Prolog
Misanthrop
Ich kotze meinen Menschenhass,
ungeschminkt.
Auf die Tastatur, meines Tors zur Welt.
Und lasse sie bluten.
Intellekutell.
Pause
In den Ferien
ergießt sich die Eiterbeule der Zivilisation
auf Raststätten.
Und hängt apathisch,
urmenschgleich,
an den Fast Food Zitzen
der Großindustrie.
Paarungszeit der Wintertoten,
des Gehirnvakuums
von Erzeugerfraktion und Jugendego.
Unfähig zum jagen echter Beute.
Neidvolle Blicke.
Auf die Almosentüte des Versagers,
neben dir.
Schlangen
vor Türen mit Krankheitsbiotopen.
Geordnet durch Schilder
an Pseudoselektion.
Gedanken gefüllt,
weiter geht‘s.
Musik...
...ist Sex für Unterbewusstes.
Ein Orgasmus an Imagination,
Pforte ins
Ich.
Später, Batterieversagen.
Ein schwarzes Loch
im Kopf.
Innerstes,
stülpt sich hervor.
Ertrinkend ohne Klang
der Freiheit.
Autobahn
Wahnsinnige.
Fahren auf Straßen
dem Kollaps entgegen.
Blinken Gefahr
und trotzen
dem Puls der Erde,
lichtlos.
Regen auf der Windschutzscheibe.
Übelkeit,
zwecks Bewegung
an Metallorganen.
Euphorie des Urlaubs,
sind Schwerthiebe im Kopf.
Sonne für Sekunden,
Blitzschläge an wolkigem
Glücksgefühl.
Bald dann...
....ans Meer
Mit seinem Hafen.
Stolz der Menschheit.
Aus Stahl und Möwendreck.
Schiffe in fremde Länder,
beladen
mit Konsumballast
Deutscher Kapitalisten.
Tunnel zur Ewigkeit,
Angst vor dem Licht danach.
Auf die ein oder andere Weise,
Seen-süchtig.
Landschaft
Wir fahren durch
Nichts.
Stinkend gedüngte Erde
jenseits der Autobahn.
Glatt gestrichen,
wie Modellgesichter.
Trübe Gedanken
zwischen Stoppelfeldern.
Wo bin ich? Wo bin ich immer?
Ein Gefühl wie Backstein
auf nassem Papier.
Mitten im Nirgendwo,
eine Baustelle.
Versperrt das Weiterkommen.
Sinnbild für Leben,
irgendetwas...
ist immer im Weg.
Letzter Konsum
...vor der Grenze.
Der Wind
trifft das Auto,
wie Tsunamis
auf Sandstrände.
Schreit Obszönitäten
auf Metall.
Dazwischen Ich
neben Vorrat,
mörtelähnlich.
Gestank des Kapitalismus,
Erdrückend
mit schmerzenden Sinnen,
gehüllt in Polymer.
Meine Gedanken darin,
existierend
wie Deko.
Parodie in Fleisch,
neben Plastiktüten.
Und wieder der Wind.
Atmend,
während er das Auto nimmt.
Strand
Ein letzter Stop.
Lange Wege
unter brüllender Sonne.
Dann,
Muscheln unter den Füßen.
Perfektion.
In Kalk und Farbe.
Bei jedem Schritt
Zerstörung
an künstlerischem Mikrokosmos.
Im Sand, zurückgeblieben.
Aas
für Fantasie.
Besser zurück in die Dose,
kein Blickaufs Meer.
Zu viel Existenz,
macht müde.
Ende des Tunnels,
Grenze in Sicht.
Erwatungsvoll,
dem Schimmer entgegen.
Letzte Euphorie.
Ab jetzt
Bewusst-sein.
Hütet euch
vor dem was
ankommt.
Gedankentümpel.
Texte: Coverart "Colorless", von asuka111 (http://asuka111.deviantart.com/)
Tag der Veröffentlichung: 07.04.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für meine Eltern, weil sie mich trotzdem lieben.