Ode an die Mutter
Steht am Herd und rührt im Topf,
Lockenwickler auf dem Kopf,
am Schürzenzipfel Baby Grete,
nebenan übt Lisa Flöte.
Karl, ihr Mann sitzt vor der Kiste
schreibt ihr schon die Einkaufsliste:
Bier und Schnaps und Knabbereien,
denn heut Abend spiel'n die Bayern.
Und der Wasserkessel trötet
Lisa immer falscher flötet
Baby Grete drückt verdächtig
strahlt dann - und schon stinkts ganz mächtig.
Mutter brüht den Kaffee auf
bedient den Karl im Dauerlauf.
Dieser stöhnt: "Was für ein Stress,
Himmel, wenn ich was vergess.
Naja, dann muss sie zweimal flitzen,
anstatt hier nur faul rumzusitzen.".
Mutter eilt die Grete baden,
aus der Küche dringen Schwaden,
dort verbrutzelt unterdessen
das komplette Mittagessen.
Baby Grete kreischt und strampelt,
Karl kommt wütend angetrampelt:
"Weib! Ich gehe gleich zu Muttern,
denn dort krieg ich was zu futtern!"
Mutter riecht was - voll Entsetzen
will sie in die Küche hetzen,
wie sie um die Ecke braust,
kommt die Lisa angesaust ...
Beide landen auf dem Boden,
Lisa unten, Mutter oben,
rappeln flink sich wieder auf,
weiter geht der Dauerlauf.
Sie löscht den Brand im Bratentopf,
die Wickler baumeln um den Kopf,
das Herz das rast, die Hand die zittert...
die Mutter ist total verbittert.
Sie holt tief Luft und sieht dann ein,
es hilft kein Toben und kein Schrei'n
und schwört mit Inbrunst still sich dann:
Im nächsten Leben werd ich Mann!
Texte: Copyright: Fabiana
Tag der Veröffentlichung: 16.12.2008
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Allen gestressten Ehefrauen und Müttern dieser Welt...;-)