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INHALTSVERZEICHNIS

01- Fremd
02- Morgens vorm Spiegel (Selbstmordgedanken)
03- Engel sterben einsam
04- Was soll nur aus dir werden?
05- So viele Worte
06- Amok
07- Teufel
08- In Memoriam
09- Leer
10- Revolution


01 - Fremd

Jeden Morgen
Der selbe Trott
War es gestern erst gewesen
Oder war's die Wiederholung
Eine Vorschau, Premiere?
Die Zeit verrinnt doch viel zu schnell
Und irgendwie auch nur sehr langsam
Auf dem Zeitstrom gleiten wir
Immer weiter in den Untergang

All' diese Stimmen, die mir sagen
Dass ich nichts bewegen kann
Dass meinesgleichen am Besten
Hinter Gittern sitzen soll
Ich sah all' das schon
Und sage euch:
Kalte, weiße Fliesen bringen euch den Tod
Jeder Lichtreflex zeigt euch das Antlitz
Derer, die nicht so sind wie ihr

Ich lebe mitten in euch
Und fühl' mich fremd
Ihr sprecht mit mir
Doch ich erkenne euch nicht
Zu viele Worte
Wie ein Schlag in mein Gesicht

Immer dieses Morden
Immer bloß der Krieg
Wenn irgendwann alle gefall'n sind
Gibt es keinen Schritt zurück
Dann stehen wir im Stau vor der Hölle
Monoton geht es nur weiter
Schritt für Schritt in unser Schicksal
Es liegt noch in uns'rer Hand
Doch wie lange noch?

Was erzähle ich den Kindern
Die mir irgendwann geschenkt
Was erzähle ich der Jugend
Die so schlecht über mich denkt
Wir sind nicht alle grausam
Aber meistens kurz davor
Bietet sich uns eine Chance
Bricht der Teufel aus dem Leib
Macht macht mächtig, Machtmissbrauch

Ich lebe mitten in euch
Und fühl' mich fremd
Ihr sprecht mit mir
Doch ich erkenne euch nicht
Zu viele Worte
Wie ein Schlag in mein Gesicht


02 - Morgens vorm Spiegel (Selbstmordgedanken)

Manchmal steh' ich morgens vorm Spiegel
Und seh' einen seltsamen Mann
Mit zwei Augen, die mich durchbohren
Und fragen „Was stellst du heute nur an?“

Jeder Tag eine öde Wüste
Dass die Gobi Eden-gleich scheint
Und die Mona Lisa ganz heimlich
Auf ihrer trostlosen Leinwand weint

Doch ich weiß, ich werde es schaffen
Ich werde es euch schon zeigen
Wenn ich will, könnte ich Popstar werden
Oder für Caruso laut geigen
Ich könnte Präsident werden
Oder auch ein Astronaut
Doch das Wichtigste ist und bleibt immer
Dass man es sich selbst nur versaut:

Wenn man jeden Tag unten ist
Niemals nach oben sieht
Jeden Tag vor der eigenen Welt bangt
Und darum der Wahrheit entflieht

Selbstmord ist auch keine Lösung
Wenn du nach ewiger Ruhe suchst
Selbstmord ist dann eine Lösung
Wenn du ewige Qualen brauchst

Heute morgen stand ich vorm Spiegel
Und sah einen seltsamen Mann
Mit zwei Augen, die mich nur fragten
Ob das Alles nicht falsch sein kann

Ich stand dort eine ganze Weile
Nur der Spiegel und ich
Und in meinem Kopf die Frage:
Was hast du eigentlich gegen dich?

Manche Leute sind hässlich
Andere sehr intelligent
Andere wiederum strohdumm
Andere sehr transparent
Bei einigen siehst du die Knochen
Bei anderen keine Rettung mehr
Manche können gut Kochen
Und andere essen gar nichts
Manche heißen Franz-Paul
Andere Karl-Gustav Berg
Andere nur Lieselotte
Und manche verdienen auf's Maul

Selbstmord ist auch keine Lösung
Außer du bist Zweihundertzwei
Selbstmord ist auch keine Lösung
Irgendwann geht’s von alleine vorbei


03 - Engel sterben einsam

Meine Haut ist blass und fahl
Die Kleidung ist verarmt
Das Haupthaar ist ziemlich kahl
Der rechte Fuß erlahmt
Die Flügel sind stark ausgedünnt
Der Blick ist stur und tot
Ich spüre wie die Zeit verrinnt
Bis hin zum Morgenrot
Es wird keines für mich geben
Dass mich fröhlich macht
Denn dieses meinige Leben:
Es endet heute Nacht.

Die Engel sterben einsam
Die in die Nacht entfliehen
Die Engel sterben einsam
Die stur zum Lichte ziehen

Einst war ich stolz und schön
Eine Zierde für jedes Fest
Wahrhaft prächtig anzusehn
Was jetzt bleibt, ist der Rest
Ausgestoßen, abgewiesen
Mitleid für mich und mein Schicksal
Wir mir nur den Tag vermiesen
Würde steigern diese Qual
Gevatter Tod kommt mich zu holen
Engel sind auch nur sterblich
Seine Reise wird sich lohnen
Denn ich komme freiwillig

Die Engel sterben einsam
Die in die Sorgen fliehen
Die Engel sterben einsam
Die keine Kreise mehr ziehen


04 - Was soll nur aus dir werden?

Schwarze Kleidung, Irokese, Pentagramme, Gangsterstyle
Kiffen, Saufen, Flirten, Schule schwänzen
Arbeitslos

World of Warcraft, Fast Food, Drogen, Vulgärsprache, Konsumkind
Bling-Bling, Playboy, Glücksspiel, Prügeln, falsches Idole
TV

Emo, Techno, Punk Rock, Metal, Gothic, Industrial, Rap
Wacken, Splash, M'era Luna, Hurricane, Summer Breeze
Warped Tour

Zwänge herrschen überall
Hier und dort, selbst im Weltall
Mutter liebt dich längst nicht mehr
Wir wissen nicht mehr weiter


05 - So viele Worte

Du hörst
Ihre Stimme
Hörst den Satz
Nicht den Sinn

Du spürst
Ihren Ärger
Und dein Herz
Schlägt so schnell

Du merkst
Dass sie aufbricht
Doch du lässt sie
Jetzt noch nicht los

Du flehst
Um Vergebung
Weißt doch gar nicht
Was du getan

So viele Worte
Werden im Zorn gesprochen
So viele Worte
Als könnten sie nichts verändern
So viele Worte
Wie viel ist davon
Gemeint wie gesagt?

Du siehst
Wie es einstürzt
Ihr Herzgemäuer
Ist nun zerstört

Du liebst
Sie noch immer
Doch sie sich selbst
Schon längst nicht mehr

Du greifst
Nach ihren Händen
Sie sind so kalt
Waren nie warm

Du tropfst
Deine Tränen
Auf ihre Haut
Und sie verbrennt

So viele Worte
Werden im Zorn gesprochen
So viele Worte
Als könnten sie nichts verändern
So viele Worte
Wie viel ist davon
Gemeint wie gesagt?


06 - Amok

Schule
Arbeit
Ausbildung
Rente
Tod
AMOK!
Robert
Sebastian
Tim
AMOK!
Videospiele
Waffengesetz
Sondervergütung
Medienwahn
AMOK!
Leistungsdruck
Schlechte Noten
Abitur?
AMOK!
Außenseiter
Egozentriker
Freak
Nerd
AMOK!


07 - Teufel

Heut' ist mir alles egal
Alle Werte sind fort
Und der Frohsinn in mir
Feiert an einem anderen Ort
Ist das alles noch echt
Ist das alles real?
Hat es noch Konsequenzen
Oder ist alles egal?

Ich lösche die Sonne
Vertreibe die Nacht
Sitze auf meinem Trohne
Nur für mich gemacht
Egoismus und Selbsthass
In einer Person
Die Hölle ist für mich
Der Judaslohn

Ich brauche die Hölle
In meinen Gedanken
Ich brauche den Teufel
Am Ende der Welt
Ich suche den Zweifel
Ich suche den Zweifel
Ich suche den Teufel

Schwarze Asche auf Feldern
Und das Wasser ist rot
Kaltes Eis an den Fenstern
Alle Menschen sind tot
War es das jetzt gewesen
Oder dauert es an?
Wann weiß ich endlich
Was ich noch glauben kann?

Ich brauche die Hölle
In meinen Gedanken
Ich brauche den Teufel
Am Ende der Welt
Ich suche den Zweifel
Ich suche den Zweifel
Ich suche den Teufel


08 - In Memoriam

Warum gerade du
Warum schon so früh
Du warst doch noch so jung
Nur die Erinnerung an dich
Sie bleibt uns erhalten
Irgendwann muss es enden
Aber doch nicht jetzt
Ich weiß, du wachst über mich

Wo du auch immer bist
Ich denke jeden Tag an dich
In meinen Träumen sind wir da
Wo vor uns noch niemand war

Eines Tages warst du fort
Niemand sah dich je wieder
Auf dieser Erde leben
Man fand dich viel zu spät
Es war um dich geschehen
Niemand konnte dir noch helfen
Und die Ohnmacht umfing mich
Als ich von deinem Weg hörte

Wo du auch immer bist
Ich denke jeden Tag an dich
In meinen Träumen sind wir da
Wo vor uns noch niemand war

Vergessen kann ich dich nicht
Selbst nach dem Tode nicht
Ich werde dich dann suchen
Und muss ich jeden Stein umdrehen
Eines Tages werde ich dich finden
Dann werden wir den Weg gemeinsam gehen
Den Weg in der Unendlichkeit
Bis irgendwann das Ende naht

Wo du auch immer bist
Ich denke jeden Tag an dich
In meinen Träumen sind wir da
Wo vor uns noch niemand war


09 - Leer

Viel zu oft beherrscht dich diese Qual
In die war alles stumpf und flau
Viel zu oft erlebtest du deinen Fall
Langsam siehst du alles nur noch trist und grau

Du ignorierst, was wirklich ist
Es geht nicht anders, zu stark ist die Sucht
Du weißt, dass du eigentlich nicht mehr leer bist
Doch du musst, doch du muss

Denn
Du fühlst dich leer
Du fühlst dich leer
Weil du die Welt um dich herum vergisst
Du fühlst dich leer
Du fühlst dich leer
Weil du diesen kurzen Schmerz vermisst
Kalter Stahl und Feuerglut
Bis zum ersten Tropfen Blut
Fühlst du dich leer
Du fühlst dich leer

Für dich leuchtet mindestens ein Herz
Irgendwo in deinem nahen Umfeld
Für dich gibt es besseres als den Schmerz
Der dich in dunklen Zeiten befällt

Eine Seele weint so oft um dich
Balanciert auf einem schmalen Grat
Eine Sonne scheint für dich ewiglich
Weil eine Seele dich unendlich lieb hat

Doch
Du fühlst dich leer
Du fühlst dich leer
Weil du die Welt um dich herum vergisst
Du fühlst dich leer
Du fühlst dich leer
Weil du diesen kurzen Schmerz vermisst
Kalter Stahl und Feuerglut
Bis zum ersten Tropfen Blut
Fühlst du dich leer
Du fühlst dich leer


10 - Revolution

Wieder war
Etwas gewesen
Doch ich hab' es
Nur kurz gelesen
Zu kurz die Freizeit
Zu lang die Schicht
Kaum Zeit zum Atmen
Zum Leben niemalsnicht

Gestern erst
Ist es passiert
Was man so hört
Das Blut gefriert
Tausende Fakten
Alle so wahr
Doch alle gelogen
Wie sonderbar

Und nach uns Revolution
Was bringt's jetzt schon
Erst nach uns Revolution
Sie fassen die Illusion
Der Freiheit

Keine Zeit mehr
Es zählen Taten
Die Schule ruft
Lass' sie nicht warten
Du bist ein Mittel
Mittel zum Zweck
Und wirst du müde
Wirft man dich weg

Jeder Gedanke
Eliminiert
Wer zu viel nachdenkt
Annihiliert
Keine Neuheit
Erreicht die Welt
Außer sie bringt
Ihr viel Geld

Und nach uns Revolution
Was bringt's jetzt schon
Erst nach uns Revolution
Sie verjagen die Illusion
Der Freiheit

Impressum

Texte: Alle Rechte vorbehalten.
Tag der Veröffentlichung: 20.03.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Niemand gewidmet. Aber wer ist das?

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