schluckte schwer. Nun dann, es wird Zeit zum Abendessen ich habe Arijana gebeten , dich in einer halben Stunde in mein Zimmer zu begleiten , damit wir uns bei einem gemeinsamen Essen , noch ein bisschen Unterhalten können , da du gewiss noch einige Fragen an mich hast. Rajah nickte und beschloss sich noch ein wenig frisch zu machen. Merana lächelte erneut und sagte bevor sie zur Tür hinausging: „ Ach übrigens, ich habe dort im Schrank ein paar Kleider die dir passen müssten, wenn du magst nimm dir ruhig eines davon, alles andere findest du im Bad hinter der Wand dort drüben und sie zeigte auf die Wand genau gegenüber von den Teppichen. Rajah nickte und nachdem Merana das Zimmer verlassen hatte, machte sich Rajah daran, sich für das bevorstehende Essen zu Recht zu machen. Rajah staunte nicht schlecht als sie den großen Schrank öffnete. Dort hingen eine Menge Kleider und eins war hübscher als das andere, sie nahm ein dunkelblaues mit langen Ärmeln heraus und zog es an, es saß perfekt. Weiter unten in der linken Ecke standen etwa zehn paar Schuhe von denen ihr das schwarze paar am besten gefiel, es hatte nicht so hohe Absätze und deshalb entschied sie dieses paar zu wählen. Nachdem sie mit ihrer Auswahl zufrieden war ging sie ins Bad um sich noch ein wenig zu Recht zu machen. Sie band ihr langes Haar zu einem Zopf den sie anschließend nach oben steckte, betrachtete sich erneut im Spiegel und schien recht zu Frieden mit sich zu sein. Es war schon erstaunlich was so ein Kleid aus ihr gemacht hatte. Kurz darauf klopfte es auch schon an der Tür und Arijana war sichtlich überrascht als Rajah ihr entgegentrat. Ihr seht hinreißend aus, Merane wird sehr zufrieden sein sagte sie und nun folgt mir, ihr werdet bereits erwartet. Arijana führte sie durch einen langen Flur an dessen Wänden ebenfalls Teppiche hingen, doch anders als bei den vorherigen , waren dort keine Drachen sondern merkwürdige Tiere und Gestalten in dunklen Gewändern zu sehen , auch hier schien es Rajah fast so als wären sie lebendig , ein kalter Schauer überkam sie und sie beeilte sich mit Arijana Schritt zu halten. Die schwere Tür zum großen Saal öffnete sich und Rajah sah, das Merane nicht allein war. Beeilt Euch lieber etwas sagte Arijana leise, der hohe Rat hasst es zu warten. Aber was … ? stotterte Rajah , ich verstehe das es euch missfällt , nicht darüber in Kenntnis gesetzt zu werden , das auch der hohe Rat anwesend ist , doch seid unbesorgt , es wird sich alles klären und nun geht, mit diesen Worten verabschiedete Arijana sich und ging davon. Rajah hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache und wäre am liebsten weggerannt, doch sie atmete tief ein, straffte die Schultern und betrat langsam den Raum. Ah, da bist du ja, sagte Merane und bedeutete Rajah näher zu kommen. Bitte Entschuldige, das du nicht darüber informiert wurdest, das auch der hohe Rat anwesend sein würde, doch dein Erscheinen und die damit verbundenen Ereignisse machen ihre Anwesenheit unverzichtbar. Setz dich zu mir, damit wir beginnen können, sagte sie mit einem Lächeln. Rajah sah die Männer der Reihe nach an und ihr fiel auf, das alle eine enorme Ähnlichkeit mit denen hatten die sie zuvor auf den Teppichen im Flur gesehen hatte, doch sie sagte nichts. Nach einer Weile erhob sich einer der Männer und machte eine leichte Verbeugung in Meranes Richtung.
Bitte Meister Kallen sprecht offen, immerhin steht eine Menge auf dem Spiel sollten wir uns geirrt haben. Wie ihr wünscht Merane, dann werde ich beginnen sagte er und wandte sich Rajah zu. Mein Name ist Kallen und ich bin Mitglied des hohen Rates von Terbia, du musst Rajah sein, Tochter von Farin dem Anführer der Dracaran , sei gegrüßt und wisse , das nun der Zeitpunkt gekommen ist , dein Erbe anzutreten , sagte der Mann und führte seine rechte Hand an die Stirn. Rajah staunte nicht schlecht, doch sie schüttelte den Kopf und sagte : „ Ich danke euch für eure Gastfreundschaft , doch was die Sache mit dem Erbe der Dracaran angeht, muss ich euch leider enttäuschen , ich habe keine Ahnung wovon Ihr sprecht , ich bin nur ein Mädchen , ein einfaches Mädchen sonst nichts , die letzten Jahre verbrachte ich damit mich dem Schutz der Menschen zu widmen die mich einst bei sich im Dorf aufnahmen , ohne auch nur einen Moment zu zögern und das obwohl ich anders bin als Sie. In der Tat das hast du getan und doch irre ich mich nie, du bist Rajah, Farids Tochter und in dir fließt das Blut des großen weißen Drachen, Dracaran, dem Wächter über dieses Tal. Noch bevor Rajah antworten konnte, spürte sie wie die Stimme in ihrem inneren erwachte und vor ihrem geistigen Auge traten Bilder auf, die es ihr ermöglichten die Geschehnisse von damals mit an zusehen. Nachdem Rajah dies alles gesehen hatte, liefen ihr Tränen über die Wangen, in ihren Augen war das Entsetzen über dies grauenvolle Tat zu erkennen und in diesem Moment fasste sie einen Entschluss sie würde sich rächen, egal was sie dafür tun musste. Meister Kallen nickte Merane zu ging auf die große Truhe zu die hinten am Fenster stand, holte ein kleines rechteckiges Kästchen aus dessen inneren hervor und ging direkt auf Rajah zu. Er stellte das Kästchen direkt vor ihr auf den Tisch. In diesem Kästchen, liegen die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft deines Volkes verborgen. Nur die Kraft des heiligen Drachen, vermag es dieses Kästchen zu öffnen. Doch sei gewarnt, solltest du versuchen dein Schicksal mit Hilfe der Dunkelheit zu ergründen, gibt es kein Zurück mehr und es wird dir für alle Zeit untersagt werden, hierher zurück zu kommen, deshalb handel weise und überdenke gut die Folgen deiner Entscheidung. Rajah war noch immer geschockt, all die Bilder und das Leid das sie soeben gesehen hatte , ließen sie nicht mehr los und ihre Wut und der Hass wurden immer größer , sie hatte die Gesichter der Männer die all das getan hatten immer noch vor Augen und prägte sich jedes einzelne genau ein. Doch zuerst wollte sie etwas über diese Kammer aus der sie diese seltsamen Laute vernommen hatte erfahren , so beschloss Sie diesen Ort erst einmal zu erkunden und sich alles wichtige genau ein zu prägen , vielleicht würde es ihr später von Nutzen sein. Sie bat den Rat und Merane sich zu einem späteren Zeitpunkt erneut zusammen zu setzen und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum. Mit dem Kästchen in der Hand machte sie sich auf den Weg durch die großen Hallen, doch wo sollte sie hin? , immerhin kannte sie hier niemanden, also machte sie sich daran jemanden zu finden der ihr weiterhelfen würde. Sie bog gerade um die Ecke, da bemerkte sie wie zwei Männer sie neugierig anstarrten. Rajah beschloss die beiden zu fragen ob sie ihr helfen würden, sie holte einmal tief Luft und ging auf die beiden Männer zu.
Die beiden Männer betrachteten Rajah skeptisch und flüsterten sich irgendetwas zu, doch Rajah war noch viel zu weit von ihnen entfernt um etwas verstehen zu können , sie zögerte kurz und dachte darüber nach ob sie das richtige tat , entschloss sich dann aber es wenigstens zu versuchen. Die Männer schauten noch immer skeptisch drein, doch sie blieben stehen und als Rajah vor ihnen stand und den Kopf leicht zum Gruß neigte, erwiderten sie die Geste mit einem höflichen lächeln. Rajah stellte sich kurz vor und schilderte den beiden Männern ihr Anliegen. Nachdem sie damit fertig war, bot der jüngere von beiden ihr seine Hilfe an und Rajah nahm dankend an.
Sie folgte ihm den Weg entlang von dem sie gerade kam und versuchte ins Gespräch zu kommen. „ Ich danke Euch für eure Hilfe“, sagte sie mit zögernder Stimme und warte darauf ob sie eine Antwort bekommen würde. „ Ist schon gut“, sagte er, dieses Gebäude ist ziemlich groß und man findet sich am Anfang hier nur schwer zurecht, ich heiße übrigens Darius und bin nun schon im zweiten Jahr meiner Ausbildung als Reiter hier. Rajah dachte kurz nach, dann sagte sie: „ Ihr macht eine Ausbildung hier, ich will ja nicht neugierig erscheinen, aber bis jetzt habe ich kein einziges Pferd gesehen, könnten wir vielleicht zum Stall gehen, ich liebe Pferde müsst ihr wissen. Der Mann lachte laut und es schien fast so als würde er über sie lachen. Warum lacht ihr über mich? , fragte Rajah, die sich darüber ärgerte das der Mann über sie lachte. „ Verzeiht mir mein Verhalten junge Dame, aber einen Pferdestall gibt es hier nicht. Rajah war verwirrt, hatte er nicht eben gesagt er mache hier eine Ausbildung zum Reiter? , der Mann schien Rajahs Gedanken zu lesen und sprach schnell weiter : „ Ich werde ein Drachen Reiter wenn ich die harte Ausbildung überlebe , doch mehr kann ich euch im Augenblick nicht dazu sagen und nun folgt mir , ich werde euch ein wenig herum führen , damit ihr euch schon bald selbst zu recht finden könnt . Rajah folgte ihm , doch die Worte des Mannes gingen ihr die ganze Zeit im Kopf herum und so achtete sie nicht viel auf den Weg sondern dachte darüber nach ob der Mann sie gerade nur auf den Arm genommen hatte oder aber , ob er vielleicht ein wenig verrückt sei , denn Drachen gab es zwar , das wusste sie schon , aber jemanden der auf Drachen reitet , das schien ihr doch ziemlich unglaubwürdig immerhin waren es wilde Bestien und noch nie hatte sie etwas derartiges gehört , deshalb glaubte sie , das er sich über sie lustig machte. Die restliche Zeit schwieg Rajah und auch der Mann sagte kaum ein Wort, nur wenn sie die einzelnen Leute trafen stellte er sie kurz vor, ansonsten erklärte er ihr nur in welchem Raum sie sich gerade befanden. Nach einer Weile blieben sie vor einem großen mit Eisen beschlagenen Tor stehen und der Mann bedeutete ihr kurz zu warten. Nachdem er durch die große Tür verschwunden war , dachte Rajah noch einmal darüber nach was sie eben alles von diesem Mann erfahren hatte und kam zu dem Schluss , das es sich um einen Scherz gehandelt haben muss , als das große Tor erneut geöffnet wurde und der Mann ihr bedeutete ein zu treten. Zögernd folgte sie ihm hinter das Tor und nachdem sie hin durch gegangen waren, blieb ihr förmlich die Luft weg. Sie befand sich in einer großen prächtigen Halle die von einer durchsichtig schimmernden Kuppel umgeben war , überall in den Ecken waren schwere gusseiserne Ketten eingelassen , an denen riesige Ringe befestigt waren und es roch nach Stroh und nach etwas was sie nicht erkennen konnte , doch es schien etwas vertrautes zu sein , dachte sie plötzlich und dies verwirrte sie noch mehr. „ Dies ist die Aufzucht – Station für Jung Drachen“, hier beginnt der erste Teil der Ausbildung, sagte er und in seinem Gesicht erschien ein lächeln. Stolz führte Darius Rajah herum und bemühte sich sehr ihr alles so gut er es eben konnte zu erklären.
Am Ende der kleinen Führung, konnte Rajah nicht umhin, diesen jungen Mann für seine Offenheit und Freundlichkeit ihr gegenüber zu bewundern und das war für ihre erste Begegnung mit Darius doch recht ungewöhnlich , immerhin musste man sich ihr Vertrauen erst einmal verdienen , doch bei ihm verspürte Rajah ein Gefühl von Geborgenheit .
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Die nächsten Tage waren für Rajah ziemlich anstrengend. Immer wieder musste sie vor den hohen Rat der ihr so gut es ging alles über Drachen beibrachte , was sie wissen musste damit eine Chance bestand die bevorstehende Prüfung zu meistern , doch so sehr sie auch versuchte sich all das zu merken , es gelang ihr nicht. Lediglich das Wissen über die Pflege und Aufzucht der Jungdrachen blieb ihr im Gedächtnis und das verdankte sie Darius. Eines Nachmittags passierte etwas, mit dem niemand gerechnet hatte, am allerwenigsten Rajah selbst. Sie ging wie jeden Nachmittag mit Darius zur Aufzucht Station als plötzlich ein lauter Schrei durch die Hallen fuhr , sofort rannten sie los und als Darius schließlich die schweren Türen geöffnet hatte , sah er wie eine ausgewachsene Drachendame wild um sich trat und Feuer spie. Zwar war die Drachin angekettet, doch das machte sie nicht weniger gefährlich. Darius griff sich sofort einen der Speere aus dem gläsernen Schrank der unmittelbar neben der Tür stand und stellte sich direkt vor die Drachin um sie zurück in die Ecke zu treiben , da sah er ein kleines Mädchen das regungslos am Boden lag. Sofort rollte er sich nach vorn um das Mädchen zu erreichen, vielleicht konnte er noch etwas tun. Doch so sehr er es auch versuchte das kleine Mädchen bewegte sich nicht, dadurch vergaß er sich vor dem wilden Tier zu schützen und bemerkte erst zu spät dass die riesigen Füße dabei waren ihn zu zertreten. Rajah sprang ohne zu zögern nach vorn und schaffte es gerade noch rechtzeitig vor der Drachin zum stehen zu kommen. Doch was jetzt ? , sie hatte keine Ahnung, wie sie das Tier zurückhalten sollte. Darius nahm den leblosen Körper des Mädchens hoch und lief in eine entlegene Ecke des Raumes, sofort eilten zwei Frauen herbei die sich um das Mädchen kümmerten. Nun lief Darius wieder zurück zu Rajah und der Drachin und wollte gerade den Speer aufheben , als plötzlich ein helles Licht erschien in dessen inneren zwei glühende Augen zu sehen waren, doch was dann passierte ließ in erstarren. Rajah, die noch immer vor der Drachendame stand, begann nun zu singen, erst ganz leise, dann immer lauter und schließlich umgab das helle Licht fast die gesamte Aufzucht Station. Von überallher schwirrten kleine Lichter herbei und bildeten so eine Mauer aus Licht, die ständig größer wurde und schließlich eine junge Frau zeigten. Rajah erkannte die Frau sofort , es war dieselbe wie damals vor der Grotte am See , doch etwas an ihr schien sich zu verändern bis sie schließlich keine Frau mehr war , sondern eine große Weiße Drachin. Rajah stutzte und vergaß fast zu atmen, was hatte das alles zu bedeuten und wieso passierte all das ausgerechnet ihr? Die wilde Drachin tobte vor Wut und ihre Ketten schienen förmlich zu reißen , da kam die weiße Drachin direkt auf Rajah zu , nahm sie an die Hand und führte sie genau an die Stelle an der die junge Frau eben noch gestanden hatte. Rajah zögertze einen Moment und sah die leuchtende Gestalt fragend an , doch diese nickte nur und bedeutete Rajah mit der Drachin zu sprechen. Rajah wusste nicht wie sie das anstellen sollte, also stand sie einfach nur da und starrte das wilde Tier an. Es passierte alles so schnell , das Rajah es gar nicht begriff , ihre Haare wehten wild umher und von irgendwo ertönte eine Stimme die zu ihr sagte: „ Sie fordert Gerechtigkeit“ , nur du kannst ihr helfen , doch was immer du tust , sei gewarnt , du bist dann für alle Zeit an sie gebunden , also handle Weise . Rajahs Kopf schmerzte und auch Ihr Rücken fing wieder an zu brennen, doch kaum das die Stimme verebbt war, wusste Rajah was zu tun ist.
Langsam und Ruhig ging sie auf die Drachin zu, ihre Hände schwitzten vor Anspannung, doch es gelang ihr ruhig zu bleiben. In Gedanken suchte sie nach einer Möglichkeit mit der Drachin zu Kommunizieren , doch das war ziemlich schwierig , sie konzentrierte sich , öffnete ihren Geist und formte die richtigen Worte , doch noch bevor sie diese Aussprechen konnte , hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf die sprach : „ Wer bist du? und was willst du hier? geh mir aus dem Weg, damit ich mich rächen kann. Oder willst du die erste sein die meinen Zorn zu spüren bekommt? Rajah erschrak, sie konnte mit der Drachendame sprechen, zwar nur im Geist aber sie sprach mit ihr. „ Was ist passiert“, das du einem kleinen unschuldigen Mädchen so etwas antust? „ Na was glaubst du wohl , was hier passiert ist , sie haben mir meine Tochter genommen , das kann ich nicht dulden und deshalb habe ich einer von ihnen auch ein Kind genommen , nur so verstehen diese Menschen was es heißt Schmerz zu erleiden und nun lass mich zufrieden damit ich weiter machen kann. Rajah wusste das sie das nicht zulassen konnte also blieb sie wo sie war und sagte: „ Niemals“, ich werde nicht gehen ehe du dich beruhigt hast und glaube ja nicht das ich Angst vor dir habe. Ich lasse mich von dir nicht einschüchtern und nun tritt zurück sonst kann ich für nichts garantieren sagte sie und schaute dabei umher in all die Augen die auf sie gerichtet waren. „ Pah, ihr Menschen, glaubt ihr wirklich ihr könntet es mit uns aufnehmen, jämmerliche Kreaturen seid ihr, sonst nichts, sagte die Drachin und in ihrer Stimme lagen Hass und Verachtung. Nun kam die weiße Drachendame nach vorn und stellte sich direkt neben Rajah wodurch die sich ein wenig sicherer fühlte.
„ Sag mir Schwester“, was macht dich so sicher das diese Menschen deine Tochter geholt und getötet haben , immerhin leben hier seid Generationen hunderte von Drachen gemeinsam unter der Atria und es gab noch nicht einmal einen Vorfall wie diesen hier. Ich komme nicht von hier und diese Menschen haben mich und meine Tochter hierher verschleppt als wir vor zwei Tagen hier her kamen. „ Nun dies lässt sich ganz leicht klären sagte die Weiße Drachin , drehte sich um und ging genau auf Darius zu. Erlaube mir deine Gedanken zu lesen, mein Freund, vielleicht finden wir so die Wahrheit heraus. „ Selbstverständlich weiser Drache „ , Ich habe nichts zu verbergen. Nachdem die Prozedur vorbei war, seufzte die Drachendame und ging wieder ein Stück nach vorn. Nun denn, höre meine Antwort Schwester, diese Menschen haben deiner Tochter kein Leid zugefügt, sie befindet sich lediglich in der Obhut unseres Oberhauptes um ihre Wunden zu heilen. Danach darf sie selbstverständlich wieder hierher zurück. Die andere Drachendame erschrak, was hatte sie getan, wieso war all das geschehen. Mit einem herzzerreißenden Schrei ließ sie sich zu Boden fallen und weinte bitterlich. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte sprach sie mit der Drachendame und bat darum ihr die Fesseln abzunehmen, damit sie sich um das kleine Mädchen kümmern konnte. Rajah verstand nicht was dies zu bedeuten hatte, doch die weise Drachendame erklärte es ihr. Rajah mein liebes Kind, wenn ein Drache einem unschuldigen Wesen das Leben nimmt, so kann er es mit Hilfe der Magie wieder rückgängig machen. Rajah blickte sich um und ihr wurde klar dass auch die anderen im Raum sich fragend anschauten doch sie spürte trotz all der Erleichterung noch etwas anderes. Furcht! , das war es was die anderen empfanden und es war nach allem was gerade geschehen war , auch nur all zu verständlich , doch ließ sie das Gefühl nicht los das noch etwas anderes dahintersteckte , deshalb fasste sie den Entschluss später mit Darius darüber zu sprechen , vielleicht würde er es ihr erzählen , doch nun wartete sie gespannt darauf ob es der Drachendame gelingen würde das kleine Mädchen zu retten.
Die weise Drachendame trat in den inneren Kreis und bedeutete Rajah es ihr gleich zu tun. „ Dies ist ein Uraltes Ritual“ , von dem nur die wenigsten etwas wissen , sagte sie , in all den Jahren seit dem dieses Land von den grausamen Tuvoks regiert wurde , kam es manchmal vor das der Hohe Rat dieses Ritual einsetzte um gefallene Krieger erneut zum Leben zu erwecken. Doch sollte dabei etwas schiefgehen so müsste die Auserwählte die Kraft ihrer Ahnen rufen um diesem Geschöpf die Seele zu entziehen.
Rajah erschrak, das also war ihre Aufgabe bei diesem wie sie es fand makaberen Versuch etwas Totes ins Leben zurück zu holen. Sie zögerte einen Moment, doch dann sagte sie: „ Wer war für dieses Kind verantwortlich? , der möge auf der Stelle vortreten. Die Menschen und auch die Drachen schauten einander fragend an doch niemand von ihnen trat vor. „ Nun dann , sagte sie mit tiefer und zugleich wütender Stimme , werde ich nichts dergleichen tun“ , denn dieses Ritual ist grausam , noch grausamer als der Verlust eines geliebten Menschen oder Tieres ohnehin schon ist , Ihr solltet euch schämen überhaupt daran zu denken. Bei diesen Worten ging ein raunen durch die Halle, doch Rajah achtete nicht darauf und verließ so schnell es ging den Raum. Sie wusste das das was sie gerade gesagt und getan hatte dem Hohen Rat zugetragen wurde, doch das war ihr egal, niemals würde sie sich an so etwas derartig abscheulichem beteiligen, egal ob es den anderen passte oder nicht. Sie lief wütend umher und spürte wie heiße Tränen ihre Wangen hinunterliefen, doch sie achtete nicht darauf, sie wollte weg, nur noch weg von hier. Gerade als sie um die Ecke bog die zu einem dunklen und versteckten Gang zu führen schien, hörte sie Stimmen, die heftig miteinander stritten. Langsam und vorsichtig ging sie direkt auf die Stimmen zu und lauschte. „ Es wird Zeit unseren Plan in die Tat umzusetzen , sagte eine weibliche Stimme , dieses Mädchen könnte uns sonst noch ziemlichen Ärger verursachen, deshalb schlage ich vor es so aussehen zu lassen als würde sie etwas mit dem Verschwinden des Drachenjunges zu tun zu haben , dies dürfte sie uns für eine Weile vom Hals halten. „ Ja , die Idee ist gut , dann werde ich gleich dafür sorgen das es so aussieht als wüsste ich wer für das Verschwinden des jungen Drachen zur Rechenschaft gezogen werden muss , allerdings müssen wir uns noch um ihre Fähigkeiten mit denen sie Macht über uns ausüben kann befassen , ich glaube ein wenig Farnkraut versteckt im Essen sollte fürs erste genügen. Ich glaube nicht das es unserem Meister gefallen wird , wenn ihr etwas zustößt bevor er seine Pläne mit ihr beendet hat , sagte die männliche Stimme , denn immerhin braucht er sie noch damit er ihre Macht dazu benutzen kann um den großen Drakar zu rufen. Ha! , was kümmert es mich ob der Meister ihre Kräfte braucht oder nicht , sie ist gefährlich wenn sie erst mal die volle Kontrolle über ihre Macht erlangt hat , deshalb habe ich dafür gesorgt das in so einem Fall dem Jungen , wie hieß er doch gleich , Caleb glaube ich etwas furchtbares zustoßen wird . Rajah erstarrte und ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen, was sollte sie tun, sie musste fort von hier doch wie sollte sie das anstellen? , immerhin kannte sie hier niemanden dem sie vertrauen konnte, niemanden außer „ Darius „, natürlich warum hatte sie nicht gleich daran gedacht, doch konnte sie im wirklich vertrauen, oder würde er sofort mit dieser Nachricht zum Hohen Rat gehen? Es war Riskant, ja, aber hatte sie denn eine andere Wahl?
Rajah versuchte Ruhe zu bewahren und beschloss deshalb dass sie fürs erste genug mitgehört hatte und ging wieder zurück zur Aufzucht Station vielleicht war Darius noch dort und sie konnte sich ihm anvertrauen. Unterwegs lief Rajah der Dienerin Arijana über den Weg , doch sie beachtete sie gar nicht , sie lief einfach weiter ohne den Gruß zu erwidern , was Arijana wiederum verwunderte , darüber würde sie sich später mit ihrer Herrin Merana unterhalten müssen , da diese über alles was Rajah tat informiert werden wollte. Nach einer Weile erreicht Rajah die Aufzucht Station und war erleichtert dass Darius noch dort war. Rajah wischte sich die Tränen ab die immer noch auf ihren Wangen lagen, atmete tief durch und betrat den Raum. „ Ah! da bist du ja endlich begrüßte er sie mit einem freundlichen Lächeln, ist alles in Ordnung? fragte er zögernd, nachdem er ihr Gesicht gesehen hatte, ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Darius begann sie zögernd ich muss dich…, ich wollte wissen ob du mir …. , sie bemerkte ihr stottern und ihre Hände zitterten , doch sie versuchte dennoch ruhig zu bleiben atmete noch einmal kurz durch und sagte : „ Ich muss dich etwas fragen , hast du vielleicht kurz Zeit damit wir reden können? „ Ja, aber sicher“ sagte er und nahm behutsam ihre Zitternden Hände in seine. Er führte sie in den hinteren Teil des Raumes wo sie für einen Moment ungestört waren und setzte sich auf den Boden. Rajah tat es im gleich und setzte sich neben ihn. Ihr Herz raste vor Aufregung darüber das sie nun zum ersten Mal seit ihrer Ankunft hier, allein mit Darius in der Aufzucht – Station saß.
Nachdem Rajah ihm alles erzählt hatte fühlte sie sich zwar etwas besser, doch so wirklich erleichtert darüber dass Darius nun auch wusste das hier irgendetwas Merkwürdiges vorging fühlte sie sich dennoch nicht. Auch Darius würde somit zum Ziel zwischen ihr und den Männern werden von denen sie nicht im geringsten wusste, warum sie etwas so derartig grausames zu tun bereit waren , immerhin kannte sie doch niemanden der hier lebte und immer wieder dachte sie über das nach was diese Männer gesagt hatten , doch es ergab einfach keinen Sinn. Darius spürte wie Angespannt die Lage war, doch auch er wusste nicht weiter und so versprach er ihr er würde auf sie acht geben und nicht zulassen dass ihr etwas passiert. Rajah sah in dankbar an und lächelte ein wenig, sagte jedoch nichts sondern stand auf und blickte hinauf zur Adria. „ Es ist wunderschön“, dachte sie und beobachte gebannt wie sich die Sonnenstrahlen in der Mitte der großen Kuppel trafen und das Licht sich in vielen verschiedenen Facetten wiederspiegelte. Auch Darius schaute nun nach oben und genoss die Wärme die von oben herab stieg und dabei den gesamten Raum erwärmte. Einen Moment lang schien es so, als ob dort oben außerhalb der Kuppel ein Sturm aufzog, doch schon nach kurzer Zeit kamen die Wolken mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit näher und plötzlich erstarrte Darius und sein Blick wurde finster , so finster das Rajah fast erschrak , solch eine Miene hatte sie an Darius noch nie zuvor gesehen und sogleich zupfte und zerrte sie am Ärmel seines Hemdes und redete auf ihn ein, er möge doch etwas sagen , doch Darius blieb stumm, drehte sich zu ihr herum , nahm ihre Hand und zerrte sie ohne ein Wort aus dem Raum hinaus. Gemeinsam rannten sie durch die Gänge und Rajah wäre beinahe mit den Dienern zusammengestoßen die eifrig dabei waren frische Waren in die Vorratskammern zu bringen , doch zum Glück ging es gerade noch gut und sie erntete lediglich ernste Blicke darüber, das sie alle von ihre Arbeit abhielt , doch das kümmerte Rajah nicht , schließlich war nicht sie es die für dieses wahnsinnige Tempo verantwortlich war sondern Darius und überhaupt hatte sie keine Ahnung was das alles zu bedeuten hatte. Kurz nachdem sie die letzte Biegung zur großen Halle mitgenommen hatten, blieb Darius stehen, sein Atem Pfiff und er keuchte und rang nach Luft, auch Rajah spürte ihre Lungen kaum noch und ihr Atem war schnell und unregelmäßig , doch sie schaffte es schließlich wieder einigermaßen klar zu kommen und starrte Darius völlig irritiert ins Gesicht. „ Was zur Hölle war das denn?“ Wieso rennen wir als ob der Teufel persönlich hinter uns her ist? , fragte sie mit noch immer leicht zitternder Stimme und blickte Darius dabei fest in die blauen Augen. Ich muss sofort …. , bevor es zu spät ist … stammelte er und seine Augen waren vor Entsetzen ganz groß geworden , doch Rajah verstand nicht was er damit meinte , deshalb zwang sie sich ruhig zu bleiben , nahm eine Hand von Darius in ihre und sagte: „ Ich verstehe nicht was du mir sagen willst“, doch ich glaube das wir damit zu Merane gehen sollten, vielleicht weiß sie was das alles zu bedeuten hat , Darius schüttelte den Kopf und deutete mit der anderen Hand auf die große geflügelte Tür die zum Hohen Rat führte, noch immer rasselte sein Atem und sein Puls raste , doch Rajah drückte seine Hand ganz fest und bedeutete ihm damit , das sie gemeinsam vor den Hohen Rat treten würden , egal ob dies ihr einen Tadel einbrachte oder nicht. Darius schaute sie dankbar an und so setzte er langsam einen Fuß vor den anderen und bemühte sich seine zitternden Beine unter Kontrolle zu bekommen. Die letzten Schritte zur großen Tür dauerten eine gefühlte Ewigkeit doch schließlich standen sie gemeinsam davor und klopften energisch gegen die Tür. Die Zeit schien still zu stehen und es gelang ihnen ihre Fassung wieder zu erlangen und auch ihre Atmung verlangsamte sich, sodass Darius ihr schließlich erklären konnte was er gerade gesehen hatte. Rajah hörte aufmerksam zu und begriff das die Lage sehr ernst zu sein schien , doch sie wusste nicht was sie tun sollte weshalb sie beschloss vor dem Hohen Rat nichts von alledem was sie Darius erzählt hatte zu erwähnen und allein Darius es war der diese Aufgabe hatte. Schließlich öffnete sich die Tür und man bat die beiden herein. Inzwischen war bereits eine Stunde vergangen und noch immer saßen beide vor dem Hohen Rat , doch so sehr Rajah sich auch bemühte den Erklärungen des Rates zu folgen , schaffte sie es nicht , denn egal wer oder was dort draußen lauerte , sie hatte keine Ahnung warum sie es ausgerechnet auf sie abgesehen hatten, ihre Gedanken wanderten immer wieder zu Caleb und dem was diese Männer gesagt hatten , hoffentlich ging es ihm gut , denn sonst würden sie es mit ihrem Zorn zu tun kriegen , immerhin behaupteten diese Männer das Sie ungeahnte Kräfte besitzen soll und wenn es sein musste würde sie ihr Leben dafür geben , das Caleb und Darius nichts geschieht so fiel stand fest , egal was der Hohe Rat von ihr erwartete sie würde sich zuerst um die Sicherheit ihrer beiden Freunde kümmern.
Kapitel 5
In dieser Nacht fand Rajah keine Ruhe, immer wieder wurde sie von rätselhaften Stimmen aus dem Schlaf gerissen, die ihren Namen riefen und ihr seltsame Dinge zuflüsterten.Selbst wenn sie wach war fühlte sie sich beobachtet und hatte das Gefühl das sie nicht allein in ihrem Zimmer war. Schließlich gab sie es auf, schnappte sich ihren dunkelblauen Morgenmantel und schlich sich leise aus ihrem Zimmer. Ziellos lief sie in den langen und dunklen Fluren umher und versuchte nicht die Orientierung zu verlieren. Immer wieder bog sie in verschiedene Gänge ab und war überrascht wie viele Leute um diese Zeit noch auf den Beinen waren , doch zu ihrer Verwunderung beachtete sie niemand und so kam sie schließlich vor der Drachenstation zum stehen.
Die Drachenstation war ruhig und verlassen. Nur ab und zu hörte man das Scharren der Ketten wenn die Drachen sich bewegten. Sollte eines der Tiere beim schlafen gestört werden , hatte Darius ihr erklärt so würde ein lautes fauchen durch die Halle fegen und es wäre fast unmöglich die aufgebrachten Tiere wieder zu beruhigen. Nur eins konnte sie dann beruhigen, ein Lied auf der Drachenharfe. Und nur Darius hatte das nötige Wissen um dieses Instrument zu spielen.Zwar war es ein recht kleines Instrument doch die Wirkung war enorm. Sobald die Melodie erklang , war man wie gelähmt und nicht dazu in der Lage sich der Musik zu entziehen. Jeder der ihren Klang vernahm verspürte eine wohltuende Wärme und selbst nachdem der letzte Ton verklungen war , hatte man eine innere Ruhe die einen noch für mehrere Stunden verzauberte. Allerdings benutzte Darius die Harfe sehr selten, und das aus gutem Grund wie Rajah schon bald herausfinden sollte. Sollte Orrik diese Melodie jemals zu hören bekommen , so würde er Darius auf der Stelle hinrichten lassen , denn dieses Instrument war magisch daran bestand für Rajah kein Zweifel. Langsam öffnete sie die Tür zur Drachenstation und ging hinein. Die gläserne Kuppel leuchtete in hellem Violett und die Sterne am Himmel tanzten hin und her , es war ein atemberaubender Anblick und sie fragte sich ob es wohl jede Nacht so wäre. Mit leisen Schritten ging sie immer weiter in den Raum hinein und blieb genau in der Mitte stehen , da war etwas das ihr zuvor gar nicht aufgefallen war. Direkt neben dem großen Balkon stand eine gläserne Vitrine in dessem inneren etwas leuchtete. Neugierig betrachtete sie das Horn , welches auf einem dunklen Samtkissen lag , als plötzlich eine Stimme ertönte: „ Wer wagt es mich zu stören? , niemand hat es bis jetzt gewagt die Heiligen Hallen in der Nacht zu betreten , ansonsten hätte er meinen Zorn zu spüren bekommen. Rajah erschrak ,drehte sich jedoch nicht um , doch sie wusste das etwas oder jemand hinter ihr stand. Sie konnte den heißen Atem in ihrem Nacken spüren und wusste das dieser jemand ein Drache war. „ Es tut mir leid“, sagte sie mit zittriger Stimme , ich wollte niemanden entzürnen, doch dieser Ort ist der einzige an dem ich mich sicher fühle. „ Ach ja“? , antwortete die Stimme und vor wem fürchtest du dich? „ Ich weiss es nicht“ , antwortete sie , es sind die Stimmen die mich jede Nacht um den Schlaf bringen , doch ich verstehe sie nicht. „ Du hörst Stimmen“, das ist ein Zeichen , eine Warnung, schnaubte die Stimme , sag mir deinen Namen. „ Ich bin Rajah“ , Tochter des großen Farin sprudelte es aus ihr heraus , noch ehe sie sich dessen bewusst war. Du bist also das kleine Mädchen , das nach all den Jahren nun endlich zurückgekehrt ist um uns alle zu retten und deinen rechtmäßigen Platz ein zu nehmen sagte die Stimme nun mit einer traurigkeit die Rajahs Herz berührte. Langsam drehte sie sich um und da sah sie es. Direkt vor ihr stand ein Drache , doch dieser Drache war nicht aus Fleisch und Blut , nein er schimmerte hell und durchsichtig. „ Du bist ein Geist“ , sagte sie und schaute ihn verwirrt an , doch Angst, nein Angst hatte sie keine. „ So ist es“ , ich bin der Geist des letzten Drachengeschlechts der Drachenritter und ich habe auf dich gewartet mein Kind. All die Jahre habe ich hier auf den Tag gewartet , an dem sich dein Schicksal erfüllen wird. „ Mein Schicksal , ich verstehe nicht…, das muss ein Irrtum…. , nein das kann nicht …. , stammelte sie , doch der Geist, lächelte nur und sagte : „ Es ist wie es ist und schon bald wirst du verstehen“ , dein Schicksal wird sich dir noch Heute Nacht offenbaren , dann wirst du es verstehen , dann verschwand er und sie blieb allein zurück. Ihre Gedanken überschlugen sich und in ihrem Kopf pochte es als hämmerte jemand auf sie ein , das konnte doch alles nur ein Traum sein dachte sie , sie würde gleich in ihrem Bett aufwachen und nichts von all dem wäre wirklich passiert. Doch es geschah nichts und so ging sie völlig verwirrt zurück in ihr Zimmer. Dort angekommen, dachte sie noch einmal darüber nach , was da gerade passiert war , als sie plötzlich einen grellen Schrei hörte. Kurz darauf liefen draußen die Wachen aufgebracht hin und her und es herrschte Panik. Da öffnete sich auch schon ihre Tür und die Zofe bedeutete ihr sie müsse sich beeilen und mit ihr kommen. Wieder liefen sie die Gänge entlang und kamen an der Küche , der Wachstube und der Drachenstation vorbei , da packte Rajah ihre Zofe am Arm und zog sie direkt durch die Tür in die Drachenstation. „ Verriegel die Tür“ rief sie der Zofe zu und sofort schoben sie gemeinsam einen schweren Holztisch vor die Tür. Es dauerte einen Moment bis die Zofe wieder zu Atem kam , dann erzählte sie Rajah von dem Angriff der gerade stattfand. „ Ich verstehe das alles nicht , keuchte Rajah wieso ist jemand hinter mir her? und wieso passieren mir diese seltsamen Dinge ? Die Zofe die nun ruhiger atmete als Rajah blickte sie erstaunt an. „ Dann ist es also wahr , ihr seid die richtige , das erklärt einiges ,wir müssen sofort zum Hohen Rat , nur Sie können uns jetzt helfen. „ Darius“ , schoss es Rajah durch den Kopf , wir müssen ihn finden , nur er ist in der Lage die Drachen zu führen , wenn wir ihn nicht finden dann sind wir verloren. Die Zofe nickte , ging zur Tür hinüber und schob den schweren Tisch beiseite. „ Ihr werdet hier auf mich warten und ich komme so schnell ich kann zurück, sagte sie und ging hinaus.“ Hastig schob Rajah den Tisch wieder vor die Tür und wartete. Erst jetzt bemerkte sie , das die Drachen sie entdeckt hatten, doch diese starrten sie nur an. „ Was ist“ , rief sie ihnen zu, ich will euch nichts tun , ich warte nur auf jemanden. Plötzlich schoss ein heftiger Schmerz ihren Rücken entlang , das Tattoo wurde größer , ja es wuchs erneut und diesesmal tauchte es auch auf ihrem anderen Arm auf. Die Drachen wichen zurück , na ja zumindest alle bis auf einen.Es war großer weißer Drachen und seine Augen leuchteten in einem hellen Blau , wie Rajah es erst einmal gesehen hatte. Doch woher kannte sie diese Augen ? „ Es ist vollbracht“ , sagte die Stimme des Drachen , nun ist es an dir uns alle zu befreien. „ Ich werde es tun“ , sagte Rajah die nun endlich wusste wer oder was sie war.
Kapitel 6
In den Gängen waren immer wieder Schreie zu hören , doch von ihrer Zofe und Darius hatte Rajah noch immer nichts gehört. Das muss warten, sagte sie sich und konzentrierte sich auf den Punkt in ihrem Körper der ihre Macht enthielt. Es war ein herrliches aber auch ein erschreckendes Gefühl die Macht freizusetzen , doch sie hatte keine andere Wahl , sie musste es tun musste die Menschen und Drachen beschützen egal wie schwierig es sein würde. Tara die weiße Drachendame ging zur Vitrine, öffnete sie, nahm das Horn heraus, das nun immer stärker leuchtete und überreichte es Rajah. „ Dies mein Kind ist die stärkste Macht der Drachen“ , sie wird dich leiten , beschützen und dir helfen diese Macht sinnvoll zu benutzen, doch sei gewarnt , solltest du jemals ohne reinen Herzens sein , so wird es sich von dir abwenden und dir deine Macht nehmen. Rajah nickte , nahm das Horn und verstaute es in ihrem Morgenmantel. Nach einer kurzen Besprechung wie sie nun vorgehen sollten , öffnete sich die riesige Kuppel und die Drachen flogen hinaus. Rajah saß auf Tara’s Rücken und ein Glücksgefühl durchfuhr sie. Sie flogen an den großen Türmen vorbei und bogen in den Innenhof ab. Dort angekommen , umklammerte Rajah das Horn in ihrer Tasche und ging direkt auf den Haupteingang zu. Ein lauter Knall sprengte das Tor und Rajah ging hinein. Es war ein furchtbarer Anblick , überall lagen Leichen und Verletzte , Kinder umklammerten ihre toten Eltern und weinten. Rajah nahm jedes dieser Kinder an die Hand brachte sie in einen großen Raum , der schon durchwühlt worden war und bat sie hier zu bleiben. Die Kinder nickten und so ließ Rajah sie dort zurück. Nun ging sie die große vergoldete Treppe nach oben und half so gut sie konnte die anderen Verletzten in Sicherheit zu bringen. Gerade als sie einer alten Dame aufhelfen wollte , spürte sie einen wiederlich stinkenden Atem in ihrem Nacken. Vorsichtig zog eins ihrer Messer aus dem Ärmel und warf es der Kreatur genau ins Herz. Doch die Kreatur schien das nicht zu stören, sie grinste nur kurz kam auf Rajah zu und packte sie so schnell am Hals , das Rajah nicht ausweichen konnte. Lass mich los, du stinkendes etwas , brüllte sie, doch die Kreatur lachte nun noch lauter. Der Griff wurde immer fester und Rajah zappelte wild umher, doch sie schaffte es nicht sich zu befreien. „ Benutze deine Macht“ , hörte sie Tara’s Stimme , du kannst das , Rajah tat wie geheißen , konzentrierte sich und schickte ein grelles Licht nach außen. Die Kreatur schrieh kurz auf und ließ sie hart auf den Boden fallen. Rajah nutzte die Gelegenheit schnappte sich das alte Weib und lief davon. Unterwegs musste sie noch viele Kreaturen bekämpfen , doch schließlich gelang es ihr die Frau bei einer Gruppe Gardisten abzuliefern. Ihr Morgenmantel hing ihr nur noch in Fetzen am Körper , doch sie achtete gar nicht darauf , sie lief einfach weiter. Schließlich kam sie vor der Kammer von Darius zum stehen und lauschte, doch es war nichts zu hören. „ Sie haben es bestimmt geschafft , sich in Sicherheit zu bringen“, dachte sie und so lief sie weiter bis sie auf eine Gruppe dieser ekligen Kreaturen stieß. „ Du da“ , du hässliches Ding schrie einer von ihnen , komm sofort hierher oder willst du das ich dich holen komme? „ Wen nennst du hier hässlich?“ , du stinkendes Scheusal , komm und hol mich wenn du dich traust , brüllte sie ihm entgegen. Die Kreatur grunzte laut und ging zum Angriff über, doch Rajah wich ihm geschickt aus sodass dieser direkt gegen eine Mauer prallte. Nun waren auch die anderen drei stinksauer und kamen auf sie zu. „ Wer seid ihr? , und was wollt ihr hier? , verschwindet lieber von hier solange ihr noch könnt. „ Wir sind die Diener des großen Karos, Herrscher über das Orkland und wir suchen die letzte Überlebende des „Großen Farin“ . „ Und was wollt ihr von ihr , wenn ihr sie gefunden habt? „ Die Kreaturen lachten und riefen: „ Unser Herr wünscht ihren Tod“ , damit er Ihre Magie in sich aufnehmen kann um diese Welt zu beherrschen. Nun wenn das so ist sagte Rajah, dann habt ihr gerade gefunden wonach ihr sucht , doch leider werdet ihr es ihm nicht mehr berichten können. Die Kreaturen grunzten und gingen zum Angriff über , doch Rajah war schneller , sie umfasste das Horn in ihrer Tasche und schickte einen gewaltigen Blitz auf die Kreaturen los , die von der Helligkeit so geblendet waren, dass Rajah fliehen konnte. Nun wusste sie was das alles zu bedeuten hatte und sie beschloss zu Tara zurück zu kehren. Nachdem sie Tara berichtet hatte , was das alles zu bedeuten hatte , verfluchte sie sich dafür und gab sich die Schuld an dem Elend das sie hier heute erlebt hatte. „ Du musst stark sein mein Kind“ , nur so kann es dir gelingen das Böse zu besiegen. Stark sein schluchzte Rajah , wie soll ich Stark sein bei all diesem Sinnlosen Leid , dass ich verursacht habe? Sagt mir das dies alles nicht wahr ist , das es nicht meine Schuld ist , sagt es , brüllte sie und ihre Augen funkelten wie Blitze. „ Du kannst nicht’s dafür“ , das alles ist viel zu wichtig , als das du in Selbstzweifel verfällst , du darfst nicht Aufgeben, egal was noch passieren wird. Ein weiterer Knall war zu hören, und Rajah spürte das es etwas bedohliches war das sich seinen Weg nach draußen bahnte , die Schlange dachte sie , sie ist frei und mit ihr die Wächter.
Dann hat der Geist also recht gehabt sagte sie leise , ich bin dazu verdammt mein Schicksal zu erfüllen, doch ich werde scheitern, denn ich bin nicht bereit dazu all dies Leid zu ertragen , all den Kummer , Wut und Schmerz , es ist alles meine Schuld und ich werde dafür bezahlen. „ Du hast einen Geist gesehen“?, fragte Tara verwirrt. Ja gab Rajah schluchzend zurück , er erschien mir hier in der Halle und hat mir erzählt das er schon lange auf mich gewartet hat und das sich mein Schicksal Heute Nacht erfüllen würde. „Bei den Heiligen Hallen von Terrasja“, sagte Tara , und auch die anderen Drachen waren erstaunt. Du hast den großen Drakon gesehen , das ist einfach unglaublich , sagte nun ein großer schwarzer Drache , doch Rajah hörte gar nicht zu, sie starrte einfach nach oben und Tränen liefen ihre Wangen hinunter. „ Mein Kind , hörst du noch zu“?, fragte er und Rajah begriff das er sie gemeint hatte. Sie nickte und lauschte was der Drache ihr erzählte. „ Drakon war der Herrscher über die Drachen , er war ein gutmütiger und weiser Drache , jeder liebte ihn , doch eines Tages griffen die Orks unser friedliches Tal an und Drakon kämpfte bis zum letzten Atemzug, nur wir kamen mit dem Leben davon. Wir schworen uns auf den Tag deiner Ankunft zu warten um dich im Kampf gegen diese Kreaturen zu führen , damit du uns allen die Freiheit schenkst. Rajah trocknete ihre Tränen und erinnerte sich an den Raum in dem die Wandteppiche hingen. Tara nickte ihr zu und da erinnerte sich Rajah an das Bild mit dem Drachenkind. Dieses Drachenkind ist das letzte verbliebene magische Glied zwischen dir und deinem Schicksal , es wartet in der Stadt der Drachen darauf das du mit deiner Ausbildung zur Drachenreiterin beginnst. „ Ich soll was? , rief sie erstaunt , eine Drachenreiterin werden , das ist unmöglich , das können doch nur vom Drachen selbst ausgewählte werden , doch ich habe ihn noch nie gesehen, nicht einmal das Ei berührt , also sagt mir wie das sein kann. „ Es ist ein uralter Bund“ ,zwischen den Rittern und ihren Drachen , der nach dessen Tod automatisch auf die rechtmäßigen Nachfahren übertragen wird. Du bist die letzte dieser langen Blutlinie und es ist unsere Aufgabe dich dort hin zu bringen. Rajah staunte , das bedeutet ja , dachte sie laut nach , das mein Vater ein Drachenritter war . „ Ja , in der Tat das war er und er war der beste von ihnen“. Nun huschte zum ersten mal seit langem ein kleines Lächeln über ihre Lippen. Nachdem sie alles weitere besprochen hatten , klopfte es plötzlich laut an die Tür. Erschrocken schaute Rajah sich um, doch Tara beruhigte sie und bedeutete ihr sie könne die Tür ruhig öffnen. Vor der Tür standen Darius und die Kinder die sie gerettet hatte begleitet von einem der Gardisten , doch ihre Zofe war nicht dabei. „ Darius du lebst“, rief sie freudig und umarmte ihn so fest , das er fast keine Luft mehr bekam. Der Gardist schaute skeptisch doch er sagte kein Wort und ließ die ungleiche Truppe allein. Nachdem Rajah sich beruhigt hatte, erzählte Darius ihr was geschehen war. Rajah stiegen erneut Tränen in die Augen, doch Darius nahm sie in den Arm und tröstete sie. Er zog ein Silbernes Armband aus seiner Tasche und reichte es ihr , das soll ich dir geben sagte er mit trauriger Stimme, sie wollte unbedingt das du es bekommst. Aber wieso ich? , stammelte sie, ich kannte sie doch gar nicht und trotzdem schenkt sie mir das Armband ihrer Mutter. Nun ja sagte Tara , du kanntest sie nicht , doch sie wusste von Anfang an wer du bist , denn dieses Armband gehörte nicht ihrer Mutter sondern es ist das Armband deiner Mutter. Sie war die Tochter der Zofe die dich damals in Sicherheit gebracht hatte , nachdem unser Tal angegriffen wurde. Rajah drückte das Armband so fest in ihren Händen , das sie sich verletzte. „ Ich verstehe das alles nicht“ , seufzte sie so viele Menschen haben alles geopfert , nur um mir zu helfen und was mache ich , ich sitze hier rum und versinke in Selbstmitleid, eine schöne Retterin habt ihr euch da ausgesucht. „ Wir haben genau die richtige erwischt“ , sagte Darius der nun ihre Hand in seine legte und sie anlächelte. Dankbar schaute sie ihm in die Augen und lächelte ein wenig zurück. Es war bereits Mittag , als sie sich alle auf den Weg machten, jeder von ihnen hatte einen großen Rucksack auf dem Rücken in dem entweder Proviant , oder Schlafsäcke und anderes nützliches Zeug verstaut waren, selbst die Harfe hatte Darius mitgenommen. Die Kinder saßen auf den Rücken der Drachen und schauten sich staunend um. Tara spürte das Rajah an die Schlange und ihre Wächter dachte , doch sie sagte nichts , denn das war etwas das sie alle verdrängen mussten und zwar solange bis Rajah im Tal der Drachen mit ihrem Gefährten verbunden war , das war ihre einzige Chance diese Bestie zu besiegen.
Kapitel 7
Unterdessen hatten die Orks ihrem Anführer Bericht erstattet und das gefiel Karos gar nicht. Ihr nutzlosen Kreaturen habt euch einfach aus dem Staub gemacht , fluchte er und sein Blick durchbohrte jeden einzelnen von ihnen. Geht mir aus den Augen und zwar sofort , bevor ich jedem einzelnen von euch seine stinkende Visage ruiniere brüllte er und die Meute suchte zitternd das Weite. Er stieß einen lauten Schrei aus und sofort kam einer seiner ergebensten Soldaten herbei und warf sich vor ihm auf den Boden. Mein Herr , was befiehlt ihr? , ich werde euch nicht enttäuschen, sagte er . Bringt mir auf der Stelle diesen stinkenden Freund von dieser Göre , wie heißt der noch gleich?, Caleb. Aber bringt ihn mir lebendig , noch brauche ich ihn. „Sehr wohl mein Herr“ , sagte der Soldat und verschwand. So schnell er konnte nahm er sich zwanzig Soldaten mit und ritt los. Es war bereits weit nach Mitternacht als die Horde im Tal des Windes ankam. Sie suchten im nahegelegenen Wald Schutz und warteten erst einmal ab. Das Tal lag friedlich da und nur in den Tavernen brannte noch Licht. Die Bauern feierten ausgelassen und niemand von ihnen ahnte das sie in Gefahr waren. Die Soldaten legten sich einen Schlachtplan zurecht und beschlossen im Morgengrauen anzugreifen. Caleb der Inzwischen einiges unternommen hatte um Rajah zu finden , hockte in seiner kleinen Kammer und arbeitete sich nun schon zum zehnten mal durch seine Nachforschungen durch , doch noch immer hatte er keinen brauchbaren Anhaltspunkt wo Rajah sein konnte. Dieses törichte Ding dachte er immer wieder, was hatte sie sich nur dabei gedacht einfach so abzuhauen? , sie hatten immer alles gemeinsam unternommen , nie hatten sie sich im Stich gelassen , ja er fühlte sich von ihr veraten und im Stich gelassen und trotzdem war da etwas was für ihn keinen Sinn ergab. „ Warum war sie einfach verschwunden“? , er hatte doch nur versucht sie zu beschützen, auf sie aufzupassen , doch sie war weg einfach abgehauen ohne sich von ihm zu verabschieden , das traf ihn wie ein Stich ins Herz er fühlte sich verraten und was für ihn noch fast viel Schlimmer war er fühlte sich allein. Schließlich schlief er müde und erschöpft ein.Im Schlaf sah er immer das Bild wie sie zuckend vor ihrer Hütte gelegen hatte und er versucht hatte ihr zu helfen, er wusste das sie ihm damals nicht die Wahrheit über das was mit ihr passiert war erzählt hatte und er vermutete schon lange , das dies der Grund für ihr plötzliches verschwinden gewesen sein musste , doch er verstand einfach nicht warum sie sich bis jetzt nicht bei ihm gemeldet hatte, ja er vermisste sie und vielleicht war da auch noch etwas anderes , ja er spürte das da noch etwas anderes war , er hatte sich in sie verliebt. Zu gern hätte er es ihr gesagt , als er noch die Chance dazu hatte , doch hätte sie das gleiche für ihn empfunden , oder hätte sie ihn vielleicht sogar ausgelacht , er wusste es nicht und das machte ihn Wahnsinnig.
Inzwischen hatten auch die Tavernen ihre Lichter gelöscht und die Bauern machten sich auf den Heimweg. Doch die Soldaten waren schnell und so schalteten sie einen nach dem anderen aus ohne dabei viel aufsehen zu eregen. Vom Rausch beflügelt schlichen sie in der Dunkelheit umher und suchten nach ihrer Beute. Schließlich entdeckten sie ihr Opfer und schlugen Blitzschnell und gnadenlos zu. Caleb hatte keine Chance noch ehe ihm bewusst war was da gerade passiert , packte ihn einer der Angreifer am Kragen und schleuderte ihn in die Ecke. Schnell war ein weiterer Angreifer bei ihm und hielt ihn fest. Zu schade das du am Leben bleiben musst, schimpfte dieser und band ihm die Hände fest auf den Rücken. Nun stülpten sie ihm einen kleinen Sack über den Kopf , zogen ihn hoch und schleppten ihn hinaus. Sie schupsten ihn den Hügel hinauf und warfen ihn in den Dreck , doch Caleb sagte noch immer nichts , er wusste das dies mit dem verschwinden von Rajah zu tun haben musste und so wartete er einfach ab, was passieren würde. Die Soldaten merkten schnell das er sich nicht so leicht einschüchtern ließ , doch es kümmerte sie auch nicht weiter, wenn ihr Herr ihn erst einmal in die Zange nahm , würde er noch früh genug um Gnade flehen , da waren sich die Soldaten sicher. Doch Caleb dachte nicht daran , irgendwen um Gnade anzuflehen , er wollte nur wissen was mit Rajah geschehen war und sobald er genug wusste , würde er sich schon befreien , das stand fest doch solange würde er sich bedeckt halten und warten. Er war auch ein Soldat und zwar einer der besten , das würde er ihnen schon bald beweisen. Wenn er Rajah erst einmal gefunden hatte , könnte die beiden nichts und niemand aufhalten.
In dieser Nacht schlief Caleb nicht viel , er dachte über das nach was heute geschehen war , und seine Gedanken kreisten immer wieder umher , er musste einen kühlen Kopf bewahren, nur so würde es ihm gelingen sich einen Plan zurecht zu legen und Rajah zu finden. Er wusste nicht viel über Orks , doch was er von ihnen wusste war , das sie Rücksichtslos und Brutal waren , niemand überlebte eine Begegnung mit ihnen , doch diese Kreaturen hier waren anders , klar sie hatten ihm mehrere Rippen gebrochen , doch sonst fehlte ihm nichts deshalb wusste er , das sie ihn zu ihrem Anführer bringen würden und das Gebiet der Orks lag ungefähr eine Tagesreise von hier entfernt im Tal der Furcht. Er hatte schon viel von diesem Tal gehört und wusste das es tief im inneren der Erde verborgen lag, doch etwas verwunderte ihn angesichts der Tatsache das es den Orks gelungen war hierher zu gelangen. Zwischen dem Tal des Windes und dem Tal der Furcht lebte ein kriegerisches Zwergenvolk , das zwar nicht ganz so schrecklich war wie das der Orks , doch mochten sie es gar nicht , wenn es Unbefugte betraten. Deshalb vermutete er , dass die Orks nicht auf direktem Wege hierher gekommen waren was bedeutete , das sie entweder durch unterirdische Tunnel kamen oder aber den Pfad um den See des Südens passiert haben mussten. Doch der See des Südens , war das Territorium der Drachen und niemand hatte es bisher gewagt auch nur einen Fuß auf dieses Gebiet zu setzen , denn die Drachen hatten dort ihre Brutstätte und dies war der heiligste Ort dieser riesigen Geschöpfe. Also kam er zu dem Schluss das es das riesige Tunnelsystem sein musste und das gefiel ihm gar nicht. Er würde versuchen so viel wie möglich von den Orks zu erfahren , doch nun sollte er erst einmal ein wenig schlafen, damit er bei Kräften blieb
Texte: Alle Rechte liegen beim Autor
Tag der Veröffentlichung: 09.10.2012
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