Mein Name ist Melanie. Aber alle sagen Melly. Morgen ist mein achzehnter Geburtstag.
Ich wohne mit meinem Freund in London. Unsere Wohnung ist ziehmlich klein, aber dafür auch nicht so teuer. Zu meinem Glück, denn Mark hatte von Anfang darauf bestanden, dass wir uns die Miete teilen. Mittlerweile weiß ich auch, warum.
Meine Mum ist vor drei Jahren an meinem Geburtstag an Krebs gestorben und mein Dad ist sechs Monate später bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Die Polizei hatte mir damals als Unfallursache Alkohol am Steuer genannt. Es war seine Schuld.
"Melly, aufwachen!", rief meine beste Freundin Clara. "Du hast Geburtstag!"
Widerwillig schlug ich die Augen. Ich hasste Geburtstage. Und ganz besonders meinen.
"Hast du gut geschlafen?" Clara sah ich abwartend an.
"Nein." Welcher normale Mensch träumte bitte, wie er jemandem, dessen Identität er nichtmal kannte, seine Lebenseschichte runter ratterte wie ein Referat in der sechsten Klasse?
"Oh, warum nicht?" Jetzt klang sie traurig.
"Du kennst mich doch. Ich hasse meinen Geburtstag." Ich war sichtlich genervt und auf dem Weg ins Bad. Ich hatte ihr nie erzählt, warum ich einmal im Jahr an diesem bestimmten Tag noch mieser drauf als eh schon.
Ich wusste, dass sie gerade etwas erwidern wollte, also versuchte ich, das Thema zu wechseln. "Wo ist eigentlich Mark?"
Clara mochte Mark. Das sah sogar ein Blinder. "Schon unten im Wagen." Sie versuchte, es so gleichgültig wie möglich rüber kommen zu lassen, aber mich konnte sie nicht täuschen. Ich wusste, dass zwischen den beiden etwas lief.
"Achso." Während ich das sagte, holte ich meinen großen Koffer vom Schrank und legte ihn aufs Bett.
"Was machst du da?"
"Ach, ich such nur was Schöneres zum Anziehen. Geh schonmal runter. Ich komm gleich nach", log ich um sie loszuwerden.
Sie grinste mich an. "Okay. bis gleich." Dann war sie verschwunden. Endlich.
So schnell ich konnte, packte ich alles, was mir am wichtigsten war, in den Koffer. Meine Klamotten stopfte ich irgenwie darein. Kosmetik, Bilder und andere Kleinigkeiten oben drauf. Dann setzte ich mich auf den Koffer und machte ihn mit alle Kraft zu. Dabei kam ich ganz schön ins Schwitzen, aber das war mir egal.
Ich hiefte den Koffer in die Küche, kramte dort einen Zettel und einen Stift aus einer Schublade hervor und schrieb:
Es ist aus.
Viel Glück mit Clara.
Den Zettel steckte ich zwischen zwei Bananen, die in dem Obstkorb auf der Arbeitsplatte lagen, und legte meine Wohnngsschlüsseln dazu.
Dann sah ich mich noch ein letztes Mal in der Wohung um, nahm meinen Koffer und verschwand.
Meinen Wagen hatte ich gestern Abend nach der Arbeit extra nicht in die Tiefgarage gefahren, damit sie mich nicht sahen. Ich atmete tief durch als ich endlich den Schlüssel ins Zündschloss steckte und losfuhr.
Ich achtete nicht sonderlch darauf, wo ich herfuhr. Irgendwann fand ich mich in einer wenig bewohnten Gegend wieder. Ich parkte fast am Ende des Weges am Straßenrand.
Augenblicklich brach ich in Tränen aus. Ich hatte es echt lange durchgehalten, aber ewig hätte ich die bitteren Tränen nicht aufhalten können.
Ich weiß nicht, wie lange ich hier saß. Es dämmerte bereits, als ich von einem Klopfen in die Realität zurück geholt.
Als ich aufsah, konnte ich durch die Scheibe einen Typen erkennen, der mir mit einem Handzeichen zu verstehen gab, das Fenster runter zu kurbeln. Ich tat, was er von mir verlangte.
"Hallo. Sie dürfen hier nicht... Oh mein Gott. Was ist los?" Sein Gesichtsausdruck hatte sich schlagartig von ein wenig genervt zu besorgt verändert.
Ich zuckte mit den Schultern und weinte wieder los.
"Scheiße", fluchte der Typ. Er öffnete die Autotür, indem er seinen Arm durch das offene Fenster steckte.
Vorsichtig hob er mich aus dem Wagen. Ich kannte den Kerl zwar nicht, aber ich hatte in diesem Moment einfach keine Kraft mehr um gerade zu stehen. Wortlos ließ ich mich in seine Arme fallen und heulte dort weiter.
"Shh. Alles wird gut", sagte er und rieb mir sanft über den Rücken.
"Hey, Louis! Was machst du denn da?! Ich dachte, du wolltest die Post holen", rief jemand mit männlicher Stimme. An seinen Schritten hörte ich, wie er näher kam.
"Wer ist das?", fragte er.
Ich spürte, wie der Typ, der mich im Arm hielt und wahrscheinlich Louis hieß, mit den Schultern zuckte und den Kopf schüttelte.
"Es ist kalt. Wollen wir sie erstmal mit rein nehmen?", fragte der andere.
Louis schob mich sanft ein Stückchen von sich weg und sah mir in die Augen. "Willst du mit uns reinkommen?"
Ich nickte.
Weil ich immernoch zu niedergeschlagen war, um zu laufen, trug mich Louis den kurzen Weg.
Der andere sagte mir, sein Name sei Harry. Ich mochte seine Haare.
"Ihr habt doch beide einen Schlüssel!", hörte ich eine weitere männliche von drinnen rufen. Dann wurde die Tür geöffnet und der selbe Typ fragte: "Wer ist das?" "Und warum weint sie? Louis, Harry, was habt ihr gemacht?", kam es von jemand anderem, der gerade etwas aß. "Lasst sie doch erstmal rein!", sagte ein Dritter.
Das Haus der Jungs war riesig! Es gab einen großen Eingangsbereich mit Garderobe. Rechts führte eine Art Wendeltreppe nach oben und links zwei offene Torbögen in das Wohnzimmer und die Küche. Die Jungs dirigierten mich durchden erstan Bogen ins Wohnzimmer und Louis legte mich auf die Couch.
Der, der uns vorhin di Haustüre geöffnet hatte, brachte mir eine Tasse Tee.
"Und, wie ist dein Name?", fragte er und alle anderen schauten mich erwartungsvoll an.
"Melly."
"Hi, Melly", sagten alle im Chor, sodass ich auflachen musste.
"Und ihr?", fragte ich.
"Wir?" Die Jungs waren überrascht, stellten sich aber vor.
Der, der mir den Tee gebracht und dir Tür geöffnet hatte, war Zayn. Der, der gegessen hatte, Niall und der Letzte Liam.
"Ich kenne euch irgendwo her." Ich über legte kurz. Dabei viel mein Blick auf die Goldschallplatten, die an der Wand hingen und dann machte es 'Klick' und der Groschen viel.
"Seid ihr nicht diese Boyband 'One Direction' oder so?"
Die Jungs lachten und nickten zustimmend.
"Aber das ist jetzt nicht wichtig. Warum warst du so traurig vorhin?", fragte Niall.
Er erinnerte mich an das, was passiert war und ich fing wieder an zu weinen. Nicht so schlimm wie gerade eben, aber ein bisschen.
"Niall!", rief Louis und kam auf mich zu. Er kniete sich vor mich, um mir die Tränen wegzuwischen.
"Tut mir leid", entschuldigte sich Niall. Ich schüttelte den Kopf. "Schon okay. Ich erzähl's euch. Ich habe bis heute morgen noch bei meinem Ex-Freund gewohnt. Aber gestern Naht konnte ich nicht schlafen, weil ich traurig war und da habe ich gehört, wie er mich mit meiner besten Freundin bertogen hat. Da habe ich beschlossen, ihn zu verlassen und habe am nächste morgen, nachdem meine Freundin mich geweckt hat, gesagt, sie sollen schonmal runter gehen, ich würde gleich nachkommen zu meinem Geburtstags-Frühstück, aber in Wirklichkeit habe iich das Wichtigste zusammen gepackt und binn abgehauen", beendete ich meine Geschichte.
"Dieses Schwein!", sagte Louis. "Ich hasse ihn."
"Warte, du hast heute Geburtstag?", fragte Harry begeistert. Ich nickt nur.
"Das müssen wir feiern!", rief Zayn. Ich schüttlete den Kopf.
"Warum nicht?", fragte Harry, etwas weniger begeistert und er hüpfte auch nicht mehr auf den Sofa rum.
"Ich feiere nie meinen Geburtstag."
"Und wieso?"
"Heute vor drei Jahren ist meine Mutter gestorben." Darauf folgte Schweigen.
"Und dein Dad?", fragte Niall.
"Der ist ein halbes Jahr später bei einem Autounfall verunglückt."
"Oh Gott", sagten alle fast gleichzeitig.
"Aber wenn du bei deinem Ex aufgezogen bist, wo wohnst du dann?", wollte Liam wissen.
Ich zuckte mit den Achseln. "Ich dachte, ich schlafe im Auto."
"Das kommt gar nicht in Frage!", bestimme Harry. "Du ziehst bei uns ein."
"Genau!", plichtete ihm Zayn bei.
"Danke. Das ist echt lieb von euch", sagte ich.
Dann schrie irgendjemand auf einmal "Gruppenkuscheln!" und ich wurde von den Jungs, die sich alle samt auf mich warfen, fast erdrückt. Aber ich mochte es, diese Nähe.
"Jungs, ich bekomm fast keine Lust mehr...", brachte ich ein wenig gequält zu Stande.
Sofort lösten sie sich von mir und wir fingen alle an zu lachen.
"Okay. Ich denke wir gehen mal dein Gästezimmer vorbereiten", meinte Liam, der als erster wieder sprechen konnte und ging aus dem Zimmer. Plötzlich drehte er sich wieder um und sagte: "Ach, nein. Geht ja gar nicht. Wir haben den Raum doch letztens in einen Abstellraum verwandelt."
"Ich schlafe auf der Couch und du in meinem Zimmer!", rief Harry au einmal.
"Nein, du stehst immer viel zu spät auf und dann müssten wir bis mittags leise sein. Ich schlafe auf dem Sofa", meldete sich Louis zu Wort und Liam entschied, dass er Recht hatte.
So lag ich dann einige Zeit später auf Louis' Bett und sah aus dem Fenster. Das Bett war so aufgestellt, dass man nachts wunderbar den Mond und die Sterne betrachten konnte.
Ich schlief schnell ein.
Am nächsten Morgen saß ich kerzengerade im Bett, weil Harry und Zayn reingestürzt kamen und laut "Aufstehen! Es gibt Früüühstück!" geschriehen haben.
"Ja ja, ich komm gleich", hatte ich geantwortet, aber als sie wider draußen waren, mich wieder hingelegt und weiter geschlafen.
Bis irgendwann Louis reinkam.
"Ich hab soch gesagt, ich komme gleich." Genervt schmiss ich mir die Decke vom Körper.
"Nein, ich wollte mir nuch etwas neues zum Anziehen holen. Du kannst auch noch ein bisschen weiterschafen, wenn du willst." Seine Stimme klang sehr sanft und er lächelte. Ich erwiderte das Lächeln.
"Schon gut ich bin gleich da", sagte ich, ohne mich einen Zentimeter zu bewegen, weil Louis in dem Moment sein T-Shirt auszog und seine Muskeln zum Vorschein kamen. Ich schluckte.
"Was? So gut trainiert bin ich jetzt auch wieder nicht!", lachte Louis als er meinen Blick bemerkte.
Ich wurde feuerrot und auf einmal fand ich den Boden total interessant. Dann hörte ich Schritte und Louis war weg.
'Oh mein Gott' war das Einzige, an das ich dachte, während ich versuchte, irgendetwas schönes zum Anziehen in meinem Koffer zu finden.
Schließlich fand ich eine abgetragene Jeans und mein schwarzes Lieblingshemd, das ich vorne in die Jeans steckte. Schuhe zog ich keine an, denn der Boden in der Villa war komplett schmutzfrei, sodass man sich darin spiegeln konnte.
Als ich unten ankam und das Wohnzimmer betrat, fielen mir als Erstes fünf grinsende Gesichter auf.
"Was ist?", fragte ich belustigt.
Anstatt mir zu antworten, zeigte die Jungs auf den großen Esstisch.
Meine Augen weiteten sich. "Was ist das?"
"Dein Geburtstagsgeschenk", antwortete Liam.
"Geschenke!", berichtigte Harry.
Keinen Zentimeter bewegte ich mich, so überrascht war ich.
"Nun mach schon auf!", riefen Zayn und Niall gleichzeitig.
Noch immer hatte ich mich nicht bewegt und so hatte Louis mich auf den nächsten Stuhl geschoben und mir ein Geschenk in die Hand gedrückt.
Vorsichtig begann ich an dem mit Blumen bedruckten Papier zu zupfen.
Ich sah, wie Louis darüber schmunzelte.
Unter dem Papier kam ein handgeschriebener Gutschein von Zayn zum Vorschein, welcher mich einlud, mit ihm shoppenzugehen. Und ich würde nichts bezahlen müssen!
"Zayn, das kann ich nicht annehmen!"
Er winkte bloß mit einer Handbewegung ab.
Von Niall bekam ich ein Paar Hausschuhe mit dem Kommentar: "Da du jetzt bei uns wohnst..."
Louis und Liam schenkten mir zusammen ein iPhone, was definitiv zu viel war. Ich hatte mich strikt dagegen geweigert, aber gegen diese verrückten Jungs konnte man einfach nicht gewinnen. So behielt ich es. Ich musste mich zuerst auf fast alles sozialen Netzwerken anmelden, bavor ich anfangen durfte zu frühstücken. Und alle hatten nettweiese gewartet - außer Niall. Aber das war ja klar.
Harry meinte: "Mein Geschenk bekommst du später." Ich nickte nur.
"Also, wir frühstücken zu Ende und dann gehen du und ich shoppen", bestimmte Zayn.
Ich nickte wieder, weil ich gerade in ein Brötchen gebissen hatte.
Und wie er gesagt hatte, saßen wir eine halbe Stunde später im Van der Jungs. Wir hielt bei Harrods, aber bevor wir das Einkaufszentrum betraten, setzte sich Zayn eine Mütze und eine Sonnenbrille auf.
"Seid ihr echt so berühmt, dass ihr in der Öffentlichkeit Mützen und so tragen müsst?", fragte ich belustigt.
"Ja." Zayn umrundete das Auto und öffnete mir die Tür. "Ma'am." Ich grinste ihn an und stieg aus.
Zayn schleppte mich als erstes in einen sehr teuer aussehenden Laden für Damenbekleigung.
"Das geht nicht. Es ist viel zu teuer hier!", versuchte ich mich dagegen zu wehren.
"Lass das mal meine Sorge sein. Und wenn du dir jetzt nicht sofort etwas raussuchst, dann mach ich es. Und alles, was mir an dir gefällt, wird gekauft." Damit lies ich dann das Ganze über mich ergehen.
Zuerst suchte ich mir eine schlichte dunkelblaue Jeans und eine weiße Bluse raus. Damit verschwand ich in der Unkleidekabine. Zayn setzte sich davor auf einen Stuhl.
Als ich fertig war, zog ich den Vorhang beidseite und trat hervor.
"Hmm... Das ist ja schon ganz gut. Was hast du noch?", fragte er.
"Das wars."
"Gut. Bleib, wo du bist. Ich such dir jetzt was aus. Du gehst nicht oft shoppen, kann das sein?"
Ich schüttelte den Kopf.
Wenig später kam er mit einem riesigen Stapel Klamotten wieder. Er stellte ihn zu mir in die Umkleidekabine und setzte sich dann wieder.
Das erste Outfit bestand aus einer hellen verschlissenen Jeans und einem beigen Pulli, der vorne kurz und hinten lang war und Nieten auf den Schultern hatte.
"Besser. Das nehmen wir schonmal", Zayn war schon ein Bestimmer - aber ein netter.
Das zweite Outfit war ein Kleid, das mir bis kurz übers Knie ging. Es war mit verschiedenfarbigen Blumen bedruckt.
"Perfekt."
Das Dritte war ein enganliegender schwarzer Rock, der mir von meiner Hüfte und, wie bei dem Kleid, oberhalb meines Knies aufhörte. Oben hatte ich eine rote Bluse reingesteckt.
Dann noch ein paar Basics wie zwei Jeans - eine helle und eine dunkle - und einen weißen, einen dunkelblauen und einen dunkelroten. Diese Sachen bezahlte ich allerdings selbst, weil ich soviele Geschenke einfach nicht annehmen konnte.
Danach gingen wir noch in einen Schuhladen. Wir stellten fest, dass ich relativ gut in High-Heels laufen konnte, was, wenn man bedenkt, dass ich vorher nie so etwas anhatte, eine ziehmliche Leistung war.
Zayn kaufte mir schwarze, rote, blaue und neon gelbe, die sehr gut zu dem Kleid passten, High-Heels.
Weiße und rote Chucks kaufte ich mir selbst.
Als wir endlich fertig waren, holten wir uns bei Starbucks einen Kaffe. Inzwischen war es Zayn unter der Mütze zu warm geworden und er setzte seine Verkleidung ab.
"Siehst du, niemand erkennt dich, Zayn", sagte ich, was ich besser nicht getan hätte, denn irgendein Mädchen hatte mich gehörte und kam zitternd auf uns zu.
"Oh mein Gott, Zayn. Darf ich ein Autogramm und ein Foto haben, bitte?", fragte sie aufgeregt.
"Klar." Er machte mit ihr ein Foto und unterschrieb auf ihrem T-Shirt.
Dann kamen noch mehr Mädchen auf uns zu, die alle das Selbe wollten.
"Los, wir müssen hier weg", sagte Zayn. Währenddessen zog er mich schon an der Hand zum Ausgang.
"Oh mein Gott. Du musst mir mal eure Musik zeigen", lachte ich als wir wieder im Auto auf dem Weg zurück waren.
Erst als Zayn den Van vor der Villa parkte, fiel mir auf, wie riesig das Haus war. Und so wunderschön.
Ein Kiesweg fürte zur großen Haustür. Oberhalb davon war ein Balkon, der von Säulen gestützt wurde.
"Wow", war das Einzige, das ich hervorbringen konnte.
"Komm, wir gehen rein. Es wird kalt hier draussen."
Am Sonntag, eine Woche später, war es noch kälter geworden. Diese Nacht war es besonders schlimm. Was Kälte anging, war ich ein sehr empfindlicher Mensch, sodass ich nicht schlafen konnte, weil mir zu kalt war.
Ich beschloss, mir einen Tee zu machen und schlich leise die Treppen runter in die Küche.
Dort angekommen suchte ich nach Sachen, die man zum Tee-Kochen so braucht, aber in der Dunkelheit war das gar nicht so einfach.
Nach einer Weile fand ich eine Tasse und suchte weiter nach Tee.
Irgendwann stieß ich die Tasse mit meinem Ellenbogen die Tasse um. Sie fiel auf den Boden und dem Geräusch nach zu urteilen, war sie kaputt gegangen.
"Scheiße", fluchte ich, während ich versuchte, die Scherben aufzusammeln.
"Was ist los?", fragte mich jemand von hinten. Ich erschrak total und schnitt mich dabei an einer Scherbe. "Mist. Aua..."
Augenblicklich ging das Licht in der Küche an und ein besorgter Harry bückte sich und besah meine Hand. Ein Schnitt ging von meinem linken Daumen über meinen Handballen bis zur Hälfte meines Unterarms.
"Harry?" Er sah zu mir hoch. "Ich kann kein Blut sehen." Dann verlor ich das Bewusstsein.
Als ich meine Augen wieder öffnete, fand ich mich in einem Krankenhaus wieder.
"Melly? Oh Gott, du bist endlich wach." Ich sah in die Richtung, aus der die Stimme kam und erkannte Louis.
Ich lächelte ihn an. In dem Moment kam ein Arzt ins Zimmer. "Ah, Sie sind wach. Wie fühlen sie sich?"
"Gut", krächzte ich. "Sehr schön. Sie haben eine Menge Blut verloren, der Schnitt war sehr tief. Aber da Sie ja jetzt wach sind, können Sie auch morgen wieder nach Hause."
Ich nickte.
"Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Mach das nie wieder!" Er sah tatsächlich wütend aus. Da fiel mir auf, dass er immernoch Schlafsachen trug. "Bist du nicht zu Hause gewesen seit heute Nacht?"
Harry nahm meine Hand. "Ich konnte dich doch nicht hier alleine lassen."
Verlegen lief ich rot an. "Dann könntest du ja jetzt wieder zu den anderen."
"Stimmt. Die machen sich bestimmt Sorgen, weil wir weg sind."
"Sie wissen davon nichts? Dann geh jetzt."
"Ich hole dich morgen ab. Ruh dich aus." Dann verließ er das Zimmer.
Ich dachte fast die ganze Nacht darüber nach, was Harry für mich gatan hatte. Er hatte mich ins Krankenhaus gebracht und war so lange da geblieben, bis ich aufgewacht war. Die ganze Zeit hatte ich so ein Kribbeln im Bauch. Aber das lag bestimmt an den Medikamenten.
Wie versprochen, holte Harry mich am nächsten Tag ab. Um elf Uhr erschien er in meinem Zimmer mit einer Schwester, die einen Rollstuhl dabei hatte.
Ich hatte die Sachen vom Vortag wieder an, denn zu Hause konnte ich ja duschen.
"Hey. Wie geht's dir?" Harry legte eine Hand an meine Wange.
"Jetzt wieder gut."
Er lächelte mich an. "Lass und gehen."
Als ich im Rollstuhl saß, meinte Harry, dass er mich schieben wolle.
Louis, Zayn, Liam und Niall begrüßten mich stürmisch, indem sie sich auf mich schmissen.
"Hey! Melly muss sich ausruhen!", rief Harry dazwischen und ich war ihm dankbar. Mir ging es zwar besser, aber so fit war ich auch wieder nicht. Außerdem war ich müde.
"Ich bring dich nach oben." Harry schob mich vorsichtig die Treppen hoch in sein Zimmer.
"Ich dachte, ich schlafe bei Louis", wunderte ich mich.
"Der kann auch mal wieder in seinem Bett schlafen, findest du nicht?" Ich nickte.
"Hier." Er gab mir eins seiner T-Shirts.
"Wofür ist das?", fragte ich.
"Soweit ich weiß, haben du und Zayn keine Schlafsachen gekauft." Er grinste mich an.
Mit dem Shirt in der Hand sah ich ihn an und wartete.
"Was?", wollte er wissen. "Oh. 'Tschuldigung." Er drehte sich um.
Ich schüttlete lächeld den Kopf und zog mich dann um. Das T-Shirt ging mir fast bis zum Knie und es roch so gut nach ihm. "Fertig."
Harry drehte sich um und sah mich mit großen Augen an.
"Was? Sehe ich so schlimm aus?", fragte ich entsetzt.
"Nein. Ganz im Gegenteil." Er kam auf mich zu. "Du bist wunderschön." Ich lächelte von unten zu ihm hoch. Harry sah auf meine Lippen und biss in seine. Ich konnte mir denken, was kommen würde, doch wollte ich das auch? Aber ich hatte keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, denn er hatte schon seine Lippen auf meine gelegt. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Alles kribbelte in mir. Viel zu schnell löste er sich wieder von mir.
"So. Jetzt wird aber geschlafen." Ich nickte zustimmend.
Im Bett schlang er seine Arme um mich. Schnell war ich eingeschlafen.
Texte: Ich möchte hiermit keinem Schaden zufügen. Die Personen gehören nicht mir. Die Texte sind alle frei erfunden!
Bildmaterialien: Das Bild auf dem Cover ist nicht mein Eigentum. Ich habe es von Google.
Tag der Veröffentlichung: 24.10.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch Chiara, der größten Directionerin, die ich je getroffen habe.