Inhalt
01 - Gottlos
02 - Im Dunkeln
03 - Das Eigentliche
04 - Schenkt mir einen Tag voll Leben
05 - Schlechter Mensch
06 - Todesengel
07 - Feuerpause
08 - Fährmann
09 - Mensch & Natur
10 - Wahre Schönheit
01 - Gottlos
Ich glaube an keinen Gott
Der uns liebt, so wie wir sind
Der uns nach sich geformt
Der uns einst geschaffen hat
Der über uns wacht
Dem wir zu danken haben
Ich glaube nicht an Engel
Die fliegen dort am Himmel
Die wachen über uns
Die schenken uns den Frieden
Die reine Kleider tragen
Die weiße Flügel haben
Ich glaube nicht ans Schicksal
Und auch nicht an den Weg
Den wir angeblich gehen
Ich dreh mich um und mache kehrt
Denn wenn dies der Weg sein soll
Läuft irgendwas verkehrt
02 - Im Dunkeln
Kinder, lasst uns Hand in Hand
In die Kirch' marschieren
Schlägt die Presse schon Alarm
Dank Gott werden sie verlieren
In den Köpfen tobt der Brand
Kinderaugen funkeln
Was auch immer nun passiert
Es bleibt alles hier im Dunkeln
Kinder denken auch zurück
Wie sie selig waren
Das Schweigen ist ihr treuster Freund
Seit ihren Jugendtagen
Wendet sich das Blatt nun ab
Der Speer auf euer Leben
Dann hilft euch auch kein Herrgott mehr
Der Papst würd' es vergeben
Kinder, schlägt dann viel zu früh
Eure letzte Stunde
Bedeckt mit eurem Dienertuch
Eure Todeswunde
Und so geht es Tag für Tag
Ein langer Schrei im Dunkeln
Kleines, süßes Kindelein
Siehst du nicht die Sterne funkeln?
03 - Das Eigentliche
Ich bin der Mann der Worte
Nicht der Taten
Meine Waffen sind die Buchstaben
Eure die Gewalt
Doch was ist das Eigentliche?
Ich dacht, 's wär schön Soldat zu sein
Immer für den Sieg
Doch Krieger heißt auch Opfer sein
Nimmermehr ein Sieg
Ich bin der Mann der Worte
Aufgereiht wie ein Heer
Meine Kämpfer sind die Buchstaben
Eure sind Tod und Verderben
Doch was ist das Eigentliche?
Ich dacht, 's wär schön im Krieg zu sein
Direkt an der Front
Doch Zielen heißt auch Scheibe sein
Ich sterbe an der Front
04 - Schenkt mir einen Tag voll Leben
Ich sehe, wie ihr handelt
Ich sehe, was ihr tut
Ich sehe, was ihr vorhabt
Ich sehe eure Not
Ich höre eure Worte
Ich höre, was ihr plant
Ich höre, was ihr vorhabt
Ich höre, was ihr ahnt
Ich spüre eure Sorgen
Ich spüre eure Wut
Ich spüre, was ihr vorhabt
Ich spüre eure Glut
Ich sehe wie ein Blinder
Ich höre wie der Taube
Ich spüre wie der Tote
Zeigt mir, wie ich leben kann
Gebt mir etwas Leben
Und sei es nur ein Augenblick
Schenkt mir einen Tag voll Leben
Dann gehe ich auch gern zurück
05 - Schlechter Mensch
Ich bin ein schlechter Mensch
Weil ich sage, was ich denke
Weil ich Kritik gerne äußer
Und nicht an die Folgen denke
Weil die Folgen mich nicht stören
Weil ich ihren Gott nicht ehre
Weil ich für den Moment lebe
Und manch alte Werte ehre
Weil ich meine Meinung habe
Weil ich diese auch bewahre
Weil ich meinen Weg selbst gehe
Und weil ich mich selbst bewahre
Darum bin ich ein schlechter Mensch.
06 - Todesengel
Du bist schön
Auf deine Art
Mein einfaches Gemüt
War sofort vernarrt
Ich gebe nach innen alles auf
Und halte es in mir
Ich opfere alles auf einem Altar
Ich opfere es dir
Du bist mein Todesengel
Flügellos
Kostest mich meine Welt
Ich lasse los
Wir würden uns nicht gefallen
Was kannst du mir geben
Was würdest du wollen
Würden wir zusammen leben?
Ich weiß es nicht
Dennoch tut es sehr weh
Wenn ich dich heute
Von mir gehen seh
Du warst mein Todesengel
Flügellos
Ich gab dir meine Welt
Wir lassen beide los
07 - Feuerpause
Sieh!
Sie umarmen sich
Sie herzen sich und lachen
Sie beschenken sich und tauschen Segenswünsche aus
Sie loben und preisen den Herrn im Himmel, sein Schaffen, sein Werk
Sie erfreuen sich des Lebens, seiner Vielfalt, seiner Schönheit, seiner Facetten
Sie wissen es nicht, denn sie wollen es nicht wissen, denn das Wissen macht ihnen Angst
Dies ist nur eine Feuerpause.
08 - Fährmann
Auf meinem Boot
Trotzt du dem Sturm
In dunkler Nacht
Auf meinem Boot
Siehst du den Himmel
Der Sterne Pracht
Wo willst du hin?
Der Fährmann führt dich
Auf diesem Weg
Wo willst du hin?
Siehst du es nicht:
Es ist zu spät
Auf meinem Boot
Liegst du so stumm
So kalt, so starr
Auf meinem Boot
Dein toter Leib
Gekrümmt, bizarrr
Jetzt liegst du dort
Auf den nassen Planken
Salztränen im Gesicht
Die Möwen schreien
Ihre Spottlieder:
Mädchen, siehst du es nicht?
Nun liegst du hier
Bei mir auf dem Wasser
Und von meinen Tränen
Wird das Wasser nur noch nasser
Auf meinem Boot
Fahren wir hin
Was immer uns auch blüht
Auf meinem Boot
Bin ich der Fährmann
Der kaum das andere Ufer sieht
09 - Mensch & Natur
Wenn du durch die Wälder gehst
Wirst du kleiner sein
Wenn du durch die Straßen ziehst
Wirst du kleiner sein
Wenn du auf die Berge steigst
Wirst du kleiner sein
Wenn du durch Gewässer schwimmst
Wirst du kleiner sein
Wenn du durch den Himmel fliegst
Wirst du kleiner sein
Wenn du durch die Erde gräbst
Wirst du kleiner sein
Wenn du willst, dass du größer bist
Dann musst du anders sein.
10 - Wahre Schönheit
Zahle nur ein kleines Sümmchen
Dann kommt der Doktor auch zu dir
Mit seinem Skalpellchen
Macht er einen Mensch aus dir
Ab schneidet er deine Haare
Straffen tut er deine Haut
Bügeln tut er deine Falten
Damit man dich wieder anschaut
Alt bist du, fast achtzehn Jahre
Dein Körper ist aus PVC
Ich als Mensch kann nur noch brechen
Wenn ich dich so vor mir seh
Tag der Veröffentlichung: 07.06.2010
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