Vorwort
Erst gestern wars ihr Leserlein
da machte ich mich ausgehfein
so fein, wie man sich eben macht,
wenn draußen hell die Sonne lacht
und ruft: du faules Murmeltier
jetzt schwing den Arsch und folge mir!
Ich folgte, weil ich folgsam bin
wer bleibt bei solchem Ruf auch drin
im muffig trüben Kämmerlein
der müsste ja bescheuert sein
und NEIN bescheuert bin ich nicht
drum folgte ich dem Sonnenlicht.
Da stand ich nun, war fast geblendet
vom Sonnenschein, so arg verschwendet
und schwang den Arsch, wie mir befohlen
um die Erholung mir zu holen
die so ein Sonnentag verspricht
wenn frech er in dein Leben bricht.
Mein Ärschel schwang nun froh und munter
manch Pfad hinauf und wieder runter
doch bald die Muskeln bös verkrampften
die Lunge pfiff, die Socken dampften
er war beschwerlich dieser Marsch
das Ärschlein war wohl mehr ein Arsch.
Dies Eingeständnis fällt mir schwer
ich bin wohl doch kein Rehlein mehr
und rauchermäßig hustend
zu fett und schwitzend prustend
ließ schweifen ich den müden Blick
und sah 'ne Wiese. Was ein Glück.
Erschöpft lies ich mich ächzend nieder
zu strecken die geplagten Glieder
inmitten einem Blumenmeer
das förderte das Wohlsein sehr
und wie ich an nichts böses dachte
zum Leben die Natur erwachte.
Ein Streit der Blumen schien zu schwelen
nun hört, ich will ihn nacherzählen:
Ach liebe Freundin, schau mich an
es brach mich schon so mancher Mann,
mein flammend Rot spricht für die Liebe
und fördert der Beschenkten Triebe.
Du eitle Rose, halt die Klappe
denn auch mein Gelb ist nicht von Pappe
bring ich doch eitel Sonnenschein
in manches liebend Herz hinein.
"Papperlapapp!" Rief die Gladiole,
"der Worte viele, aber hohle
mein Lila dient den schwer gehetzten
noch als Versuch und zwar dem letzten!"
Der Rhododendron ärgert sich
und brüllt: "Ihr habt 'nen Sonnenstich,
Orange ist in bei Liebesleiden
darum bin ICH wohl zu beneiden!"
Da stichelt los die Calla
"Ihr seid doch balla balla,
die Unschuld ist so weiß wie ich
sehts ein, weil sonst vergess ich mich!"
"Das unifarben wirkt so tot
drum bin ich lieber gelb und rot"
so säuselt die Tagetes
"ich hoffe ihr versteht es"
"Schönlilien sind im ganzen Land
wohl mehr als manch Gewächs bekannt
denn alle wissen ganz genau
der Hoffnung Farbe die ist blau"
"Ach Kinder, übernehmt euch nicht"
hochmütig die Kamelie spricht,
"wie Unkraut wirkt ihr alle hier
des Kenners Blick gebührt nur mir!"
Bordeaux und gelb steh ich hier rum
und fühl mich grade ziemlich dumm
ich weiß ja nicht mal, wie ich heiß
.... was für'n Scheiß!
Ja liebe Brüder und auch Schwestern,
ich schwör es, so erlebt ich's gestern
Mensch diese Blumen war'n in Fahrt
ich wünscht, mich hätt ein Traum genarrt.
Und ohne einmal zu verschnaufen
bin ich verstört nach Haus gelaufen
und pfiff auf all den Sonnenschein
schloss ein mich in mein Kämmerlein.
Da hock ich nun in Mief und Dunkel
im Ohr noch immer das Gemunkel
von Calla, Rose, und Tagetes
drum hoff' ich, jeder hier versteht es:
Statt mir die Haare auszuraufen
werd ich mich jetzt ins Koma saufen
... was denn, ihr seid noch immer hier?
Adieu, macht's gut ... dort ist die Tür!
Texte: ©Fabiana
Tag der Veröffentlichung: 15.05.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für alle Naturbanausen