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Prolog

Sie sagten ich sollte gehen. Immer schneller und schneller. Sie sagten ich dürfte nicht zurück schauen, egal was passieren würde. Sie sagten ich solle so weit wie möglich fliehen und dort hin wo mich mein Herz führt gehen. Ich war ganz alleine. Es war dunkel, ich kann noch immer das schreien der anderen hören, doch ich muss weiter. Ich muss meiner Bestimmung folgen, doch ich habe alle zurück gelassen. Sie sind tod. Ich spüre es, ich spüre den Schmerz nicht mehr an denen sie gelitten hatten. Es ist weg, und mit ihnen alles was ich hatte. Ich habe es nicht verdient zu überleben. Ich sollte zurück und mich meiner Bestrafung stellen. Mir sollte das gleiche Leid widerfaren wie das meiner Familie. Wie das allen aus meinem Volk. Ich sollte sterben, genauso wie sie. Ich schaue zurück, tränen steigen mir in die Augen. Alles ist so dunkel und verschwommen. Feuer. Überall ist Feuer und Glut, ich sehe noch Pferde wild umher rennen, unsere Pferde, aus meinem Dorf. Unsere Feinde sind weg, ich sehe sie nicht mehr, alles was sie hinterlassen haben ist ein einziges Blutbad. Ich renne weiter und weiter. Ich will auch sterben, ich will nicht alleine leben müssen, aber etwas in mir sagt ich muss weiter. Sie sagten mir ich sei für grösseres Bestimmt. Sie sagten ich solle gehen und überleben, denn mit mir sollte auch unsere Blutlinie überleben und weiter gedeien können. Ich sollte Kinder bekommen und daraufhin Enkelkinder. Ich sollte wieder an die Macht kommen und unser Volk stolz machen. Doch es gibt kein Volk mehr. Die sind alle Tod. Jeder einzige aus meiner Familie, aus meinem Dorf ist Tod. Es ist so als wären sie nie da gewesen. Und meine kleine Schwester. Oh meine arme kleine Schwester. Sie war doch noch so jung.. Es ist kalt, so eiskalt. Gleich da vorne muss ich durch einen Fluss, ich weiss das ich erfrieren könnte in dieser Nacht. Ich weiss ich könnte ertrinken. Doch sie sagten ich solle weiter, egal was passiert. Ich springe also in den Fluss und es schmerzt so. Das Wasser ist kälter als je zuvor, und es fühlt sich so an als würde mein Körper von Schwertern aufgespiesst werden. Ich merke wie es meine Lunge zusammen zieht, ich merke das ich kaum noch atmen kann. Das ist der Moment an dem ich realisiere das ich sterben werde. Ich weiss es. Das Wasser treibt mich immer weiter den Fluss hinab in Richtung Wasserfall. Anfangs wollte ich dagegen ankämofen, doch das ist meine Chance zu sterben. Endlich werde ich erlöst und endlich könnte ich zurück zu meiner Familie ohne in ständiger Gefahr zu leben. 

Ich höre bereits den Wasserfall rauschen und ich weiss das es nur noch einige Sekunden bis zu meinem Tod gehen würde. Mittlerweile lasse ich mich vom Wasser treiben, ich kämpfe nicht mehr dagegen an. Vater.. Mutter.. Habt keine Angst um mich, ich komme zu euch. Wir werden wieder zu einer glücklichen Familie. und Lydia meine kleine Schwester, vermisse mich nicht zu stark im Himmel, ich kehre zu dir zurück.

Meine Lippen sind bereits blau angelaufen und meine Finger spüre ich fast nicht mehr. Ich falle jetzt. Ich habe es fast erreicht. Bald würde ich endlich sterben können und ich sage mir die letzten paar Meter bis zu meinem Tod ständig den gleichen Satz in meinen Gedanken:

Du hast es Verdient Mayari. Du hast es verdient Mayari. Du hast es verdient Mayari...

 

Auferstehung

 Mein Kopf, wieso schmerzt dieser so? Ich dachte im Himmel würde man keinen Scherz mehr fühlen. Oder bin ich vielleicht in der Hölle? Ich mache die Augen auf und blicke direkt in ein strahlend, helles Licht. ,,Ist das etwa das Tor in das Reich Gottes?'', flüsterte ich leise.

,,Nein Kleines, das ist blos der Kronleuchter den du siehst.'',hörte ich eine Dame sagen.

Ich setzte mich sofort auf, ,,wer sind Sie, ich kenne Sie nicht!''

,,Ich bin hier die Hausherrin, aber du, kleiner Wirbelsturm, kannst mich Aya nennen.'' 

Ich sah die Dame kritisch an, sie dürfte wohl so um die vierzig sein, hatte hellblondes, bis graues Haar und einige kleine Falten im Gesicht. 

,,Ich kenne Sie nicht, was mache ich hier? Wie bin ich hierher gekommen?''

Aya lachte, ,,Ach Mayari, beruhige dich erst. Hätte ich dich Töten wollen hätte ich dies getan als du geschlafen hast.''

Ehrlich ist sie zumindest. ,,Woher kennest du meinen Namen Aya?'' ,,Nun, kleiner Wirbelsturm, ich kenne dich. Schon seit deiner Geburt. Ich kannte dein Dorf, deine Familie, dein Volk. Ich kenne dich, ich weiss alles, wie du gelebt hast, wen du geliebt hast und was du denkst. Ich bin die, die dir ein Neues Leben geschenkt hat. Die, die dir eine neue Chance ermöglicht. Ich bin Aya, die, die du nicht endtäuschen darfst.''

,,Ein neues Leben? Eine neue Chance? Ich wollte sterben! Ich habe es nicht verdient zu leben und nicht verdient je geliebt zu werden. Ich bin ein Monster das für nichts als blos Leid gesorgt hat.'', meine Augen wurden wieder ganz glasig und wie in jener Nacht sah ich alles wieder nur verschwommen. ,,Ich bin ein Monster welches es nicht verdient hat zu leben, verstehst du?''

Aya nickte und wendete mir den Rücken zu. Sie lief zum Kleiderschrank und hollte mir ein wundervolles Kleid heraus. ,,Ich verstehe dich Mayari, ich kann deine Gründe und Gedanken nachvollziehen, doch du selbst weisst nicht alles über dich, denn wäre dies so, kleiner Wirbelsturm, würdest du verstehen das sie alle, dein ganzes Volk, mit einem Grund gestorben sind.''

,,Es gab einen Grund?'', fragte ich sie, ,,welchen Grund, was meinst du damit?''

Aya ignorierte meine fragte und schenkte ihre ganze Aufmerksamkeit, ihrem Kleid.

,,Siehst du dieses Kleid? Es ist wunderschön nicht wahr? Es ist mein absolutes lieblingsstück und es bedeutet mir die Welt. Es war das Kleid in dem ich geboren wurde, neu geboren, genauso wie du Mayari. Und ich will das du dieses Kleid trägst, einen Tag lang, und genau an dem Tag an dem ich dich auffordern werde es an zu ziehen, wirst du wissen das der Tag gekommen ist, an dem du ein ganz Neues Leben beginnen wirst.'' 

,,Und wann ist dieser Tag gekommen Aya?''

,,Jetzt''

 Und mit diesem einzigem Wort, erschiehnen plötzlich viele einzelne Lichtstrahlen die mich alle um kreisten und bevor ich erst verstanden habe was gerade passierte, stand ich inmitten eines Lichtschleiers in der ich mich schon fast Spiegeln konnte. Ich sah in abermals verschwommenen Version, wie sich meine Pechschwarzen Haare in strahlen Silbernen Haaren verfärbt hatte, sie schimmern wundervoll im Licht, aber denoch eine grosse Veränderung. Auf meinem Rücken, sowie Schultern, Arme und Hände erschienen lila farbene Ornamente. Meine zerrissene und schmutzige Kleidung verschwand wärend dafür das wunderschöne Kleid von Aya auftauchte. Es war dunkel grün und war Perlen besetzt. Es war ein Traum, wie sich dieses Kleid sofort meinem Körper anschmiegte, ich hatte das Gefühl es wäre genau für mich gemacht worden. 

Bald verschwand der Lichtschleier wieder und irgendwie war ich traurig darüber. Ich fühlte mich geborgen und wohl, als wäre ich am sichersten Ort der Welt gewesen, und das obwohl ich immernoch hier, an einem so unbekanntem Ort war.

,,Du siehst Traumhaft aus Mayari'', sagte Aya mit ruhiger Stimme zu mir.

,,Meine Haare, diese Muster auf meiner Haut. Aya, was hast du mit mir gemacht?'', ich spürte wie in meiner Stimme eine Spur leichter angst und unsicherheit zu hören war und trotzdem gefiel mir mein neues Ich.

,,Ich habe blos das zum Vorschein gebracht, was bereits tief in dir verborgen war Mayari. Verstehst du jetzt endlich warum du leben solltest? Warum du fliehen solltest? Du musstest überleben und doch sterben, sterben damit ich dir dein neues Ich zeigen konnte. Du bist so viel mehr als du glaubst und dir wurde eine grosse aufgabe anvertraut.''

,,Aufgabe? Welche Aufgabe?''

,,Mayari, du bist eine Wächterin, eine Behüterin, eine Mutter und ein Vorbild für andere. Du bist die deines Gleichen behütenund und das was dir am meisten Wert ist mit deinem Leben schützen. Es gibt so viel mehr als du glaubst, so viel mehr als jeder glaubt. Du Mayari, du bist die Mondgöttin, die Behüterin und Wächerin der Nacht. Du bist ein Guardian.''

Ich sah sie lange mit offenem Mund an, bis mein Gehirn all diese Sachen die sie gerade sagte, verarbeiten konnte. Ich wusste nicht was ich sagen wollte. Hatte sie recht? Meine Familie, meine Freunde, sie alle sind Tod und das um mich zu schützen.

,,Aya, ichkann das nicht, es tut mir leid aber ich bin die Falsche. Du sagtest ich solle die meines Gleichen beschützen, womöglich die Welt zu einem besseren Ort machen, doch sie alle, mein ganzes Volk, konnte ich nicht beschützen. Ich bin gegangen, habe nicht ein einziges mal zurück geschaut. Ich bin verantwortlich für ihr aller Tod.!''

,,Du kannst es noch nicht verstehen, kleiner Wirbelsturm, aber glaube mir, ich irre mich nie'', und mit diesem letzten Satz, verschwand sie aus dem Raum.

,,Womöglich sollte ich mich ein bisschen schlafen legen, vielleicht ist dies alles blos ein Traum und ich wache später wieder auf? Vielleicht auch nicht, vielleicht bin ich Tod, und der liebe Herr im Himmel läst mich noch ein einzigesmal leiden.''

Ich legte mich zu Bett, schloss meine Augen. Es wahr so leise in diesem Raum, ich konnte mir selbst beim Atmen zuhören. Ich hoffe ich bin Tod, ich will nicht mehr leben. Nicht so, nicht ohne Familie. Nicht mit dieser Last und Schuld auf meinen Schultern.

 

Ich höre schreie. Schreie voller Schmerz. Ich höre Kinder weinen und Mütter betteln um Vergebung. Ich schlage meine Augen auf. Wo bin ich? 

Und wieder sehe ich überall Flammen, all die Strohhäuser brennen, Leichen liegen auf dem Boden, daneben Angehörige die ihre Lunge aus dem Leibe schreien. Ein kleines Kind rennt zu mir, greift mir an den Arm. Ihre Hände sind Blutverschmiert. Sie weint und hat grosse Angst. Sie ist noch so Jung, doch in ihrem Gesicht kann ich lesen, sie hat schon so viel Leid gesehen. Sie schreit, sie weint, sie zieht mir ständig an den Armen. Sie sieht sich immer wieder um, als hätte sie angst gefunden zu werden. Ich will sie fragen was los ist, wie dies alles passieren konnte. Wo ich bin und wie ich ihr helfen konnte. Doch ich konnte es nicht. Ich kniete mich zu ihr runter, nahm ihr Gesicht zwischen meine Hände. Ich wollte sie beruhigen und sah ihr ganz tief in die Augen. Ich glaube sie beruhigt sich, ihre Pupillen waren in einem Moment ganz weit und im anderen zogen sie sich Ruckartig zusammen. Ich verstand das nicht, was ist passiert? Ich höre sie ein letztes mal einatmen, bevor sich ihre Augen verdrehten und sie in sich einsackte. Ich sah an ihr runter als ich bemerkte das sich ein Pfeil durch das kleine Mädchen borte.

Nein!

Ich gerieht in Panik, einige Meter hinter ihr sah ich einen Bogenschützen. 

Du Bastard!

Dachte ich mir. Ich rüttelte verzweifelt das Kind, in der Hoffnung es wacht wieder auf, doch nichts. Einfach nichts. Es war Tod und starb in meinen Armen. Ich biss mir in die Lippen. Nicht nochmal, bitte, es sollen nicht schon wieder so viele sterben. Nicht wenn ich es verhindern kann. Ich sah den Schützen an, und bemerkte das er wieder genauso Hinterhältig eine arme Frau von Hinten erschiessen wollte. Wut stieg in mir auf und ich konnte es nicht Kontrollieren. Alles an was ich denken konnte, war der Gedanke daran das womöglich der gleiche Schütze, Lydia getötet hatte. Meine kleine Schwester. Sie und das Tode Mädchen sahen sich so ähnlich. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, er schoss ab und ich schrie Laut auf.

,,Nein!'', rief ich aus voller Kehle. Ich schloss die Augen und fing an zu beten. 

Bitte nicht Gott, nicht noch einmal. Bitte, Bitte, Bitte:.. B-bitt-

Da fiel es mir plötzlich auf. Es war so still. Wieso schrie niemand mehr? Langsam öffnete ich wieder die Augen und bemerke das alle mich ansahen. Alle, auch die vermeindlichen Mörderer.

Ich hörte überall Geflüster.

Wer ist sie? Was tut sie hier? Sie muss ein Engel sein!

Ich hörte allerdings auch schlechte Dinge wie:

Sie ist eine Hexe! Sie wird uns alle Töten, sie ist unser Feind! Ein Kind des Teufels! Bringt sie um, Los!

Ich verstand die Welt nicht mehr.

Sie alle starrten mich so an als wäre ich der Feind, einige hatten solche angst vor mir, so das sie jedesmal wenn ich mich ein bisschen bewegte, ein kleines Stück zurück wichen. Wieder frage ich mich was passiert war. Dann sah ich zu dem Ort, an dem die Frau hätte sterben sollen. Doch was ich dort sah, raubte mir den Atem.

,,Wie ist dies möglich?'', flüsterte ich leise zu mir selbst.

Ich sah genau vor der Dame, ein Schild in einer Lila schimmernden Farbe.

War das etwa ich?

In diesem Schild steckte der Pfeil, welches der Schütze, kurz vor meinem Schrei abgeschossen hat. Ich sehe wie der Pfeil langsam in Staub zerfällt. 

Was habe ich getan? Haben sie recht? Bin ich eine Hexe?

Plötzlich sehe ich wie einige der Dorfbewohner auf mich zu rennen, mit all ihren Waffen die sie haben. Ich habe angst. Sie hassen mich, sie wollen mich umbringen. 

,,Was tut ihr da? Ich habe sie doch gerettet!'', schrie ich vor furcht.

Ja, aber uns alle anderen hast du sterben lassen, du Hexe!

Schriehen alle gleichzeit wärend sie immernoch auf mich zukamen.

 

,,Mayari, Mayari!'', hörte ich eine Stimme rufen, ,,Mayari wache auf!'', und ich schlug schon wieder meine Augen auf und wusste nicht was gerade geschah.

,,Mayari, alles ist gut, warum weinst du?'', fragte mich Aya. 

,,Was ist passiert?'', ich merkte wie mein Mund ganz trocken war.

,,Du hast geschlafen Mayari, plötzlich fingst du an zu schreien, danach fingst du an zu weinen, hast so oft den gleichen Satz wiederholt und hast wieder geschriehen.'' Ich merkte wie sehr Aya besorgt war, sie wusste genauso wenig wie ich was gerade passiert war.

,,Ich hatte einen schlechten Traum glaube ich. Aber es kam mir so real vor. Ich habe es gespürt Aya'', sagte ich stotternd.

,,Was kleiner Wirbelsturm, was hast du gespürt?''

,,Ihren Hass gegen mich'', ich seufzte, ,,Aya, sie alle, haben mich mehr verabscheut, als ihre Feinde. Sie nannten mich Hexe, Kind des Teufels. Einige hatten eine solche Angst vor mir, sie alle wollten mich umbringen, und weisst du was das Schlimmste ist?''

,,Was?''

,,Ich glaube Aya, ich glaube ich hätte es sogar verdient grausam zu sterben..''.

 

 

Scheinwelt

,,Mayari, das war ein Traum. Diese Menschen waren nicht real, du hast nichts falsch gemacht'', Aya versuchte immernoch mich bessr fühlen zu lassen. Ständig sagte sie mir das ich keine Schuld trage, doch ich weiss was ich gesehen habe. Ich kann ihre Blicke, ihren Abscheu vor mir einfach nicht vergessen. Das werde ich nie.  

,,Aya, bitte, ich kann nicht mehr. All diese Sachen die ich erleben musste, was soll das? Was ist der Sinn meines Lebens?''

,,Mayari, du weisst doch das du dies selbst herrausfinden musst. Ich kann dir dabei nicht helfe-''

,,Niemand kann das!'', unterbrach ich Aya, ,,Niemand kann das, niemand WILL mir helfen! Aya, verstehst du nicht das ich das nicht mehr will? Ich will doch blos gehen können, sterben, zu meinem Volk, Familie und Freunde zurück kehren können. Ich will dieses Leben, so wie du mir es geschenkt hast nicht!''

,,Mayari..'', wollte Aya einen neues Satz anfangen.

,,Nein! Nichts Mayari! Es reicht. Erzähle mir von meinem Leben welches ich leben muss, erzähle mir von meiner Bestimmung. Hilf mir das ganze verstehen zu können oder du kannst dir eine andere Wächerin, so wie du sie nennst suchen! Und bis du dich endschieden hast, ob du mir helfen willst oder nicht, bin ich weg! Mit deinen Kräften wird es dir ja ein leichtes sein mich zu finden wenn du so weit bist.''

Ich hörte wie Aya noch etwas flüsterte als ich das Zimmer unter Tränen verliess, aber ich wollte es nicht hören. Nicht noch mehr Rätsel, es reicht.

 

Als ich ihre Burg verliess, lief ich an einem grossen Pferdestall vorbei und endschied mich, von Aya ein Pferd aus zu borgen. Als ich den Stall betrat, raubte es mir erstmal den Atem. Von innen sah dies viel grösser aus als von aussen. Bis her habe ich noch niemand anderes in Ayas Burg oder ausserhalb getroffen, aber es waren unheimlich viele Pferde da. Wie wollte Aya all diese Pferde alleine auf trapp halten? 

Ich lief weiter den verschiedenen Ställen entlang, auf der Suche nach dem Pferd welches mit mir verschwinden würde. All ihre Pferde waren wundervoll, alle sahen anders aus, einige waren sehr klein, andere besonders Muskulös. Einige Gefleckten Pferde doch gab es aber auch ganz schwarze oder braune. Die vielfalt war so gross und die Endscheidung war nicht leicht. Dachte ich zumindest. Ich wollte bereits den Stall eines muskulösen, schwarzen Pferdes betretten, als meine ganze Aufmerksamkeit zu einem anderen wanderte. Sie war wundervoll. Eine Schneeweisse Stute mit Augen, welche ich noch nie gesehen habe. Ihre Augen waren so blau wie das Meer und so klar wie die Seele eines Neugeborenen. Ich ühlte eine Verbindung zwischen uns, weshalb ich nicht lange zögete und die Stute sattelte. 

Die Nacht war Heute ungewöhnlich warm, und der Himmel so klar wie lange nicht mehr. Heute hatten wir Vollmond und es fühlte sich sicher an, durch die Nacht zu reiten während der Mond uns begleitete. Früher habe ich oft geritten. Lydia und ich liebten Pferde, doch nach einem schweren Sturz, bei dem Lydia fast ums Leben kam traute ich mich nicht mehr. Lydia war immer die mutigere von uns zwei. Sobald sie konnte, schwingte sie sich wieder in den Sattel, doch was sie und alle anderen nicht wussten war, das sie ast starb durch einen Fehler von mir. An dem Tag sattelte ich Lydias Pferd und habe anscheinend nicht sorgfälltig kontrolliert ob alles sitzt. Ich wäre Schuld gewesen wenn sie an diesem Unfall gestorben wäre. Ich hörte auf mit dem Reiten, um nie mehr in versuchung zu kommen, Lydias Pferd noch einmal zu satteln und den gleichen Fehler zu begehen.

Aber jetzt ist sie Tod.

 Habt ihr schon mal jemanden verloren, der ein wichtiger Teil in eurem Leben war? Ja? Gut, dann könnt ihr mich ja verstehen, wenn euch dies nicht widerfahren ist, bete ich für euch, das dies so lange wie möglich nicht vorkommen wird.

Ich reite weiter mit meiner Stute in die endlose Nacht. Mir fällt auf das ich ihr am besten einen Namen geben soll, ic fühle mich ihr bezogen, nicht so fremd wie es eigentlich sein sollte. 

,,Estrella, das ist es. Ich nenne dich Estrella.'', sagte ich ihr ins Ohr.

Ich ritt zusammen mit Estrella in ein kleines Wald gebiet, nördlich von Ayas Burg, als mir in einem Gebüsch eine verlassene kleine Laterne auffiel. Ich weiss nicht wieso, aber irgendwas sagte mir ich solle nach sehen.

,,Hallo, ist da jemand?'', fragte ich leise nach. Ich sah einige Hufspuren am Boden, sie sahen frisch aus, doch niemand war zu sehen. ,,Hallo? Kann mich jemand hören?''

Schon wieder nichts.

Ich drehte mich um und wollte wieder auf Estrella aufsteigen, doch plötzlich ging alles so schnell. Ruckartig drehte mich jemand um und hielt mir ein Messer an die Kehle. Ich wollte aufschreien, doch dieser Jemand hielt mir meinen Mund zu.

,,Schhh''

sagte er ganz leise zu mir.

,,Wenn du mir versprichst das du nicht los schreist, nehme ich meine Hand von deinem Mund. Wenn du es allerdings tust, werde ich nicht zögern dich umzubringen, verstanden?''

ich nickte, woraufhin er langsam seine Hand entfernte.

,,Braves Mädchen'', sagte er leicht grinsend. Er hatte eine Maske an, man konnte nicht viel erkennen, doch er hatte Smaragdgrüne Augen.

,,Wer bist du?'', fragte ich stotternd.

,,Nicht wichtig. Aber du, verfolgst du mich? Bist du hier um mich umzubringen?''

,,Tut mir leid, Mister X, aber ich bin nicht die, die Jemanden ein Messer an die Kehle hängt.''

Er lacht, ,,Du hast Humor, gefällt mir. Doch ich weiss nicht ob dieser in deiner Situation angemessen ist. Eine kleine Bewegung von mir, und du bist Tod Kleines Ding.''

,,Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mir dies wünsche'', flüsterte ich so leise das es niemand ausser mir hören konnte.

,,Wer hat dich geschickt?'' ,,Was meinst du?'', dieser Mann brachte mich blos zur verwirrung.

,,Ich schätze deinen Humor, kleines Ding, aber glaube mir, jetzt ist nicht die Zeit um Witze zu reissen. Beantworte endlich meine Frage! Wer bist du und wer hat dich geschickt um mich zu töten?'', sagte er während er sein Messer immer fester an meinen Hals drückt.

,,Bitte, bitte hör auf, wenn du mich töten willst dann mach es schnell, aber nicht so, bitte!'', schrie ich und ich merkte wie Estrella langsam unruhig wird.

,,Beantworte meine verfluchte Frage!'', schrie nun auch der mysteriöse Fremde.

,,Ich bin Mayari, ich weiss nicht von wem du gejagt wirst, aber ich bin nicht hier um dich zu töten, glaube mir, ich bin selber auf der Flucht! Mein ganzes Volk, und Dorf wie auch Familie wurde ausgelöst, ich, ich bin nicht hier um noch mehr Blut zu sehen, bitte bitte glaube mir!''

Er seufzte während er ds Messer von meinem Hals nahm. Ich atmete einigemale tief ein und aus, bevor ich ihm wieder in die Augen sehen konnte.

,,Geh'', sagte er, ,,Geh jetzt''

Ich wieder sprach nicht und nickte. Ich schwingte mich wieder auf Estrella als ich nochmals zu ihm sah. 

,,Danke das du mir glaubst'', und ich und Estrella verschwanden wieder in die dunkle Nacht.

 

Ist es nicht witzig das ich ständig wegrenne? Ständig renne ich vor anderen Gründen weg, ich fliehe und erst jetzt wird mir richtig klar, wie feige ich eigentlich bin. Ich sollte mich schämen. Vielleicht war ich zu unfair gegenüber Aya, vielleicht sollte ich zu ihr zurück und versuchen auch sie zu verstehen.

Mayari

Ich zuckte zusammen.

Mayari, mein kleiner Wirbelsturm, ich bin es, Aya.

,,Aya, wo bist du? Ich kann dich nicht sehen.''

Erinnerst du dich noch als ich sagte ich kenne deine Gedanken? Nun Liebes, ich kann sie lesen und hören, ich kann durch deine Gedanken auch mit dir komunizieren. Habe aber keine Angst Mayari. Ich lese deine Gedanken nur wenn ich das Gefühl habe sie lesen zu müssen, wie vorhin.

,,Aya, verzeih mir bitte. Ich war mit all diesen Situationen überfordert und habe dir nicht die Chance gegeben deine Lage zu schildern. Verzeih mir Aya, ich weiss ich sollte dich nicht endtäuschen.''

Mayari, stop. Du hast mich nicht endtäuscht. Glaubst du ich wäre nicht für so etwas bereit gewesen? Ich habe solche Situationen schon mit einigen erlebt die ich vor dir neu erweckt habe.

,,Neu erweckt? Ich bin also nicht alleine Aya?''

Ich hörte sie lachen.

Nein Liebes, du bist nicht alleine. Ich sagte doch du sollst die deines gleichen schützen. Aber komm erstmal zurück zu mir, ich habe Shadow schon zugeflüstert sie solle dich zurück zu mir bringen.

,,Wer ist Shadow?''

Du reitest auf ihr Mayari, aber ich glaube du hast sie umbenannt. Estrella oder? Wundervoller Name für so ein wundervolles Pferd. Sie gehört dir Mayari, hat sie immer schon. Ich habe blos auf sie aufgepasst, bis du sie endlich zu dir nehmen konntest.

,,Estrella, sie ist ein Traum. Ich danke dir Aya. Ich komme bald zurück zu dir und verspreche dir, auf Estrella immer gut zu achten''

Genau das gleiche sagte sie auch.

,,Estrella kann reden? Wie das?''

Ich erkläre dir alles wenn du hier bei mir bist. Zu Hause.

Und als sie zu Hause sagte, musste ich lächeln. Denn es gab fast nichts anderes was ich so vermisste wie ein zu Hause. ich treibte Estrella zur höchst Geschwindigkeit an, um so schnell wie möglich wieder bei Aya zu sein.

,,Los mein Mädchen, wir müssen uns beeilen'', flüsterte ich ihr liebevoll ins Ohr. Ich konnte es nicht erwarten wieder bei Aya zu sein um endlich Antworten zu erhalten. Aya war mir entgegen gekommen, zugegeben, ich auch, doch dies ist nebensächlich. Das einzige was mir in diesem Moment wichtig war, war Licht ins Dunkle zu bringen und endlich verstehen zu können was hier gerade mit mir geschieht.

Nach einer gefühlten Ewigkeit, war nun endlich Ayas Schloss wieder zu sehen. Nun ging es nur noch um Minuten, bis ich das erhielt, worauf ich mich schon so gesehnt hatte. Immer mehr treibte ich Estrella an, mir war bewusst das sie müde war, doch ich musste zu Aya. Ich wollte Antworten und das jetzt! 

,,Es tut mir so leid Estrella, dass ich so viel von dir abverlange, aber ich muss zurück, verzeih mir bitte mein Mädchen'', sagte ich ihr noch einmal, worauf sie mit einem wiehern antwortete.

 

,,Mayari, mein kleiner Wirbelsturm, du bist gekommen'', begrüsste mich Aya herzlich.

,,Natürlich Aya, du bist bereit mir Antworten zu geben und ich bin bereit dir vollkommen zu zu hören. Ich danke dir dafür.''

Erst lag ein tiefes Schweigen über uns. Ich wusste nicht mit welchen Fragen ich beginnen wollte und auch sie sah so aus als ob sie nicht wusste was zu tun war.

,,Nun'', räusperte sich Aya, ,,erzähle mir von deinem Leben Mayari''

,,Aya, ich habe keine Geduld für ein Kennenlernspiel, ich will antworten, Ausserdem sagtest du mir du wüsstest bereits alles über mich und mein Leben.''

,,Mayari ich kenne dein Leben ja, doch ich will wissen wie du das ganze aufgenommen hast. Wie du dein Leben siehst.''

,,Nungut'', seufzte ich, ,,Ich wurde als die älteste Tochter vor Achzehn Jahren in einem kleinen Dorf geboren. Meine Eltern waren Sophia und Adam, beide waren wohlhabend und führten unser Volk an. Fünf Jahre später wurde meine kleine Schwester Lydia geboren. Sie war ein Sonnenschein'', unter Tränen kamen mir wieder die Erinnerungen hoch, ,,Sie, sie war der wertvollste Mensch in meinem Leben, die die immer an mich glaubte, sie war die die immer für mich da war..''

,,Mayari, Lydia, sie liebte dich mindestens genauso wie du sie. Glaube mir Kleines'', sagte Aya sanft.

,,Ich bin verantwortlich für ihren Tod Aya. Ich weiss nicht, mein Leben war perfekt, so normal und schön. Jeder kannte jeden in meinem Dorf, das Volk respektierte uns und wir das Volk. Eines Abends kamen diese Menschen, es waren so viele Aya, sie hatten Waffen und Rüstungen dabei. Mein Vater hatte sie freundlich empfangen, wir waren doch alle immer so lieb Aya und dieser Mensch, dieser Feind und Mörderer, er, er..'', ich konnte den Satz nicht beenden ohne das ich weinen musste.

,,Er war grausam, ohne zu zögern, durchborte er den Körper meines Vaters mit seinem Schwert! Dieser Blick und dieses Lächeln das er auf den Lippen hatte. Er genoss es, er genoss den Moment als das Blut meines Vaters nur so aus seinem Körper floss. Meine Mutter schrie und die Männer aus meinem Dorf stürmten auf die Feinde.''

,,Mayari, du musst mir nicht alles erzählen wenn du nicht magst''

,,Nein! Ich will, ich muss es dir erzählen, meinet wegen. Ich glaube es geht mir besser danach.''

Aya nickte, ,,fahre fort meine Liebe''.

,,Meine Mutter schrie, sie nahm mich und Lydia bei der Hand und zerrte uns in einen alten Stall. Sie sagte uns wir sollten ganz still sein, leise und keinen Ton von uns geben. Wir sollen hier warten bis sich alles geregelt hat. Einige Zeit blieben wir so versteckt in dem Stall, doch plötzlich fiel Lydia auf das ihre Katze nicht zu finden war. Lydia, sie hatte so ein gutes Herz, sie wollte die verfluchte Katze retten und sprang aus ihrem Versteck. Ich wollte sie aufhalten, Aya bitte glaube mir, ich habe es versucht, doch kaum war sie aus ihrem Versteck, wurde sie umgebracht. Sie lag da, blutend am Boden und schnappte nach Luft. Ich konnte nichts mehr sehen, meine Mutter kam, brach in Tränen aus und ich stand einfach da. Konnte nichts tun. Lydia sah mich an als sie starb. Die ganze Zeit.'', ich ballte meine Hände zu Fäusten, ,,Ich konnte nichts mehr tun, ich war erstarrt Aya, und ich sah einen Mahn auf meine Mutter zu kommen, doch sie bemerkte es nicht. Sie sah mich an und sagte ich solle gehen, weg rennen so schnell ich konnte, sie sagte ich solle überleben und nicht zurück sehen., also ging ich. Und ich hörte sie Schreien, und noch einmal und daraufhin noch einmal. Und danach nie mehr.''

Aya nahm mich in den Arm und sagte erst nichts. Sie hielt mich einfach ganz nahe am Körper und spendete mir Trost.

,,Mayari, es tut mir so leid. Ich wusste zwar was du alles erlebt hast, aber es aus deinem Mund zu hören, es schmerzt, aber da musst du durch meine Liebe.''

,,Wird es je aufhören?''

,,Was meinst du? Den Schmerz?''

,,Auch, doch wird das alles je wieder aufhören? Die letzten paar Tage waren die Hölle. Wird diese Jagt je aufhören? Ich fühle mich nicht sicher und ständig bin ich auf der Flucht. Ich will mein Leben beenden, doch ich darf nicht. Wenn ich schon leben muss, dann will ich nicht so Leben Aya.''

,,Mayari'', seufzte Aya, ,,Es tut mir so leid Kleines, doch ich weiss nicht ob es je aufhören wird. Du bist ein Guardian, du wirst gejagt werden und Leute werden versuchen dich zu Töten.''

,,Das haben sie bereits, innerlich bin ich mit meiner Familie mit gestorben..''

Stille füllte den Raum.

,,Aya, ich bin bereit, erzähle mir mehr. Erzähl mir von diesem Guardian Ding, erzähl mir bitte alles was ich nicht weiss. Alles, ich möchte es hören und verstehen.''

,,Bist du sicher Mayari?''

,,Ja''.

 

Wahrheiten

Kennt ihr dieses Gefühl? Nie anzukommen und ständig wegrennen zu müssen. Es fühlt sich an als wäre mein ganzes Leben schon nur ein Rennen gewesen. Man glaubt man kennt die Strecke, hofft das man sicher im Ziel ankommt, weiss das man irgendwann ankommt. Doch was ist wenn man nie ankommt? Die Strecke die du die ganze verfluchte Zeit gerannt bist, war nicht die richtige. Und im Ziel kommst du blos an wenn du den richtigen Weg gewählt hast. Und ich habe natürlich den falschen gewählt.

Mit jedem Schritt komme ich dem Ziel nicht näher, im Gegenteil, ich entferne mich davon. Ich habe mich verirrt und komme nicht mehr da raus und um ehrlich zu sein, kann ich nicht mehr weiter rennen. Ich bin zu erschöpft und will blos liegen bleiben.

 ,,Du bist dir ganz sicher das du es hören willst?'', fragte sie nochmals nach.

,,Ja''.

,,Nun gut, wie du willst, weisst du Mayari, dein ganzes Leben wurde dir so viel verschwiegen. Nicht mal deine Eltern waren deine leiblichen Eltern, Lydia nicht deine Schwester und all deine Freunde blos deine Beschützer. Deine leiblichen Eltern wurden umgebracht. Grausam und ohne erbarmen.''

Ich gab keine Reaktion von mir, ich konnte nichts empfinden, ich spürte nichts mehr. ,,Erzähle weiter''

Aya sah mich lange an als sie zu Boden sah und den Kopf schüttelte, ,,Nein, Mayari ich will dir nicht mehr zumuten als nötig. Sieh dich doch mal an, die wirst mit jeder Minute eiskalter und das darf nicht geschehen. Mayari, geh schlafen, du bist nicht berei-''

,,Erzähl weiter!'', schrie ich aus voller Kehle.

Mit offenem Mund sah sie mich an.

,,Aya, erzähl weiter, ich will es wissen. Jetzt''.

,,Wenn du dies wirklich so willst dann tuh ich dies so. Ich werde es kurz und schmerzlos machen, deine leiblichen Eltern wurden auf grausame Art ermordet, deine Schwester Lydia ist nicht deine Schwester, dein Volk nicht dein Volk. Alle wussten wer und was du bist, alle, sogar Lydia und alle wussten das sie irgendwann sterben werden für dich. Mayari, du bist der Grund warum alle Tod sind und trotzdem kannst du nicht Schuld sein da du es nie verhindern hätte können.''

,,Ich wusste es, ich bin ein Monster'', ich ballte meine Hände zu Fäusten.

,,Das bist du nicht Mayari, du bist liebevoll und gutherzig. Alle haben dich geliebt.''

,,Aber alle die ich geliebt habe sind jetzt Tod! Sie wussten es von Anfang an her das sie für mich  sterben würden. Ich verstehe nicht wie ein Mensch so viel güte besitzen kann, das er es akzeptiert für jemanden zu sterben der nicht zur Familie gehört''.

,,Aber Liebes, für die warst du alle ein teil der Familie''.

Ich biss mir auf die Lippen, ,,Und meine leiblichen Eltern, wer waren die? Waren sie Lieb und waren sie wie ich? Habe ich Geschwister oder sonstige Verwandte?''

,,Deine Eltern Mayari, hatten ein Herz aus purem Gold. Sie hiessen Aurelia und Kai und beide waren sterbliche Menschen. Sie waren wie Sophia und Adam, ein Paar aus reichem Hause und regierten ein grosses Land. So weit ich weiss hast du keine lebenden Verwandten mehr, doch es wird gemunkelt das noch ein Kind vor dir zur Welt kam, doch Aurelia gab es weg, da sie noch nicht bereit für ein Baby war.''

,,Geschwister? Ich habe eine ältere Schwester?''

,,Oder einen älteren Bruder, doch die wahrscheinlichkeit das dieser noch lebt ist sehr gerring.''

,,Wieso das?''

,,Deine Eltern waren so unheimlich liebevoll, glaub mir, sie führten ihr Land mit Würde und Respekt. Doch wie jeder hatten auch sie Feinde, die deine Eltern auslöschen wollten, genauso wie alle Nachkommen.''

,,Ist meine Schwester oder mein Bruder tod?''

,,Wie gesagt, es kann durchaus möglich sein das es gefunden und umgebracht wurde, doch genauso kann der Gegenteil der Fall sein. Egal ob es tod ist oder nicht, deine Eltern gaben alles damit du und es sicher waren.''

,,Du sagtes sie waren sterbliche, normale Menschen, wie kommt es das ich es nicht bin? Kann ich überhaupt sterben oder nicht?''

,,Mayari, du kannst leider auch sterben, doch du verkraftest deutlich mehr Schmerz, Leid und Verletzungen als andere. Dich umzubringen ist schwer, aber nicht unmöglich. Als du auf die Welt kamst, meine Liebe, warst du so klein und schwach. Du wurdest mitten in den Winter zur Welt gebracht und glaube mir, alle wussten das du es wahrscheinlich nicht überleben würdest. Deine Eltern kamen zu einem Teich wärend dem Vollmond, deine Mutter weinte, da sie wusste das du jeden Moment sterben könntest. Sie baten eine mächtige Göttin darum dich am leben zu erhalten und gaben dir dafür eine wichtige und gefährliche Aufgabe. Dein Vater wollte dich nicht mit dieser Last auf den Schultern aufwachsen lassen, doch Aurelia wollte das du überlebst und nahm dies in Kauf. Diese Göttin schenkte dir das leben und du ihr deins. Am letzten Tag deines achtzehnten Geburtstages würdest du Verwandelt und musst deiner Bestimmung entgegen trette.''

,,Das Leben wurde mir geschenkt um es der Nacht zu verschreiben'', flüsterte ich leise.

,,Mayari, glaube mir es gab keinen anderen Weg dich zu retten.''

Ich konnte nicht antworten, zu viele Fragen schwirrten mir durch den Kopf.

,,Dir wurde nach dem Zauber das gesammte Gedächnis gelöscht und Aurelia und Kai waren verpflichtet dich weg zu geben, es brach ihr das Herz glaube mir, doch sie tat dies nur für dich.''

,,Weisst du, ich kenne diese Aurelia und diesen Kai nicht, aber ich wünschte mir das ich mich wenigstens einbisschen an sie erinnern könnte. Ich meine ich weiss nichts mehr als ihren Namen, sehe ich ihnen ähnlich?''

,,Du bist deiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten, und deine Sturheit, Kämpferherz und deinen Mut hast du von deinem Vater. ''

,,Sie wollten mir mein Leben retten und dafür aufgeben das ich bei ihnen aufwachse.''

,,Ja, sie kamen damals zu mir, ich war nicht sicher ob ich dich retten wollte aber ich erkannte sehr bald das du es wert warst'', sagte Aya mit freude zu mir.

,,Warte, du bist diese mächtige Göttin gewesen die mich gerettet hat?''

,,Ja Mayari, aber glaube mir du musst mir nicht danken, es war mir eine freu-''

,,Dir danken? Wofür? Du hast mir dies alles angetan! Meine Eltern, beide meiner Eltern wollten blos das beste für mich und sie alle sind tod wegen mir! Hättest du dich gegen mich entschieden und mich sterben lassen würden sie womöglich leben!''

,,Mayari'', sagte Aya beunruhigt, doch ich lies sie nicht weiter reden.

,,Nein! Die ganze Zeit dachte ich ich wäre an allem Schuld, das dies alles nur an mir liegen würde, aber du trägst mindestens genauso viel Schulld daran! Du hast mir diese Kräfte gegeben oder? Dann nimm sie mir diese bitte auch wieder!''

,,Ich kann nicht, es tut mir leid''

,,Aber wieso? Ich kann nicht verstehen warum dies nicht möglich ist. Such dir jemanden anders, nimm mir diese verfluchten Kräfte, meinet wegen kannst du mir auch gleich das Leben nehmen, bitte nimm sie mir wieder Weg'', ich brach in Tränen aus.

,,Mayari glaube mir, stirbst du, werden noch viele mehr ums Leben kommen. Ich kann, werde und will dir deine Bestimmung und Kräfte nicht nehmen. Du bist die richtige dafür, auch wenn du es jetzt nicht glaubst.''

,,Kann ich wenigstens ein bisschen Zeit für mich haben? Ich kann verstehen das ich wieder überreagiert habe, aber Aya, verstehe mich bitte auch, ich bin der Grund für all das Leid, welches in letzter Zeit geschah. Wie kann ich nur jemals akzeptieren was wegen mir geschah und wie kann ich mich jemals wieder selbst betrachten ohne mich in voller Hass und eckel an zu sehen?''

,,Du brauchst Zeit, das verstehe ich''

,,Danke Aya, aber bevor du gehst, möchte ich noch mehr über meine Bestimmung wissen''

,,Heute noch? Ich glaube das waren gerade ziemlich viele Wahrheiten auf einmal, vielleicht erst morgen Mayari''

,,Willst du wirklich wieder mit mir diskutieren?''

Sie lachte, ,,wie gesagt, stur wie dein Vater''

Und auch in meinem Gesicht, blitzte ein kleines Lächeln auf.

,,Also Mayari, du bist die neue Modgöttin, obwohl du eine Göttin bist, bist du nicht unsterblich. Du kannst durchaus getötet werden, doch nicht so einfach wie andere. Du bist die Behüterin des Mondes und der Nacht.''

,,Das hast du mir schon alles gesagt Aya, ich will was spannenderes hören, wie warum ich jetzt so aussehe wie ich jetzt aussehe, wofür die Ornamente auf meiner Haut sind, ob ich Kräfte habe und so''

,,Nun gut, wie du willst. Deine Haare sind so strahlend Silber mit einem hauch Goldschimmer, wie das Licht des Mondes. Die Ornamente auf deiner Haut werden nicht verschwinden. Ist dir aufgefallen das du auf deinem Rücken den gesammten Himmelszelt abgebildet hast? Die Ornamente sonst auf deinem Körperverteilt, haben jeweils verschiedene Bedeutungen.''

,,Wie meinst du das?''

,,Einige Ornamente zeigen auf was du bereits an Kräften hast und können solltest mit einwenig Übung. Es kann auch sein das noch einige Muster dazukommen, doch die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich gering, da deine Vorfahren lles bereits erlernt haben und du dies direkt geerbt hast.''

,,Vorfahren? Ich dachte alle seien Tod?''

,,Ja, die deines Blutes sind Tod, doch über die Geschichte hinweg, gab es vor tausenden von Jahren einige Mondgöttinen. Du bist nicht die einzige Mayari und wirst auch nicht die letzte sein''

Ich nickte und versuchte das alles zu verdauen.

,,Also meine Kräfte, was kann ich den alles?''

,,Das werde ich dir ein anderes mal zeigen kleiner Wirbelsturm.''

,,Morgen?'', fragte ich wie ein kleines Kind.

,,Vielleicht schon Morgen ja, aber damit dies möglich ist solltest du wirklich schlafen gehen, ich lass dich mal alleine'', und sie lief zur Tür.

,,Warte Aya! Ich glaube nicht das ich schlafen kann''

Ich hörte sie lachen, doch sie stand immernoch mir dem Rücken zu mir, ,,Ich denke schon, all diese Informationen haben dich bestimmt müde gemacht ohne das du es gemerkt hast. Versuch es einfach meine Liebe. Morgen wenn du aufstehst werde ich bereits unten auf dich warten. Dein Pferd wird schon gesattelt sein. Zieh dich bequem an ja?''

,,Und was ist mit deinem Kleid das ich noch trage?'', fragte ich, doch sie war bereits weg. Doch ich hörte in meinem Gedanken noch ihre Stimme sagen:,, Das wird Morgen wiedr dort hin verschwinden wie es jedesmal passiert. Mach dir keine sorgen darüber mein Kind, schlafe jetzt, neue Kleider wirst du in dem Schrank vor dir finden''.

Aber da ist doch kein Schrank, dachte ich mir und sah nach vorne. Moment, seid wann ist der dort? 

Und wieder hörte ich ein Lachen in meinen Gedanken.

,,Ich glaube jetzt verliere ich den verstand'', seufzte ich und liess mich in mein Bett fallen. Überraschender weise schlief ich sofort ein, wie es Aya gesagt hatte. Mein Körper fühlte sich so leicht an und ich spürte wie es plötzlich mitternacht wurde. Ich weiss nicht wie dies möglich war, doch ich hatte schon etwas länger das Gefühl immer genau zu wissen was für Zeit es ungefähr war, und als es dann endlich wirklich Mitternacht war, spürte ich wie ich plötzlich etwas anderes Trug als das Kleid. Ich sah unter meine Bettdecke, als ich an meinem Körper ein Nachthemd sah.

Genauso wie sie es sagte, dachte ich mir und schloss nun endgültig meine Augen.

 

Neustart

Wach auf.

 

Ich schlug meine Augen auf und merkte wie mein Herz raste. Ich hatte die ganze restliche Zeit durchgeschlafen und ich merkte die frische Energie die meinen Körper durchströmte. Wieder fielen mir Ayas Worte ein, dass sie unten auf mich warten würde, die Pferde gesattelt und bereit mir bei meinen Kräften zu helfen. Ich stand sofort auf und lief zu dem Kleiderschrank, wobei ich nach wie vor immernoch bei der Meinung war, das dieser Kleiderschrank vorher nicht da war. Ich öffnete ihn und sah einige Kleidungsstücke die wirklich auffallen waren. Etwas was andere Damen meines Standes nie in unserer heutigen Gesellschaft tragen würden. Ich sah auch Hosen, welches wir Frauen sowieso nicht anziehen dürften, doch Aya sagte das ich nun eine Göttin sei, oder zumindest auf dem besten Weg dahin, also zählen diese Regeln noch für mich? Ich war mir nicht sicher, doch je länger ich hier vor dem Schrank stand, desto länger wartete Aya unten auf mich wie auch Estrella. Ich beschloss ganz Neu anzufangen, mich nicht mehr darum zu kümmern was andere über mich denken, ich sollte nicht mehr auf meine Gefühle oder auf andere hören und rücksicht nehmen. Es verletzt blos beide Parteien, also hollte ich mir eine schwarze Hose und ein Lila farbenes Oberteil das ich so zerschnitt das es meine neue wilde Seite nur so unterstrich. Ich schnitt ungefähr die hälfte ab und man sah einen teil meines Bauches wie auch die Ornamente die darauf waren. Sie sind so schön fällt mir auf, aber ich muss mich noch an die gewöhnen.

Ich rannte all die Stufen bis zu den Stallungen runter um so schnell wie möglich wieder Estrella sehen zu können. Ich spüre unter uns eine unheimliche Verbindung und habe sich nach dieser kurzen Zeit schon so sehr in mein Herz geschlossen.

,,Estrella!'', schrie ich und sprang ihr an den Hals. Ich hörte Aya lachen und sagen:,, Guten Morgen auch dir Mayari, wie ich sehe freust du dich uns beide zu sehen, Estrella und mich''

Ich spürte wie ich ganz verlegen wurde und wendete mich nun auch Aya zu.

,,Guten Morgen Aya, tut mir leid, aber ich habe Estrella einfach so vermisst.''

,,Das ist doch nicht schlimm, sie ist ein wahrer Engel''

,,Ich nickte, ,,Ja, das ist sie''.

,,Nun bist du bereit Mayari?''

Ich schwang mich auf mein Pferd mit solch einer leichtigkeit und sah Aya lächelnd an, ,,aber natürlich, wohin gehts?''

,,Auch Aya schwang sich so graziös auf ihr Pferd wie sie alles macht und lächelte mich an, ,,Immer mir nach, sag mir bescheid wenn ich zu schnell für dich bin'', sie zwinkerte mir zu, ,,übrigens, deine Kleidung gefällt mir, deine neue Seite gefällt mir'', und sie ritt davon.

,,Hey! Warte, ich überhol dich schon noch!'', schrie ich ihr hinterher.

 

Wir ritten eine lange Zeit lang den Flüssen und Wäldern entlang bis wir irgendwann auf einem grossen Feld abstiegen.

,,Wo sind wir hier?'', fragte ich.

,,Hier, kleiner Wirbelsturm, können wir in ruhe trainieren, ohne angst haben zumüssen das uns jemand sieht. Hier kannst du auch nichts kaputt machen da weit und breit keine Häuser oder Bäume sind.''

,,Gut, also fangen wir an, was kann ich den alles?''

,,Ist dir aufgefallen das du im dunkeln ohne Problem sehen kannst? Oder das du stehts die genaue Zeit weisst?''

,,Umm, ja?''

,,Gut, denn das sind auch schon so Kräfte die du bereits kannst, die restlichen musst du so ziemlich alle noch erlernen.''

,,Und die sind?''

,,Dich unsichtbar zu machen, auf Gegner Energiestrahlen schiessen, Gestalten ändern, du musst lernen deine Emotionen beherrschen zu können, da wenn du dich zu sehr aufregst, kann deine ultimative Kraft zum vorschein kommen. Dir wird wahrscheinlich noch nicht aufgefallen sein das sich deine Augenfarbe ändern kann, jenach Emotion wird sie anders. Im normalen zustand bleiben sie Braun, sie können zu Lila wechseln wenn du so wütend bist das du deine Kraft aktivierst, und wenn es ganz schlimm wird, werden sie blau.''

,,Was passiert dann?''

,,Ich weiss es nicht so genau Mayari, all die Jahre geschah dies nicht einmal, einige vor dir waren zwar kurz davor, konnten sich allerdings rechtzeitig wieder beruhigen. Ich hoffe sehr das du das gleiche können wirst wenn es darauf an kommt.''

Ich nickte und malte mir im Kopf einige Szenen aus was wohl geschiehen würde wenn es passiert.

,,Aufjedenfall Mayari musst du noch unbedingt kämpfen lernen, um dich zu verteidigen wenn es darauf an kommt.''

,,Gut, verstanden, also womit fangen wir an?''

,,Entscheide du meine Liebe''

,,Energiestrahlen will ich lernen''

,,Nun gut, also konzentriere dich gut Mayari, ich erkläre es dir und du musst alles befolgen was ich sage, verstanden?''

Ich nickte und sie fing an mir alles zu erklären.

 

,,Aya ich kann das nicht'', seufzte ich als nach einer gefühlten Ewigkeit noch keine Fortschritte zu sehen waren.

,,Gib nicht so schnell auf Mayari, du kannst das, versuche dir zu konzentrieren''

,,Ich versuche ja schon die ganze Zeit mich zu konzentrieren aber es klappt nicht!'', ich war enttäuscht von mir selber und ging.

,,Mayari!'', schrie mir Aya nach, ,,Mayari geh nicht! Du machst einen Fehler!''

,,Du hast hier den Fehler gemacht! Ich war nicht die richtige, du hast mich umsonst gerettet Aya. Lass mich einfach gehen''.

,,Dann tue was du für richtig hällst Mayari, geh und renn wieder vor allem weg wie immer. Weisst du was, du kannst deinen Problemen nie ins Auge blicken. Ständig rennst du lieber weg als darum zu kämpfen und es wieder zu versuchen! Mayari, du hast die Wahl wenn du am Boden bist. Stehst du auf und versuchst es weiter, oder bleibst du liegen und bemitleidest dich selbst?''

Ich blieb stehen und ballte meine Hände zu Fäusten.

,,Sei still Aya, du hast keine Ahnung'', sagte ich.

,,Nein, ich werde jetzt nicht still hier stehen bleiben und sehen wie weitere sterben, blos weil du aufgibst. Herr Gott Mayari, glaubst du wirklich ich habe keine Ahnung? Ich weiss alles!''

,,Du weisst nichts!'', sagte ich und drehte mich ruckartig zu ihr als plötzlich ein lila farbener Lichtball in ihre Richtung schoss. Ich liess mich nicht von dem ablenken und lief wieder zu ihr hin, mein ganzer Körper glüte förmlich vor wut. Sie provozierte mich zutiefst.

,,Du weisst was geschah, aber nicht wie es mir dabei erging! Ja vielleicht renne ich weg und vielleicht habe ich mich dazu entschieden liegen zu bleiben, aber das Recht mich so zu erniedrigen hast du verdammt nochmal nicht!'', und mit jeder Handbewegung schleuderte ich weitere Lichtbälle nach ihr, welches sie jeden einzelnen auswich.

,,Mir reicht es ständig nach den regeln der anderen zu leben, ich habe mir nichts davon ausgesucht verstehst du? Ich wollte das alles nie!''

Erst jetzt fiel mir auf das mir die ganze Zeit schon Tränen runter liefen. Irgendwie wurde mir alles zu viel und ich brach zusammen und lag auf Kniehen vor Aya. mein Gesicht war gesenkt. Vielleicht vor Scham, vielleicht auch vor erschöpfung, so genau weiss ich das nicht.

Auch Aya liess sich auf ihre Kniehen nieder und hob meinen Blick:,, Siehst du meine Liebe, du kannst es doch.'', sagte sie und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

,,Du hast das alles so geplant oder? Du hast mich mit Absicht aus meiner Reserve gelockt.''

,,Kann man so sagen ja, doch einiges meinte ich auch ernst. Mayari du musst lernen dich deinen Ängsten, deinen Problemen und deiner Bestimmung zu stellen. Ansonsten wirst du ewig friehen müssen.''

Ich nickte blos und merkte wie müde mich dieser kleine Ausraster von mir machte.

,,Ich glaube das reicht für Heute, meinst du nicht auch, kleiner Wirbelsturm?''

,,Ja ich denke es reicht wirklich''

Aya lachte.

,,Wieso lachst du?''

,,Ich hätte nicht gedacht das wir, kleine, sture Mayari, jemals einer Meinung sein werden''.

Wir brachen beide in lachen aus als wir uns auf unsere Pferde schwangen und uns auf den Weg nach Hause machten.

Begegnungen

 Zeitsprung von circa 3 Monaten

 

Erstaunlich wie schnell man sich an ein neues Leben gewöhnen kann. Ich bin mir nicht sicher ob ich mein Leben, so wie es gerade ist, bereits voll und ganz akzeptieren kann, doch momentan kann ich gut damit leben. Mein Training verlief die letzte Zeit gut, sogar sehr gut. Nach dem Ausraster den ich hatte, hatte ich schnell den Bogen raus und erlernte die anderen Dinge in Rekordzeit. Mit der zeit habe ich mich auch gut an meine neue Umgebung gewöhnt. Kontakt zu anderen menschen hatte ich nicht mehr seid dem Tod meiner Familie, doch ich finde das gut. Ich will keinem mehr zu nahe kommen, am Schluss wird man nur verletzt. Hier in der Umgebung hat es viele schöne Orte an dennen ich einfach nur entspannen kann, wie beim Wasserfall, etwas nördlicher von hier, oder die Klippen die im nahem Westen liegen. Am liebsten bin ich bei den Klippen, je näher ich dem Mond sein kann, desto besser fühle ich mich selbst. Ich kann nicht glauben was für ein Leben ich führe und was mich noch alles erwarten wird. Momentan beherrsche ich gerade so meine Kräfte, kann mich noch nicht in alle Tierarten wandeln, doch die Vorstellung das ich bald endgültig mein Amt als Guardian und goddess of the moon annehmen werde, macht mir etwas angst. Die letzten drei Monate habe ich mich intensiv um die Geschichte meiner Vorgängerinnen beschäftigt, doch keine war wie ich. Sie alle waren so mächtige und beachtliche, selbstbewusste Frauen, die nicht so einen holprigen Start wie ich hatten. Die meisten wurden mit der Zeit von Aya ausgesucht und nicht wie bei mir, von Anfang an auf gut Glück erwählt, ohne zu wissen wie und zu was ich mich entwickle.

Ich spüre wie es langsam Zeit wird für meinen nächtlichen Rundgang mit Estrella. Jede Nacht reiten wir zwei dorthin wo es uns gerade zieht und entdecken so die schönsten Orte. Die Tatsache das ich mittlerweile vollständig gewandelt wurde, ermöglicht es mir nur schlecht wärend dem Tag raus zu gehen. Meine Augen sind so Licht empfindlich geworden, das ich zwar in der Nacht jede kleinste Bewegung sehen kann, doch am Tag kaum die Augen aufbringe da es zu Hell ist.

Ich gehe zum Kleider schrank und ziehe mir ein langes weisses, luftiges Gewand an, bevor ich zu Aya runter gehe um noch schnell etwas zu Essen. Es ist zwar spät und normalerweise zu Kalt für so ein Gewand wie ich es gerade trage, doch ich geniesse mein leben so gut wie es geht und freue mich das ich nicht mehr kälte empfindlich bin, beziehungsweise nach meiner vollständigen wandlung, noch nie gefroren habe.

,,Hallo kleiner Wirbelsturm, ist es etwa schon wieder Zeit?'', begrüsste mich Aya, die mir bereits ein Stück brot entgegen hielt.

,,Danke Aya, du weisst immer wann ich etwas brauche''

,,Natürlich, ich kann ja auch deine Gedanken lesen meine Liebe''

,,Das ist unfair, ich will auch deine Gedanken lesen können Aya!'', sagte ich mit einem leicht beleidigten Unterton, doch sie lachte blos.

,,Geh jetzt, Estrella wartet. Viel spass Heute Mayari, hoffentlich findet ihr noch schöne Plätze, bei so vielen wie ihr schon aufgespürt habt.''

,,Estrella und ich sind das perfekte Team, ich glaube wir denken immer an genau das selbe, aber ja du hast recht, sie wartet bestimmt schon.'', ich stürmte aus dem Raum und schrie noch so halb hörbar zu Aya:,, Und danke für das Brot!''

 

Die Luft ist Heute wieder so schön früsch und angenehm. Wenn ich mit Estrella reite, fühle ich mich so frei, als ob nichts auf dieser Welt mich aufhalten könnte.

,,Na meine Süsse, wo gehts hin?'', flüsterte ich in Estrellas Ohr. Sie sah mich blos an, gab einen leisen Ton von sich und wusste genau wohin sie wollte. Ich liess mich von ihr einfach führen, wie immer. Ich vertraue ihr mein Leben an und sie vertraut mir mindestens genauso.

Nach einer Zeit wurde sie plötzlich langsamer bis sie ganz stehen blieb.

,,Wo sind wir Estrella?'', ich kannte diesen Ort noch nicht und er war anders als all die anderen Orte wohin mich Estrella sonst führte. Meistens war in der Nähe ein Wasserfall, Teich, Höhle oder sonst etwas, aber hier war einfach nichts als ein endloser Wald.

,,Estrella, wirklich, was machen wir hier?'' 

Sie sah mich lange an als würde sie auf etwas warten. Plötzlich hörte ich hinter mir ein Geräusch als dann auch jemand meinen Arm ergriff und mir den Mund, mit der anderen Hand zu hielt.

Ich zuckte zusammen und wollte aufschreien, doch dies war ja nicht möglich. Estrella sah mich nur weiter an und für einen kleinen Moment habe ich an ihr gezweifelt, ob sie mich in eine Falle gelockt hat. Niemals, das würde sie nicht tun.

Immernoch war ich so gut wie Bewegungslos festgehalten worden, als ich meine ganze Kraft zusammen nahm um ihn zu überwältigen. Nicht noch einmal lasse ich mir das von jemanden gefallen, nicht wenn ich nun weiss wie man kämpft und wie ich mich verteidigen kann. Ich selbst habe nie Waffen bei mir, Aya meinte immer ich sollte mich nicht zu früh an  Materielle Gegenstände gewöhnen, doch ich sah der der Unbekannte ein Messer dabei hatte. Flink löste ich mich von seinem Griff, nahm sein Messer und stürzte mich auf ihn. Wir beide fielen zu Boden, ich auf ihn mit dem Messer an seiner Kehle.

,,Wer bist du? Was soll das, willst du mich töten?'', schrie ich.

,,Diese Stimme'', flüsterte er, ,,Maya?''

,,Wer bist du verdammt!'', fragte ich nochmal.

,,Maya so heisst du doch oder?''

,,Ich heisse Mayari, aber das war nicht die Frage, wer bist du?''

Er lachte nur, ich konnte nicht viel von ihn erkennen, auch er hatte wieder eine Maske an.

,,Warte, vielleiht hilft dir das wieder auf die sprünge''

,,Was meinst du- Aua! Hey was soll das!'', schrie ich als auch er die Chance meiner Unachtsamkeit ergriff und den Spiess umdrehte. Plötzlich war ich die mit dem Messer an der Kehle. 

Er sah mir tief in die Augen und sagte:,,Und, hast du immernoch so viel Humor, kleines Ding?''.

,,Moment mal'', flüsterte ich. Diese Augen, so Smaragdgrüne Augen habe ich nur einmal in meinem Leben gesehen, und kleines Ding nannte mich noch nie jemand anderes als: ,, Mister X?''

,,Genau, aber weisst du was, Mister X finde ich einwenig übertrieben'', er nahm mir das Messer von der Kehle und half mir beim aufstehen.

,,Naja, du könntest mir einfach deinen Namen sagen und die Maske abziehen, aber nein, du musst ja auf Misteriös machen''

,,Mh, deinen Humor habe ich vermisst kleines Ding. Na gut, ich nehme für den Anfang die Maske ab''

Als er sie wirklich abnahm stockte mir erst der Atem. Er sah gut aus, sehr gut. Er nahm seine Mütze ab, ich musste fast ein bisschen lachen, seine braunen Haare waren so verwuschelt und zerzaust wie von einem kleinen Jungen.

,,Wow, ich bin mir gewohnt das die frauen mir zu Füssen liegen, aber du lachst mich blos aus.''

Ich verdrehte die Augen:,, Nun Mister X, du kennst meinen Namen, wie heisst du?''

,,Ich verrate nie jemanden meinen Namen Süsse'', sagte r als er seine Arme verschrenkte.

,,Das ist aber nicht fair.'', sagte ich mit einem Schmollmund, ,,Wieso denn nicht?''

,,Nun ganz einfach Mayarilein, wenn die Damen meinen Namen nicht wissen können sie mich nicht aufsuchen.''

,,Du bist also so ein kleiner Aufreisser mh?''

,,Kann man so sagen''

,,Na gut, dann kann ich ja gehen Blödmann'', sagte ich wärend ich mich mdrehte.

,,Autsch. Du bist ja richtig kratzbürstig kleines Ding. Weisst du was, vielleicht verrate ich es dir wenn du ganz lieb fragst''.

,,Weisst du das ich das nicht nötig habe? Am besten gehe ich einfach wieder'', ich ging voraus und erwartete das Estrella mir wie sonst hinterher lauft, aber irgendwie tat sie das nicht.

,,Sieht so aus als ob dein Pferd nicht so deiner Meinung wäre.'', sagte er lachend

,,Estrella was soll das? Willst du mich blos stellen?''

,,Oh glaub mir kleines Ding, das schaffst du ganz alleine genauso gut''.

Ich merkte wie ich wieder wütend wurde, auch er provozierte mich und ich musste unbedingt die Beherrschung behalten.

,,Sag mal wo ist dein Problem? Ich kenne dich nicht und hasse dich trotzdem schon''

,,Das verletzt mich aber'', sagte er sarkastisch.

,,Gefällt dir das?''

,,Was?''

,,Das Gefühl die Oberhand zu haben?''

,,Oh glaub mir, ich habe die Oberhand''

,,Arghh, du hast ja keine Ahnung zu was ich fähig bin!''

Ich merkte wie Estrella auch langsam unruhig wurde und auch er sah plötzlich verwirrt aus.

,,Sag mal wie hast du das gemacht?''

,,Was?'', sagte ich wütend.

,,Deine Augenfarbe zu ändern!''

Ich wusste das dies kein gutes Zeichen war, aber in diesem Moment war mir das so egal.

,,Ich sagte doch du hast keine Ahnung! Unterschätze mich nicht, du weisst nichts von mir!''

Ich war kurz davor die Beherrschung zu verlieren als aufeinmal ein Silberner Lichtstreifen erschien

,,Aufhören!''

,,Aya? Was machst du denn hier? Wie hast du uns gefunden?''

,,Herrgott Mayari! Du hättest es fast geschafft! Fast wärst du so ausgrastet das du deine ultimative Kraft freigeschaltet hättest!''

,,Wie konntest du das wissen?''

,,Sie nach oben'', sagte sie wütend, als ich sah das sich der Mond blau verfärbt hat.

,,Wie ist das möglich?''

,,Ich sagte doch du bist die Mondgöttin, ich glaube es nicht das fast etwas schlimmes passiert wäre nur wegen diesem Kerl hier! Ist dir klar das du uns alle hättest töten können? Schlimmer noch, womöglich hättest du das ganze Land verwüsten können, weil dich jemand ein wenig provoziert hat? Ich bin echt enttäuscht von dir.''

Ich sagte nichts, ich wusste das ich zu weit gegange bin. Aya drehte sich zu Mister X um und wollte ihm auch eine Lektion erteilen.

,,Und du junger Mann das gehört sich so ni-'', sie hielt inne, ,,John?''

,,Hallo Aya'', sagte er nervös.

,,Ihr kennt euch? Wie?''

,,Mayari, steig auf Estrella und geh schonmal vor. Ich und John kommen nach, zu Hause erkläre ich dir alles''.

,,Aber''

,,Kein aber, geh!''.

Ich schwang mich also auf Estrella in der Hoffnung das sie sich endlich wieder bewegen würde und wie durch ein wunder, gehörchte sie mir wieder aufs Wort.

Den ganzen Weg bis zu Ayas Burg fragte ich mich woher sie Mister X, oder John, kennt. Aber auch fragte ich mich was es wirklich mit meiner ultimativen Kraft auf sich hat. Bin ich so mächtig um alles zu zerstören? Der ganze Mond war blau verfärbt, wahrscheinlich genauso wie meine Augen. Ich weiss das sie sich ab und zu Lila verfärben können, aber blau ist schon krass.

 War ja klar das ich vor Aya in der Burg ankomme. Ich wusste nicht was ich jetzt alles noch tun soll bis sie endlich mit diesem gewissen John ankam. Schon komisch, normal bin ich um diese Uhrzeit nicht einmal zurück, sondern immernoch unterwegs, aber was solls, jetzt bin ich nunmal da.

Ich striegelte und fütterte Estrella, auch wenn ich mich ein wenig in Stich von ihr gelassen gefühlt habe, ist sie doch ein wichtiger Teil meines Lebens und bin froh sie zu haben.

,,Mayari''

,,Aya, endlich bist du da''

,,Ja und ich habe John mitgebracht''

Ich sah ihn mit einem finsteren Blick an, ,,woher kennst du ihn?''

,,Nun kleines Ding, du bist nicht die einzige im Kreis der Guardians, oh moment endschuldige, du bist ja noch gar kein Guardian'', er lächelte und genoss es richtig mich fertig zu machen, ,,soweit ich weiss, hat man dich noch nicht angenommen Mayarilein''

Ich merkte wie ich ihn förmlich anknurrte, bereit war ihn zu an zu greifen.

,,John hör auf sie so zu provozieren, du solltest doch wissen, das sie erst letztens die vollständige Wandlung durchgemacht hat und sie nicht vorher dem Kreis beitretten konnte!''

,,Ich sehe wer hier der Liebling von Aya ist, aber glaube mir, so wie sich das kleine Ding aufführt, wird sie nicht angenommen. Sie ist wie ein kleines unerfahrenes Kind, welches man ein Messer zum spielen gab. Entweder verletzt es sich selber, oder andere.''

,,Nun reicht es aber! Dir ist bewusst das ich dir deine Kräfte wieder nehmen kann John!''

,,Oh ja das ist mir klar Aya, doch ich weiss auch das du dies erstens nie machen würdest, bei niemanden und zweitens, habe ich keine Angst davor. Du kennst mich und weiss wie sehr ich diese Kräfte verabscheue.''

,,Ich glaube es einfach nicht..'', sagte Aya traurig. Ich habe sie noch nie so gesehen und es schmerzt.

,,Was glaubst du nicht mh? Komm schon Aya, sag es, gib es zu! Du machst nicht keine Fehler, denn dein einziger Fehler bin und war ich, stimmts? War ja klar, ich verstehe nicht mal was ich hier mache! Du hättest dies nie tun sollen Aya, oder sie nicht einfach in Stich lassen. Hättest du damals deine Kräfte nicht für Mayari hergegeben wäre sie jetzt nicht Tod!''

,,Warte mal'', unterbrach ich sie, ,,ich verstehe nicht, wer ist diese Person? Wen hätte Aya retten sollen?''

,,Das intressiert doch niemanden mehr, alles was wichtig ist, ist das du noch ein Leben auf deinem Gewissen hast Aya! Glaube mir, es wird nicht der letzte sein! Ich verschwinde und wenn ich merke das jemand von euch mich verfolgt bringe ich den um!'', John drehte sich um und ging aus dem Zimmer. Mahn hörte zum Schluss noch das Knallen der Stahltüren, als er mit seinem Pferd ging.

,,Aya?'', ich nahm sie in den Arm als sie ganz verstört, traurig und etwas verängstigt, mit mir zu Boden sank.

,,Aya, willst du mir von dem allen erzählen? Vielleicht kann ich helfen? Oder dir einfach zuhören und nichts sagen?''

,,Ich bin dir sehr dankbar Mayari, meine Liebe, aber das ist etwas was ich erst selbst verarbeiten muss''.

Ich nickte und verliess den Raum, ich glaube das ist momentan das beste.

 

Begrabenes

Nachdem ich Aya alleine gelassen habe, schländerte ich eine Zeit planlos herum. Ich wusste nicht was sonst tun. Es fühlte sich falsch an, mit Estrella weg zu gehen, ich habe Aya zwar gerade alleine gelasse, doch ich will nicht zu weit weg sein. Ich setzte mich an den Kamin, nachdem ich mir ein Feuer gemacht hatte. Ich dachte viel nach, wirklich viel, so viel wie ich es schon lange nicht mehr tat. John ist verletzt. Sehr verletzt, man kann es spüren, jedenfall konnte ich es spüren. So wie es klang verlor er eine wichtige Person in seinem Leben, womöglich durch Ayas Schuld?

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Aya den Tod eines Menschen einfach so zugelassen hätte, wenn sie es hätte verhindern können. Womöglich gab es für diese Person keine Hoffnung mehr, oder sie war es nicht wert, womöglich musste sie sterben? 

,,Es reicht'', sagte ich zu mir selbst. Ich darf mir nicht zu viel daraus machen, ich kenne die Geschichte nicht, vielleicht hilft mir Aya sie zu verstehen,

,,Wenn sie bereit ist..', flüsterte ich. 

Bald erlosch das Feuer im Kamin und ich beschloss in mein Zimmer zu gehen. Ich weiss, als Guaridan der Nacht sollte ich nicht wärenddessen schlafen, doch ich wollte nur noch das dieser so schnell wie möglich zu ende ging. Ich legte mich in mein Bett und schloss meine Augen. Es war still und beinahe etwas zu friedlich. Ab und zu hörte ich ein leises wimmern von Aya, welches allerdings immer leiser wurde. Ich nehme an Aya beruhigt sich langsam von was auch immer. Meine Augen liess ich nach wie vor geschlossen und lauschte einfach nur. Mein Atem verlangsamte sich etwas und auch meine eigenen Gefühlen fingen an sich zu beruhigen. Bald tratt ich völlig weg und schlief endgültig ein.

 

Schreie. Und wieder höre ich überall schreie von Frauen, Männern und Kindern. Ich höre den Schmerz welchen sie erleiden müsse. Ich höre die Pferde wie wild rum rennen und ich höre wie sich Schwerter kreuzen. Ich hingegen stehe hinter einem Gebüsch und schloss so schnell wie möglich wieder meine Augen.

Nicht schon wieder, dachte ich mir. Es kann nicht sein das nach drei Monaten ruhe, plötzlich alles nochmal geschieht. Aber selbst wenn, nun weiss ich, dass es nicht real ist.

Ich öffnete langsam meine Augen und sah nun das ganze Leid auch bildlich, jedenfalls das was noch übrig war, denn das meiste ist bis zum Boden abgebrannt. Ich spüre den Zorn in mir. Ich biss mir auf die Lippen und ballte, wie so oft, meine Hände zu Fäusten. 

Die meisten waren Tod, einige lagen schmerz erfüllt am Boden und zuckten bis zu ihrem letzten Atemzug. Einige versteckten sich in Gebüschen, unter Treppen oder sonst wo. Aber alle hatten Angst bis zum Tod. Wann hört dieses Leid auf. Warum bekriegen sie sich alle? Um was machen sie dis, wo ist der Zweck dahinter? Nach einiges Zeit in der ich blos rum stand und zusah, beschloss ich, nicht wie sonst tatenlos zu zusehen. Ich kann mich nun verteidigen, ich kann andere verteidigen. Ich kann helfen und leben Behüten. Nun wird mir alles klar. Nun verstehe ich all die dinge die Aya meinte.

Behüte die deines Gleichen

Sie alle, Sie alle sind Spiegelbilder meines Leidens. Sie alle spüren das gleiche Leid wie ich und deshalb sind wir alle verbunden. Ich kann sie beschützen. Ich kann sie behüten.

Plötzlich erklingt ein lautes wusch und wie aus dem nichts war wieder dieser silberne Lichtschleier erschienen. Ich konnte mich wieder selbst darin spiegeln sehen. Meine Ornamente, die über meinen ganzen Körper verteilt waren, begannen zu leuchtet. Meine Augen leuchteten so lila wie nie auf. In meiner Hand erschien ein goldener Zepter wie auch an meinen Knöcheln, Ärmer und Handgelenken goldene Ringe erschienen sind. Ich gab es nicht gerne zu, doch in diesem moment bewunderte ich meine Schönheit. Noch nie hatte ich mir selbst gefallen, doch seid meiner Wandlung fühle ich mich viel wohler. 

Der Lichtschleier erblasste langsam wieder und ich konnte spüren wie die Energie, welches es ausgestrahlt hat, wieder verschwand. Als ich wieder bei Sinnen war, wollte ich nur noch so schnell den Menschen helfen, welche noch zu helfen waren. Doch da war kein Blutbad oder Feuer oder sonst was gewesen. Nein. Sie standen alle da. Einfach so und lächelten mich an. Sie standen alle lächelnd und lebendig vor mir, als wäre nie etwas geschehen. Ich kannte niemanden von diesen Leuten, doch sie kamen mir trotzdem so bekannt vor.

,,Was ist geschehen?'', fragte ich sie flüsternd.

,,Wir danken dir Mayari, meine Liebe, du hast uns erlöst. Wir sind stolz auf dich'', sagte eine Dame, die ganz vorne stand.

,,Kenne ich sie? Sie kommen mir so unglaublich bekannt vor.''

Die Dame nickte und plötzlich änderte sich ihre Gestalt. Die Gestalt aller änderte sich.

,,Nein'', flüsterte ich, ,,Nein!''

,,Mayari. Mein kleines Mädchen. Wir lieben dich, und werden es immer.''

Die Dame machte einen Schritt weiter zu mir, doch ich wich blos zurück.

,,Das kann nicht sein!'', schrie ich verstört, ,,Nein, das ist unmöglich! Ihr seid alle Tod, ihr seid nicht echt!''

Mir stiegen Tränen in die Augen, ,,Nein, nein, nein das kann nicht sein. Du bist Tod. Ich habe es doch gespürt, meine Mutter ist Tod. Ihr alle seid Tod und ich bin Schuld''.

,,Mayari, beruhige dich. Ja wir sind Tod, doch du hast uns gerade erlöst. Nun können wir alle friedlich in den Himmel aufsteigen und in Frieden ruhen. DU Mayari hast deine Aufnahme bestanden. Glaube mir, wir alle wussten auf was wir uns da einlassen, das ganze Volk. Dein Volk.''

,,Meine Aufnahme? Welche Aufnahme! Nein das ist ein Traum, das ist alles nicht wahr. Mama, es tut mir so leid. Verzeih mir, verzeiht mir alle! Ich hätte mit euch kämpfen sollen und mit euch sterben.'', ich schloss die Augen und weinte.

,,Mayari?''

Ich sah auf und vor mir stand ein kleines Mädchen. Ich sah alles verschwommen, aber erkannte das sie das Mädchen war, welches in meinem ersten Traum in meinen Armen starb.

,,Du, dich kenne ich! Aber du bist Tod!''

,,Waren wir das nicht alle?'', fragte sie mit ruhiger Stimme.

,,Aber du bist in meinen Armen gestorben. Ich wollte dich doch retten, ich wollte dich beruhigen und dann bist du gestorben. Es tut mir wirklich so leid, verzeih mir bitte''.

Sie summte nun eine Melodie, die ich nur zu gut kannte.

 ,,Weisst du Schwesterherz'', begann sie mit ihrem Satz, als auch sie nun ihre Gestalt änderte, ,,Dein ganzes Leben hast du mich geliebt, und ich wusste von anfang an das du nicht meine richtige Schwester bist. Ich wusste es. Doch auch ich habe dich geliebt, als teilten wir das gleiche Blut. Du wolltest mich immer Beschützen, obwohl du die warst die am meisten Schutz benötigte. Du hast mich immer gerettet, aus jeder Situation, jeder Zeit. Und nun bin ich Tod und wer erlöst mich jetzt von meinem Leiden? Wer ermöglicht uns alles das Ewige Leben in Frieden? Für wen haben wir alle unser Leben gegeben? Du. Mayari, selbst im Jenseits konnte ich deine Liebe zu uns spüren, deinen Hass gegen dich und den Feinden. Die Endtäuschung die in dir aufkam. Mayari, es war die grösste Ehre, unser Leben für dich, die Mondgöttin, geben zu dürfen. Wie könnten wir dir nicht verzeihen? Wie könnte ich dir nicht verzeihen?''

Ich brach zu Boden und weinte mir die Seele aus dem Leibe.

,,Oh Lydia. Meine Schwester. Glaube mir, ich hätte mehr tun müssen, ich hätte euch doch alle bis zu meinem letzten Atemzug beschützen müssen. Es tut mir so leid, du warst doch noch zu jung um zu sterben!''

,,Mayari, höre auf dir die Schuld zu geben. Du hast alles richtig gemacht. Du lebst und das ist das wichtigste. Uns tut es nur leid das wir dich nicht länger vor deiner Bestimmung schützen konnten, oder dich zumindest auf deinem Weg begleiten konnten.''

Ich sah auf und blickte erneut in all diese glücklichen Gesichter. Sie alle sahen mich mit einer solchen Liebe an wie ich es eigentlich nie verdient hätte.

,,Steh auf Schwesterherz''

,,Wie kannst du nur mit deinem Alter so weise klingen Lydia?'', fragte ich sie.

,,Nun weisst du Mayari, obwohl ich wusste das du die Göttin in unserer Familie warst, bist du trotzdem nicht mir viel Hirn gesegnet gewesen'', sagte sie lachend.

Ich konnte es nicht glauben. Auf ich musste ein wenig schmunzeln, Lydia war zwar Tod, doch ihre Seele, oder was auch immer das vor mir ist, ist trotzdem noch so lebendig wie immer. So frech und doch liebevoll.

,,Mayari, es wird Zeit'', sagte nun mein Vater der auch da war.

,,Vater'', flüsterte ich.

,,Mayari, ich liebe dich. Wenn du dich nur so sehen könntest wie ich dich sehe. Mein kleines, wundervolles Mädchen ist nun zu dem geworden, was ihr immer bestimmt war. Du bist zu eine wundervolle und wunderschöne Dame und Göttin heran gewachsen''

Ich erwiderte nicht und genoss es nur, sie alle so lebendig zu sehen.

,,Wir müssen gehen'', sagte meine Mutter.

,,Moment, wie ihr müsst gehen? Wohin?''

,,Wir können dank der Tatsache das du nun im reinen bist mit dir, endlich in das Reich des Friedens gehen. Es wird Zeit Mayari, wir alle sind bereits zu lange da.''

Es erschien ein Licht und einige aus meinen Volk gingen ohe zu zögern hinein, andere sahen mich erst wieder an und lächelten mir zu. Ich konnte erkennen und spüren das meine Familie auch bereit war in das Licht zu gehen, also entschied ich mich sie gehen zu lassen.

,,Maya, versprichtst du mir was?'', fragte Lydia kurz vor dem Licht.

,,Alles Süsse''

,,Gib dir niemals mehr die Schuld an unseren Tod verstanden?''

,,Aber'', wollte ich widersprechen, doch sie unterbrach mich sofort.

,,Nein, kein aber. Mayari, du bist nicht Schuld''

Ich nickte, ,,Gut, wie du willst du Sturkopf, ich bin nicht schuld''

Sie lächelte, ,,Wundervoll, nun kann ich gehen, glüsse Aya von mir und sag ihr das ich ihr dankbar bin das sie so auf dich aufgepasst hat''

,,Warte, woher kennst du Aya?'', schrie ich hinterher, doch sie tratt bereits, als letztes, in das Licht. Ich hörte nurnoch ihr bezauberndes Lächeln als die ganz verschwand.

,,Ich liebe dich Lydia, ich liebe euch alle'', flüsterte ich noch bevor auch das Licht sich schloss.

Aufgenommen

,,Mayari, Mayari meine Liebe. Wach auf!''

Ich öffnete langsam die Augen als ich direkt in Ayas strahlenden Augen sah.

,,Mayari, ich gratuliere dir ganz herzlich. Du glaubst gar nicht wie unheimlich stolz ich auf dich bin!''

Aya rüttelte mich quasi wach und umarmte mich so lange und intensiv.

,,Aya? Ich kriege keine Luft mehr'', unterbrach ich sie ungern.

,,Mayari, wie gehts dir? Erzähl, wie war es?''

,,Was meinst du?''

,,Deinen Traum! Es hat sich überall rum gesprochen das du Mayari, endlich als Guardian anerkannt wurdest. Verstehst du? Du gehörst nun entgültig zum Kreis der Behüter!''

,,Meinen Traum? Welchen Traum?''

Ich war so verwirrt. Was meinte sie mit Traum? Ich überlegte nochmals ganz genau nach, als mir alles weieder einfiel.

,,Warte, der Traum! Meine liebe Güte, Aya, das war alles zuerst der Horror, doch nachher schien alles so perfekt!'' 

,,Ich freue mich so unheimlich für dich. Magst du mir erzählen wie es war? Weisst du, bei jedem Guardian ist dies etwas anderes. Je nachdem was dieser früher erlebt hat.''

,,Wie meinst du das?'', fragte ich sie.

,,Nun, du konntest nicht in den Kreis der Behüter eintretten, da irgendetwas dich so sehr bedrückt hat, dass du dich selbst noch nicht akzeptieren konntest. Wie sollen dich andere akzeptieren wenn du es selbst nicht tust, verstehst du?''

Ich nickte langsam.

,,Nun, in der Vergangenheit wird du wahrscheinlich mehrfach in etwa ähnliche Träume erlebt haben, stimmt das?''

,,Ja, immer ging es um das gleiche. Ein Volk wurde angegriffen und alles wurde zerstört. Die Bewohner starben alle qualvoll, überall war grosses Leid.''

,,Genau, und jetzt hast du doch bestimmt wieder so einen Traum erlebt, oder?''

Ich nickte abermals, ,,Ja genau! Es war wirklich fast alles gleich, nur, nur...'', mir ging ein Licht auf und Aya schien es bemerkt zu haben und lächelte.

,,Jetzt verstehe ich Aya, die ganze Zeit quälten mich Schuldgefühle, die ganze Zeit wollte ich nicht einsehen das ich es verdient habe weiter zu leben, während meine ganze Familie umgebracht wurde. Aya ich verstehe endlich! Sobald ich es geschafft habe, mich von meinen Schuldgefühlen entgültig zu lösen, wurde alles besser. Ich konnte sie retten!''

Ich war so unheimlich begeistert von der Tatsache, das ich endlich verstand was mir Aya die ganze Zeit sagen wollte.

Du bist für grösseres Bestimmt.

Ich verlor zwar meine ganze Familie, meine Freunde und mein Volk, doch sie alle haben mir verziehen. Dadurch kann ich mir auch verzeihen. Ich weiss zwar das ich eine grosse Schuld auf meinen Schultern trage, doch ich kann mich nun selbst wieder ansehen, ohne mich voller Hass zu betrachten. Nun kann ich mich akzeptieren und endlich anfangen meine Verstorbenen stolz zu machen. Ich kann endlich andere Beschützen.

Ich sah an mir runter, als mir einfiel das mir im Traum einiges an neuem Schmuck etc erschienen ist.

,,Suchst du etwas?'', fragte mich Aya.

,,Ja, ehrlich gesagt, erschienen im Traum ein Zepter in meiner Hand und einige Goldreifen um meinen Knöchel und so, ich weiss nicht, war das wirklich nur ein Traum oder besitze ich die auch?''

,,Ja, das war kein Traum, du besitzt die auch jetzt noch. Dies bekommst du allerdings alles erst an der Zeremonie, die wir Heute Abend mit all den anderen Guardians durchführen''

,,Eine Zeremonie?''

,,Ja, eine Zeremonie und dies nur für dich alleine''.

Wow, ich wusste zwar das dieses Behüter zeig echt speziell war, aber eine Zeremonie? Ist dies nicht etwas übertrieben?

,,Darf ich dich etwas heikeles fragen Aya?''

,,Natürlich kleiner Wirbelsturm''

,,Nun, also, wie soll ich das sagen?'', ich zögerte und überlegte mir, sie dies doch nicht zu fragen.

,,Mayari, sag es einfach''

,,Also gut, vorher ist ja etwas vorgefallen, mit diesem John. Wird John auch bei der Zeremonie sein?''

Erst sagte Aya nichts. Sie war einfach still und sah mir starr in die Augen.

,,Aya? Aya du machst mir angst, alles okay? Ist was?''

Sie sah mir weiter ununterbrochen in die Augen als sie plötzlich einige male zwinkerte und wieder zu sich kam.

,,Umm, ja also John. Er sollte Heute auch erscheinen, aber um ehrlich zu sein, glaube ich nicht das er sich dort Blicken lassen wird.''

Ich nickte, eigentlich wollte ich mehr fragen, mehr zu ihm, doch ich glaube ich würde das ganze nur zum eskalieren bringen.

,,Nungut, erstaunlich wie schnell die Zeit umgeht, in zwei Stunden solltest du bereit sein. Warte unten bei den Stallungen auf mich.'', sie ging in Richtung Türe als sie nochmals stehen blieb, ,,ach und Mayari?''

,,Ja?''

,,Zieh dir etwas schönes an ja? Heute Abend, ist deine Zeit gekommen.''

Ich lächelte glücklich und nickte als sie das Zimmer, ohne nochmals zurück zu sehen verliess.

In zwei Stunden war es also so weit. Meine Zeremonie, meine. Das ganze klingt so unheimlich komisch, als wäre ich teil einer Sekte oder so. 

Aya hatte recht, die Zeit ging wirklich unheimlich schnell vorbei und je mehr Gedanken ich mir um alles machte, desto nervöser wurde ich. Wenn ich so zurück blicke von dem Anfang an, an dem ich geflohen bin. An dem Tag, an dem ich mich in den Tod stürzen wollte und den Wasserfall runter gefallen bin. Der Tag an dem ich John kennen gelernt habe und an all die Tage die ich zusammen mit Estrella verbracht hatte. Und jetzt? Jetzt ist es so weit und ich bin meinem Ziel so nahe wie noch nie. Irgendwie bekam ich so ein kribbeln im Bauch. Ich war so nervös das meine Hände anfingen zu zittern. Meine Hände, beide sind nun voll mit Ornamenten. Nur schlecht kann ich mich noch an meine Hände ohne die Ornamente erinnern, zu gegeben, ich möchte sie mir auch nicht mehr weg denken. Sie sind alle so schön und einzigartig. Unglaublich, die Vorstellung das dies alles mir geschied, ausgerechnet mir. Es gibt so viele Menschen auf dieser Welt, und ausgerechnet ich bin es geworden. 

Plötzlich wird mir etwas übel, was wenn ich alles verhaue? Wenn ich alle enttäusche, was wenn ich doch nicht die Richtige war und noch mehr Menschen wegen mir ihr Leben geben müssen. Was wenn ich diese Last nicht mehr tragen kann, wird mir jemand helfen?

Ich will niemanden enttäuschen, ich will nicht das Aya ihre Entscheidung bereut. Ich will sie nicht leiden sehen, nicht wegen mir, nicht wegen irgendjemand. Alles was ich will ist meine Sache gut zu machen, sie Stolz zu machen und etwas bewirken zu können. Mein Volk sollte nicht für nichts gestorben sein, ich will auch sie alle stolz machen und wenigstens einmal in meinem Leben etwas richtig machen. Sie sollten nicht umsonst gestorben sein.

Ich spüre wie die Zeit vergangen ist und das, wenn ich mich nicht bald bewegen würde, zu spät kommen würde. Sofort stand ich auf, ging zu meinem Kleiderschrank und suchte nach etwas, was ich anziehen konnte. Plötzlich bemerkte ich in meinem Kleiderschrank, ganz Hinten in der Ecke eine Truhe.Ich nahm sie nach vorne und begutachtete sie. Sie schien einige Zeit schon dort verstaut zu sein, der Deckel war etwas staubig, doch im grossen und ganzen war die Holztruhe wunderschön. In ihrem Holz waren verschiedene Muster eingeritzt. Ich machte sie auf und sah in ihr einen weissen Stoff, als ich es raus nahm, erkannte ich, das dies ein Kleid war.Wie die Truhe, sah auch das Kleid sehr unberührt aus, doch es war umwerfend. Es war ein sehr langes Kleid und mir offensichtlich sie lang. Ich bin eine sehr kleine Person, jedenfalls kleiner als die meist anderen. Unten war das Kleid etwas geld verfärbt, doch ich beschloss kurzen Prozess zu machen und es zu kürzen und den gelben Teil zu entfernen. Man merkt es vielleicht nicht sofort, aber meine Mutter brachte mir das Schneidern bei. Sie meinte immer das man sich so anziehen soll wie man es selbst will, nicht so wie das Kleid vorgegeben war.

,,Nimm es und mach dein Kleid daraus'', intepretierte ich sie lachend. Wie ich meine Mutter vermisse, oder meine Pflegemutter besser gesagt.

Mit gutem Gewissen nahm ich dieses Kleid, kürzte es wie erwähnt, stickte schnell mit einem Lila Faden Ornamente in den Stoff, inspiriert von meinen eigenen Ornamenten, kürzte die Ärmel ein wenig und machte es um die Taille etwas enger. Mit meinem Resultat war ich mehr als zufrieden. Klar, es gäbe noch so viele schönere Kleider in meinem Schrank, doch in diesem fühle ich mich unheimlich wohl, ausserdem erinnert es mich an meine Mutter.Und an mein Leben von früher... Meine Schuhe angezogen, renne ich so schnell ich kann nach unten in die Stallungen, in der Hoffnung Aya wartete nicht schon auf mich. Doch die Hoffnung erlosch schnell, als ich sie bei ihrem Pferd sah, den Rücken zu mir gedreht.

,,Endlich bist du da, sag mal ist dir bewusst das der Heutige Tag unglaublich wich-'', sie verstummte als sie sich umdrah und mich ansah.

,,Ach du meine Güte'', flüsterte sie.

,,Ich fand es in meinem Schrank und habe es etwas abgeändert, ich hoffe es stört dich nicht'', sagte ich etwas unsicher.

Aya erwiderte nichts, sie blieb einfach still stehen.

,,Was? Ist es nicht Elegant genug? Soll ich mich umziehen?''

Immernoch keine Reaktion.

,,Oh Gott, war das etwa dein Kleid? Mist, tut mir Leid Aya, ich hätte dich erst fragen sollen! Tut mir echt leid, ich zieh mich schnell um!'', sagte ich und drehte mich bereits um als sie doch endlich etwas sagte.

,,Nein, schon gut, du siehst wundervoll aus Mayari. Man sieht das du das Kleid mit Liebe bearbeitet hast.''

,,Bist du sicher Aya? Tut mir leid das ich dein Kleid einfach genommen habe, bitte, ich kann mich sofort umziehen'', sagte ich total verlegen.

,,Nein wirklich, alles in Ordnung, das Kleid gehört nicht mir, es gehört einer..'', sie verstummte wieder und schluckte hart, ,,es gehörte einer guten Freundin''.

,,Oh, tut mir leid..''

Aya nickte, ,,schon gut, ist lange her, sattle nun Estrella, wir sollten gehen''

Ich nickte ebenfalls und machte mich start klar.

 

Bekannte Fremde

 

 Nach einem sehr langen Ritt kamen wir an einem Wasserfall an. Estrella und ich waren ja schon oft untrwegs, aber hier waren wir noch nie vorbei geritten. Ich sah nach oben und sah das wir beinahe Vollmond hatten. Der Mond gab sviel Licht auf uns, das man meinen konnte, wir hätten noch späten Nachmittag. Der Wasserfall an sich war genauso schön wie man sich die aucn immer vorstellt. 

,,Wir sind da'', sagte Aya.

,,Hier? Aber wo sind die anderen? Kommen nicht noch die anderen Guardians?''

,,Die warten'', sagte Aya beinahe emotionslos.

,,Und wo?''

,,Hier'', sagte sie als sich der Wasserfall in zwei Hälften teilte, damit wir ohne Nass zu werden untendurch können, denn hinter dem Wasserfall war ein Eingang zu einer Höhle.

,,Wow'', flüsterte ich, ,,wie ist das möglich?''

,,Durch den Wasserguardian'', sagte Aya, als sie durch den Wasserfall ritt.

Wenn der Wasserguardian also das Wasser kontrollieren kann, kann ich dann auch etwas?

Ich hatte nicht genug Zeit um genauer darüber zu denken, als ich bemerkte wie sich der Wasserfall langsam wieder schloss.

,,Estrella mein Mädchen, los! Wir schaffen das noch!'', trieb ich sie an, um rechtzeitig durch den Wasserfall zu kommen.

,,Aya warte auf uns!'', schrie ich ihr noch hinterher. Estrella und ich schafften es rechtzeitig durch den Wasserfall als ich merkte wie sich der Wasserfall endgültig schloss.

Die Höhle hinter dem Wasserfall war an sich pech schwarz. Man konnte nichts sehen und wären einige der Fakeln nicht dort an der Wand gewesen, hätte ich mich nie dort rein getraut.

,,Mayari? Kommst du?''

,,Ja ich komme Aya!'', schrie ich in die Dunkelheit. Ich weiss das ich in im dunkeln viel besser sehen kann als manche anderen, doch trotzdem konnte ich nie viel mehr sehen, als das was gleich einen Meter vor mir war.

,,Aya ich habe angst, warte auf mich, du bist zu schnell!'', schrie ich ins nichts.

,,Mayari mach dich nicht lächerlich, du bist die Göttin der Nacht, der Dunkelheit, du solltest keine Angst haben hier'', sagte sie lachend.

,,Los Estrella, wir müssen sie aufholen'', flüsterte ich in Estrellas Ohr.

Estrella und ich ritten immer schneller, in der Hoffnung endlich wieder auf Aya zu treffen, doch es schien so als hätte sie einen grossen Vorsprung gehabt. Also ritten wir immer weiter und weiter, immer tiefer in die Höhle die ich nicht kannte. Bald am Ende des Ganges hörte ich Stimmen und ich hoffte das dies Aya war. Als wir näher an die Stimmen kamen, erkannte ich nun doch etwas. Am Ende des Ganges war ein grosser Raum aus Stein, auch dieser war voll beleuchtet nur mit Hilfe von Fackeln. Ich gelang nun endlich mit Estrella in diesen Raum und sah das in dem einen Ecken, noch andere Pferde standen. Ich beschloss Estrella genauso zu den anderen Pferden zu stellen, während ich versuchte die Tatsache zu ignorieren das, als ich den Raum betratt, jeder einzelner verstummte und/oder anfing zu flüstern. Meine Blicke suchten ständig nach Aya, nun war ich zwar nicht mehr alleine, doch fühlte mich einsamer als vorhin mit Estrella. 

Alle starren mich an und flüsterten, als wäre ich hier das Hauptthema und das schlimme ist, ich glaube das bin ich wirklich.

,,Na sie mal wer hier ist'', sagte eine Stimme hinter mir.

,,Du'', knurrte ich förmlich, ,,ich dachte du würdest nicht kommen?''

,,Sagt wer?''

,,Aya'', antwortete ich kurz und knapp.

,,Nun anfangs wollte ich auch nicht kommen, als ich die Nachricht bekam das jemand neues in unser Kreis aufgenommen wird. Doch als ich erfuhr das du, kleines Ding die jenige war, musste ich einfach kommen'', sagte John mit einem sarkastischem Unterton.

Als ich bemerkte wie er an mir runter sah, schien er in Gedanken verloren zu sein.

,,Was? Gefalle ich dir etwa oder liegt es einfach an dem Kleid?'', fragte ich scherzend.

,,Zieh es aus'', antwortete er kühl.

,,Wie bitte?''

,,Zieh es verdammt noch mal aus!'', schrie er schon fast. Jeder, wirklich jeder sah nun hier her, als John seine Stimme langsam wieder senkte.

,,Wieso sollte ich dies Ausziehen? Es gehört niemanden, ausserdem habe ich mir grosse mühe gegeben''.

,,Du hast ja keine Ahnung. Tu nicht so als wüsstest du immer alles.''

,,Ich weiss vielleicht nicht alles, doch ich kann dich ganz gut einschätzen John, du bist einfach immer so wütend, so wütend auf alle!''

John knirschte mit den Zähnen, ,,du kennst mich und meine Geschichte nicht. Zieh das Kleid aus, such dir was anderes und geh mir aus dem Weg kleines Ding''.

Ich hasse es, ich hasse es einfach wie er mit mir redet, als wäre ich abschaum. Was habe ich ihm getan? 

,,Vergiss es, das Kleid bleibt an, obs dir gefällt oder nicht''

,,Hör mal, alles was ich will ist das du was anderes anziehst! Wo ist dein Problem?'', schrie er wieder fast.

,,Wo ist dein Problem mh? Was hast du gegen mich?!'', fauchte ich ihn an.

,,Was mein Problem ist? Was mein verdammtes Problem mit dir ist? Na gut, ich sags dir, ich hasse di-'', ich wusste was er mir sagen wollte, doch er konnte den Satz nicht beenden da nun Aya auf einem Podest stand und zu uns allen sprach.

,,Meine Freunde, Familie und Blutsverwandten, ich begrüsse euch herzlich und insbesondere freue ich mich euch eine frohe Botschaft zu verkünden'', sagte sie mit offenen Armen, dann sah sie mich an.

,,Mayari, mein liebes Kind, komm doch zu mir''

Ich nickte nervös und tratt nach vorne.

,,Mayari, ich bin froh, stolz und überglücklich dich in unseren Kreis der Behüter willkommen zu heissen. Wie alle bestimmt schon wissen, wird Mayari die neue Mondgöttin sein. Sie wird der Guardian der Nacht und des Mondes sein, sie wird alle reisenden die in der Nacht unterwegs sind behüten und beschützen.'', dann sah sie wieder mich an.

,,Vorausgesetzt Mayari, du nimmst dein Amt an''

Schweigen tratt in den ganzen Raum, alle waren still und warteten auf eine Antwort von mir. Doch ich konnte nichts sagen, ich war so nervös, also nickte ich blos.

,,Nun, Mayari, schwörst du, deinem Amt volle Ehre zu erweisen, schwörst du deine Kräfte nur für gutes ein zu setzten und schwörst du immer nach Treu und Glauben zu handeln?''

,,Ja, ich schwöre''

,,Schwörst du, die deines gleichen mit deinem Leben zu beschützen? Schwörst du das du immer nach dem Wohlsein der Menschheit und der Guardians handeln wirst?''

,,Ich schwöre, ich werde mich an letzter Stelle setzten und mein Leben für euch geben'', sagte ich.

,,Nein Mayari, das verlangt niemand, wir wünschen dir ein langes und wundervolles Leben, niemand hier in diesem Raum will deinen Tod'', sagte Aya mit einem liebevollem Lächeln.

,,Nun gut, wenn das so ist, Mayari, Guardian des Mondes und der Nacht, wir alle hier heissen dich herzlich willkommen in unserer Familie, in unseren Kreis der Behüter.''

Alle klatschten und jubelten und als Aya ihre Hände erhob, erschien wieder so ein silberner Schleier und alles wurde anders. Ich bekam all die Dinge die ich geträumt hatte, meine Armreifen, die goldenen Reifen und meinen Zepter. Die anderen Menschen in der Halle veränderten sich plötzlich auch, mit einem mal wurden einige etwas bläulich, andere bekamen wie ich ein Zepter oder ein Krone oder sonst was. Die ganze Atmosphäre war einfach magisch und wunderschön.

,,Aya, was passiert hier gerade?'', fragte ich sie leise.

,,Jetzt da du offiziel zu uns gehörst, kann sich jeder in seiner normalen Gestallt zeigen, beziehungsweise du kannst alle so sehen, wie sie immer sind.''

,,Wie meinst du das, wie sie wirklich sind?''

,,Nun, da du noch nicht aufgenommen wurdest, lag wie ein schutzschleier auf sie alle, erst jetzt kannst du sie so sehen, da du nun eine von uns bist.''

,,Also, das ist irgendwie verwirrend'', sagte ich.

,,Mayari, geh und amüsiere dich, das ist dein Tag, dein Fest, zerbrich dir nicht den Kopf über unnötige Dinge schätzchen''

Ich nickte und umarmte sie, ,,danke Aya'', flüsterte ich bevor ich mich zu anderen Guardians gesellte, die mich plötzlich alle herzlich willkommen hiessen.

,,Hallo Mayari, stimmt doch oder? Komm hier her!'', rief eine junge Frau und winkte aufgeregt.

,,Umm, hallo.'', sagte ich schüchtern.

,,Hallo, ich bin Sereina, Guardian des Wassers und aller Gewässer, und das hier ist Chasper, er ist der Guardian aller Tiere''

Chasper nickte mir zu, ,,Hallo Mayari''.

Ich lächelte nur.

,,Nun du bist also die Mondgöttin, jetzt ganz offiziell mh? Gratuliere dir, du bist ja noch so jung'', sagte sie extrem begeistert.

,,Äh ja, also wie meinst du das?''

,,Na sieh dich doch mal um, die meisten hier sind Uralt, vorallem die dort hinten'', Seraine zeigte auf eine ältere Dame, gegenüber der Pferdestahlungen.

,,Das ist Elsbeth, sie ist die Behüterin der Pflanzen''

,,Ah okay, wow'', sagte ich unsicher.

,,Netter Versuch süsse, aber glaube mir, das ist nicht wow. Deine Aufgabe ist wow, du gehörst zu den ganz grossen'', sagte Seraine mit voller Begeisterung.

,,Aber du ja auch, ich meine das Element Wasser ist doch bestimmt auch toll oder?''

,,Da hast du was nicht mitbekommen kleines'', sagte Chasper, ,,Klar Element Aufgaben sind toll, doch du, du bist wirklich Speziell''

,,Ich stimme Chasper zu, weisst du das nach Aya, die Guardian der Nacht und des Mondes, also du, und der Guardian des Tages und der Sonne kommen? Erst danach kommen die Elementarguardians.''

,,Wirklich?''

,,Ja, glaube mir, du und der andere sind speziell. Nach euch ist fast niemand so mächtig wie Aya. Ausserdem sagt man, das einer von euch mal die Welt regieren würden.''

,,Einer von uns? Warum nicht beide?''

,,Nun, nur einer kann gewinnen.'', sagte Seraine geheimnisvoll.

,,Und wer ist der Sonnen Guardian?''

Chasper zuckte mit den Schultern, ,,Ich weiss nicht ob du ihn schon kennen gelernt hast, doch wenn du ihm über den Weg läufst sollte dir seine Goldschimmernde Haut auffallen. Es sieht einfach so sexy aus'', schwärmte Chasper.

,,Umm, also..'', stotterte ich nervös.

,,Habe keine Angst vor Chasper Mayari, weisst du, dir vertrauen wir jetzt wirklich etwas ganz wichtiges an. Du darfst es niemand anderem sagen.''

Ich nickte.

,,Also'', fing Seraine an, ,,Chasper fischt in anderen Gewässern''

,,Wie bitte?''

,,Nun, du verstehst schon, er spielt im pinken Team'', sagte sie mit einem Augenzwinkern.

,,Pink?''

,,Ja, verstehst du nicht? Chasper steht auf Männer'', flüsterte Seraina.

,,Was, kein Scherz jetzt oder?''

,,Kein scherz süsse'', sagte nun auch Chasper.

,,Achso, wow, okay schön'', sagte ich unsicher.

,,Glaube mir Mayari, du wirst es lieben. Mit Chasper kannst du über alles reden''.

Wir lachten alle drei gemeinsam als Chasper plötzlich ganz aufgeregt war.

,,Sieht mal da rüber, da ist dieser wundervolle Prachtgott der Sonne''

,,Wo?'', fragte ich und sah in die gleiche Richtung wie er, als nun ich ihn auch sah.

,,Er sieht echt Hammer aus oder?'', schwärmte Seraine.

Ich verstummte.

,,Na sieh mal einer an, Mayari hats die Sprache verschlagen'', kicherte Chasper.

Noch immer sagte ich nichts, als nun der Gott der Sonne uns starren sah und auf uns zukam.

,,Verdammt, Seraine, wie sehe ich aus? Sag schon, er kommt!'', flüsterte Chasper ganz aufgeregt.

,,Beruhige dich, sag mir lieber wie ich aussehe! Das könnte meine Chance sein Chasper!'', flüsterte sie zurück, als sie ihre langen, leicht gewellten, braunen Haare zurecht rückte. Noch immer stand ich wie ein Eisblock da und wusste nicht was tun.

,,Na kleines Ding, ich sehe du hast dieses Kleid immernoch an'', sagte John.

,,Du bist der Guardian der Sonne?'', war alles was ich erwidern konnte.

,,Überrascht?''

Ich kniff meine Augen zusammen und sah ihn nur wütend an.

,,Ihr kennt euch?'', fragte Seraine.

,,Ja leider'', erwiderten John und ich beinahe gleichzeitig.

,,Umm, Seraine, wolltest du mir nicht vorhin etwas zeigen? Komm wir gehen'', sagte Chasper unsicher und ich sah Seraine und ihn nur ohne weitere Worte weg laufen. Tolle Freunde habe ich hier gefunden, dachte ich mir genervt.

,,Was willst du?'', fragte ich John.

,,Nichts, du hast mich die ganze Zeit beobachtet kleines Ding'', sagte er mit einem grinsen.

,,Weisst du, warum kannst du mir nicht einfach mal gratulieren, wie es alle anderen getan haben? Warum kannst du nicht einmal fünf Sekunden nett zu mir sein und mich nicht immer kleines Ding nennen? Du bist der Guardian der Sonne und ich des Mondes, sollten wir nicht eigentlich befreundet oder so sein?''

,,Ich will dir nicht gratulieren, da der Platz nicht dir gehört und ich will mit dir auch nicht befreundet sein, da ich dich verabscheue. DU bist der Guardian des Mondes ja, und ich der Sonne une genau deshalb sollten wir uns hassen. Jedenfalls will ich dies so.''

,,Super, dein Ziel hast du erreicht, denn ich hasse dich schon'', sagte ich und wollte weg laufen, als mir noch eine letzte Frage einfiel.

,,Warum habe ich es deiner Meinung nach nicht verdient?''

Für einen kleinen Moment war er still und dachte nach, als er dann doch endlich antwortete, ,,Weil der Platz nicht dir zusteht, sondern meiner Freundin'', und mit diesem Satz ging er. 

Freundin? Ich wusste nicht das er eine Freundin hat, wo ist sie den?

 ,,Na kleiner Wirbelsturm, amüsierst du dich? Hast du schon Freunde gefunden?'', sagte Aya gut gelaunt als sie sich zu mir gesellte.

Ich nickte blos etwas angeschlagen, ich weiss ich hätte mich freuen sollen das mich Seraine und Chasper so gut aufgenommen haben, doch mein Kopf blieb nur bei der Sache mit John. 

,,Bedrückt dich etwas meine Liebe?'', fragte sie mich.

,,Kennst du Johns Freundin?'', platzte ich einfach heraus.

Aya war überrascht und wusste erst mal nicht was antworten, oder ob sie mir überhaupt auf diese Frage antworten sollte, doch sie endschied sich doch anders und wurde plötzlich ganz ernst und doch traurig.

,,Ich kannte sie'', sagte sie traurig.

,,Das heisst sie ist tod?''

,,Ja''

,,Warte, ist sie etwa diese Person wegen der John das letzte mal so ausgerastet ist?''

Sie nickte.

,,Er sagte du hättest sie retten können, wieso hast du es nicht getan?'', fragte ich.

,,Weil ich es nicht konnte!'', schrie sie schon fast.

,,Ich konnte sie nicht retten, du glaubst nicht wie sehr ich sie mochte, bestimmt so sehr wie ich dich mag und liebe, doch mir war es nicht möglich sie zu retten''.

,,War ich Schuld?''

,,Nein natürlich nicht Mayari'', versicherte sie mir.

 ,,Du lügst mich eiskalt an Aya, weisst du, langsam beginne ich alles zu verstehen. John ist ein Arschloch, aber er sagte die Wahrheit. Ich weiss zwar nicht warum ich Schuld bin, doch ich glaube er meinte es ernst als er sagte ich hätte es nicht verdient ein Guardian zu sein. Er sagt ich sei es nicht wert und das ich Schuld an allem bin, er sagte er würde mich hassen'', ich wollte mich umdrehen und gehen, doch Aya ergriff meinen Arm.

,,Nein glaube mir Mayari, lass mich das ganze erklären'', flehte sie mich an.

,,Ich weiss nicht ob ich dir vertrauen kann Aya. Glaube mir, ich liebe dich so als wärst du eine Mutter für mich, doch ich bin so verwirrt. Ich weiss nicht wem ich glauben kann, denn niemand von euch haltet es für notwendig, mir die ganze Wahrheit zu sagen. Jedesmal wenn ich kurz davor bin, auf all meine Fragen eine Antwort zu bekommen kommt was dazwischen. Meistens hat es was mit dem Kreis der Behüter zu tun, du willst das ich mich auf meine Bestimmung konzentriere, doch glaube mir, ich kann es noch so versuchen, ich werde mich nie vollständig konzentrieren können, wenn ich all diese Fragen in meinem Kopf habe.'', ich atmete tief ein und wieder aus, ,,ausserdem, wenn du das Gefühl hast, mir endlich mal etwas zu erklären, kommt etwas oder jemand dazwischen und ich tappe nach wie vor im dunkeln. Also verzeihe mir Aya wenn ich sage, dass ich mir nicht sicher bin ob ich dir vertrauen kann und das ich nicht weiss ob du wirklich bereit bist mir alles zu sagen, ob du bereit bist, die Guardian Sache auf die Seite zu schieben und einfach mir, Mayari, ein Mädchen das Ihre ganze Familie verloren hat und in Fragen versinkt, zu helfen.''

,,Ich.. Mayari, ich wusste das alles nicht, wieso hast du nie etwas gesagt?''

Ich sah sie ruhig und enttäuscht an:,, weil du sagtest du wüsstest immer alles''.

Es verschlug ihr die Stimme und sie konnte nichts mehr erwidern. Ich drehte mich um und als ich ging hörte ich noch von ihr sagen das es ihr leid tut.

 

 

Gewohnheiten

Wie ich es hasse, dieses Gefühl von nichts wissen. Dieses Gefühl im dunkeln zu tappen, dieses Gefühl immer wieder auf null zu fallen. Wieso zur Hölle muss das alles mir passieren, habe ich es nicht verdient normal leben zu können? Habe ich vielleicht in meinem vorherigen Leben mist gebaut? Ich bin stolz auf mich das ich es in den Kreis der Behüter geschafft habe, doch ich hasse das Gefühl die Neue zu sein. Man ist von allen das Gesprächsthema nummer eins und man wird immer angestarrt. So viele Blicke und die meisten kann ich nicht einmal deuten. Ich weiss nicht wem ich vertrauen kann, ich weiss nicht wer mich mag und wer meine neue Macht mag. Vielleicht nutzen mich alle blos aus, ohne das ich es merke.

Ich wollte erst nach draussen gehen, doch da ist mir aufgefallen das ich mich nicht alleine durch den Gang traue, also beschloss ich nur zu Estrella zu gehen und mich versuchen dort zu beruhigen. Ich war wie immer in meinen Gedanken vertieft, so das ich nicht sofort merkte wie mich jemand beobachtet hatte, bis diese Person dann auf mich zu kam.

,,War ein langer Tag mh?'', sagte eine männliche Stimme hinter mir.

,,Ich will am liebsten nicht darüber reden'', erwiderte ich knapp.

,,Kann ich gut verstehen, also naja, schönes Pferd, ist das deins?''

Ich drehte mich um und sah den Fremden an. Seine Augen waren wundervoll, sie waren haselnuss braun mit einer gewissen röte und sein Gesicht war mit Sommersprossen geziert. Seine Haare waren ebenfalls wundervoll Braun, dicht und leicht zerzaust. Er hatte ein rot/weisses Gewant an, hatte im gegensatz zu mir keinen Zepter, allerdings auch goldene Reifen am Körper verteilt.

,,Ja, das ist Estrella''

,, sie ist wundervoll, aber nicht schöner als ihre Besitzerin'', sagte er mit einem lächeln das wirklich bezaubernd war.

,,Ach übrigens, ich bin Kai, der Guardian des Feuers und der Hitze und du bist Mayari oder?'', er hielt mir zur Begrüssung die Hand entgegen.

,,Ja bin ich'', ich ergriff seine Hand und lächelte ihn an.

,,Überall wird von dir gesprochen, es ist mir eine Ehre dich von so nahe sehen zu dürfen. Wenn ich das so sagen darf, von nahem siehst du noch besser aus als von weitem.''

Ich kicherte wie ein Schulmädchen und sah ihn dann wieder an. 

,,Nun naja, ich kann nicht das gegenteil von dir behaupten'', sagte ich zögernd. Auch er lachte und wechselte danach das Thema.

,,Und, hast du dich mit deinen Kräften schon vertraut gemacht?''

Ich nickte, ,,Ja, einige davon beherrsche ich schon sehr gut, andere muss ich noch üben''.

,,Glaube mir Mayari, du wirst nie fertig mit dem dazulernen sein. Auch ich lerne noch immer und bin schon vor zwei Jahren Guardian geworden.''

,,Was kannst du denn alles?'', fragte ich neugierig.

,,Nun, ich kann durch Feuer laufen, Feuer aus meiner Hand erzeugen und alles erhitzen, Wasser, Luft und auch deinen Körper'', sagte er mit einem Grinsen.

,,Wow also umm, toll'', ich merkte wie meine Wangen knallrot wurden und ich zu zittern began. 

,,Und du kleines? Was kannst du alles?''

,,Ich umm, kann vieles, also ich kann den Mond beeinflussen und meine Energie und Kraft beziehe ich aus der Kraft des Mondes. Ich empfinde keine Kälte, bin jedch etwas hitzegefärdet. Ich umm, kann beinahe perfekt im dunkeln sehen und soweit ich weiss, kann ich meine Gestallt ändern wie und wann ich will''

,,Etwas hast du vergessen'', sagte er, ,,soweit ich weiss, kannst du immer noch, noch mehr fähigkeiten erlernen oder?''

Ich war so vertieft in seinen Augen und hörte nicht einmal mehr zu.

,,Umm Mayari?''

,,Wie bitte was?'', erschrack ich, ,,also ja, ich meine nein, warte, doch ja, ich kann noch lernen''

Er lachte, ,,ja kannst du''. Plötzlich tratt er nächer und strich eine Haarsträhne aus meinen Gesicht. 

,,Ich bewundere dich Mayari, dich, deine Schönheit, deine Ornamente auf deiner Haut, deine Stärke und deinen Mut'', er kam immer näher.

,,Kai'', flüsterte ich, schon so nahe an seinen Lippen, ,,du kennst mich nicht, wie willst du wissen das ich mutig bin oder sonst etwas?''

,,Ich kann das Feuer in deinen Augen sehen'', er grinste wieder, ,,und glaube mir, ich kenne mich mit Feuer aus'', sagte er und entfernte sich wieder von mir. Endlich konnte ich wieder ruhig einatmen.

Plötzlich merkte ich wie wieder jemand, sich mir von hinten näherte.

,,Kai'', hörte ich die tiefe Stimme sagen.

,,John'', knirste Kai mir den Zähnen.

,,Lange nicht mehr gesehen, doch wie ich sehe nicht lange genug mh?'', sagte John mit einer typisch sarkastischen Unterstimme.

,,Auch ich freue mich dich zu sehen John, doch wie du sehen kannst, befinde ich mich in einem wichtigem Gespräch mit dieser Schönheit hier'', sagte er als er auf mich zeigte.

John lachte, ,,Dieses kleine Ding? Du hast also bereits jemand neues gefunden? Respekt,Mayari, ich empfehle dir, dich von diesem Typen fern zu halten''.

,,Du hast mir nichts zu sagen Idiot'', antwortete ich knapp.

,,Gut wie du willst, ich habe dich gewarnt. Ich meine ich hasse dich, doch ihn hasse ich mehr, also überlegs dir gut'', und so schnell wie er kam, so schnell war auch er wieder verschwunden.

,,Was für ein Hirnverbrannter Affe'', sagte ich Kopfschüttelnt, ,,ständig will er mir mein Leben schwer machen''.

,,Vielleicht mag er dich'', sagte Kai.

,,Niemals, er hasst mich wie die Pest. Ich bekomme es mehr als genug zu spüren''.

,,Ich kenne John schon einige Zeit und glaube mir, mit Gefühlen war er immer schon überfordert. So ist er eben und so wird er bestimmt auch bleiben''.

Ich hielt meinen Blick gesenkt, als Kai mir meinen Kopf aufrichtete, ,,verschwende deine Gedanken und Zeit nicht an ihn. Es gibt so viele die dich wirklich schätzen, nicht solche wie ihn.''

Ich nickte, ,,du hast recht, er gehört nicht in meine Gedanken, er ist es nicht Wert''.

,,Genau so etwas wollte ich hören, aber weisst du was, vielleicht sollten wir uns wieder zu den anderen gesellen, sonst haben die noch falsche Vorstellungen. Nicht so als würde es ich stören, wenn diese Vorstellungen wahr wären.

Wie schaffte er dies nur?, Wieder sind meine Wangen knallrot geworden, ich kann mich einfach nicht kontrollieren wenn ich bei ihm bin.

Ich räusperte mich um sicher zu gehen, das meine Stimme nicht versagt, ,,nun also, ich glaube ich sollte gehen, du weisst schon, andere Leute noch kennen lernen, Kräfte ausprobieren oder Aya suchen''

,,Mich suchen? Warum denn?'', hörte ich Aya hinter mir sagen.

,,Wie ich sehe hast du eine nette Bekanntschaft geschlossen, freut mich Kai dich wieder zu sehen''

,,Aya'', er verbeugte sich leicht und gab ihr einen Kuss auf die Handoberfläche, ,,Mir ist es eine Ehre dich wieder zu sehen. Du siehst bewundernswert aus, sag, wie geht es dir?''

Aya lachte, ,,Weisst du Mayari, Kai war schon immer ein charmeur''

,,Natürlich, wie könnte man bei so schönen Damen wie ihr beide es seid nur wiederstehen?'', grinste nun auch Kai frech.

,,Ihr kennt euch?'', fragte ich schüchtern.

,,Aber natürlich kleiner Wirbelsturm, ich kenne alle, schliesslich habe ich ihnen ihr neues Leben geschenkt''

,,Oh'', sagte ich, ,,stimmt, manchmal vergesse ich das Aya''

,,Nun, sag mal Kai, wie geht es dir? Ich habe dich ja schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen, bist du noch mit Rina zusammen?''

,,Rina?'', fragte ich skeptisch.

,,Rina ist meine Ex, Aya wir haben uns vor etwa mehr als einem halben Jahr getrennt'', sagte Kai.

,,Das tut mir leid, darf ich fragen was der Grund war?'', hackte Aya nach.

,,Nun, wie soll ich sagen, unsere Wege trennten sich und wir beschlossen zusammen, es für uns beide leichter zu machen und uns sofort zu trennen''.

,,Wer ist Rina?'', fragte ich.

,,Rina ist der Guardian des Wetters'', antwortete mir Aya.

,,Ist sie auch hier?''

,,war sie, sie ist jedoch gegangen, jedenfalls ist sie nicht mehr hier'', antwortete erneut Aya.

Plötzlich kam eine unangenehme Stille auf und ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich fühlte mich immer unwohler und wollte am liebsten gehen, doch wie konnte ich das nur sagen?

Musst du nicht, ich tu es.

Plötzlich erklingte Ayas Stimme in meinem Kopf.

Vielen Dank Aya, ich muss mich unbedingt daran gewöhnen das du meine Gedanken lesen und hören kannst

,,Nun, es ist schon spät und ich bin mir sicher Mayari ist genauso wie ich auch müde, wir sollten uns auf den Weg machen, meinst du nicht Mayari Liebes?'', sie sah mich lächelnd an und ich erwiderte ihr Lächeln.

,,Aber natürlich, ich denke du hast recht.'', ich drehte mich zu Kai, ,,vielen Dank dafür das du so nett zu mir warst, ich habe es sehr genossen. Vielleicht laufen wir uns irgendwann über den Weg?''

,,Das werden wir, da bin ich mir sicher'', sagte er.

,,Wundervoll, geniesse noch das Fest ja? Einen schönen Abend noch''

,,Aber wir haben bereits Morgen?'', sagte er sarkastisch.

,,Wie gesagt, für mich ist das der Abend, gute Nacht Kai, Guardian des Feuers'', sagte ich mit einem zwinkern.

Ich drehte mich um und zusammen mit Aya machten wir uns auf den weg in die dunkle Gänge, als ich Kai noch flüstern hörte, ,,wir sehen uns meine Schöne''.

Die Ruhe vor dem Sturm

 ,,Aya?'', fragte ich nach einer weile, ,,meinst du, ich könnte bald in vollen Einsatz tretten?''

,,Wie meinst du das meine Liebe?''

,,Na, du weisst schon, nun endlich vollständig für die Nacht da sein, gegen Berohungen kämpfen und all das Zeug, glaubst du ich kann endlich mit dem Training aufhören und beginnen?''

,,Du kannst es einfach nicht erwarten oder?'', fragte Aya lachend, doch ich ging nicht darauf ein, für mich war das eine todernste Sache.

,,Ja. Ich will endlich alle stolz machen, die wegen mir starben. Ich will etwas bewirken und dafür sorgen das ihr Tod nicht umsonst war''

Aya blieb still.

Ich seufzte, ,,womöglich verstehst du es nicht Aya, doch dies liegt mir wirklich am Herzen. Auch wenn ich weiss das mir alle verzeihen und das ihnen alles von Anfang an bewusst war, habe ich dennoch ein unglaublich schlechtes Gewissen.''

,,Natürlich verstehe ich dich und all deine Ängste, Sorgen und Wünsche, doch glaube mir, tu das was richtig ist und suche keine Rache. Mir ist bewusst das du zwar nie von Rache gesprochen hast, doch tief in dir sehnst du dich trotzdem danach, ich spüre es''.

Sehne ich mich wirklich danach? Ich weiss es nicht mal selbst, wie will das Aya denn nur wissen? Auch wenn es mir nicht leicht fällt es zu zugeben, aber jetzt da ich darüber nachdenke, scheint mir eine Rache doch nicht ganz so schlimm. Ist dieses Gefühl nicht selbstverständlich und berechtigt? Diese Mörder töteten meine ganze Familie, Freunde und mein ganzes Volk, wie konnte ich da keine Rache verspüren? Wie aus dem nichts sagte Aya, ,,glaube mir, kleiner Wirbelsturm, das Rachegefühl ist natürlich, doch das unstillbare verlangen danach ist krankhaft und schlecht für alle. Auch für einen selbst''.

,,Ich danke dir Aya, doch ich werde stark bleiben, für Lydia. Für alle.''

 

Als Aya und ich zu Hause ankamen, sagten wir nicht mehr viel. Der Anlass raubte uns beiden einiges an Energie und Kraft und ich denke ich kann für uns beide Reden wenn ich sage, das wir beide froh waren, wenn wir so schnell wie möglich in unser Zimmer schafen gehen können.

,,Nun, Mayari bevor du schlafen gehst wollte ich nur sagen, das du mir glauben und vertrauen kannst. Ich kann verstehen das du so schnell wie möglich allen helfen willst, doch vertraue mir wenn ich sage, das es wichtig ist vorbereitet zu sein.''

,,Aber'', ich konnte meinen Satz nicht beenden da sie mir das Wort abschnitt.

,,Aber ich werde dir nicht im Weg stehen. Egal wie und wann du entscheidest, ich stehe hinter dir und unterstütze dich. Ich versuche dir zu helfen so gut ich kann''.

Ich lächelte, ,,Danke Aya, ich weiss das sehr zu schätzen''.

Aya nickte und lächelte mich liebevoll an, ,,na dann wünsche ich dir einen erholsamen Schlaf kleiner Wirbelsturm''.

,,Dies wünsche ich dir ebenfalls Aya'', und ich drehte mich um, um mich auf meinen Weg in mein Zimmer zu machen.

In meinem Zimmer machte ich mir natürlich einige Gedanken, Gedanken wie ob ich mein Training über eine längere Zeit fortsetzen will, oder sofort gegen all das Böse oder was auch immer da ist, zu kämpfen. Natürlich machte ich mir wie jedes andere Mädchen das auch tun würde, Gedanken über Kai. Irgenwie hoffte ich ihn so schnell wie möglich wieder zu sehen, doch andererseits war ich mir auch sehr unsicher. Wie immer eigentlich. Irgendwie mochte ich ihn ja, doch irgendwas störte mich an ihm. Vielleicht sollte ich nicht immer so übertrieben Misstrauisch sein, nicht jeder Mensch versucht mich oder andere zu verletzen, vielleicht versucht er genauso wie ich wirklich andere zu beschützen und zu retten? 

,,Ach vergiss ihn Mayari! Wahrscheinlich ist er sowieso nicht an dir interessiert oder zu gut für dich, ausserdem sollte ich mich wirklich auf andere Dinge konzentrieren. Andere tolle dinge sind auch passiert an diesem Abend, nicht nur er! Ich meine Seraine und Chasper, ich habe Freunde gefunden, das ist doch toll nicht wahr?''

Es bliebt still.

,,Ich glaube ich drehe durch'', ich seufzte, ,,jetzte führe ich auch noch Selbstgespräche''.

Wie soll ich jetzt bitte schlafen können? Ich kriege kein einziges Auge zu und in meinem Kopf schwirren tausend Fragen. Langsam wird mir das ganze wieder mal zu viel und ich glaube ich brauche etwas ablenkung. Vielleicht sollte ich einfach mit Estrella ausreiten? Doch ich entscheide mich dagegen, Estrella ist bestimmt sehr erschöpft und ich will sie nicht weiter quälen. Ich laufe zu meinem Kleiderschrank und suche mir noch schnell einen Umhang, ich weiss zwar das mir die kälte nichts tun kann, jedoch wollte ich trotzdem nicht all zu leicht bekleidet nach draussen gehen.

Die Nacht schien friedlich, der Wind wehte in einer angenehmen frische, durch mein Haar. Es war leise und still, ich konnte selbst meinen eigenen Atem hören. Der Himmel war klar und über das ganze Himmelszelt erleuchteten die Sterne in ihrer vollen Pracht. Wie lange habe ich einen Moment wie diesen schon nicht mehr geniessen können? Wie lange war es her, an der ich nicht immer in meinen Gedanken gefangen war? Ich bin stolz die Hüterin einer so wundervollen Pracht zu sein. Die Bäume und all die Gebüsche tanzen im Rythmus des Windes, ausserdem ist es so ruhig das ich Dinge aus weiter Entfernung hören kann. Vom Duft der frischen Wiesen, bis hin zum plätschern eines Wasserfalles. Ich höre von weitem das heulen eines Rudel von Wölfen, sehe auf den Bäumen Eulen die mich beobachten. Die Nacht bietet so viel das mir bisher nie aufgefallen war. Wie konnte ich so eine Schönheit der Natur nur übersehen? 

Das letztemal als ich so entspannt war, war ich mit Lydia an einem fast gleichem Ort. Es schmerzt nach wie vor über den Verlust meiner Schwester, allgemein der Verlust meiner Familie zu reden oder zu denken, trotzdem denke ich gerne an die schönsten Momente mit ihnen zurück. Wir beide waren immer sehr neugierig, wir suchten nach den schönsten Plätzen in der Umgebug, kundigten Hölen aus und noch so vieles mehr. Oder wir stellten uns Mutproben, wer wohl diesen Wasserfall hinunter springen würde und wer sich traut der alten, grimmigen Dame ein Huhn zu klauen. Wir konnten zusammen stundenlang Lachen bis unser Bauch weh tat. Mutter und Vater fanden das meist auch ganz witzig, vorallem Vater sagte uns immer wie stolz er auf uns sei. Wir hätten beide anscheinend mehr Mut als die meisten Jungs aus unserem Dorf, doch Mutter war da oft etwas ernster. Sie hatte Angst das wir uns verletzen könnten und uns ernsthaft was passieren könnte. Doch beide waren sich einig. Lydia und ich waren unschlagbar zusammen.

Ich sah vor mir eine Klippe und ging direkt darauf zu. Ich weiss nicht was ich vor hatte oder was ich mir gedacht habe dabei, doch irgendwie trugen mich meine Beine immer weiter vor den Abgrund. Ich konnte nichts dagegen tun, es war als würde mich etwas abhalten. Ich entfernte mich immer mehr vom Wald und sah vor meinen Augen nur noch den wundervollen Mond. Ich wollte dort hin, am liebstemn so weit weg wie möglich von hier, doch so nah wie möglich zum Mond. Ich lief und lief und es schien nicht danach das meine Beine sich dazu entscheiden würden, stehen zu bleiben. Es wurde immer stiller und als ich kurz vor dem Abgrund war, wurde es plötzlich ganz still. Es war als würde die ganze Welt nur so darauf warten das ich mich in den Tod stürzen würde. Doch was wenn mich der Mond auffängt? Ich wusste das alles möglich war zu diesem zeitpunkt und trotzdem fühlte ich mich so sicher. Da war ich nun, ein Schritt von dem möglichen sicheren Tod entfernt. Ich hob einen Fuss an und wollte springen als ich plötzlich jemand hörte Klatschen. Ich drehte mich leicht um, den Fuss allerdings immernoch in der Luft vor dem Abgrund.

,,Was zur Hölle war das?'', flüsterte ich.

,,Ich gratuliere kleines Ding! Ich wusste ja das du es nicht wert bist Guardian zu werden und ich wollte vielleicht auch das du stirbst. Doch wow, ich hätte nicht Gedacht das du das wirklich durch ziehen würdest''.

Ich erkannte sofort diese Stimme und diesen Abschätzenden Klang als er kleines Ding sagte, ,,John''.

Er tratt etwas weiter weg von mir aus einem Gebüsch und klatschte wieder.

,,Was machst du hier mh?'', fragte ich leicht genervt.

,,Siehst du nicht das ich dich gerade gerettet habe? Gern gemacht Prinzessin''.

Ich verdrehte die Augen, ,,ich hatte nicht vor mich um zu bringen''.

,,Ach ja? Für mich sah das sehr danach aus, jetzt komm endlich von der Klippe weg, weisst du eigentlich wie brüchig hier alles ist?''

Ich weigerte mich, ,,Wieso sollte ich auf dich hören, was interessiert es dich überhaupt? Du hasst mich und ich hasse dich, es kann dir doch egal sein was mit mir passiert''.

John lachte, ,,Kleine, das ist mir auch egal, doch ich will der jenige sein der dich später in unserem Duell umbringt. Du kennst mich doch oder? Ich will kein leichtes Spiel. Wo wäre der Spass wenn du dich jetzt umbringst?''

Ich verschrenkte meine Arme, ,,Ich sagte ich hatte nicht vor zu springen! Du bist nicht mein Babysitter also lass mich in Ruh-'', ich hörte ein knacken und mir stockte der Atem.

,,Mayari, bleibe jetzt ganz still!'', sagte John nervös.

,,Ich.. John.. Hilf mir!'', sagte ich heiser.

,,Beweg dich langsam zu mir, nimm meine Hand!''

Ich nickte, ,,gut'', und wagte vorsichtig einen Schritt in seine Richtung. 

Knack

,,John!!'', schrie ich als der Boden unter meinen Füssen zusammen brach.

Das wars, ich werde sterben. Mein Herz schlägt mir bis in den Hals, der Boden ist nun ganz unter meinen Füssen verschwunden und ich sah John seine Hände zu mir ausgestreckt, bevor ich meine Augen schloss und vor Angst Unmächtig wurde.

Erklärungen

Mayari

Ich hörte schon die ganze Zeit eine Stimme, doch ich weigerte mich meine Augen zu öffnen. Was war passiert? Bin ich Tod? Ach du Heilige Mutter Maria! ich bin Tod nicht war? Vielleicht war das ein Engel der gerade nach mir rief. Oder Aya?

Mayari

Nein, das war definitiv nicht Aya, sie besass nicht solch eine tiefe Stimme. Vielleicht ist es mein vater der mich in den Himmel begleiten will.

Hey Kleines, wach auch!

Ich kannte die Stimme. Plötzlich spürte ich wie jemand Wasser über mich schüttete. Ich öffnete meine Augen und setzte mich ruckartig auf.

,,Na endlich bist du wach!'', sagte John leicht genervt.

,,Bin ich Tod?''

,,Schön wärs. Nein, ich konnte dich retten''.

,,Was, wie? Ich bin doch schon gefallen? Da war kein Boden unter meinen Füssen! Du warst so weit weg, du wärst niemals rechtzeitig bei mir angekommen!''

Er sah mich verstörrt an, ,,Hey kleines Ding, beruhig dich! Ich kann das ja auch noch nicht ganz so verstehen, aber ich habe so eine Vermutung. Beruhig dich aber erst''.

Ich nickte, ,,Ja du hast ja recht..''

,,Natürlich habe ich das, ich bin John, ich habe immer recht.''

Wieder verdrehte ich meine Augen.

,,Also, hast du dich beruhigt?''

ich nickte, ,,Ja''

,,Gut also, ich vermute das das eine weitere Kraft von mir ist. Aya hat dir bestimmt erzählt das du weitere Fähigkeiten erlernen kannst oder?''

Ich nickte.

,,Weisst du, du und ich sind zugegeben sehr ähnlich in unserem können. Ich kann ziemlich das gleiche wie du oder einfach das umgekehrte. Ausserdem kann ich wie du auch neue Fähigkeiten erlernen und gewinne so an einem neuen Ornament an meinem Körper. Ich vermute das war gerade ein Neuer.'', sagte er Nachdenktlich.

,,Aber ich sehe keine Ornamente wie ich sie habe auf deinem Körper. Ich meine, meine sind Lila und über dem ganzen Körper verteilt, wo sind deine?''

,,Wie gesagt, ich bin das Männliche du, auch meine Ornamente sind über den ganzen Körper verteilt.''

,,Wieso sehe ich sie nicht?''

,,Bist du dir sicher? Sehe genau hin kleines Ding''

,,Kannst du mit diesem Namen bitte aufhören? Langsam nervt es mich wirklich''

,,Du weisst ich kann das nicht, sieh jetzt lieber wegen den Ornamenten nach''.

Ich sah mir seinen Arm genau an und erkannte erst nichts, doch dan fiel es mir beim Licht des Mondes auf. 

,,Wow'', flüsterte ich.

Sein Körper war genau so wie meiner voll mit Ornamenten. Meine waren Lila und sofort ersichtlich, doch seine waren leicht schimmernd Gold. Sie waren so hell und dezent, das man es nur wirklich sah, wenn Licht darauf schien und es so anfing zu glänzen.

,,Da wirst du sprachlos mh?'', sagte er lachend.

,,Ich gebe es nicht gerne zu, aber das sieht gut aus. Wirklich gut.''

Er nickte, ,,danke Prinzessin''.

Ich wurde etwas leiser und sah zu Boden, ,,und John?''

,,Ja?''

,,Danke das du mir mein Leben gerettet hast. Ich weiss du hättest mich einfach sterben lassen können und wahrscheinlich hättest du dies am liebsten auch getan. Aber ich bin dir wirklich dankbar dafür.''

Er überlegte kurz und sagte dann:,, Du hast recht, ich hätte dich sterben lassen können Mayari, doch ich bin ein Fairer Mann und möchte das in unserem letzten Kampf regeln.''

,,Ich weiss das zu schätzen..''

 Und es herrschte eine Stille über uns. Aber es war eine etwas andere Stille. Sonst hatte ich immer das Gefühl wir schweigen uns an, um uns gegenseitig nur noch mehr zu nerven, doch jetzt fühlt es sich anders an. Ich wusste das ich ihn was fragen wollte und ich glaube er wusste es auch, deshalb lag diese Stille über uns. Niemand traute sich zu erst etwas zu sagen. Vielleicht sollte ich nicht direkt mit dieser Frage rausrücken, vielleicht könnte ich doch nochmals versuchen Nett zu ihm zu sein, auf seine gute Seite zu kommen.

Ich räusperte mich, ,,nun also, was machst du hier?'', fragte ich etwas schüchtern.

,,Wie was mache ich hier?''

,,Ja du weisst schon, es ist Nachts, wenn du so bist wie ich solltest du doch genau jetzt schlafen und ich sollte wach sein. Aber du bist auch wach und stehts hier, ausserdem bist du schon wieder hier inmeiner Nähe aufgetaucht. Sag mal, stalkst du mich?''

John sah mich grimmig an, ,,ich stalke dich nicht kleines Ding! DU bedeutest mir nichts.''

,,Da ist es schon wieder! Jedesmal wenn ich das Gefühl habe wir könnten uns verstehen, haltest du mich wieder auf Abstand.''

,,Ja und wenn es so ist? Wo wäre das Problem?''

Ich sah zu Boden, ,,Ich weiss nicht, mich stört das eben''

John verdrehte die Augen, ,,Nagut, wenn du jetzt anfängst zu Heulen verschwinde ich.''

,,Ich heule nicht! Vorallem du wärst keine Träne wert''.

,,Na sie mal einer an, da ist sie wieder, die kratzbürstige kleine Mondgöttin. Du willst wissen was ich hier mache? In der Nacht und an dieser Klippe?''

Ich nickte.

,,Hier starb ein Mensch den ich sehr liebte. Hier um fast die gleiche Uhrzeit in der du dich in den Tod stürzen wolltest. Ich komme öfters hier her.''

,,John?'', sagte ich schüchtern. ,,Dieser Mensch, war es.. war er deine Freundin?''

John sah mich mit grossen, leicht tränigen Augen an und drehte sich danach um. Er sagte nichts und ich merkte wie er gerade gegen seine eigenen Gefühle ankämpfst.

,,Weisst du John, ich weiss wir mögen uns nicht, ich weiss das vorallem du mich hasst, doch wieso vergessen wir das nicht einen kleinen Moment? Ich bin bereit dir zu zu hören und ich glaube du kannst das gut brauchen''.

Er drehte sich wieder um und sah mich an, doch blieb weiterhin still.

,,Ich glaube diese Last schleppst du schon so lange in deinem Herzen rum. John, auch ich habe alle verloren die mit Lieb waren und glaube mir, darüber zu reden tut gut.''

Ich erwähnte die Tatsache nicht, das ich selber endlich wissen wollte wer seine Freundin war und warum sie gestorben ist. Sie war ja dafür vorgesehen Guardian zu werden, doch dies ging ja nicht mehr wegen mir..

Doch John sagte immernoch nichts.

,,John, dich glaube du hast es nicht verdient so leiden zu müsser..''

Es schien so als kehrte John endlich wieder zurück, er blintzelte einige male hart und wendete danach dem Boden seinen Blick zu.

,,Ich war nicht immer so Mayari'', begann er, ,,Ich hatte mal ein Herz, ich habe wirklich lieben können. Daria und ich waren verliebt, wirklich sehr verliebt..''

,,Ist Daria deine Freundin?''

,,Ja ist sie, oder war sie bevor sie sich.. bevor..'', seine Stimme begann zu zittern.

,,Schhh, schon gut, du musst nicht darüber reden''

,,Doch, Daria und ich kannten uns schon ein Leben lang. Wir sind zusammen aufgewachsen, gingen zusammen Jagen und machten das war Kinder taten. Sie war so anders, so Lebensfreudig. Schon von klein auf, hatten wir nur Augen für uns zwei..''

John nahm wieder tief Luft, ,,Eines Tages, kam Aya zu mir. Daria und ich waren wieder zusammen im Wald und wollten Jagen gehen. Aya traff mich als ich alleine war und Daria etwas weiter weg. Ich glaube das war etwa fünfzehn Jahre her''.

,,Fünfzehn? Du wurdest so früh schon ein Guardian? Ich meine du siehst nicht älter aus als siebzehn!'', sagte ich geschockt.

,,Sobald du ein Guardian bist, alterst du langsamer als sonst.''

Ich nickte, ,,erzähl weiter'''.

,,Aya stellte sich mir vor und wie du wahrscheinlich vermutest, habe ich ihr nicht sofort glauben können. Sie konnte allerdings alles Beweisen und bat mich um einen grossen Gefallen. Sie sagte der Guardian der Sonne wurde in einem Kampf so stark verwundet, das sie nicht glaubt er könnte je vollständig genesen. Sie vermutete das er in den nächsten Tagen von uns gehen würde, also brauchte sie so schnell wie möglich einen Nachkommen. Sie entschied sich für mich, sie beobachtete mich schon lange und sah grosses Potenzial in mir.''

,,Ich nehme an du hast ihr zugesagt?''

Er nickte, ,,Ja, anfangs wusste ich nicht ob es das richtige war, doch ich blieb bei meiner Meinung''

,,Hast du es Daria damals gesagt?'', hackte ich nach.

,,Habe ich, doch anfangs konnte sie mir nicht glauben. Sie dachte ich werde verrückt und beweisen konnte ich es ihr ohne jegliche Kräfte auch nicht. Aya sah wie sehr mir Daria am Herzen lag und versuchte ihr alles zu erklären, worauf hin uns Daria glauben schenkte. Ich konnte also normal mein Leben weiter Leben und zu unser allen Überraschen, erholte sich der damalige Guardian der Sonne. Ich konnte also weiter so sein wie immer, doch meine Zukunft nach seinem Tod war beschlossen.''

,,Wie starb er?'', fragte ich.

,,Er wurde geköpft.''

Ich schluckte hart, ,,oh wow, also.. ich hoffe ich sterbe nicht so''.

,,Das hoffe ich für niemanden. Aufjedenfall wusste ich also, das Aya ihre Guardians selbst Aussuchen konnte. Als der Tag dann kam in der ich aufgenommen wurde und nun ein Guardian war, schien mein Leben für eine Zeit perfekt. Ich hatte Kräfte, ich war stark und ich lebte mich gut mit den anderen Guardians zusammen. Ich beschützte jene, die sich nicht selber schützen konnte und ich hatte die Liebe meines Lebens. Doch dann kam der Tag an dem sich alles änderte. Daria war wütend auf mich, da ich in letzter Zeit so wenig Zeit für sie hatte. Ich versank in meine Bestimmung und dachte über nichts anderes nach. Wir stritten uns wie noch nie bisher und ich wurde so wütend. Sie verliess mich weinend und rannte vor mir weg. Du musst wissen, Daria kannte sich hervorragen im Wald aus und sie war extrem schnell und flink. Ich konnte sie kaum aufholen, geschweige denn zwischen all den Bäumen sehen. Als ich danach endlich aus dem Wald fand, sah ich sie dort wo du Heute standest..''

,,Hier auf der Klippe?'', fragte ich.

Er wendete sich von mir ab und atmete einige male tief ein und aus.

,,Ja, hier auf der Klippe. Sie stand da, regungslos mit diesem wundervollem weissen Kleid das ich ihr geschenkt habe. Das gleiche Kleid das du an der Zeremonie anhattest..''

Jetzt wurde mir einiges klar. Jetzt verstehe ich warum er so wollte, das ich das Kleid ausziehe. Plötzlich fühle ich mich etwas schuldig.. 

,,Sie stand so regungslos da, so schön aber ich konnte ihre traurigkeit spüren. Sie spürte meine Presenz und drehte sich um. Sie weinte. Sie weinte wegen mir! Ich habe sie zum weinen gebracht und ich wusste was sie nun tun wollte. Sie breitete ihre Arme aus und wollte sich in den Tod fallen lassen. Ich war so weit weg das ich wusste ich würde es nicht rechtzeitig schaffen, ich wusste das der Aufprall ins Wasser sie töten würde, doch da kam mir die Idee. Aya sollte sie verwandeln! Die Mondgöttin war seid Monaten verschollen und wenn Daria ein Guardian wäre, würde sie den Aufprall überleben. Ich hörte wie Daria leise sagte..'', er konnte nicht weiter reden. Seine Stimme wurde so zitterig und eine Träne floss seine Wangen hinab. 

,,John..'', ich konnte nicht anders. Ich wusste nicht warum, doch ich wollte ihm nicht das Gefühl geben alleine zu sein. Ich drehte ihn zu mir, hob seinen Blick mit meinem Finger und Umarmte ihn. Ich Umarmte ihn und erst zögerte er. Auch ich zögerte, doch ich nahm all meinen Mund zusammen und blieb stur in dieser Umarmung. Lange war er sehr steif, doch dann gab er Nach, ich hörte wie er anfing leise zu weinen und er liess nun endlich meine Umarmung zu.

,,John, es tut mir so leid war dir widerfahren ist. Ich bin für dich da ja? Ich weiss du magst mich nicht, doch ich unterstütze dich gerne und glaube mir, Daria hat dich unglaublich geliebt.''

Er beruhigte sich langsam wieder und ich löste mich von unserer Umarmung.

,,Daria sagt.. Sie sagte.. John, verzeih mir, doch ich kann so nicht leben, du sollst mich nicht als Last tragen müssen.. Ich liebe dich.'', er wischte sich seine Tränen vom Gesicht. 

,,Mit diesen Worten verabschiedete sie sich von mir und was habe ich getan? Ich schrie nach Aya und sie erschien auch sofort. Ich verlangte von ihr sie solle sie verwandeln doch sie konnte nicht, sie konnte einfach nicht..'', plötzlich sah er mich mit einem erschrockenem Blick an.

,,Sie konnte nicht weil sie dich bereits Bestimmt hat! Daria musste sterben weil du die Auserwählte wurdest! Der Aufprall brachte Daria sofort um, genau wie ich es gesagt habe und meine letzten Worte zu ihr waren nicht einmal Ich liebe dich!'', schrie er mich an als er immer weiter bedrohlich auf mich zukam. 

,,John..'', sagte ich ängstlich. ,,John hör auf du machst mir angst!'',schrie ich nun.

,,Du bist Schuld Mayari! Du bist Schuld das sie Tod ist!''

Ich schüttelte meinen Kopf, ,,Nein! Nein ich wusste nichts davon, ich kann nichts dafür! Ich wollte dieses Leben nicht!'', ich machte immer weitere Schritte zurück doch ich stolperte über meine eigenen Füsse und lag so nun wehrlos auf den Boden. John kam immer weiter auf mich zu, immer weiter und weiter. In seinen Augen sah ich nurnoch puren Hass und Zorn. Ich war mir sicher das er mich gleich Umbringen würde. Mir stiegen Tränen in die Augen und ich krabbelte wie ein verwundetes Tier immer weiter um mein Leben.

,,John bitte nicht! Bitte!'', mein Rücken war nun gegen einen Baum gerichtet und für mich gab es keinen Ausweg mehr. In der zwischenzeit sah ich wie John einen Energieball formte und bereit war ihn gegen mich zu schleudern. Ich versuchte nochmals auf ihn einzureden, versuchte ihm klar zu machen das Daria das nicht gewollte hätte. Sie würde nicht wollen das er zum Mörder wurde, doch das alles klappte nicht. Es schien als wäre er in Trance. Ich wusste er hasste mich dafür, doch war er wirklich bereit jemanden deswegen umzubringen? Er erhob seine Hand und ich konnte noch sehen wie er den Energieball auf mich schleuderte bevor ich vor angst aufschrie und meine Augen schloss. Aus reaktion aus erhob ich meine Hand schützend vor mein Gesicht als ich einige Sekunden hörte wie John aufschrie.

,,Ahh!'', schrie er als er durch die Luft geschleudert wurde.

Ich öffnete meine Augen und sah das sich einige Zentimeter vor meinen Arm ein Lila Schild formte und mich so schützte. Ich habe dieses Schild schon einmal gesehen in meinem Traum. Mein Schild schützte mich und John wurde von seinem eigenen Energieball zurück geschleudert.

,,Was ist passiert?'', fragte John. Er griff sich an den Kopf und bemerkte das er blutete.

,,Was passiert ist? Fragst du das etwa wirklich? Du wolltest mich kalt machen! Ich habe dir geholfen, war für dich da und wollte dir trost schenken! Doch von einem Moment zum anderen schleudertest du einen riesen Energieball auf mich zu!''

Er sah mich ungläubisch an, ,,Mayari, was redest du da?''

,,Tu nicht so unschuldig als wüsstest du nichts mehr davon!''

,,Aber ich weiss nichts mehr davon!'', schrie er mich an.

Ich wurde still. Er wirkte sehr ernst und man konnte es ihm fast abkaufen. Er stand auf und ging auf mich zu, ich wurde wieder nervös und hatte angst vor ihm.

,,Kleines Ding, ich weiss wirklich nicht was gerade passiert ist'', er streckte seine Hand mir entgegen und wollte mir auf helfen, ,,doch ich glaube nicht das ich dich wirklich umbringen würde. ich meine das letzte was ich weiss ist, das du mich Umarmt hast mehr nicht''.

,,Aber angenommen du hast Recht, wie kann das sein?''

Dann hörte ich plötzlich ein rascheln.

,,Psst'', flüsterte ich, ,,hast du das gehört? Siehst du jemand hinter uns?''

John sah mich verwundert an, ,,Es ist Nacht, nicht ich bin derjeneige der in der Nacht besser sieht als jeder andere''

Ich verdrehte meine Augen, atmete tief ein und versuchte mir ein zu reden das niemand da war, doch ich hörte schon wieder ein rascheln.

,,Jetzt habe ich es auch gehört'', flüsterte mir John zu.

Als es danach nochmals raschelte, drehte ich mich ruckartig um und sah eine Person von Hinten mit einem langen Umhang tiefer in den Wald rennen. 

,,Da ist jemand!'', schrie ich und rannte hinterher. 

,,Mayari warte!'', schrie John, ,,Mayari! Ich sehe nicht so gut im dunkeln!''.

Ich drehte mich um und sah das John einige hundert Mmeter hinter mir, sich verwirrt hat wie ein blinder Igel in einem Labyrint. Vor mir sah ich allerdings diese Person die weter weg rannte. Ich wusste das ich diese Person verlieren würde wenn ich zurück zu John gehe. 

Ich seufzte, ,,Man kann Männer auch nie alleine lassen''.

,,Mayari? Mayari das habe ich gehört!''

Ich kicherte, ,,Ich komme ja du blindes Huhn!'', und ich rannte zurück zu John.

 

Gestalten

 ,,Alles in Ordnung bei dir?'', fragte ich John leicht schmunzelnt.

,,Verflucht, was war das für ein Ding?'', fragte er völlig ausser Atem.

,,Oder wer?'', ergänzte ich.

John sah mich an, als wäre er überrascht, andererseit machte es einen logischen Sinn das wir nach einem wer suchen als eher nach einem was.

,,Konntest du sein Gesicht sehen?'', fragte er schliesslich.

Ich schütelte den Kopf, ,,Nein, er ist mir entkommen. Ich habe ihn die ganze Zeit nur von hinten gesehen, also nicht wirklich mehr als einen langen, schwarzen Umhang.''

Wieder lag Stille in der Luft.

,,Es tut mir leid'', flüsterte John.

,,Was, wie bitte?'', fragte ich ganz erstaunt nach.

,,Ich werde das nicht wiederholen kleines Ding!''

Ich verdrehte die Augen und musste lachen.

John seufzte, ,,Nein wirklich, es tut mir leid. Du hast ihn wegen mir verloren... Andererseits danke ich dir das du mich hier nicht in Stich gelassen hast''.

,,Sowas würde ich nicht tun John, nicht bei dir und nicht bei irgendjemand anderes''.

John sah zu Boden, ,,ja das ist mir Bewusst, doch ich hätte es an deiner Stelle getan.. Ich danke dir Mayari''

Und abermals wurde es wieder Still, bedrückende Stille lag in der Luft. Ich beschloss das ganze etwas auf zu lockern.

Plötzlich fing ich an leicht zu lachen.

John runzelte die Stirn, ,,was ist so lustig?''

,,Nichts nichts, es ist nur, ich finde es witzig das es so eine Situation braucht, damit du endlich mal meinen richtigen Namen aussprichst.''

John verdrehte wieder die Augen, ,,Gewöhn dich nicht dran Prinzessin!''

,,Klaaaar'', sagte ich etwas ironisch und streckte ihm noch dazu ganz verschmitzt meine Zunge heraus.

,,Komm, wir sollten dich eher aus diesem Wald bringen John, sonst erfrierrst du mir hier noch''

,,So kalt ist es doch gar nicht.'', leugnete er die Situation.

,,Hör mal, ich weiss du willst hier den starken Mann spielen, doch fakt ist, es ist Nacht und es ist Kalt, du gehörtst zum Tag und glaube mir, wenn du wirlich das Gegenteil von mir bist, verträgst du die kälte so gar nicht'', argumentierte ich.

,,Nagut, es ist vielleicht etwas frisch, mehr dann auch wieder nicht''.

,,Ach und übrigens, ich könnte das klappern von deinen Zähnen, in einer Entfernung von 10 Kilometern noch hören, also Prinzessin, beweg deinen Arsch aus diesem Wald und lauf mir hinterher'', ich drehte mich um und ohne noch einem nach hinten zu sehen, ging ich voran. Nach einer weile lief ich etwas langsamer um sicher zu gehen das er mir hinterher kam und da hörte ich ein leises lachen. Von John.

 

Als wir endlich nach einer gefühlten Ewigkeit aus diesem verfluchtem Wald heraus fanden, machte ich mir etwas sorgen um John. Seine Lippen verfärbten sich bereits leicht blau und das zittern an seinem ganzen Körper hat nicht aufgehört, im Gegenteil, es wurde schlimmer. Ich wusste das er bestimmt nicht einmal mehr in der lage war zu rennen, geschweige denn in der nächsten zeit überhaupt noch zu laufen und ich weiss auch das er sich selber nie eingestehen würde das er die Kraft nicht mehr hatte um sich in die wärme zu bringen.

,,John, du siehst schrecklich aus'', sate ich besorgt.

,,Mir gehts gut Prinzessin'', sagte er stotternd.

Ich verdrehte die Augen, ,,Hör mal John, ich weiss ganz genau das du am Ende deiner <kräfte bist, versuche ja nicht den starken helden zu spielen verstanden?'', sagte ich mit einem strengen Ton.

,,Aber..'', began er.

,,Kein aber! Entweder du bist ehrlich und sagst mir wie ich dir helfen kann, oder du bleibst hier und erfrierst!''

John seufzte, ,,seid wann kannst du so streng sein Prinzessin?''

Ich grinste, ,,Irgendwie muss ich mich ja durchsetzen und jetzt sag mir lieber wie ich dich vor dem tod retten kann''.

John blieb eine Weile still, es schien so als müsste er selbst überlegen wie man ihm helfen könnte, er öffnete kurz den Mund, doch er schien es sich anders zu überlegen und verstummte wieder.

,,Was''', fragte ich nach.

,,mhh?''

,,Was wolltest du sagen?'', hackte ich weiter nach.

,,nichts..'', murmelte er.

,,John!'', schnauzte ich ihn an.

,,Ist ja guuut! Du kannst echt ein wahrer Teufel sein kleines Ding''

,,jaja ich weiss''

,,Nun also ich weiss nicht, ich komme mir etwas dumm vor wenn ich dich das frage oder dich darum bitte..'',begann er.

,,unnnnd?''

,,und naja, ich wollte dich fragen, also dich bitten ob du dich vielleicht umwandeln könntest?''

,,Umwandeln?'', fragte ich verdutzt nach.

,,Ja umwandeln, du weisst schon, in ein anderes tier eben''

,,wie bitte? Wie meinst du das in ein anderes tier?''

,,Wie? Du hast dich noch nicht verwandeln können?''

,,In was sollte ich mich denn verwandeln?''

John versuchte zu lachen, doch sein lachen verstummte an einen stechenden Schmerz am ganzen Körper. Ich wusste das er nicht mehr lange durchhalten würde wenn mir nicht bald was einfallen würde. Wie sehr ich ihn auch hasse, ich konnte ihn nicht sterben lassen, nicht hier, nicht jetzt, nicht so.

,,In alles Mayari, du kannst dich in jedes Tier verwandeln wie du willst, wann du willst.''

,,Kannst du es denn auch?''

Er nickte schmerzerfüllt, ,,Ja, aber ih bin so geschwächt das ich mich nicht mal mehr all zu lange auf den Beinen halten kann.''

Plötzlich geriet ich in Panik, ,,aber ich habe sowas noch nie gemacht? Ich weiss nicht mal ob ich das auch kann oder je können werde? Was bringt uns das überhaupt? Wie verwandle ich mich John? Wie?''

,,Mayari!'', krächzte er, ,,mach dir nicht so druck, du schaffst das. Wenn du dich in ein grosses tier oder so etwas in der art verwandelst, kannst du mich auf deine Burg bringen, oder noch besser zu mir. Vielleicht wäre ein Pferd gut oder so etwas?''

Ich atmete tief ein, ,,und wie mache ich das?''

,,nun, bei mir geschah es damals aus dem nichts, ich habe mich plötzlich verwandelt. In jedem von uns schlummert ein Tier, ein Geist der stark mit uns verbunden ist. Dieser Geist wird dich in eine Form verwandeln die dich ausmacht. Dieses Tier verkörpert deine ganze Persönlichkeit''.

,,Und welches Tier bist du am nächsten verbunden?''

,,Ich verwandelte mich damals in einen schwarzen Wolf'', sagte er stolz. ,,Der Wolf ist das stärkste Tier hier in der Umgebung, es sagt viel über einen aus und niemand anderes als bisher ich konnte sich als erstes in einen Wolf verwandeln. Sobald du dich einmal gewandelt hast, kannst du dich danach in jedes beliebige Tier verwandeln.''

,,Ich weiss echt nicht ob ich das schaffe. Was wenn ich mich irgendwie in eine Raupe verwandle, ich kann dir so doch nicht helfen!''

,,Mach dir nicht so viele Gedanken kleines'', er sah mir tief in die Augen und lächelte, ,,ich vertraue dir''

Auch ich sah ihm tief in die Augen. Sie waren so wunderschön, so klar das man alle einzelnen Strukturen erkennen konnte. Plötzlich wurde mir ganz warm als wir uns so nahe standen. Er frorr zwar so stark das er kurz vor dem erfrieren war, doch selbst jetzt strahlte einzig seine Präsenz so eine wärme aus, die man sich sonst nur erträumen konnte. Ich wusste John versuchte stark zu bleiben, wobei ich mir aaber nicht sicher war ist, ob er es für seinen Ego macht oder für mich, damit ich mich nicht sorge. Wir sahen uns weiter schweigend an und es schien so als würde unsere nähe, John etwas beruhigen. Ich sah in seine wundervollen Augen und danach auf seine Lippen. Ich wusste nicht was mit mir los war. Was mit uns los war, doch ich biss mir auf meine Lippen und war bereit für alles, besser gesagt, ich war bereit für John. Ich verliere mich in jedem Lächeln das ich von ihm sehen, in jedes Wort und jeden Blick. Nun stehe ich hier gegenüber von ihm, unsere Lippen sind nurnoch einige Zentimenter voneinander entfernt, doch mir schossen Tränen in die Augen. Ich wendete meinen Blick von ihm und sah zur Seite.

,,Was ist los Prinzessin?'', fragte er ich leicht besorgt aber mit einer zarten Stimme.

,,Ich, ich weiss nicht John. Ich will dich nicht so verlieren, nicht jetzt und vorallem nicht hier'',, ich klang so verzweifelt, ,,ich kann den gedanken nicht ertragen, das du vielleicht jeden Moment vor mir sterben könntest''

John nahm mein Gesicht in die Hand und zwang mich quasi ihm wieder in die Augen zu sehen, ,,Ich werde nicht sterben. Mich wirst du nicht so schnell los Mayarilein''. Er sah auf meine Lippen und kam nich näher. Ich schloss nun meine Augen als mich John noch näher an ihn heran zog, die Hand um meine Taille umschlungen.

,,John ich..'', begann ich als sich plötzlich Johns ganzer Körper versteifte und ihm der Atem stockte.

Ich öffnete meine Augen und sah John plötzlich auf dem Boden liegen, er bewegte sich nicht, nicht einmal mehr zu atmen schien er.

,,John!'', schrie ich verzweifelt und ging sofort zu Knie um nach ihm zu sehen. 

,,John bitte, tu mir das nicht an!'', Tränen schossen mir in die Augen und diesmal hatte ich keine Chance sie zu unterdrücken.

Ich wusste das ich mich verwandeln müsste, doch ich wusste auch das ich nicht in der Lage dazu war. Ich war zu schwach und zu unsicher und gleich würde wieder jemand wegen meiner Unfähigkeit sterben. Ich überlegte nicht lange und versuchte John aauf meinen Rücken zu tragen. Er war eindeutig zu schwer für jemand mit so einer zarten Statur wie mir, doch ich biss mir auf die Zähne, ich war fest entschlossen alles dafür zu geben das er nicht erfrieren würde.

,,Mayari'', flüsterte er mit grosser mühe.

,,Nein! Hör sofort auf zu reden John! Spar dir deine Kräfte, bleib bei mir, atme weiter hörst du? Gib bitte nicht auf!'', ich find an zu rennen, doch mir geht bereits jetzt fast die Luft aus.

,,Mayari, hör zu'', versuchte er nochmals in mich ein zu reden.

,,Nein!'',schrie ich.

,,Verdammt Mayari!'', schrie nun auch er heiser, ,,Bitte mayari, mach mir das nicht noch schwerer.. Lass, lass mir hier zu-rück..'', seine Stimme klang so zerbrechlich und stockend.

,,Du schaffst das nicht al-leine Prinzessin''

,,Ich muss, bitte gib nicht auf!''

,,Ich ver-traue dir, verwandle dich'', sagte er kaum hörbar.

,,Du weisst ich kann das nicht John, hilf mir, wie soll das gehen?''

Ich hörte nichts mehr und wusste das John am Rande von Leben und Tod ist. Ich hielt ihn fester und drückte ihn noch näher an mich in der Hoffnung ihm wenigsten ein bisschen Wärme zu spenden, doch dies war mir nicht möglich. Ich bin ein Teil der Nacht und habe selbst ständig eiskalte Haut.

,,John bitte, hör mir zu, bitte, rede mit mir! Ich habe mich anders entschieden! Bitte rede mit mir, bleibe bei mir bitte! bitte..bitte..'', schrie ich verzweifelt unter Tränen.

ich kann das nicht zulassen, nicht nochmal, nicht schon wieder ein Leben auf meine Kosten verlieren. Ich will ihn nicht sterben lassen wenn ich es aufhalten kann.

Den Weg sehe ich mittlerweile kein bisschen mehr, meine Tränen behindern mir die Sicht, doch ich finde immer den Weg, es ist wie eine Intuition. Ich renne immer schneller und schneller und als mir auffiel das John immer leichter wurde, machte ich mir sorgen ob ich ihn möglicherweise fallen gelassen habe, doch als ich nach hinten sah beruhigte ich mich wieder. Er sah schrecklich aus, er sah Tod aus, doch immerhin örte ich sein Herz noch leicht schlagen. Meine Sicht wurde auch wieder klarer und als ich zu Boden sah, sah ich plötzlich grosse Pfoten. Weisse, grosse Pfoten.

,,Mayari..'',hörte ich John flüstern.

,,John! Du lebst! Wir haben es bald geschaft!'', schrie ich.

,,Mayari ich kann dich nicht verstehen wenn du so redest'', sagte er.

,,Wie meinst du das?''.

,,Hörst du dich denn nicht selber reden kleines Ding? Du hast dich gewandelt und wenn du nun mir mir redest höre ich nichts weiter als deine Tiergeräusche, versuche mit deinen Gedanken mit mir zu reden.''

Meinst du etwa so?

,,Genau so meine ich das'', sagte er glücklich.

Gut, nun bitte schone dich, ich bringe dich in Sicherheit.

,,Du lieferst mir genug wärme Prinzessin, ich habe doch gesagt du kannst dich verwandeln.''

Das ist nebensächlich, ich weiss nicht wie das passiert ist, doch ich habe jetzt andere Dinge im Kopf.

,,Mir geht es besser dank dir, weisst du den in was du dich verwandelt hast?'', fragte er.

Keine Ahnung, vielleicht in einen Hund oder ein Bär, irgendetwas, aufjedenfall fällt es mir einfacher dich zu tragen.

,,Für einen Hund hast du zu grosse Pfoten und für einen Bären doch wieder zu kleine Pfoten, du bist flinker wie ein Fuchs und doch Stärker als dieser.''

Was soll das heissen?

,,Verstehst du nicht? DU hast dich gewandelt, in eine wundervolle weisse Wölfin'', sagte er mit ein hauch erstaunen in der Stimme.

Das geht nicht, du bist der Wolf nicht ich.

,,Natürlich geht das, ich habe dir vorher nicht gesagt das es neben dem schwarzen Wolf auch die weisse Wölfin gibt. Ich wollte nicht das du zu verkrampft versuchst dich in diese zu wandeln. Ich wollte nicht das du das Gefühl hast unter Druck zu stehen.''

Und was heisst das nun für mich?

,,Neben dem schwarzen Wolf, ist auch die weisse Wölfin eine grosse Anführerin. Wir führen quasi unser Rudel an und sind die Stärksten unseres gleichen, verstehst du?''

Ich antwortete nicht, mir fiel eher etwas anderes auf.

,,Hörst du mich?''

Links neben uns und im Wald verfolgt uns jemand. Etwa sieben Meter entfernt  auf einem schwarzen Pferd. Seh aber nicht hin, ich will nicht riskieren das er uns angreift. Dein Leben werde ich nicht nochmals aufs Spiel setzten, du bist zu geschwächt.

,,Sind wir bald da?'', fragte John stattdessen.

Doch es war zu spät, von der seite sah ich wie ein grosser Energieball auf uns geschossen wurde.

,,Pass auf!'', schrie John.

Ich versuche dem Angriff aus zu weichen, doch der Ball streift mich an meinem hinteren bein, wodurch ich zum fallen geriet.

John halte dich an mir fest! Schrie ich als ich merkte wie sich sein Griff löste.

Als ich mich wieder auf meine Beine rappelte und John vorsichtig von mir Stieg, rannten wir beide wie um unser Leben etwas in den Wald.

John hör mir zu wir haben keine Zeit mehr. Du musst gehen ohne mich, du bist zu schwach um mir zu helfen also fliehe alleine zu Aya!

,,Vergiss das Mayari, ich lasse dich nicht in Stich!'', flüsterte er energisch.

Ich seufzte, Du lässt mich auch nicht in Stich John, du hilfst mir so. Geh weiter Gerade aus, wenn du an eine Kreuzung kommst biege links ab. Danach wirst du bald aif eine grosse Burg treffen. Betrette sie und hole so schnell wie möglich Hilfe. Sage Aya wo ich bin, vielleicht werde ich bis dahin ihre Hilfe brauchen. Und du wirst dich dort gefälligst anstandig aufwärmen und erholen ja?

,,Du kannst von mir nicht erwarten das ich einfach gehe und dich hier alleine lasse mit dieser Kreatur!''

Bitte John, vielleicht werde ich wirklich Ayas Hilfe benötigen, es wäre besser wenn du so schnell wie möglichst sie dazu bringst, hier her zu kommen.

Vielleicht werde ich auch einfach sterben und kann dich danach nicht mehr beschützen, doch dies wollte ich John definitiv nicht sagen.

,,Gut, ich werde gehen und Aya holen. Wir werden dir helfen doch ich glaube an dich'', John drehte sich um und Joggte langsam weiter meiner Wegbeschreibung entlang, bevor er sich nochmals umdrehte, ,,Mach diesen Bastard fertig Guardian!''.

Geschwächt

Es ist witzig nie zu wissen wann die letzte Minute für jemanden geschlagen hat. Der Gedanke das es das letzte mal gewesen sein könnte, dass ich John gesehen habe. Das letzte was ich erreicht habe in meinem Leben war meine Wandlung in einen weissen Wolf. Ist es war das man vor dem Tod sein ganzes Leben noch einmal durchlebt? 

Ich drehe mich um sobald ich John entgültig aus den Augen verlor, und blickte dem Fremden in die Augen. Sie waren so schwarz das man nicht einmal mehr die Pupillen erkennen konnte. Ich entscheide mich dazu in meiner Wolfs Gestalt zu bleiben, ich denke ich bin stärker so als anders. Die schwarze Gestalt kommt immer näher und steigt plötzlich einige Meter vor mir, vom Pferd ab.

Wer bist du?

Fragte ich es.

Ich bin die Person, die für deinen Untergang zuständig ist.

Ich erschrack. Wie konnte es durch Gedanken mit mir kommunizieren? Ich dachte man könnte dies nur in einer Tier Gestalt?

Wer bist du wirklich? Sag mir deinen Namen! Was willst du von mir?

So viele Fragen gingen mir durch den Kopf und es schien so als würde ich nie eine richtige Antwort bekommen.

Nenn mich Mortes und was ich von dir will? Deinen Tod! Ich bin der Grund für alles grausame auf dieser Welt!

Was habe ich dir getan? Was bist du? Bist du auch ein Guardian?

Es lachte, aber es war kein fröhliches lachen. Noch nicht einmal ein normales monotones lachen. Es war ein grausames, gefühlkaltes lachen, so wie ich es noch nie gehört habe.

Du bist noch dummer als ich dachte. Aber ich bin ehrlich mit dir. Ich habe andere möglichkeiten gefunden so zu werden wie ich es immer wollte und auch hätte werden müssen. Doch ich glaube wir können nicht alle das haben was wir wollen, nicht wahr?

Bevor ich etwas erwidern konnte, sah ich wie es mir einen grossen Energieball anschiessen wollte. Den ersten konnte ich ohne Probleme ausweichen, doch was ich nicht sah war, das er bereits den nächsten auf mich schoss, den ich viel zu spät erst bemerkte. Der Energieball traff mich mit voller wucht auf meinen Brustkorb. Ich fiel zu Boden und hatte erstmal grosse mühe weiter atmen zu können. Bereits nach dem ersten Treffer von ihm fühle ich mich aufs schlimmste geschwächt und kann mich kaum zurück auf meine Füsse stellen.

Ich dachte nicht das es wirklich so einfach wäre dich, der Guardian des Mondes und der Nacht zu Boden zu bringen. Sag Mayari, sind alle so schwach wie du? Wenn ja, wird das ein Kinderspiel für mich über die Welt zu herrschen.

Ich knurrte sie an und fletschte mit meinen Zähnen.

Du hast keine Ahnung was du da sagst! Du weisst nicht wer und was wir sind und können!

Die schwarze Gestalt fing wieder an zu lachen, bevor es näher kam und anfing auf mich ein zu tretten.

Weisst du was ich witzig finde? Ich benötige nicht einmal meine Kräfte um dich fertig zu machen. Bereits jetzt bist du zu schwach um nur schon deine Wolfsgestalt halten zu können.

Ich sah an mir herunter als ich bemerkte das ich mich wirklich in meine menschliche Form zurück gewandelt hatte.

,,Tu es doch! Töte mich endlich und verschwinde gefälligst!'', schrie ich ihn an, wärend ich bereit Blut aus meinem Mund spuckte. Er hörte nicht auf mir innig in die Augen zu sehen und zu lachen. Er trettete weiter und weiter, schlug mir ins Gesicht und war fest entschlossen mich zu töten. Er kniete zu mir herab und sah mich an. Er war mir so nahe das ich seinen Atem auf meiner Wange spürte, und doch war ich zu geschwächt um ihn irgendwie anfassen zu können.

Ich werde dich nicht hier töten. Nicht so und nicht jetzt, denn ich will mich an deinem Tod vergnügen Mayari. Möglich aber, das du bis deine liebe Aya hier ist, bereits verblutet bist.

Er stand auf und bevor er ging blitze seine Augen rot auf.

Ich wünsche dir viel Glück beim überleben kleine Mondprinzessin.

Er drehte sich um, schwang elegant seinen Umhang um sich als er sich in einen Adler verwandelte und so verschwand. 

Hier war ich nun. Ich spürte diesesmal wie ich kurz vor dem Tod war, so wie es John vorher war, doch wisst ihr was? Ich habe keine Angst. Ich habe mir immer vorgestellt wie ich im schlaf sterben werde. Ich hätte ein glückliches, erfülltes Leben geführt. Womöglich sogar eine Familie gegründet? Ich weiss noch, als meine Mutter damals schwanger war und ich so unheimlich gespannt war auf meine zukünftige kleine Schwester. Den Namen für sie hatten wir damals alle zusammen ausgesucht. Ich hatte vorgeschlagen sie Lia zunennen, doch meine Eltern wollten nicht so einen kurzen, langweiligen Namen, also machten wir Lydia daraus. Oder mein dreizehnter Geburtstag, als Lydia sich mehr darauf freute als ich und sie mir eine Zeichnung von unserer ganzen Familie geschenkt hatte. Natürlich von ihr selbst gezeichnet. Ich nahm all meine Kraft zusammen und suchte in meiner Tasche die Zeichnung die sie mir geschenkt hatte. Ich trug sie stehts bei mir, da es das einzige war, was mir noch von ihnen übrig blieb. Ich nahm die Zeichnung hervor und sah sie genau an. Wir lächeln alle auf dem Bild, sehen so glücklich aus. So wie es auch immer war. Wie sehr wünsche ich mir in die Zeit zurück reisen zu können. Zurück zu all den wundervollen Momenten und danach die Zeit anhalten. Wie sehr ich auch einiges an meinem neuem Leben liebe, ich vermisse mein altes Leben so sehr. 

Langsam wird es immer kälter und kälter was mir sehr komisch erscheint, da ich nie kalt habe in der Nacht, seit ich ein Guardian bin. Oder die Tatsache das ich so fast wie gar keine Schmerzen mehr spürte. Ist dies ein gutes Zeichen? Heile ich mich etwa gerade selber? Oder sterbe ich hier? Es ist mir egal. Wirklich, ich bin bereit zu gehen, ich bin bereit endlich meine Familie wieder treffen zu können. Wieder mit ihnen vereint zu sein.

,,Ma-....., Aya!...Rett-.....doch!''

Als ich kurz vor dem einschlafen war, da ich so müde war, hört ich verschwommen eine Stimme. Ich konnte nicht klar verstehen was sie sagten und ich sah sie auch nicht an. Ich wollte hier einfach liegen bleiben und schlafen. Ganz tief unf fest. In aller ruhe...

,,Maya-...'', ich spürte wie jemand an mir rüttelte und ein stechender Schmerz meinen Körper erfüllte. Ich wollte aufschreien, doch aus meinem Mund gelang kein Ton.

,,Bitte...Halt-...dur-...'' 

Ich wusste nicht wer hier mit mir redete, doch ich interessierte mich auch nicht mehr dafür. Ich wollte wirklich einfach einschlafen, meine Augen wurden immer schwerer und schwerer. 

Ich merkte wie mich zwei Personen plötzlich in die Luft nahmen und mich versuchten von diesem Platz zu bringen. Ich wusste nicht wohin, ich wusste nicht warum oder was sie mit mir vor hatten. Ich merkte allerdings wie eine Person die ganze Zeit durch meine Haare streichte. Anscheinend versuchte diese Person mich zu beruhigen, womöglich versuchte sie auch einfach sich selbst zu beruhigen, so genau so wusste ich dies nicht. 

 Beide rannten mit mir in ihren Armen irgendwo hin, jeder Schritt tat auch mir weh, doch ich hatte die Kraft nicht irgendetwas dazu zu sagen. 

,,Sie....Blu-...-lore...'' Ich hörte beide immer wieder verzweifelt miteinander reden, ganz genau verstand ich es nicht. Sie selber verschluckten einige Wörter förmlich, andere konnte ich einfach selber nicht verstehen. 

Als wir ankamen sah ich flackernde Lichter, alles war verschwommen, ich konnte mich auf nichts konzentrieren und schloss immer wieder für einen Moment die Augen, wollte doch nie wieder auftun. Sie fühlten sich zu schwer an. Werde ich hier jetzt wirklich sterben? Hätte ich gewusste das dies vorhin mit John mein letzter Moment mit ihm gewesen wäre, hätte ich ihm doch noch so viel mehr gesagt, so viel mehr gemacht und ich hätte die Zeit die mir mit ihm geblieben ist mehr genossen. Ich hatte nie nachgedacht wie ich sterben werde, doch dies war sicher nie eine Option gewesen von mir. Ich wollte nicht so sterben, ich wollte glücklich sterben mit dem Glaube in meinem Leben viel gutes geleistet zu haben. Aber nun war ich hier. In mehr Blut überströmt als es gefühlt noch in meinem Körper hatte. Doch mir war bewusst dass das einzige was ich noch tun konnte war, es zu akzeptieren und mich nicht dagegen zu wehren. Ich akzeptiere es. Ich gehe zurück zu meiner Familie..

Verzweifelt

Johns Sicht:

 

Ich wusste nicht was ich tun sollte. Wie ich mich fühlen sollte als ich Mayari dort alleine gelassen habe. Was wenn ihr etwas geschehen würde? Ich könnte mir nie dafür verzeihen. Sie sagte mir ich sollte gehen, ich wäre zu schwach und dies machte mich wütend! Ich war der, der sie beschützen sollte! Ich war der, der mehr Erfahrung hatte, der, der besser kämpfen konnte. Ich war der jenige, der sie hätte schützen sollen, nicht sie mich! Doch was mich noch wütender machte, war die Tatsache das sie recht hatte. Sie hatte Recht, ich konnte ihr nicht helfen, nicht so wie ich gerade war. Ich konnte mich kaum auf meinen Beinen halten, doch ich musste weiter rennen, ich musste so schnell wie möglich zu Aya.  Also folgte ich Mayaris Wegbeschreibung, immer schneller und schneller trugen mich meine Füsse. Ich konnte nicht nachlassen, jede Sekunde könnte Mayaris Tod verhindern. Sie braucht Aya und ich brauche Mayari. Lebendig.

Ich konnte nicht glauben wie sehr sie mir ans Herz gewachsen war. Jetzt habe ich das Gefühl endlich alles zu haben was ich brauchte und wer will schon das wichtigste in seinem Leben verlieren? Ich hatte das Gefühl endlich aus meiner Eiszeit nach Darias Tod, aufzutauen.

In der Ferne konnte ich endlich eine Burg sehen, genauso wie es mir Mayari voraus gesagt hatte. Ich rannte durch die ganze Burg, schrie immer wieder Ayas Namen, doch die Burg schien verlassen zu sein.

,,Verdammt nochmal Aya! Wo bist du?'', schrie ich keuchend. Ich rannte weiter und weiter, all die Treppen rauf und runter und hörte nicht auf nach Aya zu schreien. Verflucht nochmal, wieso muss diese Burg so gross sein?

,,Aya! Aya hörst du mich? Wo bist du?'', ich blieb stehen da ich kaum noch Luft hatte, ,,Aya, Mayari braucht dich, bitte, wo bist du?''

Ich war so verzweiflet. Das konnte doch nicht wahr sein? Wo ist sie?

,,John?'', hörte ich eine Stimme, so anmutig wie sie nur von einer Person sein konnte.

,,Aya! Dank sei Gott da bist du ja! Aya, Mayari braucht dringend deine Hilfe, schnell folge mir!'', ich wollte bereits wieder raus rennen in der Hoffnung Aya würde mir folgen, doch sie war zu verwirrt.

,,John warte mal, wovon redest du bitte? Wo ist Mayari? Und wie siehst du denn bitte aus. Du zitterst ja und bekommst kaum Luft! Setz dich erstmal hin.''

Wollte mir hier denn niemand zu hören?

,,Verstehst du mich nicht Aya? Ich sagte Mayari braucht deine Hilfe! Womöglich ist sie bereits tod! Folge mir jetzt, bitte!''

Aya schüttelte ihren Kopf, ,,Sag mir wo sie ist und du bleibst hier und wärmst dich gefälligst auf''.

Ich kochte vor Wut und merkte wie sie langsam unkontrollierbar wurde. Ich und Mayari waren uns so ähnlich, auch bei der Tatsache das wenn wir wütend sind, unsere Augenfarbe beie sich veränderten. Ihre augen wurden Lila und meine wurden eben pechschwarz. Ich spürte wie es in mir brodelte.

,,Ich sagte du kommst jetzt mit!'', schrie ich Aya an.

Aya schluckte hart und ich sah ihr erstaunen und ein hauch angst in ihren Augen, doch sie nickte und rannte mir hinterher.

Wieder rannte ich so schnell ich konnte um die Liebe meines Lebens zu retten. Ich wusste das ich sie anfangs hasste, doch dies änderte sich schlagartig. Diese Ungewissheit wie es ihr geht, dieses Gefühl von purer Verzweiflung, ich hasste es. Ich rannte immer weiter und weiter, die ganze Strecke zurück zu Maya und sah ab und an nach hinten um sicher zu gehen das Aya mich nicht aus den Augen velierte. Ich merkte wie es immer wärmer wurde und mit der Wärme, es auch immer heller wurde. Bald bricht der Tag an, also vergingen bereits einige Stunden.

Auf einmal verspürte ich ein stechender Schmerz in meiner Brust. Es war aber nicht meine Lunge die so schmerzte. Es war ein unerklärliches Gefühl, so als ob es nicht mein eigener Schmerz ist. Einige Meter neben mir erhaschte ich einen dunklen Schatten. Es sah aus wie ein schwarzer Reiter auf einem Pferd. Mir wurde erst jetzt klar, das dies unser Verfolger sein musste, vor dem mich Mayari schützen wollte. Wenn er jetzt hier ist, musste doch Mayari bald hinterher rennen. Ich war mir sicher jeden Moment Mayari entgegen zu rennen, doch sie kam einfach nicht. Als mein Schmerz in der Brust stärker wurde und danach immer schwächer wurde mir klar was dies zubedeuten hatte. Das war nicht mein Schmerz, genauso wie ich es vermutet habe. Doch es war der Schmerz eines anderen. Mayaris schmerzen.

,,John! John ich kann nicht mehr! Wo ist sie?'', schrie Aya weit hinter mir her.

,,Wir haben keine Zeit für schwächeleien! Renn gefälligst weiter Aya! Ich spüre sie und glaube mir, das was ich spüre gefällt mir nicht!''

Mir schossen Tränen in die Augen.

Mayari, Mayari bitte.. Kannst du mich hören?

Ich konzentrierte mich aufs härteste. Wenn ich ihren Schmerz spüren konnte, konnte ich vielleich auch durch Gedanken mit ihr reden? Ich meine wir scheinen miteinander verbunden zu sein.

Hör mir zu Mayari, ich glaube kaum das du mich hören kannst, aber wenn doch, bitte meine Engel, gib nicht auf! Ich bin da, ich komme zu dir.

,,John! Ich glaube ich kann sie sehen!'', schrie Aya.

Ich drehte mich zu ihr nach hinten um als sie mit dem Finger auf eine regungslose Gestalt auf dem Boden zeigte. Es sah schrecklich aus, es schien so als würde es in seinem eigenen Blutpfütze ertrinken. 

Ich rannte zu der Gestalt, hoffte immer weiter und weiter das es nicht Maya ist, sondern jemand anderes. Doch je näher ich kam, desto bewusster wurde mir es, das es sie war. Meine arme Mayari, was hat es nur mit dir angestellt?

Ich kniete mich sofort zu ihr runter. Sie atmete kaum noch und sie war so blass.

,,Mayari! Oh Gott, Aya! Rette sie doch!'', mir rollten die Tränen nur noch die Wangen herunter.

,,Mayari!'', nun kam auch endlich Aya an, ,,bitte halte durch kleiner Wirbelsturm!''

,,Aya hilf mir, wir müssen sie sofort nach Hause bringen!'', ich stand auf, ,,Sie hat so viel Blut verloren''.

Nun stand auch Aya auf und half mir. Zusammen trugen wir Mayari den ganzen Weg zurück zur Burg. Immer zu redete ich zu ihr, ich wollte das sie mir zuhört. Einigmale hörte sie ganz mit dem atmen auf, woraufhin Aya und ich sie wieder beleben mussten. Ich wusste nicht ob Mayari es überhaupt bis zur Burg schaffen würde, doch ich wollte nicht daran denken, was wäre wenn sie es wirklich nicht schafft.

Als Aya und ich es endlich schaften Mayari zurück zur Burg zu bringen schien alles bereits verloren. Sie atmete nurnoch schwach. Immerhin fing sie an wieder von selbst zu atmen, ohne das wir sie ständig wieder beleben musste. Aya legte sie sofort auf das Bett und braute irgend etwas zusammen das Mayari anscheinend helfen sollte. Ich war die ganze Zeit über an ihrer Seite und hielt ihre Hand. Ich konnte sie nicht in Stich lassen. Ich wollte nicht das sie sich alleine gelassen fühlt. Ich selber wollte nicht alleine gelassen werden.

Als Aya mit ihrer Brauerei fertig war, sah ich nur wie etwas sehr stark riechenden aus einem Behälter dampfte. Sie hielt den Behälter nahe an Maya, damit sie es mit jedem Atemzug den sie noch machte einatmen konnte.

,,Was ist das?'', fragte ich sie.

,,Mayari hat sehr viel Blut verloren. Wer auch immer Mayari das angetan hat wusste gfenau was er tut. Ihr könnt zwar nur schwer getötet werden, doch diese Person verletzte Mayari so, das sie auf der Schwelle von Leben und Tod tanzte. Und wenn sie sterben würde, dann ganz langsam und schmerzvoll, sie wäre dort beinahe verblutet John.''

Diese Worte hallten förmlich immer weiter in meinem Kopf.

Sie wäre beinahe verblutet

,,Ich habe dafür gesorgt das sie nun einige Tage durchschlafen kann. Sie sollte sich so etwas erholen können. Die Tatsache das sie bereits zu einem Guardian wurde unterstützt ihre Heilung einiges. Sie sollte schneller Heilen als normale''.

Ich nickte, ,,einige Tage sagtest du? Also sie wird das durchstehen oder? Sie wird wieder aufwachen oder?''

,,Ja sollte sie. Sie hatte wirklich glück John, das du so schnell zu mir kamst. Sonst.. Naja, ich bin froh das es nicht so weit gekommen ist.''

Oh Gott Mayari, bitte, komm zurück zu mir.

,,Du solltest dich auch hinlegen John. Es war ein langer Tag, du solltest dich etwas ausruhen, ich passe auf sie auf.''

Ich sah sie böse an, ,,Und sie einfach so nochmals alleine lassen? Vergiss das, ich stehe diesen Kampf nun gemeinsam mit ihr durch! Ich kann mich später ausruhen. Bitte geh jetzt und lass mich alleine mit ihr.''

Aya sah traurig aus doch nickte Verständnisvoll. Bevor sie den Raum verliess, fühlte ich mich dann doch etwas schlecht, also rief ich ihr noch nach: ,,Danke Aya, für deine Hilfe''.

 

Einige Tage vergingen und noch immer lag meine Prinzessin in ihrem Tiefschlaf. Ich redete jeden Tag mit ihr, ich habe sie gewaschen, ihre Hand gehalten, ich habe ihr immer wieder Wasser gegeben und ihre Kleidung gewächselt. Ich fühle mich so schlecht für alles ws passiert ist, ich werde mir dies nie verzeihen können. Ab und an kam Aya wieder vorbei, sah sich ihre aktuelle Lage an und versuchte immer wieder auf mich ein zu reden, wie auch Heute wieder.

,,John..'', fing sie an, doch ich unterbrach sie sofort.

,,Nein, ich geh mich nicht ausruhen Aya''.

,,Aber-''

,,Nein!'', schrie ich.

Sie sah mich wütend an, ,,Verdammt John! Sie dich doch mal an! Seit Tagen sitzt du neben ihr am Bett, du isst nichts, du trinkst viel zu wenig und geschlafen hast du auch nicht mehr so wie du solltest! Du hilfst keinem wenn du dich so schwächst! Denk doch mal daran das Mayari das nicht wollen würde! Denk doch mal an deine Aufgabe als Guardian! All diese Tage ohne dich! Sei froh das wir nicht angegriffen wurden!'', schrie sie nun wütend.

Ich sah sie durchborend an, als mir plötzlich etwas klar wurde.

,,Seit Tagen'', flüsterte ich.

,,Was hast du gesagt?''

,,Seit Tagen Aya!''

,,Ja, seit Tagen sitzt du hier bei ihr''.

,,Wie lange genau?'', fragte ich sie.

,,Ich weiss nicht genau, ich glaube seit etwa fünf Tagen? Fast eine Woche?''

Mir stockte der Atem. ,,Du sagtest sie würde nur einige Tage schlafen Aya! Diese Tage sind vorbei! Warum ist sie nicht aufgewacht!'', schrie ich besorgt und unter Tränen.

,Ich..'', Aya sah verzweifelt aus. ;,John.. Ich weiss nicht. Ihr geht es gut. All ihre Wunden verheilen gut, ihren Blutverlust hat sie ausgegleich. Ich weiss nicht so genau.''

,,Was soll das heissen?'', hackte ich nach.

,,Joh  ich glaube..'' Sie hörte auf zu reden und verstummte.

,,Was glaubst du?''

,,Wie gesagt es geht ihr gut. Du hast recht, sie hätte bereits aufwachen sollen. Ich glaube etwas haltet sie fest. Du musst verstehen das wir sie schlafen geschickt haben. Ich weiss das klingt jetzt komisch, aber sie wird wohl in einer Traumwelt sein wärend ihrer Heilung. Etwas auf der anderen Seite schein sie fest zu halten.''

,,Und was heisst das jetzt?''

,,Das heisst John, das es nun an ihr liegt ob sie zurück kommen möchte. Wir können nichts mehr tun''.

Gefangen

Ich wachte langsam auf, hatte höllische Kopfschmerzen. Ich sah um mich, diese Gegend kannte ich nicht. Wo bin ich? Es sieht zwar friedlich aus, hier in dem schönen grünen Wald, mit viel Wiese, etwas Blumen und einen kleinen Teich, doch etwas gefiel mir hier nicht.

,,Hallo?'', schrie ich schüchtern, ,,wo bin ich hier?''

,,Du bist in deinem eigenen Himmel gefangen'', sagte eine weibliche Stimme. Ich sah nochmals um mich, um nach der Frau zu suchen die mir antwortete, doch ich sah niemanden.

,,Wo bist du? Under wer bist du?''

Eine Gestalt tratt hinter einem Baum hervor, ,,Mein Name ist Bulan''.

,,Und wer bist du genau? Was mache ich hier? Was ist dies für ein Ort Bulan?''

,,Zu viele Fragen auf einmal, starte mal mit der ersten Mayari'', sagte sie mit ruhiger Stimme.

Ich sah sie erstaunt an, ,,Du kennst mich?''

Sie nickte, ,,Ich habe dich beobachtet ja''.

,,Wieso das?''

,,Ich wollte meine Nachfolgerin kennen lernen'', antwortete sie.

Nachfolgerin? Soll das heissen..?

,,Du warst der Guardian vor mir?''

Bulan nickte nochmals, ,,Ja, ich war die Mondgöttin vor dir''

,,Wow..'', murmelte ich. ,,Was mache ich hier? Wo bin ich?''

Sie machte einen Schritt näher zu mir, ,,Ich habe schon gesagt, dass du in deinem eigenen Himmel bist''

,,Was soll das heissen? Was ist das?'', ich war so verwirrt.

,,Du wandelst momentan noch zwischen Leben und Tod Mayari. Das hier, dein eigener Himmel, ist der Ort dazwischen. Hier bleibst du bis sich entschieden hat, was mit dir passiert''.

,,Werde ich sterben?''

Sie zuckte mit den Schultern, ,,Kann ich nicht sagen''.

,,Was soll das heissen?''

,,Es liegt an dir, ob du zurück kommen willst oder nicht''.

,,Ich muss zurück! John und Aya brauchen mich! Bring mich zurück, bitte!'', flehte ich sie an. 

,,Es liegt nicht an mir Mayari, sondern an dir''.

,,Dann zeig mir wie das geht, ich will zurück''.

,,Willst du das wirklich?'', sie tratt ein Stück beiseite und ich sah ein kleines Mädchen hinter ihr erscheinen. Ganz klassisch in weiss gekleidet, die Haare geflochten mit Blumen geschmückt.

,,Lydia'', flüsterte ich.

Ich rannte zu meiner kleinen Schwester und schloss sie in meine Arme.

,,Mayari! Ich habe dich so unglaublich fest vermisst!'', flüsterte sie in meine Ohren.

,,Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisst habe meine kleine Prinzessin'', schluchzte ich unter Tränen.

,,Ich habe dich so vermisst Lydia, es tut mir immer noch so weh, es tut mir so leid! Ich konnte nichts tun und jetzt bin ich hier, kann nicht zurück. Es tut mir so leid, ihr seid vergebens gestorben!'', jammerte ich.

,,Schhh'', versuchte sie mich zu beruhigen. Sie löste sich von meiner umklammerung und sah mir in die Augen. Lydia strich mir meine Tränen von den Augen.

,,Wo ist meine Mutter und mein Vater Lydia? Geht es ihnen  gut?'', fragte ich besorgt.

Lydia nickte, ,,es geht uns allen hier wundervoll, wirklich. Komm ich nehm dich mir in unser Dorf, du wirst doch einige wieder erkennen''

,,Aber was ist mit Bulan?'', ich drehte mich um und zeigte dort hin wo Bulan vorhin noch stand.

,,Wo ist sie hin?'', fragte ich, als weit und breit jegliche Spur von ihr fehlte.

,,Bulan?'', fragte Lydia.

,,Du weisst schon, diese Dame die vorhin hier war''.

,,Maya, niemand anderes ausser uns war hier. Du musst extrem erschöpft sein mh?''

,,Aber hier war doch gerado noch jemand, ich bin mir si-''

,,Mayari hier war niemand'', unterbrach sie mich.

,,Ich.. Aber..'', ich schüttelte meinen Kopf und kniff mir die Augen zusammen, ,,Du hast Recht, wir sollten gehen, ich will die anderen sehen'' 

Ich folgte Lydia durch den Wald und war extrem aufgeregt meine ganze Familie und mein Volk wieder zu sehen. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte, oder schlimmer noch, wie sie reagieren würden. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen das mich alle so herzlich begrüssen würden wie es Lydia tat, geschweige denn ob mir alle für meine Taten verzeihen würden. Ich war immerhin Schuld an ihr aller Tod und war nun selber auf der Kippe zwischen dem Leben und dem Jenseits. Was wenn sie mich alle hassen? Was wenn sie mich verabscheuen und mich aus ihrem Dorf jagen. Ich weiss nicht ob ich irgend jemanden in die Augen sehen kann, ob ich meinen Eltern in die Augen sehen kann.

,,Beruhige dich Maya'', sagte Lydia mit sanfter Stimme.

,,Ich bin ruhig'', versuchte ich überzeugend zu klingen.

,,Ich kenn dich doch Mayari, ich habe gesehen wie du dir deine Lippen gekaut hast, das heisst immer das du zu viel nachdenkst, dich unsicher fühlst oder Angst hast''.

,,Erwischt'', flüsterte ich.

,,Maya, niemand ist dir Böse wirklich, wir lieben unser Nachleben, wir sind frei von jeglicher Gefahr und können in frieden ruhen. Du hast uns allen eher einen gefallen gemacht als etwas anderes.''

Ich sah sie skeptisch an, ,,willst du sagen es ist gut das ihr alle getötet wurdet? Das es ein gefallen war euch dort in Stich zu lassen? Die meisten von euch wurden brutal ermordet und lagen in schrecklichen Schmerzen bevor ihr von meiner Welt gingen. Ich sehe das nicht als gefallen Lydia, und das solltest du auch nicht''.

,,Tu ich auch nicht. Du hast Recht, wir wurden alle brutal getötet, aber das hatte nichts mit dir zu tun. Wir wussten alle von anfang an auf was wir uns da einliessen und hatten keine Angst davor. Der Gefallen der du uns getan hast, war das du weiter gemacht hast. Du hast dein Schicksal angenommen und warst Feuer und Flamme, wenn es darum ging andere zu beschützen und zu retten. Du warst ehrgeizig und loyal. Mutig und extrem stark. Was könnten wir alle mehr gewollt haben als das was du getan hast? Wir sind alle extrem Stolz auf dich und wissen das es das Richtige war für dich zu sterben. Du hast dein Leben gelebt wie du es auch hätte tun sollen''.

Ja ich weiss, ich sollte glücklich sein. Ich sollte erleichtert sein das Lydia und alle anderen es so sahen und mir nicht böse waren. Doch etwas störte mich. Tränen schossen mir in die Augen und ich konnte sie kaum zurück halten. Mir rutschte ein kleines schluchzen heraus und dann geschah es. Ich liess meinen Tränen freien Lauf und konnte es nicht verhindern.

,,Mayari? Was ist los, habe ich was falsch gesagt?''

Ich schüttelte den Kopf, ,,Nein, nur.. Ich weiss nicht. Du bist so gross und erwachsen geworden. Du klingst so weise und klug, doch ständig hast du gesagt ich hätte mein Leben gelebt. Es ist vorbei nicht war? Ich bin nun entgültig tod, nicht wahr?''

Lydia sah mich erst geschockt an und danach etwas traurig.

,,Mayari..''

,,Nein ist schon gut. Ich muss es einfach akzeptieren''.

,,Ich will die Tatsache nicht verleugnen das du jetzt in deinem eigenen Himmel bist. Ich sage nicht das es keinen Weg gibt zurück zu gehen, jedenfalls für dich, doch ich habe dich gerne hier bei mir. Ich weiss das klingt jetzt etwas egoistisch, doch ich habe dich so vermisst und ich weiss nicht ob ich will das du wieder zurück gehst''.

,,Lydia, ich habe dich doch auch vermisst, mehr als alles andere''

Sie lächelte mich an, ,,ich weiss, ich weiss alles was du je gesagt hast oder getan hast. Jede Schuldgefühle, jede Träne die du vergossen hast, dies alles habe ich hier mitbekommen. Ich weiss das du mich aufrichtig liebst Maya. Aber ich weiss auch wie sehr dich alle anderen auf deiner Erde lieben. Wie sehr dich Aya mag und jetzt gerade in diesem Moment vermisst, oder wie wichtig du John bist''.

,,John?''

Sie nickte, ,,Ja, es scheint so, als hättest du ihm wieder beigebracht zu lieben''

,,Du denkst er liebt mich?''

Sie grinste mich an, ,,ich weiss es''.

Ich musste an den Gedanken das mich John lieben würde lächeln. Wer hätte gedacht das wir uns verlieben, bei diesem Start den wir hatten?

,,Und genau weil ich weiss wie sie alle über dich denken und fühlen, ist es für mich auch selbstverständlich dich gehen zu lassen, wenn es das ist was du willst. Ich will dich glücklich sehen, auch wenn das heisst dich nochmals gehen zu lassen''.

Ich lächelte sie an, ,,Ich bin auch stolz auf dich meine Kleine, du bist so stark geworden''

Sie grinste, ,,irgend Jemand musste dich hier ja Vertretten nicht wahr?''

,,Du hast Recht''

Den restlichen weg bis zum Dorf haben wir uns gegenseitig auf den laufenden gehalten. Naja, zumindest Lydia erzählte mir von ihrem Leben, denn meins schien sie ja bereits zu kennen. Wir lachten und wir waren glüclich. Zusammen. Ich habe das so vermisst und ich fühlte mich so unglaublich frei und friedlich, so als gäbe es kein Leid, hier wo auch immer ich gerade war.

Traumwelt

Als wir aus dem Wald raus kamen gelangen wir auf eine grosse, grüne Wiese. Die Hütten waren wunderschon, sahen aus wie damals vor dem grossen Feuer, in dem alle um kamen. Die Leute taten das was man normal so tat. Einige fütterten das Vieh, Kinder schriehen glücklich herum und rannten herum, die älteren Bewohner sassen gemütlich beisammen und traschten. Es ging eine Weile bis uns jemand bemerkte.

,,Du meine Gütte!'', schrie eine Dame, ,,sieht mal wer da ist!'', sie zeigte mit einem Finger auf mich.

,,Mayari!'', schriehen Kinder und rannten auf mich zu. Sie kamen und umarmten mich mit so einer wucht das selbst ich zu Boden fiel.

,,Gott ich habe euch alle so vermisst!'', sagte ich lachend.

,,Mayari, wie geht es dir? Schön kommst du uns besuchen!'', sagten die älteren.

,,Wie lange willst du bleiben, hast du uns etwas mitgebracht?'', fragte wieder die Kinder, doch alle verstummten sofort als im Hintergrund meine Eltern erschienen.

,,Mayari, unser Engel'', sagte meine Mutter. Ich sah sie geschockt an und Tränen schossen mir sofort in meine Augen.

,,Mutter!'', schrie ich und diesesmal war ich die jenige die sie beinahe umrannte. Ich sah nun meinen Vater an und umarmte auch ihn.

,,Meine kleine, wir haben dich vermisst. Gott bist du schön geworden'', sagte er.

,,Adam! Mayari war schon immer eine pure, natürliche Schönheit gewesen!'', sagte meine Mutter zu meinem Vater, ,,aber trotzdem ist sie schöner als je zuvor'', ergänzte sie.

,,Sie dich an, Du hast so wundervolle Ornamente'', sagte nun wieder mein Vater, ,,und deine Augen und dein Haar, du siehst wahrhaft aus wie eine Göttin'', sagte er flüsternd als er mir durch die Haare strich. Ich sah ihn an, mit grossen, tränenerfülltem Blick. Ich konnte nicht aufhören zu grinsen und ich drückte meine Eltern immer fester an mich.

,,Ich kann nicht glauben das ich euch wieder in die Arme schliessen kann!'', schrie ich.

 ,,Maya, du weisst wir lieben dich, doch es ist genauso schade, das wir dich bereits wieder sehen.. Du hast doch noch alles vor dir gehabt'', sagte meine Mutter etwas traurig zu mir.

Ich lächelte sie an, ,,Hattet ihr alle auch, doch ich bereue nichts. Ich bin so froh wieder bei euch zu sein''.

,,Wisst ihr was ihr Süssen?'', unterbrach uns mein Vater, ,,Mayari sollte gehen, es wird Zeit ihre Entscheidung zu treffen''.

,,Welche Entscheidung?'', hackte ich nach.

,,Dein Vater will damit sagen, das du dich entscheiden musst ob du hier bleiben willst oder zurück in deine Welt gehen willst'', antwortete meine Mutter.

,,Ich...'', stotterte ich unsicher, ,,Ich weiss nicht was ich will... Aber ich weiss das ich doch gerade erst angekommen bin, ich will nicht schon jetzt gehen!''

Mein Vater seufzte, ,,Mit jeder Sekunde die du länger in dieser Welt verbringst, trittst du deinem Tod einen Schritt näher. Nutze die Chance solange du sie noch hast, selbst entscheiden zu können was du willst. Mein kleiner Engel, wir lieben dich alle und wir wollen nichts mehr als dich glücklich zu sehen, doch vielleicht bist du ja woanders etwas glücklicher...''

Ich schüttelte heftig den Kopf und weigerte mich, ,,Nein! Ich will nicht schon jetzt gehen!''

Ich bemerkte wie alle einige Schritte zurück tratten und etwas traurig aussahen.

,,Wir lieben dich Guardian'', sagten alle wie aus einem Mund. Mein Vater und meine Mutter erhoben die Hand und um mich herum verschwamm alles. Ich schüttelte heftig meinen Kopf und weigerte mich meine Augen wieder zu öffnen wenn ich nicht meine Eltern wieder sehen würde.

 ,,Mayari'', hörte ich eine Stimme sanft meinen Namen sagen.

,,Mayari'', wiederholte sie sich, doch ich öffnete meine Augen immer noch nicht.

,,Mayari, ignorier mich nicht'', hörte ich die vertraute Stimme sagen. Ich beschloss meine Augen langsam zu öffnen und wurde erstmal geblendet.

,,Endlich'', meinte sie.

 ,,B-bulan?'', stotterte ich etwas verwirrt und überrascht.

,,Hallo Guardian'', begrüsste sie mich.

,,Wo bin ich denn jetzt?''

Sie zuckte mit den Schultern.

,,DU weisst es nicht?''

Sie schüttelte den Kopf, ,,Woher auch? Das ist deine Welt, nicht meine''.

,,Ich kann dir nicht folgen, es ist zu verwirrend''

,,Kann ich verstehen Mayari, aber es ist wirklich etwas was du entscheiden kannst. Wo du bist, was du tust und wie deine Zukunft aussieht. Ich schätze du bist gerade in der zwischenwelt der Zwischenwelt. Ich weiss nur nicht ob du näher am Tod oder am Leben bist''.

Ich musste hart schlucken und sah nach unten.

Ich hörte Bulan seufzen und sie tratt näher zu mir und legte ihre Hand auf meine Schulter.

,,Mayari...'', begann sie doch ich unterbrach sie sofort mit Tränen in den Augen.

,,Nein, hör auf'', sagte ich und schüttelte heftig mit dem Kopf.

,,Wie kann man nur so viel falsch machen, wie ich es gemacht habe?''

,,Mayari du ha-''

Ich hielt meine Hand nach oben um ihr zu zeigen das sie mich ausreden lassen sollte.

,,nein, versuch nicht mich auf zu heitern Bulan. Ich hatte sogar jetzt noch die wahl ob ich sterbe oder lebe und was habe ich getan? Ich bin wahrscheinlich kurz davor John und Aya und alle anderen entgültig zu verlassen. Wie konnte es nur so weit kommen?''

,,Mayari du..''

Ich schüttelte den Kopf, ,,Nein Bulan! Lass mich ausreden. Du verstehst nicht wie es sich anfühl alle immer enttäuschen zu müssen. Du weisst nicht wie ich mich fühle wenn ich städig diese Angst in den Augen meiner Liebsten sehe. Ich weiss nicht warum aber ich scheine immer genau das zu wollen was ich nicht wollen solte. Ich scheine nichts richtig machen zu können''.

Ich brach zusammen und vergrub mein Gesicht zwischen meine Knie und fing an zu weinen.

,,Bulan, wenn ich die Wahl jetzt hätte, würde ich nichts mehr wollen als wieder bei John und Aya zu sein. Ich würde nichts mehr wollen als all meine Versprechen einlösen zu können, meine Familie und mein Volk stolz zu machen. Ich würde alles dafür geben wieder das Lachen von John zu sehen und von meinen Freunden. Ich würde alles dafür tun, diesen Bastard zu töten der es nur schon wagt meine neue Familie zu bedrohen, denn das ist es was ich in Aya, John und allen anderen sehe. Familie'', erklärte ich ihr selbstsicher.

Ich öffnete die Augen wieder und sah Bulan nurnoch verschwommen, doch ich erkannte ein Lächeln.

,,Bulan?'', flüsterte ich immernoch unter Tränen.

,,Ich bin STolz auf dich, nutze deine Chance Guardian Mayari, ich glaube an dich'', meinte sie, bevor sie verschwand und alles scharz wurde.

Rückkehr

Johns Sicht:

 

Es war bereits ein halbes Jahr vergangen und nichts hatte sich an Mayaris Situation geändert. Im gegenteil, es gab Tage an der es Ihr schlechter ging. Aya meinte zwar, sie würde nichts auffälliges sehen, doch ich konnte es sehen. Ich konnte erkennen wann es ihr schlecht und wann es ihr gut ging. Es waren kleine Sachen. Ihre Lippe verfärbte sich manchmal etwas bläulich, ich konnte sehen wie sie mit dem kleinen Finger zu zucken begann wenn sie gute Tage hatte. Ihr atem wurde manchmal etwas schneller, ich vermute sie war aufgeregt, wo au ^ch immer sie in ihrem Kopf steckte, doch jetzt gerade war nichts. Sie lag einfach da nd atmete regelmässig. Sehr langsam, langsamer als sonst, aber dennoch regelmässig. Ihre Haare beganen mit der Zeit immer blasser zu werden. Mayari hatte schon immer sehr helle Haare, jedenfalls seit ich sie kenne, doch ihre Silbernen Haare hatten immer einen Schimmer, das perfekte Ebenbild eines Mondscheines, doch dies verblaste seit diesem halben Jahr von Tag zu Tag.

,,Gibt es schon Neues?'', Seraine und Casper betratten das Zimmer und sahen mich besorgt an. Seit das ganze Land das über Mayari erfuhr, kamen immer wieder Guardians hier her, in der Hoffnung endlich ein heilmittel für sie gefunden zu haben, doch niemand hatte es bisher geschafft. Seraine und Casper hingegen waren öffters hier als andere, sie waren wahre Freunde.

Ich schüttelte den Kopf, ,,Leider nicht, sie bewegte sich Heute kaum, ich denke es ist ein schlechter Tag. WIe sieht es draussen aus?'', fragte ich sie. Da ich nun immer bei Mayaris seite war, waren nun andere Zuständig umd die Welt zu retten und das ohne mich und Maya, doch auch dies ging immer mehr bergab, je länger der Guardian der Sonne und der Guardian des Mondes fehlte, doch ich brach es nicht über das herz, sie zu verlassen.

Casper sah zu Boden.

,,Mortes macht für viele das Leben zur Hölle. Wir können nichts tun, er ist stärker als jeder einzelne von uns und auch wenn wir zusammen kämpfen, kommen wir nicht lange gegen ihn an'', erklärte er John, doch er erwiderte nichts.

Ich sah weiter Mayari zu, wie sich ihre Brust bei jedem Atemzug hebte und danach wieder langsam senkte. Gott, wie sehr ich mir wünschte das sie jetzt aufwachen würde.

,,John was sollen wir tun?'', fragte mich Seraine.

Ich zuckte mit den Schultern, ,,Ich weiss es nicht. Nicht diesesmal''.

Und ich merkte wie Seraine dann mit den Zähnen zu knirschen begann.

,,Hör mal John, ich weiss das du sie aufrichtig liebst, aber du versteckst dich seit ihr das geschehen ist, hier drinnen! Du gehörst zu den grossen Zwei! Also tu gefälligst mal etwas und versteck dich nicht immer!'', schrie sie ihn an.

Ich drehte mich um und sah ihr tief in die Augen.

,,Und du hörst mir jetzt mal zu Element Guardian! Ja ich gehöre vielleicht zu den grossen Zwei aber weisst du was? Das bringt nichts wenn meine andere Hälfte hier in Tiefschlaf ist! Mayari ist Stärker als ihc okay? Ich wollte es zuerst nie wahrhaben, aber sie ist verdammt nochmal stärker als ich und hätte diesem Mortes immer wieder die Stirn geboten, aber nicht ich! Wenn sogar ihr alle mit vereinten Kräften keine Chance habt, dann bringe ich euch bestimmt auch nicht weiter'', versuchte ich ir klar zu machen.

,,Seraine und Casper, bitte geht jetzt''.

Ich sah wie Casper nickte und Seraine am Arm nahm und sie weg ziehen wollte, doch Seraine weigerte sich und sah mich weiter starr mit glasigen Augen an. Dann schluckte sie hart.

,,Ich werde gehen, aber nicht bevor ich dir eines gesagt habe'', sie unterbrach kurz, löste sich von Caspers Griff und tratt einen Schritt näher zu mir, ,,Du versteckst dich hier drinnen, die ganze Zeit. Ich weiss das du Mayari nicht alleine lassen willst und ich weiss auch das wir alle keine Chance haben ohne sie. Nicht mit und auch nicht ohne dich, das ist uns allen bewusst. Doch trotzdem sind wir alle da draussen und geben nicht auf. Wir sind dort und stellen uns alle, jeder einzelte Guardian der gefahr, den wir haben es geschworen. Wir alle riskieren unser Leben und es wurden bereits einige getötet. Es geht nicht darum ob wir eine Chance haben oder nicht, sondern einzig darum, ob wir uns verkriechen, oder uns der Gefahr stellen und für das was uns wichtig ist kämpfen. Meinst du nicht das Mayari das gleiche gemacht hätte? Ich denke sie wäre da draussen, ganz vorne in der Schlacht und würde ihm die Hölle heiss machen und egal was passieren würde, sie würde immer wieder und wieder aufstehen und weiter machen, bis zu ihrem letzten Atemzug, denn sie gehört zu dieser Art von Guardian und Mensch, der alles für die macht die sie liebt''.

Es herrste kurz eine Stille im Raum und niemand sagte etwas. Doch ich konnte ihrem Blick nicht stand halten und sah zu Mayari.

Oh meine Süsse Mayari, wieso kommst du nicht zurück zu mir?

,,Sag uns bescheid wenn sie aufwacht'', sagte Seraine als sie als erstes den Raum verliess.

Casper blieb stehen und sah mich an. Ich konnte seinen Blick spüren.

,,Weisst du John, Mayari ist Seraine sehr wichtig und mir auch. Aber denk doch bitte nach, was Mayari gewollt hätte'', sagte er leise, als dann auch er mich verliess.

Mist

Dachte ich mir.

Ich lehnte mich nach vorne und legte meinen Kopf an ihre Stirn.

,,Mayari, warum willst du nicht zu mir zurückkehren? Was hält dich dort fest?'', ich seufzte und entfernte mich wieder etwas von ihr, nachdem ich ihr einen Kuss auf die Wange gab.

,,Weisst du was Prinzessin? Ich verstehe es wenn du gehen willst okay? Ich kann es verstehen wenn du lieber dort bist wo du jetzt bist als hier, wo alles in einem Chaos ist, aber wir brauchen dich. Wenn du dich entscheidest zurück zu kommen, zu mir und Aya und Casper und Seraine und allen anderen, dann werde ich dir versprechen, dass ich alles daran setzte das du deine Entscheidung nicht bereuen wirst. Ich werde dich nie mehr verletzten, dich nie mehr verlassen und ich werde dich immer wieder unterstützen. ABer Mayari, wir brauchen dich und vorallem ich brauche dich''.

Ich stand auf und wollte kurz etwas frische Luft holen, als Mayari plötzlich mit dem atmen aufhörte.

,,Mayari?'', hauchte ich erst.

,,Mayari!'', schrie ich dann als ich mir sicher war das sich ihre Brust nicht mehr bewegte.

,,Verdammt Aya, komm sofort hier her!'', schrie ich. Sofort kniete ich zu Mayari hin und rüttelte zuerst an ihr, bevor ich mit gleichmässigen Stosen an ihrer Brust versuchte, ihr Herz wieder zum schlagen zu bringen.

,,Mayari! Meine Prinzessin, bitte bitte gib nicht auf! Ist es das was du wirklich willst? Ich kann nicht ohne dich!'', schrie ich immer weiter und weiter.

,,John? Was ist hier los?'', hörte ich Aya an der Tür fragen.

,,Aya, Mayari atmet nicht mehr!''

,,Um Himmelswillen!'', Aya rannte sofort zu mir und sah nach ob sie wirklich nicht mehr atmete.

,,Was ist passiert?'', fragte sie mich.

,,Ich weiss es nicht, von einem Moment zum anderen hörte sie auf und danach habe ich dich sofort gerufen, verdammt Aya was sollen wir tun?''

,,Ich...'', Aya unterbrach und sah zu Boden.

,,Was?''

,,Ich weiss es nicht John'', meinte sie.

,,Ich kann sie nicht einfach in Stich lassen Aya, nicht ohne das ich mich bei ihr verabschiedet habe, nicht ohne das ich sie ein letztes mal geküssr habe ode rihr gesagt habe wie sehr ich ie liebe''

,,John es tut mir leid...''

Ich schüttelte wild mit dem Kopf als ich merkte das Tränen begannen meine Wangen runter zu fliessen.

,,Nein, nicht so und nicht jetzt... Das kann nicht stimmen, das ist doch bestimmt ein Traum'', sagte ich völlig aus der Bahn geworfen.

,,Ich werde euch mal kurz alleine lassen ja?'', und Aya verlies den Raum.

Da waren wir nun. Wieder habe ich die Liebe meines Lebens verloren und wieder habe ich sie nicht retten können. Ich hätte an ihrer Stelle sterben sollen, ich hätte dort bleiben müssen und gegen Mortes kämpfen müssen, nicht sie, nicht meine Mayari. Wie habe ich es nur wieder so weit kommen lassen können? Was habe ich im leben falsch gemacht, das ich es immer wieder verdient habe das wichtigste in meinem Leben zu verlieren.

Ich lehnte mich nach vorne und sah sie nochmals genau an. Ihre Ornamente verblassten, wie auch ihre Lippen wurden immer blauer und blauer.

Eine Träne von mir tropfte auf ihre Wange und ihre Haut schien sie sofort ein zu saugen. Ein letztes mal blückte ich mich zu ihr und küsste meine Mondgöttin, mein Mädchen, bevor ich aufstand.

,,Ich liebe dich Mayari'', flüsterte ich.

Ich drehte mcih um und wollte den Raum verlassen, doch plötzlich hörte ich einen tiefen, hecktischen Atemzug, mir viel ein grelles Leuchten auf und als ich mich umdrehte, schlug die Liebe meines Lebens, ihre wunderschönen Augen ruckartig auf.

,,Mayari!''

Der Plan

 ,,W-wo bin ich?'', flüsterte ich heiser.

,,Oh meine Gott Mayari! Du bist hier bei mir in Sicherheit'', hörte ich John sagen.

,,Jo-'', doch meine Stimme versagte.

,,Hast du durst? Brauchst du irgendetwas?''

Ich nickte.

,,Aya!'', schrie er aus voller Kehle, ,,Aya bring mir bitte etwas Wasser, Mayari, sie ist zurück!''.

Keine Minute später stand sie mit uns zwei im Raum, in der Hand etwas Wasser. Langsam und ganz vorsichtig hielt sie mir das Gefäss an die Lippen und ich nahm einige, genüssliche Schlucke vom Wasser. Wie lange war ich weg? Meine Kehle fühlte sich so trocken an.

,,Du meine Güte, wie sieht sie denn aus?'', flüsterte Aya leise in Johns Ohr.

,,Habt ihr vergessen das ich ein gutes Gehör habe? Was ist denn mit meinem Aussehen?'', fragte ich nach.

,,Nichts schlimmes Süsse, du siehst bezaubernd aus'', versuchte mich John zu beruhigen, doch ich wusste das da etwas im Busch war.

,,Nein, sag mir was an mir anders ist, sofort!''

,,Bitte reg dich nciht auf, du warst ein halbes Jahr in einem Tiefschlaf, du bist bestimmt erschöpft''.

Ich schüttelte weiter den Kopf und stand danach sogar auf.

,,Mayari!'', sagte Aya entsetzt.

,,Nein, mir geht es gut wirklich, ich hatte nur höllisch durst!'', meinte ich, ,,sagt mir jetzt lieber was an mir anders ist''.

,,Wirklich Mayari, beruhige dich, du hast blos ein neues Ornament bekommen, direkt an deinem Hals, und es sieht etwas anders aus. Die meisten Ornamente an deinem Körper sind eher unvollendet. Sie ziehen sich über deinen ganzen Körper und haben keinen anfang und kein ende'', erklärte mir John.

,,Aber?'', hackte ich nach.

,,Aber'', fuhr John fort, ,,Dein Ornament jetzt sieht sehr abstrackt aus. Man sieht klare Linien und Muster, es sieht so aus, als wäre es ein Zeichen''.

Ich nickte, ,,Das spielt jetzt keine Rolle, nichts spielt jetzt eine Rolle, sag mir lieber was ich verpasst habe''

,,Mayari, du bist gerade vor meinen AUgen fast gestorben, oder bessergesagt, du warst verdammt nochmal Tod! Und ich konnte nichts machen! Denkst du wirklich das ich dich jetzt, nachdem ich dich wieder habe, dich nach draussen lasse und ich zusehen werde wie Mortes dir wieder weh tut?''

,,Mortes ist noch immer da?''

,,Mist'', flüsterte John.

,,Mayari, mein kleiner Wirbelsturm'', meldete sich nun Aya, ,,Ich glaube was John zusagen versucht ist, das er glaubt du brauchst noch etwas ruhe''.

,,Nein, ich fühle mich gerade stärker als je zuvor, versteht mich richtig, ich bin dankbar für alles, aber es wird Zeit das es mit Mortes zu ende geht''.

John und Aya nickten.

,,Wir können dich ja sowieso nicht umstimmen'', meinte Aya.

,,Da habt ihr recht, aber wisst ihr was? Wir brauchen einen Plan um Mortes ein für alle mal los zu werden, und ich glaube ich hab da schon etwas bereit'', sagte ich voller zuversicht.

,,Was meinst du damit?''

,,Wir müssen es irgendwie schaffen das wir Mortes so weit schwächen, damit ich meine Geheimwaffe einsetzten kann. Wir sind im Vorteil solange Mortes davon noch nichts weiss''.

,,Was ist den diese Geheimwaffe?''

Ich schüttelte den Kopf, ,,Wir kennen Mortes Fähigkeiten noch nicht genau, ich will nicht riskieren das er irgendwie in euer Kopf eintauchen kann. Deshalb werde ich euch somit selbst schützen und euch nicht sagen was sie ist, ich hoffe ihr versteht das'', versuchte ich ihnen zu erklären.

,,Wir verstehen das, aber bring dich selber damit bitte nicht in Gefahr'', meinte  Aya.

,,Werde ich nicht, denn ich werde nicht alleine sein. Mit uns allen wird auch immer der Mond an meiner Seite sein, ich schlage vor wir warten bis es Nacht ist''.

,,Aber ich kann dir so nicht helfen'', meldete sich John.

,,Ich glaube da kann ich dir helfen. Ich kann womöglich einen Zaubertrank zusammen brauen, der es dir ermöglicht für eine Nacht draussen zu sein, dafür brauche ich aber einige Zutaten, unteranderem ein Haar von Mayari und ein Haar von dir, ein Funke der Sonne, eine Feder einer weissen Eule und eine Träne der Trauer'', erklärte uns Aya.

,,Funktioniert das wirklich? Ich will nicht riskieren das John etwas passiert'', fragte ich nach.

Aya nickte, ,,Keine Sorge Liebes, das sollte wirklich funktionieren''.

John seufzte, ,,Na dann gut, besorgen wir alle die Zutaten''.

Ich schüttelte den Kopf, ,,Ohne mich, ich sollte die anderen Guardians von Mortes erzählen und sie nach hilfe fragen''.

Mir fiel auf das die Blicke von Aya und John sofort zu Boden gingen.

,,Was?'', fragte ich sie.

,,Mayari, du musst ihnen nicht bescheid sagen, sie wissen schon alles'', sagte Aya leise.

,,Was soll das heissen?''

,,Als du weg warst, haben sich die Guardians zusammen getan. Mortes hat deine Abwesenheit ausgenutzt und sich allen gezeigt. Die Guardians haben versucht ihn aufzuhalten, doch Mortes wurde immer Stärker. Es schien das er mit jedem Tag an dem du schwächer wurdest, er hingegen stärker wurde''., erklärte mir John.

,,Aber es geht allen gut oder?''

Niemand sagte etwas.

,,Wie viele?'', flüsterte ich leise.

,,acht Guardians sind gefallen'', sagte Aya betrübt.

,,Sagt mir welche''

,,Alle acht?'', fragte John nach.

,,Verdammt ja! Ich will alle verfluchte acht Namen wissen die ihr Leben für etwas gegeben haben das mich betrifft!''

,,Ist ja gut, ich kenne aber leider nicht alle'', meinte John.

,,Aber ich'', meldete sich Aya.

,,Gefallen sind Elsbeth, Guardian der Pflanzen, Alex, Guardian der Zeit, Sofia, Guardian der Liebe, Lysander, Guardian der Erde, Liz, Guardian des Glücks, Faye, Guardian der Fabelwesen, Sky, Guardian der Farben und Vienna, Guardian der Wünsche''.

Mir stockte der Atem.

,,Habt ihr die Leichen noch?''

John nickte, ,,Seraine hat mit Hilfe von Crystal, der Guardian vom Eis, dafür gesorgt das die Körper so lange wie möglich in Takt bleiben und nicht verwesen. Sie alle sind im Keller bei uns''.

,,Lasst mich zu ihnen''

,,Ich zeige dir den Weg'', meinte Aya und machte sich sofort auf dem Weg. John sah mich etwas traurig an und folgte mir danach dicht.

Wir liefen einige Gänge entlang und ich merkte wie meine Beine anfangs sehr schwach waren, doch das legte sich schnell wieder. Ich hatte vieles, doch bestimmt keine Zeit zum mich auszuruhen.

,,Hier sind sie'', sagte Aya.

Als ich dann auch den raum im Keller betratt, sah ich acht Körper auf dem Boden liegen. Alle waren von einer dünnen Eisschicht bedeckt, nahe von einem Wassertank. Ich tratt nach vorne.

,,John, schaffst du es irgendwie diese Eisschicht zum schmelzen zu bringen?'', fragte ich monoton.

,,Ich denke schon irgendwie, ich muss es nur irgendwie schaffen das die Sonnenstrahlen mit dem Eis in berührung kommen''.

,,Dabei kann ich vielleicht helfen'', hörten wir eine Stimme hinter uns erklingen.

,,Seraine!'', schrie ich und rannte zu ihr.

,,Ich hatte meinen Ohren nicht geglaubt als ich deine Stimme hörte. Ich bin hier her gekommen um mich bei John zu entschuldigen und dann sehe ich dich hier, lebendig. Ich bin so froh das du wieder bei uns bist Mayari!'', schluchzte sie in mein Ohr während sie mich fest umarmte.

,,Ich bin auch froh hier zu sein und das es dir gut geht'', erwiderte ich.

,,Aber wir dürfen keine Zeit verlieren stimmts?'', sagte Seraine plötzlich und entfernte sich einen Schritt. 

,,ich werde jetzt mit dem Wasser quasi einen Spiegel bildet, damit ich die Sonnenstahlen von John auf die Körper leiten kann'', erklärte sie uns, während sie mit ihren Armen, bereits das Wasser in Form brachte.

,,Wow'', hauchte ich.

,,Echt beeindruckend'', stimmte mir John zu.

,,Nicht wahr? Ich liebe es wie mir das Wasser einfach so gehorcht, aber konzentriere dich John, du musst die letzten paar Sonnenstrahlen nutzen, bevor der Sonnenuntergang vorbei ist''.

,,Du hast recht'', sagte John und ich sag zu wie er mit einer leichtigekeit die Sonnenstrahlen so weit lenken konnte, damit diese aufs Wasser treffen, welches es so brachen damit sie auf die Eisschichten traffen.

,,Wunderschön'', flüsterte Aya hinter uns.

Das Eis schmelzte schnell. Schneller als erwartet und bald konnte man die Gesichtter der Gefallenen genauer erkennen. Ich tratt nun also noch etwas näher zu ihnen und konzentrierte mich genau. Ich wusste nciht was ich tun werde, oder was ich mache, aber ich vertraute meinem instinkt.

Ich konzentrierte mich Speziell auf ein einziges Ornament das neu meinen Rücken verziehrte und es begann zu leuchten.

,,Unglaublich'', hauchte nun auch Seraine.

,,De animabus superbus bellatorem, Wisi enim ad minim officia et libera animabus vestris. Requiesce in pace!'''flüsterte ich immer wiede und wieder die gleichen zwei Sätze. Und ich sah zu wie nun aus jedem Körper, ein Leuchten aus der Brust tratt. ich wusste sofort das diese die Seelen der einzelnen Guardians.

,,Was tut sie da?'', flüsterte John.

,,Etwas was ich nie für möglich gehalten habe'', antwortete Aya.

,,Meine Mutter hatte mir als Kind immer Märchen erzählt, das ist aber schon so lange her. Sie sagte das es Seelen gibt, die auf dem Mond in frieden ruhen. Nur gewisse Seelen werden dafür ausgesucht. Sie meinte das ein Guardian dazu fähig wäre, zu richten welche zum Mond dürften und welche wie die üblichen in den Himme oder in die Hölle durften. Doch diese Kunst wurde ausgerottet. Jahrelang hatte man Jagt auf den Guardian des Todes ausgeübt, da man dachte das er es war, die die Fähigkeit besass, doch es ist Mayari. Die einzig wahre die es kann ist Mayari, die Mondgöttin'', erklärte Seraine.

,,De animabus superbus bellatorem, Wisi enim ad minim officia et libera animabus vestris. Requiesce in pace'' sagte ich nun immer lauter mit etwas mehr überzeugung in der Stimme.

,,Aya, du scheinst selbst überrascht zu sein'', stellte John fest.

Sie nickte, ,,Ja, auch ich habe davon gehört, aber das ist so viele Tausend Jahre her, als das der letzte angewendet hat. Ich weiss noch, es war ein Mondgott, doch er wurde sofort ermordet, danach waren es nurnoch legenden die weiter lebten. Niemand wusste wie man die Seelen zum Mond schicken konnte, sein Geheimnis starb mit ihm, doch Mayari scheint es erlernt zu haben''.

,,Requiesce in pace!'', schrie ich ein letztesmal, als ich zusah wie alle acht Seelen mit einer rassender Geschwindigkeit in meine Brust verschwanden, direkt in mein Herz.

,,W-was'', stotterte John, ,,Wieso sind die nicht zum Mond?''

,,Mayari ist direkt mit dem Mond verbunden. Sie bezieht ihre ganze Energie und Lebenskraft aus dem Mond, es ist nur logisch das die Seelen die zu ihrem Herzen wandern, zum Mond kommen John'', erklärte Aya.

,,Sie hat recht, und es fühlt sich gut an. Es ist ein warem Gefühl in meinem Herzen'', ergänzte ich.

,,WIe bezaubernd und atembereaubend das jetzt ist, ich will das wenn möglich nicht mehr ansehen müssen, da ich schwer hoffe das in nächster Zeit niemand sterben wird. Aber die Sonne ist beinahe untergegangen''.

,,Perfekt, wir werden angreifen wenn der Mond am höchsten Punkt steht. Seraine, gib bitte allen bescheid das ich zurück bin und mit ihnen an vorderste Front kämpfen werde. John und Aya, braut diesen Trank zusammen, ich werde mich für die Schlacht bereit machen.'', ich drehte mich um, doch bevor ich den Raum verliess sagte ich noch, ,,Seraine, Casper, John, Aya und ich werden uns alle bei den Stallungen treffen. Kannst du Casper fragen ob er unsere Pferde vorbereiten kann? Schliesslich ist er der Guardian der Tiere''.

,,Ja werde ich machen Mayari'', sagte Seraine.

,,Perfekt, wir sehen und in etwa zwei Stunden. Bleibt bis dahin sicher ja?''

,,Ja'', sagten alle gleichzeitig und ich sah traurig zu Boden, den Rücken allerdings immernoch zu ihnen gedreht.

,,Ich danke euch jetzt schon für alles und entschuldige mich dafür das ich euch so in Gefahr bringe'', ich wartete nicht auf eine Antwort, oder auf die aufmunternde Worte die Seraine bestimmt bereit hatte, sondern ich ging einfach ohne zu zögern. Ohne einen einzigen Zweifel. Ich ging und machte mich bereit für die grosse Schlacht.

 

Die letzte Stund

 Aya und John konnten den Zaubertrank erfolgreich zusammen brauen, so das John nun, auch wenn der Mond beinahe an der höchsten Stelle stand, nach draussen kommen konnte. Ich wusste nicht wie ich meine Gefühle ordnen sollte oder konnte, ich hatte keine Ahnung was ich wann empfinden sollte. Ich wusste nicht ob ich glücklich war, da ich wieder zurück im Leben bin, traurig sein sollte über die Toten, aber ich wusste das ich einen gigantischen Hass gegenüber Mortes hatte und alles daran setzten werde ihn zu töten, am besten mit meinen blosen Händen.

Ich werde dafür sorgen das er nie mehr meiner Familie etwas antun kann.

Lass dich nicht von deinem Hass erblinden lassen.

Ertönte plötzlich Ayas Stimme in meinem Kopf. Ich war bereits in den Stallungen bei Estrella und drehte mich um, als ich dann meine Freunde ankommen sah. Aya sah mir tief in die AUgen und sprach weiter in meinen Gedanken mit mir.

Mayari, wenn du Heute aus purem Hass handeln wirst, wirst du scheitern. Mortes scheint uns alle zu hassen aus gründen die wir nicht kennen, sei anders als er. Sei die Mondgöttin die wir alle in dir sehen. Handel weise.

Ich nickte knapp, so das es möglichst nur Aya sehen und bemerken konnte.

,,Seid ihr bereit?'', fragte ich in die Runde.

Alle anwesenden hatten ihre Rüstungen an, sie haben sich gut für die Schlacht vorbereitet. An Seraines Gürtel konnte ich einige Flaschen erkennen, ich nehme stark an das diese mit Wasser gefüllt waren. Casper hingegen hatte neben einem Schwert, nur ein Horn dabei, ich schätze damit wird er die Tiere rufen um uns in unserem Kampf zu unterstützen.

Ich war überrascht als ich erkennen konnte das Aya das grüne Kleid anhatte, in dem sie damals neu Geboren wurde, doch ich wollte sie nicht darüber ausfragen.

,,Bereiter als jezuvor'', meinte Seraine motiviert, ,,Ich habe allen Guardians bescheid gesagt, sie warten alle auf der grossen Wiese, einige der Guardians berichteten mir, sie haben Mortes in der Nähe aufspüren können. Ich denke das ist der perfekte Ort um ihn die Stirn zu bieten''.

Ich nickte, ,,Ihr habt recht, auf der grossen Wiese ist alles gut durchschaubar und er kann uns nicht in eine Falle locken''.

,,Aber wir doch auch nicht?'', fragte Casper.

Ich sah ihn an.

,,Brauchen wir auch nicht''.

Er lächelte mich an und nickte, ,,schön dich wieder bei uns zu haben''.

,,Schön wieder hier zu sein'', antwortete ich mit einem knappen lächeln, als ich dann wieder weg sah.

,,Wir schaffen das, ich vertraue dir Mayari'', sagte John ruhig zu mir.

Ich sah ihn unsicher an, ,,Wir müssen es schaffen, sonst wird sich nie etwas ändern'', ich schüttelte den Kopf, als hätte ich die Absicht gehabt, all meine unsicherheit von mir zu werfen, ,,Schnappt euch die Pferde, es wird Zeit!'', schrie ich als ich mich schnell auf Estrella schwingte.

,,Meine Schöne'', flüsterte ich in ihr Ohr, ,,Wir werden das gemeinsam schaffen ja? Ic danke dir für deine hilfe und ich entschuldige mich dafür, dich da mit zu ziehen''.

Plötzlich schien Estrella wild mit ihrem Kopf zu nicken als ob sie mich verstanden hötte und sie schabte mit ihren Hufen als wollte sie mir zeigen das auch sie bereit war diesen Bastard zu erledigen.

,,Bereit?'', fragte ich in die Runde.

,,Bereit'', antworteten alle.

,,Gut dann folgt mir zur grossen Wiese!'', schrie ich als ich voraus reitete.

Der Weg zur grossen Wiese war lang, aber leider nicht lang genug. Zu schnell waren wir an dem Ort der alles entscheiden sollte.

Als wir endlich ankamen sah ich eine grosse, perfekt aufgestellte Armee von Guardians. Alle sahen anders aus, in Rüstungen aller Farben. Ich spürte die Aura von jedem einzelnen und war überracht wie selbstlos sie alle handelten und bereit waren ihr Leben aufzugeben, für etwas was nur ein einziges Leben will. Meins. Als meine Freunde und ich ankamen wurden wir sofor von einem grossen Mann in empfang genommen der mir zugegebener masse, fast etwas angst machte.

,,Guardian Mayari, es ist mir eine Ehre sie und ihre Freunde in Empfang zu nehmen'', dann wanderte sein Blick hinter mich.

,,Aya, die Ehre gilt auch Ihnen gegenüber'', sagte er mit einem einzigen Nicken.

,,Ich bin Eron, Guardian des Krieges, ich bin der der für diese Armee zuständig war, während eurer Abwesenheit Mayari''.

Ich nickte, ,,Danke dir Eron, doch ich halte es für angemessener wenn wir und Duzen, meinen sie nicht auch?''

Ich lächelte, ,,aber natürlich Mayari, wie sieht der Plan aus?''

,,Der Plan ist ganz simpel, wir müssen alle gemeinsam zusammen arbeiten und dafür sorgen das Mortes so geschwächt wird, damit ich meine Geheimwaffe einsetzten kann''.

,,Wir verfügen über eine Geheimwaffe?'', fragte Eron nach.

John antwortete für mich, ,,Ja, aber niemand anders weiss über sie bescheid als Mayari und das wird auch so bleiben''.

Ich merkte kurz wie Eron und John harte Bliecke austauschten, doch dan gab Eron nach und seufzte.

,,Gut das verstehe ich. Ich werde den anderen Guardians sagen das dir Mayari, der letzte Schlag zu geteilt wird''.

,,Perfekt danke''

Eron drehte sich um und wendete sich ab, als mir noch etwas in den Sinn kam.

,,Eron!'', schrie ich ihm nach.

,,Ja?''

,,Lass mich bitte zu den Guardians sprechen. Ich denke ich schulde ihnen alle noch eine Erklärung''.

,,Ist gut, ich werde dich rufen wenn es so weit ist ja?''

Ich nickte, ,,danke''.

Eron ging zu den anderen Guardians und redete mit ihnen. Ich konnte Angst und unsicherheit in einigen Gesichtern erkennen, andere waren mit wut und unverständnis erfüllt und nochmals andere waren überrascht zu hören das ich zurück war. Sie alle konnte ich verstehen, es war nicht selbstverständlich, alles zu riskieren für etwas was man womöglich noch nicht einmal selbst versteht. Ich weiss nicht ob ich selbst so handeln würde wie sie alle es tuhen, doch ich bin dankbar für jede einzelne Person die in diesem Kampf bei mir stehen wird.

,,Mayari, du hast jetzt das Wort'', holte mich Eron aus meinen Gedanken.

Ich nickte und tratt etwas unsicher nach vorne, so das mich möglichst alle sehen konnten. Einige unter den Guardians kamen mir begannt vor. Weit vorne stand zum Beispiel Kai, der Guardian der Hitze und des Feuers oder Crystal, von der ich ja auch schon gehört hatte. Nun atmete ich also tief ein und dann wieder aus, bevor ich meinen ganzen Mut fasste um so sicher wie möglich vor ihnen meine Rede zu halten.

,,Guardians, zu allererst will ich jedem einzelnem Krieger hier danken für seine anwesenheit und ich will das ihr wisst das ich jeden von euch respektiere und bei ihm in tiefer Schuld stehe'', ich fasste mir an die Brust als ich merkte wie mein Herz immer schwerer zu werden schien.

,,Ich hasse mich selbst dafür das ich euch das alles antun muss. Das ich euch bitten muss euer Leben für etwas zu riskieren, wenn es doch nur nach einem einzigen Leben verlangt und das ist Meins. Aber Mortes hat schon zu viel angerichtet, als das ich mich geschlagen geben würde. Acht Guardians hat er von uns genommen und ich danke hier mit noch einmal den Guardians Elsbeth, Alex, Sofia, Lysander, Liz, Faye, Sky und Vienna, das sie gekämpft haben bis zu ihrem letzten Atemzug, aber ihr könnt mir glauben wenn ich sage das sie jetzt an einem besseren Ort sind.''

Als ich alle Namen aufzählte, schienen einige der Guardians plötzlich zu tuscheln, andere bekammen Tränen in den Augen und nur die wenigsten ballten vor Wut ihre Hände zu Fäusten.

,,Ich habe viele nicht selbst gekannt, aber ich kann trotzdem mit überzeugung sagen, das sie gute Götter waren. Guardians, ihr kennt alle den Plan und ihr kennt alle das Ziel! Lasst uns alle gemeinsam Kämpfen, lasst uns alle unser Ziel gemeinsam erreichen, denn wir haben etwas was Mortes nicht besitzt und das ist der gute Wille! Mortes steht alleine da und will mein Leben, doch ich bin nicht alleine, denn ich habe euch alle, meine Familie an meiner Seite und ich kann euch versprechen, ich werde meine Familie nicht nochmals in Stich lassen. Kämpft mit mir! Schreit mit mir und bereitet diesem Bastard ein Ende zu. Ich werde mein Leben für euch geben, werdet ihr das auch? Werdet ihr, meine Brüder und Schwestern mit mir in die Schlacht ziehen und an meiner Seite kämpfen so wie wir es doch alle damals geschworen haben? Wer ist mit mir?!'', schrie ich laut in die Menge.

Wir!

Schrie die Menge

,,Wer ist mit mir?!''

Wir!

,,Gut, dann gehen wir gefälligst da raus und machen Mortes die Hölle heiss!''

Und mit meinen letzten Worten schien die Menge zu eskalieren. Ich konnte das Feuer in jedem einzelnen sehen und obwohl manche noch immer skeptisch waren, schien niemand zu zögern, denn das war es, was Guardians aus machten. Blindes Vertrauen auf eine Besserug.

Vergossenes Blut

Mortes schien uns alle schon Sehnsüchtig zu erwarten, denn er stand da, in seinem dunken Gewand wie damals auch auf seinem Pferd. Ich erschaurte als ich wieder in seine Augen sah. Das letztemal starb ich beinahe, doch jetzt schienen sie noch düsterer zu sein als beim letzten mal. 

Bist du bereit?

Hörte ich einen schwarzen Wolf zu mir sagen.

Ich nickte, ,,Siehst gut aus als Wolf John''.

Ich dachte mir das Fell als Wolf gibt mir noch etwas mehr Wärme, als nur der Trank alleine.

,,Macht sinn, da gebe ich dir recht''.

Du bist nicht alleine Maya, wir alle unterstützen dich.

,,Ich weiss das sehr zu schätzen'', sagte ich etwas monoton.

,,Mayari, du sagst uns wann wir angreifen müssen'', hörte ich Erons Stimme hinter mir.

Ich nickte, ,,Wir greifen jetzt an''.

Ich drehte mich um und sah wie Eron eine knappe Geste machte und somit den Guardians die Nachricht vermittelte das es los gehen würde.

Beinahe gleichzeitig fingen die Guardians an zu schreien und auf Mortes los zu rennen. Auch John gehörte zu ihnen, doch ich stand da, wie vereist und konnte mich erst nicht bewegen. War das ganze wirklich nötig?

,,Natürlich ist es das'', sagte ich ernst zu mir selbst als ich meine Augen zusammen kniff und mich mit den anderen zusamme auf Mortes stützte. Er allerdings schien von unserem Angriff nicht beeindruckt zu sein. Den vordersten verpasste er fast allen gleichzeitig einen Energieball. Ich musste mit ansehen wie bereits einige der Guardians zu Boden gingen und sich erstmal vor schock nicht bewegen konnte. Immer mehr Blitze folgten dann von Mortes seite aus und man konnte ab und zu ein schreckliches lachen von ihm hören. Ich biss mir auf die Lippen und merkte wie ich immer wütender wurde. Als ich dann bemerkte das John ihn beinahe erreicht hatte, hatte ich mit der Angst zu kämpfen. Ich konnte ihn nicht verlieren!

Mortes hatte nun eine Art Peitsche aus Blitzen und schlug so immer wieder auf meine Käpfer ein. AUch John hatte er so getroffen, welcher wie ein Welpfe zu jaulen began.

John!

Schrie ich.

Ich rannte zu ihm und merkte wie ich mich instinktiv nun auch in den weissen Wolf wandelte. Immer schneller und schneller rannte ich zu John und ich hoffe noch vor dem nächsten Peitschenschlag ihn zu erreichen.

Mortes holte bereits wieder aus und John erstarrte vor angst, so das er sich nicht mehr bewegte. Ich wuste nicht was gleich passieren würde, doch ich schloss meine AUgen und sprang vor ihn hin, noch bevor ihn den Schlag treffen konnte.

Nein!

Schrie ich mit zugekniffenen Augen und wartete ab was passierte. Ich rechnete mit allem. Das John hinter mir auf dem Boden liegen würde, möglicherweise Ohnmächtig oder sonst was, doch was ich nicht erwartet habe war, das ich wie in meinem Traum, den ich einst hatte eine Person schützte. Ich kann mich erinnern das es damals ein Lila farbener Schild war, der mich und das Kind schützte, doch jetzt war es eine grosse Blase, auch Lila und sie schützte wieder mich und John der hinter mir stand.

Die Guardians hörten auf zu kämpfen und sahen mich alle etwas geschockt an. AUch ich war total perplex.

Ah Mayari.

Hörte ich Mortes zu mir sprechen. 

Ich muss zugeben, als ich gehört habe das du zurück wärst, habe ich dies erst nicht glauben können. Wer hätte gedacht das die kleine Mondprinzessin noch aus ihrem Schönheitsschlaf erwacht?

Ich knurrte.

Was für ein wundervoller Anblick, meinte er.

,,Der weisse und der schwarze Wolf zusammen, vereint, ist das nicht entzückend?'', sagte Mortes nun zum ersten mal etwas laut.

Ich zuckte zusammen als ich realisierte das die Stimme von Mortes nicht so war wie ich sie im Kopf hörte. Im Gegenteil, sie war..Zart.

,,Mortes ist eine Frau'', hörte ich das flüstern von den Guardians.

Mortes sah plötzlich mit durchlöcherten Blicken in die Menge.

,,Ja ich bin eine Frau! Doch glaubt nicht das ich schwächer bin als ihr nur wegen dem! Ihr habt doch keine Chance gegen mich!'', schrie sie.

,,Wer bist du?'', flüsterte ich, als mich Mortes Augen mit einem Todesblick ansahen.

,,Mortes'', antwortete sie.

Ich schüttelte den Kopf und verwandelte mich zurück in meine natürliche Gestalt, doch mein Schutzschild wagte ich nicht aufzulösen.

,,Nein, ich habe gefragt wer du wirklich bist''.

Sie sah mich mit angehobenen Augenbrauen an und ich vermute das unter ihrer Maske, ihr Mund vor Schock geöffnet war.

Sie schüttelte schnell den Kopf, als ob sie ihre Gedanken vertreiben wollte.

,,Mein damaliges ich gibt es nicht mehr, aber einige von euch kannten mich, insbesondere John und Aya''.

Ich sah etwas frragen Aya und John an. Aya erwiderte meinen Blick nicht, sondern starrte Mortes nur weiter an und John zuckte unwissend die Schultern.

,,Mortes, wieso hasst du uns alle und mich so sehr, was haben wir getan?'', fragte ich.

,,Versuch nicht mir ins gute Gewissen zu reden Kleines!'', schrie sie ,mich an.

,,Das habe ich nicht vorgehabt'', ich löste die Schutzende Hülle über mir und John auf und machte einen Schritt auf sie zu, ,,Ich will nur versuchen dich zu verstehen''.

Mir fiel auf das sich ein Guardian an Mortes von hinten anschlich mit einem Dolch in der Hand. Ich hatte angst, doch mir war klar das wir Mortes ausschalten mussten, deshalb versuchte ich sie weiter abzulenken.

,,Mortes, ich weiss nicht was ich dir getan habe, ich weiss nicht wer du bist, aber was war so schlimm das es dazu geführt hat das du einen solch grossen Hass gegenüber uns hast?'', redete ich immer weiter.

,,Wir können dir helfen'', stieg nun auch John mit ein, der sich mittlerweile auch kurz zurück verwandelt hatte.

,,Nein könnt ihr nicht. Mein Hass ist und war schon immer berechtigt, auf eure Hilfe kann ich nicht zählen, wie auch dieser Guardian der Hinter mir steht'', sagte sie mit einem lachen in der Stimme. Blitzschnell drehte sie sich um und borrte den Dolch in den Körper des Guardians, welcher nicht rechtzeitig reagieren konnte.

,,Gabriel!'', hörte ich eine weibliche STimme von hinten hören. Sie rannte nach vorne und es schien so als würde sie versuchen alleine gegen Mortes anzukommen.

Mortes lachte, ,,Süsse, junge Liebe'', sagte sie und borrte nun auch diesem Guardian mit einer Wucht den Dolch in ihr Herz.

,,Sie macht einen doch so blind'', beendete Mortes ihren Satz.

,,Nein!'', schrie nun auch ich und schleuderte sofort einige Energiebälle, welche Mortes mit einer leichtigkeit ausweichen konnte.

,,Gibt doch endlich auf Guardians, ihr habt keine Chance!'', schrie sie als sie sich langsam zu einen grossen, scharzen Drachen verwandelte.

,,Ich gebe nicht auf!'', schrie ich und verwandelte mich ebenfalls in einen Drachen, allerdings war dieser Silbern.

,,Mayari!'', hörte ich John schreien, doch dieser war nicht Fähig sich zu wandeln, der Zaubertrank liess bereits langsam nach und nun musste alles schnell gehen, bevor er wieder beinahe erfriert.

Mortes und ich stiegen beide in die Luft, die Guardians versuchten vom Boden aus mir zu helfen, doch die Kräfte waren zu schwach um durch die dicke Haut die wir beide nun hatten zu durchdringen.

Du bist eine Narrin wenn du nur für einen kurzen Moment glaubst mich besiegen zu können!

Sagte Mortes.

Du bist eine Idiotin wenn du glaubst mich unterschätzen zu müssen. Ich habe zu viel durchgemacht um jetzt zu scheitern!

Antwortete ich darauf.

Beide Drachen gingen nun aueinander los und ich versuchte so tief wie möglich meine Krallen in Mortes Fleisch zu borren. Sie allerdings traff mich mit Feuer im Gesicht und ich spürte wie langsam die Hitze in mir eindringte. Wer auch immer Mortes war, sie wusste genau welche Schwachstellen ich hatte.

Mit meinem Schwanz versuchte ich immer wieder sie zu treffen, doch es war beinahe unmöglich einen brauchbaren Treffer zu landen. Nun spürte ich wie die Krallen des schwaren Drachens meinen Hals streiften und ich eine grosse, blutende Wunde davontrug.

 Kurz bevor ich langsam alle Hoffnung verlor, bemerkte ich einen kurzen funken Erschöpfung in den Augen von Mortes, welcher mir wieder Mut gab. Mut und Hoffnung dieses Duell zu gewinnen, damit wir alle endlich wieder in sicherheit waren. 

Ich bemerkte das Mortes ihren Bauch nur sehr schlecht schützte, also suchte ich nach einem Gegenstand der mir behilflich sein könnte.

Ich sah das Eron ein grosses Schwert in der hand hielt und ich hatte in Büchern mal gelesen das es kein stärkeres und effizienteres Schwert gibt, als das, dass dem Guardian des Krieges gehörte.

Eron!

Schrie ich in seinen Gedanken, und nach seiner Reaktion her zu berurteilen, schien er es gehört zu haben.

Ich brauche dein Schwert. Wenn ich jetzt sage wirfst du es so weit du kannst in die Luft.

Dank meinen scharfen AUgen konnte ich ein unauffälligen Nicken von Eron sehen. Ich Stosste mit aller Kraft Mortes etwas weg von mir, drehte mich in der Luft und machte einen steilen Sturzflug.

Jetzt!

Rief ich wieder und fangte das Schwert mit meinem Schwanz auf, welches Eron perfekt nach oben warf.

Hast du bereits genug kleine Mondprinzessin?

Fragte mich Mortes.

Ich speite Feuer direkt in ihr Gesicht und griff sie wieder an. Mit meinen Krallen fixierte ich so kut es ging ihren Körper und sah ihr tief in ihre schwarzen Augen.

Wie schön es auch ist gegen dich zu kämpfen Mortes, das hier muss enden.

Und mit diesem Satz rammte ich mit ganzer Kraft das Schwert mit meinem Schwanz in ihren Bauch.

Ihr Drache fing an zu brüllen. SIe löste sich vin mir und stürzte zu Boden.

 

 

Geliebte Feinde

 ,,Wie ha-.. Wie hast du d-das geschafft?'', keuchte Mortes am Boden, mittlerweile zurück in ihre normale Form verwandelt.

,,W-wie konntest du m-mich besiegen?''

Ich landete dicht neben ihr und wandelte mich auch zurück.

,,Ich kann dir nicht sagen wie, doch ich habe daran geglaubt. Ich hatte ein Ziel vor Augen das ich erreichen musste, damit wir alle endlich in Sicherheit waren''.

,,Ich war so nah dran'', flüsterte Mortes, ,,Ich hätte beinahe alles gehabt''.

Mortes keuchte und hustete fürchterlich und ersuchte die blutung an ihrem Bauch zu stopen.

Ich hatte genug von diesem geheimhalten der Identität, also zögerte ich nicht und entfernte die Maske von ihrem Gesicht. Ich hörte wie John plötzlich tief Atem holte und sich versteifte.

,,Was ist los John?'', fragte ich etwas besorgt.

Mortes lachte, ,,was los ist? Er kennt mich, das ist los'', meinte sie.

Ich schüttelte den Kopf und sah die beiden etwas fragen an.

,,Was soll das heissen?''

,,Mayari ich...'', began er, doch er konnte seinen Satz einfach nicht beenden.

,,Los sag es ihr!'', schrie Mortes, als sie Blut aus ihrem Mund spuckte, ,,Sag ihr wer ich bin!''

,,Sei still Daria!'', schrie nun auch John, als mir endlich ein Licht aufging.

,,D-daria?'', stotterte ich.

Mortes lachte schon wieder, ,,Ja Daria, seine Freundin!''

,,Du bist doch Tod?'',fragte er.

Ich bemerkte wie die Guardians einen Kreis um uns bildeten und uns aufmerksam beobachteten.

,,Das hättest du wohl gerne gehabt oder? Bedaure, ich bin nicht Tod! Aber du hast mich trotzdem einfach in Stich gelassen!''

,,Ich verstehe nicht'', flüsterte ich und entfernte mich langsam von den beiden.

,,Mayari...'', versuchte John mich zu beruhigen.

,,Daria leb noch'', flüsterte ich immer weiter, als wäre ich in Trance.

,,Sie lebt ja, aber ich liebe dich Maya!'', versuchte er mir einzureden.

,,Achja? Du sagtest du wirst nie jemand anders so lieben wie du mich geliebt hast!'', schrie Daria.

,,Ich liebe Mayari auch nicht so wie ich dich liebe!'', schrie er, und griff meine Hand.

,,Mayari, glaube mir, ich habe sie geliebt ja, aber mit dir ist es ganz anders. Du bist ganz anders und ich hätte es nie für möglich gehalten jemand fester zu lieben als ich Daria geliebt habe''.

,,Du hast schon alles von mir genommen Mayari, ich lasse nicht zu das du auch noch den Mann von mir nimmst!'', schrie Mortes, rappelte sich schnell auf und wollte mich mit einem Messer erstechen. Ich sah sie an, mit grossen Augen und war erstarrt. Ich hörte noch wie John meinen Namen schrie doch dann ging plötzlich alles ganz schell. Ehe ich mich versah, sprang Aya vor mir und schützte mich so vor dem Messer. Daria traff Aya fast ins Herz und beide brachen sofort zusammen.

,,Aya!'', schriehen alle Guardians und kamen einige Schritte näher zu uns.

,,Nein Aya! Was sollte das?'', brüllte ich mit tränenerfüllten Augen.

,,Das war so dumm von dir, es hätte mich treffen müssen, nicht dich!'', schrie ich verzweifelt als ich versuchte die Wunde zu versorgen.

,,Crystal, Seraine, kommt sofort hier her!'', krächtzte ich in die Menge.

Beide Guardians knieten sich sofort zu mir runter.

,,Seraine, bilde eine Schicht über die Wunde, Crystal, du wirst sie vereisen, so das das Blut nicht mehr aus dem Körper lauft, schnell!''

Sie nickten und taten sofort das was ich sagte.

,,Mollis daemonium ab e-ea...'', flüsterte Aya.

,,Was hast du gesagt?'', fragte ich sie.

SIe schüttelte den Kopf und zeigte auf ihren Hals. Ich verstand sofort.

,,Seraine, Aya braucht einen schluck Wasser!''

Sie nickte wieder und bildete mit ihren Kräften einige Tropfen Wasser um sie in Ayas Mund zu geben.

,,Wo ist der Guardian des Todes?'', fragte ich.

,,Hier'', hörte ich eine Stimme aus der Menge.

,,Ich bin Nereng, wie kann ich dir helfen?''

Ich blickte auf einen grossen, gut gebauten Guardian in einem schwarzen Umhang.

,,Lass Aya nicht sterben'', bettelte ich.

Er antwortete erst nicht und sah mich traurig an.

,,Was?'', fragte ich.

,,Ich kann den Tod von jemanden nicht verhindern, höchstens in die Länge ziehen'', versuchte er mir zu erklären.

,,Gut dann tu eben das was du kannst Nereng!'', schrie ich verzweifelt.

,,Halte durch Aya, wir schaffen das zusammen'', flüsterte ich.

,,Mollis daemonium ab ea! Gratias corpus meum pro vobis exercitum caeli current!'', schrie sie nun mit den letzten Kräften die sie besass.

,,Was sollt-'', doch ich wurde unterbrochen als ich einen dunklen, schwarzen Schatten von Darias Körper, in Ayas Körper wandern sah. Die Augen von Daria verklarten sich sofort, Ayas hingegen wurden immer dünkler, so wie Daria ihre vorher waren.

,,Was hast du getan?'', fragte ich sie.

Aya keuchte immer weiter und ihre Zähne waren bald von ihrem eigenen Blut überdeckt.

,,Ich habe d-das einzig ri-chtige getan. Sie war besessen und diese Ze...'', sie hustete, bevor sie weiter sprechen konnte, ,,Diese Zeit bevor D-daria selbst st-irbt, habe ich John noch geschuldet. D-der Dämon kann n-nur einen bereits g-geschwächten Körper in Gewalt nehmen, also habe ich i-ihn mit einem Spruch von D-daria gelöst und mein Körper dafür hingegeben'', erklärte sie mir stotternd.

,,Wieso hast du das getan?'', fragte ich.

,,Ich werde nun sowieso sterben. I-ich habe in letzter Z-zeit nicht viel richtig gemacht, aber d-das.. Das war das einzig r-richtige''.

,,Du kannst nicht sterben!'', ich konnte nun meine Tränen nicht mehr zurück halten, ,,Du bist Aya, die Mutter aller Guardians, du bist die die von Anfang an immer dabei war, du kannst einfach nicht sterben!''

Sie versuchte mich anzulächeln, doch ich merkte wie es ihr die Kraft raubte.

Mir viel auf das eine helle Silhouette sich langsam von Ayas Körper löste.

,,Was ist das?'', fragte John.

,,Ihr Geist verlässt langsam den Körper von Aya'', beantwortete Nereng.

,,Tu etwas!'', befehlte ich ihm.

Er nickte und flüsterte etwas als ich dann erkennen konnte wie er mit einem, plötzlich erschienenen Seil, den Geist quasi fest hielt.

,,Ich werde ihn nicht lange hier halten können'', sagte Nereng angestrengt.

,,Mayari'', flüsterte Aya geschwächt, ,,Hör mir zu kleiner Wirbelsturm''.

Ich nickte und kam etwas weiter unten zu ihr.

,,Mayari, ich habe lange genug auf dieser Welt verbracht. Ich habe vieles gesehen, viel von dem war gut, aber eben so viel war grausam. Aber die Zeit die ich mit euch verbringen konnte, auch wenn sie sehr kurz war, war alles was ich mir je hätte wünschen können. Es wird einmal eine neue Aya geben und bis dahin vertraue ich dir und John die Welt an'', sagte sie mit aller Kraft.

,,Aber wie soll es wieder so jemanden geben wie dich? Du hast uns alle unsere Gaben geschenkt, doch wer hat dir deine Geschenkt?''

,,Ich vertraue darauf, das du dies eines Tages selbst rausfinden wirst''.

Aya schloss ihre Augen langsam und lächelte zufrieden.

,,Was habe ich getan?'', hörte ich Darias Stimme schwach erklingen.

Mit aller Kraft kroch Daria auf allen vieren zu mir und Aya rüber.

,,Aya...'', flüsterte sie leise.

,,Daria, meine Süsse kleine Daria'', antwortete Aya.

Doch ich merkte wie ihre Stimme ganz anders klang, viel kräftiger, etwas aggressiver als normal und als sie die Augen öffnete, waren sie pechschwarz.

,,Der Dämon hat sie nun ganz in beschlag genommen'', sagte Daria.

Ich sah zu wie Aya von einem Moment zum anderen eine ganz andere Person wurde. Sie grinste mich böse an und versuchte sich langsam aufzurapeln.

Der helle Geist der vorhin fast auf Ayas Körper fliehte, verfärbte sich nun genauso schwarz und kehrte sofort in Ayas Körper zurück. Ihre Wunde heilte blitz schnell.

,,W-was passiert da?'', fragte ich.

,,Mayari, ihr müsst gehen! Das ist nicht mehr Aya, sie weiss nicht was sie da tut!'', versuchte uns Daria zu warnen.

Ich sah Daria wütend an, sie hatte schliesslich doch irgendwie Schuld an dem ganzen hier, doch ich dachte an Ayas Worte. Sie sagte ich solle nie aus purem Hass handeln, also seufzte ich.

,,Daria hat recht, bringt euch in Sicherheit''

,,Ich lass dich nicht alleine'', meldete sich John und mir fiel auf das seine Lippen bereits wieder blau anliefen.

,,Du hast zu kalt, du wirst erfrieren!'', sagte ich besorgt.

,,Nein Guardian! Wir lassen dich nicht alleine!'', sagte plötzlich ein Guardian den ich nicht kannte.

,,Rina hat recht, wir lassen dich nicht alleine!'', brüllte der nächste.

,,Bringt aber John ins warme und versorgt Daria!'', versuchte ich den andern zu Befehlen.

John weigerte sich, ,,Ich will dich nicht noch einmal verlassen Maya!''

,,Ich kann ihm helfen'', meldete sich plötzlich wieder ein anderer Guardian.

,,Kai?'', fragte ich überrascht.

Kai nickte, ,,Ich kann etwas Wärme auf ihn übertragen, es reicht das er für etwa zwei Stunden hier bei uns bleiben kann''.

,,Und ich kann Daria helfen. Ich bin der Guardian der Gesundheit, diese Wunde sollte ich schaffen'', meldete sich ein Mädchen.

,,Lass uns dir helfen'', meldete sich nun Seraine.

Plötzlich hörte ich ein grausames Lachen und Aya stand auf den Beinen. Ich konnte eine schrecklich böse Aura bei ihr spüren und merkte wie ich Gänsehaut bekam.

,,Lenkt sie ab'', sagte ich als ich versuchte hinter ihr zu gehen, um sie so anzugreifen.

Die Guardians schrien und sammelten ihre letzte Kräfte um so gut wie möglich Aya abzulenken. Ich konnte nicht fassen was ich gerade vorhatte, doch es musste sein.

Aya, das war nie meine Absicht. Es tut mir leid.

Die Geheimwaffe

Die Guardians taten einen guten Job, wärend sie mit vereinten Kräften Aya versucht hatten abzulenken. Aya schien nicht zu bemerkten das ich bereits hinter ihr war, sie war zu beschäftigt den Angriffen auszuweichen. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Wie kann ich nur das Leben, meiner Schöpferin beenden? Wie kann ich das Leben deren Person ändern, die wie eine Mutter für mich war. Ich sah zu wie sie weiter gegen meine Guardians ankämpfte und dann wurde mir bewusst das Aya schon lange tod war. Das was hier vor mir steht war sie nicht, denn sie würde so etwas nie uns antun. Das hier war eine Bestie, die nichts anderes kennte, als zu töten.

Ich sah John an, der meinen Blick erwiderte. Kai bildete eine Hülle um ihn und Kai, die sie von der Eiseskälte hier draussen schützte. So konnte jedoch John nie zu weit von Kai entfernt sein und ich wusste das dies früher oder später zu einem Probem werden könnte. Ich muss handeln und das so schnell wie möglich. Aya war aber nicht dumm, sie bemerkte Johns blicke und folgte denen, bis sie sich umdrehte und nun mich mit ihren Augen ansah, die immer dunkler schienen zu sein.

,,Was hast du vor, kleiner Guardian? Willst du mir, deiner Schöpferin wirklich weh tun?'', fragte es mit einer kalten Aussprache.

,,Du bist nicht Aya!'', antwortete ich giftig zurück.

,,Bist du dir sicher, kleiner Wirbelsturm'', erwiderte sie in einer ganz anderen, viel wärmeren Tonlage. Ich erstarrte als ich den Namen hörte, der nur Aya zu mir sagte. Doch dies half mir um so mehr zu realisieren, das es Zeit war dem ganzen für ein für alle mal ein Ende zu setzten. Es war Zeit für meine Geheimwaffe.

 ,,Aya, falls du wirklich noch da drinen bist, dann vergib mir für das was ich gleich tun werde'', flüsterte ich.

Du tust das einzig richtige, kleiner Wirbelsturm. Ich bin stolz auf dich.

Hörte ich ein letztes mal die Stimme von Aya in meinem Kopf.

Ich atmete tief ein und tief wieder aus, es war Zeit.

,,Ego protector lunae, aduocare atque inuocare debeamus spiritus lunae auxilium. Notas et sta mecum!''.

Aya lachte, ,,was sollte das bewirken mh? Du kannst nichts du Narrin!'', brüllte sie mich an.

Ich liess mich nicht verunsichern, denn ich merkte wie ich plötzlich immer stärker wurde und hinter mir das kam, was ich genau erwartet hatte. Von einem Moment zum nächsten, bildete sich hinter mir eine grosse, schattenartige Gestalt. Sie war dunkel und hatte zwei rote, leuchtende Augen. Aya sah mich und den Schatten erschrocken an und erstarrt. Ich bewegte mich keinen Zentimeter, sondern beobachtete jede einzelne Bewegung die sie machte. Als sie es dann zu bemerken schien, biss sie sich auf die Lippen und griff meinen Schatten an. Dieser allerdings hatte keine Probleme damit ihr auszuweichen und selbst wenn Aya einen Treffer landete, traff sie nichts. Denn es war ein Schatten oder Nebel gegen das sie ankämpfte. Der Schatten näherte sich Aya immer mehr und mehr, er war ruhig und es war keine Spur von unsicherheit zu erkennen. Als er dann aber Aya wirklich nahe genug war, bewegte er sich ganz schnell. Seine Hände legte er auf ihre Brust, wo jetzt nurnoch eine grosse Narbe zusehen war. Mit seinem Kopf kam er Ayas gesicht immer näher und zwang sie den Mund zu öffnen. Verkrampft gehorchte sie seinen Befehlen. Man merkte wie sie versuchte sich zu wehren, doch es einfach nicht schaffte. Mein Schatten öffnete nun auch langsam seinen Mund und die ganze Gestalt schien sich zu verfestigen. Man konnte eine grosse, dunkte, beinahe menschliche Gestalt erkennen, doch mehr dann auch wieder nicht.

Wenn man genau hinsah, konnte man beobachten wie der Schatten quasi aus Ayas Körper, den Dämon aussaugte, der in ihr steckte. Anfangs zuckte Aya noch wie wild, doch mit jeder Sekunde, die der Schatten damit verbrachte sie vom Dämon zu befreien, wurde sie immer schwächer und ruhiger, bis dann nurnoch eine leblose, leere Hülle da lag. Mein Schatten liess sie zu Boden, entfernte sich von ihr und kam nun zurück zu mir.

Ich sah es an und nickte dankbar, ,,Danke für deine Hilfe'' und verabschiedete mich so von ihm.

So schnell wie er auftauchte, verschwand er nun auch wieder und es war, als wäre er nie da gewesen.

Nachdem mein Schatten verschwand, herschte eine Zeit lang, eine sehr bedrückende Stille. Viele mussten zuerst verschnaufen, andere waren einfach geschockt oder wie ich etwas aus der Bahn geworfen. Als ich mich umdrehte sah ich John, der mich besorgt ansah.

,,Alles gut?'', fragte er mich.

Ich schluckte, ,,Ich habe nur gerade Aya getötet, aber sonst alles toll'', meinte ich etwas ironisch.

,,Du hattest keine andere Wahl'', versuchte mich Kai zu trösten.

Ich schüttelte den Kopf, ,,Lasst mich das einfach verarbeiten okay?'', ich wendete mich von den beiden, zu allen anderen Guardians und versuchte so überzeugend wie möglich zu sein.

,,Guardians!'', schrie ich, ,,Heute Nacht haben viele ihr Leben gegeben, unter anderem unsere Schöpferin Aya! Ich werde mich für den Rest meines Lebens dafür schämen und hassen das ich ihr Leben beenden musste, doch ich hatte keine Wahl. Ich kann verstehen wenn ihr mich verabscheut und ich kann es total verstehen wenn ihr das vertrauen zu mir verloren habt. Das was Heute geschah, war nie meine Absicht und ich entschuldige mich euch da alle mit rein gezogen zu haben'', ich seufzte, ,,Ich danke aber jedem einzelnen von euch, bei fragen wisst ihr ja wo ihr mich findet. Ich werde weiterhin in Ayas Burg leben. John, der Guardian der Sonne und des Tages und ich, Guardian der Nacht und des Mondes, werden bis wir eine Lösung gefunden haben, auf Ayas Wunsch hören und ihren Platz einnehmen. Ich hoffe ihr versteht das''.

Ich drehte mich um und sattelte mich wieder auf Estrella auf, als ich ohne weiteres Wort und ohne das ich auf jemand gewartet hatte, gegangen bin.

Abschiede

Ich ritt so schnell es ging zurück zur Burg und versorgte Estrella gründlich. Ich hatte nicht vor auf die anderen zu warten, obwohl ich genau wusste das John versuchte, meinem hohem Tempo nach zu kommen. Womöglich würden auch Seraine und Casper zu mir kommen wollen, doch ich hatte nicht das bedürfnis mit jemanden zu reden. Jetzt wie auch in naher Zukunft nicht. Ich verabschiedete mich von Estrella, gab ihr einen raschen Kuss auf ihre Nase und verschwand danach sofort in der Burg. Es war dunkel, keine einzige Kerze oder Fakel leuchtete. Es ist so, als wäre mit Aya, jede Lebenskraft in ihrer Burg mit ihr gegangen. Aya war es, die alles am leben erhalten hat, doch nun ist sie ja weg und ich bin Schuld. Ohne gross zu überlegen, wohin ich wollte, fand ich mich plötzlich in meinem Badezimmer wieder, genau vor einem Spiegel. Meine Rüstung war teilweise total zerfetzt. Ich hatte einige Kratzen am Körper, eine grosse, blutende Schnittwunde nahe am Hals und eine Verletzung an der Stirn wie ein blaues Auge und eine aufgeplatzte Unterlippe. Das was ich in diesem Spiegel sah, sah grauenhaft aus. Nicht einmal wegen den ganzen Verletzungen oder der Tatsache das sie nicht einmal mehr gerade stehen konnte, sondern einfach nur weil sie da stand, mit einer grausamen, widerlichen und erschreckenden Geschichte in der Vergangenheit. Diese Person im Spiegel schien so auszusehen, als hätte sie einiges durchgemacht und hätte keine Kraft mehr weiter zu machen. Sie sah wütend und doch auch traurig aus, vorallem aber beschähmt. Ich sah in dieser Person so vieles was mich wütend war und es machte mich noch furioser zu wissen, das ich in diesem Körper steckte und es auch verdient hatte. Wie konnte ich nur alles so weit kommen lassen? Wie konnte ich die einzige Person die mir noch blieb so in Gefahr bringen und sie dann auch noch verlieren?

,,Ich hasse Dich!'', schrie ich wütend in den Spiegel und warf ihn mit aller Wucht um. Der Spiegel zersprang in tausende Scherben und ich blickte in ein gebrochenes Selbstbild von mir.

,,Mist'', flüsterte ich.

Ich bückte mich und versuchte die groben Scherben zusammen zu nehmen und sie weg zu werfen.

,,Autsch!'', quickste ich, als ich mich stark an einer Scherbe schnitt, mitten in die Handfläche.

Ich blieb unten und sah zu wie mein Blut auf ein Stück des Spiegels tropfte.

,,Maya?'', hörte ich Johns Stimme hinter mir.

,,Lass mich bitte in ruhe'', zischte ich entgegen.

Als John einen Schritt auf mich zumachen wollte, knirschte der Boden unter ihm, als er auf eine Scherbe stand. Zum Glück hatte dieser Idiot Schuhe an.

,,Mayari, ich halte es nicht für eine tolle Idee, dich Heute alleine zulassen'', versuchte er mich zu überzeugen.

,,Es ist so viel passiert, ich will nicht das du alleine mit all diesen Gedanken bist und sie verarbeiten musst. Ich will nicht, das du alleine hier bist und niemanden hast, wenn du vielleicht jemanden brauchst''.

Ich drehte mich nicht um, sondern beobachtete immernoch aufmerksam, wie mein Blutt tropfte.

,,Mayari? Sag bitte etwas?'', drängte mich John.

,,Vielleicht ist es das ja genau, was ich brauche John'', erwiderte ich.

,,Was meinst du damit?''

,,Ich meine damit das ich vielleicht endlich wieder alleine sein muss''.

Ich spürte plötzlich wie sich die ganze Stimmung veränderte und in Johns Ton, veränderte sich auch was. Er klang wütend.

,,Was soll das heissen? Ich habe dich endlich wieder zurück Maya! Du warst verdammt lange weg, weisst du noch?''

Ich nickte.

,,Eben! Du hattest genug Zeit alleine, so wie auch ich sie hatte, ich will dich nicht nochmal verlieren und alleine lassen, ob es nun dein Wille ist oder nicht. Tu mir das nicht an!''

Ich sah ihn nach wie vor nicht an, doch drückte nun meine blutene Hand zusammen um es zu stopen.

,,DU hast mir nichts zu sagen'', entgegnete ich kühl.

Es wurde still und für einige Momente sagte niemand was. Ich beschloss langsam aufzustehen und drehte mich an. Ich merkte wie mir die Haare an den Armen zu Berge stehten, als ich sah, wie schlimm es John eigentlich ging. Auch er war total verwundet. In seiner Wolfsform konnte man die einzelheiten nicht so genau sehen wie jetzt, doch an seinem Bein war eine grosse, wirklich grosse Wunde. Unter seinen Augen zeichnteten sich dunkle Ringe ab und auch seine Lippe schien aufgeplatz zu sein. Er sah müde aus, fast so wie ich.

John seufzte und sah zu Boden.

,,Du hast recht. Ich habe dir nichts zu sagen'', er drehte sich um ohne mir einen weiteren Blick zu würdigen, ,,Erhol dich Guardian Mayari'', sagte er sehr ernst. 

,,John warte!'', rief ich ihm nach.

Er sah mich leicht hoffnungsvoll an, als er sich umdrehte. ,,Ja?''

Ich seufzte und sah zu Boden, ,,Sag den anderen wenn du sie triffst, das ich niemanden sehen will''.

Er öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, doch er schüttelte kaum bemerkbar den Kopf, schluckte hart und nickte knapp, als er den Raum entgültig verliess.

Endlich, dachte ich zu mir selbst.

Obwohl ich genau wusste, das ich ihn so sehr brauche, habe ich ihn gehen lassen, oder noch schlimmer, ich hab ihn zum gehen gebracht.

 Ich verliess das Badezimmer und beschloss auf den Dachboden zu gehen. Es war kurz vor Sonnen aufgang, doch dies war oft das schönste und beruhigenste was ich kannte, obwohl ich den Tag nicht mehr so vertrage, wie früher.

,,Was für eine Nacht'', murmelte ich leise vor mich hin.

Ich wusste nicht was ich machen sollte, was ich denken sollte oder ob ich einfach los heulen sollte, aber ich habe das Gefühl, das ich die ganze letzte Zeit nur am heulen war. Egal was passierte, ich hatte die Arschkarte gezogen. Egal was ich versucht habe zurecht zu rücken, alles ging schief und ich weiss einfach nicht wie ich das wieder gut machen kann. Nichts kann Aya jemals ersetzen und wie konnte es nur so weit kommen das sie sterben musste. Wie war das möglich? Die Schöpferin aller Beschützer, die die uns zu dem gemacht hat, die wir Heute sind. Aya war wahrscheinlich älter als alles was wir kannte, älter als jeder der je existierte und jetzt wo ich Guardian wurde, starb sie. Es ist fast so, als würde ich alles Böde in dieser Welt hinter mich herziehen und jeder bekommt es zu spüren.

Ich merkte wie es auf meiner Haut immer wärmer wurde, je höher die Sonne aufstieg. Auf meiner Haut sah ich einen leichten Gold schimmer, so als würde die Sonnenstrahlen die Haut der Mondgöttin küssen. Ich spührte ein Wohlgefühl in mir aufkommen, es fühlte sich gut an, es fühlte sich vertraut an.

Gefallen

Wie gewünscht liessen mich die anderen in Frieden. Niemand besuchte mich und wenn dann nur kurz um zu sehen ob ich noch lebte. Ich selber verliess die Burg nicht, ausser ich ritt mit Estrella aus. Sie war die einzige die ich in meiner Nähe akzeptierte. Ich hatte zugegebenermassen einige Selbstmord Gedanken, doch ich konnte den anderen nicht noch einen Tod zumuten, nicht wenn Aya mir die Aufgabe zuteilte, zusammen mit John auf alles und jeden aufzupassen. Doch ich musste der Tatsache ins Auge blicken, ich war nicht für sie da. Kein einziges mal nach dem Tod von Aya, doch ich fühlte mich auch nicht im Stande, auf sie alle aufzupassen. Ich hatte das Gefühl das wenn ich irgend jemanden sehen würde, alles in mir wieder aufkommen würde und ich zerbrechen werde. Vielleicht sogar entgültig.

Ich war mal wieder draussen in der kühlen, auf mich beruhigenden Nacht, als mich plötzlich eine unerwartete warme Briese traff. Ich atmete tief ein als ich merkte das ein vertrauter Gerucht meine Nase streifte. Es roch sehr angenehm nach Wasser. Nicht irgend ein Wasser, es roch irgendwie nach frischen regen und grüne Wiese und ich wusste genau das nur Aya so roch.

,,Aya'', flüsterte ich etwas betrübt.

Ich bekam natürlich keine antwort, wie auch, sie war ja tod, aber die Briese schien mich nochmals zu treffen. Ich musste etwas lächeln.

,,Ich weiss das du mir nicht antworten kannst und ich weiss auch das ich mir das wahrscheinlich einbilde, aber ich vermisse dich und es tut mir leid das es so gekommen ist, du hast etwas besseres verdient. Alle haben etwas besseres verdient''.

Der Wind spielte um meine silbernen Haare und mit meinem langen, Lilafarbenen Kleid. Ich sah zu Boden und merkte wie mir eine Träne die wangen runter kullerte.

,,Spiritus apparent de mundo'', flüsterte ich ohne das ich wusste was ich sagte.

Plötzlich erklang eine leise Melodie und vor mir erschien in einer ganz sanften Farbe eine Gestalt. Ich konnte erst nicht erkennen was dies sein sollte, doch es zeichnete sich immer mehr eine weibliche Person ab, bis ich genauer hinsehen konnte und Aya erkennte die mich lächelnd ansah.

,,Aya!'', schrie ich.

,,Hallo mein kleiner Wirbelsturm'', antwortete sie mir als wäre sie die Ruhe selbst.

,,Wie, was.. Aber du--'', ich konnte keine klaren Sätze sprechen und kam stattdessen einige Schritte näher zu ihr.

,,Mein kleiner Guardian Mayari, ich bin so stolz auf dich, aber gleichzeitig habe ich solch eine Angst. Dir geht es schlecht, jeden Tag etwas schlimmer'', meinte sie besorgt.

Ich musste etwas sarkastisch lachen, ,,die einzige Person die ich quasi noch als meine Mutter sah, nachdem meine angebliche Mutter tod war, wie auch meine leibliche Mutter ist gestorben, wie könnte es mir da nicht schlecht gehen?''

Sie sah mich traurig an, ,,Lass dich nicht so runter ziehen. Du und John müsst nun für alle da sein. Jeder hat eine schwere Zeit, darum ist es umso wichtiger da ihr alle zusammen hält''.

Ich schüttelte den Kopf heftig und mir schossen weitere Tränen in die Augen, ,,Weisst du eigentlich was du von mir verlangst? Ist dir bewusst das du willst, das ich weiter lächle, meine Sache mache obwohl meine einzige Mutterfigur gestorben ist, als meine eigentliche ermordet wurde, wie auch meine leibliche Mutter. DU warst der einzige Halt auf den ich mich immer, einfach immer verlassen konnte! Wäre ich nicht gewesen, hätte ich nicht überlebt wäre das nie passiert!'', ich brach zu Boden und konnte mich nicht mehr zusammen reissen, ,,Ich habe allen weh getan indem ich dich aus dem Leben riss. Wie kann ich so nur den anderen wieder in die Augen sehen?''

Aya schien nun etwas näher zu mir zu schweben und kniete sich nun zu mir runter. Ich merkte eine leichte, warme Berührung an meiner Schulter.

,,Ich kenne dich Mayari, es spielt keine Rolle wie oft ich dir sage das du nicht Schuld bist. Du wirst mir keinen glauben schenken und dich weiter von innen auffressen lassen, aber lass mich dir eins sagen, in der Hoffnung es wenigstens etwas besser zu machen'', Aya atmete tief ein und dann wieder aus.

,,Auch wenn ich keinen Grund dazu habe, dies überhaupt zu sagen, da du keine Schuld trägst, sollst du dennoch wissen, das ich dir verzeihe. Egal was auch immer dein Gewissen dir zu sagen scheint, mein Wort haltet dagegen, so wie auch die jedes einzelnen Guardians. Merk dir das kleiner Wirbelsturm''.

Ich schluchzte und konnte mein Blick nicht heben. Aya allerdings umarmte mich und flüsterte mir noch in mein Ohr.

,,Du warst und bist immernoch wie eine Tochter für mich. Ich liebe dich und bereue nichts''.

Ich atmetet auf, sah sie mit glasigen Augen an und erkennte wie sie immer mehr verschwand. Aya verschwand so, wie sie auch erschien. Ich flüsterte, das ich sie auch liebte, wie eine Mutter und Beschützerin, wie eine Schwester und die loyalste Freundin und das es mir leid tat. Mir tat es leid, so vieles und noch viel mehr. Doch Aya hatte Recht. Sie darf nicht umsonst gestorben sein und ich muss rausfinden, was ich tun muss, damit die Schöpferin der Guardians wiedergeboren wird. Ich hatte eine Aufgabe und glaubt mir, nichts und niemand würde mich davon aufhalten, mein Ziel zu erreichen.

Denn ich, Guardian des Mondes, Behüterin deren die sich selbst nicht Schützen konnte, hatte eine Pflicht zu erfüllen.

Ich bin zurück!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 05.11.2017

Alle Rechte vorbehalten

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