CARTER BROWN
Tödliches Rendezvous
Roman
Signum-Verlag
Inhaltsverzeichnis
Das Buch
TÖDLICHES RENDEZVOUS
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebtes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Elftes Kapitel
Zwölftes Kapitel
Dreizehntes Kapitel
Vierzehntes Kapitel
Das Buch
Die Dame ist leider verhindert - ein tiefer Schnitt durch die Kehle, von einem schönen Ohr zum anderen, vereitelt das Rendezvous, das Danny Boyd mit ihr vereinbart hat. Erst wenige Stunden zuvor war Danny auf Hawaii gelandet, um die Interessen seines Auftraggebers in dem Pazifik-Ferienparadies wahrzunehmen. Doch trotz dieses kleinen Missgeschicks gleich zu Anfang seiner Mission braucht der Privatdetektiv den Freuden der Insel nicht zu entsagen. Dafür sorgt schon auf rührende Weise die blutjunge und wunderhübsche Ulani, die in einem feudalen Nachtclub alt-hawaiianische Tänze darbietet...
Der Kriminal-Roman Tödliches Rendezvous des australischen Schriftstellers Carter Brown (* 1. August 1923 in London, England unter dem Namen Alan Geoffrey Yates; † 5. Mai 1985 in Sydney, Australien) erschien erstmals im Jahr 1960; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1963 (unter dem exzentrischen Titel Hulamädchen auf Abwegen).
Der Signum-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur.
TÖDLICHES RENDEZVOUS
Erstes Kapitel
»Können Sie mich bitte mit Miss Arlington verbinden?«, fragte ich das Mädchen von der Telefonzentrale. »Blanche Arlington. Muss irgendwo an der Kaneohe Bay wohnen.« Bei dem Namen der Bucht brach ich mir fast die Zunge ab.
»Ich rufe sofort zurück«, erwiderte die Stimme fröhlich.
Ich legte den Hörer auf die Gabel, sah mich um und machte die profunde Feststellung, dass sich ein Lanai von einem normalen Hotelzimmer gar nicht so sehr unterschied, wie ich angenommen hatte, außer vielleicht, dass man vom Schlafzimmer direkt zum Swimmingpool gelangen konnte. Ursprünglich hatte ich eigentlich ein Lanai am Strand haben wollen, aber als ich die Empfangsdame im Reisebüro nach ihrem Namen fragte, war sie sauer geworden und hatte mir dieses hier gegeben.
Hawaii war eine Offenbarung – und anders als alle westlichen Länder. Blumengirlanden sind überall sonst Blumengirlanden, nur in Hawaii heißen sie Lei. Trotzdem, überlegte ich mir, kam vermutlich das gleiche heraus wie überall sonst in der Welt, wenn sich die Pois mit den Mädchen trafen. Leis, Lanais, Pois – obwohl ich mich erst seit drei Stunden in Honolulu befand, sprach ich schon die Sprache des Landes.
Das Telefon klingelte. Ich nahm den Hörer ab.
»Hallo«, sagte eine sehr reserviert klingende weibliche Stimme.
»Blanche Arlington?«, fragte ich.
»Ja...«, antwortete sie gedehnt. »Mit wem habe ich, bitte, die Ehre?«
»Hier spricht Boyd, Danny Boyd«, gab ich zur Antwort. »Hat Emerson Reid Ihnen nicht von mir erzählt?«
»Doch«, meinte sie abwesend. »Er hat mir telegraphiert, dass Sie kämen.«
»Wann können wir uns treffen?«
»Lassen Sie mich nachdenken«, sagte sie. »Geht es bei mir zu Hause? Können Sie hier herausfahren?«
»Ich glaube schon«, erwiderte ich. »Wann passt es Ihnen?«
Einen Augenblick lang sagte sie nichts, und ich hatte das unbestimmte Gefühl, als sei noch jemand bei ihr, mit dem sie sich erst besprechen musste, aber ich hörte nichts, mit Ausnahme jenes dumpfen Rauschens, das entsteht, wenn jemand die Hand auf die Muschel legt.
»Gegen halb neun wäre es mir recht«, meinte sie plötzlich. »Wir können zusammen etwas trinken und...«
»Phantastisch«, unterbrach ich weitere Offenbarungen. »Ich wohne im Hawaiian Village – wie komme ich von hier aus zu Ihnen?«
»Haben Sie einen Wagen, oder nehmen Sie ein Taxi?«, wollte sie wissen.
»Ich habe mir einen Wagen gemietet – am Flugplatz vorhin«, erzählte ich ihr. »Ist das nicht ziemlich gleichgültig?«
»Nicht ganz«, entgegnete sie. »Sie müssen in diesem Fall die Straße über den Pali-Pass nehmen – und die ist nicht besonders gut. Wenn Sie nicht Gefahr laufen wollen, dass Ihnen etwas zustößt, müssen Sie vorsichtig fahren.«
»Ich werde mich in Acht nehmen«, versicherte ich ihr. »Wie lange, meinen Sie, braucht man bis zu Ihnen?«
»Eine Stunde mindestens.«
»Gut.« Das war das. »Und wie steht es um unsere gemeinsamen Freunde?«, wechselte ich das Thema. »Haben Sie in letzter Zeit etwas von ihnen gehört?«
»Natürlich.« Sie wurde ungeduldig. »Aber vielleicht unterhalten wir uns lieber heute Abend darüber. Da haben wir mehr Zeit.«
»Wie Sie meinen«, stimmte ich zu. »Ist Ihr Haus leicht zu finden?«
»Es geht. So viele Häuser gibt es auf dieser Seite der Insel gar nicht. Sie fahren etwa drei Meilen am Strand entlang, in nördlicher Richtung, und dann sehen Sie es schon. Es ist ein weißgestrichener Bungalow – nicht zu nahe an der Straße – mit einem riesigen Hibiskusstrauch vor dem Eingang.«
»Dann kann ja nichts schiefgehen«, sagte ich. »Vielen Dank.«
»Ich erwarte Sie, Mr. Boyd.« Und mit spürbarer Verachtung in der Stimme fuhr sie fort: »Ich bin sehr gespannt, Sie kennenzulernen. Emerson sagt, Sie seien ein äußerst befähigter Mensch.«
»Ach, dieser Emerson«, wehrte ich bescheiden ab. »Immer spricht er die Wahrheit. Vielleicht sehe ich mich gezwungen, den Beweis dafür anzutreten – heute Abend?« Als sie nichts darauf erwiderte, fuhr ich hoffnungsvoll fort: »Reid sagt zwar, ich sei äußerst befähigt; alle Damen jedoch, die mich kennen, halten mich für unübertrefflich. Wahrscheinlich liegt es an meinem klassischen Profil.«
»Ich kann es kaum erwarten, Sie zu sehen, Mr. Boyd.« Ihre Stimme klang eisig. »Aber vielleicht entschuldigen Sie mich jetzt bitte, ich muss noch schnell meinen Asbestsarong anziehen, ehe Sie kommen.« Damit hängte sie abrupt ein.
Um ungefähr sieben Uhr holte ich meinen gemieteten Dodge vom Parkplatz, nachdem ich mir ein paar weitere Drinks und ein mittelmäßiges Abendessen gegönnt hatte, und fuhr los. Die Nacht war wunderschön, der Himmel von Sternen übersät und die Luft so samtig, dass man glauben konnte, man brauche nur die Hand auszustrecken, um sie zu fühlen.
Was die Straße betraf, so hatte die Arlington nicht übertrieben. Sie führte zwischen nackten Klippen hindurch, die rechts und links steil aufragten, und kletterte in atemberaubend engen Haarnadelkurven auf den Kamm eines Bergrückens. Als ich schließlich oben ankam – nach einer wahren Ewigkeit –, ging es erst richtig los. Ein plötzlich aufkommender heftiger Wind brachte den Wagen mit lautem Geheul zum Stehen und schüttelte ihn kräftig durch.
Ich schaltete in den ersten Gang, während mir der kalte Schweiß aus allen Poren brach. Behutsam trat ich aufs Gaspedal; der Wagen rührte sich nicht. Ich blieb stehen, wo ich war, etwa dreißig Sekunden lang, während ich nur darauf wartete, dass die nächste Windbö mich dorthin beförderte, woher ich gekommen war, nämlich auf den kürzesten Weg hinunter ins Tal. Und der kürzeste Weg war über die Klippe. Doch dann ließ der Wind nach, und der Wagen fuhr weiter.
Da überfiel mich plötzliches Heimweh nach der überaus belebten Triboro Bridge in New York, und ich schwor mir, nie mehr auf den Verkehr zu schimpfen.
Es war beinahe halb neun, als die Kaneohe Bay vor mir auftauchte, und ich sonnte mich in dem beruhigenden Gefühl, um nicht mehr als höchstens zwei Jahre während dieser Fahrt gealtert zu sein. Das Land war mit den wenigen zerstreut gelegenen Häusern beinahe noch im Urzustand. Und ich fragte mich, ob man mich nicht in die Irre geschickt hatte. Aber dann fand ich Blanche Arlingtons Haus doch noch, so, wie sie es mir beschrieben hatte, etwas abseits der Straße, mit einem Hibiskusstrauch vor dem Eingang und sanften Hügeln im Hintergrund. Ich freute mich schon auf den fürstlichen Drink, den sie mir zur Begrüßung reichen würde.
Während ich den Wagen vor dem Bungalow parkte, überlegte ich mir, zu welcher Sorte Frauen die Arlington wohl gehörte. Vor zwei Jahren war sie, soweit ich mich erinnern konnte, eine Freundin Emerson Reids gewesen. Und das bedeutete allerhand, bei Reids Geld!
Ich betrat die Holzveranda und klopfte an die Haustür. Innen hörte man das Radio spielen, aber auf mein Klopfen machte niemand auf. Ich versuchte es ein zweites Mal – mit betonter Eindringlichkeit, aber es nützte immer noch nichts. Zum Kuckuck, dachte ich. Vielleicht ist die Dame taub, konnte ja immerhin sein. Also drückte ich die Türklinke hinunter und stellte fest, dass die Tür nachgab. Nun, sie war selber schuld, wenn sie die Tür offenließ. Für den Fall, dass sie gerade unter der Dusche stand und noch nicht angezogen war, setzte ich vorsorglich ein höfliches Lächeln auf und ging hinein.
Ich kam in einen großen Salon, der außer Korbmöbeln einige wunderschöne Holzschnitzereien enthielt. An einer Wand hing ein riesiges Gemälde vom Diamond Head, an der gegenüberliegenden ein überlebensgroßes Porträt von Emerson Reid, das sein scharf geschnittenes Gesicht mit der arroganten Hakennase bis ins kleinste Detail wiedergab. Beide Bilder vermittelten den Eindruck von zwei lavaspeienden Vulkanen, obwohl der eine davon, Diamond Head auf Hawaii, inzwischen erloschen war. Den anderen hatte ich erst vor zwei Tagen in New York erleben dürfen, mitten in einem seiner umwerfenden Ausbrüche.
Es war ein wirklich reizend eingerichteter Raum – das hatte ich schon auf den ersten Blick gemerkt. Nur war er leider verlassen. Ich überlegte, wohin die Dame des Hauses wohl gegangen sein mochte. Immerhin erwartete sie Danny Boyd, der durch die finstere Nacht und über den gefährlichen Pass in ihre Einöde hinausgefahren war. Und sie hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihn gebührend zu empfangen.
Aus dem Radio dudelte der Song of the Islands, aber da ich nicht in der Stimmung dazu war, ging ich zu dem Kasten hinüber und schaltete ihn aus. Es war beängstigend still. Als ich nach einer Weile noch immer nichts hörte, zündete ich mir eine Zigarette an und betrachtete tiefsinnig Emerson Reids vorwurfsvolles Gesicht. Ich machte eine tiefe Verbeugung vor ihm und sagte höflich: »Da es Ihr Geld ist, Sir, und Ihre Zeit, werde ich mich, ehe ich gehe, noch einmal kurz davon überzeugen, dass alles in Ordnung ist.«
Es führten zwei Türen aus dem Salon; ich versuchte es zunächst mit der, die mir näher war. Man kam in einen Korridor, dann zum Bad, zur Küche und zum Gästezimmer. In keinem der drei Räume befand sich ein menschliches Wesen; so kehrte ich wieder in den Salon zurück.
Die andere Tür führte ins Schlafzimmer, das von einer mit einem zartgetönten Lampenschirm bedeckten Lampe beleuchtet wurde. Alles andere in diesem Raum war ebenfalls zart gehalten und sehr weiblich. Die breiten Fenster hatten Bambusjalousetten, und den Boden bedeckten Bambusmatten. Auf einer dieser Matten lag Blanche Arlington. Das heißt, ich glaubte, dass es Blanche Arlington war. Sie hätte einen eventuellen Irrtum meinerseits auch nicht richtigstellen können, nachdem ihr jemand die Kehle durchgeschnitten hatte.
Sie hatte nichts an bis auf eine hei aus roten Hibiskusblüten, die sie um den Hals trug. Ihre weit aufgerissenen Augen starrten mich mit jetzt grundlosem Entsetzen an, und die Hände hatte sie zu Fäusten geballt. Ich kniete schüchtern neben ihrer Leiche nieder und betrachtete sie eingehend.
Ihr Mörder hatte schlechte, pfuscherhafte Arbeit geleistet.
Die Bambusmatte war an der Stelle, wo ihr Kopf und ihre Schultern lagen, völlig blutdurchtränkt. Mir wurde für einen Augenblick ganz flau im Magen, weshalb ich mich auf die Blüten konzentrierte. Sie waren wunderschön – und noch ganz frisch.
Dann erst gewahrte ich, dass sie etwas in ihrer rechten Faust hielt. Ich bog sanft ihre Finger auseinander und hob das zerknitterte Streichholzheft auf, das ihr dabei aus der Hand fiel. Im hellen Licht des Salons betrachtete ich es mir genauer.
Es zeigte ein verschwommenes Bild von einer schwarzhaarigen, schlummeräugigen Schönheit. Darunter stand: Besuchen Sie Ulani, die eigenwillige Eingeborene, die Ihnen die bekannten Originaitänze von Alt-Hawaii vorführt! Zweimal je Nacht in der Hauoli Bar, Honolulu. Kein Gedeckzwang!
Klingt gar nicht schlecht, dachte ich. Nach dieser Irrsinnsfahrt über den Pass und dem so erbarmungslos ausgefallenen Empfangsdrink hatte ich eine Erholung verdient. Dieses Streichholzheft war sowieso die einzige Spur, die ich hatte. Als ich gerade bei diesem Entschluss angelangt war, klingelte das Telefon, was meine empfindlichen Nervenenden vollends Hula tanzen ließ.
Nach dem vierten Klingelzeichen nahm ich den Hörer ab und flüsterte »Hallo« in die Muschel. Wenn ich flüsterte, dachte ich hoffnungsvoll, ließ sich nicht feststellen, ob sich dahinter eine weibliche oder eine männliche Stimme verbarg, für den Fall, dass der Teilnehmer am anderen Ende eine bestimmte Stimme erwartete.
»Blanche«, sagte eine raue und ausgesprochen männliche Stimme, »hast du schon mit Boyd gesprochen?«
»Nein«, gab ich ebenso leise zurück.
»Was ist das für eine neue Flüstermasche?«, wunderte sich die Stimme. »Bist du erkältet oder was ist? Also, hör zu! Sag ihm nichts, hast du verstanden? Ich hab’s mir anders überlegt. Es steht diesmal viel zu viel auf dem Spiel. Und da kann ich ihn wirklich nicht gebrauchen. Siehst du das ein?«
»Klar«, flüsterte ich.
»Gut«, knurrte er zufrieden. »Ich seh’ dich dann – morgen früh.«
Ich legte behutsam auf und zündete mir eine neue Zigarette an. Dann betrachtete ich nachdenklich das Porträt von Emerson Reid.
»Was, zum Kuckuck«, fragte ich ihn, »tust du zurzeit in Honolulu?« Leider gab das ölgemalte Haupt keine Antwort. Vielleicht hatte ich mich auch getäuscht – vielleicht war es gar nicht Reid gewesen, der eben angerufen hatte.
Zweites Kapitel
Die Hauoli Bar glich Joe's Bar, die am südlichen Ende der Insel lag und wo die meisten Bungalows standen, aufs Haar. Die gleiche Atmosphäre herrschte hier wie dort, die Mischung aus abgestandener Luft und kaltem Zigarettenqualm.
Ein höflicher Ober wies mir einen kleinen Ecktisch an und brachte mir Gin mit Tonic. In einer Viertelstunde, meinte er, beginne die Floor Show, und die Tänzerin Ulani sei mehr wert als alle anderen Attraktionen der Insel zusammengenommen. »Ich meine«, erklärte er mit todernstem Gesicht, »sie ist eben ihr Geld wert.«
Geld war das Stichwort. Ich holte eine Zehndollarnote aus meiner Brieftasche, strich sie liebevoll glatt und gab sie ihm.
»Sir?«, fragte er tiefsinnig. »Bedeutet das elf weitere Gin mit Tonic?«
»Ulani ist mit Freunden von mir befreundet«, klärte ich ihn auf. »Und ich möchte sie gern sprechen, wenn sie mit ihrer Show fertig ist. Wenn Sie so freundlich wären, ihr das mitzuteilen... Mein Name ist Danny Boyd. Und unsere gemeinsamen Freunde heißen Erik Larsen, Virginia Reid und Blanche Arlington. Vielleicht haben Sie von ihnen gehört?« Ich blickte ihn fragend an.
»Für zehn Dollar«, versetzte er voller Hochachtung, »kenne ich die Namen einer ganzen Seite aus dem Telefonbuch!«
Vielleicht, dachte ich, während ich langsam meinen Gin Tonic schlürfte, hatte mich eben im Laufe des Abends zum zweiten Mal meine sonst unfehlbare Geistesgegenwart verlassen – das erste Mal, als ich es versäumte, die Polizei zu benachrichtigen, nachdem ich Blanche Arlingtons Leiche gefunden hatte, und jetzt das zweite Mal, als ich lauthals bekundete, ein Freund von Ulani zu sein. Nun, es würde sich zeigen.
Zwei Minuten später hatte ich schon Gesellschaft. Der Mann, der sich mir anbot, war riesig groß, gebaut wie ein Berufsboxer und gekleidet in einen tadellosen cremefarbenen Abendanzug. Er hatte dichtes schwarzes Haar, das sich auch von einer Dose Haarpomade nicht in seinem Drang beirren Heß, sich zu ringeln. Seine Augen hatten jene zartblaue Tönung und den gewissen gespielten Ausdruck von Harmlosigkeit, der angesichts eines knusprigen Teenagers angebrachter gewesen wäre. Der Rest des Gesichtes enthielt hingegen nichts Unschuldiges. Er bestand aus hundertprozentigem Granit.
»Mr. Boyd?«, erkundigte er sich mit sanfter Stimme, indem er auf köstliche Weise mit der Zunge anstieß. »Mein Name ist Eddie Mayes«, sagte er. »Ich bin der Besitzer dieses Ladens. Darf ich Ihnen Gesellschaft leisten?«
»Warum nicht?«, gab ich zurück. »Da die Bar Ihnen gehört, nehme ich an, dass es Ihnen niemand verbieten kann, sich dann und wann zu den Gästen zu setzen.«
»Stimmt. Ich danke Ihnen.« Er zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und setzte sich mir gegenüber; dabei hatte er ein betörend höfliches Grinsen um die Mundwinkel, das mich an eine Briefmarke erinnerte, die man nicht besonders sorgfältig aufgeklebt hat und die sich deswegen schon wieder halb vom Umschlag löst.
»Wie ich höre, interessieren Sie sich für Ulani«, begann er. »Sie haben Geschmack. Sie ist wirklich sehr schön, Mr. Boyd. Darüber hinaus gehört sie zu den wenigen ganz reinrassigen Hawaiianerinnen, die es noch gibt.«
»Was Sie nicht sagen«, bemerkte ich ohne Begeisterung.
»Sie stammt von der Insel Niihau«, fuhr Eddie Mayes fort, »das ist die einzige Insel, auf der reinrassige Hawaiianer noch im Urzustand leben. Von diesen gibt es leider nur noch ungefähr zweihundert Exemplare. Die Insel ist Privatbesitz einer Familie, der Robinsons. Unbefugten«, fügte er strahlend hinzu, »ist der Zutritt – Einladungen ausgenommen – verboten.«
Er sah auf, machte eine leichte Geste mit der Hand – und schon stand der Ober mit neuen Drinks vor uns. Ich warf ihm einen forschenden Blick zu, jedoch er mied es, mich direkt anzusehen. Nun, dachte ich, da waren mal wieder zehn Dollar sinnlos vertan.
»Es gibt eine Legende«, fuhr Mayes höflich lispelnd fort, »der zufolge ein Hawaiianer, der diese Insel verlässt, nie wieder dorthin zurückkehrt. Ob es stimmt, weiß ich natürlich nicht. Ich wollte damit nur andeuten, Mr. Boyd, dass Ulani bisher ein sehr behütetes Leben geführt hat.«
»Vielen Dank für die Schulstunde.«
»Ich habe nur versucht, Ihnen zu helfen, Mr. Boyd«, lispelte er vorwurfsvoll. »Das ist meine Aufgabe. Ulani arbeitet für mich, und daher ist es meine Pflicht, sie zu schützen.«
»Selbst gegen Freunde ihrer Freunde?«
»Selbst gegen Freunde – manchmal«, erwiderte er zuvorkommend. »Es tut mir leid, Mr. Boyd. Aber ich hoffe, dass Ihnen ihre Darbietung gefällt. – Was ich noch sagen wollte, Ihre Rechnung ist bereits beglichen.«
»Ich glaube nicht, dass meine Freunde sehr erbaut darüber wären«, gab ich zu bedenken.
Ein Zucken seiner massiven Schultern war die Antwort. »Tut mir leid. Aber so liegen nun mal die Dinge.«
»Ist das hier so üblich«, wollte ich wissen, »oder hat man diese Regelung extra für mich erfunden?«
Ein plötzlicher Tusch enthob ihn einer Antwort, und Mayes wies lächelnd zu der kleinen, erhöhten Bühne.
»Sie haben jetzt das Vergnügen, Ulani tanzen zu sehen«, erklärte er. »Ich hoffe, Sie lassen sich dieses einzigartige Erlebnis nicht entgehen.«
»Das wird vom elektrischen Stuhl auch behauptet«, knurrte ich finster. Aber er hörte nicht zu.
Mit einem Schlag gingen alle Lichter des Hauses aus, mit Ausnahme der einen Lampe, die den Mittelpunkt der Bühne beleuchtete. Und genau an dieser Stelle stand Ulani. Das Bild auf dem Streichholzheft wurde ihr nicht im Mindesten gerecht. Sie war wesentlich schöner. Auch glaubte ich ihr die hundertprozentige Eingeborene, jedenfalls sah sie so aus mit ihrem langen nachtschwarzen Haar, das sich zart wellte, und den graziösen kleinen Füßen, die sich jetzt in einem langsamen heidnischen Rhythmus zu bewegen begannen.
Um den Hals trug sie eine Lei aus roten Hibiskusblüten und um die Hüften ein Baströckchen. Falls sie außerdem noch etwas darunter anhatte, sah man es nicht. Ihre Hüften vollführten ein paar völlig konventionelle Huladrehungen, die allenfalls Fitzpatrick zu der Zeit, als Hawaii entdeckt wurde, hätten reizen können. Mich jedenfalls ließen sie kalt. Mit den Händen machte sie ein paar anmutige Gesten, die sicher eine so harmlose und unverfängliche Geschichte erzählten, dass jede Illustrierte sie ganz unbeschadet auf der dreizehnten Seite hätte abdrucken können.
Vor lauter Enttäuschung kippte ich gleich ein weiteres halbes Dutzend Gin-Tonics hinunter und starrte Mayes vorwurfsvoll an. »Und das soll ein berühmter Originalhula sein?«, fragte ich mit kaum verhehltem Unwillen.
»Seien Sie nicht so ungeduldig, Mr. Boyd«, flüsterte Mayes freundlich. »Bis jetzt haben Sie ja noch gar nichts gesehen.«
»Wozu ich Ihnen nur beipflichten kann«, murmelte ich verdrossen.
Inzwischen beschleunigte sich der Rhythmus der Musik – und ich sah die Tänzerin plötzlich mit anderen Augen an. Ihre Füße wurden immer schneller, und ihre Hüften kreisten in zunehmend gelösterer Hingabe. Die Lei um ihren Hals suchte sich ihren eigenen, unabhängigen Radius. Ich stellte mein Glas vorsichtig auf den Tisch zurück und beschloss, mich auf den Tanz zu konzentrieren.
Zwei Minuten später glich ihr Tanz dem konventionellen Hula ungefähr so wie ein Reisebüroplakat dem Land, das es darstellen wollte. Er war ursprünglich – und nicht nur das. Er war erdhaft und führte in direkter Linie zurück zu den Urtrieben der Menschheit.
Die Lei hatte sich vom Körper gelöst und enthüllte einen kleinen, aber atemberaubend schönen Busen. Zusammen mit der Lei schwang das Baströckchen in der Horizontalen und ließ ihre schmalen, anmutigen Hüften frei – und manchmal noch etwas mehr. Dann steigerte sich die Musik zu einem schmetternden Finale. Und Ulani erstarrte von einer Sekunde zur anderen zu einer Marmorstatue, als hätte man sie vorher aufgezogen und als sei genau mit der Musik ihr Uhrwerk abgelaufen.
Fünf qualvolle Sekunden lang stand sie völlig regungslos auf der Bühne, bis sie mit einer geschmeidigen Bewegung ihr Baströckchen löste und auf den Boden gleiten ließ. Die Musik setzte wieder auf dem Ton des Schlussakkords ein und Ulani erwachte zu neuem Leben.
Balls auch bei diesem Tanz Alt-Hawaii am Werke war, war Danny Boyd um ein paar Jahrhunderte zu spät geboren worden. Der Tanz dauerte ungefähr ein, zwei Minuten – oder auch mehr. Wer achtete bei solchen Anlässen schon auf die Zeit? Und wieder verstummte die Musik mitten in einem erregenden Crescendo – und Ulani erstarrte erneut zu einer Statue, die wert gewesen wäre, von einem Gauguin gemalt zu werden. Aber in diesem Fall war Ulani zu spät geboren. Auch die letzte Lampe ging aus und hinterließ ein heidnisches Dunkel. Als die Lichter wieder aufflammten, war die Bühne leer – Ulani war verschwunden. Nur ein ohrenbetäubender Applaus erinnerte noch an den berauschenden Tanz.
»Sie verstehen jetzt wohl«, murmelte Mayes mir ins Ohr, kaum, dass sich die Begeisterung gelegt hatte, »dass man ein Auge auf sie haben muss bei dieser Schönheit und diesem Talent. Wenn sie tanzt – das haben Sie ja gesehen –, ist sie für alle Männer die Inkarnation der Hure von Babylon. In Wirklichkeit dagegen ist sie lediglich ein Kind, ein unschuldiges Kind, das gern tanzt.«
»Vielleicht sagt sie auch noch Daddy zu Ihnen«, sagte ich zartfühlend.
Seine unschuldsvollen Kinderaugen waren ein paar entsetzliche Sekunden lang dunkel vor Hass. »Diese Bemerkung finde ich nicht im Geringsten komisch, Mr. Boyd«, sagte er steif. »Ich habe redlich versucht, Ihnen Geduld angedeihen zu lassen und Ihnen zu erklären, warum Sie sie nicht sprechen können und dürfen. Wenn Sie das inzwischen immer noch nicht begriffen haben, sehe ich keinen Grund, mich noch weiter mit Ihnen zu unterhalten.«
»Ich bin Ihnen sehr verpflichtet für Ihre guten Ratschläge«, antwortete ich besiegt, »nur werde ich leider keinen Gebrauch davon machen können.«
»Ich hegte die stille Hoffnung, wir könnten einen Skandal vermeiden«, erklärte er bedauernd. »Aber falls Sie unbedingt darauf bestehen, muss ich meine Konsequenzen ziehen – und das könnte Ihnen teuer zu stehen kommen. Normalerweise finde ich körperliche Gewaltanwendung verabscheuungswürdig, nur – wenn es eben gar nicht anders geht...«
Er machte sich über sein Glas her und leerte es auf einen Zug. Einen flüchtigen Blick widmete er mir, und dann machte er jene denkwürdige Bewegung mit den Schultern, der die Damenwelt schon immer mit der vieldeutigen Jetzt-kommt-Tarzan-persönlich-und-dann-gnade-dir-Gott-Bezeichnung umschrieben hat. Vielleicht hatten all diese Ninons gar nicht so unrecht – was die Gefährlichkeit betraf. Jedenfalls fuhr er vorerst mit seinen langatmigen Belehrungen fort. »Hören Sie«, sagte er sehr ernst, »Sie haben Ulani jetzt gesehen. Sie ist eine phantastische Tänzerin – ein Traum von einer Tänzerin; aber das ist illusorisch. Diese Fähigkeiten entwickelt sie nur unter dem Einfluss des Scheinwerferlichts, solange sie sich fern und unerreichbar weiß. Deshalb kann ich Ihnen nur versichern, dass eine persönliche Begegnung zu einer unüberwindlichen Enttäuschung führen müsste – unweigerlich, Mr. Boyd. Wenn Sie sich mit ihr unterhalten, werden Sie feststellen, dass sie banal ist – banal, um nicht zu sagen vulgär – in gewisser Hinsicht. Stellen Sie sich vor, Sie unterhalten sich mit einem Kind, dem Sie ein Spielzeug geschenkt haben, und Sie werden sehen, es dauert nicht lange, und das Kind interessiert sich mehr für das Spielzeug als für Sie. Sie ist einfach noch nicht erwachsen, Mr. Boyd. Männer als solche stehen ganz schlicht noch außerhalb ihres Interessenbereiches.«
»Wenn Sie mir noch mehr von ihr erzählen, treibt es mir die Tränen in die Augen«, meinte ich kummervoll.
»Warum besuchen Sie nicht stattdessen Ihre Freunde?«, fragte er ermutigend. »Vielleicht hätten Sie da mehr davon?«
Er sah auf seine Armbanduhr, die fest um sein erstaunlich kräftiges Handgelenk geschnallt war. »Es ist Viertel vor elf – da treffen Sie sie bestimmt noch an.«
»Wenn ich nur wüsste, welche meiner zahlreichen Freunde Sie im Moment meinen«, sagte ich mit untröstlicher Miene.
Er sah mich einen Augenblick scharf an. »Captain Larsen und Mrs. Reid natürlich«, erwiderte er. »Jedenfalls sind das die Namen, die Sie meinem Ober angegeben haben.«
»Und wo findet dieses Freundschaftstreffen statt?«
»Im Princess Kaiulani«, erklärte er. »Da pflegen sie um diese Tageszeit im Allgemeinen ihre Cocktails einzunehmen.«
»Aha«, seufzte ich tiefsinnig. »Und Sie sind ganz sicher, dass es sich dabei nicht um eine mir nicht gemäße Bude handelt?«
Er betrachtete mich mit jener geheimen Schärfe, die mir einfach Freude machte, und meinte achselzuckend: »Ob sie natürlich gerade jetzt im Moment dort sind, weiß ich nicht. Aber es ist anzunehmen. Kennen Sie das Hotel?«
»Ich bin zum ersten Mal in Honolulu«, entgegnete ich schwach. »Weshalb ich vermutlich ständig ins Fettnäpfchen trete.«
»Es befindet sich genau im Zentrum von Waikiki«, erklärte er unbeirrt. »Und ich bin überzeugt, dass es Ihr Gefallen erregt. Gute Nacht, Mr. Boyd. Es war mir ein Vergnügen.«
Mayes sprang auf und strahlte, ganz Nachtclubbesitzer. »Bitte, beehren Sie uns wieder mit Ihrem Besuch«, sagte er ölig, »und sehen Sie sich Ulani an.«
»Keine schlechte Idee«, meinte ich geschlagen.
Zwanzig Sekunden später erschien der Kellner. Ich bat ihn um die Rechnung, jedoch er sagte, die sei schon beglichen.
»Schön«, erklärte ich gut gelaunt. »Bleiben nur noch die zehn Dollar, die Sie mir schulden.«
»Tut mir leid«, sagte er – und ich hatte den Eindruck, er meinte es ehrlich, »Ich habe strikte Weisung von Mr. Mayes, alle Leute, die sich nach Ulani erkundigen, von ihr fernzuhalten. Bitte, verstehen Sie mich, Mr. Boyd.«
»Natürlich«, lächelte ich. »Sie brauchen mir nur die zehn Dollar zurückzugeben – und ich will Gnade für Recht ergehen lassen.«
Er sah sich unauffällig um, beugte sich zu mir vor und flüsterte hastig: »Es würde unter Umständen gehen – allerdings würde ich dabei meinen Job hier riskieren. Sie wissen ja, wie streng die Bräuche sind.«
»Gut«, sagte ich. »Auf die Gefahr hin bekommen Sie weitere zehn Dollar.«
»Wenn Sie mir vielleicht verraten wollen, wo Sie wohnen, Mr. Boyd«, flüsterte er eifrig, »dann könnte ich Ihnen schon morgen früh Näheres mitteilen.«
»Ich wohne im Hawaiian Village«, antwortete ich, »und falls ich morgen Vormittag nichts von Ihnen höre, komme ich morgen Abend hierher zurück, hol’ mir mein Geld und schlag’ Ihnen die Zähne ein. Haben Sie mich verstanden?«
»Vollkommen, Sir«, erwiderte er, richtete sich wieder zu voller Größe auf und wischte ein paar imaginäre Brotkrumen vom Tischtuch.
Ich betrat den Aufzug im Princess Kaiulani und ließ mich in höhere Regionen entführen. Als ich die Bar erreichte, fand ich mich in völliger Dunkelheit wieder und überlegte, ob – wie das in anderen zivilisierten Ländern mitunter vorkam – auch in Hawaii ein Streik ausgebrochen war. Vielleicht hatte man auch hier schon erkannt, dass man die Elektrizität rationalisieren musste. Aber als ich zum Fenster hinausschaute, begriff ich, warum es so dunkel war.
Wenn man von der Bar hinausblickte, sah man den mächtigen Koloss des mit Lichtpünktchen übersäten Diamond Head. Es war eine hinreißende Aussicht – man hätte meinen können, es sei Weihnachten. Ich war so fasziniert, dass ich den Kellner beinahe übersehen hätte. Er fragte mich sehr höflich, ob ich einen Tisch suchte. Ich erklärte ihm, ich wolle ein paar Freunde treffen, einen gewissen Captain Larsen und eine Mrs. Reid. Er blickte mich erfreut an und bedeutete mir, ich solle ihm folgen. Und das tat ich mit uneingeschränktem Vergnügen.
Nach und nach gewöhnten sich meine Augen an das romantische Halbdunkel, und ich erkannte, dass er mich zu einem Tisch führte, der in der hinteren Ecke links gleich am Fenster stand. Es war ein wundervoller Platz. Dank meiner wiedergewonnenen Sehfähigkeit bemerkte ich, dass drei Leute daran saßen, und ich glaubte schon, der nette Kellner könnte den Tisch vielleicht mit einem anderen verwechselt haben. Allein er schien seiner Sache sicher und schob höflich einen Stuhl für mich zurecht, lächelte verbindlich und zog sich zurück.
Das Lächeln der drei Personen am Tisch war jedoch keineswegs verbindlich. Im Gegenteil: Drei Augenpaare musterten mich mit eisiger Kälte. Ich erwiderte ihre huldvollen Begrüßungsblicke und stellte fest, dass der Kellner immerhin in zwei von drei Fällen recht gehabt hatte. Der dritte Fall konnte ebenso gut ein Tourist sein, der sich hier herauf verirrt hatte und den man allmählich von allen Seiten auf seinem Stuhl eingekeilt hatte, so dass er keine Möglichkeit sah, sich auf anständige Art und Weise wieder zu entfernen.
Virginia Reid saß zwischen zwei Männern. Sie verdiente, das musste ich zugeben, sogar einen zweiten Blick. Ich tat also, wie mein inneres Gebot mich geheißen. Sie war blond – mit glattem Haar, das ihr scheinbar achtlos auf die Schultern fiel. Es war auf eine so hinreißende Weise gekonnt unordentlich, dass es den idealen Rahmen bildete für ihre schönen, gleichmäßigen Züge, ihr ovales Gesicht mit den hohen Backenknochen und der zarten, geraden Nase. Ihre Augen waren tiefblau, ihre Lippen eher üppig als
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Alan Geoffrey Yates/Signum-Verlag. Published by arrangement with the Estate of Alan Geoffrey Yates.
Bildmaterialien: Christian Dörge/Apex-Graphixx.
Cover: Christian Dörge/Apex-Graphixx.
Lektorat: Mina Dörge.
Korrektorat: Mina Dörge.
Übersetzung: Bruni Sautter (OT: The Wayward Wahine).
Satz: Signum-Verlag.
Tag der Veröffentlichung: 26.01.2023
ISBN: 978-3-7554-3048-3
Alle Rechte vorbehalten