How Am I Supposed To Live Without You

Ley´s Traum

How Am I Supposed To Live Without You

Ich fühlte mich gut, so gut wie schon lange nicht mehr. Dem Wunsch, ihm zu folgen, hatte ich grandios verdrängt und endlich konnte ich einmal wieder ich selbst sein. Warm rieselte der Sand durch meine Zehen und gab mir einmal mehr das Gefühl zu Hause zu sein. Ich konnte durchatmen, tief durchatmen. Es war schön, als dieses schreckliche Gefühl des Erstickens, in den Hintergrund rückte und es fühlte sich an, als wäre das Alles nie geschehen. Endlich war ich einmal nicht abgrundtief traurig und am Boden zerstört. Die Verzweiflung, die mich sonst mit erdrückenden Selbstmordgedanken quälte, war nicht existent. Es war überwältigend, wie gut sich Glück und Zufriedenheit anfühlte, wenn man es lange nicht erfahren durfte. Alles Quälende, alles Schlechte, alles was mich in den Wahnsinn trieb, war so weit weg. Ich lebte und endlich fühlte ich es, ich war lebendig und nicht länger vom Schmerz betäubt, der mich dahin vegetieren ließ. Ich fühlte den warmen Wind, der meine Haut streichelte, ich hörte die kleinen Wellen, die sich stöhnend an den Strand warfen und ich fühlte Liebe. Liebe die mich erfüllte, seine Liebe. Für einen kurzen Moment schloss ich die Augen und alles war gut. Ich war frei.

„Es ist wunderschön hier, Beautiful.“ Brummte seine tiefe Stimme und es ließ mich aufsehen. Er stand neben mir, dem Meer zugewandt, indem nach und nach die Sonne versank und ihre Strahlen, sich tausendfach in seinen Augen brachen. Jetzt fühlte ich mehr als nur Glück, ich war wieder vollständig, der verlorene Teil war zurückgekehrt. Sein Gesicht, so bekannt, so geliebt und so lang vermisst. Lächelnd sah er den Wellen bei ihrem Tanz zu,dieses kleine Lächeln, welches immer seinen Mund umspielte und mich dahin schmelzen ließ, war wieder da. Dieses Bild ersetzte das Letzte, welches meine Gedanken mir immer wieder vor Augen führten. Wie er mit blutender Schläfe auf dem harten und kalten Asphalt lag und er mich und das Leben verließ.
„Wie geht´s dir?“ Fragte ich leise und bewunderte sein Profil, er war wunderschön. Langsam drehte er seinen Kopf zu mir und ich wusste warum ich mich vor ewigen Zeiten in ihn verliebt hatte und ich es in diesem Augenblick, auf ein Neues tat. Er war einfach mein passendes Gegenstück, wir ergänzten und vervollständigen uns.
„Du hast mir gefehlt.“ Sagte er leise und sah mich an. „Du mir auch.“ Lächelte ich und berührte mit den Fingerspitzen sein Haar. Kurz schloss er die Augen. „Jared?“ Flüsterte ich und er sah mich wieder an. „Sag mir, wie ich ohne dich leben soll. Wie kann ich weiter machen, wenn alles wofür ich lebte vorbei ist?“ Sein Lächeln war so ehrlich, kein Mitleid, keine Verzweifel. „Du bist nicht hergekommen um zu weinen. Du bist nicht hergekommen um zusammenzubrechen.“ Sagte er leise.
„Ich habe meine Welt um dich gebaut und du bist gegangen.“ Hauchte ich und die Leichtigkeit wich Stück für Stück. „Ich will den Preis nicht wissen, den ich für diesen Traum zahlen werde.“ Flüsterte ich, senkte den Blick und griff seine Hand, die meine warm umschloss.
„Ich liebe dich, Ley. Jetzt und bis in die Ewigkeit.“ Leicht drückte er sie. Nickend sah ich wieder auf und sein Blick war erneut aufs Meer gerichtet, das sich endlos bis zum Horizont erstreckte. „Bleib für immer bei mir.“ Erinnerte ich ihn. Er sah dass der Verlust erneut an mir riss und lächelte sein schönstes Jared- Lachen. „Das werde ich.“ Versprach er und ich glaubte seinen Worten. Langsam fand mein Kopf an seiner Schulter Ruh. „Ich liebe dich. Mein Herz.“ Auch mein Blick wanderte erneut zum Meer und ich tat was ich immer tat. Ihn fühlen, wo auch immer er war, war er doch immer auch bei mir.

Waren es diese Träume, in die flüchtete, um nur die wenigen Momente bei ihm zu sein, so zahlte ich es nach dem Erwachen mit brennender, alles verzehrender Sehnsucht. Aber der Sehnsucht zum Trotz, ließ es mich dem immer wieder, auf ein Neues entgegen fiebern. Unsere Liebe kannte keine Grenzen.

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Tag der Veröffentlichung: 01.03.2012

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