Ich verteilte das Gras auf der Pape. Leckte den Rand ab und zwirbelte das Ergebnis, bis ein perfekter Joint entstand.
Anthony gähnte hinter mir. Die Matratze senkte sich. Er kroch über das Bett zu mir herüber und schlang die Arme von hinten um meine Brust. Augen verdrehend zündete ich den Joint an und nahm einen tiefen Zug. >Von wo hast du das?<, fragte ich und ließ ihn auch einen nehmen.
Räuspernd ließ er sich zurück auf das Bett fallen. >Keine Ahnung. Weiß nicht mehr.<, murmelte er.
>Ich habe einen Typen kennengelernt.< Ich spannte mich an, denn ich wusste das, das Stress geben würde.
>Was?< Er setzte sich hastig auf. >Das sagst du mir ernsthaft, nachdem wir gefickt haben?<, fragte er aufgebracht.
Ich zuckte mit den Schultern und sah mich zu ihm um. >Ich wollte es dir ja sagen, aber du hast mir sofort die Kleider vom Leib gerissen.< Müde lehnte ich mich gegen die Wand und entgegnete Anthonys Blick ernst. Es gab einmal eine Zeit, da fand ich Anthony heiß. Wir waren lange befreundet gewesen, als er mich betrunken auf einer Party angemacht hatte und ich... wahrscheinlich war ich auch high. Auf jeden Fall landeten wir zusammen im Bett und waren seitdem ein Paar. Er nervte mich, weil er „unsterblich“ in mich verliebt ist, aber... wenn es um meine Libido geht, bin ich skrupellos.
>Scheiß auf den Typen. Was willst du mit dem? Du hast mich.<
Ach ja, und Anthony geht mir auf den Sack. Er ist zwar mein bester Freund, aber Hölle... Er musste einfach lernen, manchmal seine Fresse zu halten.
>Wir...< Ich schob ihn von mir, als er sich wieder an mich lehnte. >... sind nicht mehr zusammen, Tony.<
>Wer ist das? Jemand, den ich kenne?< Er sah mir überheblich dabei zu, wie ich weiter rauchte und nach meiner Kleidung suchte. >Das ist dann doch bestimmt nur eine Nummer oder? Ich meine, er bedeutet dir nichts...<
Lächelnd schlüpfte ich in meine Pants. Superman-Pants. >Ich weiß nicht. Er... er ist irgendwie... wie ein Superheld.<
>Ein Superheld? Reese, du bist high!<, lachte er verächtlich.
>Nein!<, zischte ich wütend. Ich spürte schon, wie die Wirkung des Stoffs sich auf mich auswirkte, aber so krass war es nun doch nicht.
Richard Krimber.
Ich schwärmte schon seit über 1 Monat von ihm.
>Er ist wirklich ein Superheld. Er lächelt die ganze Zeit und ist immer total nett. Hilfsbereit und... natürlich sieht er rattenscharf aus. Richtig. Richtig. Richtig gut...<
>Ja, ist mir scheiß egal.<, brummte er.
Und schon war er eingeschnappt.
Ich ging zu ihm zurück und setzte mich auf seinen Schoss. >Annie.<
>Nenn' mich nicht so.< Er grinste.
>Wir beide sind Freunde, aber... kein Paar.<
>Warum spüre ich dann, dass du wieder scharf wirst?<
Ich tanzte mit meinen Augenbrauen. >Weil ich auf dein Nippelpiercing steh'.< Wem machte es schon was aus, wenn wir uns noch eine Runde erlaubten?
Krimber-Superman mit Sicherheit nicht.
>Seit wann sehen Spießer so gut aus?<
>Huh?<
Ich sah rüber. Irgendein Typ aus meiner Klasse. Er saß neben mir, weil er, wie ich, rauchte. >Der da.< Ich zeigte auf Richard. >Der braucht doch einen Waffenschein für seine Arme.<
Seine Haare waren braun, aber nicht einfach braun. Es glänzte, als wäre es aus Gold. Keine Ahnung, was er damit macht, aber... Immer wenn ich es ansah, erinnerte es mich an ein Meer während eines Sturms. Verdammt dramatisch.
>Richard? Der ist ganz ok, denk ich, aber der hängt doch nur mit diesen Affen da ab.<
Ich lachte auf und nickte. Ja, diese Basketball-Spieler waren Affen und er der Prinz.
Der Prinz?
Oh, wow. Reese, du hast deinen neuen Tiefpunkt erreicht.
Er lachte gerade und hob eine Flasche an seine Lippen. Sein Bizeps spannte sich dabei etwas an.
Sein Gesicht ist sehr... perfekt. Ein starkes Kiefer. Lippen, die nach einem Kuss schrien. Brüllten und grölten. Sehr hohe Wangenknochen. Und dann diese Augen. Grün. Aber auch die waren nicht einfach grün.
Die Basketball-Mannschaft war ein riesen Ding auf der Schule. Mehrere Seiten wurden auf der Schul-Hompage nur ihnen gewidmet. Darunter gab es auch ein Profil zu Richard. Auf dem Bild lächelte er freundlich, als würde er sagen wollen „Ich bin der perfekte Schwiegersohn.“.
Seine Augen sind grün und erinnern an einen Wald. Ich war oft im Wald. Sehr oft. Und wenn ich mit dem Rücken auf dem Boden lag, meine Augen schloss und sie dann ganz langsam wieder öffnete. Wenn es so verschwommen ist, weil das Licht der Sonne, das durch die Baumkronen scheint, so hell ist. Genau so, sahen seine Augen aus. Und um die Pupille herum wurde es wärmer. Ein rötliches Braun.
Er hatte dunkle Augenbrauen. Eine hohe Stirn. Sein Gesicht wirkt intelligent. Und so gutmütig.
Und dann sein Körper. Es war eine Untertreibung, ihn mit Adonis zu vergleichen. Vor ein paar Wochen hatte die Schule diese Aktion. Autos waschen. Natürlich, interessierten die meisten sich nur für die Cheerleader, die in Bikinis und nassen T-Shirts die Autos wuschen, aber ich hatte nur Augen für Krimber-Superman. Oberteillos hielt er mit einem Schlauch auf eins der Autos. Seine Muskeln spielten. Wurden durch das seifige Wasser auf seiner Haut und den Sonnenstrahlen, die ihn trafen, deutlicher. Die anderen Mädchen warfen sich auf ihn, zerzausten sein schönes Haar und flirteten mit ihm. Er war nicht abgeneigt, aber auch nicht ernsthaft interessiert.
Ich hatte ihn auch einmal bei einem Spiel gesehen. Danach war ich so scharf gewesen, dass ich kaum laufen konnte. Er war so stark. Er traf von der Mitte des Feldes ins Korb, nahm den anderen den Ball ab und sprang mit Leichtigkeit so hoch. Und wie er schwitzte, keuchte, fluchte, wenn die Gegner einen Korb erzielten, seine schmerzenden Gelenke massierte, sobald er am Rand saß.
Er war unbeschreiblich.
Ganz anders als die Sportler. Immer nett und zuvorkommend. Er öffnete den Leuten die Tür, ließ Frauen immer den Vortritt, sagte „Guten Morgen“ und „Schönen Tag noch“. Viel zu gut.
>Denkst du, er hat einen großen Prügel?<, fragte ich als nächstes und stieß den Rauch der Zigarette aus.
Der Typ neben mir zuckte zusammen. >Was? Woher soll'n ich das wissen?<
Ich grinste. >Vielleicht spickst du ja, wenn die Spieler duschen?< Während ich das sagte, beugte ich mich zu ihm vor.
Er starrte mich aus großen Augen an. >Freak.<, brummte er nur und ging davon.
Lächelnd schmachtete ich meinen Superhelden weiter an.
Du hast bestimmt einen großen Prügel. Bestimmt.
>Ist er so heiß?<
>Heißer.< Jacky strich mir durchs Haar. Mein Kopf lag in ihrem Schoss. Vor mir war Ian und machte Fotos von meinem Gesicht. >Aber es ist nicht nur sein Aussehen. Er ist schön. Innerlich.<, murmelte ich verlegen.
>Oh-oh.<
Ich setzte mich auf und sah Jack ins Gesicht. >Was? Ist das schlecht?<
Sie sah zu Ian rüber. Er war in die Kamera vertieft. >Hört sich so an, als wärst du verknallt. Aber volles Rohr.<, kicherte sie.
Ich schnappte mir das Päckchen mit dem Pulver darin und begann mir eine Line vorzubereiten. Eigentlich nur als Entschuldigung dafür, sie nicht ansehen zu müssen. >Ach was. Er sieht halt echt gut aus.<
Ich rollte einen Geldschein zu einem Röhrchen zusammen, setzte es am einen Ende der weißen Linie an und sog das Pulver durch die Nase hoch. Laut atmete ich durch, warf meinen Kopf in den Nacken und rieb meine Nase. Die Kamera klickte.
>Sag es ihm.<
>Bist du verrückt? Sieh mich an. Er ist ein Heiliger und ich... Das würde nur peinlich werden.< Ich schloss meine Augen und ließ mich fallen. Als würde ich in ein Becken voll kühlen Wassers platschen. Gänsehaut überall. Und dann war da Richard, der mich anlächelte.
Leider wachte ich Zuhause, mit Anthony bei mir, auf.
>Hättest auch auf mich warten können.< Er blickte an mir hinab.
Mein Superheld brauchte nur zu lächeln und ich war spitz. So war es.
Ich streckte und räkelte mich. Überall in mir pulsierte Lust. Ich will diesen Spießer haben, aber bis dahin...
>Komm her und halt dein Maul.<, raunte ich.
Er zog sich aus. >Was ist mit diesem Typen?<
>Was soll mit ihm sein?< Ich warf meine Sachen ab und zog ihn an mich, sobald er nackt war. Seine Lippen waren schön. Anthonys Lippen fand ich schon immer sehr schön. Sie sind voll und rosig, obwohl er selber blass und dünn ist. Aber seine Lippen sind nicht, die die ich will.
>Findest du ihn besser, als mich? Willst du ihn?<
Ich lachte und drehte ihn auf den Rücken. Er erwiderte meinen Kuss, umfing meine Hüfte und stöhnte leise. Diese Stimme gefiel mir nicht. Dieser Körper, war zwar sehnig, aber auch schmächtig. Er hatte Tattoos. Ich war mir sicher, Richard hatte keine Tattoos. Er würde sich niemals tätowieren lassen. Und seine Haare waren viel zu lang und rau. >Anthony, wir sind nicht mehr zusammen.< Er drückte mich wieder nieder. Wenn ich meine Augen schloss, dann war es ein Leichtes sich jemand anderen dabei vorzustellen.
>Mach die Augen auf.<
>So ist es schöner.<, log ich.
Reese, du bist unfair.
>Was soll denn der Scheiß hier?< Er stieg von mir herunter. Verblüfft sah ich zu ihm rüber. >Bin ich jetzt ein Dildo? Ich fick dich doch nicht, wenn du dir dabei jemand anderen vorstellst!<, rief er entsetzt aus und schlüpfte in seine Hose.
Ich lächelte. >Ach komm schon. Wir sind doch...< Er schlug meine Hand weg, gerade als ich sie zu ihm ausstreckte. Dann musste ich eben schwerere Geschütze aufstellen. >Anthony...< Ich setzte mich aufrecht hin so, dass er sehen konnte, wie scharf ich war, auch wenn es jemand anderem galt. >Ich bin hungrig.<, säuselte ich und fuhr mit meinen Fingern über seine nackte Brust. Hinab zu seinem Schritt.
Es war ihm anzusehen, dass seine Abwehr bröckelte. >Magst du mich überhaupt nicht mehr?<, fragte er traurig.
Stimmungskiller.
Ich sank auf meinen Hintern. >Du weißt doch, dass wir beide nicht funktionieren... Das habe ich dir schon so oft erklärt.<
Er runzelte die Stirn. >Dann kannst du dir ja einen Runterholen, du Scheißkerl!< Wütend drehte er sich herum und rauschte aus dem Zimmer.
>Oh, verdammt!<, fluchte ich und ließ mich auf das Bett fallen. >Und was mach ich jetzt mit dir?< Ich sah runter zu meinem kleinen Freund, der noch immer stramm stand. >Dann muss dir eben das reichen.< Meine Hand glitt hinab. In meinem Kopf lief alles jedoch drunter und drüber. Und ob es ein Zufall war oder nicht, aber Waldähnliche-Augen brachten mich schneller zum Höhepunkt als normal. >Scheiße.<
Verliebt. Was für ein Witz.
Du machst das jetzt.
Ich nahm einen tiefen Zug aus der Zigarette.
Zigarette rauchen und dann rein.
Meine Beine wurden weich. Ich spürte, wie Nervosität in mir aufstieg. Ich saugte noch ein letztes Mal an der Kippe und zertrat sie dann. Fast fürchtete ich um eine Panikattacke. Mir wurde heiß und mein Herz zog sich fest zusammen.
Ich atmete ruhig ein und aus.
Er wendete sich ab und ging in den Flur. Ich blieb stehen.
Was macht der?
Sein Lachen hallte durch die Schulflure. >Scheiße.<, fluchte ich leise. Er ging aufs Klo. Hinter ihm schloss sich die Tür. Es war Mittagspause und die meisten waren in der Cafeteria oder draußen. >Oh Mann.< Ich tat so, als wartete ich auf jemanden, während ich nervös meine Hände knetete. Das machte ich immer, wenn ich nervös war. Aufgeregt trat ich von einem Fuß auf den anderen. >Scheiße, jetzt.< Hastig trat ich zur Toilette und schob die Tür auf. Beinahe rannte ich ihn um. Ich kam mir wie ein Groupie vor. Traf ich hier doch tatsächlich meinen Helden.
Reiß dich zusammen.
Erschrocken sah er vom laufenden Wasserhahn zu mir auf. >Hey, Richard. Ich mach es kurz und knapp. Ich steh auf dich... Na, was sagst du?< Mein Herz klopfte hart in meiner Brust.
>Was?< Er sah mich perplex an und schwieg mehrere Sekunden mit einem irritierenden Ausdruck im Gesicht.
Was blieb mir anderes übrig, als auf cool zu tun? Ich seufzte also lässig und sagte: >Mann, ich wusste ja, dass du nicht der aller Hellste bist, aber das war doch gerade ziemlich klar oder?< Nein, nein, nein. Wie konnte ich ihm gegenüber so unfreundlich sein? Nervös rieb ich mein Ohrläppchen zwischen zwei Fingern und atmete durch. Von so nahem sah er noch besser aus. Viel besser. Ernsthaft. Das war doch krank. Seine Eltern mussten Könige sein. Er hatte die Ausstrahlung eines Prinzen. Seine Augen wollten mich verschlingen. Ich konnte es spüren. Meine Gedanken liefen blank. Ein weißes Papier. Mir wurde warm. Peinlich berührt zuckten meine Mundwinkel. >Ich... hab mich... irgendwie verknallt.< Langsam sah ich zu ihm auf.
Er wirkte noch immer verwirrt. >Ich kenne dich doch gar nicht.<
Das Kneten fing wieder an. >Schon klar, aber...<
Da begann er zu lächeln und klopfte mir mit seiner Hand auf die Schulter. Sie war warm und schickte noch wärmere Blitze durch meinen Körper. Sein Lächeln hätte in einer Werbung sein können. >Wie wäre es, wenn wir erst Mal einfach nur Freunde sind und dann mal schauen?<, schlug er vor. Verlegen nickte ich. Er sah mich direkt an. Für ein paar Sekunden lang betrachtete er mich nur. Unter seinem Blick fühlte ich mich ernsthaft unwohl. Ich machte mir auf einmal lächerliche Gedanken über mein Aussehen.
Sehe ich scheiße aus?
Er lachte leise, legte seinen Arm um meinen Nacken und führte mich mit sich raus. >Ist ein bisschen unfair, dass du meinen Namen kennst.<, sagte er, während wir durch den Flur gingen. Ich merkte nicht, dass er mich meinte. Die Muskeln an seinen Armen schienen meinen Nacken zu massieren. Erst als er mich ansah und die Brauen anhob, fühlte ich mich tatsächlich angesprochen.
>Ehm... Reese. Reese Lloyd.<
>Reese.< Aus seinem Mund klang mein Name wie etwas besonderes.
Ich traute mich nicht, zu ihm hochzuschauen. Er war mir so nah. >Ehm... ist dir das unangenehm? Das ich...<
Er grinste. >Unangenehm? Warum sollte es mir unangenehm sein, wenn so ein hübscher Kerl mich anmacht?< Glucksend streckte er sich. Leider nahm er dabei seinen Arm von mir runter.
Dafür hatte ich jetzt die Möglichkeit ihn entgeistert anzusehen. >Was?<
>Ich steh auf deine Haare.< Er nahm eine Haarsträhne zwischen seine Finger und zwirbelte sie. Seine Augen sind so grün. >Grün ist meine Lieblingsfarbe.<
Ich schluckte schwer. >Meine auch.<
>Schon einmal gute Voraussetzungen.<
Du machst mich fertig, Krimber.
Er kaufte uns was zu essen und anstatt zu seinen Freunden zu gehen, setzte er sich mit mir woanders hin. Die quittierten das mit verächtlichem Schnauben. Einer davon, mit dem hing er am meisten herum, beäugte uns misstrauisch. Dunkle Haare, große Augen, ein Bulle. „Arschloch“ stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben.
>Du musst das jetzt nicht machen, nur weil ich das gesagt habe.<
Er reichte mir die Cola. >Hast du schon Zweifel?< Ich musste automatisch lächeln. Zweifel? Als würde ein Verdurstender ein Glas Wasser abschlagen können. >Also, Reese. Wie wäre es, wenn du mir sagst, was an mir so toll ist.< Wir fingen an zu lachen und von da an, war es einfach. Ich erzählte ihm von Barko und meinen Freunden. Er zählte seine Geschwister auf. Haley und Josh. Bestimmt hatte er noch mehr gesagt, aber ich wahr ehrlich von seinen Armen abgelenkt. Sie waren so muskulös. Sie schienen den Saum seines T-Shirts sprengen zu wollen.
>Hast du... hast du eine Freundin... oder so was?< Ich kam mir so bescheuert vor. So dumm und klein. Sonst hatte ich nie eine Panik davor gehabt, andere Kerle anzumachen. Nicht im geringsten. Volle Fahrt voraus „Ich hab ein Kondom und du das passende Gegenstück. Wollen wir?“ Fertig. Aus. Doch nicht mit Richard Superman Krimber. Nicht mit dem. Bei dem musste man Schweißausbrüche, Stammelattacken, kurzzeitige Amnesie und Geilheit mit ein berechnen.
Seine Mundwinkel hoben sich zu einem verführerischen Lächeln an. >Nein, habe ich nicht.< Er nahm einen Schluck von seinem Energy Drink. Mit offenem Mund beobachtete ich ihn.
Gott, was würde ich dafür geben diese blöde Flasche zu sein.
>Hör auf mich so anzusehen. Das ist peinlich.<
Ich wendete sofort meinen Blick ab. >Sorry.< Wir lachten wieder.
>In welcher Stufe bist du?<
Ich schnaubte. >In deiner?<
>Was?< Er blickte mich ungläubig an.
>Ernsthaft. Wir haben Franz, Chemie und Biologie zusammen.<
Seine Augen weiteten sich. >Ich fühle mich gerade wie ein richtiges Arschloch.< Entschuldigend fasste er sich an die Stirn. >Was für ein Mist. Wie konnte ich dich übersehen?< Er stieß mich mit seinem Ellenbogen an.
Wir mussten uns danach trennen, denn der Mittagsunterricht begann, aber Richard sagte mir, dass er mich nachhause fahren würde.
Er würde mich nachhause fahren!
Sollte ich... irgendwie etwas machen? Ihn vielleicht küssen oder so etwas? Nur um ihm zu zeigen, wie ernst es mir war? Sollte ich oder...?
Ich kam nach dem Unterricht raus, da stand er schon im Flur und wartete. Dieser Benjamin war auch da. >Wir sehen uns morgen.<, verabschiedete sich Richard von ihm. Der Typ warf mir einen wütenden Blick zu und rauschte dann ab. Belustigt sah ich ihm nach.
Was für eine Memme.
>Wollen wir gehen?< Ich nickte und folgte ihm raus auf den Parkplatz. Er ging auf einen silbernen Audi zu. Meine Schritte verharrten. Suchend sah er sich zu mir um. So wie er daneben stand. Mit dieser geraden Haltung. Er passte perfekt dazu. >Was ist?<
>Das ist ein protziges Auto.<, bemerkte ich.
Er schmunzelte. >Ist es nicht. Das ist ein Audi.<, entgegnete er.
Ich schüttelte den Kopf und lief zur Beifahrerseite. >Du Bonze.<
>Ich bin kein Bonze.<
>Pff.< Die Lichter blitzten kurz auf und ich öffnete die Tür, um einzusteigen. Richard stieg als nächstes ein und startete den Motor. >Du reicher Junge.< Lachend fuhr er vom Parkplatz. Irgendwelche Pop-Musik lief. Wahrscheinlich irgendein Radio-Scheiß.
>Im Handschuhfach sind CD's. Da ist bessere Musik drauf.<
Was kam jetzt? House? Hip Hop?
>The Ramones?<
Er nickte. >Was, hast du Britney Spears erwartet?<
Mit schlagendem Herzen schob ich die CD rein. Er mochte Rock-Musik. Er war perfekt. Mir wurde warm, während die bekannte Musik das Auto füllte. Ich konnte durchatmen.
>Ich...< Er sah weiter durch die Windschutzscheibe hob aber fragend die Augenbrauen an. Ich atmete durch.
Jetzt oder nie.
>Sag mal, magst du mein Lippenpiercing?<, fragte ich ihn. Er nickte ein wenig irritiert. >Weißt du, ich hab zwar keins, aber man sagt, dass man einem Mann mit einem Zungenpiercing die höchsten Freuden verschaffen kann.<
Er lächelte. >Ist das so?<
>Das ist so.< Er verstand. >Man sagt auch, dass ich Männern, selbst ohne ein Zungenpiercing, noch viel höhere Freuden verschaffen kann.<
>Tatsächlich?<
>Tatsächlich.< Ich entfernte den Gurt und rückte näher an ihn heran. Ohne weiter darüber nachzudenken, begann ich seinen Hals mit Küssen zu überhäufen.
Er spannte sich etwas an. >Was machst du da?<
>Was schon?<
>Ich werde einen Unfall bauen.< Meine Hand glitt über seine Brust hinab zu seinem Hosenbund.
>Dann hör auf zu reden und konzentrier' dich aufs Auto fahren.< Gekonnt öffnete ich einhändig seine Hose. Da packte er mein Handgelenk.
Scheiße, was für eine dumme Idee! Geil, er wird mich nicht nur versetzen, sondern auch verprügeln.
>Reese, ich kenne dich erst seit ein paar Stunden.<
Ich liebkoste die Haut unter seinem Ohr. Ein verräterischer Laut entkam ihm. >Ein Crash-Kurs wird uns näher zusammen bringen.< Ich versuchte meine Hand aus seinem Griff zu lösen. Er ließ los. Ich packte ihn aus.
Oh, danke! Guck dir diesen Hammer an.
>Bist du gläubig?< Er nickte. >Du bist gesegnet.< Ich begann meine Hand zu bewegen. Er lachte leise und kehlig. Ich beugte mich vor.
>Du musst das nicht tun, um mich zu beeindrucken oder so was.<
Ich biss ihm neckend in den Hals und lehnte mich dann zu ihm vor. Wochenlang hatte ich genau davon geträumt. Sein Stöhnen über mir, ihn zu spüren und so richtig scharf zu sein. Die Realität übertraf jede Vorstellung. Richards Hand lag in meinem Nacken und war zunächst abwehrend. Beinahe dachte ich, er wolle mich von sich stoßen. Aber nach und nach wurde der Druck sanfter, bis er sogar anfing meinen Hals zu streicheln und mit den Fingern in mein Haar zu fahren.
>Du hast nicht... nicht übertrieben.<, keuchte er atemlos. Natürlich wollte ich ihn beeindrucken. Ich wusste, dass ich gut darin war, aber ihm musste ich es unbedingt beweisen. >Fuck, Reese...< Wie seine Stimme klang, wenn er meinen Namen sagte. Ich spürte, wie das Auto schwankte und plötzlich anhielt. Der Motor lief noch, während ich ihn immer näher dem Orgasmus entgegenbrachte. Und dann verkrampften sich seine Hände in meinem Haar. >Ah! Ich...< Er kam. Seine Oberschenkel spannten sich an. Ich küsste ihn und musste mich selber davon abhalten, zu kommen. Nur von seinen Lauten und dem Gefühl seines Höhepunktes in meinem Rachen. Es fühlte sich zu gut an, um wirklich echt zu sein. Ich setzte mich auf und legte meinen Kopf zufrieden in die Kopfstütze. >Das war... richtig gut.< Ich sah zu Richard rüber, wie er seine Hüfte hochstemmte, um sich wieder einzupacken und seine Hose zu schließen. >Richtig, richtig gut.<, bestärkte er.
Ich nickte. >Ja, ich bin sehr stolz auf meine Techniken.<
Er lächelte mich an und startete den Motor wieder. >Kannst du.< Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Das Auto fuhr wieder los. >Mir ist aufgefallen, dass ich nicht weiß, wo du wohnst. Ich bin jetzt gerade die ganze Zeit nur im Kreis gefahren.<, lachte er. Ich sagte ihm meine Adresse und sah ihm dann die Fahrt lang einfach nur an. Leckte mir dabei über die Lippen und musste an mich halten, um mir keinen Runterzuholen.
>Wir sehen uns dann morgen, Richard.< Ich nahm mein Skateboard von der Hinterbank und schlug die Tür zu.
Er ließ das Fenster herunterfahren. >Du kannst mich Rick nennen.<
Ich nickte. >Rick.<
Etwas peinlich berührt biss er sich auf seine Unterlippe. >Soll ich dich morgen abholen kommen?<, fragte er.
Ein Schauer wanderte über meinen Rücken. Das bedeutete doch, dass er mich mochte oder? Sonst würde er mich nicht abholen wollen. >Ja, danke.<
>Okay. Dann bis morgen und... danke für...< Er grinste. >Du weißt schon was.<
Grinsend nickte ich nur wieder. >Es war mir eine Ehre.< Ich konnte hören, dass Rick erst losfuhr, als ich an der Haustür war. Ohne mich umzudrehen, zog ich die Tür hinter mir zu. Ich schaffte es nicht, meine Mundwinkel dazu zu bringen, sich zu senken. Barko kam angerannt und sprang mich an. >Barko. Baby, wollen wir raus?< Ich warf meinen Rucksack auf den Boden, nahm ihn an die Leine und öffnete die Tür wieder. Mit einer Zigarette im Mund lief ich mit ihm durch die Stadt bis in den Wald. >Ich hab ihn heute angesprochen.<, sagte ich und zündete gleich nachdem die erste aufgebraucht war, die zweite Kippe an. >Er war richtig nett. Natürlich. Er ist doch Prinz Charming.< Ich reichte ihm eins von den Leckerlies. Genüsslich verschlang er es. >Ich hab ihm einen geblasen.< Barko sah mich an. Ich nickte. >Ja, ja, ich weiß. Ich bin eine Hure, aber er ist so scharf. Du müsstest ihn sehen. Alles an ihm ist so gut und weich. Es ist ansteckend.< Barkos Augen blieben auf mich gerichtet. >Ich werde ihn bis Ende dieser Woche vögeln. Verklag mich.< Er schüttelte den Kopf.
Barko habe ich bekommen, da war ich 13. Von meiner Mutter. Seitdem war er mein engster Vertrauter. Mein Bruder. Ich liebte ihn so sehr. Ich konnte mit ihm reden, wenn es mir nicht gut ging. Ihm alles anvertrauen. Er würde mich nie verlassen. Niemals.
Wir kamen spät am Abend zurück. Ich hatte in einem Laden, von dem ich den Besitzer kannte, mir eine Flasche Gin gekauft und sie auf dem Weg zurück halb leer getrunken. Dementsprechend war ich angetrunken, als ich wieder nachhause kam.
Sandra, meine große Schwester, hatte Abendessen gemacht. >Grashalm, willst du...?< Ich machte Barko los und lehnte gähnend gegen die Tür. >Du bist betrunken.<
>Nicht jetzt. Ich hatte einen guten Tag. Mach ihn mir nicht kaputt.< Sie sah mich anklagend an. >Hab keinen Hunger.<, brummte ich und ging die Treppen hoch in mein Zimmer. Bevor meine Schwester noch auf die Idee kam, mich in meinem Zimmer aufzusuchen, schloss ich ab und setzte mich auf mein Bett. Barko lag auf dem Boden und sah mir dabei zu, wie ich auf dem Rücken eines Buchs zwei Lines vorbereitete. Ich sog beide ein, machte mir noch einen Joint und und lehnte mich damit auf dem Bett zurück. >Richard Krimber.<, seufzte ich. >Rick.< Wie er gestöhnt hatte. Seine Stimme war so tief und rau. Ich liebte das. Er war ein richtiger, realer Mann. Dafür, dass er so mächtig gebaut war, war er ziemlich jung. Er musste 17 sein. So wie ich. Die Unterschiede waren gravierend.
Aber was sagten die schon aus.
Ich meine, Sandy und ich könnten unterschiedlicher nicht sein. Blondes, glattes Haar, helle Porzellan-Haut und graue Augen. Nur ihre weiblichen Kurven erinnerten an ihre spanischen Wurzeln. Ich entsprach da schon eher dem Typus Spanier. Dunkelbraune, fast schwarze Haare, leicht braune Haut und dunkle Augen.
Unsere Mutter ist Spanierin. Sie lebte dort. Sie war Ärztin. Eine sehr bekannte Ärztin. Und sehr begehrt. Eine Herzchirurgin, die durch die Welt jettete. Von Krankenhaus zu Krankenhaus. Jetzt im Moment kümmerte sie sich um unsere Großmutter.
Alte Hexe.
Er ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Egal, wie sehr ich mich anstrengte.
Ich träumte von ihm. Wie es sein würde, ihn zu küssen. Ihn zu streicheln. Sein Körper, der sich an meinen presste. Mein Stöhnen auf seiner Haut. Schweiß in der Luft.
Ich war wieder scharf.
>Verdammte,...< Ich wollte meine Hand gerade in meine Hose schieben, da klingelte mein Handy. >Scheiße.< Genervt nahm ich es an mich und ging ran. >Was?!<
>Ich bin's.<
Anthony.
>Was ist?<
>Ich wollte mich entschuldigen. Tut mir leid, dass ich so scheiße zu dir war… Mal im Ernst, wir beide waren doch richtig geil zusammen. Scheiß auf den Idioten... Bitte, Reese.< Liebestrunkener Idiot. Der war so was von besoffen.
Ich fuhr mir durchs Haar. >Hör mir zu, Anthony. Ich mag dich echt. Du bist mein bester Freund, aber zwischen uns läuft nichts. Tut mir leid, dass ich dich so verarscht hab. Wirklich. Das war mies, ok? Aber das zwischen uns ist Geschichte. Endgültig.<
>Wie heißt er?<
>Es wird dir nichts bringen, aber... Richard.<
>Richard?< Er lachte auf. >Wie alt ist der? 40?<
Ich schüttelte den Kopf. >Fick dich. Zufällig ist er genauso alt wie ich und gebaut wie der Traum jeden Homos... und jeder Frau. Der verprügelt dich mit einem Finger.<
Als könnte unser lieber Junge jemandem auch nur ein Haar krümmen.
Anthony schnaubte. >Gute Nacht, Tony.<
>Warte, warte...<
Ich verdrehte die Augen. >Was?<
>Reese, komm schon. Wir verstehen uns, der Sex ist gut, wir haben die gleichen Freunde... Wo liegt das...?<
>Anthony, ich war nie in dich verliebt! Nie! Du warst einfach nur zur rechten Zeit, am rechten Ort! Wir sind Freunde, kein Paar.<, knurrte ich. Ich hasste es, wenn er so penetrant war.
>Und jetzt krallst du dir einfach den nächsten? Fickst ihn und schmeißt ihn dann beiseite?<
Ich lachte trocken auf. >Das geht dich nichts an, Anthony. Nacht.< Ich legte auf, warf das Handy beiseite und legte mich zurück ins Bett. >So ein Wichser.< Meine Laune war am Tiefpunkt. Ich konnte ein Arschloch sein. Und gegenüber Anthony war ich das auch gewesen. Oft. Aber jetzt musste er einfach loslassen.
Ich rauchte den Joint zu Ende und kugelte mich dann auf dem Bett ein. Während ich noch einschlief wurde ich gewiegt, als säße ich in einem Kinderbett. Die Wut über Anthony verflog und zurückblieb Leichtigkeit und Freude. Ich hatte gute Träume. Heiße Träume von Richard und mir.
>Morgen. Na, wie geht’s?<
Gähnend setzte ich mich in sein Auto. >Müde.< Er fuhr los. Mal wieder, sah er genial aus. Er trug einen grauen Pullover, hellblaue Jeans und Chucks. Ich konnte nicht anders als immer wieder zu seinem Schritt herunter zusehen. Gestern waren wir uns so nah gewesen. Die Träume der letzten 47 Nächte war am gestrigen Nachmittag in Erfüllung gegangen. Nur wenn ich daran dachte beschleunigte sich mein Puls. Ich wollte mehr von ihm. Viel mehr.
>Reese...<
Erschrocken blickte ich zu ihm auf. >Huh?<
>Ich weiß, wo du hinschaust.<
Lächelnd sah ich aus dem Fenster. >Ich bin gerade nur am Nachdenken, wie es physikalisch möglich ist, dass du dein Gemächt in diese Hose reinbekommst.<
Er lachte laut auf. >Du übertreibst.<
Ich beugte mich wieder zu ihm rüber, bis meine Lippen an seinem Ohr waren. >Dann hol ihn raus und wir sehen nach.< Er schielte kurz zu mir. Seine Augen wanderten an meinem Gesicht hinab zu meinen Lippen, bevor er wieder zur Straße sah Gott, hatte er letzte Nacht etwa auch daran gedacht? Hatte er sich dabei gut gefühlt? Ein kalter Schauer wanderte über meinen Rücken. Er zog es tatsächlich in Erwägung.
>Vielleicht mal anders.<
Wir landeten in der Schule, wo wir zur ersten Stunde Chemie hatten. Zusammen. Ich hatte eigentlich erwartet, er würde zu seinen Freunden gehen, stattdessen aber setzte er sich mit mir in die zweite Reihe und nickte seinen Basketball-Freunden nur zu, als sie vorbeiliefen. Die waren nicht im Geringsten von Richards Wahl des Nebensitzers begeistert. Nicht ein wenig. Besonders dieser Benjamin nicht.
>Ignorier die. Das können ziemliche Arschlöcher sein.<
>Seh ich.<, murmelte ich, drehte mich zu ihnen um und winkte. Sie ignorierten mich.
>Machst du nie im Unterricht mit?<, fragte er mich.
Ich gähnte. >Wie kommst du darauf?<
>Weil du, anstatt auf das Blatt zu schauen, mich anglotzt.<
>Wem gehören diese Augen?< Ich beugte mich etwas zu ihm vor, um ihn besser ansehen zu können. Etwas überrascht zuckte er zurück. >Mummy oder Daddy?<
Seine Mundwinkel zuckten und er kam mir etwas entgegen. >Meine Mutter.<
>Mummy.<, hauchte ich. Ich versuchte mir vorzustellen, wie seine Mutter aussah. Wahrscheinlich die zauberhafte Hausfrau aus Märchen. >Ist sie hübsch?<
Er atmete laut durch. >Ja, sie ist sehr schön.<
>Dachte ich mir schon.<
Rick verbrachte den ganzen Tag mit mir. Nach der Schule gingen wir ins Einkaufscenter. Die ganze Atmosphäre, die uns umgab, erinnerte mich unglaublich an ein Date. An eine andere Art von Date. Nicht wie die sogenannten „Verabredungen“ an denen ich sonst teilnahm. Bei mir gab es nur Alkohol, Drogen und Sex. In dieser Reihenfolge.
>Kannst du mir das runterholen?< Ich zeigte willkürlich nach oben. Er streckte sich und griff nach einer Packung Chips. Sein T-Shirt hob sich etwas an. Und für ein paar Sekunden konnte ich seine Bauchmuskeln sehen. Den unteren Teil zu Mindestens. Mein Kopf legte sich von selber schief, um besser zu sehen und es blieb nicht verborgen.
>Du bist wirklich ein Arsch.< Rick stieß mich lachend an und packte die Tüte weg. >Ich fühle mich richtig nackt mit dir.<
>Hätte nichts dagegen.< Er warf mir einen amüsierten Blick zu. In dem Moment bemerkte ich Mädchen gegenüber des Ganges. Sie tuschelten irgendwas und sahen dann kichernd zu Richard. Ihre Wangen waren leicht gerötet. Gott, wie die auf ihn standen. Die sollten lieber die Finger von ihm lassen. Ich hatte kein Problem damit, einer Frau eine zu scheuern.
Und so ging es weiter. Er kümmerte sich richtig um mich. Es kam mir fast so vor, als würde er mich hinweg trösten müssen. Darüber hinweg, dass er mich versetzen würde. Irgendwie machte mich das wütend. Wenn er nichts von mir wollte, sollte er mich lieber ignorieren, anstatt mich wie seinen kleinen Bruder zu behandeln. Ich wollte ihn ficken, nicht seine Hand halten.
Er frustrierte mich, weil ich ihn nicht einschätzen konnte. Wie auch? Ich kannte ihn ja nur als Krimber-Superman. Er war so nett und freundlich. Es gab kein Anzeichen dafür, dass er mich sexuell attraktiv fand oder dass er von mir angeekelt war. Keine Ahnung. An so was war ich nicht gewohnt. Die meisten Leute, die mich wollten, zeigten mir das auch. Und er... er machte nichts.
Der perfekte Gentleman.
Zum Kotzen.
>Komm rein.< Barko kam die Treppen runter gerannt und lief lauernd um Rick herum. >Barko, das ist Richard. Benimm dich, ja?< Er beschnupperte seine Hand und leckte dann darüber. Auf Ricks Gesicht entstand ein warmes Lächeln. >Er mag dich.<
>Ich wollte schon immer einen Hund, aber mein Dad...< Er ließ den Satz offen und schüttelte den Kopf, als wollte er etwas unterdrücken.
Oh, Prinz Charming hat Stress mit Daddy.
>Er scheißt so viel, wie ich wiege. Ich weiß nicht, ob du dir das antun willst.< Er schmunzelte und sah zu mir hoch. Ich nickte nach oben zu meinem Zimmer. >Willst du hier bleiben oder zu mir hoch?< Hastig leckte er sich die Lippen, bevor er sich aufstellte und zu mir auf die Treppen kam. Lächelnd drehte ich mich um und ging weiter hoch. Ich hatte mir heute etwas vorgenommen und das würde ich gefälligst auch in die Tat umsetzen. Nach dem ganzen in den Park, zu seinem Training und nach der Schule mit ihm in der Bibliothek lernen gehen, wollte ich Fleisch.
>Barko, bleib unten.< Ich schob die Tür auf und ließ Richard den Vortritt. >Ich habe extra für dich aufgeräumt.< Der Boden war nur noch zu erahnen, aber ich wollte, dass Rick mich so sah, wie ich wirklich bin. Unordentlich.
Sein Grinsen wurde breiter. >Entzückend, Reese.< Beobachtend wanderte er umher. Ich sah ihm nervös dabei zu. >Du spielst Gitarre?<
Ich nickte. >Ja… Es ist statistisch bewiesen, dass Gitarristen sexuell aktiver sind als der Durchschnitt.<
Er schnaubte. >Statistisch bewiesen?<
Schulterzuckend warf ich meine Jacke auf den Schreibtisch und durchsuchte die Regale nach etwas Gras. >Das war gelogen, aber es stimmt trotzdem.< Er lief noch etwas herum, bevor er sich auf das Bett setzte. Im Augenwinkel konnte ich sehen, wie er mich neugierig anstarrte. Er wollte etwas sagen. Absichtlich tat ich so, als würde ich es nicht sehen, um ihn ein wenig zu quälen. Egal, was es war. Er sollte von sich aus fragen.
>Sag mal, warum... warum bist du schwul?<
Bitte, sei jetzt nicht doch ein hohler Prolet.
>Die Frage kannst du nicht ernst meinen.<
Er schüttelte den Kopf. >Nein, ich meine... Worauf... worauf stehst du... so?< Kurz blickte ich zu ihm herüber, nur um zu sehen, wie er mit roten Wangen wegsah. Er war so unschuldig. Gerade zu kindlich.
Ich fing an, mir einen Joint zu drehen. In seinem Gesicht konnte ich den Protest sehen.
Krimber-Superman verachtet natürlich Drogen. Wie könnte es anders sein?
>Hm... Ich kann verstehen, warum Frauen einem attraktiv erscheinen, aber ein Mann...< Ich lächelte und erinnerte mich dabei an meine früheren Sexpartner. >Ein Mann ist fest, hart und rau. Genauso ist der Sex. Das gefällt mir, dass ich keine Acht auf ihn geben muss, dass...< Routiniert zwirbelte ich das Papier. >Wenn der Körper sich anspannt, dieses tiefe Stöhnen und... das sich ergeben.< Während ich mit der Zunge über die Pape lief, sah ich ihn an. Seine Lippen trennen sich. >Oder das dominieren.< Ich stellte mir vor, hören zu können, wie sein Atem sich beschleunigte. >Ebenbürtige Spieler.< Mit dem Feuerzeug zündete ich den fertigen Joint an.
>Wie... wie...?<
>Gut. Sehr gut. Es ist verdammt gut. Du... brennst, aber... fickst einfach zügellos weiter.<, erklärte ich es ihm. Sein Mund schloss sich wieder. >Männer sind die erotischsten Wesen, die ich mir vorstellen kann.<
Richard stand auf. Etwas überrascht blinzelte ich ihn an. Er trat auf mich zu und blieb direkt vor mir stehen. >Und wo stehe ich?<
Mein Herz klopfte laut in meiner Brust. Wollte er das wirklich durchziehen? Ich würde ihn ganz sicher nicht aufhalten. >Das kann ich nicht sagen, mit dem ganzen Stoff, der mir die Sicht versperrt.< Er stutzte kurz, bevor er seine eigenen Hände unter sein T-Shirt schob und es anhob. Über seinen Kopf zog. Seine nackte Haut so nah vor mir. Mir blieb die Luft weg und ich musste den Kloß in meiner Kehle herunterschlucken. Er war perfekt. Mehr als das. Um seinen Hals baumelte eine goldene Kreuz-Kette, doch es war etwas ganz anderes, dass meine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Seine Brust war breit und fest. Seine Bauchmuskeln markant und hart. Er hatte Arme, die große und stark und unzerstörlich wirkten. Die schwarzen Jeans saßen tief auf seiner Hüfte. Ich konnte das Label seiner Shorts hervor blitzen sehen. Seine Leistenmuskeln waren beeindruckt. Ich wollte ihn anfassen.
Räuspernd blickte ich auf in seine schönen waldgrünen Augen. >Interessant.<
Ich konnte es in seinen Augen sehen. Er wollte mich. >Was sollen wir jetzt machen?<, fragte er mich scheinheilig. Er war unsicher. Sehr.
Ich zerdrückte den Joint und ging vor ihm auf die Zehenspitzen. >Was würde dir denn so vorschweben?<
Nachdenklich leckte er seine Lippen. Mit einem Ruck hob er mich auf den Tisch. Er war so stark, mein Superman. Erst strich er mir nur über die Wange, sah mich an, als käme ich von einem anderen Stern, bevor er mich an sich heranzog und stürmisch küsste. Sofort rückte er an mich heran und rieb sich eindeutig an mir. Ich warf meinen Kopf in den Nacken, gerade als sein Mund sich heiß an meinem Hals herab hangelte. >Du schmeckst so gut.<, stieß er schwer atmend aus. Einen Moment später leckte er mit seiner Zunge über meine Kehle zu meinem Kiefer aufwärts.
Stöhnend schloss ich meine Augen und fuhr mit meiner Hand über seinen Rücken zu seinem Hintern. Fest. Die Muskeln waren unter der Jeans deutlich spürbar.
Ich biss in seine Unterlippe und schob meine Zunge vor in seine Mundhöhle. Er presste seinen Schritt an meinen und lehnte seine Stirn an meine. >Lass uns... zum Bett gehen.<, raunte ich an seinen Lippen. Er nickte, nahm mich auf seine Arme und trug mich rüber. Richard küssend warf ich mein Oberteil weg. Ließ nur von ihm ab, um den Stoff über mein Gesicht zu ziehen. Plötzlich blieb er stehen und ließ mich runter. >Was... ist los?<
Er rieb sich die Stirn und schloss kurz die Augen. Seine Lippen waren rot von meinen Küssen. >Das ist nicht meine Art, Reese.<, fluchte er und suchte nach seinem Oberteil.
>Aber... aber wieso? Lass uns...<
>Ich schlafe nicht nach so kurzer Zeit mit jemandem. Nie. Das ist einfach... nicht meine Art. Und... ich will dir auch nicht das Gefühl geben, dass ich nur mal kurz einen wegstecken will.< Seufzend schnappte er sich das Shirt und ließ die Arme hängen.
>Warum musst du nur so moralisch korrekt sein?< Er zuckte mit den Schultern. >Bitte, Rick. Sieh mal.< Ich zeigte auf die deutliche Beule in meiner Hose.
Lachend umfing er mein Gesicht und küsste mich noch einmal. >Tut mir leid. Wir werden das verschieben müssen. Lass uns... einander erst mal kennenlernen. Es ist doch gerade mal eine Woche.< Er war so süß. So auf meine Gefühle bedacht.
Ich nickte widerwillig. >In Ordnung. Verpiss dich.< Er grinste. >Und lächel' nicht so blöd.<
>Bis dann, Reese.<
Damit drehte er sich herum und ging aus der Tür und ich war wieder einmal allein. Wieder einmal allein und erigiert. >So ein Scheiß Dreck.< Und jetzt konnte ich noch nicht einmal sauer auf ihn sein, weil er das ja nur machte, weil er ein Gewissen hatte.
Wütend raufte ich mein Haar.
Da stieg die Aufregung in mir auf. Wir hatten uns geküsst. Lange und tief. Es hatte sich verdammt gut angefangen. Es war besser als in meinen Träumen. Echt. Mann, der konnte küssen. Richtig gut. Ich wollte ihn so sehr. Ich konnte in seinem Gesicht sehen, dass er mich ficken wollte. Als er sich an mir gerieben hatte, hatte alles in mir gebrannt. Alles. Sein warmer, heißer Körper, der sich an meinen drückte. Er stöhnte in meinen Mund, leckte über meine Haut und schmiegte sich an mich.
Wir haben uns geküsst.
Direkt dort. Am Schreibtisch. Es erschien mir so unrealistisch. So, als wäre es gar nicht wirklich passiert. Beinahe dachte ich, dass es tatsächlich ein Traum gewesen war, da ging plötzlich die Tür auf. >Ach, scheiß drauf!< Er pfefferte sein Oberteil in eine Ecke und ging auf mich zu.
>Gott sei Dank.< Ich schlang meine Arme um ihn herum und ließ mich auf das Bett tragen. Sobald ich rücklings lag, zerrte er an meiner Kleidung, bis ich nackt vor ihm lag. Das erste Mal fühlte ich mich nicht gut in meiner Haut. Nicht gut genug. Richard sah so geil aus. Ein aufstrebender Mann, wie er im Buche stand.
Er sah mich merkwürdig an. Gefiel ich ihm nicht? Überlegte er es sich nun doch anders? >Himmel, bist du heiß.<, kam es ihm atemlos zwischen den Lippen hervor.
Erleichtert packte ich seinen Hosenbund und öffnete ihn. Er legte sich auf das Bett, sodass ich auch ihn ausziehen konnte. Ich stieg auf seinen Schoss und begann ihn wieder zu küssen. Haut auf Haut. So wie es von Anfang an hätte sein sollen. Er umfing meinen Hintern. Knetete und erkundete ihn. Er war neugierig. >Du...< Ich hatte kaum eine Möglichkeit zu sprechen. Er wollte einfach nicht von meinen Lippen ablassen. >Du musst mich vorbereiten, Rick.< Ich nippte an seinem Ohrläppchen. >Kannst du das oder soll ich es selber machen?< Jetzt kam der entscheidende Punkt. Dabei knickten die meisten Heten ein.
>Wenn du dabei genauso geil stöhnst...< Ich nahm die Hand, die an meiner rechten Backe lag, und verformte sie so, dass er machen konnte, was ich gerade brauchte.
>Noch viel geiler.< Ohne eine Sekunde des Zögerns begann er mich zu stimulieren. Willkürlich entkamen mir Laute. Mein Körper windete sich vor ihm, aber er war skrupellos. Machte weiter, bis ich an der Grenze meiner Beherrschung. >Stop.... ah!... Stop! Ich... Sonst komm' ich jetzt schon.< Erschöpft legte ich meine Stirn an seine Schulter und platzierte ihn unter mir, sodass ich mit einer langsamen Bewegung auf ihn niedersinken konnte. Erschrocken schnappte er nach Luft. Er war groß und heiß. Was konnte man sich mehr wünschen?
Damit begann unser Tanz. Ich bewegte mich erst langsam und sinnlich. Wir küssten uns noch weiter zärtlich. Mit der einen Hand drückte er mich am Hinterkopf an seine Lippen, mit der anderen zog er das Tempo meiner Hüften an. Kurzer Hand drehte er uns. Ich lag auf dem Rücken. Er schwer über mir. Fast kam es mir so vor, als würde er mich von innen in Flammen setzen.
Wir hingen aneinander, als würde unser Leben mit dran hängen. Es fühlte sich so gut, so richtig an. Unsere Blicke streiften sich. Ab und zu blitzte Unglaube in ihm auf.
Meinem Mund entflohen fremde Geräusche. Meine Stimme überschlug sich. Ich bekam nicht genug Luft, es war so heiß und gleichzeitig konnte ich mir nichts besseres vorstellen. Überall Richard. Seine großen Hände auf meiner versengten Haut. Er, wie er hungrig an mir knabberte. Seine Zunge die mit meinem Lippenpiercing spielte. Unter meinen Händen spannte sich sein Körper an und ab.
>Das hätte... ich schon viel früher machen sollen.<, kicherte keuchend an meinem Ohr.
Ich hatte kaum noch Kraft in meinen Armen, dennoch zwickte ich ihn und drehte uns dann. >Nur noch mit mir.< Etwas verblüfft blinzelte er, wehrte meinen Kuss aber nicht ab.
Jetzt war es an mir das Tempo anzuziehen. Er winkelte seine Beine an und ächzte hilflos unter mir. Seine Stirn legte sich in Falten. Ich leckte über die halbgeöffneten Lippen, die dürstend meinen Namen flüsterten. Die breite Brust glänzte feucht und hob sich hastig. Keusch küsste ich ihn auf die Backe, bevor ich mich aufsetzte, mich auf ihm abstützte und ihn mit dem Kopf im Nacken tiefer nahm. Von da an begannen wir lauter zu stöhnen, zu schreien und zu brüllen.
Und dann kamen wir. Ich weiß nicht, wie es für ihn war, aber ich kam noch nie so hart. Mein ganzer Körper kribbelte, als stünde ich unter Strom.
Richard keuchte schwer. Ausgelaugt lag er unter mir. >Das war...< Wir füllten den Raum mit unserem lauten Atmen. >... der Beste Sex, den ich je hatte.<
Ich lachte krächzend. >Rick, ich bin keine Hure. Du brauchst mir keine Komplimente machen.<
Er sah zu mir auf. Zog mich unter sich. >Ich will dich so oft wie möglich so nehmen, wie heute.< Irrte ich mich oder waren seine Augen dunkler?
Ich schlang meine Arme um ihn herum und bedeckte seinen Hals mit vielen Küssen. >Rick?<
Gähnend gab er sich meiner Umarmung hin. >Hm?< Sein Körper war warm. Unter meinen Fingern konnte ich die Muskeln ertasten. Er war noch immer in mir. Am liebsten wollte ich so den Rest meines Lebens verbringen. Bei dem Gedanken musste ich lachen. >Was ist denn?<
>Nichts, nur...< Ich musste mich räuspern. >Ich... will das öfter mit dir machen. Zeit... mit dir verbringen und so. So... also...< Wo war meine Schlagfertigkeit hin?
Nachdenklich sah er mich an und zog sich dabei langsam aus mir raus. Er streifte sich das Kondom ab, machte einen Knoten rein und warf es in den Mülleimer. >Fragst du mich gerade, ob ich mit dir zusammen sein will?< Ich wandte meinen Blick ab und nickte. >Dann tu es doch einfach.<, verlangte er herausfordernd.
>Du bist echt ein Arschloch.<
Er grinste. >Jetzt mach.<
Ich sah ihn hilfesuchend an, aber er hob nur auffordernd eine Braue an und wartete. >Rick, willst du mit mir zusammen sein?< Ich erkannte meine Stimme nicht mehr. So leise und weich. Total ängstlich. Konnte man meinen Herzschlag durch meine Worte beben hören?
Er stemmte seine großen Fäuste auf je eine Seite meiner Hüfte auf das Bett. Seine Arme ragten wie unumstößliche Säulen neben mir auf. Dabei war seine „Männlichkeit“ nicht zu übersehen. Liebevoll nahm er mich auf seinen Schoss. >Mit aller Herzensfreude.< Er schlang seine Arme um mich herum und küsste mich wieder. Ich merkte, wie die warme Spannung sich wieder aufbaute und schob meine Hand zwischen uns. >Warte...< Erschrocken starrte er mich aus großen Augen an.
>W-was ist?<
>Nein, dass... dass geht nicht. Mein...< Er schob mich wieder herunter und stand auf. >Verdammte... Scheiße! Was hab ich getan?!<, fragte er und fuhr sich verzweifelt durch das Haar.
Ich lächelte ihn unsicher an. Was soll das jetzt? >Was ist los?< Aufgebracht lief er auf und ab und murmelte dabei irgendwas.
Er wirkte gerade zu verängstigt. Was war nur los mit ihm? >Mein... Dad...<
Nein. Nein. Nein. Er durfte es sich jetzt nicht anders überlegen. Nicht jetzt, wo ich ihn endlich hatte. Er mochte mich doch. Es hatte ihm gefallen.
Es hat ihm gefallen! Sonst hätte er mich doch nicht so hart rangenommen!
>Warte Mal. Du willst doch jetzt nicht deinen Schwanz einziehen oder?<
Er schnaufte laut und stellte sich vor mich. >Es geht doch nicht... Mein Dad wird erst dich und dann mich umbringen. Reese, das funktioniert nicht. Ich... ich würde echt gerne mit dir... Es geht einfach nicht. Tut mir leid.< Er griff nach seinen Shorts.
Für ein paar Sekunden war ich von seinem Hintern abgelenkt, den er mir entgegenstreckte. Dann erst realisierte ich, was er da gerade gesagt hatte und was er gerade tat. >Hör doch auf. Wir... Scheiß auf deinen Dad.<
Er schnaubte. >Das geht nicht. So funktioniert das bei uns nicht. Scheiße!<, fluchte er laut. Ich fuhr zusammen. >Verdammt, ich muss... ich muss gehen. Es tut mir echt leid. Echt!<
>Jetzt... Hey!< Ich packte seine Hand, bevor er abhauen konnte, und zog ihn zu mir zurück. >Richard, hör mir doch mal zu.< Widerwillig setzte er sich auf das Bett. Er war ganz zerfahren. Na ja, es war bestimmt nicht einfach plötzlich mit einem Kerl zu schlafen.
>Nein, ich muss gehen. Wirklich, Reese. Du weißt nicht, wie das bei uns läuft...<
Genervt umfing ich sein Gesicht und sah ihm in seine Augen. >Würdest du bitte einmal deine Periode unter Kontrolle kriegen?<
Er verdrehte die Augen. >Reese, lass...<
>Es ist ok.<
Ist es nicht.
>Was?<
>Wir... wir können es ja auch einfach für uns behalten.<
Ungläubig sah er zu mir auf. Ich lächelte. >Das kann ich dir nicht antun.<
>Ist schon in Ordnung.<
Ist es nicht.
>Dann sind wir halt unser kleines Geheimnis.< Ich fuhr mit meinem Finger über seinen Mundwinkel. >Es gibt noch eine Menge Dinge, die ich dir zeigen will.< Das brachte ihn zum Schmunzeln. Die Schwere in meiner Brust löste sich nicht auf.
Das wirst du noch bereuen.
>Ach wirklich?<
>Süßer, du hast ja keine Ahnung, zu was dein Mund alles zu gebrauchen ist.<
Glucksend wandte er seinen Blick ab. >Und du wirst mir das zeigen?< Ich nickte. Seine Hand drückte meinen Hintern. >Bist du dir sicher?< Das er noch einmal nachfragte, hatte mich eiskalt erwischt. Ich zögerte dementsprechend lange. Er schüttelte den Kopf. >Das ist nicht richtig. Das wissen wir beide.< Er wollte aufstehen. >Und ich will nicht, dass du dich versteckst.<
Es gibt auch keinen Grund für mich, mich zu verstecken.
>Schon gut, Rick. Komm. Hier.< Ich führte ihn an meine Lippen. Küsste ihn lang und zärtlich. Ließ alle meine Gefühle hineinfließen. Die ganze Sehnsucht, die ich gespürt hatte, während er so nah und doch so fern gewesen war.
Er stöhnte leise. >Schon überzeugt.<, ächzte er leise.
Ich lächelte an seinen Lippen. >Bist du mein Freund, Richard?<, fragte ich erneut.
>Sonst geht das bei mir nicht so schnell, wirklich. Also ich...<
>Bist. Du. Mein. Freund?< Ich betonte jedes Wort einzeln.
Er nickte. >Ja.<
Du wirst das bereuen.
Ist mir doch scheiß egal.
… wie hätte ich wissen können, dass es so enden würde?
>Ok, aber benimm dich, klar?<
>Ja, ja, schon gut.<, brummte ich. Für was hielt er mich? Ein wildes Tier? Er schob mich vor sich durch den Flur zu den Treppen. >Hey, wo sind deine Eltern?< Ich konnte einen Mann sprechen hören. Ich ging auf die nächstbeste Tür zu und rannte direkt in eine „Unsere kleine Farm“-Szene hinein. Ein unglaublich süßes Mädchen, die Richard wie aus dem Gesicht geschnitten war, saß auf dem Boden und spielte mit Holzpferden. Neben ihr ein älterer Junge. 13 oder so. Er sah etwas anders aus. Die Haare gleich, aber die Augen blau. Ein Mann und eine Frau saßen auf dem Sofa. Arm in Arm und sahen den beiden beim Spielen zu. Die Frau. Richards Mutter. Sie war gottverdammt schön. Ihre Augen. Das exakt selbe grün, wie in Richards Augen. Dann der Mann. Sein Vater. Er war attraktiv, aber... so mürrisch. Seine Lippen waren zwar zu einem Lächeln verzogen, aber der Rest von seinem Gesicht vollkommen starr.
Da entdeckte er mich. Das Lächeln erstarb schlagartig. >Wer ist das?< Die anderen drei Gesichter wandten sich mir zu.
>Mummy, der hat ja grüne Haare.<
>Richard, wer ist das?< Sein Dad stand auf und baute sich groß auf. Mrs. Krimber wirkte besorgt und schüttelte unmerklich den Kopf. Die ganze Stimmung im Wohnzimmer war am Tiefpunkt angelangt. Sie hatten Angst.
Ricks breiter Rücken versperrte mir auf einmal die Sicht. >Ein Freund, Dad. Ich habe ihn hierher eingeladen. Das ist doch in Ordnung oder?< Über die Schulter hinweg konnte ich sehen, wie Ricks Dad mich wütend anstarrte, bevor er zu seinem Sohn sah. >Geht ihr nicht zu Tante Becky?<, fragte er.
Das kleine Mädchen, Haley, kam zu ihrem großen Bruder gerannt und ließ sich von ihm in den Arm nehmen. >Kommst du nicht mit?<, fragte sie ihn.
>Davon waren wir ausgegangen.<, fügte der Vater hinzu.
Josh, der kleine Bruder, kam dazu. Er sah mich aus großen Augen an. >Hi, ich bin Josh.< Lächelnd streckte er mir seine Hand entgegen.
Ich wollte sie gerade ergreifen, als Big Daddy ihn hinter sich zog und wütend schnaufte. >Fass ihn nicht an!<
>Dad.<, seufzte Richard. >Ich kann heute nicht mitkommen. Wir schreiben morgen eine Arbeit und Reese hilft mir beim Lernen.< Mr. Krimber sah mich an. Als wäre ich ansteckend wich er vor mir zurück.
>Hat deine Mama auch grüne Haare?<, fragte die Kleine.
Sie war echt süß.
>Nein, eigentlich habe ich braune Haare. Ganz dunkel. Wenn du willst kann ich ein bisschen von deinen Haaren pink machen. Magst du Pink?<
Ihr Gesicht begann zu strahlen. >Ja! Mummy, darf ich?<
Besorgt sah ihre Mutter zu ihrem Mann herüber. >Ich... ich weiß nicht.<
>Auf keinen Fall. Der Herr hat uns eine Haarfarbe gegeben und die behalten wir.<
>Schade, dir würden schwarze Haare echt stehen.<, sagte ich in Richtung Josh. Er wurde etwas rot und lächelte dabei etwas, aber so, dass sein Vater es nicht sehen konnte.
Haley streckte ihre Hand zu mir aus. >Ich will anfassen!<, bat sie. Richard hob sie zu mir an, aber sein Vater zog seine Tochter an sich.
>Nein. Wenn du mit solchen Leuten verkehren willst, tu es, aber wir wollen damit nichts zu tun haben. Josh, zieh deine Schwester an. Wir gehen.< Mit einem letzten vernichtenden Blick an mich gerichtet, nahm er seine Frau bei der Hand und ging. Ich sah mich in der Wohnung um. Überall Kreuze. Über dem Fernseher, im Flur, überall...
>Wow.<, hauchte ich ungläubig.
Rick seufzte und sah seiner Familie nach, die sich in alle Richtungen verflüchtigte. >Na gut... Lass uns hochgehen.< Ich wurde die Treppe hochgeschoben.
>Das heißt, wir haben sturmfrei.<, flüsterte ich zu Richard nach hinten.
Er lachte leise. >Halt die Klappe.< Haley kam aus ihrem Zimmer geschossen und schwirrte um meine Beine herum. >Haley, jetzt komm schon. Geh runter zu Mum.<
>Grüne Haare. Grüne Haare. Grüne Haare.<, sang sie laut.
>Mann, bist du niedlich.< Ich hob sie hoch und drückte sie an mich. >So süß.< Richard lächelte und nickte.
Haley strich mit ihren Fingern durch meine Haare und erkundete sie, als wären sie die Büchse von Pandora. >Weißt du, Papa sagt, ich bin eine Prinzessin, aber eine Prinzessin ist nur Prinzessin, wenn sie einen Prinz hat.< Ich nickte. Sie wirkte so konzentriert. Dabei runzelte sie ihre Stirn und senkte ihre Brauen auf ihre Augen. Das erinnerte mich unglaublich an ihren großen Bruder. >Wenn du willst, darfst du mein Prinz sein.<
>Was? Ich?< Sie nickte professionell. >Rick, ich bin ihr Prinz!<
>Ja, ich höre es. Unglaublich.< Er klatschte Beifall.
Sie schlang ihre Arme eng um meinen Hals. >Du bist so süß, ich will dich einpacken und mitnehmen.< Sie trug ein helles Rose Kleid. Schwarze Lackschuhe, weiße Söckchen und eine kleine dünne Wolljacke in Weiß mit Spitze.
>Ne, lass sie mal lieber hier. Sie klaut Essen.<
>Tu ich gar nicht!<
>Natürlich nicht! Rick, sie ist eine Prinzessin!<, lamentierte ich.
Beschwichtigend hob er die Hände. >Schon gut. Schon gut. Du musst aber trotzdem runter.< Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn und strich ihr das Haar zurück.
>In Ordnung, Prinzessin.< Ich ließ sie runter und richtete ihre Kleidung. >Ok, Süße. Ich pass auf das Haus auf und du machst Party bei Tante Becky.< Richard stieß mich an. >Ja, ja.<
Mrs. Krimber schnappte sich Haley, sah verstört von mir zu ihrem Sohn auf und ging dann die Treppe runter zum wütenden Vater. Wäre es möglich gewesen, hätten seine Augen Feuer gesprüht. >Bis heute Abend, Richard. Benimm dich.< Das Letzte schoss er mit scharfem Unterton in meine Richtung.
>Ja, fick dich doch...<
>Reese!<, zischte Richard.
>Schönen Tag euch!< Ich ging in das Zimmer, das Rick mir zeigte.
>Grüße an Tante Becky.<, rief er noch und kam dann zu mir. >Was ist los?<
Ich stand fassungslos mitten im Zimmer. >Was ist das hier?<
>Mein Zimmer.<
>Nein, das ist ein Ausschnitt aus einer IKEA-Zeitschrift.< Abgesehen davon, dass das Zimmer unglaublich groß war, war es auch noch so... abartig, sauber, aufgeräumt und ordentlich. So, als würde hier gar nicht wirklich jemand leben. Die Wände waren in einem hellen Gelb gestrichen. Alle Möbel weiß. Der Schreibtisch war abgesehen von dem hochwertigen Apple-Computer komplett steril. Das Bett... Akkurat lag Kante auf Kante. Dann war da noch dieser kleine Wohnzimmer-Bereich. Ein Sofa in Dunkelblau, davor ein blitzeblank sauberer Glastisch und dann ein riesiger, riesiger Fernseher mit Spielkonsolen und Spielen geordnet in Regalen auf jeder Seite des Kolosses. Poster von Basketball-Spielern hingen hier und da an den Wänden. >Habt ihr eine Haushälterin?<
>Nein, wieso?< Er hing seine Jacke über den Schreibtischstuhl und setzte sich auf das Bett.
Ich ging zu dem Schreibtisch hinüber und sah mir das Korkbrett an, an dem Bilder hingen. Von ihm zusammen mit Freunden. Von einem Mädchen, dass ihn küsste.
Schlampe.
Ich zog eine Schublade auf. Darin lagen Blöcke. Ich nahm eins heraus und warf es auf den Boden. >Was machst du da?< Ein Stift und ein Radiergummi flogen als nächstes runter. >Lass das.<
>Stört dich das?< Er lächelte. >Was ist mit meinem Zimmer? Stört dich die Unordnung dort auch?< Ich zog meine Jacke aus und ließ sie fallen.
>Reese, hör auf.<
>Macht dich das wütend?<
Er stand auf und lief auf mich zu. Schnappte sich meine Hand und hielt sie davon ab, noch irgendwas anderes runter zuwerfen. >Zufälligerweise gefällt mir dein Zimmer. Es hat Charme, aber meines hätte ich gerne so, wie ich es verlassen habe. Danke.< Er küsste mich.
Lächelnd schob ich ihn von mir. >Du bist so... sauber.<
>Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich geduscht habe. Wie steht's mit dir?< Ich lachte auf und stieß meine Schuhe beiseite. >Wir haben doch sturmfrei, also können wir...< Ich ging zum CD-Player rüber, schob eine CD hinein und drehte die Musik auf volle Lautstärke. Iron Maiden -The Pilgrim. Ich zog mein Oberteil aus und tanzte umher, während ich mir einen Joint in den Mund steckte und gleichzeitig nach dem Tütchen in meiner Hose suchte.
>Hm...<, summte Rick hinter mir und bedeckte meinen Nacken mit zarten Küssen. >Seit wann können Punker so tanzen? Und das zu Iron Maiden.<
Ich bin Spanier, mein Süßer.
Er drückte seinen Schritt an meinen Hintern. Ich lachte. >Es ist deine Schuld, dass wir keine Zeit zum Vögeln hatten.< Rick arbeitete und er hatte täglich Training. Und... er war ein braver Schüler. Er lernte also vor Arbeiten und machte Hausaufgaben, so wie die Lehrer es von ihm erwarteten. Plus sein dummer bester Freund.
>Ja, trotzdem bin ich scharf auf dich.< Seine Hand glitt über meine Leiste in die Innenseite meines Oberschenkels und stieg gefährlich hoch.
Das Koks hatte ich vor zwei Tagen von Anthony Geschenk bekommen. Es war ein bisschen mehr als sonst und das Allerfeinste. Ich nahm einen tiefen Zug vom Joint und wollte gerade eine Line auf dem Schreibtisch machen, da packte Rick erneut meine Hand. >Wa-was ist das?<
Ich lachte. >Du weißt ganz genau, was das ist.< Ich wollte weitermachen, aber er hielt mich weiter fest.
>Du... Den Scheiß machst du auch?< Er trat von mir weg.
Ich drehte mich zu ihm um. >Was ist? Das ist nur ein bisschen Stoff.<
>Nein, ist es nicht. Das ist... das ist Koks, Reese. Das ist nicht wie ein Joint oder so was, das...< Er rieb sich das Kinn. >Mach, was du willst, aber... nicht hier und auch nicht, wenn ich... wenn ich in der Nähe bin. Ich will mit so einem Dreck nichts zu tun haben.< Er sah auf die Tüte und schritt noch weiter zurück.
Kopf schüttelnd sah ich ihn an. >Von mir aus. Zieh ich mir das eben rein, wenn ich alleine bin. Es ist nur ziemlich geil, während man fickt...<
Alles in seinem Gesicht schrie: „Nein!“ Keine Chance.
Ich packte die Tüte wieder weg und stieß Rauch aus meinem Mund aus. >Das böse Tütchen ist weg.< Seine Atmung hatte sich tatsächlich beschleunigt.
>Warum machst du das? Das bringt dir doch gar nichts, Reese.<
Ich schnaubte. >Bemutter mich nicht, ja?< Ich steckte mir den halben Stummel in den Mund und öffnete meine Hose. >Fick mich einfach genauso hart, wie das letzte Mal.< Ich stöhnte leise. >Verdammt, dass war geil. Wenn du das nochmal schaffst, kriegst du 10$ von mir.<, scherzte ich.
Er sah auf meine Hände nieder, die meine Hose herunter zogen. >Wir sollten darüber reden. Dieses Zeug ist nicht gut für dich. Du musst so schnell wie möglich davon wegkommen.<
Frustriert knirschte ich mit den Zähnen. >Lass es einfach. Wenn du mir so kommst, verpiss ich mich gleich. Mein Leben geht dich gar nichts an, Rick. Überhaupt nichts.< Er leckte sich über die Lippen und schüttelte den Kopf. Suchend sah ich mich in der Wohnung um. >Wo kann ich es ausdrücken?<, fragte ich gereizt.
>Unterste Schublade. Da ist ein Aschenbecher.< Fragend sah ich ihn an. Seine Mundwinkel zuckten. >Ben raucht diesen Müll auch.<
>Und du nicht?< Er schüttelte den Kopf. Ich musste lächeln. >Gut so. Nackt durchs Gebüsch zu Joggen würde dir auch nicht stehen.< Das brachte ihn dann wieder zum Lachen. >Es war so arschkalt. Ich hatte Eiszapfen an meinen Eiern.< Er grinste breit.
Ich ging zu ihm herüber und beugte mich zu ihm runter, um ihn zu küssen. >Viel zu viel Zeit mit reden verschwendet.< Er nickte. >Ich wollte dir doch die ganzen versteckten Fähigkeiten deiner süßen Lippen zeigen.<
>Stimmt.< Wir küssten uns.
Ich umfing sein Gesicht, drückte ihn nieder auf das Bett und begann sein Hemd aufzuknöpfen. Da kam mir eine geniale Idee. >Richard-Baby?<
>Was?<
>Würdest du mir einen Gefallen machen?<
>Reese, das ist eine dumme Idee.<
Ich schüttelte den Kopf. >Nein, das macht mich richtig an. Wirklich. Komm her.< Er zupfte am Overall herum und stellte sich mit den Armen vor der Brust verschränkt vor mir hin. >Du siehst echt scharf aus.< Ich hatte ihn ein paar Mal bei der Arbeit in der Werktstatt gesehen. Meistens trug er einfach nur ein Hemd mit einem weißen Shirt drunter, aber manchmal beließ er es auch bei diesem Schwarz-Blauen Overall. Den oberen Teil hatte ich ihn noch nie anhaben gesehen. Brauchte er nicht. In meinen Träumen war er darunter vollkommen nackt, aber in der Realität trug er noch immer ein zufriedenstellendes Muskelshirt. >Zieh dein Oberteil aus.<
>Nein.<
>Rick. Beim Sex sind wir sowie so nackt. Was soll`s?<
Fluchend zog er es aus.
Oh Gott.
>Die Erfüllung meiner Träume.<
>Das ist doch Scheiße. Ich zieh hier doch kein Rollenspiel für dich durch.<
>Nein, nein, nein! Richard, bitte!< Er verdrehte die Augen. Ich machte den Hundeblick. Mit dem bekam ich fast alles. >Komm her.<, hauchte ich.
Zweifelnd sah er zu mir runter und kam dann zu mir. >Du schuldest mir was.<
Ich nickte, nahm mir eine volle Hand von seinem Hintern und legte meine Beine um seine Hüfte. >Öl' mir meinen Motor.<
>Kannst mich mal.<, zischte er und wollte aufstehen, aber ich ließ ihn nicht gehen und zog ihn stattdessen enger an mich heran. >Reese,...<
>Du machst mich total an, Ricky.<
>Kann ich das Teil jetzt endlich ausziehen?<
>Nein. Du machst den Hosenladen auf und dann ab die Post!< Er schüttelte tadelnd den Kopf, weshalb ich also die Führung übernahm und ihn umdrehte. Langsam zog ich den Reißverschluss an seiner Hose herunter und bedeckte seinen kräftigen Oberkörper mit vielen kleinen Küssen.
Zufrieden seufzte er und fuhr mir mit den Händen ins Haar. >Ich werde das Teil nie wieder tragen können ohne dabei scharf zu werden... < Er zuckte unter meinen Lippen zusammen.
Ich habe ihn. Nur für mich.
Der Sex war natürlich, wie erwartet übermenschlich, aber darum geht es mir nicht. Sonder darum, war er danach gesagt hatte.
>Weißt du was...?< Er lächelte mich an und beugte sich zu mir vor. Dieses hübsche Gesicht. Zärtlich strich ich über seine Wange. So schöne Augen. >Ich... Das ist komisch, dass so früh zu sagen, aber... ich habe... ehm... ich habe irgendwie ein gutes Gefühl bei dem Ganzen. Zwischen uns.<, sagte er unsicher.
>Wirklich?< Er nickte. Ich schlang meine Arme um ihn und drückte meine Lippen an seine Stirn. >Ich auch.<, flüsterte ich.
Das warme Gefühl, das sich dabei in meiner Brust entwickelte, war nur Beweis dafür. Egal wie gegensätzlich wir waren, ich wusste einfach, dass das hier richtig war.
Wir beide.
Mein Superheld.
Tag der Veröffentlichung: 24.10.2013
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