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Ich wusste, dass Roberts Geburtstag meine letzte Möglichkeit sein würde, das ganze wieder zum Guten zu wenden. Seit drei Wochen hatte ich nur sporadisch, eigentlich gar keinen Kontakt mit Marius gehabt und ich kannte ihn, genauso gut wie mich.
Wenn er nur ein bisschen getrunken hatte, vermutlich sogar ohne Alkohol, würde er schnell schwach werden. Er konnte meiner Nähe selten widerstehen und meist, egal wie eisern sein Wille davor war, landetete er irgendwann auf meinen Lippen und wie sehr ich das liebte, hasste ich es auch.
Ich war mir absolut sicher, dass an Roberts Geburtstag alles erstmal wieder in den Gang kommen würde. Dass so ein ungeplanter Kuss, ein paar nette Worte, ein "Ich vermisse dich" unserer Beziehung im Endeffekt nicht helfen würden, wusste ich schon, aber in dem Moment war es mir egal.
Als Marius ankam dachte ich zuerst, ich würde mich den ganzen Abend wieder schlecht fühlen. Seinen Blicken hinterherjagen und mich jeden Augenblick dafür verfluchen.
So war es nicht. Ich kam sogar ganz gut damit klar, dass er in meiner Nähe war und auch wenn sich, wie immer, im Raum alles um ihm drehte, auch wenn er mein Zentrum war, nach dem ich mich richtete, ging es sogar ganz gut.
Ich war innerlich ziemlich ruhig. Alles war gut.
Mit der Zeit überlegte ich mir sogar, ob ich vielleicht nicht einen Schritt weiter gekommen war. Hatte ich die Trennung von ihm vielleicht doch schon ein wenig überwunden?!
War es möglich, dass ich am Sonntag, wenn er heim ginge, wieder in den Alltag zurückkehren könnte, ohne mir den Kopf über ihn zu zerbrechen?
Ich hoffte es inständig.
Marius hielt sich an diesem Abend tatsächlich mit dem Alkohol zurück, fast unglaublich, aber er trank nur einen Whisky und ein Bier und war vollkommen nüchtern. Ab und an trafen sich unsere Blicke und ich konnte in seinen Augen lesen, dass in diesem Blick mehr drin war. Ich konnte lediglich nicht entschlüsseln, ob es Sehnsucht, Trauer oder einfach nur ein "Es tut mir alles so Leid" war.
Im Gegensatz zu ihm stürzte ich mich glücklich über jede Ablenkung, über alles, das mich von ihm ablenken würde, auf den Tequila.
Mit Jule und Marianna zusammen tranken wir einen nach dem anderen und mit der Zeit wurde mir leicht schwindelig und plötzlich fing ich auch wie verrückt an mit Marius zu reden.
Ich liebte es, ihn anzusehen, seine Stimme zu hören, zu sehen, dass ich ihm nicht egal war.
Nachdem ich ein Glas umgekippt und ein wenig Cola ausgelaufen war, hatte Marius schon nach den Servietten gegriffen, bevor ich es selber tun konnte.
Es war nur eine kleine Berührung, ein kurzer Blick, aber ich wusste, dass er das für mich tat. Nur für mich.
Das Passwort auf seinem Handy hatte er umgestellt, als Marianna und ich versuchten, es zu entsperren. Obwohl ich gar kein Recht mehr darauf hatte, wollte er mir sofort die neue Kombination zeigen. Als hätte ich verdient, es zu wissen, als wären wir noch zusammen und als würde er vor seiner Freundin nichts verheimlichen.
Oh Gott, war ich glücklich in diesem Moment.
Doch trotzdem, als schließlich alle ins Bett gingen, hatte Marius immer noch keine Möglichkeit bekommen, seine Entscheidung, weiterhin keinen Kontakt zu haben, rückgängig zu machen. Ich weiß nicht, ob ich wirklich hoffte, er würde plötzlich sagen, dass er mich vermisste und wieder mit mir zusammen sein wollte. Solche Dinge geschehen nicht zweimal. Aber der Alkohol der mir dieses leichtsinnig schwindelige Gefühl verlieh, trieb mich an, etwas zu tun. Das war meine letzte Chance. Wir würden uns sonst lange nicht mehr sehen.
Ich war gerade aus dem Bad gekommen, alle waren schon in ihren Betten, und Marius lag im Flur schon auf seiner Matratze und sah mich mit diesem unglaublichen Blick an.
Ich blieb stehen und auch nachdem er mich aufforderte, das Licht auszumachen, auch nachdem er es selbst tat, blieb ich weiter stehen und starrte ins Dunkel.
"Willst du das jetzt ewig so machen? Ignorieren wir uns jetzt für immer?", fragte ich schließlich leise und setzte mich neben ihn auf den Rand der Matratze.
"Ist es jetzt endgültig vorbei?"
"Das ist es doch schon länger.", war seine Antwort, die mir ein Stich ins Herz versetzte. War es das? In welchem Moment war es endgültig geworden?
"Willst du dass ich weg gehe?", kam aber nur über meine Lippen.
"Nein, du kannst ruhig reden."
Seine Stimme war reserviert. Reserviert, aber nicht genervt wie früher. Ich hörte, dass er wirklich nichts dagegen hatte, dass ich hier blieb.
"Und du antwortest nicht, oder wie?", kicherte ich leise. Der Alkohol ließ allmählich nach, aber ich wollte, dass dieses betäubende Gefühl blieb. Ich wollte nicht zurück in die Realität.
"Doch!", lachte er leise. Aber wir verstummten beide und sahen uns nur an, obwohl wir im Dunkel nicht einmal unsere Augen sehen konnten.
"Kannst du etwas Nettes für mich tun?"
Er nickte. "Ja klar."
Ich schluckte kurz und räusperte mich, während ich ihm ein wenig näher kam.
"Kannst du mir nicht übel nehmen, was auch immer ich tue oder sage?", fragte ich.
"Nichts davon ist ernst gemeint - ich bin betrunken."
Natürlich war all das ernst gemeint. Jedes einzelne Wort war ernst gemeint, aber ich hatte Angst, es später zu bereuen.
Marius lachte leise und rutschte ein wenig zu mir.
Die Augenblicke verstrichen, in denen wir uns anstarrten, unsere Gesichter kaum 10cm voneinander entfernt und während ich seinen bekannten Geruch vernahm, sagte mir alles in meinem Kopf, ich sollte aufstehen und gehen. Ich tat mir nur selber weh. Aber ich konnte nicht.
"Das ist gemein! Du führst mich in Versuchung!", lachte Marius plötzlich und wandte seinen Kopf weg, innerhalb eines Augenblicks war er aber wieder bei mir.
Ich hörte ein leichtes Verzweifeln in seiner Stimme. Er wollte das nicht. Er wusste, er tat mir damit weh, er wusste, es machte nichts besser.
"Sara, du wirst es bereuen.", flüsterte er leise, aber ich blieb wo ich war und rührte mich nicht, traute mich kaum zu atmen.
Es dauerte einige Augenblicke, ein paar Sekunden Schweigen und dann plötzlich spürte ich seine Lippen auf meinen.
Ich wartete gebannt auf das Feuerwerk, auf meine Sehnsucht nach ihm, die jetzt ausbrechen müsste. Das unbändige Glücksgefühl, ihn wieder bei mir zu haben, aber nichts geschah und während Marius mich zu ihm runterzog und sich über mich drehte, lag ich beinahe reglos dar und fragte mich, was falsch war.
Seine Lippen küssten mich noch immer und seine Hände wanderten über meine Seite, in meine Haare, blieben in meinem Nacken liegen.
"Oh Gott,", wisperte er leise und ich konnte das Lächeln auf seinen Lippen spüren.
In dem Moment schrie alles in mir, ich sollte aufstehen und ins Bett gehen. Es gab keine Explosionen wie beim letzten Mal nach unserer Trennung, es gab keine Schmetterlinge und ich spürte dieses pure Glück nicht. Mein Kopf war leer.
Marius schien zu merken, dass ich verwirrt war, dass es nicht so war, wie es sein sollte und ließ von mir ab. Einige Augenblicke lagen wir nur still nebeneinander bis ich mich auf die Seite rollte und er den Arm um mich legte. Wie in alten Zeiten.
Während gerade eben noch ich nichts gefühlt hatte und alles so taub gewesen war, spürte ich plötzlich wie die Tränen in mir hochkamen.
Das war nicht wie sonst. Wir würden nicht ein bisschen rummachen und wieder Kontakt haben. Es würden keine Wochen voller Zweifel und Streitereien kommen, damit er letztendlich doch bei mir blieb. Dies war anders. Er hatte nicht vor etwas zu ändern, er hatte nicht vor zurückzukehren und wenn ich ehrlich war, wusste ich, dass ich das auch nicht wollen sollte.
"Marius, kannst du mir ehrlich antworten, wenn ich dich etwas frage?", flüsterte ich schließlich leise und kämpfte mit den Tränen, die langsam aber sicher in mir aufstiegen. Ich wollte nicht weinen. Marius konnte mit mir nicht gut umgehen, wenn ich weinte.
"Vermisst du mich?"
Diese banale Frage, die ich sofort mit einem lauten "Ja" beantwortet hätte, blieb ein paar Sekunden im Raum stehen. Ich merkte, dass er die Lippen öffnete und etwas sagen wollte und sie dann wieder schloss.
"Ja, manchmal.", antwortete er schließlich und ich wusste, dass er von Herzen ehrlich war. Er vermisste mich nicht so wie ich ihn, mit jedem Atemzug und jede Minute. Er vermisste mich manchmal.
"Was heißt manchmal?", fragte ich mit schon leicht gebrochener Stimme.
"Zum Beispiel abends wenn ich im Bett liege,", erklärte er leise. "Dann merke ich, dass etwas fehlt."
Ich nickte und erinnerte mich an die unzähligen Male zurück, wenn ich im Bett lag und mir vorstellte, ihn neben mir zu haben und wieder in seinen Armen zu liegen, wie gerade eben.
"Weißt du, woran ich ständig denke?", fragte ich nach kurzer Zeit. Die Tränen in meinen Augen brannten. Bitte nicht weinen.
"Woran?"
Ich schluckte den dicken Klos in meinem Hals herunter.
"Daran, wie sich deine Haut anfühlt.", flüsterte ich und fuhr mit meinen Fingern über seinen nackten Bauch. Ich liebte dieses glatte Gefühl, seine Wärme und dass er jedes Mal, wenn ich ihn über die Seite stieß, scharf die Luft einzog und lachen musste.
"Und?", wisperte er zurück, aber ich war nicht mehr im Stande zu antworten, weil mir die heißen Tränen über das Gesicht in meine Haare und auf seinen Arm liefen.
"Hey!", meinte Marius erschrocken. "Nicht weinen!"
Mit den Fingern versuchte er mir die Tränen vom Gesicht zu wischen und küsste mich sanft auf die Stirn. "Bitte wein nicht."
Aber ich bebte schon innerlich und äußerlich und schnappte nach Luft. Ich konnte es nicht mehr aufhalten und dass Marius mir das Gesicht streichelte und die Tränen von den Wangen küsste, brachte mich noch mehr zum Weinen.
"Kannst du dich noch an unser Einmonatiges erinnern?", fragte ich leise unter den Schluchzern und Marius lehnte sich wieder zurück.
"Jaah.", kam zaghaft von ihm. "Wieso?"
"Als du mir damals zum ersten Mal sagtest, dass du mich liebst, weißt du-", ich schluckte schwer und wischte mir die Tränen vom Gesicht.
"Weißt du, ich war mir so unglaublich sicher, dass das für immer halten würde!"
In meinen Gedanken war ich bei dem Tag damals im Ende Juni. Wir waren so kurz zusammen gewesen und es war mir so falsch vorgekommen, aber ich war so unglaublich verliebt gewesen. Wir hatten das Auto irgendwo im Wald geparkt und saßen auf dem Rücksitz, ich auf seinem Schoß und plötzlich hatte er "Ich liebe dich" geflüstert.
Ich liebe dich. Die Worte, die ich seit Monaten nicht mehr gehört hatte.
Meine Lippen zitterten und ich wusste, dass ich die Tränen nicht aufhalten konnte.
"Sara, das tut mir alles so unglaublich Leid. Du weißt gar nicht, wie Leid du mir tust.", beteuerte Marius mir inständig und ich wusste, dass es ihm wirklich Leid tat. Dass jede Faser seines Körpers bereute, dass es so war wie es war.
"Ich frag mich nur, was ich falsch gemacht hab.", schluchzte ich leise, mein Gesicht in seiner Schulter vergraben.
"Du hast gar nichts falsch gemacht!", kam in bestimmtem Ton von Marius.
"Du kannst nichts dafür, dass ich so ein Arsch bin, wie ich eben bin.", flüsterte er.
"Du hast einfach Pech gehabt."
Ich bebte am ganzen Körper und klammerte mich verzweifelt an ihn, in der Hoffnung, ich müsste ihn nie wieder loslassen.
"Dass du mich nicht genug liebst." Stille. "Da hab ich einfach Pech gehabt.", korrigierte ich ihn und dass er mir nicht widersprach brach mir zugleich das Herz und ließ mich ihn noch mehr lieben, wenn überhaupt möglich. Dass er zu mir ehrlich war hasste ich ebenso wie ich es liebte.
Plötzlich hörten wir unten jemanden aus dem Schlafzimmer kommen und dann die Stimmen meiner Eltern. Vorsichtig und leise drehte ich mich auf die Seite und Marius legte die Arme noch fester um mich, zog mich zu sich und flüsterte leise: "Das ist unglaublich gemütlich."
Ich musste leise lachen, obwohl mir noch immer die Tränen über die Augen liefen.
"Und darauf willst du verzichten."
Als Antwort küsste Marius mich nur aufs Haar und schweigend warteten wir ab, bis meine Eltern wieder schliefen.
Es kam mir vor wie eine Ewigkeit und gleichzeitig ging es viel zu schnell vorbei und als wir lange Zeit nichts mehr gehört hatten, erhob ich meine Stimme wieder leise:
"Bereust du eigentlich, dass du mit mir geschlafen hast?"
"Ja, natürlich!", kam sofort über Marius´ Lippen, aber anstatt dass ich es wertschätzen konnte, wie er vielleicht gedacht hatte, begann ich wieder leise zu schluchzen.
"Ich bereue es nicht.", flüsterte ich. "Ich hätte mein erstes Mal nie mit jemand anderem haben wollen als mit dir!"
Darauf konnte Marius nicht mehr antworten, außer mich weiter in seinen Armen zu halten und mit seinen Fingern meine Tränen weg zu wischen.
Aber wie sehr ich es auch versuchte, ich konnte mich nicht beruhigen. Tausend Erinnerungen waren in meinem Kopf. Eine Milliarde kleiner Augenblicke mit ihm, die mich so glücklich gemacht hatten.
Wie er im Porschemuseum einfach meine Hand genommen hatte, wie er beim Angeln für mich auf dem Boden geschlafen hatte und wie er bei der Maiwanderung die ganzen sieben Stunden neben mir gelaufen war und mir gesagt hatte, dass meine Haare schön waren.
"Ich denke immer daran, dass ich noch so viele Dinge mit dir erleben wollte!", schluchzte ich leise und drehte mich wieder zu ihm um.
"Sara..", flüsterte er leise und seine Stimme klang traurig. "Du solltest jetzt lieber gehen, sonst wird es noch viel schwerer für dich."
Ich schüttelte wiederwillig den Kopf, weil ich nicht gehen wollte. Ich konnte ihn noch nicht gehen lassen. Ich war noch nicht so weit. Bitte nicht.
"Glaubst du, dass es möglich ist, dass wir irgendwann wieder ... vielleicht in ein paar Jahren?", musste ich fragen.
Marius nahm meine Hand und drückte sie leicht.
"Vielleicht ... ich weiß es nicht, aber mach dir bitte keine Hoffnungen."
Ich musste leise lachen und wurde so nur daran erinnert, dass jedes Mal, egal wie sehr ich weinte oder wie verletzt ich war, Marius mich einfach zum Lachen bringen konnte.
"Ich werde doch nicht jahrelang auf dich warten!", kicherte ich und Marius musste auch grinsen. Ich rutschte noch ein wenig näher zu ihm und fand schließlich seine Lippen.
Ich wollte ihn hier haben, ich musste dieses Gefühl für immer behalten können.
Aber während wir uns küssten, musste ich wieder anfangen zu weinen und Schluchzer ließen mich so zittern, dass ich von ihm abließ.
Er sagte nichts und wischte mir nur die Tränen vom Gesicht. Bevor es aber schlimmer wurde, setzte ich mich auf. Ich musste hier bald weg. Es wurde sonst wirklich von Augenblick zu Augenblick noch anstrengender. Ich würde nicht gehen können.
"Weißt du, warum ich gerade weinen musste?", fragte ich, als ich mich einigermaßen beruhigt hatte und blickte wieder zu ihm runter.
"Ich dachte daran, dass das unser letzter Kuss war."
Für einen kurzen Augenblick hörte ich nichts als Marius´ Atem, aber dann war er plötzlich bei mir. "Nein, das war er nicht.", flüsterte er, bevor seine Lippen meine fanden. Er küsste mich sanft und langsam und als er, mein Gesicht in seinen Händen, von mir abließ, wisperte er leise: "Jetzt nicht weinen, Sara."
Und ich tat es nicht. Bei diesem einen letzten Kuss wollte ich nicht weinen. Ich wollte an nichts denken, außer an ihn und daran, wie sehr ich ihn liebte.
Wir blieben beide sitzen und er hatte seine Stirn an meine gelegt, seine Hand an meinem Hals. Wir saßen nur da, schwiegen und hielten uns fest.
Schließlich murmelte ich leise: "Wir müssen irgendwann lernen, Freunde zu sein."
Er drückte seine Lippen auf meine Stirn und hielt mich kurz fest.
"Das sind wir doch schon!"
Ich schluckte und wischte mir ein paar Tränen weg. Dann sah ich zu ihm auf und lächelte.
"Ich weiß nicht. Ich sollte bei einem Freund vermutlich nicht das Bedürfnis haben, ihn zu küssen, oder?"
Marius lachte auch leise, aber er ließ mich nicht los. Meine Finger waren in seiner Hand und seine Hand in meinem Haar.
Dann wurde er wieder still und sah mich nur an.
"Sara, du wirst eine wunderbare Mutter sein. Wirklich, das weiß ich.", erklärte er leise und damit ich nicht wieder weinte, lachte ich und meinte:" Und wir werden eines Tages gute Pateneltern für das Kind von Jule und Robert. Und gute Trauzeugen."
Er lachte kurz auf und nickte, aber dann wurde er wieder schnell ernst.
"Du wirst eine tolle Zukunft haben, wirklich. Da bin ich mir sicher."
Aber ich konnte ihm nicht mehr weiter zuhören. Er verabschiedete sich und während mir die Tränen heiß über die Wangen liefen, spürte ich, wie mein Herz erneut in Tausend Stücke zerbarst. Ich konnte das nicht mehr ertragen.
"Ich muss gehen.", meinte ich.
"Okay," flüsterte er und ich hielt noch einmal kurz inne. Ich wollte ihn auf die Wange küssen, aber ich wusste, dass ich das nicht durchstehen würde, also löste ich mich von ihm.
"Gute Nacht."
Ich stand schnell auf und hörte noch, wie er hinter mir auch "Gute Nacht" sagte, aber dann war ich schon in meinem Zimmer und während ich versuchte leise, um Marianna nicht zu wecken, ins Bett zu steigen und einzuschlafen, konnte ich nicht aufhören zu schluchzen, denn jede Sekunde die verstrich, war schlimmer als die davor und während mein Herz wieder und wieder brach, dachte ich, ich könnte niemals aufhören zu weinen.
Es war vorbei.

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Tag der Veröffentlichung: 27.12.2011

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