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Ein neues Gesicht
Es war Freitag und der Unterricht fing gerade an. Wieder einmal kam Jesse zu spät. Keiner wusste was bei ihm los war, genauso wenig wusste man warum er immer zu spät kam. Überhaupt wusste man sehr wenig über ihn. Er wurde von allen angehimmelt, hatte aber nur einen einzigen Freund. Als Jesse in die Klasse kam hielt unser Latein Lehrer schon wieder lange Reden, warum es schlecht ist das er zu spät gekommen ist und das das noch ein übles Nachspiel haben wird und er sich nach dem Unterricht beim Direktor melden soll. Jesse interessierte das genauso wenig wie wenn in Japan ein Sack Reis umfallen würde. Er setzte sich auf seinen Platz und schaute gelangweilt aus dem Fenster, so wie jeden Tag auch. Plötzlich klopfte es an der Tür und Frau Sigmund die Sekretärin kam herein, gefolgt von einem Mädchen das noch nie einer gesehen hatte. „ Herr Rice, ich habe hier eine neue Schülerin die ihrer Klasse zugewiesen wurde. Sie ist erst vor kurzem hierher gezogen und kennt sich deswegen noch nicht so gut aus, also ist es besser wenn einer ihrer Schüler sie ein bisschen herumführen würde.“, sagte die sehr alte Sekretärin und verschwand dann auch wieder so schnell wie sie gekommen war. Jetzt stand die neue alleine im Raum, neben dem etwas dickeren Lehrer. „ Herr Rice ging jetzt auf sie zu und schüttelte ihr die Hand, dann sagte er: „ Also dann stell dich doch mal der Klasse vor und erzähl ein bisschen über dich.“ Das Mädchen drehte sich zur Klasse um , aber sie sagte nichts. Alle warteten darauf das sie etwas sagte doch das hatte sie anscheinend nicht vor. Herr Rice meinte dann nur: „ O´K, setz dich doch einfach neben Noriko. Noriko würdest du ihr bitte nach dem Unterricht die Schule zeigen und sie in die Regeln einweisen?“ Noriko nickte. Das Mädchen setzte sich neben sie. Der Unterricht wurde fortgeführt. In der Pause führte Noriko die Neue im Schulhaus herum und stellte ihr zwischendurch viele Fragen. „ Wie alt bist du?“ „17“, „ Woher kommst du?“ „ Weiß ich nicht.“, „ Warum weißt du nicht woher du kommst? Das musst du doch wissen, schließlich kommst du von da.“ Die Neue, die den Namen Pechhaar bekommen hatte, weil ihre Haare so schwarz wie Pech war blieb stehen und schaute Noriko an. „ Ich weiß es nicht, der Ort von dem ich komm hat keinen Namen, er ist Namenlos.“ Noriko versuchte zu lächeln, sie brachte aber nur ein gezerrtes lächeln zu Stande. „ Aber jeder Ort hat einen Namen, deiner muss doch auch einen haben.“ Pechhaar ging weiter und drehte sich nach ein paar Metern zu Noriko um, sie lächelte und sagte: „ Nein , er hat keinen Namen, er ist ja schließlich geheim.“ Die Pause ging zu Ende, jetzt hatten sie ihre Tour durch und kehrten mit ihren Klassenkameraden wieder in ihre Klasse zurück. Sie hatten jetzt Geschichte. „ Jesse! Könntest du dich vielleicht ein bisschen mehr am Unterricht beteiligen?“ , fragte Frau Eichelhölz den schlafenden an seinem Platz sitzenden Jesse. Der hob kurz den Kopf und ließ ihn darauf gleich wieder fallen. Frau Eichelhölz seufzte nur und fuhr mit ihrem Unterricht fort. Nach dem die Schule aus war fragte Noriko und ein paar andere Mädchen die Neu: „ Wie heißt du denn richtig?“ Pechhaar bindete ihre offen Schulter lange pechschwarze Haare zu einem Pferdeschwanz und antwortete: „ Na Pechhaar.“ „ aber diesen Namen hast du doch nur von den Jungs bekommen, du hast doch bestimmt einen richtigen Namen, oder?“, fragte Noriko. Pechhaar tat so als ob sie nachdenken würde und antwortete dann: „ Ja, ich hab einen richtigen Namen, doch glaubt nicht das ich ihn euch verraten werde, den weiß nämlich nur ich allein.“ Pechhaar drehte sich um ging. Jesse der das alles mitbekommen hatte dachte sich nichts dabei und folgte ihr, er wollte nur wissen wo sie wohnte und würde dann wieder zu seiner Stammkneipe gehen um ein Bier zu trinken. Pechhaar ging bis zum Ende der Stadt, dann blieb sie vor einer Mauer stehen und legte die Hand auf das alte Gemäuer. Plötzlich erschien ein Loch in der Mauer und sie ging hinein. Jesse wollte gerade hinterher als er in der Nähe Polizeisirenen hörte. Schnell machte er sich aus dem Staub und beschloss am nächsten Tag wieder zu kommen. Er rannte die schmalen Gassen der Stadt entlang und kam nach ungefähr fünf Minuten an seiner Stammkneipe an, dem „Blue Cloud“. Jesse ging hinein und wurde erstmal von seinen Freunden herzlich empfangen. „ Hey Jesse, komm her und trink erst mal ein kühles Bier!“ , rief Jesse´s Freund von der Theke zu ihm rüber. „ Hey Klaus, was geht ab?“, Jesse setzte sich neben Klaus und bestellte sich erstmal ein Bier. Klaus und Jesse redeten ein bisschen miteinander, dabei erzählte Jesse das er der Neuen gefolgt sei und gesehen hätte wie sie in der Wand verschwunden sei. Klaus hörte ihm aufmerksam zu. So ging es dann viele Stunden lang.

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Tag der Veröffentlichung: 10.03.2011

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