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INHALT

01 Leben leben
02 Memento Mori
03 Leere Namen
04 Tote Helden
05 Die Stimmen sprechen
06 Jekyll & Hyde
07 Isolation
08 Spiegel meiner Selbst zerberst'!
09 Krabbelkäfer krabbeln weiter
10 Still ist es im Morgentau


01 - Leben leben

Leben – Was ist das?
Wer kann es mir sagen?
Welche Bürde müssen Lebende tragen?
Ist es das Ende, das ständig droht?
Sind es die Qualen, die Sorgen, die Not?
Leben – Was bringt das?
Was ist der Vorteil?
Welche Ehre wird dem zuteil
Der über dieses Leben verfügt
Und sich dabei selber belügt?
Wie viele Menschen wissen, dass sie leben?
Wie viele würden ihres freiwillig hergeben?
Leben leben
Leben leben
Es ist euer Schicksal
Hat es einen Sinn?
Ich bin hier, weil ich muss
Nicht weil ich 'was Besond'res bin
Leben leben
Leben leben
Es ist unser Tod
Der Lohn des sturen Strebens
Nach Ruhm und Reichtum
Am Ende ist's vergebens!
Leben leben
Leben leben


02 - Memento Mori

Kauf' dir all die schönen Dinge
Die du in den Läden siehst
Leiste dir den nöt'gen Luxus
Damit du dein Geld genießt

Such' dir eine schöne Dame
Zeuge dir ein schönes Kind
Baue dir ein nettes Häuslein
Wo dann deine Autos sind

Mache dir ein schönes Leben
Wenn du es dir leisten kannst
Doch vergiss trotz aller Schönheit
Niemals, dass du sterblich bist


03 - Leere Namen

Er starb im Krieg
Sie starb am Tumor
Es ist verhungert
Er ist verblutet
Sie ist verhungert
Es wurde überrollt
Sie sind gestorben

Er nahm sich das Leben
Sie hats verspielt
Es ist erfroren
Er ist verdurstet
Sie wurd' entführt
Es ist verschollen
Sie sind alle gestorben

Wer weiß schon
Was hier
Genau ist gescheh'n
Nur leereNamen
Die auf kalten Steinen steh'n

Er war Manager
Sie war ein Model
Es war ein Weltstar
Er war ein Sänger
Sie war Schauspieler
Es war ein Retter
Sie sind alle gestorben

Er war Politiker
Sie war Anwalt
Es war Gefährte
Er war ein Mörder
Sie war Hure
Es war ein Jäger
Sie sind alle gestorben

Wer weiß schon
Was hier
Genau ist gescheh'n
Nur leere Namen
Die auf kalten Steinen steh'n


04 - Tote Helden

Geboren für die Heldentat
Gefallen als Wehrmachtssoldat
Für Hitler kamst auch du einst um
Es bleibt dein Zenotaphium

Geboren für den Freiheitskampf
Gestorben bei dem Attentat
Durch Terror kamt auch du einst um
Es bleibt dein Zenotaphium

Geboren für ein heil'ges Buch
Gestorben weil's geschrieben stand
Durch Wörter bringst auch du dich um
Es bleibt dein Zenotaphium

Tote Helden, ihr wart tapfer
Stark und ruhmreich sowieso
Doch die toten Helden dienen
Jetzt woanders, irgendwo

Geboren für die Mafia
Gestorben bei der Vendetta
Für die Familie kamst du um
Es bleibt dein Zenotaphium

Geboren für die große Kunst
Gestorben durch fehlende Gunst
Durch Hunger kamst auch du einst um
Es bleibt dein Zenotaphium

Geboren für die Heilungstat
Gestorben durch die Hexenjagd
Durch Flammen kamst auch du einst um
Es bleibt dein Zenotaphium

Tote Helden, ihr wart tapfer
Stark und ruhmreich sowieso
Doch die toten Helden dienen
Jetzt woanders, irgendwo


05 - Die Stimmen sprechen

Lasst mich nicht alleine
Lasst mir nicht nur meinen Geist
Lasst mir nicht meine Gedanken
Weil es mich sonst schlicht zerreißt

Lasst mich nicht mit scharfen Dingen
Lasst mich nicht unbeaufsichtigt
Lasst mich nicht in eurem Rücken
Weil man euch sonst niedersticht

Die Stimmen sprechen
Erneut zu mir
Flüstern mir
Was jetzt zu tun
Töten
Töten
Töten

Lasst mich nicht in meinen Träumen
Lasst mir nicht die heile Welt
Lasst mir keinen Platz zum Atmen
Weil mich sonst die Wut befällt

Lasst mir keinen Raum zum Leben
Lasst mir keine Sonne mehr
Lasst mir nicht einmal die Leere
Weil das euer Ende wär'

Die Stimmen sprechen
Erneut zu mir
Flüstern mir
Was jetzt zu tun
Töten
Töten
Töten


06 - Jekyll & Hyde

Manchmal ist ein Schritt zu viel
Manchmal ein Handgriff zu wenig
Manchmal ist es nur ein Spiel
Manchmal ist es blanker Ernst
Wenn ihr mich nicht beaufsichtigt
Mich ständig kontrolliert
Wenn ihr mich nicht mehr beschäftigt
Mich nicht mehr intrigiert
Dann reiß' ich euch die Haare aus
Und ziehe euch die Zähne
Ich steche euch die Augen aus
Bis es plötzlich endet

Wieder Jekyll
Jekyll und Hyde
Ein böser Geist
Macht sich in mir breit
Ich lebe einen Traum
In der Form von Mr. Hyde
Ich lebe einen Traum
In der Zeit die mir noch bleibt

Lebe deinen Traum in der Zeit die dir noch bleibt
Nutze deine Chancen, sei zu jeder Tat bereit
Höre auf den Jekyll wenn er sich zu Worte meldet
Doch lasse es auch zu wenn sich dein Mr. Hyde befreit
Höre auf den Dämon
Der in dir zetert, schreit
Höre auf die Stimme
Die die Weisheit dir verleiht
Denke nicht an Morgen
Auch an Gestern lieber nicht
Denke nur an den Moment
Vielleicht überlebst du ihn gar nicht

Wir sind so wie
Jekyll und Hyde
Ein böser Geist
Macht sich in uns breit
Wir leben einen Traum
In der Form von Mr. Hyde
Wir leben einen Traum
In der Zeit die uns noch bleibt


07 - Isolation

Am Ende des Ganges
Da bin ich zuhaus'
In einem Raum ohne Wände
In einem Raum ohne Sinn
Die Sonne hat mich vergessen
Der Mond lacht mich aus
Das Wetter umgeht mich
Der Himmel ist fort

Kein Kontakt nach Außen
Kein Freund zu Besuch
Keine Mutter vorhanden
Kein Vater mehr da
Niemand der mich braucht
Niemand ist an mir interessiert

Beweg' dich
Beweg' dich
Durch die erdrückende Stille
Spür' wie das Leben
Dir langsam entweicht


08 - Spiegel meiner Selbst zerberst'!

Wer bist du überhaupt?
Dass du aussiehst wie ich
Wer bist du überhaupt?
Dass du denkst wie ich
Wer bist du überhaupt
Dass du handelst wie ich
Wer bist du überhaupt
Dass du mich anstarrst
Wer bist du überhaupt
Dass du mich nachahmst
Wer bist du überhaupt
Dass du mir so gleichst
Wer bist du überhaupt
Dass du nicht fort weichst
Wer bist du überhaupt
Dass du mit mir schreibst
Wer bist du überhaupt
Dass du um mich weinst
Wer bist du überhaupt
Dass ich es vergess'
Wer bist du überhaupt
Dass du ein Spiegel bist

Spiegel meiner Seele
Spiegel meiner Angst
Mein Bild zerspringt in meiner Hand
Reflektionen – Lüge, Hass, Feigheit
Depressionen – Nichts, Leere, Vakuum
Illusionen – Reichtum, Liebe, Ruhm
Halluzinationen – Freunde, Familie, Erfolg
Spiegel meiner selbst zerberst'!


09 - Krabbelkäfer krabbeln weiter

Wenn im Frühtau zu Berge
Ein Mensch in eine Spalte stürzt
Wenn kurz vor dem Weihnachtsfest
Der Chef ein paar Stellen wegkürzt
Wenn draußen statt Schnee Sprengstoff
Vor deiner Wohnungstür landet
Wenn das Wasser nicht mehr ruhig
Sondern mit zehn Metern brandet
Selbst wenn ein Mann Atomwaffen schmeißt
Ein Tiger im Zoo Kinder reißt
Die Sonne immer mehr erlischt
Oder ein Mann sein Kind verdrischt
Die Krabbelkäfer krabbeln weiter
Wie es ihnen beigebracht
Die Krabbelkäfer krabbeln heimlich
Sobald einmal Licht ausgemacht
Sie krabbeln leise, krabbeln still
Damit sie niemand töten will
Denn Krabbelkäfer krabbeln stur
Von Morgens bis zu späten Stund
Sie krabbeln, wimmeln und sie zucken
Wie es ihnen beigebracht
Ob Krieg, ob Frieden – einerlei
Das Krabbeln ist längst nicht vorbei
Und erst wenn die Erde stirbt
Das Krabbeln schließlich enden wird


10 - Still ist es im Morgentau

Einst standen hier der Bäume viel
Bevor sie der Axt verfiel'n
Und das Wild wurde fortgejagt
Oder über Feuerstell'n gegart
Die Flüsse sind verschmutzt und kalt
Von den Menschen wird hier keiner alt
Ihre Häuser werfen Schwarz auf's Land
Selbst auf die Pfade hinterm Waldesrand

Still ist es im Morgentau
Still ist es
Keine Stimme mehr erklingt
Still ist es
Still ist es im Morgentau
Still ist es
Niemand hört wie die Natur
Um Atem ringt

Kein Licht scheint hier sehr lang
Bei der Stille wird mit Angst und Bang'
Niemand kommt sehr oft hierher
Und die Vögel singen nicht mehr
Krieg und Frieden sind hier ein Gerücht
Denn die rote Erde kennst sie nicht
Blut floss hier von jedem und niemand
Nur der Schöpfer hat den Grund gekannt

Still ist es im Morgentau
Still ist es
Keiner weiß, was sich verbirgt
Still ist es
Still ist es im Morgentau
Still ist es
Niemand merkt wie die Welt
Langsam stirbt


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 15.01.2009

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