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Lass mich los und halt mich fest
Ich ruhe. Bei dir und in dir ruhe ich.
Nichts ist mir wichtiger als alles, was dich berührt.
Ich gebe mich ein in alles, was dich ausmacht.
Du hast Freude daran und Freude am Gleichklang des Augenblicks.

Ich liege wie ein Stück Treibholz auf ruhiger See.
Es scheint, dass es nur eine Frage der Zeit ist,
am Strand der Glückseeligkeit anzukommen.
Alles steht still.
Die Tristesse des Alltäglichen wird unterbrochen,
da ich dich teilhaben lasse
an meinem Spiel der Gedanken,
an meiner Musik,
an meinen Träumen.
Ich träume für dich in allen Farben –
im Licht der aufgehenden Sonne,
im ihrem grellen Schein, wenn sie im Zenit steht,
in ihrem beschaulichen Strahlen, wenn sie wie ein glühender, roter Feuerball am Horizont untergeht.
Ich reiße dich mit in das Drama ihrer Schöpfung,
reiße dich mit in die Demut, die uns zwingt,
den Boden zu küssen, auf welchem wir stehen.


Ich nehme dich mit in die Dunkelheit,
in die Tiefe der Nacht,
wandle mit dir unter den Sternen,
lasse dich mitfliegen in die Weite des Universums.

Und ich ruhe bei dir und ich ruhe in dir.

Ich erzähle dir aus deiner Welt,
zeige dir Farben in der schwärzesten Nacht.


Während du lächelst, in stiller Freude,
bewegt sich die See.
Eine leichte Brise meines Zweifels kommt auf.
Nichts von dem, was mich bewegt,
lässt sich in Worte fassen.
Das, was du siehst, ist ein Fragment meines Schiffes,
einst in der tobenden See zerschmettert.
Für dich stellt es sich als ein Ganzes dar.
Wind kommt auf.
Die ersten Wellen brechen sich.
Es ist, als nähme jede Woge diesen neu erschaffenen Überrest ein Stück mit sich hinaus in das Meer der unerfüllten Träume.


Noch bevor du es erfasst und
noch keine Frage dich durchdringt,
tobt die See.

Der Sturm
treibt alles aus jedem Irgendwo in das Zentrum.
Bevor du begreifst, was geschehen ist,
spürst du eine innere Leere.
Deine Ohnmacht lähmt jeden Gedanken.
Du drehst dich im Kreis.


Ich kehre zurück zu mir selbst, um Abschied zu nehmen.


Es zieht mich in die Mitte,
in das Zentrum,
von dem ich das Gefühl habe,
dass es das Leben ist.
Noch einmal in das Schiff der Sehnsucht steigen
und meine Welt umsegeln.
Noch einmal in alle Niederungen,
sich der Besinnungslosigkeit ausliefern,
um zu sehen,
ob es einen Tag danach noch gibt.


An die Türen jener klopfen,
an deren Tisch ich saß,
wo wir uns aneinander berauschten
und uns doch fern blieben.
Ich war ein Fremder,
ich war ein Freund,
den sie fürchteten.
In die Hölle des Glücksspiels noch einmal
in der Hoffnung, zu vergessen.


Alles verlor ich.
Die Erinnerung blieb,
die sich an mich krallte, in meine Seele, tief.
Denn sie wusste,
sie lebt durch mich.


So treibt es mich hin zu ihr.
Sie, die mich mit dem ersten Licht blenden wird,
bei der ich mich laben werde
an dem Blick in diese Augen,
mich beleben,
wenn ich meine Lippen an diese Stelle presse
und gierig sauge,
unstillbar,
als würde meine Hoffnung allein darin bestehen,

zu finden in ihr
den Teil meiner selbst,
welcher in der Stunde meiner Geburt
nicht das Licht der Welt erblickte
und meine Unvollkommenheit besiegelte.
Alle meine Kräfte werde ich mir rauben lassen,
bis es Nacht in mir wird,
bis der Gedanke daran, dass es
einen neuen Tag geben wird,
zur Vorstellung gedeiht,
bis sich ihr Inneres mit Leben füllt.


Es wird eine lange Reise werden.
Was du an Jahren zählst, werden für mich Tage sein.
Ich höre dich sagen
„Du warst lange fort und so weit weg.“
Ich werde dir deine Träne aus dem Gesicht küssen
und dich anlächeln.
„Warum warst du in Sorge? Ich war nur für einen Gedanken nicht hier.“
Du wirst mir gram sein,
den Staub von meinem Körper waschen.
Und ich werde bleiben,
jeden Tag einen Becher deines süßen Giftes trinken
wie kühles, klares Wasser,
das du mir mit deinem Lächeln reichst.

Und ich werde es mit Wonne trinken.
Denn dort, wo du mich hin wünschst, werde ich erwartet.
„Zur Hölle mit dir.“

Impressum

Texte: Wer Sprache nicht versteht, dem mangelt es an Geist. Und wer Inhalte nicht begreift, dem mangelt es an Verstand. Ein Wesen, welchem es an solchen Eigenschaften mangelt kann über ein Werk kein gerechtes Urteil sprechen. Treibt es ein Wesen dennoch hin, sich zu erheben und über ein Werk zu richten, dann betreibt es in seiner Überheblichkeit die Hinrichtung eines Autoren.
Tag der Veröffentlichung: 03.10.2008

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