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Vorgeschichte

Nach dem der König von Gondor, Thedor, von den Zwergen umgebracht und seine Frau, Isaki, verschwunden ist übernimmt der 17jährige Isam die Herrschaft des Königreiches. Er verabscheut die Zwerge da sie ihm seinen Vater nahmen und bittet die Elben um Hilfe, um sie zu vernichten. Doch die Elben sagten, dass es nicht ihr Krieg sei und weigerten sich ihm bei zustehen. So bat er die anderen Menschen Völker, die sich ihm bereit willig anschlossen.

 

Er bereitet alles vor trainiert seine Männer und Schmiedet bessere Rüstungen für sie und die Pferde.

Nach 1 Jahr der Vorbereitung zog er los und besiegte das erste Zwergenreich und es folgten viele weitere. Er verlor viele Männer, aber nach 24 Monaten hatten sie es geschafft: die Zwerge waren nicht mehr auf zu finden. Sie hatten alle Königreiche von ihnen zerstört, die letzten Überlebenden versteckten sich in den Wäldern oder baten bei den Elben um zuflucht.

 

Er verliebt sich in Riam, eine Frau aus dem Westen und beschließt sie zu heiraten. Sie bekommen in den folgenden Jahren 5 Kinder, 3 Jungen und 2 Mädchen. Seine Söhne nannte er Targon, Eradan und Herion, seine Töchter hießen Beruthiel und Nuneth.

 

Da Isam die Welt säubern wollte, von allen Wesen außer den Menschen befreien wollte, beginnt er Krieg mit den Elben. Diese waren jedoch nicht so leicht zu besiegen wie die Zwerge.

 

1. Kapitel

15 Jahre Später

 

„Mach schneller Nuneth, schneller!“, schrie Herion hinter mir. Ich trieb mein Pferd noch schneller an und hoffte, dass es schnell genug war. Nach ein paar Minuten sah ich wie er mich überholte. „Warte! Lass mich nicht allein“ Aber es war zu spät, denn ich sah sein weißes Pferd in der Nacht verschwinden.

Hat er mich allein gelassen? Kommt er zurück? Warum hat er nicht auf mich gewartet?

All diese Fragen standen mir im Kopf, doch ich hatte keine Zeit über sie nach zu denken. Ich musste mich verstecken, ich hatte keine Chance zu entkommen, sie waren einfach viel zu schnell.

Die Höhlen wären eine Idee oder die Berge, vielleicht könnte ich es bis zu einer Siedlung schaffen?

Ich hörte, dass die Elben aufholten, ihre Pferde waren viel schneller geworden.

Ich bog scharf um einen Baum ab, hielt mich an einem Ast fest und schwang mich rauf. Mein Pferd lief weiter und die Elben ritten hinter ihm her. Zum Glück hatte ich meinen schwarzen Mantel angezogen; Er verschmolz mit der Dunkelheit um mich herum und machte mich fast unsichtbar.

Ich wusste, dass sie den kleinen Trick irgendwann durchschauen würden und so kletterte ich bis an die Spitze des Baumes und sah mich um. Ich sah nichts bekanntes, in meiner Panik habe ich nicht darauf geachtet wohin mein Pferd lief.

Jetzt saß ich fest, mitten in der Nacht, auf einem Baum, ohne meinen Bruder, der mir zur Seite stehen sollte.

 

 

„Herion würdest du dich bitte beeilen, sonst kommen wir zu spät zu unserer Feier und dann wird Vater wieder sauer.“, rief ich ihm aufgeregt durch die verschlossene Tür zu.

Wir freuten uns schon seit Monaten auf unseren 16. Geburtstag, denn mit 16 Jahren durften wir endlich Minas Tirith verlassen und die Welt außerhalb der sicheren Mauern erkunden. So hatte es uns unser Vater versprochen, er sagte immer „Erst mit dem Erreichen des 16 Lebensjahres seid ihr vernünftig und stark genug um außerhalb des Schlosses klar zukommen.“ Außerdem durfte man mit anderen Personen, dem „niederen Volk“ (Bauern, Waldläufer, Wirte, Leute mit wenig Einkommen), reden.  

„Bin schon da.“, sagte er und wir gingen gemeinsam auf den Hof, wo schon alle warteten.

„Herion? Nuneth?“, ich erkannte die Stimme meines Vaters und drehte mich zu ihm. „Wir müssen euch jemandem vorstellen.“

Mein Vater führte uns zu einem hochgewachsenen, korpulenten Mann. Er war vom Krieg durch lange Narben im Gesicht und an den Armen gezeichnet und sah sehr alt aus. Neben ihm stand eine etwas jüngere Frau, sie hatte lange rotebraune Haare, die sie elegant um den Kopf geflochten hatte. Beide trugen elegante Kleidung, sie mussten eine der Wohlhabenderen unter den Gästen sein.

„Das ist Brego Sohn des Eorl und seine Frau Sion.“ Sie grüßten uns kurz dann sprach meine Vater mit ernster Miene weiter. „Das sind meine Kinder Herion und Nuneth. Sie sind von nun an erwachsen und können heiraten. Wir wünschen ein Bündnis zwischen unseren Ländern durch eine Ehe. Da deine Tochter noch nicht erwachsen ist und fast alle anderen verheiratet sind, würde ich vorschlagen, dass meine Tochter Nuneth deinen Sohn Taran heiratet.“

Ich starrte ihn erschrocken an, damit hatte ich nicht gerechnet. Taran war 27 ich dagegen erst 16.

 

 

Ich kletterte runter um mich zu vergewissern, dass die Elben weg waren und ich mir irgendwo eine Höhle zum Übernachten suchen konnte.

Wie erhofft war niemand zu sehen und so ging ich leise, aber noch voller Angst einen Hang hinauf, denn in den Bergen ist die Wahrscheinlichkeit höher eine Höhle oder Ähnliches zu finden. Der Berg zu dem ich auf dem Weg war, war recht hoch vielleicht 1000 oder 1500 Meter. Ich machte mir keine großen Hoffnungen. Der Berg sah verlassen aus. Vom weiten konnte man keine Höhlen oder verlassene Dörfer sehen, trotzdem irgendwohin musste ich und ein Berg war der beste Ort um sich zu orientieren. So lief ich vorsichtig los und achtete auf jede kleinste Bewegung hinter und vor mir.

 

Wut staute sich in mir. Ich versuchte sie runter zu schlucken, aber es ging nicht. Ich wollte Taran nicht heiraten und ich würde mich gewiss nicht damit abfinden. „Schau ein bisschen freundlicher immer hin wirst du, sobald du zurückkehrst, heiraten!“, meine Mutter stand plötzlich vor mir. Ich hatte nicht bemerkt, dass sie zu mir gekommen war. Ich guckte sie wütend an „Ich werde Taran nicht heiraten. Er ist zu alt. Außerdem-“ „Er ist perfekt. Er sieht gut aus und er ist auch nicht zu alt. Das sind nur 10 Jahre, mach dir nicht immer solche Gedanken über Dinge die du nicht verstehst.“ Unterbrach mich meine Mutter und bevor ich widersprechen konnte fügte sie hinzu „Ihr werdet das Bündnis zwischen unseren Völker schützen und stärken. Das ist eine große Ehre!“ Sie war anscheinend stolz darauf, dass Brego der Hochzeit zugestimmt hatte. Bevor ich irgendetwas hätte sagen können war sie auch schon wieder weg.

Die Feier war für Herion sehr langweilig und ich wollte nur noch weg und nie wieder kommen. Die Freude über den Ausflug stieg immer weiter, während ich hörte, wie meine Eltern die Hochzeit zusammen mit Brego planten.

Taran war recht dick und sehr hässlich. Er hatte seine langen blonden Haare mit einem Band nach hinten gebunden. Seine schiefe Nase machte sein rundes Gesicht auch nicht hübscher. Während der ganzen Feier sah ich ihn nur mit Frauen flirten und er prahlte immer wieder von seinen Kämpfen und seinen weiblichen Eroberungen.

 

 

Endlich kurz vor Sonnenaufgang hatte ich eine Vertiefung in der Mitte eines Berges gefunden, die genug Schutz bot. Ich konnte kaum noch die Augen offen halten und schaffte es nur noch nach zu sehen, ob Fackeln in der Nähe waren. Dann schlief ich ein und als ich erwachte war es wieder dunkel. Wie lange habe ich geschlafen? Verdammt! Fackeln?!

In weiter Ferne sah ich Fackeln, die sich langsam auf den Berg zu bewegten. Vielleicht sind es Soldaten aus dem Schloss, die mein Bruder geschickt hatte. Aber ich machte mir nicht allzu große Hoffnungen.

Da der Berg zu steil war um ihn hoch zu klettern machte ich mich auf den Weg nach unten. Ich hoffte, dass meine Kleidung mich gut verbarg: Eine schwarze Hose, die ich zum Ärger meiner Eltern angezogen habe, ein dunkelbraunes Shirt und einen schwarzen Mantel mit einer großen Kapuze. Für einen Menschen unmöglich in der Dunkelheit zu sehen, aber wie jeder wusste hatten Elben bessere Augen als alle, sie würden mich trotz allem sehen können. Da Elben keine Fackeln brauchten, wollte ich nach gucken, ob es Soldaten waren.

 

 

Endlich durften, am nächsten Morgen, durften wir los. Mein Vater hatte sich beklagt, weil ich eine Hose angezogen hatte. „Wenn wir verfolgt werden oder schnell weg müssen ist ein Kleid nicht das Beste zum Kämpfen oder zum Laufen.“ Hatte ich voller Zorn gesagt, ich war immer noch sauer auf ihn. Er hat nur genickt und ist gegangen. Meine Mutter nahm mich und meinen Bruder in den Arm und ging Isam hinterher.

Wir ritten den ganzen Tag über. Wir hielten nur 2 mal um was zu essen und zu trinken.

Am dritten Tag sahen wir schon den Düsterwald, er war zwar noch sehr weit weg, aber wir sollten ihn morgen erreichen.

Als wir endlich den Wald erreichten legte sich schon die Nacht über uns und wir schlugen erneut unser Lager auf. Ich bekam die erste Wache. Herion schlief schnell ein und ich hielt in der Dunkelheit nach irgendeiner Bewegung ausschau. Und tatsächlich sah ich wie sich 3 Gestalten näherten. Sie krochen über den Boden und schienen recht weit weg zu sein, da ich nur ihre Umrisse sehen konnte. Sie sahen recht groß aus und verschwammen mit der Dunkelheit. Ich weckte schnell und leise meinen Bruder. Er sah sie auch. Es war unheimlich. Zwischendurch reflektierte ein metallischer Gegenstand das Mondlicht.  

„Einer hat ein Schwert, lass uns gehen! Nuneth! Lass uns gehen!“, er flüsterte mir mit angsterfüllter Stimme zu und stieg auf sein Pferd. Ich stieg ebenfalls auf mein Pferd und wir ritten so schnell wir konnten quer durch den Wald. Wir hörten, dass sie uns verfolgten und trieben unsere Pferde schneller an.

 

 

Bevor ich die Fackeln erreicht hatte ließen sich Elben von den Bäumen in meiner Nähe fallen und hatten mich somit eingekreist.

 

„Ì no hên. (Sie ist ein Kind.) “, sagte eine der Elben.

„Avo Bedo! (Schweig!) “ Dies kam hart, anscheinend von dem Anführer, zurück.

 

Er drehte sich zu mir und Sprach: „Awartho a anno nin i vagol! (Gib auf und gib mir das Schwert) “

Während er sprach machte er ein paar Schritte auf mich zu, ich wich automatisch zurück und guckte ihn ängstlich und fragend an.

Sie standen vor mir, zwei mit Bogen und Pfeil und drei mit Schwertern.

 

Der Anführer sah mich an und sagte mit ruhiger Stimme „Gib mir deinen Schwert und alle Waffen die du bei dir trägst und wir werden dich verschonen!“.

Er war größer als seine Begleiter und hatte lange hellbraune Haare. Zwei der anderen waren weiblich, eine mit schwarzen Haaren, die andere hatte blonde. Die anderen Männer hatten ebenfalls blonde, lange Haare. Sie waren alle hochgewachsen und von einer beinahe perfekten Statur. Ihre Gesichter sahen sich alle sehr ähnlich und auch sie waren makellos.

Ich legte mein Schwert und einen Dolch nieder. Drei andere Dolche hatte ich versteckt, zur Sicherheit legte ich diese nicht ab.

„War das alles was du dabei hast?“, fragte die schwarzhaarige Elbenfrau. Ich nickte.

2. Kapitel

Wir brauchten 7 Tage um an nach Bruchtal zu gelangen. Sie banden meine Arme mit einem langen Seil zusammen. Das Ende des Seils hielt die schwarzhaarige Elbin die ganze Zeit in der Hand.

 

Am ersten Tag stießen wir auf eine Gruppe Orcs. Die Orcs kämpften gut, aber selbst ihre Überzahl konnte sie nicht retten. Eine kleine Gruppe entkam dem Kampf und tötete die Pferde. Angst erfüllte mich und es war schrecklich mit anzusehen. Als einer der Orcs das Pferd aufschnitt, das mir am nächsten stand, musste ich gegen das starke Übelkeitsgefühl ankämpfen und schaffte es mich nicht zu Übergeben. Aber meine Knie gaben nach und ich sank zu Boden, ich hatte noch nie etwas so schreckliches und ekeliges gesehen.

 

Als ich erwachte räumten sie gerade die Leichen auf einen Haufen und verbrannten diese. Schwarzer Rauch stieg von den Leichen auf und brannte mir in der Nase. Die Elbenfrau stand immer noch neben mir, mit dem Seil in der Hand.

Da die Pferde tot waren mussten wir zu fuß weiter.

 

Am 3. Tag war es so am Regnen, das ich kaum noch gehen konnte. Wir liefen seit Tagen, tagsüber und nachts. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und lief nur noch taumelnd hinter der Elbin her. Ich fiel immer wieder in eine Art Halbschlaf und fiel dreimal fast hin.

Aus meinem Unterricht hatte ich erfahren, dass Elben beim Laufen schlafen können indem sie ihren Geist frei machten. Deshalb machten wir nie halt, wir liefen schon seit 2 Tagen ohne Aussicht auf Änderung. Das wir durch einen Supf gingen machte das Ganze nicht besser: Ich war nass, dreckig und mir war sehr kalt.

 

Kurz vor Sonnenuntergang brachen meine Beine unter mir zusammen. Ich konnte meine Hände gerade noch rechtzeitig heben um nicht mit dem Gesicht auf den sumpfigen Boden zu fallen. Die Elben hielten an. Die schwarzhaarige Elbin kam auf mich zu und wandte sich zu dem Anführer „Men boe îdh car (Wir müssen Rast machen)!“ Sie kniete sich neben mich. Ich erstarrte. „Du brauchst keine Angst haben.“ Sagte sie „Wir werden heute hier rasten.“

 

Da es nicht mehr regnete machten sie ein Feuer und banden das Seil an einen Baum in der Nähe. Die Elben setzten sich ans Feuer und aßen jeder einen Bissen von einem sehr hellen, dünnen Brot.

Ich ließ mich am Baum auf den Boden gleiten, schlang die Arme um die Knie und legte den Kopf da drauf. Ich war kurz davor zu weinen, mir brannten Tränen in den Augen. Ich hatte Angst so zu enden wie die Menschen, die verschwanden und dann verkrüppelt zurückkamen. Ohne noch lange über etwas nachdenken zu  können schlief ich ein.

Als ich aufwachte war es immer noch oder schon wieder sehr dunkel. Mir war immer noch sehr kalt und es hat anscheinend geregnet als ich geschlafen habe.

Meine Gedanken waren noch sehr benebelt, daher dachte ich nicht sehr über das nach was ich tat. Ich holte einen Dolch hervor und zerschnitt die Fesseln. Als das erledigt war kroch ich überden boden und suchte nach Feuerholz und ein paar trockenen Blättern um das Feuer in Gang zu bringen.

Ich merkte, dass jeder Muskel in meinem Körper schmerzte. Es fühlte sich an wie als hätte jemand tausend Nadel in meinen Körper gesteckt als ich geschlafen habe

Ich hatte gerade auf einen kleinen Haufen Laub und Zweige etwas größere Äste gelegt und wollte gerade noch ein paar Ersatzstöcke holen, als ich hinter mir jemanden rufen hörte:

„Avo vertho! (Wag es nicht!).“ Ich drehte mich; der Anführer stand, eine Handbreite von mir entfernt, mit einem langen, recht dünnen Schwert in der Hand vor mir. Er ließ es nach vorne schnellen und hielt kurz vor meinem Hals inne. Vor Schreck, dass er so schnell hinter mir stand und mich mit einem Schwert bedrohte, wollte ich zurück weichen, wobei ich bemerkte, dass der Baum direkt hinter mir war. Als ich registriert hatte, dass der Baum hinter mir war und ich nicht noch weiter weg von ihm konnte, hob ich die Hände vor mein Gesicht und flüsterte mit heiserer und brüchiger Stimme: „Bitte nicht“. Er lachte und rief seinen Kameraden etwas zu, das ich nicht verstand. Die schwarzhaarige Frau und ein Mann kamen auf uns zu.

Um dem Schwert zu entgehen ließ ich mich zu Boden sinken.

Ich saß am Baum mit meinen Armen um die Knie und schaute zu wie die zwei Elben sich vom Feuer auf uns zu bewegten. Mir rannen Tränen über die Wangen und tropften auf den Boden; Ich wischte sie schnell weg, damit es niemand sieht, aber ich konnte nicht aufhören zu weinen.

Der Mann der gekommen war sagte mit ernster Stimme: „Wag es nicht wegzulaufen. Wir sollen dich lebend bringen, aber solltest du fliehen, werden wir dich töten.“

„Ich-“ Meine Stimme versagte. „Ich werde nicht weglaufen.“

„Tíron i achas ne’ chin lîn. (Ich sehe die Angst in ihren Augen). Sie wird nicht weglaufen.“ Sagte die Elbenfrau und wandte sich dann zu mir. „Mein Name ist Alari, und das ist unser Anführer: Imion.“ Sie sprach mit ruhiger Stimme. Ich machte die Augen zu um mir die Tränen abzuwischen die mir die Wangen hinunterliefen. Ich hörte wie sich jemand neben mich setzte, ich ließ die Augen fest geschlossen. Ich machte sie erst wieder auf als die Person neben mir einen Arm um mich legen wollte. Das ich zusammenzuckte schien sie nicht zu stören und ich wehrte mich auch nicht weiter gegen die Berührung. Ich musterte sie. Sie war hübsch und noch nicht sehr alt. Ihre Haare umrahmten das perfekte Gesicht und ließen es noch hübscher wirken.

Als sie ihren Blick auf mich richtete schaute ich schnell weg. Sie drückte mich, gab mir eine Decke und ließ mein Feuer anzünden, dann schlief ich schon wieder ein.

 

 

Als ich aufwachte ging die Sonne gerade auf; Sie glühte und tauchte das Land in ein unheimliches aber schönes Rot.

Ich blinzelte ein paar Mal und merkte, dass meine Hände nicht gefesselt waren. Ich richtete mich langsam auf, aber ich sah keinen der Elben. Hoffnung brauchte ich mir aber nicht machen, denn sie waren nie allzu weit weg. Als ich aufstand, um mich zu orientieren, sah ich einen Fluss vielleicht 20 Meter entfernt. Ich sah mich um, guckte ob auch wirklich keiner zusehen war, ging hin und guckte, ob das Wasser einigermaßen sauber war; Es war Glas klar. Ich ging hinein, bis ich zur Brust im Wasser stand, dann beugte ich mich vor und trank. Es tat so gut, wie das kühle, klare Wasser meinen Körper durchflutete.

Ich wusch mir die Haare und mein Gesicht. Als meine Haare nicht mehr dreckig waren zog ich mich aus und wusch meine Kleidung. Bevor ich sie wieder anzog wusch ich noch meinen Körper.

Als ich langsam aus dem Wasser ging sah ich, dass es nun eine leicht bräunliche Farbe angenommen hatte.

Als ich mich um sah, sah ich eine Gebirgskette, es musste das Nebelgebirge sein, denn der Andurin, der Fluss in dem ich eben gebadet habe, fließt an ihnen entlang. Ich konnte den Wald nicht mehr sehen durch den ich mit Herion geritten bin.

 

Ich sah mich abermals nach den Elben um und tatsächlich sah ich sie in einiger Entfernung, sie würden noch lange brauchen bis sie wieder am Lagerplatz waren.

Ich suchte nach Feuerholz und fand tatsächlich ein bisschen. Ich machte das Feuer wieder an, wärmte mich auf und wartete.

 

 

Die restliche Reise verlief normal, wenn man das normal nennen kann. Sie fesselten mich nicht mehr, machten nachts Rast und redeten nicht mit mir.

 

 

3. Kapitel

Als wir ankamen sah ich zuerst ein sehr schönes, elegantes Tor, das von einem weißen Rosenstrauch umringt war.

Alles war sehr edel und nahe zu perfekt. Wir gingen einen schmalen mit Steinen gepflasterten Weg entlang und als wir zu einem elbischen Wohnhaus gelangten, bekam ich wieder Angst, aber ich war auch neugierig darauf wie es aussah:

 

„Wenn man nach Bruchtal kommt, so wird es schon ewig berichtet, kehrt man nie wieder zurück. Man sagt sie werden ermordet oder als Sklaven gehalten. Aber in Büchern die ich bei uns im Schloss gefunden habe, habe ich gesehen wie schön die Elben waren und wie perfekt ihre Welt aussah.

Mein Vater erzählte uns Geschichten von Menschen, an denen Versuche mit Krankheiten und anderen ekelhaften Sachen gemacht wurden. Ich hab sie nicht so wirklich geglaubt, aber ich wollte es auch nicht freiwillig testen.“

 

 

Als wir um eine weitere Ecke bogen sah ich Elrond, ich kannte ihn nur von Bilder, wie er an einem Tisch saß und irgendetwas las. Als er sich erhob verbeugten sich die Elben, die mich hergebracht hatten. Imion, der Anführer, stellte sich hinter mich und legte die Arme auf meine Schultern. Ich erschrak und wollte automatisch ausweichen, aber er hatte einen zu festen Griff. Er trat mir kurz in die Kniekehlen und drückte mich mit sanfter Gewalt zu Boden. Ich guckte zu Boden und musterte den Teppich, der sehr hochwertig aussah. Er hatte feine Muster und es sah so aus als ob sich Ranken um einen Elben schlangen.  

„Wie ich sehe habt ihr eine bekommen, doch wo ist ihr Bruder?“, fragte er und schaute Imion hart an. „Er konnte fliehen, aber wir haben sie, damit erreichen sie auch was sie wollen!“

„Wenigstens habt ihr sie, wenn wir nur ihn hätten, hätten wir nichts. Er braucht sie mehr, um seine Bündnisse zu beschützen. Nun geht. Ich ziehe es vor allein mit ihr zu reden!“

 

Sie verbeugten sich noch einmal, gingen aus dem Zimmer und schlossen die Tür.

„Steh auf!“, ich zuckte zusammen und stand auf. Ich wollte ihm keinen Anlass geben. Als ich stand merkte ich, dass meine Beine mich kaum noch trugen, aber ich blieb stehen.

Er kam einige Schritte auf mich zu und musterte mich eingehend. Ich war kleiner als er, viel kleiner. Ich reichte ihm gerade bis zur Brust, aber sie waren alle sehr groß und ich bei meinen 1,45 Metern war auch schon immer die kleinste gewesen. Seine langen, braunen Haare hatte er kompliziert um den Kopf geflochten. Er hatte ein hübsches Gesicht und eine gut gebaute Statur.

Er ging zur Tür und öffnete sie, draußen stand Alari. Er fragte sie irgendetwas auf elbisch und sie trat ein. Er nickte in meine Richtung, Alari kam auf mich zu und blieb einen Schritt entfernt stehen.

„Ich soll dich durchsuchen. Er sagt, dass du noch Waffen bei dir trägst und du sollst mir diese geben!“ Ich bückte mich langsam und zog einen kleinen Dolch aus meinem Schlamm bedeckten Schuh und einen anderen aus meiner Hose. Ich reichte sie ihr und drehte sich zu Elrond um. Sie fragte ihn etwas und als er nickte ging sie wieder.

Ich atmete einige Male tief ein und aus und schaute zu ihm hoch. Er musterte mich mit einem neugierigen Blick, dann sagte er leise „Du bist Nuneth Tochter von Isam, Erhalterin des Bündnisses zwischen Minas Tirith und Rohan durch eine Hochzeit mit Taran. Dieses Bündnismuss verhindert werden. Du wirst es am Anfang wahrscheinlich nicht verstehen, aber mit der Zeit wirst du sehen, dass deine Lehre falsch ist.“ Ich guckte zu ihm auf und sah, dass er mich erwartungsvoll ansah, ich wich seinem Blick schnell wieder aus. Eine lange Pause trat ein und nach einer gefühlten halben Stunde sagte er „Die Geschichte des Krieges und der Grund für das Verschwinden der Zwerge ist anders gewesen als sie euch erzählt wird!“ Ich schwieg, mir fiel auf die Schnelle keine passende Erwiderung ein und er sprach auch schon wieder. „Du bist diejenige die verstehen kann. Es gibt nur wenige wie dich.“ Ich schaute ihn verwirrt an. „Bei uns existiert eine Überlieferung, dass ein Menschen-Mädchen mit heller Haut, blauen Augen und schwarzem Haar die seien wird, die versteht und uns den Frieden bringt. Außerdem stimmt das Alter ihrer Geburt mit deiner überein. Außerdem müssen wir das Bündnis verhindern, weil Minas Tirith sonst zu mächtig werden würde.“ Er machte eine kurze Pause. „Der König wusste von dieser Überlieferung und hat seine Männer überall nach dir suchen lassen. Als wir dich fanden wurden wir von ihnen überfallen und du wurdest von Isam aufgezogen. Du warst zu klein um dich zu erinnern kaum 2 Jahre.“ Er machte eine kurze Pause. „Hast du dich nie gewundert wieso Herion genauso alt ist wie du?“

Was er sagte konnte ich nicht glauben. Mein Vater sollte nicht mein Vater sein.

Ist es wahr was er erzählt, aber wo sind meine richtigen Eltern? Haben sie mich gesucht oder sind sie tot?

„I- I- Ich“ Ich holte tief Luft und konzentrierte mich. „Ich dachte wir wären zu gleich geboren.“ Es ist zwar selten, aber es ist möglich zwei Kinder gleichzeitig zu gebären.  

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 30.12.2013

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