Letzte Nacht habe ich vom Ozean geträumt. Von tiefen Seen und Fischen, fast so groß wie du. Ein Leben dahinter. Etwas wie Glück als du neben mir lagst. Die Seelen waren wie zwei schlagende Herzen. Wie man nur alles ausblenden kann ist mir schleierhaft. Ich sah dich in deiner Tiefe und spürte alles, bis zur Ernüchterung. Täler, die grüner nie waren. Es waren Vögel, die sangen. Ich bereue, nie offen gewesen zu sein für alles Schöne. Alles, was euch betrifft. Wenn ich hörte, dann fühlte ich es. Wie du da warst und mich ansahst. Weil alles Falsch war, gab es Logik und Sinn. Obwohl es Momente gab in denen es befremdlich wurde. Ich schwamm die Leere in mir weg, so gut, wie es ging. Alle Unglücklichen erschienen verzweifelt. Ein leiser Aufschrei ging unter in einer Welle. Wie blau das Meer war, so blau, so blau, wie Porzellan. Die Schale neben mir spiegelt sich im Fenster und ich lache. Wie konnte ein Mensch nur so wirr sein? Dass die Tiefe hinüber ging und der Spiegel sank. Manchmal dachte ich mir, dass es gut war, dass du nie da warst. Wie vermag ich oft zu träumen nur von dir. Woraus bestand dieser Wille, der mich trug? Nicht fort, wie Wind. Eher so leise und schleichend wie deine Zunge, die das Eis berührt. Langsam und stetig in der Mittagshitze verlor es sich in dir. Wurde eins mit dir und Stille erbrach sich am Horizont. Weil Weiß nie trübt, wenn es schäumt, ja, weil, es war der Grund der Welt. Schau einmal in die Welt und versuch nicht die Fische zu fangen. Wie verbleibst du?
Es wäre, als würde man sich selbst verarschen. Wissen, was geschieht und alles mögliche wollen, um es zu verhindern. Ihr erzähltet mir jeden Tag von Liebe. Vom Leben. Von Dingen, die ich benannte. Es wäre, als würde ich immer das gleiche zu hören bekommen. Immer nur das Gleiche denken. Nicht zu wissen, wie es ist, bis du nicht-ich bist. Vielleicht besteht auch kein Unterschied mehr. Wenn wir alle gleich wären. Du erzähltest mir täglich, dass funktionieren schlecht ist. Ich nickte und lachte. Wusste, es ging doch. Tag ein, Nacht aus. Tagesanbruch vergaß die Welt ihre Seele und wuchs zu etwas. Nachts. Oh, nein. Da wurdest du. Wieder einmal. Wieso verwandelt sich die Welt je nach Stunde? Warum sind da diese Gefühle, die niemals existieren sollten? Sagtest, dass du dir nichts draus machst. Sei egal, erwähntest du. Verschwendete Zeit. Doch ich war nicht-du. Sogar dann, wenn das Offensichtliche vor mir lag, sah ich woanders hin. Niemals hoffen. Nie. Logisch, das war immer wichtig. Funktionieren. Für dich. Perfekt sein. Für mich. Vielleicht waren wir beide Schuld, dass wir.. Ja, was? Schlechte Menschen wurden, die nicht umzugehen wussten mit Worten und Gefühlen? Ihren Standpunkt vertraten und Fehler nicht sahen? Wie viele Worte doch ungesagt blieben, die vergessen wurden. Auch, wenn sie wichtig waren. Wenn, ja wenn, dachte ich mir heute. Vergessen.
Es gibt diesen Punkt da hört man auf. Auf zu sein, auf zu planen, auf zu hoffen. Diese Einstellung wird ganz und gar egal. Wie egal, das zeigt sich. Wie egal, das siehst du nicht. Wie wenige Hoffnungen, wann waren es jemals mehr? Es war nie gut. Es wird nie, immer das Motto. Nie. Niemals. Nicht in 5 Jahren. Zu unnormal. Und wie fühlt man sich, wenn man unbeachtet ist? Jeden Tag. Jede Stunde. Warten. Auf was? Auf ein Zeichen? Wie wird es aussehen? Und da kommst du und ignorierst jede einzelne Faser meines Seins. Kommst du und stellst Fragen über Dinge, die belanglos sind. Und du schweigst, was es noch unerträglicher macht. Da sind so viele Menschen. Keine 100, vielleicht 5 oder 10, die mehr sind. Mehr sein werden, immer. Als du jemals bist. Sie reden. Sie leben. Sie sind verschieden. Manchmal wird es komisch. Manchmal auch zu viel. Aber Menschen sind Menschen. Immer da. Vielleicht bildest du dir manchmal etwas ein. Einreden und Drumherum leben. Wann wird es jemals anders? Wann gehst du?
Stumme Bilder verglühen nachts. Als ich, dort oben, verdrängte. Vergaß. Verschwand. Versank. Endlose Tiefe erwacht. Im Stillen war ich nicht-ich. Ich war sie. Ganz und gar vollkommen. Vermisste nichts und sah, wie es war. War unmenschlich, unbändig, unwürdig. In den Schluchzern vernahm ich .. nichts. Nicht uns. Nicht das Licht. Nicht die Sterne. Nichts. So klein, wie du. Wie du. So will ich sein. So bin ich. Schweigen. Erdrückend im Nebel. Ich las und las, aß nichts. Es waren Wörter, wie Buchstaben, ein Satz, ein Teil von mir. Der mich nicht sah. Wo warst du da? Du. Und du. Und alles ist wichtiger, wie du. Wie ich. Wie wir. Ich gab mich hin, nur um deines Glückes. Ich verlor mich. Wo war ich? Wo warst du? Wo wart ihr? Wieso saht ihr nichts? Dieser Schmerz, den ihr nie saht. Den ihr nie lebt. Denn ich sah und ich war doch nicht da. Sie schuf Höllen, schuf Trauer, schuf Ich. Wir zwei ineinander vereint. Nicht er, nur ich. Ich war zwei. Ich war nichts. Der Regen war mehr wert als das Sterben. Das Sterben verlieh mir Halt. Verlieh mir Sinn. Linien, große Linien. Und wo wart ihr? Wieso saht ihr nichts? Doch ich blieb. Es gab niemanden, der mir Gewissheit gab. In meinem Tun, richtig, in meinem Sein, falsch. Mein Abbild. Zerbrochene Seelen. Es war gleich. Gleich fünf mal sechs mal sieben minus eine millionen. Null. Nichts. Ich. Wir, er und ich, nicht sie, nein. Es schuf Leere. Gleichgültigkeit. Vergessenheit. Machte Sie, doch ich gab dir nicht die Schuld. Niemals. Ich blieb hängen und kleben und leben. Lernte nichts, was ich nicht schon wusste. Andere verstanden nichts. Doch, wer war ich? Dieses Selbstbild, dieser Hass, diese Fehler. Alles ihre Schuld. Ich und Sie. Falsch. Ihr. Immer richtig und perfekt, stets adrett. Deine Fragen, die du die nie stelltest, die ich mir immer wünschte. Diese Größe, diese Schnelle. Ich fühlte mich, wie nicht-wir. Wo gehör' ich hin?Sie sagten, er gehöre hier her. Er war so. Und ich war falsch. Ganz gleich, was ihr saht, es war nicht-wir. Nicht unser Abbild. Gläser lügen, verstehst du nicht?
Es war alles eine einzige große Lüge. Es war wie ein Vertrag, der dir alles versprach, doch du hast nicht das Kleingedruckte gelesen. Die Erwartungen wuchsen und die Träume. So viel. Du träumtest immer. Doch du wusstest stets, dass es nie in Erfüllung geht. War das realistisches Träumen? Träumen für hoffnungslose Pessimisten? Fortschritte waren das, was du jeden Tag erwartest. Du wartest. Doch du bewegst dich nicht einen Millimeter um dabei zu helfen. Du warst der festen Überzeugung, dass du das kannst. Es war ja auch so leicht, niemals schwer. Doch je kleiner es wurde, desto schwerer und hoffnungsloser. Sie wuchs, die Zahl. Alles füllte sich und veränderte sich. Es ging immer. Es war nicht von einer Sekunde auf die andere, das man krank war. Auch, wenn man noch so intelligent war. Es wurde. Es wuchs. Veränderungen waren erwacht. Wir konnten es nie aufhalten, diese Verschmelzung unseres Gehirnes. Wo fand es statt? Großhirn? Kleinhirn? Stammhirn? Die Ausdrücke waren bedeutungslos. Diagnosen sowieso. Wir wussten es. Immer. Auch, wenn erst später erkannt. Wir waren die Krankheit. Wir sind die Betroffenen. Doch, wer sind wir genau?
Und der Himmel steht noch immer unter dem Horizont. Ich sehe die Weite, spüre die Tiefe. Die Traurigkeit, was das Leben gestaltet. Veränderungen erblickte ich niemals. Ich schwebte voran und dachte alles wäre gleich. Keine Individuen. Doch ich hielt mich für anders. Nicht für individuell. Unmenschlich. Doch, was war ich? So grau die Nacht war, so grau das Leben. Die Tage ebenso, die Welt verflog. Sollte ich zu dem Schluss kommen, dass es es wert war, dann warte ich. Doch die Grenzen, die du mir aufzeigst stoßen bei mir auf Ignoranz. Fast so, wie du es mir gleich tust. Selten kommen die Tage, an denen ich höre. Das Licht und die Vögel. Dann bleibst nicht einmal mehr du. Unwichtiger verweile ich hier. Pessimistisch schaue ich auf deinen Optimismus. Doch das kalte Gefühl, das du mir gibst, verschwimmt. Ich vergaß über wen ich hier schrieb und ich sah, dass es nie einen Unterschied gab. Realität und Traum. Es bleibt eine Welt, doch ich lebe kaum
Die Wort zerfallen in meinen Händen. Einsamer Staub, so trübselig. Ich sehe zu, wie wir ihn verschwenden. Redselig, waren nie ewig. Wir haben verlernt, was uns ausmacht. Niedergeschlagen treiben wir weiter. Es wird kein Feuer mehr entfacht. Wir haben uns verloren, ganz einfach gescheitert. Ich versuche zu verstehen, doch es gelingt nicht. Ich fand immer die Zeit, doch du nie die Sicht. Verklärt und verträumt blickst du mich an, doch so weit weg, verstehst du mich? Ich möchte nicht sagen, das es falsch ist, nur nicht richtig. Was es genau war, ist nicht wichtig. Du siehst, was geschieht, wenn du mich ziehen lässt. Verloren in mir Selbst, verletzt. Nicht nur durch dich, nur mehr durch mich. Zu viele Erwartungen, die wir an uns erzielen, es wird zu viel. Es artet aus, ganz einfach, unser Spiel. Manchmal wird es falsch sein, wenn ich es sage und du wirst klagen. Doch es gehört dazu, genau wie du. Und es tut mir Leid, dass ich nicht kann, wie ich möchte. Ich verlange von dir, was unmöglich erscheint. Einzig und alleine, der Fehler bleibt in mir vereint.
Und die Zeit verschließt sich in deiner Standuhr. Sie läuft unaufhörlich weiter, bis zum endgültigen Sandsturm. Und die Brocken werden die Welt verschließen. Werden ihr die Atemluft rauben und sie in die Knie zwingen. Das ungläubige Volk wird gefordert über seinen Fehler nachzudenken. Doch der große König schiebt die Schuld weiter auf größere Menschen. Es zieht und bewegt sich. Geht weiter und fort. Die Lügen verstreben sich zu einem Käfig, in den dann der letze Herscher sitzt. Er trifft Vereinbarungen und versucht zu schlichten. Lügt wieder und wieder, doch die Vögel waren flugunfähig. Und die Sandkörner vereinigen sich. Schlagen Wellen. Lassen die Menschheit aussterben. Vom aussterben bedroht auf die rote Liste gesetzt. Es hat sich um 234° gewendet. Herzkönigin versucht auf ihren Turm zu klettern, doch Alice zieht sie rein. In den Abgrund, den die Menschen gebaut haben
Wir sind Gold. Gold in jeder Beziehung. Gold im alltäglichen Leben. Gold, wann immer wir sind, wo wir sein werden. Und was wird uns das nutzen? Sie sehen uns als Gold an. Wir sehen Sie als Gold an, aber nicht uns. Wir vertauschen die Gegensätze und legen uns nieder. Kalte Erde, wo bleibt der Schutz? Hin und wieder, manchmal sehr, reden wir über Silber noch mehr. Nur um uns ein wenig wohler zu fühlen mit dem, was wir sind. Mit dem, was wir niemals sein wollten. Vielleicht haben wir eine Wahl mit unserer Existenz, aber es bleibt immer die Hoffnung auf ein Leben. Auch, wenn wir gehen, wir verweilen hier. Im Sterben und Sehen versuchen wir uns zu erhalten. Allerdings trügt der Schein und wir spielen die Karten falsch. Wir zerstören, was wir sind um zu sein, wer wir sind. Unverständnis macht das ganze erträglicher, ein Geheimnis. Weil Sie nicht sehen, was Sie sehen. Weil Sie blind sind in ihrem Tun und Handeln. Sie erblicken die Welt, wie wir sie niemals sahen. Unschuldig und voller Glanz. Farbenlos scheint es hier für uns. Viele von uns sehen noch das Kleine, das Unscheinbare. Wir sehen Sie, die Verlorenen. Die Hoffnungslosen. Hoffen, dass sie sind, wie wir sind. Bleiben stumm und gehen weiter. Fragen, an denen wir scheitern. Und Sie? Sie sehen nichts. Sehen die Glücklichen, doch sind ein Teil von uns. Weil Sie Schmerzen erlitten haben und wieder aufstanden. Sie sind der beste Versuch einer Hoffnung. Das Gegenteil. Fast wie ein altes Spiel läuft es immer ab, keiner sieht, was er gesehen hat.
Manchmal ganz weit weg. Zwischendrinnen anwesend und hin und wieder irgendwie tief in mir drinnen versunken. In einem Meer voller Gefühle. Ausdruck verleihen, fehlte noch. Ich versuche zu lernen. Verstehe mich
Ich hab mein Herzblut in diese Bewegung gesteckt. Der Schmerz, gut, war was du mir gabst. Ich hab die Hoffnung vor dir ausgelegt. Und du nimmst mein Leben, in dein Leben, nicht meins. Gedanken mit Tränen, Hass in der Gesellschaft erhält. Du hast mein Spiegelbiild komplett verzerrt. Dag mir wovon nährst du dich, was erklärst du mir Tag für Tag? Am Ende lässt du mich nur wieder im Stich, da in mir bist du nicht so verkehrt! Lass mich nicht hier und sag: Wieso nur ich? Wieso nicht sie? Wieso und wir wir sind? Und bitte bleib noch einmal hier. Gib mir die Chance, ich halt sie fest. Ich lass nicht los und lass mich sein. Ich geh nach Haus und schlafe ein.
Und mich wunderte es nicht, dass ich dich in dieser endlosen Dorflandschaften überall entdeckte. Ich versteckte mich in den Bäumen und fand dich im Gras, selbst im grauen Küstennebel erblickte ich dein Antlitz. Es war wie zwei verwundete Seelen im Mondlicht. Ein Blick genügte, doch ich entlfloh dir. Jedesmal als wir uns näherten, war es als würde das Herz raus gerissen. Ein schwarzer Pfeil in mitten des glühenden Baumstammes und die Rinde brach. Du kanntest mich zu gut und wusstest, dass es ebenso mein blutendes Herz hätte sein können. Die Scherben die ich täglich überquerte wurden stumpfer. Ich bemerkte dich nicht mehr so oft, aber du suchtest mich heim. In meinen Träumen warst du der Moment und ich die Zeit. Ich versuchte weg zu kommen, vergebens. Du wurdest zur Erinnerung und ich wurde Vergangenheit. Zwei unterschiedliche Gegensätze, die sich nicht mehr fanden. Doch war es jeden Tag so, als wärst du noch bei mir. Leider warst du nur die Sehnsucht in mir. Eine Suche nach irgendetwas hätte sie gelindert. Doch die Gedanken wollten nicht ruhen und meine Zeit, sie wurde kürzer.
Ein Teil von dir verschwand irgendwann im luftleeren Raum. Ich wusste nicht, ob ich hier in einer anderen Dimension steckte, aber das Antlitz unserer selbst war wie in Staub gemalt.
Ich suche nach
dem Sinn
des Lebens.
Die Suche,
die ich aufgebe.
Die Suche,
die nur von Philosophen beantwortet werden kann.
Das Leben,
dass keinen Sinn mehr hat.
Sterben,
würde auch keinen Sinn machen.
Manchmal schweigen wir nebeneinander, doch wir reden. Und du hörst trotzdem nie die Bedeutung meiner Worte. Ich aber ignoriere all die Zweifel. Manchmal ist da nur die Wut, die mich lieben lässt. Fortsetzung folgt in Maßen, ein greller Schrei und alles wäre vorbei. Schweigen, Schweigen, beredetes Reden, schweigsames Schweigen. Wir ziehen alle nur unsere Kreise. Ich hier im Viereck und du das perfekte Leben. Sie im perfekten Leben und er im Viereck. Wir sehen uns an, doch beide denken wir das selbe. Wir tauschen die Rollen und spielen das gleiche.
Wir suchen uns hier, wo niemand uns findet. Eine leere Funktion im Raum, wie ein Knopf. Der einzige hier. Schwarz, Weiß blitzt. Raum um Raum. Tür zu Tür. Ich laufe. Auf, es bleibt zu. Dahinter Schreie, dunkle Seiten. Schwarz. Streifenmuster zieren die Wände. Zuckt und Zuckt, der Knopf verschwindet. Ziehe Kreise, drehe dort. Wird lauter. Wird kleiner. Immer näher. Aus Rechteck wird Quadrat. Leise kommt es hinaus. Geht zu Boden. Schwemmt den Raum. Atmen wir überhaupt? Steigt nach oben. Alles leer? Immer voll. Es geht auf und erstrahlt den Schein. Dahinter du. Ich komm nie rein.
Grün und alles wird dunkler. Hetze durch die Nacht. Stürze weiter und höre dich. Entfernt und Nah zugleich. Die Welt rauscht in einem einzigen klaren Moment an mir vorbei. Ich sehe den Wolf schreien und Rotkäppchen, die frisst. Sie stopft und die sieben Geißlein verstecken sich hinter dem Haus. Ein unglaubliches Brüllen erfüllt die Nacht. Ich erblicke dein Antlitz und du staunst und schaust nach unten. Rotkäppchen inzwischen würgt und würgt. Langsam und stetig bewegt sich eine Masse aus ihrem Mund. Etwas neues tobt in mir und ich fühle diesen Sturm, der mich langsam erfasst. Plötzlich ändert sich die Lage und alles schwenkt um und wird zu einer grauen Szenerie. Rotkäppchen verblasst und du läufst weg. Ich versuche zu folgen, doch ich bewege mich fort. Fort von dir. Das Wasser, das mich umgibt, lässt mich ahnen, was passiert. Du schwimmst. Und lächelst. Wie himmlisch dieser Blick von dir sein kann, wenn du mich so verliebt anschaust. Zugleich sehe ich jemand anderen. Nicht dich, nicht mich. Eine unglaubliche Flut von Bildern überschwemmt meine Sinne, mein Leben. Ich bemerke nicht, wie ich den Mund öffne. Verzweifelte Versuche des Körpers die Existenz zu bewahren. Ich drehe mich hier und sehe immer wieder dein Gesicht, welches so vertraut, oh, doch jetzt grimmig erscheint. Leicht hämisch. Und das ganze Arsenal an Fotos wird weniger und weicht einem dunklen Nichts. Viele sagten, dass am Ende des Lebens etwas wartet. Dieses Licht. Doch ich sah nichts.
Möglicherweise machen wir uns zu viele Gedanken. Wir warten unser Leben lang auf etwas, das uns bewegt. Wir suchen die Speise, die uns ein Gefühl gibt. Und setzen Grenzen, wo wir sie niemals erreichen. Wir sehen falsch und werden kritisiert. Wir denken anders und beurteilen uns selbst. Und das gesamte Gefühl, was wir Tag für Tag erreichen, ist dennoch Null und Nichts. Rein gar nichts hat uns etwas geholfen in dieser Welt. Wir stehen hier alleine und verstecken uns. Viele haben sich verloren und aufgegeben, ohne Hoffnung. Wir warten auf das Drama nur um uns noch mehr zu beklagen. Wie verachten die Komödie, weil es so schön ist. Wir wollen Schmerzen und Echtes erleben. Doch alles hier ist gebaut aus Schein und Trug. Wir erschaffen uns Welten voller Glück, die niemals real werden. Wir hoffen, dass es anderen schlechter geht, nur um besser da zu stehen. Oder um jemanden zu haben, der uns versteht. Wir flüchten uns hier rein, nur um gnadenlos raus geschmissen zu werden. Wir hören Laute, so leise, so laut, bis es uns nicht mehr gibt. Bis wir nicht mehr wir sind. Wir vergleichen uns selbst, doch es ändert nichts. Jeden Tag stehen wir auf nur um das Leben zu spüren.
Manchmal waren wir einfach nur Suppenkinder. Auch, wenn du Tütensuppen nie mochtest. Wir beide standen fest im Leben. Schwebten so dahin auf unserer rosa-roten Wolke. Aßen ab und an Regenbögen und Glitzer. Alles schien so perfekt, wie nie zuvor. Manchmal waren wir einfach nur wir. Ein uns, das ewig zu halten schien. Bis zum Umschwung. Manchmal war ich expressionistisch veranlagt und ich merkte, dass du vieles nicht mochtest. Ob du überhaupt irgendetwas lieben konntest, erschien die Frage in mir. Dennoch zweifelte ich nie, denn da war das Zusammensein, das mir alles zeigt. Und manchmal wurden die Probleme ganz klein, fast weg, waren sie. Da waren wir. Schwammen in der Suppe des Lebens, darauf wartend über den Tellerrand zu blicken.
Texte: Nicole Knott
Tag der Veröffentlichung: 13.07.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
An das Leben