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Human

Human

 

Was hat Sie dazu inspiriert anzufangen Musik zu machen, Miss Fairchild?“, fragte die Schulleiterin der London School of Musik mich. Ich lächelte traurig. „Mein bester Freund.“, murmelte ich. „Erzählen Sie es mir Miss Fairchild.“, verlangte sie. „Darf ich Ihnen eine Geschichte erzählen?“, fragte ich höflich. Sie lächtelte, nickte und ich begann meine Geschichte zu erzählen, die Geschichte über die Musik in mir:

 

 

I did my best to notice, when the call came down the line

Ich erkannte das Lied sofort. „Human“, flüsterte ich. Wo kam die Musik her? Tränen füllten meine Augen, als etwas Heißes meinen Arm hinunter floss. Ich legte mit zitternden Händen das Taschenmesser weg.

Up to the platform of surrender

I was brought, but I was kind

Ich zog den Ärmel meines Pullovers wieder runter und sah zu wie drei rote Striche durch mein Blut auf dem Ärmel entstanden. Drei Schnitte. Drei Tage.

And sometimes I get nervous, when I see an open door

Ich stand auf und verließ mein Zimmer. Ich folgte der Musik, der Stimme, die ich nur zu gut kannte.

Close your eyes clear your heart

Ich ging in das Musikzimmer und fand meine Mutter lesend auf dem Ledersessel meines Vaters sitzen. Das Radio war angeschaltet.

Cut the cord…

„Schalt es aus.“, wisperte ich. Mum blickte auf und schüttelte genervt den Kopf. „Schalt es aus.“, wiederholte ich.

Are we human, or are we dancers?

Der Blick meiner Mutter verfinsterte sich. „Wieso? Willst du etwa endlich mal wieder üben?“, fragte sie hoffnungsvoll. Ich schüttelte den Kopf. „Matt. “

My sign is vital, my hands are cold

And I’m on my knees, looking for the answer

Die Härte in meiner Stimme erschreckte mich selbst. Mum sah mich verständnisvoll an und schaltete das Radio aus. „Komm her, Schatz“. Sagte sie und öffnete ihre Arme. Ich ging auf sie zu und setzte mich auf ihren Schoß. Sie schloss mich in ihre Arme, während heiße Tränen meine Wangen hinunterliefen. „Schatz, willst du nicht mal üben? Es ist schon drei Tage her seit du das Klavier auch nur berührt oder auch nur ein Mal ein paar Töne gesungen hast.“, meinte meine Mutter leise. „Nein.“, sagte ich. „Aber wieso denn nicht?“, „Matt ist weg und er wird nie mehr wiederkommen, Mum. Er hat mich damals überredet mit ihm Klavierunterricht zu nehmen und er war der erste der mir sagte, dass ich eine gute Stimme habe und sie nicht vor den Menschen verstecken solle. Er war mein bester Freund und jetzt ist er tot, Mum. Es fühlt sich nicht richtig an. Seit drei Tagen ist er tot, aber es kommt mir so vor als seien es schon drei Jahre.“ Sie sah mich an und nickte stumm. Langsam stand ich auf und ging wortlos in mein Zimmer.

 

 

„Lily, Abendessen!“ Ich hörte die Stimme meiner Mutter, die in der Küche auf mich wartete, jedoch schien ihre Stimme meilenweit entfernt zu sein. Ich dachte daran wie Matt früher mit mir sprach und ich begeistert war, dass er als Amerikaner so gut Deutsch sprach. Ich musste lächeln und vor mir erschien ein schwaches Bild, eine Erinnerung.

 

Happy birthday, princess!“, rief Matt und sprang auf mein Bett. Es war mein fünfzehnter Geburtstag und Matt war um acht Uhr morgens in mein Zimmer gestürmt. Er legte sich lachend neben mich während ich ihn schlug und beschimpfte. „Idiot“, murmelte ich. Er lachte erfreut und drückte mir ein kleines Päckchen in die Hand. „Was ist das?“, fragte ich. „Ich dachte wir hätten abgemacht, dass wir uns nichts schenken! Nicht zum Geburtstag und nicht zu Weihnachten und nicht zu sonst irgendeinem Feiertag der uns beiden völlig egal ist!“, rief ich entgeistert. Er lachte noch lauter und drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Ich habe gelogen.“, flüsterte er. „Und jetzt mach es endlich auf!“ Ich verdrehte meine Augen und öffnete mein Geschenk. Ich starrte mit offenem Mund auf dessen Inhalt. Es war eine Kette. Ein kleiner Kristallanhänger in Form eines Schmetterlings hing an einem braunen Lederband. Matt hob die Kette vorsichtig aus der Kiste und verlangte, dass ich mich umdrehe. Ich tat wie mir geheißen und er legte die Kette um meinen Hals. Als er sie festgebunden hatte drehte ich mich wieder zu ihm um. Ich umarmte ihn fest. „Du bist mein bester Freund, Matty.“, hauchte ich. Er lachte leise. „Und du bist meine beste Freundin, princess.“

 

„Matty.“, schluchzte ich leise, als die Erinnerung verblasste.

 

 

29 Schnitte, 29 Tage. 29 Tage seit Matts Tod.

Ich ging ins Bad und erschrak vor meinem eigenen Spiegelbild. Meine braunen Haare fielen zerzaust und ungekämmt auf meine Schultern und meine Haut hatte einen kränklichen Grauton angenommen. Das schlimmste jedoch waren meine Augen. Meine normalerweise blau-grünen, fröhlich leuchtenden Augen hatten keinen Ausdruck mehr, keine Emotionen. Keine Freude, kein Glück. Nicht einmal Trauer, Wut, Angst oder Schrecken. Nur Leere, eine eisige, kalte Leere.

Das erinnerte mich an die Wochen nach dem Tod meines Großvaters. Matt hatte mich angerufen und stundenlang auf mich eingeredet, während ich keinen Ton von mir gab und ihm zuhörte.

Komm schon Lil, so kann das doch nicht weitergehen. Dein Großvater hätte nicht gewollt, dass du dich so benimmst. Geh wieder in die Schule, misch dich unter die Leute. Lil du kannst doch nicht einfach jeden aus deinem Leben ausscheiden nur weil du eine einzige Person verloren hast. Komm wieder zurück Lil. Ich vermisse dich princess.“

Und dann hatte er aufgelegt. Am nächsten Tag ging ich in die Schule und mein Leben normalisierte sich, dank Matt, wieder.

Jetzt waren die Umstände jedoch anders. Ich konnte mir ein Leben ohne Matt nie vorstellen, jetzt wusste ich jedoch wie schrecklich es war.

Ich atmete tief durch und ging zurück in mein Zimmer. Ich zog mir Jeans und Pulli an und verließ wortlos das Haus und dann stockte ich. Alles war weiß, es kam mir vor als wäre die Welt in Puderzucker getaucht worden. War es schon so lange her? War ich schon so lange nicht aus dem Haus gegangen?

Schockiert ging ich zu einem Blumenverkäufer und kaufte eine einzige Lilie. Ich lief weiter und kam nach etwa einer Stunde vor dem Friedhof an. Ich lief die Reihen der Gräber ab, bis ich es gefunden hatte, Matts Grab. Mit nassen Augen starrte ich das Grab an.

 

Matthew Jeremy O’Connor

08.11.1995 – 14.12.2011

Beloved son

 

Happiness can be found even in the darkest of times, if one only remembers to turn on the light

-Albus Dumbledore

 

Tränen strömten über meine Wangen. Sie hatten sogar sein Lieblingszitat aufgeschrieben. Er liebte Harry Potter und fand zu jedem Anlass ein passendes Zitat aus den Büchern oder Filmen.

Wie eine Marionette, deren Fäden man durchgeschnitten hatte, fiel ich vor dem Grabstein auf die Knie und schrie: „Matt! Wie konntest du mich einfach so verlassen? Wieso hast du mich verlassen, wieso Matty! Wieso bist du weg?“ Verzweifelt fing ich an zu schluchzen. Stundenlang kniete ich weinend vor Matts Grab und nach einer Weile winkelte ich meine Knie an und zog sie an meine Brust und wippte langsam vor und zurück, vor und zurück. Die Lilie lag nun vor meinen Füßen, eine einzige weiße Blume, gefroren im funkelnden Schnee.

 

 

Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern wie ich an diesem Tag nach Hause kam, als ich aufwachte stellte ich verwundert fest, dass ich in meinem Zimmer war. Ich hörte ein leises Klopfen an meiner Tür und als ich mich umdrehte stand meine Mutter in meinem Zimmer, das Telefon in ihrer linken Hand. „Schatz, Mrs. O’Connor ist am Telefon, sie möchte mit dir sprechen.“, sagte sie und streckte mir lächelnd das Telefon entgegen. Seufzend raffte ich mich auf und griff nach dem Apparat. „Good day, Mrs. O’Connor.“, sagte ich auf English, da Mrs, O’Connor, genau wie Matt auch, Amerikanerin war. Wir unterhielten uns weiter auf Englisch. „Lily, Schätzchen! Wie schön deine Stimme zu hören! Ich habe eine kleine Bitte an dich. Am 14. Januar veranstalten wir eine Trauerfeier für Matt und es würde mir und meiner Familie sehr viel bedeuten, wenn du eine Rede hieltest.“ Ich hörte Mrs. O’Connor zu und wie ein Reflex antwortete ich: „Natürlich Mrs. O’Connor. Wir sehen uns am Vierzehnten.“ Ich legte ohne ein weiteres Wort auf und starrte benommen auf das Telefon. Wie sollte ich vor Matts ganzer Familie und seinen Freunden eine Rede über ihn halten? Ich ging zu meinem Nachttisch und kramte darin herum, bis ich Papier und Stift gefunden hatte. Ich nahm einen Bogen Papier aus der Schublade und sah eine CD mit der Aufschrift „My princess“. Ich erkannte die Schrift sofort, sie gehörte Matt. Ich nahm die CD aus der Schublade und legte sie in meinen Laptop. Ich öffnete die Datei und drückte auf play. Ein Video öffnete sich und ich sah Matt. Sein Gesichtsausdruck war ernst und im Hintergrund spielte er das Lied „Lili“ von Aaron ab.

Er fing an zu sprechen:

 

Hey, princess. Ich drehe dieses Video, weil ich schon immer Angst gehabt habe dir diese Dinge ins Gesicht zu sagen. Ich werde dir diese CD nachher vorbeibringen und in deine Nachttischschublade legen, in der Hoffnung, dass du sie findest und sie dir ansiehst.

Also, als erstes: Du bist meine beste Freundin, Lil! Du bedeutest mir so unglaublich viel. Heute ist der 13.12.11 und ich möchte dir dieses Video geben, weil ich weiß, dass ich keine Zeit mehr haben werde dir diese Dinge zu sagen.

 

Tränen füllten seine Augen während er sprach und seine Stimme fing an zu zittern.

 

Du weißt was ich alles durchgemacht habe und ich kann nicht mehr, princess, ich will nicht mehr. Niemand wird mich vermissen, da bin ich mir sicher und ich möchte auf keinen Fall, dass du mich vermisst. Lily, ich weiß du wirst das jetzt in diesem Moment nicht verstehen, aber es ist zum Besten. Ich werde morgen nicht mehr leben und ich möchte, dass du darauf vorbereitet bist. Princess, ich werde das tun, weil ich das alles nicht mehr ertragen kann: Meine Familie, die Schule und wie mich alle runtermachen und beschimpfen nur weil ich nicht dazu passe, meine sogenannten „Freunde“. Von all diesen Menschen bedeutet mir keiner etwas…

 

Eine kurze Pause. Er atmete tief ein.

 

Alle außer dir. Du warst immer für mich da, hast mich zum Lachen gebracht und mich getröstet. Ich werde dich vermissen, Lil. Versprichst du mir etwas, Lily? Trag die Kette die ich dir zu deinem Geburtstag geschenkt habe immer. Verlier sie nicht, bitte. Ich flehe dich an Lily, verlier sie nicht.

 

Seine blauen Augen glänzten unter einem Schleier von Tränen. Er fing an leise zu schluchzen.

 

Lil, bitte vergiss mich nicht. Ich-

 

Wieder eine Pause, das Lied spielte weiter im Hintergrund.

 

Und Lily? Hör niemals auf zu singen. Du hast eine wunderschöne Gabe, du musst sie schätzen. Ich werde es vermissen wie wir gemeinsam gespielt haben, du hast gesungen und ich begleitete dich immer mit meiner Gitarre. Ich habe dich zwar dazu ermutigt Klavier zu spielen, aber Lily, du warst diejenige die mir gezeigt hat was Musik wirklich ist, was Musik bedeutet. Du warst meine Musik, meine Inspiration, du warst die Musik in mir.

Lily, mein Schatz, mein Engel. Gib nicht auf, werde nicht so wie ich. Was hast du immer gesagt? „I have faith in you, Matty“. And I have faith in you, Lily. Ich glaube an dich.

Vergiss mich nicht. Lil? „Are we human or are we dancers? “ Erinnerst du dich? Sing es, sing es zu meiner Beerdigung. Sing es ein letztes Mal für mich.

Ich bereue es dir dies nicht vorher gesagt zu haben, aber ich wusste, dass du meine Gefühle niemals erwidern würdest.

I love you, my princess.

 

Er lächelte mich ein letztes Mal an und der Bildschirm wurde schwarz.

Ich wusste, dass Matt sich umgebracht hatte, die Gründe jedoch hatte ich bis jetzt nie gewusst. Matt hatte mich geliebt, er hat in mir mehr als nur seine beste Freundin gesehen. Er hatte mich geliebt.

Eine Welle der Verzweiflung überkam mich. Jahrelang hatte ich mir versucht einzureden, dass Matt nur mein bester Freund war und nicht mehr. Aber es hatte nicht funktioniert. Ich liebte Matt, mehr als nur einen Freund und auch ich bereute es, ihm dies nicht gesagt zu haben. Meine Lippe fing an zu zittern und Tränen strömten über mein Gesicht und ich verfiel in lautes Schluchzen.

 

 

 

Ich lief durch die Türen der Kirche und setzte mich in die vorderste Reihe, neben Jason, Matts älterem Bruder. Er legte seinen Arm um mich und drückte mich an sich. „Danke, dass du das machst, Lil.“, murmelte er in mein Haar. Ich lächelte schwach. „Kein Problem, Jase. Er hat mir viel bedeutet. Das möchte ich den Menschen hier zeigen.“ Er lächelte und betrachtete mich. „Du siehst hübsch aus, Lil.“, sagte er. Ich trug ein schwarzes, trägerloses Kleid, welches meine Arme entblößte. Sein Blick fiel auf meine Narben, jedoch behielt er sein Kommentar für sich.

Mrs. O’Connor stand auf und hielt ihre kurze Rede. Danach war Jason dran, der Geschichten über ihre Kindheit erzählte und dann bat man mich auf das Podest neben dem Flügel, der extra nach meiner Bitte aufgestellt wurde. Ich atmete einmal tief durch und stand auf. Als ich beim Podest ankam zitterten meine Beine und ich starrte benommen die Menschenmenge an. Ich sah, wie schon bei Jason zuvor, dass ihre Blicke zu meinem linken Arm wanderten und dann 31 roten Strichen hängen blieben. Einige davon waren schon leicht verblasst, Andere prangten in einem dunklen Rot auf meinem Arm. Jason lächelte mir ermutigend zu. Ich räusperte mich und begann:

 

„Matt war mein bester Freund.

Wenn ich glücklich war, lachte er mit mir, wenn ich traurig war, weinte er mit mir. Er fand immer die richtigen Worte.

Nach dem Tod meines Großvaters sagte er mir, dass ich loslassen müsse, aber dass ich meine Erinnerungen an ihn niemals vergessen sollte, da sie das Einzige wären, was mich vor der Irre bewahren würde. Diesen Satz verstehe ich auch heute noch nicht.

Ich weiß, dass ich jetzt genau das Selbe wieder tun muss. Ich muss loslassen. Von Matt, meinem besten Freund. Er war der Einzige, der mich jemals verstand, der nur durch meine Stimme erkennen konnte wie es mir ging.

 

An dem Tag als wir uns kennenlernten war ich acht Jahre alt. Ich war alleine auf dem Spielplatz und saß auf einer roten Schaukel. Ich schaukelte höher und höher und fühlte mich frei wie ein Vogel. Dann fiel ich plötzlich von der Schaukel und ein blonder Junge mit moosgrünen Augen stand neben mir und half mir auf die Beine. Wir setzten uns auf eine Parkbank und er sagte: "Ich heiße Matt" Ich lächelte ihn an und sagte: "Ich bin Lily" Und das war der Anfang unserer Freundschaft.

Immer wenn wir uns trafen brachte er mir eine weiße Lilie mit und vom ersten Tag an nannte er mich ‚princess‘.“

Ich berührte instinktiv die Kette an meinem Hals und fuhr fort. „Nach Matts Tod, hörte ich auf Klavier zu spielen und zu singen. Ich habe seit einem Monat nicht einmal gesummt. Dies tat ich bloß, weil Matt mich dazu animiert hatte Klavier zu spielen und zu singen, und ich fand, dass es nicht gerecht sei, dass er es nicht mehr hören kann. Gestern fand ich ein Video, welches Matt vor seinem Selbstmord für mich gedreht hat. In dem Video erzählte er mir die Gründe für das was er tun wollte und er sagte mir, dass ich ihn niemals vergessen soll. Er schärfte mir auch ein, dass er niemals möchte, dass ich aufhöre Klavier zu spielen und zu singen. Er sagte jedoch noch etwas. Er sagte mir, dass er mich liebte und dass er sich nicht getraut hat mir seine Gefühle zu zeigen, weil er Angst hatte, dass ich sie nicht erwidern würde. Ich weiß jetzt, dass es ein Fehler von mir war, meine Gefühle vor ihm zu verstecken und ich würde alles geben, um ihn noch einmal zu sehen und ihm zu sagen, wie falsch ich lag. Matt und ich hatten so viele gemeinsame Momente und einen davon möchte ich heute mit euch teilen. Ein Lied, eine Geschichte, eine Freundschaft. Human.“

Ich ging zum Flügel und setzte mich davor. Alle starrten mich an und ich atmete einmal tief durch.

Ich begann zu spielen:

 

I did my best to notice
When the call came down the line
Up to the platform of surrender
I was brought but I was kind
And sometimes I get nervous
When I see an open door
Close your eyes
 
Clear your heart... Cut the cord

Are we human or are we dancer?
My sign is vital
My hands are cold
And I'm on my knees
Looking for the answer

Are we human or are we dancer?

Pay my respects to grace and virtue
Send my condolences to good
Give my regards to soul and romance,
They always did the best they could
And so long to devotion
You taught me everything I know
Wave goodbye, Wish me well..
You've gotta let me go

Are we human or are we dancer?
My sign is vital
My hands are cold
And I'm on my knees
Looking for the answer
Are we human or are we dancer?

Will your system be alright
When you dream of home tonight?
There is no message we're receiving
Let me know is your heart still beating

Are we human or are we dancer?
My sign is vital
My hands are cold
And I'm on my knees
Looking for the answer
You've gotta let me know

Are we human or are we dancer?
My sign is vital
My hands are cold
And I'm on my knees
Looking for the answer
Are we human or are we dancer?
Are we human or are we dancer?

Are we human or are we dancer?

Ich nahm die Hände von den Tasten und sagte, mit Tränen in den Augen: “Du bist die Musik in mir, Matt.”

 

 

 

Ich sah von meinem Schoß auf und blickte die Schulleiterin wartend an. Ich merkte wie ihr Blick an der Schmetterlingskette um meinem Hals hängen blieb und dann weiter zu meinem Arm wanderte. Ich schob seufzend den Ärmel hoch und entblößte 31 Narben. Ihre Augen weiteten sich und ich zog den Ärmel wieder runter. “Das ist alles schon ein Jahr her. Es blıeb jedoch beı 31 Narben, nicht mehr und nicht weniger. Ich vermisse ihn immernoch sehr, es vergeht kein Augenblick an dem ich nicht an ihn denke. Jeden Tag passiert etwas, wovon ich ihm unbedingt erzählen möchte.”, wisperte ich. Sie versuchte zu Lächeln, scheiterte dabei jedoch. “Und was ist heute passiert, Miss Fairchild?”, erkundigte sie sich leise. “Noch nichts, Ma’am.”, murmelte ich.

Also? Was halten Sie davon?”, wollte ich wissen. Sie wischte Tränen aus Ihren Augen und zögerte. “Ich finde Ihre Geschichte sehr rührend, wie Sie ja sehen können.” Ich wartete geduldig während sie nach den richtigen Worten suchte. “Ich habe schon viele Gründe gehört weshalb Jugendlich wie Sie an diese Schule kommen wollten, aber Íhre Geschichte, Miss Fairchild, ist einzigartig. Jetzt hätte ich noch eine letzte Frage an Sie.” Ich grinste leicht. “Ich bin ganz Ohr.”, erwiderte ich. “Was ist Musik für Sie?” Ich dachte einen Moment nach. “Ich mache Musik nur aus einem Grund. Weil ich damit den Menschen zeigen kann wie ich mich fühle. Musik ist für mich… Musik ist Liebe, Freude und Glück, aber auch Schmerz, Trauer und Angst. Musik ist alles! Sie ist überall…Sehen sie sich doch um!” Ich blickte mich um und sah eine Spieluhr auf dem Schreibtisch. Ich griff nach der Spieluhr und drehte an ihrem Rad. Die Melodie von ‘This Little Light of Mine”. Es war ein Kinderlied welches Matt’s Mutter uns immer vorgesungen hatte. Ich lächelte und sang leise mit:

 

 

 

This little light of mine,
I'm gonna let it shine
This little light of mine,
I'm gonna let it shine
This little light of mine,
I'm gonna let it shine
Let it shine,
Let it shine,
Let it shine.”

 

Die Direktorin lächelte zufrieden und sagte: “Wilkommen an der London School of Music, Miss Lily Fairchild.”

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sara Iyi, DE 10

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 16.06.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Matt, meinen besten Freund und die Liebe meines Lebens.

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